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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hyperthermie


Steffel
12.07.2009, 12:05
Liebe EK-Frauen,

nachdem ich letzte Woche von meinem ersten Hyperthermie (HT)-Zyklus zurückkam, möchte ich ein wenig darüber erzählen, um vielleicht die eine oder andere zu bestärken, es auch mit dieser sanften Methode zu versuchen.

Ich war in der Biomed-Klinik in Bad Bergzabern, wo die lokale und Ganzkörper-HT angewendet wird. Die Ganzkörper-HT ist die anstrengende Version, die ich diesmalnicht bekommen habe, da meine Leukos noch zu niedrig waren. Dabei wird der Körper, wie mir meine Zimmerkollegin berichtete, über Infrarot-Lampen auf ca. 39° erwärmt, das Ganze dauert mit Auf- und Abwärmen ca. 6 Stunden. Diese Version dient in erster Linie der allgemeinen Aktivierung des Immunsystems und wird auch nur durchgeführt, wenn der Patient "fit" genug ist, da sie schon anstrengend und kreislaufbelastend ist.

Direkt der Krebszellbekämpfung dient die lokale Hyperthermie, wo, bei EK z. B., nur der Bauchraum erwärmt wird, da allerdings auf 41-42°. Das Ganze dauert max. eine Stunde. Man liegt auf einem bequemen Bett und bekommt eine Art Platte mit einem daran befestigten Kühlkissen auf den Bauch, an einem Schwenkarm befestigt, ganz locker aufliegend. Die Erwärmung erfolgt mit Mikrowellen: in der Platte befindet sich der Sender, unter dem Rücken auf dem Bett der Empfänger, wodurch die Wellen ständig hin- und herlaufen, so habe ich es jedenfalls verstanden.

Diese Art der HT ist in keinster Weise belastend, und ich habe es sogar als sehr entspannend empfunden. Man spürt mit der Zeit eine angenehme Wärme unter der Platte, ein leichtes Kribbeln in den Beinen und kann in Gedanken sogar noch die Arbeit der Mikrowellen unterstützen: "nun vernichtet mal schön die ungebetenen Gäste". (Bei einer Chemo finde ich solche Gedanken schwieriger, da denkt man eher an Übelkeit und dergleichen.)

Dieser HT-Zyklus wiederholt sich anfangs alle 6-8 Wochen, je nach Situation, und kann dann auf viertel- oder sogar dritteljährlich ausgedehnt werden. Viele Patienten kommen schon seit 7 oder 8 Jahren - alles "geschenkte" Jahre, wie eine Patientin meinte.

Bei mir sieht es nun ziemlich sicher so aus, dass meine Zellen chemoresistent geworden sind, was ja leider bei EK nicht ungewöhnlich ist. 8 Zyklen Topotecan (inzwischen meine dritte Chemoserie nach Rezidiv) haben nichts bewirkt und ich hoffe, dass wenigstens nicht noch was dazugekommen ist, das wird das CT nächste Woche zeigen.

Gerade in so einer Situation KANN die HT helfen, indem sie die Krebszellen im besten Fall vernichtet oder doch angreift und verletzlich macht, so dass eine Chemo wieder wirken kann.

Ich warte jetzt natürlich erst mal ab, was das CT zeigt und was man mir weiter empfiehlt. Innerlich bin ich jedoch schon zu 99% überzeugt, dass ich meine weitere Behandlung in der Biomed-Klinik fortsetze. Es gibt bestimmte Chemos, wie ich verstanden habe, die in Kombination mit HT eine verstärkte Wirkung haben. Topotecan gehört jedoch nicht dazu. Also wird es eine ganz andere Chemo sein.

Ich möchte auch noch erwähnen, dass HT von den gesetzlichen KK übernommen wird, wenn es eine STATIONÄRE Behandlung ist und das KH einen Versorgungsvertrag mit der Kasse hat. Der Aufenthalt dauert, je nach KH, 1 - 1 1/2 Wochen. In Bergzabern erhält man standardmäßig 5 x HT alle 2 Tage, Aufenthalt ca. 10 Tage.

Die Gesellschaft für biol. Krebsabwehr (www.biokrebs.de) hat eine Klinikliste allgemein und speziell für Kliniken mit HT-Anwendung, da kann man schauen, ob in der Nähe was dabei ist.

Ich schreibe das jetzt nicht, um HT anzupreisen nur weil ich selber so davon beeindruckt bin, sondern weil ab einem bestimmten Zeitpunkt im Krankheitsverlauf die Therapie-Möglichkeiten schrumpfen und die HT eine effektive und schonende Variante ist. Mich hat es in Bergzabern sehr ermutigt, wie viele Patienten jahrelang per HT ihren Krebs in Schach halten. Natürlich weiss man nicht, wie viele es gibt, bei denen HT nicht gewirkt hat, aber das will ich im Moment auch nicht wissen!!!

Wer sich zu schwach für eine weitere Chemo fühlt oder, wie ich, resistent geworden ist, dem würde ich zu HT einfach nur raten!

Viele immer noch optimistische:cheesy::cheesy::cheesy: Grüße
von
Monika

Marie_S
13.07.2009, 11:06
Hallo Monika,

danke, dass du so einen ausführlichen Bericht zur Hyperthermie geschrieben hast! Ich finde es immer wieder gut, wenn Patienten ihre Erfahrungen so detailliert beschreiben, dass sich auch andere ein Bild davon machen können. Auch wenn ich hoffe, dass ich keinerlei Behandlung mehr brauche, habe ich die Option mal im Hinterkopf gespeichert.

Und toll ist natürlich, dass es dir so gut getan hat. Jetzt hoffen wir nur noch, dass es auch die richtige Wirkung zeigt!


Liebe Grüße und alles Gute,
Marie

Steffel
14.07.2009, 12:29
Hallo Marie,

ja, ich dachte, es ist wichtig, die Hyperthermie aus ihrem Schlupfwinkel hervorzuholen. Du hast recht, noch besser ist es, keine weitere Behandlung zu benötigen!!!

Ich habe mich jetzt endgültig entschieden, die weitere Behandlung in Bergzabern fortzusetzen. Falls Interesse besteht, kann ich ja dann darüber berichten. Bis jetzt weiss ich nur soviel, dass dort andere Chemos verwendet werden, die direkt in Verbindung mit Hyperthermie ihre Wirkung entfalten. Ca. Mitte August habe ich den nächsten Termin dort und kann ja dann Näheres berichten.

Viele Grüße von
Monika

kuehlraum51
14.07.2009, 14:38
Hallo, bin auch sehr interesiert an Hyperthermie.
Bitte schreib uns über deine Erfahrungen und wie Du das ganze vertragen hast.

Krissi790
25.07.2009, 20:46
Hallo Steffel,
auch meine Mutter hat sich für Hyperthermie entschieden. Sie hat die letzte Chemo ( mittlerweile leider Nummer 3 ) nicht vertragen und möchte auch keine weitere Chemo mehr "ausprobieren". Dann hat sie sich um Hyperthermie gekümmert und ist zur Zeit ( das zweite mal ) in Bochum in einer "Tagesklinik".

Wie gesagt, ein erstes Mal Hyperthermie ( extrem ) hat sie schon hinter sich gebracht, das ganze ist ja auch nicht gerade ungefährlich, aber es hat in Richtung CAG125 schon seine deutliche Wirkung gezeigt. Der Marker ist schon nach dem ersten mal wieder in den Normbereich gewandert. Das ist großartig.

Ich wünsche dir, dass du weiterhin gut damit zurecht kommst und das es hilft.
Alles Gute,
Krissi :winke:

Steffel
26.07.2009, 13:05
Hallo Krissi,

Deine Informationen bestärken mich im Nachhinein, dass ich mit Hyperthermie auf einem guten Weg zu sein scheine. Du schreibst vom Marker CAG125. War das nur ein Verschreiber und Du meinst den EK-Marker CA-125? Bereits schon nach dem ersten Mal in den Normbereich gewandert, das hört sich ja supergut an!

Mir wurde als Folgechemo nach Topotecan Treosulfat empfohlen und ein wenig bin ich schon unsicher, ob ich es damit nochmal versuchen soll oder doch lieber Hyperthermie in Verbindung mit einer schwächeren Chemo.

Sowohl Christine hat sich (indirekt) für Chemo in Verbindung mit HT ausgesprochen und von Dir höre ich jetzt auch etwas total Positives, dass ich unterm Strich doch zur HT neige.

Sicherlich hatte Deine Mutter Ganzkörper-HT? Die ist wirklich nicht ohne, wenn es dann auch noch die extreme Variante ist. Ich hatte bisher nur lokale HT, die ist von den Nebenwirkungen völlig harmlos.

Bitte berichte doch gelegentlich mal wieder, wie es Deiner Mutter bisher mit weiterer HT ergangen ist. Ich hoffe, Du kannst nur Gutes berichten!

Viele Grüße,
Monika

Krissi790
26.07.2009, 19:08
Huhu Steffel,

ich habe mich verschrieben, sorry; gemeint war natürlich der CA-125!

Ja, meine Mutter bekommt die Ganzkörper HT. Wie schon geschrieben ist das auch kein Spaziergang. Es dauert so ca. 7-9 Stunden ( alles in einem mit Aufwachen und so ), wobei die Temperatur auf 42 bis sogar 43 Grad gebracht wird und dann möglichst über einen langen Zeitraum auch gehalten wird. Meine Mum selber bekommt von all dem nichts mit; ihr betreuender Arzt sagte, dass es mit einem Marathonlauf zu vergleichen sei.
Sie hat sich für die Variante entschieden, weil sie mit den verschiedenen Chemotherapien leider nur mäßige Erfolge hatte:(, zudem sind ihre Venen durch die vorigen Chemos schon sehr geschädigt, und schulmedizinisch sind da leider nicht mehr so viele Alternativen auf die sie sich einlassen will und möchte.

Zu den Nebenwirkungen kann ich folgendes berichten : Übelkeit und Durchfall waren da, aber nur von kurzer Dauer ( das macht die Beigabe der Chemo ), sie war ziemlich platt und antriebslos danach ( 2 Wochen bestimmt ) - was ja auch keine Wunder ist - und ihr HB Wert ist in den Keller gegangen, so dass sie vor der zweiten HT noch zwei Bluttransfusionen bekommen hat.

Aber nichts desto trotz, es ging ja auch wieder aufwärts und die Ergebnisse können sich bis jetzt - toi toi toi - wirklich sehen lassen. Ihr Arzt in Bochum ist auch sehr zufrieden mit ihr und mit dem Ablauf.

Ich berichte gerne weiter.
Alles Liebe und Gute,
Krissi

Lara46
27.07.2009, 22:30
Hallo Krissi790!
Ich suche zur zeit dringend nach eine Klinik die GKH anbietet.
Bochum ist bei mir in der Nähe!
Ist es eine Private Klinik kannst du sagen bei welchem Arzt die ist? hat die Klinik auch Verträge mit KK?
Oder zahlt deine Mutter privat?

Krissi790
28.07.2009, 17:30
Hallo Lara,

soweit ich weiß handelt es sich um eine private Klinik.
Meine Mum ist gesetzlich krankenversichert und somit tragen wir die anfallenden Kosten "erstmal" selber. Natürlich haben wir die Kosten bei der Krankenkasse eingereicht, zwecks Abrechnung bzw. zumindestens Beteiligung. Gehört haben wir aber dazu noch nichts.
Es ist eine Tagesklinik in Bochum, der Arzt dort heisst ist soweit ich informiert bin, fast rund um die Uhr zu erreichen.
Informieren lohnt sich bestimmt, zumal es bei dir in der Nähe ist :-), wir haben da ein paar Kilometerchen zwischen :-)
Wenn du magst, berichte doch einmal...

Liebe Grüße, viel Erfolg wünscht dir Krissi

trinity0507
30.07.2009, 11:34
Liebe Steffel,

vielen Dank für diesen Beitrag.
Gerade hat er mir wieder ein wenig Lebensmut beschert.
Ich leide seit mehr als 3 Jahren an Ovarial-Ca mit Metastasen und und und...lange Geschichte ;)
Und als ich das nun gelesen habe, hab ich gedacht: Jippih...noch ne Sache die ich noch nicht versucht habe !!!
Ich werde mich Heute bzw. Morgen noch schlau machen ob, wo und wie das bei mir eingesetzt werden kann.
Ich werde gerne weiter berichten, falls es interessiert...ich wohne in der Nähe von heidelberg....was also sozusagen " an der Quelle" ist, aber niemand hat mir das bisher vorgeschlagen....schon komisch.

Also, wenn es interessiert...einfach bescheid sagen, dann werd ich hier mal weiter posten.

Es grüßt euch die Trine

Krissi790
30.07.2009, 18:16
Hallo Trine,
also mich interessiert es auf jeden Fall. Ich weiß auch nicht genau, warum diese Methode nicht öfter vorgeschlagen wird .... vielleicht weil es nicht bei jedem möglich ist diese Extrem Hyperthermie zu machen ? Vielleicht weil es noch ncht wirklich "erforscht" ist ? Weil es die Kassen (noch) nicht anerkennen ?
Fragen über Fragen...aber wenn es hilft und es eine gute Ansprechrate gibt....
dann ist das doch eine Alternative.

Alles Gute für dich, liebe Grüße krissi

trinity0507
05.08.2009, 16:31
Hey Krissi,

also...ich habe am Montag meinem behandelnden Onkologen von der Hyperthermie erzählt, und Ihn gefragt was er davon hält.
Er meinte er hält nichts davon...aus den von Dir aufgeführten Gründen!
Ich war leicht irritiert.... Er sagte nichts von wegen, das nützt bei Ihnen nichts oder so...nein nur "das zahlt die Kasse nicht" und " Dazu gibt es noch keine ausreichenden Studien" und solche Scherze.
Ich werde mich nun direkt mir der Gesellschaft in Heidelberg auseinander setzen.

Ich weiß, dass es viele Halsabschneider gibt, die mit der Notsituation anderer Geld machen wollen.
Er warnte mich davor, mich oder meine Eltern in Unkosten zu stürzen...

Daraufhin hab ich mich umgedreht und Ihm gesagt: " Lassen Sie das mal meine Sorge sein und kümmern sie sich um Ihre Sache...nämlich die bestmögliche Behandlung für Ihre Patienten. Auch wenn dieses vielleicht nicht von der Kasse gezahlt wird und vielleicht auch noch nicht bis zum Erbrechen ausgetestet ist! "

Ich war stink sauer...und super enttäuscht.
Weiteres wenn ich in Heidelberg jemanden erreicht habe.

Viele Grüße
Trine

Steffel
05.08.2009, 20:17
Liebe Trine,

ich war eine Woche fort und melde mich daher erst heute auf Deine Antwort. Also, ich finde das supergut, wie Du bei Deinem Onkologen reagiert hast!! Ich wünschte, das könnte ich manchmal auch so hinbekommen. Du bekommst zumindest keinen Kropf wegen heruntergeschluckter Emotionen!

Es ist so, wie Christine gesagt hat, es gibt eben nur bestimmte Kliniken, wo es vn den gesetz. KK übernommen wird. Ich war - siehe oben - in der BioMed klinik, die einen Vertrag mit den gesetzl. KK hat. Ich glaube auch, dass es noch mehrere Kliniken bzw. Behandlungszentren gibt.

Bitte erzähl uns von Deinen Erfahrungen bzw. Deinem weiteren Hyperthermie-Weg, es würde mich und die anderen wohl auch sehr interessieren!


Hallo Krissy,

was Du berichtet hast, hört sich schon eine Stufe härter an als meine HT-Erfahrungen. Ich bekam lokale HT, eben Bauchraum, wo die Temperatur zwar auch auf 41-42° hochgeht, aber nur als angenehme Wärme spürbar. Die Ganzkörper-HT geht dort, soviel ich weiss, nur auf 39-40° hoch, eine moderate GHT und dauert auch nicht ganz so lange.

Ich freue mich, dass die Behandlung bei Deiner Mutter so gut anschlägt, das ist einfach total mutmachend!! Bekommt Deine Mutter nur GHT oder auch lokal? In welchen Zeitabständen? Ich würde mich freuen, wenn Du uns auch auf dem Laufenden halten würdest.

Ich drücke allen (mich eingeschlossen) weiterhin fest die Daumen,

viele Grüße,
Monika

Krissi790
11.08.2009, 09:52
Hallo ihr lieben,
ich melde mich mal wieder um weiter von der Extrem-GHT meiner Mutter zu berichten.
Sie hat bereits das zweite Mal die GHT bekommen; sie bekommt auch "nur" diese, keine lokale.
Der Abstand von der ersten zur zweiten betrug 6 Wochen, von der zweiten zur dritten werden es 8 Wochen sein.
Die zweite GHT hat meine Mum noch besser überstanden; aber sie hatte ja auch bessere Voraussetzungen als beim ersten Mal ( kein Bauchwasser mehr,fühlte sich allgemein besser und wohler ) und sie ist sogar -weil es nicht anders möglich war- allein mit dem Zug dort runter gefahren. Die einzigen Werte die eher schlechter ausfielen, waren die HB Werte, deswegen hat sie in der Klinik noch zwei Bluttransfusionen bekommen.
Hier in der Uni hat man sich sehr damit angestellt und "durfte" es ihr nicht geben, deswegen ist sie schon früher nach Bochum gereist; dort hat sie ihre Transfusionen bekommen.

Zu dem Thema Krankenkassen evtl. kurz noch etwas: meine Mum ist auch nur gesetzl. krankenversichert;natürlich haben wir die Rechnungen dort eingereicht und warten nun gespannt auf das Ergebnis. Ich werde es euch mitteilen. Die Klinik in Bochum ist dort aber sehr hilfsbereit was den "Kampf" mit den Krankenkassen angeht und stellt wirklich viele und gute Informationen auch dafür zur Verfügung.

Ich wünsche euch viel Kraft und sende liebe Grüße,
Krissi

sternchen2190
19.08.2009, 22:58
Hallo, ich lese hier schon seit einiger Zeit immer mal wieder rein!
Meine Mutter bekam Anfang Dezember letzten Jahres die Diagnose Leiomyosarkom in der Gebärmutter! Der Krebs hatte auch schon auf beide Lungenflügel gestreut! Sie wurde operiert,(große Wertheim Op) und danach bekam sie eine Cemo mit Adriamycid und Ifosfamyd, die leider überhaupt nicht angeschlagen hat!
Auch ein Teil des rechten Lungenflügels wurde entfernt!
Nun sollte die linke Seite stereotaktisch bestrahlt werden, wofür ein Ct gemacht wurde bei dem man feststellte das schon mindestens 9 Metas in der linken Seite sind! Also:Keine bestrahlung mehr möglich!!
Nachdem wir uns mit dem Arzt der sie operiert hat in verbindung setzten, riet dieser uns zu einer erneuten Chemo in verbindung mit Hyperthermie!!
Nun hatte meine Mutter letzte Woche einen Termin in der Gisuntklinik in Wilhelmshaven, und der dortige Professor sagte sie solle alles bei der Krankenkasse angeben......leider hat sie heute bescheid bekommen....alles abgelehnt!!!!
Die Hyperthermie sei noch nicht genug erforscht, und sie würden das nur übernehmen wenn nichts anderes mehr hilft!!!
Leider hat meine Mutter nicht soviel Geld um die Kosten selbst zu übernehmen, und nun meine Frage!

Welche Kliniken in denen Hyperthermie angewendet wird haben Verträge mit den Gesetzlichen Kankenkassen??
Meine Mutter ist bei der Aok versichert...

Das schlimme ist, die Zeit läuft ihr davon, und der Krebs ist nicht untätig!
Es ist so ungerecht.....

verzweifelte Grüße
Anja

Steffel
15.09.2009, 18:28
Liebe EK-Frauen,

ich melde mich nach meiner zweiten Hyperthermie wieder zurück, inzwischen ist ja dort schon alles vertraut.

Kerstin, leider seh ich Deine Fragen erst jetzt, da ich zu der Zeit noch auf einer Radtour war und gleich danach zur HT abgedüst bin. Ich glaube, Du brauchst jetzt keine Antworten mehr, da Ihr sicher inzwischen schon selber in Bergzabern gewesen seid.

Meine LK sind gleich geblieben, schonmal gut, aber meine Milzmetastase hat sich in 6 Wochen um 2,5 cm vergrößert und der TM ist von 460 auf 920 hochgehüpft. Sie kommt jetzt raus, bei schon öfters erwähntem Dr. Müller, ehemals Hammelburg.

Ich hoffe nur, dass beim CT nächste Woche und auch bei seiner OP nicht noch was weiteres entdeckt wird.

Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Vielleicht noch zur Info und zum Mutmachen zwei Erfahrungen von anderen Patienten mit HT: bei einer Frau gingen die befallenen LK erst nach 9 Zyklen HT (1 Zyklus = 5 x HT) zurück, bei einem Mann mit Prostatakrebs verringerten sich sämliche Metas bereits nach dem ersten Zyklus. Die Spanne ist groß, man braucht Durchhaltevermögen, soll die Hoffnung nie aufgeben. Doch das wird einem hier sowieso oft gesagt, ist auch nötig, es immer wieder gesagt zu bekommen.

Ich hatte gestern und heut leider nicht so aufbauende Erlebnisse mit KH und Ärzten, doch darüber schreibe ich mal noch extra, das ist so verworren. Deshalb der wichtige Satz mit der Hoffnung.

Euch allen hoffnungsvolle Grüße,
Monika

sternchen2190
15.09.2009, 19:14
Hallo Monika!
Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und wollte nun auch mal hier von meiner Mama berichten!
Nachdem die KK die Hyperthermie abgelehnt hat, haben wir Klage eingereicht! Unser Anwalt hat uns dann geraten das meine Mama ersteinmal die Kosten wenn möglich selbst übernehmen sollte:mad:, aber das war ja vorauszusehen:mad:
Meiner Mutter hat es dort sehr gut gefallen und die Hyperthermie hat sie auch als sehr gut empfunden!
Was letztendlich dabei rauskommt werden wir sehen wenn die kombinierte Chemo beendet ist! Die letzte Chemo wird dann wie die erste wieder in der Klinik in kombi mit der Hyperthermie gemacht!
Meine Mama war jedenfalls von der Klinik, und auch dem dortigen Professor total begeistert, und ich denke diese positive Erfahrung sollte doch auch zum Kampf gegen das alte Krustentier beitragen!!:)

Liebe Monika, meine Mutter ist auch im Juni von Dr.M. operiert worden, und ich kann nur sagen dieser Mann ist einfach Klasse!!! Wir brauchten ein Befürwortungsschreiben für die Hyperthermie um es bei der Krankenkasse wegen des Widerspruchs abzugeben.
Wann immer ich mich an Ihn gewandt habe hat er sich die Zeit genommen und uns beraten!
Er ist meiner Meinung nach ein Genie, und hat seine Menschlichkeit behalten im Gegensatz zu anderen seiner Berufsgruppe!
Ausserdem ist er ein brillianter und sorgfältiger Chirurg!

Ich wünsche dir ganz viel Glück!
und vor allem die Hoffnung nicht aufgeben!!!
Lg Anja

Heiderose
16.09.2009, 12:18
Hallo Sternchen,

kannst Du mir mehr zu Dr. M. sagen, da es mir nach langer Chemo nun mit extrem steigendem Tumormarkern relativ mau geht und ich etwas unternehmen möchte, um den trend zu stoppen.

Liebe Grüsse
Heiderose

BirgitL
16.09.2009, 13:44
Liebe Heiderose,

ach ist das schade, dass es dir derzeit nicht besser geht und die "vielen Chemos" ihren Dienst nicht getan haben, so dass du nun wieder nach Alternativen suchen musst.

Ein großes Kraftpaket habe ich geschnürt und abgeschickt;
laß dich mal vorsichtig :knuddel:

alles Liebe
Birgit:winke:

sternchen2190
16.09.2009, 18:29
Hallo Heiderose!
Hab erst jetzt deine Anfrage gelesen!

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
Lg Anja

Steffel
16.09.2009, 18:30
Liebe Heiderose,

das tut mir auch so leid, dass Deine Marker wieder steigen, nachdem Du so lange die Chemo hast über Dich ergehen lassen. Ich will jetzt nicht Marktschreierin für Hyperthermie werden, nur weil ich mich jetzt dafür entschieden habe. Aber hast Du Dir darüber schonmal Gedanken gemacht? Es gibt ja, und ich glaube gerade bei EK, die befürchtete Chemoresistenz der Krebszellen. Wäre es da nicht auch eine Option, nachdem Du ja schon extrem lange Chemo erhalten hast, es mit einer sanften aber auch u. U. extrem wirksamen Methode zu versuchen?

Ich hoffe, Heiderose, jetzt nicht den Eindruck zu erwecken als wollte ich Dir sagen, was Du machen sollst. Von, es war sicherlich Christine, gab es auch mal einen Link zu einem Artikel, dass eine Chemo zwar Erfolg haben kann, der TM sinkt, sich dabei aber gleichzeitig noch resistentere Krebszellen bilden können, die irgendwann wieder zutage treten und auf die irgendwann keine Chemo mehr Einfluss hat.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung!

Viele Grüße,
Monika

Ute08
18.09.2009, 21:28
Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie hoch die Kosten für die Hyperthermiebehandlung sind, wenn man sie selber tragen muss?
Freue mich über eine Antwort
Ute

Steffel
21.09.2009, 14:24
Hallo Ute,

von der GfBK (Gesellschaft für biol. Krebsabwehr) gibt es ein Info-Blatt zu Hyperthermie, dort sind die Kosten wie folgt angegeben, Stand Nov. 2008:

Oberflächen-HT: ca. Euro 60 bis 80,--
Regionale HT: ca. Euro 130 bis 300,--
moderate Ganzkörper-HT: ca. Euro 190 bis 300,--
extreme Ganzrkörper-HT: ab Euro 3.500,--

Wenn man die Hyperthermie innerhalb eines stationären Aufenthalts macht, also NICHT ambulant,wird es von den gesetzl. Kassen übernommen, sofern das Krankenhaus einen Vertrag mit ihnen hat. Bei privat versichert vorher abklären.

Hoffe, Dir damit etwas weitergeholfen zu haben!

Viele Grüße,
Monika

Krissi790
06.10.2009, 21:01
Ein liebes HALLO an alle .....
ich habe mich lange nicht gemeldet, aber ich habe euch nicht vergessen !
Mittlerweile hat meine Mama die dritte Ganzkörperhyperthermie ( am 25.9 ) bekommen und auch diese soweit gut überstanden.
Ihr betreuender Arzt in der Tagesklinik in Bochum ist bis jetzt sehr, sehr zufrieden mit den Ergebnissen und nun hoffen wir das diese Therapie nachhaltig wirken kann. Das einzige was ihr im Moment sehr zu schaffen macht, ist die ständige Müdigkeit und Schlappheit, die auf einen sehr sehr niedrigen HB-Wert zurückzuführen ist. Dieser könnte durch eine Bluttransfusion wieder ins Lot gebarcht werden ; doch auch das scheint in unserem Gesundheitssystem mehr als schwierig zu sein - zumindestens wenn man nur gesetzlich versichert ist .-
Diesen "Kampf" dem man sich da stellen muss kennt ihr sicherlich auch zu genüge...

Nun noch einmal zu der Kostenübernahme der GHT durch die Krankenkasse...wir haben alle Rechnungen bei der Krankenkasse eingereicht und bis gestern ( dier erste Behandlung war vor gut zwei Monaten !!) NICHTS, aber auch gar nichts gehört. Trotz mehrerer telefonischer Aufforderungen und diverse Schreiben an den Vorstand der Krankenkasse usw. hat sich NICHTS getan. Noch nicht einmal einen Zwischenbescheid hat die Krankenkasse geschickt.
Nun kam gestern die telefonische Vorabinformation, dass die Kosten nicht übernommen werden; noch nicht einmal ein Teil. Nun ja, das haben wir uns auch schon fast gedacht. Wir werden aber auch hier nicht aufgeben !
Sobald die schriftliche Ablehnung da ist, wird ein entsprechend ( mit juristischer Hilfe ) formulierter Widerspruch verfasst werden; wir werden uns auch nicht scheuen an das zuständige Ministerium zu gehen und ebenfalls versuchen - wenn nötig - das ganze Prozedere an die Presse zu bringen. Über solche Ungerechtigkeiten und ich muss schon fast sagen unterlassene Hilfeleistung sollte man nicht schweigen !
Ich halte euch gerne auf dem laufenden und wünsche euch allen ganz viel Kraft und Mut, es grüßt euch Krissi :winke:

Steffel
06.10.2009, 21:33
Liebe Krissi,

was Du da leider von Euren Kämpfen mit der Kasse zu berichten hast, das macht mich richtig wütend. Dass sogar eine Bluttransfusion "erkämpft" werden muss?? Wir haben ein so ungerechtes Gesundheitssystem und müssen wahrscheinlich froh sein, wenn es nicht noch ungerechter wird....:(:(:(

Führt man bei deiner Mutter die niedrigen HB-Werte und alles damit Zusammenhängende auf die HT zurück? Allerdings bekommt Deine Mutter ja Ganzkörper-HT, die ja für den Körper viel viel anstrengender ist als die lokale HT.

Es würde mich sehr interessieren, wie es bei Euch weitergeht, HT- und krankenkassenmäßig. Ich drücke die Daumen, dass Ihr bei der Kasse doch noch etwas durchsetzen könnt, allein schon um deren offensichtlicher Arroganz zu begegnen.

Weiterhin gute HT-Erfolge für Deine Mutter und
"Kassen-Kampfgeist",
Monika

Steffel
08.11.2009, 13:04
Liebe EK-Frauen,

inzwischen bin ich von meinem dritten HT-Aufenthalt zurück und was soll ich sagen, meine Milz-Metastase ist um die Hälfte zurückgegangen!!! Das Bauch-Sono bei der Aufnahme zeigte eine Verkleinerung von ca. 5 auf 2,5 cm, auch die LK scheinen verkleinert. Ich schwebe auf Wolke sieben....:augendreh:augendreh:augendreh

Die geplante OP bei mir Anfang Dezember, bei der die Milz und nochmals LK entfernt werden, findet trotzdem statt. Deshalb bekomme ich im Vorfeld eine Kombi-Chemo aus Gemzar/Treosulfan. Nach nur zwei Chemogaben und eben der Hyperthermie so ein Rückgang, das ist für mich, die ich schon so lange mit den verschiedensten Chemos zugange bin ohne nennenswerte Wirkung, eine Traumwertung (so wie 1 1 1 1 1 beim Eiskunstlauf). Liegts an der Chemo, oder an der HT oder, wahrscheinlich, an beidem zusammen?

Deshalb will ich dieses Thema wieder mal nach oben holen, um es ins Bewusstsein zu rücken. Ich höre dort in der Klinik von anderen Patienten so viele mutmachende Geschichten, dass man mit HT so viel erreichen kann bzw. es eine Unterstützung/Verstärkung bei einer Chemotherapie ist, dass ich es so schade finde, dass diese Therapieform immer noch nicht den Stellenwert hat, der ihr eigentlich zusteht.

Abgesehen davon, ist es eine Behandlung ohne jegliche Nebenwirkungen, ohne etwas schlucken zu müssen und, wie ich finde, sogar wohltuend. Die sogenannte regionale Tiefenhyperthermie, die ich bekomme, fühlt sich an wie ein Wärmekissen auf dem Bauch und ist Entspannung pur.

Das wollte ich Euch einfach mal wieder wissen lassen!

Viele Grüße von Wolke sieben
sendet Euch
Monika:winke:

Orchidee
08.11.2009, 13:21
Liebe Monika,

was für Neuigkeiten - Herzlichen Glückwunsch!!!

Zurzeit häufen sich hier leider die schlechten Nachrichten, da kommt deine frohe Kunde genau richtig. Ich wünsche dir für die kommende Chemo und natürlich die OP weiterhin so viel Erfolg, du hast ihn dir verdient mit deiner Hartnäckigkeit.

Gruß
Orchidee

frieda3
08.11.2009, 13:28
liebe monika,

gerade läuft abba: the winner takes it all. wunderbar!!!!!!! deine news. wunderbar!!!!!!! weidda so.

hier läuft im wdr 2 schon den ganzen tag und gestern die besten 200 songs gewählt von den hörern und hörerinnen. ganz toll.

ich freue mich jedenfalls riesig von dir sowas schönes zu hören. habe übrigens einer finger-athrose-freundin deine erfahrungen mit enzymen genannt. nun nimmt sie die dinger mal....

hör mal, untermieter, schmilzt weiter:rotier:, den rest kriegt ihr vom operateur:knuddel::knuddel: das wird richtig gut.

ruf gern mal wieder an:D
meine ernährungsumstellung läuft übrigens gut, die aloe vera auch, bin gespannt auf das blutbild.....

und nun:remybussi:knuddel:
weitere schöne entspannungsstunden und fahrradrunden
liebe grüße
frieda3:winke:

Lizzy54
08.11.2009, 21:20
Hallo Steffel,

das freut mich jetzt aber ganz toll, daß die Kombi Hyperthermie/Chemo so einen tollen Erfolg bei Dir zeigt. So darf es ruhig weitergehn, gelle?
Danke auch für's Berichten, das kann noch für viele hier von Nutzen sein.

LG
Lizzy

Dorle
09.11.2009, 09:20
Hallo Steffel
Möchte dir gerade noch schnell sagen wie ich mich für dich freue.Schön zu hören das es immer noch Optionen gibt.

Ich verabschiede mich für ein paar Tage denn ich fahre mit meinem Mann ein paar Tage weg um die Wartezeit bis zur OP am 23. zu überbrücken und noch ein wenig Zeit für uns zu haben.
Tschüss Dorle

kerdy
10.11.2009, 09:06
Hallo Steffel,
ich will mich Dorle anschließen: schön, daß deine Hartnäckigkeit belohnt wird und du jetzt so gute Ergebnisse hast und toll, daß es solche Optionen tatsächlich gibt.
Liebe Grße
Kerstin

Steffel
10.11.2009, 09:55
Liebe Mädels,

danke für Eure Resonanz, ich bin selber auch immer noch ganz glücklich. Vor allem denke ich, dass tatsächlich zu jedem Zeitpunkt immer noch etwas möglich ist. Man muss, so lange es geht, wirklich hartnäckig bleiben!

Ich hoffe, dass Ihr das Stichwort HYPERTHERMIE ab jetzt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit weitergebt!!!:D:D

Frieda, bitte sag Deiner Arthrose-Freundin, dass sie aber schon etwas Geduld haben muss. Bei mir dauerte es 4-6 Wochen, bis ich eine Verbesserung gemerkt habe. Auch waren es bei mir die superteuren Enzyme, die ich genommen habe. Habe sie jetzt aber reduziert, werde mich mal nach günstigeren Sachen umschauen, auch Deinem Tipp nachgehen.
Apropos Radeln:hab soeben den "Radatlas Elsass" bestellt, das wird die erste Tour im nächsten Frühjahr!!

Also, alles Gute und viel Hartnäckigkeit weiterhin,
entweder wir "ekeln" die Untermieter vollends heraus oder halten sie doch wenigstens in Schach,
das wünscht uns allen
Monika

BirgitL
10.11.2009, 18:55
Liebe Monika,

auch ich möchte dir zu diesen tollen Ergebnissen gratulieren.

Ich freue mich sehr mit dir, zeigt es doch wieder einmal neue Horizonte auf für uns alle, die wir auf dem gleichen Wege sind.......:megaphon:.........;)

Weiterhin gute Fortschritte
wünscht dir Birgit:winke:

sternchen2190
11.11.2009, 14:23
Liebe Monika, ich hatte auch schonmal hier geschrieben, wegen Fragen zur Hyperthermie, und bekomme nun immer per Mail bescheid wenn's etwas neues gibt!
Ich freu mich ganz doll für dich!!!!:)
Es ist so schön auch mal etwas positives zu hören!!!
Meine Mama ist gerade mit Hyperthermie und Gemzar Chemo durch.....am Freitag gehts zum CT, und ich hoffe von ganzem Herzen das wir auch gute Nachrichten bekommen!
So jetzt verziehe ich mich wieder ins Angehörigen Forum:o

Ich wünsche dir noch ganz viele so gute Ergebnisse!!
Alles liebe
Anja

Krissi790
11.11.2009, 20:02
Hallo...
in meinem letzten Beitrag habe ich ja von dem angehenden Kampf und den gesetzl. Krankenkassen geschrieben...
meine Mum hatte 3 Einheiten extrem GHT plus Chemo in Bochum in einer Privatklinik die keinen Vertrag mit den Kassen hat. Nun haben wir diese Kosten an die zuständige Krankenkasse eingereicht und was geschah ? Klar, es kam eine Ablehnung und zwar zu 100 %. Beigefügt war ein langes Schriftstück vom MDK ( Medizinischer Dienst der Krankenkassen ) mit vielen Gesetzauszügen etc.

Das hatten wir ja auch schon vermutet das so etws passiert.
Nun..Angriff ist die beste Verteidigung..;wir haben Widerspruch eingelegt und zusammen mit einem guten Freund der Familie ein entsprechendes Widerspruchsschreiben verfasst, welches von den behandelnden Ärzten an einigen Stellen ergänzt wurde und es wird demnächst auf die Reise an die Krankenkasse gehen. Desweiteren hat meine Mum 16 Kliniken in ganz Deutschland per Post angeschrieben in dem sie ihr Krankhetsbild schildert und um eine Rückmeldung bittet, ob dort für sie eine Therapie / Behandlung in Frage kommt. Diese Schreiben sind seit 4 Wochen weg und es haben bis heute 6 Kliniken geantwortet und keine dieser 6 Kliniken kann ihr Krankheitsbild so behandeln. Diese "Ausbeute" werden wir ebenfalls an die Krankenkasse geben.

Ich halte euch gerne auf dem laufenden wenn ihr mögt, wünsche euch alles alles Liebe, viel Kraft und Mut, LG und bis bald Krissi

*moonie*
02.12.2009, 20:24
hallo ihr lieben,


dies ist mein erster beitrag hier, obwohl ich schon seit der erstdiagnose EK bei meiner mum, im september 2009 nachlese.
leider wurde letzte woche bei ihr nach knapp einem jahr nach beendigung der ersten chemo ein inoperables rezidiv festgestellt.
nun hat sie sich für hyperthermie in der biomed-klinik in bad bergzabern entschieden. ich habe heute telefoniert, werde morgen alle vorliegenden befunde faxen und hoffe inständig, dass sie dort meine mama behandeln können, bzw. überhaupt werden. ich bin da so verunsichert...


kurz zur vorgeschichte:
nachdem uns die behandelnden ärzte in ihrem heimatnahen krankenhaus jede hoffnung genommen haben, noch viel für sie tun zu können, ausser einem weiteren chemoversuch mit caelyx/carboplatin, die erstchemo war taxol/carboplatin (ansonsten sei nix mehr machbar, sagen die - ausser ein stückchen lebensqualität mit chemotherapie zu erhalten. schwer vorstellbar, lebensqualität und chemo in einem atemzug zu nennen...) habe ich solche angst, dass auch die ärzte in der biomedklinik nur abwinken und therapieversuche in form von hyperthermiebehandlungen bei ihr ablehnen könnten.
bei allem was ich ihre behandelnden onkologen auch frage, winken die nur ab. als ich hyperthermie angesprochen haben (wird dort nicht durchgeführt) hat die ärztin nur kurz angebunden gemeint, dass sowas nicht infrage kommt, da vielzu belastend für den körper und ich hatte das gefühl, dass sie eh nicht allzuviel davon hält. (schwer vorstellbar, dass das belastender für den körper sein soll als chemo)
naja, ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass ich hier auf mauern stossen würde. ich habe wirklich das gefühl, die haben meine mutter komplett abgeschrieben. dabei ist meine mutter noch in einem körperlich erstaunlich guten zustand, gemessen an iherer diagnose:

rezidiv nach ovarialkarzinom, lebermetastasen und peretionalkarzinose. kleiner pleuraerguss etwa 1 cm, ein wenig aszites, jedoch ohne punktion behandelbar. tumormarker bei 236, nicht extrem hoch, angemessen an der diagnose, sollte man meinen.




da in dieser klinik schon einige dinge unserer meinung seltsam abgelaufen sind, ist mein vertrauen in die dortigen ärzte wirklich erschüttert und ich habe nicht unbedingt das gefühl, dass die ihr dort über das 0815-schema hinaus helfen können, auch wenn wir alle bei der erstbehandlung (OP und erste chemo) diesbezüglich ein recht gutes gefühl hatten. damals schien aber auch alles noch recht unkompliziert zu sein. diesesmal sind jedoch dinge vorgefallen, die sich einfach nicht richtig anfühlen. aber das ist ein ganz anderes thema, denn meine mutter ist einfach nicht der typ mensch, der mit ärzten auf konfrontationskurs gehen würde und sofort die klinik wechselt...
meine mum glaubt an chemotherapie und möchte unbedingt alle zyklen machen, was wir auch alle gutfinden.
an hyperthermiebehandlungen zwischen den chemozyklen ist sie jedoch sehr interessiert. das möchte sie unbedingt machen, falls sie in in der biomedklinik angeommen wird.



sorry, dass ich abgeschweift bin. nun meine eigentlichen fragen bezüglich hyperthermie /biomed-klinik:

- wenn sie dort hyperthermie bekommt, wird das wohl eher regionale oder ganzkörperhyperthermie sein, bei ihrem befund? kennt sich diesbezüglich jemand ein wenig aus? habe schon vieles darüber recherchiert aber wie das bei lebermetas und bauchfellkarzinom gehandhabt wird weiss ich nicht.

- gestern wurde der erste chemozyklus mit caelyx/carboplatin stationär in ihrer klinik begonnen. sie bleibt noch bis kommender woche zur beobachtung im KH, wenn sich ihr zustand nicht verschlechtern sollte. der nächste zyklus wird in 4 wochen angesetzt. kann sie zwischen den chemozyklen in die biomedklinik? könnte sich ihre behandelnde klinik weigern, ihre behandlung (künftig geplante ambulante chemozyklen alle 4 wochen) fortzuführen, oder die behandlung wenn sie aufgrund beschwerden stationär aufgenommen werden müsste? da sie ja auf eigene faust und gegen die empfehlung ihrer ärtzte zusätzliche therapieformen durchführen lässt, die von diesen im prinzip abgelehnt werden. ich selbst sähe sie sowieso gerne in einer anderen klinik, aber muss und werde ihre entscheidungen immer akzeptieren, denn sie entscheidet was sie möchte und was nicht. (wobei sie schon gemeint hat, sich vorstellen zu können beim nächsten mal auch ins uni-klinikum zu wechseln.)

- wie geht ein klinikwechsel zur grundsätzlichen behandlung (nicht biomedklinik) eigentlich so vor sich? was ist zu beachten? würde die uni-klinik eine behandlung bei meiner mutter fortführen, obwohl sie sich zuerst über ein jahr lang in ihrer jetzigen anderen klinik behandeln liess oder würden sie sie künftig dorthin zurückschicken?

- ich habe gehört, für die kostenübernahme für die behandlung in der biomedklinik durch ihre krankenkasse reiche ein überweisungsschein durch den hausarzt. weiss jemand von euch, was genau auf dem überweisungsschein stehen sollte? habe gelesen, dass besser nicht einfach nur "hyperthermie" auf dem schein stehen sollte, sondern eher so etwas wie "weiterführende krebsbehandlung" oder so ähnlich, damit es keine schwierigkeiten bei der übernahme gibt. oder muss vorab schon ein antrag auf kostenübernahme bei der DAK werden, bzw. eine vorabklärung erfolgen? hat jemand diesbezüglich infos? übernimmt die krankenkasse nur, wenn ein behandelnder arzt dies schriftlich beführwortet? was in unserem falle ausgeschlossen wäre, da ihre ärzte davon abraten. zahlt die KK auch weiterführende hyperthermiebehandlungen (zu beginn wird ja ein zyklus alle 6-8 wochen empfohlen) und übernehmen die auch andere dort angebotene therapieansätze?

- man liest so oft von hochwirksamen kombinationen von chemo- und hyperthermietherapien. ist damit die kombinierte anwendung gemeint, d.h. wie gehabt intravenöse chemo und zusätzlich hyperthermie oder meint man damit die lokal angewendete chemotherapie/hyperthermie? (im sinne einer art "spülung") hier gibt es ja verschiedene verfahrensweisen. kann meine mama neben den hyperthermiezyklen ihre chemozyklen ganz normal weiterhin bekommen?




ich bin echt konfus, denn ich bekomme den äußerlichen und körperlichen zustand meiner mama, der bis jetzt noch sehr gut ist, (sie hat kaum beschwerden, fühlt sich soweit recht gut und fit, sieht super aus) - und die niederschmetternde diagnose der ärzte in meinem kopf bis jetzt noch absolut gar nicht zusammen. die haben ihr wirklich eine sehr schlechte prognose mit sehr kurzer lebenserwartung gegeben. (wenige monate, wenn die chemo nicht anschlägt sprachen sie von wochen) die haben auch gesagt, ihr guter zustand wird vermutlich nicht mehr lange so bleiben. ansonsten halten sie sich in manchen dingen relativ bedeckt. ich kann das alles noch gar nicht fassen...
ich habe ja verstanden dass in ihrem fortgeschrittenen zustand keine heilung erfolgen kann aber die geschichten die ich hier teilweise lese trösten mich sehr und geben mir zuversicht. ich wünsche mir einfach, dass meine mama noch lange bei uns sein kann und sich dabei wohlfühlt.


oh je, ihr lieben... ich weiss, ich habe unglaublich viele fragen und redebedarf, ich hoffe, ich habe jetzt den rahmen nicht gesprengt. sorry, tut mir leid.
dies ist solch ein tolles forum hier mit so tollen menschen. hier zu lesen hilft mir unheimlich.

danke, dass sich einige von euch die zeit nehmen das alles zu lesen.vielen lieben dank euch allen. :1luvu:



edit: was ich ganz vergessen hatte zu schreiben: meine mama ist übrigens 63 jahre alt.

Steffel
03.12.2009, 21:28
Hallo Moonie,

ich war schon dreimal in der Biomed-Klinik zur Hyperthermie-Behandlung und kann es Euch nur ans Herz legen!! Zu Deinen Fragen:

In der Regel bekommt man die regionale HT, dort wird sie lokale Tiefenhyperthermie genannt. Da diese HT-Anwendung höhere Temperaturen erreicht als die Ganzkörper-HT, ist sie für die eigentliche Tumorbekämpfung effektiver. Die Ganzkörper-HT bekommt man, um allgemein das Immunsystem anzukurbeln - und auch nur, wenn man fit genug dafür ist, da sehr, sehr anstrengend. Ich hatte bis jetzt immer nur die lokale HT, welche völlig frei von Nebenwirkungen ist, evtl. ein bisschen müde vom langen Liegen.

Die HT wird als Unterstützung zur Chemotherapie sogar empfohlen, weil durch die Hitzeeinwirkungen die Krebszellen angreifbarer werden. Am besten, gleich im Anschluss an die Chemo mit den HT-Zyklen beginnen. Mir wurde auf Nachfrage hin sogar HT von der Klinik empfohlen. Ich würde es auf jeden Fall erwähnen, kann mir aber nicht vorstellen, dass eine Klinik aufgrunddessen sich weigert, die Behandlung fortzusetzen.

Für die Biomed-Klinik, wo ich die HT durchführen lasse, genügt eine Krankenhauseinweisung auch vom Hausarzt, muss nicht Facharzt sein. Als Krankenhausbezeichnung reicht sogar "Bad Bergzabern", und auf keinen Fall Hyperthermie erwähnen, sondern lediglich den Befund, garnichts weiter. Du wirst beim ersten Mal gefragt, in welcher Kasse Du bist und wenn auch mit dieser ein Versorgungsvertrag besteht - den haben sie eigentlich mit allen gesetzlichen KK - brauchst Du nichts weiter zu unternehmen, keine Vorabbestätigung zur Kostenübernahme usw... Die Klinik (und die Patienten)hat mehr Probleme mit den privaten als mit den gesetzl. Kassen!

Es gibt intravenöse Chemo in Kombination mit HT, doch dazu kann ich Dir nichts Genaues sagen. Wird aber dort auch gemacht.

Ich kann Dir abschließend nur noch sagen, dass man sich in Bergzabern generell sehr gut aufgehoben fühlt, psychisch, medizinisch, rundum, alles. Ich habe inzwischen dort schon so viele Geschichten gehört von Patienten, die bereits aufgegeben waren (wir können nichts mehr machen....) und dank HT einen Stillstand oder sogar Rückgang erreichen konnten. Ich empfinde das immer als sehr, sehr mutmachend.
Bitte bring Deine Mutter dort hin, es wird ihr bestimmt gefallen und gut tun!

Und mach Dir nicht so viele bürokratische Gedanken, es läuft in punkto HT alles ganz einfach und unkompliziert ab!

Viele Grüße
Monika

Steffel
04.02.2010, 18:44
Hallo,

nachdem ich gestern wieder voll neuer Energie von meinem HT-Aufenthalt zurückkam, möchte ich das Thema einfach wieder mal nach oben holen.

Ich kann speziell zu der Biomed-Klinik einfach nur sagen (auch wenn es sich jetzt wie Schleichwerbung anhört), dass dies einfach eine ganz wunderbare Klinik mit einer so liebevollen Atmosphäre ist, wo schon beim Öffnen der Eingangstüre alle Anspannung von einem abfällt.

Ganz liebevolles und geduldiges Personal, vom Oberarzt bis zu den Putzdamen und eine Atmosphäre und Umgebung eher wie Reha. Man hat das Gefühl, dass sich dort um jeden einzelnen Patienten Gedanken gemacht werden, was für ihn/sie am Besten ist, keine Abfertigung nach Schema F.

Die HT, jedenfalls die lokale HT, läuft natürlich bei jedem gleich ab, aber das ganze Spektrum an, wie man so sagt, Komplementärmedizin, ist auf jeden Patienten individuell abgestimmt.

Nach meiner OP im Dez. und mit laufender Chemotherapie kam ich schon ziemlich auf dem Zahnfleisch dort an und fühle mich jetzt wunderbar aufgepäppelt - stimmungsmäßig und körperlich.

Nochmalige Betonung: KEINERLEI Probleme für GKV-Patienten, es genügt die normale Einweiung vom Hausarzt (muss nicht FAcharzt sein) wie auch für Krankenhäuser allgemein.

Hoffentlich hört sich das jetzt nicht wie ein Werbetext an, aber ich wollte das Thema Hyperthermie auch mal auf diese Weise zum Vorschein bringen, es wurde ja schon genug anderes darüber geschrieben.:lach2:

Es gibt auch noch eine weitere angeblich sehr gute HT-Klinik in, ich glaube, Brannenburg oder -berg, in der Nähe von München.

Viele Grüße
Monika

Krissi790
25.04.2010, 21:35
Hallo Steffel und Hallo an alle starken Frauen !

Wie erging es dir nach jetzt nach der Hyperthermie ?

Wir kämpfen immernoch mit Krankenkasse, lassen aber nicht locker. Zur Not geht es noch vor `s Gericht aufgrund der Kostenübernahme die komplett verweigert wird.

Denn möchte ich auch noch kurz berichten wie es meiner Mum nach der Hyperthermie ergangen ist !! Nach 3 Enheiten von einer Extrem GHT war meine Mum auf dem Wege der Besserung, sie musste 3mal am Tag an ein Sauerstoffgerät und viel, viel trinken. Es ging richtig bergauf. Dann ging es fast aus heiterem himmel bei ihr mit extremen bauchschmerzen und starken krämpfen los und sie musste mit rettungswagen ins KH. Das alles an einem Sonntag...wir waren alle total in aufruhr. im KH hat man röntgenbilder gemacht , nichts zu erkennen. man tippte auf einen darmverschluss bzw. einen Propfen...es wurde versucht mit einläufen diesen propfen zu lösen. ohne erfolg. eine nahrungsaufnahme war nicht mehr möglich, also magensonde...meine mum wurde immer schwächer....bis denn nach 5 tagen rumgedoktor auf eine Not OP entschieden wurde. Und was war es ? Eine Verwachsung an einer ganz undankbarer Stelle...puh, nochmal Glück gehabt.
Die Erleichterung bei uns allen war groß.
Meine Mum kam langsam wieder auf die beine und dieses Jahr im März war sie bereits wieder auf Skiern unterwegs :-) ! Seit der GHT wird der Tumormarker monatlich überprüft.
Im Moment liegt dieser im Normbereich, allerdings steigt er gerade wieder an, was uns alle wieder etwas unruhiger werden lässt.

Drückt uns die Daumen, dass er wieder fällt oder stagniert !
Alles Liebe für euch,
Krissi

Steffel
26.04.2010, 19:20
Liebe Krissi,
ich schaue nur noch selten hier herein, zufällig aber gestern abend und entdeckte Deine Nachricht.
Ich habe nach wie vor Hyperthermie-Anwendungen, alle 1 1/2 bis 2 Monate und vertrage sie sehr gut.
Insgesamt geht es mir auch gut, aber das ist ja leider nicht ausschlaggebend. Ich wünsche Deiner Mutter sehr, dass der TM sich doch wieder beruhigt, ich kann gut verstehen, dass einen das unruhig werden lässt, das würde mir auch so gehen.
Deine Mutter lässt sich auch nicht so schnell unterkriegen, wenn sie nach dem Ganzen im März wieder Ski fahren konnte, das ist doch ermutigend.

Ich habe mit der HT-Kostenübernahme durch die GKV keine Probleme, aber das liegt wohl daran, dass die Biomed-Klinik einen - wie heisst es gleich noch mal - Kostenübernahmevertrag (??) mit den gesetzl. Kassen hat. Soviel ich weiss, sind dies eben nur die Biomed-Klinik und noch eine andere Klinik bei München.
Jedenfalls wünsche ich Euch, dass Ihr mit Eurem Verfahren Erfolgt habt. Es hat ja Deiner Mutter geholfen, zum Donner nochmal, warum wird das nicht übernommen, aber dafür eine teure Chemo? Ein endloses Thema...

Alles Gute und dem TM eins auf die Mütze
wünscht Euch
Monika

Krissi790
29.05.2010, 19:52
Guten abend an alle....
leider gibt es nicht so gute Nachrichten. Der TM ist weiter geklettert, zwar nur leicht, aber er liegt nicht mehr im Normbereich.
Gestern hatte Mum einen Termin im CT, am Mittwoch / Donnerstag kommen die Ergebnisse. Ich hoffe so sehr, dass es nichts "großes" ist -meine Mum fühlt sich großartig, ihr geht es wahnsinng gut, sie merkt nix, kein Bauchwasser etc. ; nur dieser steigende TM macht sie und uns nervös...

Hmmm, irgendwie hat es ja nix mehr mit Hyperthermie zu tun was ich hier schreibe, naja, nächstes Mal nutze ich besser ein anderes Thema für den Erfahrungsaustausch.

Für euch alles, alles Gute und viel Kraft,
Krissi