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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tamoxifen bei Eierstockkrebs


16.09.2003, 21:33
Hallo Ihr Lieben!
Da ist wohl etwas schief gelaufen, ich wollte eigentlich ein neues Thema beginnen und bin unter Erfahrungsaustausch gelandet. Nun versuche ich es halt noch einmal.
Wie einige sicher schon gelesen haben, bin ich vor 8 Wochen in Hannover wg. eines Ov.Ca.-Rezidives noch einmal operiert worden (große OP mit Teilentfernung des Magens, 3 Darmteile, Teil vom Zwerchfell sowie Absiedlungen im Bauchfell und an der Leber). Im Anschluss an die Reha, die ich jetzt hinter mir habe, riet man mir noch einmal zu einer systemischen Chemotherapie mit Taxol oder Gemticabine in Verbindung mit Carboplatin. Gestern war ich nun bei einem hiesigen Onkologen, um die Art und den Termin der geplanten Chemo auszumachen. Dieser riet mir nun total davon ab. Eine Chemo sei im Moment nicht nötig, der Erfolg sei bei makroskopischer Tumorfreiheit nach OP sowieso nicht messbar und ich solle mir die Mittel für "schlechtere Zeiten aufheben". Stattdessen riet er mir zu einer Behandlung mit Tamoxifen (Hormonstatus mittelgradig positiv). Nun bin ich natürlich total verunsichert. Gibt es Patientinnen, denen ebenfalls bei Ov.-Ca. Tamoxifen empfohlen wurde? Wenn ja, wie wurde das Mittel vertragen, welche Nebenwirkungen gab/gibt es?. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll - auf die Chemo beharren oder mit Tamoxifen beginnen. Für Eure Rückantworten bedanke ich mich im voraus.
Alles Liebe
Brigitte

23.09.2003, 16:02
Liebe Brigitte,
eine Antwort auf Deine Frage kann ich Dir leider auch nicht geben, nur etwas mitspekulieren. Das mit der makroskopischen Tumorfreiheit ist ja ganz schön, aber das Problem sind ja die Zellen, die man nicht mit dem bloßen Auge sieht, und die dann irgendwann wieder zu wachsen anfangen. Und da gibt zumeist der Tumormarker noch vor den bildgebenden Verfahren einen Anhaltspunkt. Nach einer OP dauert es zwar noch etliche Wochen, bis der operations- bzw. entzündlich bedingte Anteil am erhöhten Markerstand abgesunken ist, aber jetzt könntest Du wahrscheinlich schon abschätzen, ob ein beruhigender CA 125-Wert erreicht ist und Du Deine Entscheidung gelassen angehen kannst. Wenn Du sie gelassen angehen kannst und Du doch noch eine positive Rückmeldung zur Tamoxifen-Behandlung bekommst, wäre es vielleicht einen Versuch wert??? Ansonsten würde ich mich für die genannte Chemo entscheiden, in der Hoffnung, daß sie die heftigste Wirkung bringt. Dein OP-Bericht hört sich ja ziemlich heftig an. Hoffentlich sind die Folgen dieses massiven Eingriffs nicht allzu quälend für Dich.
Ich wünsche Dir noch ein paar hilfreiche Rückmeldungen und Glück bei Deiner Entscheidung!
Liebe Grüße Claudia

23.09.2003, 16:32
Liebe Brigitte,
sorry, habe erst nachträglich gesehen, daß beim Erfahrungsaustausch schon Rückmeldungen zu Tamoxifen eingegangen sind. Mich würde interessieren, wie es bei Dir weitergeht.
Liebe Grüße Claudia

23.09.2003, 22:49
Liebe Claudia,

hab Dank für Deine lieben Zeilen. Trotz der großen OP habe ich mich - wieder einmal - erstaunlich schnell erholt. Das heißt: ich leiste wieder so ziemlich das, was ich in meiner rezidivfreien Zeit auch gemacht habe (Haushalt, Kinder und Landwirtschaft). Nur mit dem Heben schwerer Lasten halte ich mich noch kräftig zurück. Am Montag habe ich jetzt noch einmal einen Termin bei einer anderen Onkologin, um mir eine Drittmeinung einzuholen. Dann werde ich sehen, worfür ich mich entscheide. Meinen Tumormarker kenne ich zur Zeit überhaupt nicht: man hat ihn weder in Hannover noch hier gemessen, weil er wohl bei mir nicht aussagekräftig ist (zweimal Rezidiv trotz Tumormarker von ca. 20). Ich werde Dir auf jeden Fall berichten, wofür ich mich dann letztendlich entscheide.
Liebe Grüße
Brigitte

22.06.2004, 19:15
liebe Claudia,
ich bin ebenfalls 3/04 an einem ovarial-rezidiv operiert worden.Peritonealkarzinose=teppichartige Ausbreitung im Bauchraum.Soll nach der Chemo Tamoxifen bekommen.
Welche Erfahrungen hast Du damit?
Ich wünsche Dir, daß es Dir gut geht.
Alles Liebe
Rosita[email]cotopaksi@web.de

26.06.2004, 18:35
Liebe Rosita,
ich habe Tamoxifen bis Mitte Januar genommen. Leider wurde dann ein erneutes Rezidiv festgestellt. Ob mir das Tamoxifen etwas gebracht hat, kann ich leider nicht beurteilen. Auf jeden Fall besteht die Chance, dass es etwas bringen kann. Und diese Chance würde ich nutzen, zumal nur sehr geringe Nebenwirkungen auftreten.
Liebe Grüße
Brigitte