PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mutter kann nichts (mehr) essen


Cilla
22.11.2009, 16:41
Vielleicht kann irgendjemand hier mir helfen.
Meine Mama hat Eierstockkrebs. Er wurde Anfang letzten Jahres diagnostiziert. Ein Operationsversuch wurde sofort beenet, da alles schon so verwachsen war.
Sie bekam Chema (6mal Carboplatin) und dann ging der Marker, der bei etwa 1000 war auf den Normalwert zurück und der Tumor wurde kleiner. Der Arzt sagte daraufhin, es sei eine Pause möglich bei regelmäßigen Kontrollen. Im Juni ging es dann wieder los.
Sehr stark erhöhter Marker (1500) und sofortige Chemo. Allerdings wirkte die nicht mehr so. Sie musste regelmäßig punktiert werden, weil sie so viel Wasser im Bauch hatte, sie nahm extrem ab. Sie bekam regelmäßig Blukonserven, weil ihre Werte so schlecht waren.
Schließlich hat man die Chemo auf Gemzar umgeändert. Der Marker geht stetig nach unten, aber meiner Mama ist es auch dauernd schlecht. Sie kann nicht mehr besonders viel essen, weil sie sich immer wieder übergeben muss. Es helfen auch keine Tropfen gegen Übelkeit.
Jetzt hat sie einen Port gekriegt, dass man sie evtl. über künstliche Ernährung noch etwas aufbauen kann. Sie hat schon sehr viel abgenommen, und wird nicht mehr viel mehr als 48 Kilo wiegen.
Heute habe ich mit ihr telefoniert (schrecklicherweise wohne ich 6 Stunden Autofahrt entfernt) und es geht ihr sehr schlecht.
Sie kann überhaupt nichts mehr behalten. Alles, was sie zu sich nimmt, kommt oben wieder raus (z. B. einen Löffel Kartoffelpüree oder die Tropfen gegen die Übelkeit, oder etwas Tee, weil sie so Durst hat.)

Sie wollte unbedingt mit mir sprechen, aber ich weiß nicht was ich ihr sagen kann. Sie selbst sagt, dass da irgendwas zu ist - und wahrscheinlich ist das so. Ich bin so ratlos, traurig, ohnmächtig und würde ihr so gerne helfen.
Muss sie denn nun verhungern, verdursten oder zieht sich das Ganze bei künstlicher Ernährung noch hin und sie muss in einem fort weiterleiden.
In Wirklichkeit ist sie unendlich tapfer und ich würde so gerne irgendetwas Gutes für sie tun.

Vielleicht kann mir jemand hier etwas sagen, was mich tröstet (ich hänge unendlich an ihr) aber noch viel wichtiger vielleicht kann mir jemand etwas sagen, was ich ihr Gutes tun kann, wie ich ihr helfen kann, wie ich ihr Mut machen kann, ohne etwas Unwahres zu sagen. (Alles, was ich hier über das Ende bei Eierstockkrebs gelesen habe, will und kann ich nicht sagen, aber was dann? Ich bin so ärgerlich über meine Ohnmacht, über mein Nicht-Helfen-Können und nichts Sinnvolles sagen können.

Sie hat Angst! Ich auch!
Danke für eure Antworten.
Cilla

flipaldis
22.11.2009, 17:33
Hallo Cilla,
leider ist es häufig dass EK in den Darm metastasiert und dabei einen Darmverschluss verursacht. Eine normale Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel müsste das eigentlich sichtbar machen.
Ab ins KH.
Liebe Grüße
flipaldis

Siby
22.11.2009, 17:34
Hallo und herzlich Willkommen!
Es tut mir sehr leid, das es deiner Mama so schlecht geht.
Es ist sehr schwer dir einen Rat zu geben.
Ich an deiner Stelle würde mich an den Arzt wenden und ihn um ein Gespräch bitten.
Ich weiß ja nicht in welchen KH deine Mama behandelt wird, aber für sie wäre schon eine Spezialklinik wichtig.
Ansonsten kannst du ihr eigentlich nur deine Liebe geben und so oft wie möglich für sie da sein.
Ich wünsche euch das Beste. :pftroest:
LG Mausje

amistade
26.11.2009, 17:18
Liebe Cilla,

es ist sehr schlimm, was Du da über Deine Mutter schreibst.
Ich würde Dir gerne helfen.
Kannst Du nicht zu ihr fahren, kannst Du Dich nicht vielleicht bei der krebshilfe.de mal melden und um Hilfe bitten, dass sie zu Dener Mutter gehen.
Ich bin in Österreich, hier gibt es die krebshilfe und ich denke, die gibt es auch in Deutschland.
Vielleicht kannst Du Urlaub nehmen, oder hast jemanden der Dir hilft, bei Deiner Mutter zu sein. Ich denke, sie braucht Dich sehr.
Wenn ich in ihrer Nähe wäre. ich könnte sie besuchen, aber warscheinlich bin ich das nicht.
Kannst Du nicht irgendwelcht kirchliche Organisationen anrufen, Dir psychologische Hilfe holen, Dich bei Selbsthilfegruppen informieren.
Es muss doch jemanden geben, der bei Deiner Mutter sein kann.

Als ich Gemzar und Carboplatin bekam, ging es mir nicht so schlecht, hatte das im Großen und Ganzen gut vertragen.

Ich würde Dir so gerne helfen, aus der Ferne geht das aber leider nur mit guten Wünschen und Gebeten.
Ich bin fast so alt wie Deine Mutter.

Also bete ich für sie und für Dich und wünsche Dir alles Liebe.
Einen Brief schreiben könnte ich auch........

Susanne

prissi09
26.11.2009, 17:44
Liebe Cilla,

es ist furchtbar. Ich bin momentan in einer ähnlichen Situation. Meine Mama kann auch nicht mehr richtig essen. Sie nimmt viel zu wenig zu sich und immer mehr ab.
Seit einer Woche bekommt sie über den Port Zusatznahrung. Jeden Abend kommt ein Pflegedienst und schliesst es an.
Es hilft, sie nimmt nicht mehr ab, sogar 2 Kilo zu.
Das Gute daran ist, dass ihr das wahnsinnig viel Druck nimmt. Sie war so frustiert und verängstigt, dass sie immer wieder versucht hat zu essen. Und wenn sie es nicht bei sich behalten konnte, wurde es noch schlimmer. Jetzt geht es auch einfach vom Kopf her besser. Sie weiß kann wieder besser essen, weil sie weiß, dass sie nachts etwas bekommt. Natürlich ist das nicht ideal.
Trotzdem sollte das medizinisch nochmal kontrolliert werden! Also ob wirklich irgendwas "den Weg" zumacht.
Ansonsten viel Geduld! Keinen Druck aufbauen, das hilft nicht, im Gegenteil. Sie wissen selber, dass sie essen müssen.
Alles Liebe für Euch!

Pippalotti
10.12.2009, 15:49
Bitte lass den Darm checken. Bei meiner Mama war es ein Darmverschluss. Die OP kam leider zu spät,sie war schon zu schwach.

Und: Fahr hin!!!!

Liebe Grüße,
Britta