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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorsorgeuntersuchungen


sonnenscheinchen38
25.11.2009, 16:36
Hallo Ihr Lieben!

Ich lese seit Jahresanfang hier täglich mit. Im Februar ist mein Vater
14 Tage nach Beschwerden und Diagnose verstorben.

Er hatte ein Klatskin Tumar mit Metastasen in der Leber und der
Bauchspeicheldrüse.......

Im Nachhinein haben mir einige Verwande erzählt, daß bereits sein
Vater an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war.

Nun meine Frage: Was kann ich zur Vorsorge tun? Welche Untersuchungen
wären sinnvoll?

Versteht mich richtig, ich bin nicht panisch. Ich stelle mir in letzter Zeit
einfach immer öfters diese Fragen. Diese tückische Krankheit hat bei
meinem Vater bis 2 Wochen vor seinem Tod keinerlei Beschwerden verursacht,
obwohl es ein sehr agressiver Krebs war.

Vielen Dank für Eure Mühe
Christina

Magra59
08.12.2009, 10:51
Liebes Sonnenscheinchen38

das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Der Zeitraum zwischen Diagnose und seinem Tod ist ja unglaublich kurz gewesen.

Doch nun zu deiner Frage betreffend Vorsorge. Eigentlich hatte ich ja gehofft dass dir jemand antwortet der sich mit der Materie besser auskennt als ich. Bei mir wurde im September 2008 ein Cholangiokarzinom diagnostiziert. Ich habe viel mit Onkologen gesprochen. Das kann hilfreich sein, aber - wenn sie sich dann widersprechen - auch verwirrend und beängstigend :confused:

Im Krankenhaus wurde eine sehr detailierte Anamnese gemacht. Meine Nachfrage ob diese Krebsart denn erblich bedingt ausbrechen könne haben aber alle Ärzte einhellig verneint. Bei anderen Krebsarten, wie z.B. beim Brustkrebs bei Frauen - ist eine familiäre Disposition allerdings möglich, beim Gallengangskarzinom nicht. Nun ja, ich muss das mal so stehen lassen.

Aussagekräftige Vorsorgeuntersuchungen sind leider ebenfalls nicht wirklich möglich. Eine klare Diagnose eines Gallengangkarzinoms basiert immer auf einer Gewebeprobe. Anzeichen einer Erkrankung kann man allerdings schon erkennen. Bei mir war es z.B. ein starker Juckreiz der mich zum Arzt getrieben hat. Ausserdem war mein Urin sehr dunkel. Oftmals ist auch eine Gelbfärbung der Haut oder der Augen erkennbar (war bei mir aber nicht so).

All dies muss jedoch noch nicht bedeuten dass man einen Gallengangstumor hat, es kann auch eine normale Gelbsucht sein, oder auch Gallensteine welche den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern. Also, keine Panik und ganz einfach gut auf mögliche Symptome achten. Die Crux an der ganzen Geschichte ist leider dass ein Gallengangstumor in der Regel erst dann Beschwerden macht, wenn sein Wachstum schon relativ weit fortgeschritten ist und er möglicherweise bereits gestreut hat.

Alles Liebe wünscht dir
Magra

sonnenscheinchen38
08.12.2009, 11:43
Hallo Marga!

Danke für deine Antwort!

Ja du hast recht, es ging sehr ! schnell.

Und mein Papa hatte gar nix. Keine Gelbsucht, keinen Juckreiz, nix!

Er war nur ein paar Tage so müde. Und da er im Jahr zuvor einen leichten
Schlaganfall hatte, dachten wir es käme daher. Er war dann nach 3 Tagen
eher zufällig beim Arzt wg. den Blutdrucktabletten und hat ihm seine
"Beschwerden" geschildert.

Und dann ging alles rasend schnell. Blut abgenommen. 20 fach erhöhte
Leberwerte. Unklarer Ultraschall der Leber. Am nächsten Tag CT. Gleich
im KH geblieben. Die üblichen Untersuchungen/Spiegelungen. 5 Tage später
der Befund. Und nochmal 5 Tage ist er für immer eingeschlafen........
Es war wohl ein sehr agressiver Tumor........

Seither mach ich mir eben auch so meine Gedanken. Der Professor meinte
zwar auch es wäre nicht vererblich. Aber es gibt eben unterschiedliche
Meinungen. Ich mach mich auch nicht verrückt, aber für mich ist ein
Teil der Trauerarbeit mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich möchte
eben immer alles ganz genau wissen.

Ich grübel auch immer, wie lange dieser heimtückische Tumor wohl schon
in ihm unbemerkt "gearbeitet" hat. Es ist einfach alles so "unvorstellbar"!

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und drücke dir ganz Fest die Daumen!

LG
Christina

Magra59
08.12.2009, 13:24
Liebe Christina

du sagtest es sei ein sehr agressiver Tumor gewesen. Ich bin mir nicht sicher was genau die Unterschiede zwischen einem Klatskin und einem "normalen" Gallengangstumor betrifft. Nach der Diagnose bei mir sagte man mir eine Operation sei zwar dringend erforderlich, es käme dabei aber nicht auf 1-2 Wochen an, da diese Tumoren nur langsam wachsen. :confused:

Es hat dann auch fast 3 Wochen gedauert bis ich operiert wurde. Wachsen Klatskin denn wirklich so viel schneller? Ich weiss es nicht.

Jedenfalls habe ich am nächsten Montag meinen nächsten CT Kontrolltermin. Ich hoffe sehr dass ich keine schlechten Nachrichten erhalte! :o
Liebe Grüsse
Magra

Tine1209
08.12.2009, 13:27
Liebe Christina,

auch ich habe von meinem Professor zu hören bekommen, dass ein Gallengangskarzinom nicht erblich bedingt ist. Auch bei mir ist es ein Zufallsbefund gewesen. Ich hatte zwar Kreuzschmerzen, die von einer Metastase herrührten, aber sonst hatte ich keinerlei Probleme.

Liebe Grüße
Tine

sonnenscheinchen38
08.12.2009, 13:47
@ Marga

Ich habe das mit agressiv wohl so gemeint, daß es eben so schnell ging......
Vielleicht hatte er das Ding ja schon jahrelang unbemerkt mit sich rumgetragen
und einfach extrem spät überhaupt Beschwerden bekommen........
Beim Klatskin Tumor sind die Gallengänge betroffen und die Stelle, wo
sich die Gallengänge treffen. Wenn ich es noch richtig weiß. Mein Vater
hatte aber auch schon Metastasen in der Bauchspeichedrüse und unzählige
in der Leber........
Liebe Marga, ich drücke ganz fest die Daumen, daß bei deinem CT alles in
Ordnung ist! Versprochen!

@Tine
Ich lese schon seit Februar still deine Beiträge mit. Und muß sagen:
Respekt!:-) Zu mir sagen immer alle ich wäre eine starke Frau, aber
ob ich diesen Sch...... so wie du packen würde weiß ich nicht. Ich ziehe
wirklich den Hut vor dir!

LG

Tine1209
08.12.2009, 19:55
Liebe Christina,

vielen lieben Dank für das Kompliment!

Wünsche Dir alles Liebe!

Liebe Grüße
Tine

tanja_129
08.12.2009, 21:22
@Christina

ich glaube nicht dass es wirkliche Vorsorge gibt.. bei meiner Mama waren die Beschwerden ganz anders sie konnte nicht mehr richtig essen hatte immer Übelkeit mal mehr mal weniger und dazu keinen Apetit.. man hat eine Verengung im Zwölffingerdarm diagnostiziert ursache höchstwahrscheinlich eine Entzündung! Mit diesen Worten wurde Sie operiert um ihr einen Stent zu setzen.. erst beim dieser OP hat man dann die tatsächliche Ursache entdeckt einen Tumor Typ Adenokarzinom Choliogangzellulärer Herkunft (erst nach mehren Proben geklärt) das heisst es ist eine seltene Unterart des Gallengangskarzinoms.. die Leber ist völlig gesund!! daher auch in diesem Bereich keine Beschwerden.. tja man kann sagen Glück im Unglück hätten die nicht operiert um einen sTent zu setzen hätte man es wohl nicht entdeckt und meine Mama wäre möglicherweise heute nicht mehr am Leben (OP war im Jan 08) Leider hat sie ein Rezidiv mittlerweile aber sie schlägt sich tapfer! Mir haben die Ärzte auch einhellig verneint dass es vererbar ist.. daher Kopf hoch! :pftroest:

Liebe Grüße von tanja

Magra59
11.12.2009, 09:18
@tanja

das tut mir sehr leid dass deine Mutter ein Rezidiv hat :sad:. Wie hat man das entdeckt und was tut man nun dageben?

Gruss
Magra59

tanja_129
11.12.2009, 11:46
@magra ja leider im Bauchfell... :cry: unter meinem Thread kannst kannst du die Geschichte lesen.. habe dort ausführlich berichtet nur soviel es ging ihr super gut und auf einmal ist ihr Bauch angewasen innerhalb von 4 Wochen auf Endstadium Schwangerschaft... im Krankenhaus hat man nach einigen Untersuchungen dann die Ursache festgestellt und auch die Biopsie brachte dann Gewissheit dass es sich um die "alte" geschichte handelt also rezidiv..
tja seither palliativ Chemo und wir machen das Beste daraus..

Dir auch alles Gute
lg Tanja