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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.


***FIGHTERGIRL***
22.05.2009, 23:52
Anfang April 2008, stand es fets das ich und ``LEA``, uns kennen lernen würden.``LEA`` löste gemischte gefühle in mir aus.
Ich denke nicht das wir uns je symphatisch sein würden. Aber manchmal dauert so ein kennen lernen etwas zeit. Meine Gefährtin war mir unheimlich, wie kann man nur so perfekt aussehen, tadellosund makellos.
Diese Perfektion sollte mich helfen WIE??? Will ich ``LEA`` in meinem leben lassen??? Ist da platz für Sie. Kommen wir miteinander klar??? Ich weiss nicht ob ich diese nähe ertragen werde. Naja als wir uns das erste mal beschnupperten sollten, war ``LEA`` nicht einmal da.
FEIGLING ODER HATTE SIE ANGST???
Ich war jedenfalls an diesem vereinbarten Treffpunkt erschienen. Sie hatte ihre etwas kürzere und dunklere Freundin gesschickt.
Die Freundin war aber nicht alleine gekommen. Sie hatte noch 4 Gefährtinnen an Ihrer seite. Alle 4 verschieden. Wieso war ``LEA`` selber nicht erschienen. Schliesslich sollten ``LEA`` und ich uns kennen lernen und nieman danders.
Zu meinen trost als hätte ich es geahnt, brachte ich zu meiner verstärkung meine Mutter und meine Freundin mit, zum treffen.
Sie standen mir mit Rat und Tat zur seite. Sie nahmen die dunklere freundin so richtig unter die Lupe, weil wir wollten ja auch sicher sein das (wenn ``LEA dann endlich auftauchte) sicher sein das ``LEA`` und ich es eine weile miteinander zusammen aushalten würden.
``LEAS`` dunkle freundin war ja nicht übel aber nicht das was ich mir eigentlich wünschte.
Auf unser treffen müsste ich noch eine Woche gedulden. Aber dann war ``LEA`` endlich da. Wir traffen uns am gleichen Treffpunkt, wo ich Ihre dunkle freundin kennengelernt hatte.
Nervosität und spannung lag in der Luft. Meine Mamma und meine Freundin, sahen das kenen lernen aus nächster nähe an. Sie beiden fanden ``LEA```in ordnung.
Naja ich eigentlich auch, ABER beste freundinnen würde es aus uns nie werden.
Das stand fest.
Ich nahm ``LEA`` mit nach Hause, wo wir ertmals alleine waren. Unsere freundschaft entwickelte sich nicht alls die allerbete beziehung.
Aber waren wir zusammen unterwegs, gab mir ``LEA`` sowas wie schutz.
Ich könnte mich bei ``LEA`` etwas verstecken. Das war manchmal ein gutes gefühl. Fast wie früher. Bevor.........
Mit der Zeit merkt ich aber, wenn ich nach hause kam. Das ``LEA`` mir nicht gut tat. Sobald ich ``LEA auf Ihren Platz hingewiesen habe.
Mir war der unterschied mit ``LEA`` und ohne ``LEA`` einfach zu KRASS.
Ein schleichendes gefühl von
``WIE ES VOR LEA WAR``
und
``WIE ES MIT LEA IST``


Noch ein paar mal waren ``LEA`` und ich unterwegs, dann habe ich mich entschieden ``LEA`` reinen Wein einzuschenken:
Liebe ``LEA`` es klappt nicht mit uns. Statt mir zu helfen werde ich immer, wenn du nicht da bist. Bitterlich mit der wahrheit konfrontiert. Darum habe ich mich entschlossen aud dich zu verzichten. Ich will und möchte dich nicht mehr sehen.
Also habe ich ``LEA`` an einem anderen Ort in meinem zu Hause zugewiesen.

Wer weiss vielleicht sehen wir uns wieder. Aber nur wenn ich es will.


Tschüss ich wünsche Dir alles gute meine Liebe Perücke ``LEA``



Ps. Erzähle doch bitte von eure erfahrungen mit euren Perücken.

Michamorgenrot
23.05.2009, 23:28
Wunderbar

Mit lieben Grüßen Mieke

flipaldis
24.05.2009, 13:06
Hi Fightergirl,
leider hatte ich keine Lea, die mir in meiner haarlosen Zeit zur Seite stand, dafür hatte ich Liese und Lotte. Beide begleiteten mich standhaft bis zur letzten Chemo. Auch als alle ihre Gefährtinnen sie verliessen, Liese und Lotte blieben bei mir. Wie angetackert sassen sie in meinem rechten oberen Lid. Ja, es waren die letzten ihrer Art dort. Meine beiden verbliebenen Wimpern. Eines Morgens, kurz nach der 6. Chemo betrachtete ich mich im Spiegel und sah, Lotte hatte mich verlassen und nur noch Liese war als vermeintlich starke Kämpferin dort verblieben. Nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, war dann auch Liese weg. Sie hatte sich dem Druck meiner Finger gebeugt und locker auf der Spitze meines rechten Zeigefingers Platz genommen. Von dort habe ich sie weggepustet. (Nicht das ich abergläubisch bin, aber ich habe mir schon etwas dabei gewünscht, nämlich neue Haare.) Und dieser Wunsch ging nun mehr als in Erfüllung. Ca 3 Wochen nach der Chemo fingen die Haare an zu wachsen. Allerdings nicht nur auf dem Kopf, sondern auch im Gesicht. Von den seitlichen Haaransätzen her, wuchs ein leichter hellblonder Haarflaum locker in Richtung GEsichtsmitte und überwucherte auch die neuen Pickel, die ich während der Chemo nicht vermisst hatte. Würde ich mein Schicksal als Schimpanse beenden? Ohne Augenbrauen und Wimpern, - aber mit üppiger Gesichtsbehaarung?
Erfolglos versuchte ich die Häarchen mit der Pinzette auszureißen. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Also zu Plan B. Mit Gesichtsheißwachs rückte ich dem Flaum zu Leibe. Auaaaaaaaa!!!!!!!
Enthaarungscreme? Im Gesicht? Dazu konnte ich mich dann doch nicht aufraffen. Rasierschaum und Nassrasur?
Schließlich kam ein Epiliergerät zur Anwendung. Nun habe ich zwar keine Haare mehr im Gesicht, dafür aber viele klitzekleine rote Punkte.

Diese korrespondieren nun gut mit meinen mittlerweile mahagonirot gefärbten Haarstümmelchen, aber das ist eine andere Geschichte.

Schönen Sonntag noch
flipaldis

kerdy
27.05.2009, 12:57
Liebe Flipaldis!
Ich habe TRÄNEN, Tränen gelacht über diese kleine Geschichte von Dir! Ich finde, sie ist regelrecht druckreif! Hast du noch mehr davon?

Liebes Fightergirl,
auch ich habe keine "Lea". Ich hatte mir zwar eine im Perückenladen reserviert, wollte sie aber erst abholen, wenn ich bereit dazu war. Inzwischen habe ich mich bewußt dagegen entschieden.
In meinem Umfeld weiß jeder, daß ich Krebs habe und die die es nicht sehen, sehen eine Frau mit einem schönen taubenblauen, bestickten Tuch. Ich hätte sonst das Gefühl verkleidet zu sein. Mit dem Tuch fühle ich mich nicht nackt und habe das Gefühl aufrecht zu meiner derzeitigen Lebenssituation zu stehen. Jeder der mich sieht, wird sich entscheiden müssen, ob er sehen will, was los ist. Wie seine Entscheidung ausfällt, was für Gedanken und Gefühle ihn "überfallen", weiß ich nicht. Aber das muß ich auch nicht.
Krebs gehört zu unserem Leben. Krankheit gehört zum Leben innerhalb einer Gesellschaft, der Tod ebenso. Wie sehr man dies ausblendet, muß jeder für sich entscheiden.

Ich wünsche allen ein erholsames und sonniges Pfingstfest
Ganz kiebe Grüße
Kerdy

flipaldis
27.05.2009, 16:26
Ja, Kerdy, eine habe ich noch.

Voll froher Erwartung trat ich am 20.2.09 zum letzten Mal zur Chemo an. Konnte ich es doch nicht mehr erwarten. Danach würde ich neue Haare kriegen. Nicht dass meine alten besonders kleidsam waren, sie waren eher dazu geeignet meinen Kopf warm zu halten. Im übrigen hatten sie vor der Chemo eine sehr natürliche Farbe, die man am ehesten mit einem alten Putzlappen vergleichen kann. Allerdings war ich vom Schicksal insofern begünstigt, dass ich trotz meiner 53 Jahre sehr wenig graue Haare hatte. Mit ein "paar" blonden Strähnchen drin, von der Friseurin in mühevoller Kleinarbeit mit Plastikhaube und Häkelhaken liebevoll zahlreich gefertigt, fielen sie auch gar nicht auf.
Wir rekapitulieren, am 20.2. Chemo, am 21.2. morgens früh um 6.00 stand ich schon vor dem Spiegel. Keine neuen Haare. Ich drehte mich nach allen Seiten, nirgendwo auch nur der Schatten eines neuen Haares. Ich zog meine Lesebrille an, kroch förmlich in den Spiegel - kein neues Haar. Nur die alten, die mich auch während der Chemo nicht verlassen hatten, standen leicht fransig um meinen Kopf herum. Musste am Licht liegen. Ich schleppte einen Halogenstrahler ins Bad. Nichts zu sehen. - Dann aber bestimmt morgen. Das Spiel wiederholte sich endlose 2 Wochen lang.
Dann eines Morgens hatte sich mein Aussehen kolossal geändert. Statt glänzend strahlte mir meine Kopfhaut schuppig entgegen. Wo war meine spiegelglatte Glatze geblieben. Sofort unter die Dusche, ein Gesichtspeeling auf die Glatze und schon sah ich wieder aus, wie gewohnt. Am nächsten Tag das gleiche. Nach einem erneuten Peeling waren die Verusacher der Schuppenkopfhaut identifiziert. Sehen konnte ich sie immer noch nicht, aber fühlen. Tausende kleiner Häarchen waren in der Nacht geboren worden.

Ende März wurde es bei uns ziemlich warm und ich beschloss auch außerhalb des Hauses keine Mütze mehr zu tragen. Meine Haare hatten inzwischen die stattliche Länge von 3 mm erreicht und wer solche Matte hat muss sich nicht mehr verstecken. Von unten aus der Tiefe schoben sich auch immer neue ans Tageslicht und ich ertappte mich eines Morgens im Bad mit einer Bürste in der Hand um meine Stummels liebevoll in die richtige Richtung zu legen.
Es war so Ende April, als mir plötzlich auffiel, was mir bis jetzt noch fehlte. Meine Haare hatten ihr Pigment verloren. Weiß und grau umrahmten sie mein Gesicht. Aber ich war stolz auf sie. Jedenfalls bis zu dem Moment als mir eine Bekannte sagte: Sieh mal, du näherst dich mit deiner Haarfarbe auch immer mehr meinem Pferd an. Ich sah sie an, musterte sie von unten bis oben, danach sah ich ihr Pferd an, einen Grauschimmel und wusste, ich muss etwas ändern. Jetzt und sofort.
Im Drogeriemarkt hatte ich die Auswahl zwischen einer Unmenge von Farbtönen und entschied mich für kastanienrot, um durch diesen Farbkleks von meinen noch immer ziemlich spärlichen Augenbrauen und Wimpern abzulenken.

Ab nach Hause, Zeug auf Haare, Alufolie um Kopf und warten. Die Packungsbeilage sagte, je nach Ausgangsfarbe 15 - 30 min. Ich wartete sicherheitshalbe eine Stunde bevor ich alles rauswusch. Hätte ich es doch nur nie getan. Ich sah aus wie eine Dreirassenkreuzung aus Lola, von Lola rennt, Boris Becker und Pumuckel. Der Rest war Karotte.

Ich fing an die Haare zu waschen. Irgendwo hatte doch etwas gestanden von "ist nach 14 mal Haarewaschen wieder raus". Nach 20 Wäschen mit Schampoo, Teebaumöl, Pfefferminzöl, reinem Alkohol, OxyAction und diversen Fleckentfernern gab ich deprimiert auf.

Wo ist meine alte Chemomütze??????? Irgendwo muss sie doch sein. Schließlich fand ich sie in der Tasche eines Anoraks. Hatte ich doch nicht vorgehabt sie jemals wieder zu tragen.
Bei dreißig Grad im Schatten sprang ich mit meiner Mütze ins Auto und fuhr los. In die ersten drei Läden konnte ich nicht gehen - ich hätte Bekannte treffen können. Im 4. stand ich dann vor einer endlosen Schlange von Farbtönen und ich entschied mich für das schon erwähnte Mahagonirot.

Wieder zu Hause trug ich es auf, wartete eine Stunde, war aber noch was in der Packung, erneuter Färbevorgang, noch eine Stunde dann war das Ergebnis fertig. Meine Haare strahlten mahagonirot.
Es war etwas gewöhnungsbedürftig aber ich fand es gut.

Mein Mann kam rein. "Du hast dir die Haare gefärbt? Warum hast du keine Farbe genommen, die dir steht?

So, liebe Kerdy, jetzt kennst du auch die Geschichte meiner mahagonifarbenen Haarstoppeln.


liebe Grüße
flipaldis

bibest
27.05.2009, 17:02
Ihr Lieben,

ich liebe diesen Thread!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nur dazu beitragen kann ich nichts. Meine Perücke wurde zwar bestellt, die Onkologin meinte: "machen Sie sich keine Illusionen" abe rbei Carboplatin mono nicht gebraucht.
Und Haarfarbe und Struktur blieben auch unverändert. Dabei hatte ich mich sooo auf Locken gefreut. Mein früher weißblond-glatthaariger Bruder hat nämlich seit der Chemo braune Locken.

Allen Perücken und Tüchern einen herzlichen Gruß

Birgit

marty
27.05.2009, 20:23
Hallo Flipaldis,

Dein Schreibstil ist unübertrefflich, ich habe Tränen gelacht :D. Im Moment lese ich zur Aufmunterung viele lustige Bücher und Du könntest Dich mit Deinen Geschichten problemlos zwischen diesen Autoren einreihen. Vielen Dank dafür!!

Liebe Grüße
Marty

Heiderose
27.05.2009, 21:50
Hallo Ihr lieben,

ich hatte vor meiner Chemotherapie letzes Jahr wunderschöne lange blonde Haare. Mit Carpoplatin sah ich innerhalb von 14 Tagen aus, als hätte ich Vogelnester auf dem Kopf, da sich die ausgehenden langen Haare in die verbliebenen Haare regelrecht reinwühlten. Also kurz entschlossen alles abrasiert. Ein gutes hatte die Chemo, ich musste mir über den Sommer hinweg keien Achselhaare rasieren, gingen auch mit aus, Arbeit gespart.

Nach Carpoplatin bekamm ich meine blonden Haare wieder als Wuschellöckchen zurück, mit Topocetan gingen sie ratzfatz wieder aus, nur kleine Stellen blieben, momentan sehe ich ohne Tuch oder Perücke wie ein gerupfter Gockel aus.

Aber sie kommen jetzt während der Chemo schon wieder!!!!!!!!!!!! blondgraubraunichweissnichtwassfüreinescheussliche farbe aber egal,sie kommen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Alles Liebe
Heiderose

***FIGHTERGIRL***
27.05.2009, 22:42
HALLO DU LIEBE KARROTCHEN:grin:

Ich habe auch schon mehrmals überlegt meine kurzen haare zu tönen.:rolleyes:
Aber nach deiner wunderschönen geschichte glaube ich, das ich es nicht machen werde. Ich traue mich nicht.;)
Und irgendwie habe ich mir von lang und dunkelblond auf sehr undefinierbares dunkel mit silbergrau gewöhnt.:augendreh

Karottchen du solltest wirklich geschichten schreiben.:)

Lizzy54
28.05.2009, 00:39
Hi Ihr zwei lieben Geschichtenschreiber, womit das Fightergirl und Flipaldis gemeint sind:)

Eure Geschichten sind so richtig herzerfrischend geschrieben. Hab mich richtig amüsiert beim Lesen, und das ganz bestimmt nicht aus Schadenfreude!

Meine Perücke hatte zwar keinen Namen, dennoch war sie mir über die langen Herbst- und Wintermonate eine liebe Freundin. Niemals wäre ich ohne sie aus dem Haus gegangen. Zwar hatte ich mir auch eine ganze Schachtel voll Tücher und Häkelmützen besorgt, doch das war dann doch nicht so mein Ding. Die trug ich allenfalls zuhause. An anderen Frauen gefallen mir besonders die Tücher zwar sehr gut, doch ich selbst gefiel mir während der haarlosen Zeit halt mit Perücke am besten. Und noch eine Freundin hatte ich, die mir ebenso lieb und wichtig war: eine richtig kecke Badekappe im Stil einer Baseballmütze. Ich bin ja gerne und sehr oft während der Chemozeit schwimmen gegangen. Doch glatzköpfig hätt ich mir das nicht getraut, und mit der Kunsthaarperücke wollte ich ja auch nicht ins Wasser.

Oh ja, ich erinnere mich noch als ob es erst gestern gewesen wäre - eines Morgens stand ich vor dem Spiegel und entdeckte da wo mal die Augenbrauen waren, kleine schwarze Pünktchen, und dasselbe an den Augenlidern. Brauen und Wimpern waren zwar als letztes, erst nach Chemo Nr. 5 ausgefallen, aber als erste wieder nachgewachsen. Was hab ich mich darüber gefreut. Ein paar Tage später war dann auch am Kopf ein erster zarter Flaum zu sehen.

Dann eines Tages nach dem Schwimmen. Ich war bereits vollständig angezogen, aber meine Haare noch naß. Wow, was war das für ein tolles Gefühl nach so langer Zeit erstmal wieder einen Fön zu benutzen, auch wenn es nur 2 Minuten dauerte, bis die Härchen vollends trocken waren!;)

Nun waren die Tage meiner ständigen Begleiterin endgültig gezählt:-) Vor einigen Wochen habe ich meine Perücke (hoffentlich für immer) weggeräumt. Stattdessen ziert nun eine silbergraue Stoppelfrisur mein Haupt:) So manch eine(r) meinte, ich hätt mir die Haare absichtlich so kurz schneiden laßen, und fanden meinen Wildwuchs sogar richtig chic:D

Auch ich fühl mich richtig wohl mit den kurzen Haaren, viel länger werde ich sie wohl gar nicht mehr wachsen laßen. Nur die Farbe, wird nimmer lang so bleiben. Ich werds die Tage mal mit einer ammoniak-freien Tönung in Goldblond probieren, schaun wer mal wie's wird:)

LG
Lizzy

kerdy
28.05.2009, 10:19
Liebe Flipaldis,
fabelhaft, einfach fabelhaft! :D
Glücklicherweise haben deine Haare die mahagonifarbene Tönung angenommen. Meine Chemoschwester (beim Onkologen) sagte nämlich daß es oft vorkommt, daß die nachwachsenden grauen Haare sich nicht färben lassen.

Jetzt nach der 4. Chemo sind doch noch ein paar Fusseln auf meinem Kopf (hab ich das Placebo bekommen?) Augenbrauen sind noch da (halb so stark), Wimpern spärlich. Allerdings hatte ich schon immer sehr üppigen und starken Haarwuchs. Nun bin ich gespannt, ob ich im Sommer ähnlich lustige Geschichten erlebe wie ihr!

Viele Grüße aus dem eklig verregneten Berlin
sendet Kerdy

Gina09
28.05.2009, 11:17
Hallo Ihr Lieben!

Es ist schon interessant, was da so auf dem Kopf passiert. Ich hatte vor der Chemo goldblonde, wellige Haare. Als ich mir drei Wochen nach der ersten Chemo die Haare büschelweise ausrupfen konnte, habe ich Sie abrasiert. Und dann wurde eine "Zweitfrisur" namens Doris gekauft (Sie sah ein bischen aus wie die Haare von Doris Day in Ihren Filmen...). Augenbrauen und Wimpern (ich habe die letzten beiden nach der 5. Chemo auch gehütet wie einen Schatz :augendreh:augendreh...) gingen erst nach der letzten Chemo aus, die ich Mitte September 2008 hatte. Einen Monat später kamen die ersten Schatten, die mein Mann und ich auch mit der Lupe betrachtet haben...

Und heute sind die Haare schon über 5 cm lang.... was man nicht so sieht, da sie sich komplett kringeln und braun von der Farbe sind.... Ich sehe aus wie diese affen-ähnlichen Monchichi-Püppchen aus den 80er Jahren :D. Aber ich brauche im Bad weniger Zeit als mein 18jähriger Neffe.... ist also auch sehr praktisch! Und an die dunklen Haare habe ich mich auch gewöhnt... einige Kunden erkennen mich allerdings nicht mehr, wenn Sie bei uns in die Bank kommen (was manchmal auch praktisch sein kann...).

Liebe Grüße,

Gina

BirgitL
28.05.2009, 12:01
Hallo!

Hab über die Geschichten hier sehr lachen und schmunzeln müssen, mich so manches Mal in der einen oder anderen auch wiedergefunden.
Deshalb hier der Bericht von meiner "Lea":
Ich hatte doch auch so eine Gefährtin.............:augendreh:shy:

Schon zu Beginn meiner Erkrankung wurde ich darauf hingewiesen, dass 90 % der Betroffenen zu denen gehören, die eine „Lea“ benötigen.
Na ja, hab ich gedacht, vielleicht fällst du ja unter die restlichen 10 %?;)

Und wieder fiel mir der Spruch in meinem Poesiealbum ein, den ich in Schulzeiten wenig verstanden habe – und an den ich in meinem Leben schon des Öfteren zurückdenken musste:

„Ich hatt’ mir vorgenommen,
gerad durch die Welt zu kommen.
Es wollte mir nicht glücken,
ich musst’ mich öfters bücken.“

So habe ich mich, wie auch anders zu erwarten, schon frühzeitig um eine solche „Lea“ gekümmert. Wenn schon kahlköpfig, dann aber nicht „oben ohne“ unter die Menschheit, die hier doch sehr „verschroben“ und „sensationsgeil“ von neuen Ereignissen berichtet.:augen:
Na, auf einem Dorf eben – da ist das so!

Allerdings habe ich durch meine offene Art und Weise, mit meiner Erkrankung umzugehen, schon den einen oder anderen Rahmen hier gesprengt und in so manches weit aufgerissene Auge geschaut:eek:.

Daher wollte ich sie nicht so in Bedrückung bringen und habe für mich entschieden, nicht ohne meine „Lea“ dem Volk gegenüber zu treten.
Also hat sie mich, zumindest auf meinen Ausflügen, innerhalb der kahlköpfigen Zeit im letzten Jahr begleitet.:)

Und, ich muss sagen, KEINER hat bemerkt, dass ich sie bei mir hatte.
Jeder hat mich gefragt, ob ich beim Stylisten gewesen wäre.
Das hat mich auf eine Art auch stolz gemacht und war meinem Ego auch dienlich.:D

Doch, so bald ich auf unserem Grundstück war:
Der erste Handgriff befreite mich von ihr und sie kam auf ihren Ständer, jederzeit griffbereit für mich – wenn ich wollte. Statt dessen trug ich Stretchmützen in immer wieder mal anderen Farben. Auf diese konnte ich wegen der doch noch sehr kalten Jahreszeit (Februar) nicht verzichten.

Im Laufe der Zeit musste „Lea“ immer mehr auf ihrem Platz bleiben, denn, so schön ich sie auch fand, sie gehörte einfach nicht zu mir.:o

Die anfängliche Begeisterung, die natürlich auch von der praktischen Seite her kam (Waschen, Kämmen usw. in viel weniger Zeit – das Zurechtmachen vor dem Ausgehen beschränkte sich auf „einmal schütteln“ -Aufsetzen - fertig!), wich mehr und mehr.

Hinzu kam, dass im Laufe der Zeit, sich alle Gesichtshaare ebenfalls verabschiedeten.:mad:
So sehr bei mir auch große Freude über den verlorenen „Frauenbart“:D bestand; über die verlorenen Augenbrauchen und letztlich auch die Wimpern (bis auf 5 Stück in der Mitte des rechten Oberlides) war ich doch sehr traurig. Und auch diese verließen mich kurze Zeit später.:winke:
Wie sollte es auch anders sein?

Damals habe ich meinem Spiegel gedroht, ihn schwarz zu streichen!:megaphon:

So lernte ich nach und nach, mein neues Gesicht zu akzeptieren.
Ab und zu versuchte ich, es mit einigen Make-up und Pinselstrichen für mich etwas annehmbarer zu gestalten; was aber leider in den meisten Fällen nicht gelang.
Gott sei Dank hatte ich ja meine Brillen, die dafür dann ein wenig Abwechselung in mein Aussehen brachten.:cool:

Als dann der Sommer kam, sprossen ganz spärlich die ersten „Flusen“ auf meinem Körper.
Dies bemerkte ich, als ich meine Sonnencreme auf den Armen verteilte.
Und – ein Blick in den Spiegel verriet mir – auch die Augenbrauen und Wimpern lassen sich so langsam wieder blicken.

Die ganz wild gewachsenen Flusen auf meiner Glatze hatten sich zwischendurch von alleine immer wieder verabschiedet. Und, sollte eine mal etwas länger geworden sein – sie widerstand meinem Zug an ihr nicht und klebte an meinen Fingern. Jedoch nicht, ohne mindestens einmal abzubrechen!
Überhaupt, das waren doch nicht meine Haare???!!!! Sooo dünn und zerbrechlich!:eek:
Ich hatte doch immer „Pferdehaare“ dick und hart! :shy:
Ich war gespannt, wie sie mal wiederkommen würden.

Das war dann Anfang Juli so. Die ersten Haarspitzen malten mir auf meine Glatze dunkele Punkte. Ich konnte es gar nicht lassen, immer wieder darüber zu streicheln. Ja, das waren „meine“ Haare – fest und hart und dick – und sie ließen sich auch nicht mehr bewegen, ihren Platz zu verlassen!
Ein tolles Glücksgefühl – ich war happy!!!:1luvu:

An diesem Tag verbannte ich meine „Lea“ auf den Schrank in eine Ecke des Badezimmers.
Hier sollte sie eine lange Zeit verbleiben, bevor ich sie dann – nach einem vorerst letzten Bad – in den Wäscheschrank steckte.
Alles in dem Glauben, DICH will ich eigentlich nie mehr aufsetzen – Aber noch sollst DU bleiben dürfen!

Meine Haare wuchsen und wuchsen. Allerdings nicht in die Länge, sondern im Kreis. Nach kurzer Zeit sah ich aus, wie die Teilnehmer des Hair-Musicals Ende der 60er Jahre. Was habe ich nicht alles ausprobiert, diese Haare in die "Gerade" zu bekommen! Farbe mußte her - nützte aber auch ncihts. Mit Dauerwellflüssigkeit die Krause herausziehen - brachte nur für eine kurze Zeit etwas. Hätte man mir gesagt: grün macht deine Haare glatt - ich hätt es mir sofort machen lassen!
Heute habe ich mich mit ihnen so geeinigt, dass ich sie schwarz/rot und ganz kurz trage.

Und meine "Lea" liegt immer noch da, wohin ich sie verbannt hatte!
Weiß sie schon, dass sie in Kürze wieder benötigt wird?:confused:
Zumindest wieder bei meinen Ausflügen?
Ich werde wohl auch diesmal nicht auf sie verzichten. Die vielen Stretchmützen oder irgendwelche Tücher sind keine wirkliche Alternative für mich.
Ich habe kein „Mützen- Tuch- oder Hutgesicht“. Habe ich noch nie gehabt.
Und ohne Haare schon gar nicht!:tongue

Also, mach dich bereit, liebe „Lea“. Dir stehen bald wieder Ausflüge in Aussicht, aber auch so manche Stunde Verweilen auf deinem Ständer! Denn zu Hause brauche ich dich nicht!:smiley1:

Und, es wird die Zeit kommen – so nahe bei Weihnachten – wo du wieder in den Wäscheschrank musst! Das verspreche ich dir und darauf kannst du dich verlassen!:prost::smiley1::smiley1:

Alles Liebe:1luvu:
Birgit

flipaldis
28.05.2009, 13:03
Ich danke euch allen für eure lieben Kommentare.
Es macht mir persönlich einfach immer Spaß Alltagssituationen eine gewisse Komik abzuringen.
Wenn es gerade vom Thema passt und die Moderatoren nichts dagegen haben, werdet ihr bestimmt noch das eine oder andere von mir lesen.

flipaldis

Juli95
28.05.2009, 13:24
Ach herrlich, dass es auch noch so viele Situationen während und nach der Chemo gibt in denen man schmunzeln kann.

Mir war vor der Chemo eigentlich schon klar, dass ich keine Lea möchte. Kam mir irgendwie wie verstecken vor, ich sah sowieso recht krank aus, da konnten die Haare ruhig auch noch weg sein. Hab mich dann aber doch von mehreren Seiten überreden lassen mir vorsorglich eine Lea zuzulegen. Als die Haare noch d waren wurde eine passende ausgesucht.
Zwei Wochen nach der ersten Chemo gingen mir die ausfallenden Haare ziemlich schnell auf die Nerven und so kam die Friseurin samt Lea ins KH, Haare wurden abrasiert und Lea aufgesetzt. Blick in den Spiegel: Das war nicht ich.
Alle Schwestern, Ärzte, Familie fanden sie super: „Das sieht ja so echt aus. Wenn man nicht wüsste , dass es eine Perücke ist, sieht man es gar nicht...“
Ich hab sie an dem Tag das erste und letzte Mal getragen. Hab mich auch bewusst für meine Glatze und eine ganze Sammlung an Tüchern entschieden. Das war dann auch ich im Spiegel.

Aus meinen vorher langen hellblonden Haaren sind nun auch kurze hellbraune Haare geworden und sie sind nach zwei Jahren immer noch kurz. Früher hätte ich mir nie getraut die Haare abzuschneiden, und jetzt gefällt’s mir viel besser. Manchmal muss man halt gezwungen werden...

Liebe Flipaldis,
ich finde solche Alltagssituationen auch sehr witzig auf ihre eigene weise. Grade während der Therapiezeit tut ein herzliches Lachen doch sehr sehr gut.
Wenn es noch mehr "Anekdoten" gibt, auch zu anderen Themen, und wenn die Moderatoren nichts dagegen haben, sollte vielleicht ein eigener Thread ("Hier darf auch mal gelacht werden" oder so ähnlich) eröffnet werden.
Ich möchte aber niemandem zu Nahe treten bzw die Schwere der Krankheit banalisieren. Ich mein einfach, dass diese Alltagssituationen, in denen sich ja hier schon viele wiedergefunden haben, ein kleines Schmunzeln in den Therapiealltag zaubern können (Ich hoffe ihr wisst wie ich das meine).

Liebe Grüße an alle

BirgitL
28.05.2009, 15:48
Ihr Lieben,

will euch eben mal noch was zum Schmunzeln dranhängen:

Als ich nämlich mit meinen "neuen Haaren":smiley1::smiley1:, voller Stolz und Freude, ich protzte direkt vor Selbstbewußtsein:augendreh, meinen ersten Arbeitstag (als Aushilfe) verrichtet hatte, stolperte ich beim Blumengießen über neu verlegte Pflastersteine in unserem Garten:mad:

Da ich die Gießkanne, weil wir ja nicht schwer tragen dürfen, mit beiden Händen vor meinem Bauch trug - fiel ich direkt aufs Gesicht!

Ich kann euch sagen, die ganze Tapete von der Stirn über Nase, Mund und Kinn war ab!:eek:

Ich hätte sofort in jedem HORROR-Film mitmachen können.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, von welchen Blicken ich begleitet wurde, als ich damit NATÜRLICH weiter arbeiten gegangen bin!

Nach etwas mehr als drei Wochen hatte ich diese Blessur auch geschafft!:1luvu:

Gruß
Birgit

flipaldis
28.05.2009, 16:57
Liebe Birgit,
lass mich dir mit einem Zitat antworten:

Man bewältigt ein Gebirge aber stolpert über einen Stein.
Laotse, (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, nur legendenhaft faßbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der Alte' und sein Sippenname war 'Li Erl'

Zum Glück ist damals ja alles folgenlos verheilt.
Liebe Grüße
flipaldis

***FIGHTERGIRL***
10.06.2009, 23:36
Hallo,

ist ja schon ein paar lustige sachen zusammengekommen.
Ich habe auch noch einen zum schmunzeln:D

Zuerst muss ich erwähnen das ich zu diesen zeitpunkt Glatze hatte und ``LEA`` nicht auf meinem Haupt hatte sondern ein obercooles Kopftuch.

Wir waren einkaufen, und da ich ständig die gewohnheit habe viel kaffee und noch viel mehr wasser zu trinken, musste ich folglich auf töpfchen:rolleyes:
Warteschlange:undecided
Hinter mir Mutter und Töchterlein (tochter etwa 3-5 Jahre alt)
Also ich rein, geschäft erledigt, ich wieder raus zum Hände waschen.
Da sagt doch die kleine zu Mutter wortwörtlich:

Mamma ist das jetzt eine Piratin:lach::lach::lach:
Ich habe gelacht, so süss, das kann nur aus em Kindermund kommen.

Mamma hat den töchterlein gesagt: Nein es wäre nur ein Kopftuch.


:megaphon:Hallo Männer wo sind eure glatzen und perücken geschichten??

flipaldis
03.07.2009, 17:54
Die Zeit verfliegt vielleicht.
Morgen ist schon wieder Schützenfest und da mein Mann dort aktives Mitglied ist, bin ich auch persönlich involviert.
Ich mache den Imbiss, obwohl sie dabei eher den Bock zum Gärtner machen, denn alles was mit Küche und Kochen zu tun hat ist für mich ein persönliches Grauen.
Worauf ich aber hinaus will ist, jeder der dort morgen anwesend sein wird, weiß was mir letztes Jahr passiert ist, welche Krankeheit ich habe usw.

Also muss ich morgen blendend schön aussehen.
Um diesem Ziel etwas näher zu kommen hatte ich meinen Mann gebeten, mir noch einmal die Haare zu schneiden. Nun ist er zwar fähig ein Pferd oder einen Hund zu scheren, für mich selber stelle ich aber doch etwas höhere Ansprüche.
Nach seinen redlichen Bemühungen hatte ich mein Ziel bei weitem verfehlt. Auf dem Kopf sah ich aus wie ein Schaf nach der Frühjahrsschur, aber eins, bei dem auf halbem Weg der Scherkopf den Geist aufgegeben hat und es piekte mich am ganzen Körper von den vielen kleinen Haarspitzen, die überall in meinem TShirt klebten.
Als die Frisörin mich in ihrem Salon erblickte, konnte sie ihr schadenfrohes Grinsen nur schlecht verbergen. Was ist denn mit Ihnen passiert?

Ja, äh, nein, können Sie das in Ordnung bringen?

Ich nahm auf dem Stuhl Platz. Etwas erschüttert war ich allerdings, als sie ihren Lehrling rief. Nein, nicht noch einmal. Dieses Mal konnte mir nur eine haarpflegerische Fachkraft helfen.
Die Azubine und die Frisörin beugten sich also über meinen Kopf und bewunderten jeden einzelnen Bogen und jede Ecke, die mein Mann hineingeschnitten hatten. Ich sah förmlich, wie sie sich gegenseitig ständig auf die Schultern klopften, wie gut, dass so etwas bei uns nicht passieren kann. Danach war meine mahagonirote Tönung noch mindestens 17 abwertende Sätze wert. Naja, damit kann ich leben.

Ich bekam also den Kopf in zweifachem Sinn gewaschen und dann machte sich die Meisterin des Haarstylings ans Werk.
Sie nahm hier eine Spitze weg, dort eine Franse raus, schnitt sich in den Finger, klebte ein Pflaster, und schnitt munter weiter.

Letztendlich sah ich nicht so furchtbar anders als als vorher, aber ich musste auch nur 18,50 € Finderlohn zahlen.

Den Rest für Morgen muss eben das perfekte Makeup bringen. Und ich glaube, dass ich, sofern meine Ohrlöcher nicht zugewachsen sind, ich morgen mal wieder Ohrringe tragen werde.

Schönes Wochenende wünscht euch allen
flipaldis

Finesse
03.07.2009, 18:12
Hallo Flipaldis,

ich wünsche dir ein wunderschönes Fest und mögen dein MakeUp und die Ohrringe alles überstrahlen.

Ina

Lizzy54
03.07.2009, 19:17
Hi Flipaldis,

einen wunderschönen Tag wünsch ich Dir für morgen.
Strahlende Augen und ein glückliches Lächeln im Gesicht sagen viel mehr über Dein Wohlbefinden aus, als eine noch so perfekte Frisur.

LG
Lizzy

Siby
03.07.2009, 21:17
Liebe flipaldis!
Falls dein Lächeln, die Ohrringe und das Makeup die Leute doch nicht von deiner "Frisur" ablenken können, fragst du einfach:
Wisst ihr denn nicht, daß das jetzt der letzte Schrei ist? Ganz Hollywood rennt schon so rum. :D
Jedenfalls viel Spaß.
LG Siby

sunshine79
03.07.2009, 21:28
hallo alle zusammen :winke:

eure geschichten sind ja zum kaputt lachen :lach: (daran sieht man das man auch über noch so ernste sachen im leben ein bißchen schmunzeln kann)

ich selbst hatte auch bis ende 2006 eine wegbegleiterin auf dem kopf. wenn man mich heute so sieht kann man das kaum glauben.
ziemlich lange, lockige haare, schöner als zuvor :). hoffe das bleibt jetzt auch so.

vlg

Orchidee
04.07.2009, 10:03
Liebe Flipaldis,

sicherlich wirst du heute abend alle überraschen mit deinem guten Aussehen! Am Ende des Abends wirst du es nicht mehr hören können "Du siehst aber gut aus!":augendreh

Ich wünsche dir auf dem Schützenfest und natürlich in der Küche ganz viel Spaß - und vielleicht wirst du noch Schützenkönigin???

Gruß
Orchidee

Therese-Babs
06.07.2009, 10:37
Ein Hallo an alle,

lese gerade " ich und meine Geführtin"

bei mir war es nicht anderes als bei den meisten hier, nach der ersten Chemo, ich bildete mir ein, meine Haare fallen nicht aus, sah auch erst so aus aber dann kam es doch.

Na ja habe mir auch eine LEA gekauft und sie herumgetragen.

Ich saß bei meinem Mann im Büro und unser kleiner Neffe (5 Jahre) beobachtete mich, wie ich meine LEA (weil es juckte) hin und her schob, er schaute mich an und sage buh oh du kannst ja deine Haare bewegen, ich nicht meine sind zu kurz, ich mußte herzhaft lachen.

Nach meiner Behandlung kamen und kamen sie nicht wieder bis auf einmal, aber welch ein Graus, Locken über Locken die nicht zu bändigen waren und dazu noch mausgrau.

Na ja auch los Dauerwellenflüssigkeit gekauft und los geht`s, alle meine Haare waren total trocken und wie STroh, aber mittlerweise sind sie fast so wie früher, fast glatt und die Farbe stimmt auch wieder.

bei Euren Beiträgen mußte ich herzhaft lachen.

Weiter so.

Liebe Grüße
Therese-Babs

***FIGHTERGIRL***
06.07.2009, 22:01
Hallo Ihr Lieben,
Da sind ja ein paar Haarsträubende geschichten zusammen gekommen:D
Weiter so.
http://www.animaatjes.de/bilder/f/friseur/2.gif (http://www.animaatjes.de/bilder/friseur/0/2.gif)

flipaldis
23.08.2009, 12:00
Ich habe heute angefangen meinen Bericht über die Explorativlaparatomie zu schreiben. Wie ihr wisst, gehe ich für mich in einer etwas respektlosen Art damit um. Also, wer es nicht lesen möchte, soll es bitte lassen.


Das Abführen
Mit den Worten : Schön, dass Sie da sind und hier ist Ihr Zimmer, wurde ich am 12.8.09 von der zuständigen Schwester empfangen und zu meinem Zimmer geleitet.
Wie gut, dass ich nicht abergläubisch bin, denn zusätzlich zu meinem OP-Termin am 13.8. hatte man mir das Zimmer mit der Nummer 13 zugeteilt.
Na gut, Zimmer ist etwas übertrieben, handelte es sich doch eher um eine leerstehende Besenkammer ohne Klo, dafür aber ausgestattet mit einem großen Fenster durch das von morgens 7.00 h bis abends 7.00 h der Baulärm, des nebenan entstehenden Anbaus ungedämpft hereindrang. „Ziehen Sie sich bitte aus, ich bringe Ihnen gleich Ihr Abführmittel“
He, warum muss ich mich zum Trinken ausziehen? Bin ich krank, in dem Moment in dem ich die Nase ins KH stecke?
Nein.
Also nahm ich auf einem mehr als unbequemen Stuhl Platz und wartete. 3 Min. später erschien die gleiche Schwester mit 2 Messbechern a je 1 l einer undefinierbaren Flüssigkeit, sowie einem kleinen Pöttchen eines kristallinen Pulvers und erklärte mir das Procedere. Und ich schluckte, schluckte diese mehr als widerwärtig schmeckenden Sachen herunter, trank von Zeit zu Zeit einen großen Schluck Wasser um den Geschmack zu neutralisieren und wartete auf das vertraute Ziepen im Bauch, welches normalerweise eine Durchfallattacke ankündigt. Und es kam. Heftig, unvorhergesehen, drängend. Ich raste aus dem Zimmer, über den Krankenhausflur in die nächste Toilette, hatte bereits im Laufen meine Hose geöffnet und ließ mich auf der Toilette nieder. Zu spät. Die nächsten Minuten verbrachte ich mit der Reinigung meiner Umgebung.
3 Slips später, die alle miteinander den Weg in die Mülltonne nahmen, stand für mich fest, dass ich zum Abführen nie wieder ein Etagenklo will.

(wird fortgesetzt)
flipaldis

flipaldis
23.08.2009, 18:01
Da heute Sonntag ist, hatte ich noch etwas Zeit, hier also Teil 2.

Die OP

Pünktlich um 6.00 h wurde ich am nächsten Morgen von der diensthabenden Schwester geweckt, die mit einer opulenten Frühstücksgabe vor mir stand. Diese bestand aus einem Becher dampfenden schwarzen Kaffee, frisch gebratenem Schinken mit Ei und frischen Brötchen und Croissants. Wenigstens stellte ich mir das so vor während ich schlaftrunken meine Augen öffnete. Weit gefehlt.
Vor mir lagen 3 Einmalrasierer, für die Intimrasur, 1 paar Thrombosestrümpfe, ziehen Sie bitte sofort an und 2 L...m...a.A....-Pillen, die werden sie etwas beruhigen, sowie das wohlbekannte hinten freizügig geschnittene OP-Hemdchen. Sie werden um 8.00 abgeholt und dann sofort eingeschleust.

Ab unter die Dusche, rasiert, zurück ins Zimmer, Strümpfe an Füße, Hemdchen an Körper, hat irgendwas von Pippi Langstrumpf, diese Kluft, dachte ich noch und schluckte die beiden Tabletten.

Da ich niemals Beruhigungs- oder Schlafmittel nehme, wurde ich hiervon total abgeschossen. Wie im Traum wurde ich durch die endlosen Khkorridore gefahren, bis wir den OP erreichten. Dort tauschte ich mein Bett gegen ein anderes ein, mein Hemdchen wurde gegen warme Tücher getauscht, irgendjemand erzählte noch etwas in meinem Rücken und mich umfing tiefe Dunkelheit bis ich auf der Intensivstation wieder wach wurde. In dieser Aufwachphase gehöre ich wohl zu den Patienten, die man besser nicht aus den Augen lässt, denn nach meiner großen OP führte ich einen engagierten Kampf mit der Intensivschwester, die immer wieder meinte, mir die Röhrchen mit dem Sauerstoff in die Nase zurückstecken oder den Pulsmesser am Finger befestigen zu müssen. Damals stellte meine eigenmächtige Entfernung der Nasenschlundsonde sie vor ihre Grenzen. Die kriegte sie nicht zurück.

Na ja, diesmal hatte ich nicht so viel Equipment an mir befestigt. Ich tastete durch mein Gesicht, keine Nasenschlundsonde, kein Sauerstoff, tastete weiter, traf auf die knochigen Finger meiner Mutter, die wie immer, neben mir sass. Sagte Hallo, und entfernte den Pulsmesser, - stört.
Das rief natürlich die Schwester auf den Plan, da mein Puls verdächtig nach nichts klang.
Wieder aufgesetzt, Schwester tritt ab, habe ich mir das Teil vom Finger gerissen, meiner Mutter aufgesetzt und bin mit den Worten: Halt das mal, wieder eingeschlafen.
Ich kann euch sagen, dass machte die Runde auf der ITS, jeder wusste Bescheid über meine Pulsfälschung, sie haben es sogar dem Operateur erzählt, als er nach mir schaute.
Schon am nächsten Morgen konnte ich, versehen mit dem nötigsten, sprich ZVK(Zentralvenenkatheter) PDK (Periduralkatheter), 2 Braunülen im li. Arm, sowie einem frisch gesetzten Port, die Intensivstation verlassen.

flipaldis
08.01.2010, 12:01
Wie ihr wisst, benutze ich diesen Thread ja hin und wieder um mir etwas von der Seele zu schreiben.
Heute geht es um die Hygiene im Krankenhaus.

Einer meiner Hunde wird Morgen einen Eignungstest für den Einsatz als Therapiehund in Krankenhäusern und Altenheimen machen.

Aber was ist mit der Hygiene??????

Von meinem Hund kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er keine Problemkeime mit sich rumschleppt. Ich dagegen habe das KH das erste Mal mit einer nahezu unbeherrschbaren Blasenentzündung, das zweite Mal mit einer Entzündung der unteren Atemwege verlassen. Beides schrie nach dem Einsatz ganz ausgefallener Antibiotika. Oder was war mit dem Putzen der Krankenzimmer? Morgens früh um 7.30 h erschien eine Dame im blauen Kittel, verteilte großzügig ein Schnapsglas voll Wasser auf den 9 qm, wischte es breit und verschwand wieder. Fertig!
Erinnere dich doch mal an die Thrombosestrümpfe. Nachdem sie bei der ersten OP komplett vergessen worden waren, was allerdings erst nach 2 Wochen auffiel, bekam ich sie bei der 2. OP direkt zugeteilt. – Allerdings hatte man die Socken zum Wechseln vergessen. – Super!!! Nach 2 Tagen, bei 38 °C im Schatten habe ich sie mir von den Füßen gerissen und saß , so lange stehen konnte ich noch nicht, gemütlich vor meinem Waschbecken um sie auszuwaschen, als plötzlich ein Arzt reinkam. Der sah, was ich machte und verschwand sofort wieder. Mit Lichtgeschwindigkeit lagen meine neuen Thrombosestrümpfe vor mir. Tut uns sehr leid, haben wir vergessen.
Ach ja, genauso wie das Wechseln des Drainagebeutels?? In meinem Bauch waren noch 2 Schläuche befestigt, durch die mit steter Regelmäßigkeit das Wundsekret in einen Beutel tropfte. Nach 3 Tagen bei den oben erwähnten Temperaturen stank es. Oder ich stank. Mein Sohn weigerte sich mich zu umarmen, Mitpatientinnen rückten unauffällig von mir ab, wenn ich mich irgendwo hinsetzte.
Frage an Stationsarzt:„Können Sie bitte den Drainagebeutel wechseln oder die Schläuche ziehen?“ „Tut mir leid, das muss der Chef entscheiden!“ (Hallo, man muss wirklich 12 Semester Medizin studiert haben und eine 3jährige Facharztausbildung angeschlossen haben, um nicht entscheiden zu dürfen, ob bei einem Patienten ein Beutel gewechelt werden darf. Klar, doch!) Inzwischen war alles so überfüllt, dass das Sekret an den Schläuchen vorbei in die Unterwäsche lief. Und noch ein neues Pflaster drauf. 5 Slips später, wie gut dass meine Mutter regelmäßig mit frischer Wäsche kam und dass ich ausgesprochen geduldig bin, habe ich dem Personal ein Ultimatum gestellt. Entweder ich habe innerhalb von 10 min einen neuen Drainagebeutel oder ich ziehe sie raus.
Zur Sicherheit habe ich 15 min gewartet und erst dann eigenverantwortlich die Schläuche gezogen. Sofort stand ich einer Pfütze eines besonders hygienischen stinkigen Wundsekrets, als tatsächlich der Chef reinkam. (Haben Chefs so an sich, dass sie immer in den ungünstigsten Momenten auftauchen.) Na das war vielleicht ein Aufstand.......
Wie können Sie nur?
Das haben wir hier ja noch nie erlebt?
Was machen Sie eigentlich beruflich, noch nie hat sich ein Patient einen Drain gezogen?

Wenn ich mir das alles noch einmal durchlese und vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse komme ich endgültig zu dem Schluss, dass ich meinem Hund den Einsatz als Therapiehund nicht gestatten kann. Die hygienischen Verhältnisse in den Kliniken sind einfach unzureichend.

In diesem Sinne
ein schönes Wochenende
flipaldis

BirgitL
08.01.2010, 13:57
Hallo flipaldis,

lese gerade deinen neuen Eintrag und muss - wie meistens, wenn du so berichtet hast - stark schmunzeln:rolleyes:

In vielen Dingen - insbesondere jetzt bei dem Passus über das zum Putzen verteilte Glas Wasser - kann ich auch nichts anderes von hier berichten......so sind se, die Sauberfrauen...........alles streng nach Vorschrift, und nach jedem Zimmer die Möppe wechseln......

hier bei uns kommt jeden Morgen eine ganze Armada von Damen:
vorweg eine, die mit dem Staubwedel alles über Kopfhöhe abfegt.......

danach eine, die mit einem (!) Lappen alle Tische, Fensterbänke und glatten Flächen abputzt (glaub ja nicht, dass der zwischendurch ausgewaschen wird)....

dann kommt eine, die für das Bad zuständig ist......

und schlußendlich die Dame, die - wie von dir angegeben - den Zimmerboden säubert (die Ecken sind nachher aber rundgewischt)!

Mit den Zuständigkeiten ist das bei Chefarztbehandlung auch hier so eine Sache..... aber hier liegen die Probleme meist im Bereich Kommunikation.....
auf einmal ist der Chef weg, und keiner ist mehr zuständig für die Patienten......
als meine Schwiegermutter noch dort lag und es ihr schlecht ging, habe ich ab 10 Uhr morgens versucht, irgendeinen Arzt zu finden----Fehlanzeige!
Ich bekam immer nur die Auskunft, ich kenne die Pat. nicht, oder das ist nicht meine Pat. oder sie ist Privatpat. und der Chef ist nicht da.
Gegen 16 Uhr schlug dann ein Pfleger Alarm und sie wurde mit einer Sepsis auf die ITS gebracht................

Ein anderes Mal stand eine Rektumuntersuchung an, für die sie angeblich "nüchtern" bleiben musste. Als nachmittags gegen 17 Uhr noch immer nichts gelaufen war, fragte ich höflich nach. Man gab mir die Auskunft, dass der Chef die Untersuchung bereits vormittags abgesagt hatte............
und warum hatte die Frau um 17 Uhr noch immer nichts zu essen bekommen?

Ich habe mich dann beim Chef beschwert und er bat um Entschuldigung.
Die ausgefallene Untersuchung wolle er am Morgen des nächsten Tages nachholen - und dafür brauche meine Schwiegermutter nicht nüchtern bleiben......

Am nächsten Mittag "wartete" meine Schwiegermutter noch immer auf die Untersuchung........und, was glaubt ihr......wieder nüchtern:mad:


Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Wochenende, deinem Hund ein Paar Hundepfotenhandschuhe......für den Kliniktest,
und freue mich auf weitere Berichte von dir

Gruß Birgit

Marie_S
09.01.2010, 12:47
Hallo Flipaldis,

bei deinem Bericht musste ich auch sehr schmunzeln! Toll wie du schreiben kannst. Ich habe bisher kaum Erfahrungen dieser Art machen müssen - bis auch den Teil mit den Trombosestrümpfen: der hätte von mir sein können.
Trotzdem habe ich mir auch direkt zu Beginn deines Eintrages gedacht: ein Hund im Krankenhaus - das geht gar nicht! Auch wenn ein Tier noch so "sauber" sein kann, im Krankenhaus gibt es zu viele anfällige Patienten, die sich da irgendetwas mitnehmen können.

LG
Marie

Steffel
09.01.2010, 17:50
Liebe Flipaldis,

auch von mir ein kurzes Hallo und dass ich über Deinen Bericht schmunzeln musste, mir aber an der Stelle, wo Du geschrieben hast, dass Du Dir selber die Drainageschläuche gezogen hast, die Kinnlade heruntergefallen ist!:eek::eek:

Ehrlich, das ist ja der Hammer! Bestimmt stehst Du in Eurem KH schon auf der roten Liste "Gefährliche Patienten - verschärfte Überwachung!". Jedenfalls war das ein richtig schöner lustiger Bericht, was ja auch sein darf, auch wenn die Hintergründe davon eigentlich nicht zum Schmunzeln sind!!

Viele Grüße und vergess nicht die
Hundepfotenhandschuhe,
Monika

flipaldis
09.01.2010, 18:04
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Kommentare.
Ja, Monika, du hast recht. Das Ziehen der Drainageschläuche hat mir keine Nominierung zum Patienten des Jahres eingebracht.
Ich war aber in dem Moment so sauer und ich hatte es ja angekündigt.
Der operierende Arzt hat mich einmal gefragt, ob ich mich nicht am liebsten selbst operieren wolle?
Ich habe ihm gesagt, dann müsse er an der Decke des OPs einen großen Spiegel anbringen und dann würde ich ihm sicher gerne helfen.

flipaldis

HeikeL
10.01.2010, 10:42
Hallo Flipaldis !

Da muss ich ja mal mit Dir schimpfen. ;)
Sich eine Magensonde zu ziehen ist eine Sache. Hatte ich auch überlegt, aber die Drainagen... Das kann wirklich daneben gehen. Nicht dass das jetzt nachgeahmt wird.
Ansonsten kenne ich diese Situation nur zu gut und kann Dir beipflichten.
Leider sind Hunde im Krankenhaus nicht zugelassen, obwohl sie eine Menge Gutes bewirken könnten.
Ich kann mich nur noch allzugut an meinen Einsatz auf einer Intensivstation (während meiner Ausbildung an einer Uniklinik in Berlin) erinnern.
Dort war ein alter Patient nach Reanimation, dessen größter Wunsch es war nochmal seinen Hnd zu sehen und ihn zu knuddeln. Was wurde gemacht ? Der Patient wurde mit allem Drum und Dan zum Hinterausgang gefahren , wo sein Hund auf ihn wartete.
Ich habe selten einen glücklicheren Menschen gesehen.
Leider ist soetwas die absolute Ausnahme

Also, mach was Gutes mit Deuinem Therapiehund und sonst nicht allzu viele Dummheiten.

Liebe Grüße
Heike

meliana
11.01.2010, 14:18
Hallo ihr alle,
Ein paar Müsterchen will ich hier auch noch erzählen:

Etwa so um den dritten Tag nach der grossen Op rum sollte ich mein erstes Molke-Sitzbad nehmen, das bei der Heilung helfen sollte.

Ich wurde in einen Raum geführt mit Sitzwannen und in eine hineingesetzt. Mit einem Bettlaken (Leintuch) wurde ich zugedeckt, mir wurde eine Stoppuhr gegeben und gesagt, wenn 10 Minuten rum seien, soll ich dann läuten. Darauf ging die Badefrau raus.

Nun sass ich da, fror überall ausser am Hintern, der sich im Warmen Wasser befand. Schon nach einer Minute begann ich mich zu verspannen, zu meinem Bauch, der sowieso noch schmerzte kamen nun noch Rückenschmerzen. Es war so was von unbequem in dieser Wanne drin. Dauernd schaute ich auf die Uhr und hoffte, dass die 10 Minuten endlich rum seien. Zu allem musste ich auf ein grosses Wellnessplakat schauen, das gerade vor mir an der Tür eines Wandschranks hing. Darauf stand: EINTAUCHEN, ENTSPANNEN, GENIESSEN. Was für ein Witz!

Im Spital noch, als ich wieder gut essen konnte, konnten wir jeweils zwischen ein paar verschiedenen Menus wählen für den nächsten Tag.
Ich muss nun vorausschicken dass es bei uns in der Schweiz so ein Gericht gibt, wo jeder drüber lacht, es heisst "Spanische Nierli" (Spanische Nieren) und ist eigentlich Stierhoden. Nun sahen ich und meine Bettnachbarin auf der Karte ein Dessert, das hiess: Spanische Bananen und keiner wusste, was das ist. Ihr könnt euch denken, was wir uns da ausdachten :). (Es waren aber harmlose Bananen in Schokoguss gehüllt)

Und noch eine kleine Begebenheit, als ich während der Chemo ohne Haare mit meiner "Lea" auf dem Kopf für die Familie einkaufen ging im Dorfladen: Ich nahm zwei Flaschen Vollumenshampoo vom Regal und legte es in den Einkaufkorb. Als mir aufging, was ich da machte, als Glatzköpfige Vollumenshampoo zu kaufen, als würde dies was nützen, hihi. Ich kriegte mitten im Laden einen so derben Lachanfall, dass sich alle nach mir umdrehten.

Gruss
Meliana








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