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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumorkachexie


neni
13.05.2009, 17:49
Liebe Forennutzer,
schon seit Jahren lese ich in diesem Forum mit, da bei meiner Oma (84) vor 2 Jahren ein Ovarial-Ca Figo IV mit Peritonealkarzinose diagnostiziert wurde und auch meine Mutter vor 1 1/2 Jahren an Krebs erkrankte, der aber Gott sei Dank vollständig geheilt werden konnte. In dieser Zeit hat mir allein das Lesen in diesem Forum sehr geholfen.
Nach einer Total-OP bei meiner Oma und erfolgreicher Chemo kam 6 Monate später die erste Progression. Danach wieder Chemo, die aber aufgrund ihres Zustandes abgebrochen werden musste. Nach Abbruch ging es ihr 2 Monate besser. Dann wieder extremer Anstieg der Tumormaker. Eine erneute Chemo mit Topotecan musste wieder abgebrochen werden. Einen erneuten Versuch lehnt sie ab, da sie bei der letzten Chemo vom Leben fast nichts mehr mitbekam, sondern nur noch apathisch im Bett lag. Von Tag zu Tag magert sie mehr ab, kann kaum was essen, weil sie fast alles erbricht und ekelt sich vor allem, was sie zu sich nehmen soll. Auch hochkalorische Getränke lehnt sie mittlerweile ab. Sie hat fast gar keine Kraft mehr. Von einer künstlichen Ernährung wird aufgrund des Alters abgeraten. Habt Ihr vielleicht eine Ahnung, wie wir meine Oma nochmal ein bisschen aufpeppeln können????????????? Es tut sehr weh, sie so zu sehen. Bin für jeden Rat dankbar!!!

HeikeL
13.05.2009, 19:26
Liebe Neni !

Es tut mir sehr Leid, dass sowohl Deine Mutter als auch Deine Oma an Krebs erkrankt sind.
So wie Du die Situation Deiner Oma beschreibst, wird sie wahrscheinlich bald sterben. Wenn sie nicht mehr essen kann und auch keine hochkalorischen Getränke mehr zu sich nehmen möchte, kannst Du diesbezüglich nichts mehr für sie tun. Das ist leider so.

Aber Du hast noch ganz andere Möglichkeiten, die Du nicht außer Acht lassen darfst: Du kannst für sie da sein ! ! !
Hast Du mit ihr schon mal über's Sterben gesprochen ? Oder verdrängt Ihr diese Thema. Deine Oma hat ja auch schon ein gewisses Alter. In diesem Alter ist ihr sicherlich bewußt, dass sie nicht mehr ewig leben wird. Auch Du mußt Dich leider an diesen Gedanken gewöhnen, so schwer der Abschied auch für Dich sein mag. Wenn es möglich ist, sprecht doch darüber, auch wenn viele Tränen fließen werden, ist dies ein Weg, den Ihr gemeinsam gehen könnt.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit
Liebe Grüße
Heike

neni
14.05.2009, 14:53
Liebe Heike,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Auch wenn der Weg, der jetzt vor uns allen liegt schwer wird, werden wir ihn gemeinsam gehen. Du hast mit allem vollkommen recht. Danke, dass Du mich nochmal darauf aufmerksam gemacht hast, dass dies wahrscheinlich der einzige richtige Weg ist. Man versteift sich immer so in dem Gedanken, irgend ein medizinisches Wundermittel zu finden, dass man die wichtigen Dinge bis zum Äußersten, wahrscheinlich bewußt verdrängt.
Wünsche Dir alles erdenklich Gute.

Deine Neni