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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Eiltempo zur Chemo


19.09.2003, 12:15
Hallo

Hier gehts nun weiter mit meiner Schreckensgeschichte.

Fortsetzung von:
http://www.krebs-kompass.de/Forum/showthread.php3?id=5779

Also heute waren wir bei den Ärzten (HNO und Knochenmarkt) Das Knochenmarkt haben sie Ihr ganz schnell entnommen, ich war erstaunt das sie schon eine halbe Stunde später aus dem Arztzimmer raus kam. Dann gings zum HNO. Dort mußten wir 2 Stunden lang warten. Dann kamen wir dran und sie klärten uns auf wie es nun weiter geht.

Also es war dem Arzt unvorstellbar das bei der Gewebsentnahme am Montag nichts rausgekommen ist?! Den anderen Ärzten auch. Sie waren auch verwundert das sie nun wieder unters Messer muß, da ja noch vom letzten Eingriff die Fäden drin waren.
Na jedenfalls ging alles ganz schnell. Der HNO hat verschiedene Ärzte angerufen und kurz danach hies es, ab unters Messer. Diesmal mit Vollnakose.
Meine Freundin hatte echt Angst. Aber das war der Beste Schritt der Heute gemacht worde. Der Artzt sagte auch das die Ergebnisse dann heute Nachmittag vorliegen würden und sie dann gleich mit der Chemo Anfangen könnten.
Das ist doch schonmal gut.
Sicher war er sich auch schon, das es ein Lymphon oder Hodkin ist. Da das Alter, die Symptome und der Verlauf der Krankeit überein stimmen.

Ich würde meinen, das uns nun erstmal der Rchtige Streß bevorsteht..... oder was meint Ihr???

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr uns durch diese schwere und auch schmerzliche Zeit führen könntet.
Ich werde vielleicht auch eine Eigene HP zu der Krankheit meiner Freundin anlegen.

Jetzt bin ich gerade wieder traurig. Obwohl ich zum einen Erleichtert bin das es nun so schnell geht, aber ich hab letzte woche ein Großes Poster in die Stube gehangen wo ich + Freundin drauf bin wo wir uns gerade küssen. Das soll uns BEIDE die Kraft geben die wir jetzt brauchen. Aber im Moment schmerzt der Anblick sehr :-(

Gruß Thomas

19.09.2003, 12:53
Hi,


also sind sie sich jetzt ohne Biospie-ergebnisse sicher??
Wozu denn dann ncoh eine Biopsie machen??

Naja, sie hat sie ja eh schon offensichtlich gut hinter sich gebracht...

Ich würde an Eurer Stelle trotzdem das Ergebnis abwarten, aber das sagen die Ärzte wahrscheinlich eh auch, denn es gilt ja herauszufinden, ob es sich um Morbus Hodgkin, oder ein Non-Hodgkin-Lymphom handelt...das ist ja ein Unterschied bei der Chemo...
Allerdings deuten die Symptome wenn, dann eh eher auf Hodgkin hin...
Wo sind denn nun überall Tumore und welche Größe haben sie??
Das wird man Euch ja wohl gesagt haben, oder??

Und wurde schon erwähnt, nach welchem Chemoschema die Behandlung ablaufen sollte???


Deine Gefühle können wohl alle hier sehr gut nachvollziehen...

...und Trost gibts wenig...

...aber mich hats dann doch imemr wieder aufgerichtet, wenn ich gelesen oder gehört habe, daß doch (fast) alle wieder völlig gesund werden...

Liebe Grüße; Elke

19.09.2003, 14:13
Naja, nach dem CT und dem Symptomen nach...ja!
Sie sind sich sicher. Nun geht es darum festzustellen was für ein Krebs das genau ist.
Danach wird sicherlich der Behandlungsplan festgelegt.

Also der Arzt sagte uns das am Hals und im Bauch so eine Drühse vergrößert sei.
Das merkt meine Freundin auch. Also nach dem Heutigem Tag wissen wir mit Sicherheit viel mehr.

Mal ne Frage zur Chemo. Wenn das dann los geht was müßte man da beachten und den Arzt fragen. Hab gehört das man die Begleitmedikamente bekommen könnte? Was wäre das und wofür ist das gut? Möchte dies meiner Freundin gern sagen.

Dann noch eine Frage (man ich hab soviele)
Schrumpfen die Drühsen dann schon ab der Ersten Chemo etwas?

Gut das wars erstmal.

Thomas

19.09.2003, 16:18
Hi, na immerhin mal etwas das klingt, als hätte es Hand und Fuß...


Zuerst fragt mal am besten welches Chemoschema angewandt wird.
Bei uns in Österreich wird eigentlich Hodgkin meistens mit ABVD behandelt, das sind 4 zusammengemischte Chemopräparate.
Eine "Vortherapie" wird da immer automatisch gegeben.
Mein Freund hatte dann nach der 4. Chemo sehr starke Nebenwirkungen, so daß er zusätzlich zur normalen Vortherapie immer noch am Beginn der Chemo eine kleine Infuion mit Valium bekam, wo er dann die Chemo meistens verschlief...Dadurch wurde quasi die "Kopfkomponente" (->negative Erwartungshaltung wegen der negativen Erfahrungen) vermindert und so auch die Nebenwirkungen wieder einigermaßen besser beherrschbar.-Mit der Zeit eignen sich die meisten Patienten eine wahre Liste an Mittelchen an, die es erträglich machen...Wenns dann so weit ist, und Deine Freundin Bedarf hat, dann sag bescheid, ich schreib Euch dann unsere Tricks zusammen...

Weiters hat er noch ab und zu Neupogenspritzen bekommen, damit das weiße Blutbild, sprich die Leukozyten schneller wieder raufgehen, weil die durch die Chemo absinken...daher die regelmäßigen Blutkontrollen.

Eine Komplementärmedizinerin hat uns weiters empfohlen Magnesiumpulver zur Nahrungsergänzung zu nehmen, weil eine Chemosubstanz (Name vergessen...es ist die Camparifarbene) dem Herzen nicht ganz gut tut, was zwar bei jungen Patienten nicht sooo relevant ist, aber schaden kanns ja nicht...


Weiters wurde bei René zur Sicherheit Sperma entnommen und tiefgekühlt, weil man noch nicht sooo 100% weiß, wie die Chemo sich mit der Fruchtbarkeit verträgt.-Nun ist es ja so, daß das bei Frauen nicht ganz so einfach ist, aber soweit ich weiß, gibt es eine Möglichkeit mittels Hormontabletten die Fruchtbarkeit vorübergehend "lahm zu legen" und dann wieder erwachen zu lassen, um die Eierstöcke zu schonen, aber diesbezüglich kann ich Dir nicht mehr sagen, als FRAGT UNBEDINGT DEN ARZT, oder zieht einen GYNÄKOLOGEN zur Rate.
Wegen ein paar Tage auf oder ab ist das mit dem Chemostart nicht sooo entscheidend, wenn aber die Eierstöcke "fahrlässig übersehen worden sind" bereut ihr das vielleicht das restliche Leben!!!-Garantien gibts zwar keine, und gesund werden hat Priorität, aber man sollte doch auch diesen Aspekt beachten...


Ach ja, wegen den Knoten schrumpfen...Meistens spürt man eine klitzekleine Veränderung gleich am Beginn der Behandlung, die übrigens so gut wie immer ambulant gemacht wird...allerdings SCHRECKT EUCH NICHT, wenn das nicht so ist, oder der Tumor wie bei René dann der Einfachheit halber gar nicht merh weniger wird...-das heißt nämlich nicht, daß die Chemo nicht hilft, sondern, aus dem Tumor bleibt Narbengewebe zurück, daß sogar die gleiche Größe wie der Tumor haben kann, aber eben nicht mehr aktive Krebszellen enthalten sind...



Ach ja..hätt ich fast vergessen...in Deutschland wird meistens eine andere Chemo verwendet...frag mich warum...ich weiß es nicht genau...

...entweder Beacopp, wo es auch eskalierte (gesteigerte) Dosen gibt, oder Chopp...

...oder eine Kombination von Beacopp und ABVD...

da gibt es verscheidene Behandlungsschematas die auf Studien gestützt sind...

...ebenso ist verschieden, ob Patienten im Anschluß an die Chemotherapie noch bestrahlt werden oder nicht.-René soll noch bestrahlt werden...



Für den Moment fällt mir jetzt nicht mehr ein...bis später... ;-)

19.09.2003, 21:39
Hi, danke für die Antwort.
Heut war ich mein Schatzi nach der OP Besuchen. Und das von 16-20.30 Uhr. Sie liegt jetzt auf der Krebsstation und sie war ganz schön benebelt noch von der Nakose.

Als ich da so saß (am Bett) kammen viele Sehr Nette Schwestern vorbei. Das Klima ist dort echt super. Hab nen Guten Eintruck bekommen. Na jedenfalls kam da eine und fragte uns wie lange sie den Husten hätte, die Müdikeit, ob wir in Südlichen ländern gewesen wären..........?
Ja dann war sie weg und es kammen 6 andere Ärzte die Sich vorstellten. Sie stellten auch noch solche Fragen. Dann sagten sie zu meiner Freundin, das es sein könnte das sie eine Exotische Krankheit hätte. Es gäbe anzeichen dafür. Und bis die Biobsy werte fertig wären, müßte sie unter Karantäne gestellt werden. Halt zum Schutze der Krebskranken. Dann kamm wieder einer vorbei und der Sagte das das dann doch nicht passieren müßte da sie jemanden gefunden hätten der heute noch die Ergebnisse herausfinden kann. In etwa 2 Stunden hätten sie die Ergebnisse. Hmm, ich dachte das da nochmal jemand kommt und was sagt....aber leider nein.

Vielleicht gibts morgen Infos

Meine Freundin hat da Flüßigkeit in die Vene bekommen. Über einen Tropf und die Schwester sagte, das sie morgen Antibiotika bekommt? Bekommt man sowas bei Krebs? Ok die Drühse soll Entzündet sein, oder weis sie schon mehr? Ich kann da bestimmt nicht so fragen, bin ja "nur" der Verlobte?

Gruß Thomas

19.09.2003, 21:54
Natürlich kannst Du fragen!!!-Ich bin nicht mal die Verlobte von meinem Freund und hab bisher immer genaue Auskunft bekommen.

Antibiotika bekommt jeder Mensch, ob er krebskrank ist oder nicht bei einer Infektion und Krebspatienten unter Therapie bekommen es manchmal zur Abschirmung, wenn die Leukos recht weit unten sind.

Sag mal, fragt Deine Freundin nicht, warum sie die Infusion bekommt und was genau unter Verdacht steht???
Ich würd mir nicht einfach etwas einflössen lassen...

Wenn die Verdacht auf eine Infektion haben, dann wird sie Antibiotika bekommen, allerdings nur, wenn eine bakterielle Infektion verdächtigt wird.-Bei Viren z.B. helfen keine Antibiotika...
Allerdings würde eine Infektion Ihre Symptome erklären und zwar ganz ohne Krebs!!!
-Andererseits sieht man Infektionen am Blutbild z.B mit erhöhten Leukos, gesteigerter Blutsenkung (BSG) und wenn das CRP zu hoch ist...
Schnapp Dir doch einfach mal einen Blutbefund.-Da stehen normalerweise die Werte und die Referenzbereiche drauf, und zu hohe oder zu niedere Werte sollten markiert sein...
Am besten wäre es, wenn Du morgen in der Früh zur Visite im KH bist und dann nehmt Ihr Ihre Mappe mit allen Befunden...da steht alles drinnen und es muß Euch ausgehändigt werden und auch erklärt werden...PATIENTENRECHT!!!

Nebenbei kommt es mir sehr spanisch vor, daß heute abend noch jemand den Biopsiebefund untersuchen sollte und ein Ergebnis bekommen sollte...


Weißt du was...vielleicht sollten wir uns mal per icq unterhalten???

elke

19.09.2003, 22:40
Hallo Thomas!!
Bei uns in Deutzschland wird,wie Elke schon sagte,zur Behandlung eines NHL im Regelfall die CHOP-Chemo (Sechs Zyklen) in Verbindung mit einem Antikörper gegeben.Beides istim Groén und Ganzen gut verträglich!Ihr solltet nur Fragen,falls es zur CHOP Therapie kommt, ob diese auch das Medikament Vincristin enthält.
Dieses soll und darf auch nur (so mein Arzt)im Rahmen einer Chemotherapie angewandt werden,da es sonst zu Herzproblemen kommen kann.
Wichtig ist aber erst einmal das ihr die genaue Diagnose bekommt.Alles andere ist nur Nervenbelastend und pure Spekulation.
Ebenso solltet ihr euch eine Zweitmeinung einholen.
Sei mir nicht böse,aber irgendwie klingt das alles etwas durcheinander!!
Ich wünsche euch alles Gute
Martin

19.09.2003, 23:21
Hi Martin

Danke für die Antwort.
Du hast natürlich recht, es ist alles durcheinander und da kannst du dir mal vorstellen wie ich mich fühle :-(((

Ich könnte aus der Haut fahren *grgrgr*

Thomas

20.09.2003, 10:44
Hallo Thomas,

zur Unfruchtbarkeit. Solltet ihr Kinder planen, dann soll sich deine Freundin entweder VOR der Chemo Eier entnehmen lassen, oder sich Zoladex implantieren lassen. Zoladex legt die Eierstöcke lahm und so werden sie nicht geschädigt. Wurde mir leider vorher nicht gesagt. Adieu zweites Kind....

LG und alles gute fü deine Freundin, CAro

20.09.2003, 12:14
@Caro

Ist das schon fix, Caro, daß der Wunsch nach einem 2.Kind unerfüllbar ist, oder weiß man das noch nicht so genau?

@Thomas

Na, hast Du seit unserem "Kurs" gestern ein bißl, ein klitzeklienes bißl mehr Duchblick, was die nächsten Schritte angeht??

;-)


Schönen Tag, elke

20.09.2003, 12:23
Hi, war vorhin im KH und der Arzt war noch nicht da. Aber als ich gehen mußte(muß gleich auf arbeit) da war er nur 2 Zimmer entfernt. Man, und nun muß ich bis heute Abend warten.
Also weiterin Ungewissheit leben......

Katja sagte auch, das sie jetzt erfahren hat (Mutter) das sie früher mal Lymphdrühsenfieber hatte was fast genauso war?!

Aber Spekulieren bringt jetzt nichts.

BITTE Drückt mir ALLLE die Daumen und Betet, das ich heute Abend erlöst werde.
Bitte lasst es keinen Krebs sein.

Thomas