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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Folgen einer Hirntumoroperation?


saro180
01.12.2009, 10:21
Im Jahre 2003 wurde bei meinem Mann ein Hirntumor diagnostiziert. Nach der OP ergab der Befund ein „Pilozytisches Astrozytom WHO 1“. Laut Entlassungsbericht wurde der Tumor vollständig entfernt. Als gesundheitliche Folgen kristallisierten sich Wortfindungsstörung & Gangataxie heraus, was durch intensive Therapie recht gut gelindert werden konnte.
Die nachfolgenden regelmäßigen Kontrollen hielten wir ein und es ergab sich dabei nie ein neuer Befund.
Im letzten Jahr häuften sich dann Attacken der Trigeminusneuralgie. Als Anfang 2009 dann wieder der MRT-Termin bzw. die Kontrolluntersuchung im Krankenhaus anstand hatten wir schon eine Vorahnung, dass dieses mal was zu sehen sein würde. Der behandelnde Arzt sah sich alle vorhandenen MRT-Aufnahmen der letzten Jahre an und bestätigte unsere Ahnung. ERs war wieder ein Tumor. Nicht weit von der Stelle der ersten OP entfernt. (was bedeutete, dass damals doch nicht alles entfernt wurde)
Im April dieses Jahres ließ er sich nochmals operieren. Die OP selber dauerte im Vergleich zur ersten wesentlich länger. Es stellte sich heraus das sich der Tumor bereits an den Hirnstamm angeheftet hatte bzw. ziemlich nah an diesem dran war und eine totale Entfernung sehr schwierig aber wohl geglückt war. Der Befund sagte Gangliogliom WHO 1. Was die Ataxie und die Wortfindungsstörung angeht hat sich nichts geändert. Was aufgetreten ist, ist eine Augenmuskellähmung, da dieser Muskel bei der OP entweder verletzt oder überdehnt wurde. Zu den Doppelbildern kamen aber noch Drehschwindel und Übelkeit/Brechreiz hinzu. Dieser Schwindel und die Übelkeit /Brechreiz wurden in den letzten Wochen extrem schlimmer, sodass mein Mann fast den ganzen Tag im Bett verbringt. Es kommt immer öfter vor das er sich von jetzt auf gleich übergeben muss. Ein weiteres Symptom ist die extreme Müdigkeit. Er kann den ganzen Tag schlafen und ist trotzdem nicht ausgeruht.
Gibt es irgendetwas um diese Symptome zu beheben oder wenigstens zu lindern? Es muss irgendetwas geschehen. Können sie uns da irgendwie helfen?
(Er ist seit 2005 Falithrompatient – nach Thrombose/Lungenembolie)

Andorra97
01.12.2009, 11:17
Hallo,
diese plötzliche Übelkeit und die extreme Müdigkeit sprechen für einen erhöhten Hirndruck. Das kann z.B. durch ein Ödem sein. Mein Mann hatte es aber auch ohne ein sichtbares Ödem nach seiner Hirn-OP.

Dein Mann soll sich dringend Cortison verschreiben lassen. Ein paar Tage hochdosiertes Cortison und er ist wieder ein anderer Mensch! Dann muss man sehen, ob er dauerhaft eine bestimmte Menge Cortison nehmen muss, oder ob er sich nach einer Weile wieder langsam ausschleichen kann. Mein Mann konnte sein Cortison nach etwa einem Dreivierteljahr wieder absetzen. Vorher kehrten immer dieser plötzliche Brechreiz und die Müdigkeit wieder, sobald das Cortison reduziert wurde. Sollte er zu den Patienten gehören, die auf Dauer Schwierigkeiten mit dem Hirndruck haben, dann kann man es auch alternativ mit Weihrauch versuchen. Aber jetzt akut sollte er bestimmt Cortison bekommen. Sprecht euren Neurologen darauf an.

Andorra97
05.12.2009, 12:53
Manchmal ärgere ich mich, dass ich überhaupt antworte. Können die Leute nicht mal Danke sagen? :mad:

Morgensonne
05.12.2009, 19:14
Hallo Nicole,
Du bist weder hier um Dank zu erwarten, noch dazu den Leuten ein schlechtes Gewissen zu machen. Wir können nur versuchen einander zu helfen und das ohne einen Dank zu erwarten.
Nichts für ungut. Trotz allem beste Grüße und alles Gute Gernot

Andorra97
05.12.2009, 22:22
Hallo Gernot,
ich bin hier freiwillig neben all der Arbeit und den Sorgen, die mein Familienleben beinhalten und versuche immer nach bestem Wissen Fragen zu beantworten so gut ich kann, weil ich aus bester Erfahrung weiß wie hilflos man in so einer Situation ist, in der Sani Anfang der Woche war.

Ich erwarte in der Tat ein Grundmaß an Höflichkeit von anderen Menschen. Es ist nicht mehr, als ich selbst jedem anderen Menschen entgegen bringen würde.

Wenn viele Menschen so reagieren, in ein Forum kommen, eine dringende Frage stellen und sich nie wieder blicken lassen, dann wird es irgendwann keinen mehr geben der Fragen beantwortet.

Ich z.B. werde mir das nächste Mal die Puste sparen. Sollen die Leute doch selbst sehen wie sie klar kommen.

sturmvogel
07.12.2009, 08:33
@andorra, Hallo Guten Morgen Nicole,

ich kann Dich verstehen, Du gibst Dir immer sehr viel Mühe mit Deinen Antworten.
Vielleicht liegt es an der angespannten Situation in der wir uns befinden, ich glaube nicht das es böse gemeint ist.
Übrigens ich habe Dir am 26.11. geschrieben.

Lg
Pe.;):)

Andorra97
07.12.2009, 12:50
Übrigens ich habe Dir am 26.11. geschrieben.


Das weiß ich und habe ich gelesen :) :).

Ich kenne von anderen Foren halt einen anderen Umgang. Wir sind ja leider gleich zweifach "Krebs-gesegnet" :(. Im Lymphom-Forum versuchen so viele zu helfen und für die anderen da zu sein. Hier im Hirntumor-Forum ist das offenbar nicht so. Jeder kämpft anscheinend für sich alleine.

Einer der wenigen der da anders war, war Chris32 :(. Er fehlt hier!

Ela4811
07.12.2009, 14:44
Hallo Andorra97,
bin durch Zufall auf diesem Thread gestossen. Ich kann deinen Ärger verstehen, aber saro180 war seitdem nicht mehr online...

Hallo saro180,
dass mit deinem Mann tut mir sehr leid. Meine Mam hat nach der OP auch Cortison bekommen. Ich würde die Ärzte mal ansprechen.

Wünsche allen hier viel Kraft

Ela

Ellinor
15.07.2013, 10:44
Hallo ihr Lieben,

mein Vater hat ein ähnliches Problem.

Bereits im Jahr 2000 wurde bei ihm ein Hirntumor 3. Grades in der Nähe des Sprachzentrums entdeckt, operiert und mit Chemo und Bestrahlung glücklicherweise (bis heute) vollständig geheilt.
Leider wurden vor 2 Monaten wieder 4 Tumore entdeckt, der größte davon lag in der Nähe des Kleinhirns und wurde vollständig entfernt, ein Schnitt ergab wieder 3. Grades. Die anderen 3 werden jetzt mit Temodal behandelt.

Nach der OP am 30. Mai lag er eine Woche auf der Intensivstation, er erholte sich nur sehr langsam. Danach lag er eine weitere Woche auf der Neuro-Station. Seit dem ist er zu Hause und wird von uns -seinen 3 Töchtern und seiner Frau- intensiv betreut.

Er kann sehr schlecht laufen, hat häufig Schwindel und muss sich übergeben.
Er hat Konzentrationsschwierigkeiten, Probleme mit der Feinmotorik und dem Sprechen (Sehr langsam und "lallend"). Auch wirkt er in sich gekehrt, ist sehr müde und lust- und kraftlos. Er muss also 24 Std. betreut werden.

Er bekommt bereits 4mg Cortison/Tag, außerdem 4x40 MCP-Tropfen bei Bedarf und 2x täglich 4mg Zofran, kaum etwas davon scheint zu helfen.

Der erste Zyklus Temodal ist seit dem 12. Juli vorbei. Wir beginnen heute wieder mit Übungen (Muttern auf Schrauben drehen, kleine Spaziergänge, lesen usw.). Er bekommt Logopädie und Krankengymnastik verschrieben. Außerdem haben wir den Palliativen Dienst mit ins Boot geholt, der ihn psychisch betreuen und unterstützen soll (auf einer professionelleren Ebene als wir Familienmitglieder es können).

Habt ihr eventuell noch andere Ideen? Oder (ähnliche) Erfahrungen? Wir haben nicht den Eindruck, dass er große Fortschritte macht und würden uns über jeden Rat freuen.

Eure Beiträge sind schon einige Jahre her, ich hoffe trotzdem, dass sich jemand mit Zeit und Rat zur Verfügung stellt. Wir wären sehr sehr dankbar.


Liebe Grüße und Gesundheit,

Elli