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13.11.2001, 23:15
Wie ihr vielleicht unter " nicht- kleinzelliges Bronchialcarzinom " gelesen habt geht es um meinen Vater (64). Der Krebs begleitet uns seit genau 2 Jahren. Nichts ist mehr wie es war. Begleite meinen Vater bei allen Arztbesuchen und auch bei den Chemos , kenne die Befunde bevor mein Vater sie kennt. Unterstütze ihn und treibe ihn auch an wenn er mal nicht so gut drauf ist. Mitlerweile hat man 2 Gesichter, eins das immer gut drauf ist und eins das den ganzen Tag weinen kann. Man ist so hilflos weil man niemanden seine schmerzen abnehmen kann auch wenn man es noch so gerne möchte.
Sterben, jeden Tag ein bißchen mehr

14.11.2001, 05:57
Liebe Heide
ich kann Dich fühlen , mich als Krebserkrankter habe eine gewaltige Angst es meiner Frau (41) und 3 Kindern (3-9 Jahre)zu sagen - Ich selber habe mich damit abgefunden und oft denke ich, dass das was ich im Leben tun musste getan ist, und ich auch keine Motivation habe noch etwas zu machen, zu unternhmen zu tun. In meiner Umgebung sind schon viele an Krebs gestorben mein Vater mein Schwiegervater und meine Schwägerin vor 7 Monaten.
Ich weiss nicht warum ich das schreibe aber ich habe Angst mit jemandem darüber zu sprechen

14.11.2001, 06:04
ich frage mich oft, ob es auch Menschen gibt die Lungenkrebs überleben ?

14.11.2001, 13:39
Hallo Herbert
Es gibt Menschen,die mit Lungenkrebs alt werden.Es kommt darauf an,was für ein Tumor es ist,ob Metastasen vorhanden sind,wie die Behandlung anspricht.Du musst es deiner Familie sagen,denn du brauchst ihre Unterstützung.Versuch nicht,alles in dich hineinzufressen,denn das ist Gift.Du bist noch zu jung,um dich aufzugeben.Das Leben kann auch dir noch einiges bieten.Wie lange weisst du es schon und was haben die Ärzte gesagt? Mein Mann hat zu jeder Zeit mit jedem über alles reden können,und hat gesagt,dass es ihm gut tut.Halte auch den Kontakt zu deinen Freunden_solltest du einmal schwächer werden,so denk daran,dass deine Familie auf die Hilfe guter Freunde angewiesen ist.Mein Mann ist morgen genau 10 Wochen tot und ich wüßte nicht,wie ich diese Zeit ohne Freunde ertragen würde.Ich grüsse dich in der Hoffnung,dass du dir meine Zeilen etwas zu Herzen nimmst und den Mut aufbringst-auch wenn es schwer wird- mit deiner Familie zu reden.Am Anfang wird es sein als ginge die Welt unter,aber dann werdet ihr den Mut finden,gegen diese schreckliche Krankheit anzugehen-gemeinsam seid ihr stark.Alles Gute und melde dich.
Margit.R.

14.11.2001, 18:36
Hallo Herbert
man darf sich nie aufgeben, leichter gesagt als getan denkst du sicher jezt.Mein Vater ist froh und auch erleichtert das seine gesamte Familie bescheid weiss. Ich habe die Erfahrung gemacht das die Krankheit auch stark machen kann, mein Vater freut sich über jeden Tag den er erlebt.
Sicher sind auch Tage dabei wo es ihm richtig schlecht geht aber dann ist seine Familie da , gerade deswegen ist es wichtig das deine Frau und deine Kinder bescheid wissen. Über den Krankheitsverlauf bei meinem Vater müssen mich die Ärzte vollständig unterrichten, weil mein Vater es so wollte.
Du wirst sehen wenn deine Frau bescheid weiss, wird es dir "besser gehen" der druck wird von dir abfallen und ihr könnt gemeinsam dem Krebs den Kampf ansagen.
Auch mein Vater wollte keine 2 Chemo und jezt fängt er am Donnerstag wieder an, weil er leben will.

Sei vielmals gegrüßt und melde Dich wieder
Heide.B

16.11.2001, 06:27
Guten Morgen Herbert
Habe gerade gesehen,dass du dich noch nicht gemeldet hast und mache mir schon Gedanken.
Wie geht es dir und was denkst du über die Zeilen von Heide und mir.
Ich hoffe doch sehr,dass du nicht aufgibst und wünsche dir viel Kraft.Melde dich alles Gute und Kopf hoch-es geht weiter.Margit.R

22.11.2001, 22:17
hallo liebe margit!

in meiner verzweifellung bin ich zufällig auf diese seite gestossen. dein satz, dass man mit lungenkrebs alt werden kann, hat mich ein wenig aufgeheitert. seit 2 wochen weiß ich, dass bei meinem vater ein bronchalkarzinom nicht auszuschließen ist. seit heute weiß ich, dass es sich um ein kleinzelliges bronchalkarzinom handelt und das mit der bevorstehenden chemotherapie eine lebensverlängerung herbeigeführt werden soll und eine heilung nicht möglich sei. das ist ein so großer schock für mich. der tumor ist sehr groß, T3, N2, aber zumindest haben sich noch keine fernmetastasen gebildet. ich meine unter den umständen muß das doch heilbar sein. und was mich am meisten interessiert, was ist nur mit lebensverlängerung gemeint? 1 jahr, 2 jahre oder 10 jahre, ich kann das im beisein meines vaters nicht erfragen. ich weiß wahrscheinlich ist es von fall zu fall unterschiedlich.
Aber hast du oder jemand anders von einem ähnlichen fall gehört? Über antwort oder geschilderte erfahrungen würde ich mich sehr freuen. gruß jasmin

23.11.2001, 13:07
Hallo Jasmin
Ich habe Leute mit einem kleinzelligen BC
kennengelernt.Wenn die Chemo gut anschlägt,ist es möglich,dass der Tumor zurückgeht,oder wenigstens zum Stillstand kommt.Welche Chemo bekommt dein Vater,wie ist sein Zustand (körperlich und seelisch)?
Ich denke,im Moment ist es gut,dass sich noch nirgendwo andere Metastasen gebildet haben.Das mit der Lebensverlängerung ist so eine Sache-manchmal geht es lange Jahre gut(es kommt darauf an,ob die Chemo anschlägt).
Wenn ein Tumor zum Stillstand kommt und die regelmässigen Nachsorgeuntersuchungen nur positiv ausfallen,kann man alt werden.Auf jeden Fall darf man nicht versäumen,etwas fürs Immunsystem zu tun,das Herz überprüfen zu lassen und die richtige Einstellung zu haben.Ein Bekannter ist mittlerweile 72 Jahre alt und hat Lungenkrebs seit 15 Jahren.Also,verliere nicht den Mut und sage dem Krebs den Kampf an.Es wäre schön,wenn du dich bald wieder meldest.
Grüsse und Kopf hoch Margit.R

24.11.2001, 14:41
hallo margit!

vielen dank für deine schnelle antwort. das mit deinem 72 jahre alten bekanntn freut mich wirklich sehr. mein vater ist 60 jahre alt und ansonsten körperlich im guten zustand und seelisch den umständen entsprechend auch. über die genaue zusammensetzung der chemo haben die ärzte nichts gesagt. gestern nacht hat er sich übergeben müßen, war ja auch der erste tag der behandlung. außerdem ist er im gesicht so angeschwollen. wir müßen abwarten. viele, liebe grüße und vielen dank, dass du mir wenigstens den heutigen tag schon mal wesentlich verschönert hast mit deiner antwort. jasmin

25.11.2001, 10:11
Guten Morgen Jasmin
Schön,dass es deinem Vater einigermassen gut geht.Das mit dem Erbrechen ist oft der Fall.Bei meinem Mann allerdings wars anders.Er bekam nach der Chemo unheimlich Appetit-meistens auf ein Rumpsteak.Er hatte überhaupt keine Schwierigkeiten.Einmal allerdings bekam er enormen Haarausfall.Das war letztes Jahr kurz vor Weihnachten.An Ostern waren die Haare wieder da-voller und dunkler als sonst.Er hatte die Einstellung,wenn das alles ist-damit kommt er gut zurecht.Bekommt dein Vater vielleicht Kortison? Das würde die Schwellung im Gesicht erklären.Versucht so oft es geht über alles zu sprechen,denn das hilft ungemein.Verkriecht euch nicht und haltet Kontakt zu euren Freunden.Uns hat es unheimlich gut getan,mit jedem über alles sprechen zu können.Du siehst dann vielleicht alles in einem positiveren Licht und kannst dich besser mit allem auseinandersetzen.Ich wünsche euch alles Gute.Melde dich mal wieder.Margit.R

27.11.2001, 14:50
Hallo, Heide, Herbert, Jasmin und Margit,

bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen, da ich als neu Betroffene auf der Suche nach Infos bin. Laut Ärzten ist es ein ziemlich fortgeschrittenes, sprich aussichtloses Adenokarzinom. Ich hatte gestern meine erste Chemo und bis jetzt, toi toi toi, überhaupt keine Nebenwirkungen.

Ich habe für mich entschieden, daß mich diese Krankheit nicht zerstören wird. Deswegen war ich relativ geschockt, Herbert, als ich über Deine Einstellung gelesen habe. Ich denke, das Allerwichtigste in dieser Situation sind positive Gedanken. Dazu gehört auf jeden Fall, daß Du Dich mitteilst. Du wirst Dich wundern, wieviel positive Unterstützung Du von Familie und Freunden erfahren kannst. Ich denke außerdem, daß die Menschen, die ihr Leben mit Dir teilen, ein Recht darauf haben, die Wahrheit zu erfahren und auch diesen Weg mit Dir zu gehen. Ich habe mich nach einiger Überlegung dazu entschlossen, allen Menschen, die mir nahe sind, sofort die Wahrheit zu sagen, und mir hat das unheimlich geholfen.

Du mußt Deine Gedanken auf das Leben konzentrieren, nicht auf das Sterben. Die Ärzte können nur Diagnosen stellen und Behandlungen in die Wege leiten, Deinen Körper und Deinen Geist beeinflussen kannst aber nur Du selbst. Es braucht sicherlich etwas Übung, sich diese Dinge bewußt zu machen,aber wenn Du leben willst, wird es Dir gelingen. Kennst Du das Buch "Leben" von Eva-Maria Sanders? Wenn nicht, besorg es Dir. Sie ist der lebende Beweis dafür, daß man Krebs auch im Endstadium noch überwinden kann.

Ich wünsche euch Allen ganz viel Kraft und Mut und denke an euch. Ich bin sicher, wir schaffen es alle!!!!!!!!!!!!!!!

27.11.2001, 19:03
Hallo,Kathi
Schön,dass du dich hier zu Wort gemeldet hast.Bin mal gespannt,ob Herbert noch mal schreibt.Man macht sich schon so seine Gedanken,wenn jemand so mutlos ist.
Es tut mir leid,dass du auch betroffen bist,doch ich denke,du hast so eine tolle Einstellung,da kann und darf einfach nichts schiefgehen.Ich selbst bin nicht betroffen-mein Mann hatte ein BC.Er hat 33 Chemos bekommen und nie den Kampf aufgegeben.Er nahm die Herausforderung an und es ging ihm gut.Er hat zu jeder Zeit und mit jedem über alles reden können.Wir haben ihn sehr bewundert.Wir haben intensiver gelebt und uns mit der Krankheit auseinandergesetzt.Es waren schöne Jahre,die uns noch geblieben sind.Die Liebe war schon gross und man könnte meinen,sie wurde mit jedem Tag noch grösser.Wir waren jede freie Minute zusammen ,feierten mit guten Freunden,trafen uns mit der Familie und haben immer viel gelacht.Die Chemos hat mein Mann auch sehr gut vertragen .bis auf eine allergische Reaktion und einmal Haarausfall.Das hat ihm überhaupt nichts ausgemacht.Die positive Einstellung ,der Halt der Familie und der Freunde hat ihn am Leben gehalten.Die Ärzte hatten ihm damals noch nicht mal mehr drei Monate gegeben.Ärzte können dir viel erzählen.Man muss an sich selbst glauben .Allerdings ist es vielleicht von Vorteil,wenn man nicht nur den Rat eines Arztes einholt.Wir bekamen in einer anderen Klinik ganz andere Dinge zu hören,nützliche Tipps und Behandlungsmöglichkeiten,von denen wir vorher nichts wussten.
Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft(Mut hast du ja) gib nicht auf und geh die Sache an.Selbst wenn es dir nach einer Behandlung mal nicht so gut geht-Kopf hoch-du wirst es schaffen.Alles Gute
Margit.R

27.11.2001, 20:11
Hallo, Margit,

schön, daß Du so scnnell genatwortet hast. Ich hoffe wirklich, Herbert findet noch einen Weg.

Es tut mir so leid, daß Dein Mann nicht bei Dir bleiben konnte, aber es war wunderschön, eure Geschichte zu lesen, und sie macht Mut. Auch ich habe schon gesagt, daß, selbst wenn es schiefgeht (wovon ich natürlich nicht ausgehe) diese Zeit zu der schönsten und wichtigsten in meinem Leben gehört, weil Liebe, Familie und Freunde einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Auch ich bin in der glücklichen Lage, daß alle meine Lieben viel Zeit mit mir verbringen und immer für mich da sind. Das baut ungemein auf. Deswegen kann ich allen Betroffenen und Anghörigen nur raten, zu reden. Dafür ist auch das Forum eine prima Sache, finde ich. Ich war auch schon im Krebs-Chat, aber da geht alles so rasend schnell und die Leute kennen sich ja auch schon eine ganze Weile. Ich bin ja noch totaler Neuling auf dem Gebiet, und oft weiß ich gar nicht, wovon die Rede ist. Da geht es so schon besser. Ích fange also gerade erst an, Infos zu sammeln. Bis vor zwei Wochen wußte ich noch nicht einmal, daß es Tumormarker gibt. Ich habe außerdem das Glück, daß ich einen Hausarzt habe, der mich in jeder Hinsicht unterstützt und mir alle Fragen beantwortet. Trotz der negativen Diagnose steht auch er auf dem Standpunkt, daß alles machbar ist, wenn die Einstellung stimmt. Dein Mann und Du, ihr habt das ja auch bewiesen.

Ich finde es toll, daß Du nach wie vor Betroffenen mit Rat und Aufmunterung zur Seite stehst. Ich hoffe, Dir helfen die Kontakte, über den Verlust (aber bestimmt ist er immer bei Dir) hinwegzukommen. Er ist bestimmt stolz auf Dich! Seine Liebe muß schon sehr gr0ß gewesen sein, wenn er 33 Chemos ohne zu klagen überstanden hat.

Ich bin ganz froh, daß ich euch gefunden habe. Bestimmt hilft es uns allen, ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen. Ich wünsche euch allen alles Gute und laßt euch nicht unterkriegen.
Kathi (mocigemba@web.de)

28.11.2001, 10:21
hallo margit, hallo kathi!

bei meinem vater gibt es nichts neues. er ist jetzt zu hause und wir bekommen viel besuch. ich habe mich sonst nie sonderlich für meine entferntere familie interessiert und freue mich jetzt doch das ich sie habe. das mit der positiven einstellung finde ich toll. schon vor der krankheit meines vaters, habe ich viele bücher gelesen über die kraft des geistes und was sie bewirken kann und ich bin fest davon überzeugt das es geht. mein vater aber ist an solchen themen nicht interessiert und würde auch kein buch lesen.
ich grüße euch ganz lieb! bis bald!
jasmina

28.11.2001, 19:13
Hallo, Jasmin,

schön, daß Dein Vater zu Hause ist und das die Familie sich kümmert. Ich bin überzeugt, daß Du genügend Kraft entwickeln kannst, Deinen Vater positiv zu unterstützen. Gib die Hoffnung nicht auf und kämpfe, wenn nötig, für ihn mit.
Ganz Liebe Grüße. Kathi

29.11.2001, 12:43
Hallo Kathi
Schön,dass auch du viele Leute um dich hast,die dir jeder Zeit zur Seite stehen.Ich wünsche dir ,dass du die nächste Zeit wirklich gut überstehst bei allen Behandlungen,die noch anfallen.Du schaffst es ganz bestimmt.Wenn jeder solch eine Einstellung zu der Krankheit hätte,wie du,wäre es für manch einen leichter sein Schicksal zu ertragen.Ich wünsche mir,dass viele Betroffene deine Zeilen lesen.
Melde dich bald wieder
Alles Liebe Margit.R

29.11.2001, 13:18
Hallo Margit,
vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Ich habe die erste Chemo diese Woche ganz ohne Nebenwirkungen überstanden. Vielleicht bedeutet das nicht viel, aber ich bewerte das natürlich auf jeden Fall als positiv. Das wird schon werden!
Dir wünsche ich von Herzen, daß Du Dich in dieser Zeit jetzt nicht zu einsam fühlst, aber ich kann mir vorstellen, wie schwer das manchmal ist. Meine Mutter ist auch an Krebs gestorben. Sie fehlt mir immer noch und ich denke immer, auch wenn ich selbst Negativnachrichten ganz gut verarbeiten kann, darf ich ganz einfach nie aufgeben, weil ich das meinem Partner, meinen beiden Töchtern und meinen Freunden nicht antun darf. Außerdem ist das Leben viel zu schön, um einfach die Waffen zu strecken. Ich hoffe, Du siehst das auch so. Genieße die Zeit mit Deinen Freunden in dem Bewußtsein, daß "ER" in irgendeiner Form bei Dir ist.
Ganz liebe Grüße. Kathi

01.12.2001, 10:15
Hallo Kathi
Schreibe dir nur kurz zurück,nächstes Mal mehr.
Schön,dass es dir gut geht,mach weiter so.In welchen Abständen bekommst du die Chemo und wieviele Zyklen sind angesetzt?Bekommst du zusätzlich Medikamente?
Ich bin schon auf dem Sprung zum wegfahren,deshalb schnell noch liebe Grüsse an dich-pass auf dich auf
Margit.R

01.12.2001, 12:00
Hallo Margit,
schön, daß Du am Wochendende 'mal wegkommst. Ich hoffe, daß ihr richtig viel Spaß habt und Dich die Erinnerung nur auf eine positive Art einholt.
Geplant sind 2 Chemos in wöchentlichen Abständen (Montags), dann 1 Woche Pause, 3 Zyklen insgesamt und dann 'mal weitsersehen. Ich bekomme nur ein Präparat gegen die Übelkeit und Parcetamol. Seit ich weiß, was es ist und ich mich darauf eingestellt habe, geht es mir sowieso schon viel besser. Ich hatte vorher ganz fürchterlichen Husten (mit blutigem Sputum)), aber das hat sich wirklich gebessert, schon vor der Chemo. Das einzige, was mir seit Anfang des Jahres Probleme bereitet, sind starke Schmerzen in den Gelenken. Bisher haben wir noch kein wriksames Mittel gefunden, aber wenn die Chemo anschlägt, wird sich das bestimmt auch bessern, und das ist ja auch nichts lebensbedrohliches.
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende mit den Damen. Bis Montag, hoffentlich.
Ganz liebe Grüße. Kathi

01.12.2001, 14:29
Hallo Jasmin,kathi,Margit und Herbert,

mein name ist Sabine und ich habe mit großem Interesse eure Berichte gelesen.
Mein vater hatte vor 15 Jahren Lungenkrebs.Die Ärzte wollten ihn meiner Mutter schon mit nach Hause geben,um ihn die letzten Tage,die er,laut der Ärzte noch habe,zu Hause verbringen zu lassen.
Mein Vater hat 22 kilo abgenommen und sehr schwer Luft bekommen.
Es mag wie ein Wunder erscheinen,aber an dem Tag,an dem er entlasse werden sollte habe ich ihm gesagt,dass ich ein Baby erwarte und er Opa wird.
Ihr könnt euch nicht vorstellen,wie sehr er sich gefreut hat.
Die Behandlungen,die er vorher abgelehnt hatte,weil er sich das nicht antun wollte,hatten wieder Rälevanz.
Er blieb also im krankenhaus und liess alles mit sich machen.
Die Ärzte glaubten insgeheim nicht mehr,dass es was bringt,aber mein Vater hatte wieder Lebenswillen und durch die Behandlungen,wie Chemo,Bestrahlung und Homöopathie war er nach drei Monaten fast schon wieder auf dem Damm.
Der Tumor wurde kleiner und war operabel.Die Metastasen verschwanden völlig.
Ihr Lieben,er lebt heute noch.Er ist zwar immer in Behandlung und muss oft inhalieren,aber er ist g e h e i l t!!!!!!!!!
Ich möchte euch mit meinem Bericht mut machen.Margit,deine Zeilen sind wunderschön zu lesen und ich merke,dass Ihr hier alle wie eine kleine Familie seid,und das finde ich super.
Verliert bitte alle nicht den Mut.Fühlt euch von mir gedrückt und Kathi....du packst das......ich bin davon überzeugt.Du hast die positive Einstellung zu dieser Krankheit.Habt alle die Freude am Leben und lasst euch nicht unterkriegen.
Bis bald
Sabine

02.12.2001, 10:56
Liebe Sabine,
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über Deine Zeilen gefreut habe, und das geht ganz vielen Anderen bestimmt auch so. Es tut so gut, auch 'mal etwas Positives zu hören. Seit letzter Woche bin ich täglich im Forum und Vieles, was man liest, geht echt unter die Haut und beschäftigt einen nachhaltig. Um so schöner, so eine tolle Geschichte zu lesen und ich freue mich wirklich für euch alle. Obwohl ich mich ständig um eine positive Einstellung bemühe, kommen mir ab und an natürlich Zweifel bei so vielen Negativnachrichten. Jetzt habe ich gottseidank ja etwas, das mich dann aufbauen kann.
Sabine, vielen, vielen Dank für Deinen Beitrag. Er gibt sicher ganz vielen Menschen (mir auf jeden Fall) den Mut, nicht aufzugeben, was immer die Götter in Weiß uns auch erzählen mögen.
Dir und Deiner Familie wünsche ich von Herzen, daß die Situation bleibt wie sie ist. Viel liebe Grüße. Kathi

04.12.2001, 14:23
Hallo Sabine
Schön,dass sich bei euch alles so toll entwickelt hat.Es geht bestimmt vielen besser,die deinen Bericht gelesen haben.Weisst du,ich denke,viele haben nicht den Mut,offen über ihre Krankheit zu sprechen und blocken ab.Sie dann da rauszuholen ist sehr schwer.Sie denken sie haben von vorneherein keine Chance und verlieren den Mut.Dein Bericht rüttelt hoffentlich ein paar Betroffene wach(vielleicht auch Herbert).Alles Gute für euch
Margit.R

05.12.2001, 22:21
Seid gegrüßt!

Hm, ich bin also eine der Töchter, von denen Kathi schon gesprochen hat. Ich habe jetzt nicht jeden Beitrag ganz gelesen, aber ich denke, das Meiste habe ich doch in mir aufgenommen. Margit, ich bewundere Dich, dass Du auch nach einem Verlust noch so wahnsinnig positiv an das Thema rangehst. Ausserden möchte ich Dir und auch den anderen "Schriftstellern" und Chattern hier danken, dass ihr meiner Mutter so viel Kraft und Mut gebt. (Auch wenn sie von sich aus schon verdammt stark ist)
Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie es schaffen wird. Mit so einer Einstellung kann garnichts schief gehen, denk ich mir. Da haben es schon ganz andere geschafft. Menschen, die der Krebs schon wesentlich schlimmer erwischt hatte, Menschen, die vielleicht auch nicht ganz so stark waren wie meine Mutter.
Ich denke auf jeden Fall, dass die innere Kraft, Energie und vor allem Liebe wesentlich stärkere Eigenschaften haben als eine Krankheit, die "NUR" organisch ist. Darum hoffe ich, dass viele Betroffene spüren, dass sie sich selbst rausziehen können, mir Hilfe ihrer Freunde und Ihrem festen Beschluss es zu schaffen. Ich wünsche Euch alles Gute. Mama, wir sehen uns dann morgen! ;o)
Byebye *wink*

06.12.2001, 12:46
Hallo Christine
Schön,dass du dich hier zu Wort gemeldet hast.Du kannst stolz auf deine Mutter sein,mit ihrer Kraft macht sie den anderen Mut.Ich wünsche euch noch eine lange,lange,schöne Zeit mit ihr.Auch wenn mal ein Tief kommt,so bin ich doch fest davon überzeugt,dass ihr es gemeinsam bewältigt.Liebe allein kann Wunder vollbringen.Viel Spass mit deiner Mutter und schreib ruhig mal wieder,wenn dir danach zu Mute ist.
Alles Gute Margit.R

06.12.2001, 19:38
Hallo Christine,
wie schön, dass man mal eine Tochter "zu lesen" bekommt. Ich bewundere Deine Mama, sie strahlt so viel Kraft aus und, obwohl sie selbst mit der Krankheit zu kämpfen hat, macht sie so vielen Leuten Mut. Haltet zusammen, gemeinsam schafft Ihr es.
Ich drücke Euch die Daumen.
Es grüssst Dich
Dodo

13.12.2001, 11:23
Hallo Jasmin,kathi,Margit und Herbert,
Eure Berichte haben uns allen wieder Mut gegeben. Bei meinem Schwiegervarter (58 Jahre alt) wurde vor 3 Wochen Lugenkrebsdiagnostizier. Eer wurde vor einer Woche operiert (1/3 des rechten Lungenflügels entfernt). Er hatte einen 3,5 cm grossen Tumor und keinerlei Metastasen in Körper.
Was mich allerdings am meisten nervt ist die schlechte Auskunft, die er im Krankenhaus erhält. Kein Arzt hat Zeit, Auskunft zu geben. Er weiss bis heute nicht um was für einen Krebs es sich handelt oder wie die Weiterbehandlung
aussieht. Er wird nächste Woche entlassen und solle sich dann bei seinem
Hausarzt melden. Mein Mann und ich können ihm nicht viel helfen, da wir im Ausland leben und natürlich telefonisch auch keine Auskunft erhalten.
Zum Schock kommt nun auch noch diese "Hilflosigkeit", da man eigentlich nicht
weiss was los ist.

Bis bald
Christine

13.12.2001, 11:24
An Alle!

bin erst seit gestern dazugestoßen, aber die ganzen Berichte lassen mich nicht mehr los.
Mein Mann , 50 J. hat seit 3 Jahren Lungenkrebs, kleinzellig, nicht zu operieren.Er bekam Chemo und Bestrahlungen am Kopf ( zur Profilaxe )Bis heute gilt die Diagnose, dass der Krebs zum Stillstand gekommen ist. Am Anfang nach der Behandlung war er sehr schwach, abgemagert und total fertig. Er ist seit 1 Jahr in Behandlung bei einer Heilpraktikerin bei Frankfurt. Er hat ziemlich zugenommen und ist körperlich recht fit. Nur habe ich ein Problem, er spricht nicht über seine Krankheit, kapselt sich total ab und lebt irgendwie sein eigenes Leben. Ich komme ganicht mehr an ihn heran. Er war noch nie sehr aufgeschlossen, aber jetzt ist er total in sich gekehrt. Das macht mir halt Probleme, da ich nicht weiss was in ihm vorgeht und wie es ihm tatsächlich geht. Er wollte auch nie, dass ich mit den Ärzten spreche.
Aber noch geht es ihm gut, soweit ich das beurteilen kann. Aber irgendwie stirbt jeder ein Stück für sich allein.

13.12.2001, 13:52
Hallo Brigitte,
habe gerade Deinen Bericht gelesen. Ich kann nachvollziehen, wie Du dich fühlst. Mein Mann ist 61 Jahre und hatte ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, das in 9/1999 operiert wurde. Als mein Mann das erste Mal erfahren hat, dass er Krebs hat, ist er einfach aus dem Haus gegangen und 3 Stunden durch den Wald gelaufen. Ich wusste gar nicht, was los war und hatte eine panische Angst. Auch mein Mann ist nicht sehr aufgeschlossen und sehr in sich gekehrt. Aber als er mir dann sagte, was los ist, war er doch erleichtert. Für Euch ist es doch sehr positiv, dass der Krebs zum Stillstand gekommen ist. Bei meinem Mann sieht es anders aus. Liebe Brigitte, gib den Mut nicht auf und verzweifle nicht. Vielleicht braucht Dein Mann sehr lange, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Ich drücke Euch die Daumen.
Dodo

13.12.2001, 15:02
Liebe Dodo,
vielen Dank dass Du mir so schnell geantwortet hast. Ich würde Dich gerne umarmen und trösten. Ich kann mitfühlen, wie es Dir so geht. Weisst Du, was für mich am beschiss..... ist, dass ich mich so alleingelassen fühle. Mein Mann läßt mich nicht teilhaben an seinen Ängsten, Gedanken und Gefühlen. Nach außen ist alles easy und in Ordnung. Er ist so geht es geht zum Alltag zurückgekehrt nur nimmt er nicht mehr am Familienleben teil, ist nicht belastbar und ich versuche alles von ihm fern zu halten. Dafür muß halt ich herhalten.
Wünsche und sende Dir viel Kraft und Stärke!
Liebe Grüße Brigitte

13.12.2001, 16:21
Liebe Brigitte
Es ist schlimm für mich,deinen Beitrag hier zu lesen.Du bist in einer hilflosen Situation,versuche nicht,daran kaputtzugehen.War dein Mann schon von Anfang an,seit die Diagnose gestellt wurde so,oder kam das später?Habt ihr Kinder?Er soll dankbar sein,dass er diese schreckliche Krankheit soweit im Griff hat.Aber frag ihn mal,was er macht,wenn es mal schlimmer wird.Vielleicht ist er dann froh,wenn ihm jemand zur Seite steht.Natürlich reagiert jeder Betroffene anders,aber das Abkapseln schadet nicht nur dir,sondern irgendwann auch einmal ihm.Es ist schlimm,wenn man nicht über diese schreckliche Krankheit sprechen kann,aber je mehr man in sich hineinfrisst,je schädlicher kann sich das auswirken.Das möchte dein Mann bestimmt genausowenig wie du.Ich wünsche dir viel,viel Kraft und versuche doch nochmal,an ihn heranzukommen.Wenn du so krank wärst,würde er sich doch sicher auch freuen,wenn du ihm alles anvertrauen würdest,was dir auf dem Herzen brennt.Ihr müsst ganz fest zusammenhalten und gemeinsam gegen alles angehen.Alles Liebe und melde dich mal wieder.Margit.R

13.12.2001, 16:58
Hallo Margit R.
vielen Dank für Deine lieben Zeilen. Nur ist es leider so, dass ich einfach nicht mit ihm reden kann. Er fängt sofort an zu heulen und sagt" er will sich nicht damit befassen " was soll ich da machen ? nichts!
Es gäbe nichts zu besprechen, was ich denn immer hätte, es gehe ihm doch gut! Ich habe 2 Kinder 22 J. Sohn und 16 J. Tochter. Kannst Du Dir vorstellen, letztes Jahr an Silvester war ich ganz alleine. Meine Kinder waren auf einer Party und mein Mann lag um 19.00 Uhr im Bett. Kein Neujahrswunsch, nichts. Ich habe geheult wie verrückt. Jetzt habe ich schon Angst vor diesem Silvester. Ich muß dazu sagen, dass die Diagnose kurz vor Weihnachten vor 3 Jahren erfolgte. Natürlich ist das jedes Jahr ein Horror!! Nun ja, ich will nicht nur jammern wird schon irgendwie gehen.
Liebe Grüße Brigitte

14.12.2001, 05:39
Hallo Brigitte,
es macht mich ganz traurig dein Schiksal
ich kann deine Gefühle sehr gut verstehn ,denn so war es zu Anfang auch bei uns .Diagnose stand fest 12/2000 unheilbar nicht zu operieren.Nach der ersten Chemo und den Bestrahlungen konnte man keinen Schatten mehr sehn,mein Mann wollte sich nicht mehr drüber unterhalten und als unsere Hausärtzin auf Rentenantrag gefragt hatte wurde er sogar richtig böse und hat sie angeschrien,"Ich bin jetzt geheilt und kann bald arbeiten",an ihrem Gesicht konnte ich erkennen das es nicht so war ,ich konnte nicht mehr mit ihm über die Kranheit reden er liess es einfach nicht zu.Da ich aber immer wieder geheult habe(musste) und ihm immer wieder gesagt habe ,das ich drüber reden muss sonst ersticke ich an meinen Gedanken,hat er es dann zugelassen.Heute reden wir über alles und es tut ihm so wie mir gut ,mittlerweiler ist er Stadium III. und wir freuen uns über jeden Tag wo es ihm gut geht.Er weiss das er stirbt aber er ist voller Hoffnung das er noch lange lange hat ...und das ist gut so.
Vielleicht solltes du mal so eine Mail über die Gedanken ,Ängste und Befürchtungen einfach mal ausdrucken und sie ihm zu lesen geben,ich finde er hat riesiges Glück das er Stillstand hat,und er soll noch lange Stillstand haben ...ich finde es ausgesprochen toll auch mal so was positives zu lesen über Lungekrebs .Er soll weiterleben und auch Dich durch sein Verhalten nicht krank machen .Geniesst jeden Tag es gibt einfach nichts schöneres als sich um den anderen zu kümmern ob gesund oder krank.
Lass dich umarmen wird schon gehn,Silvester werde ich einen extra Schluck Sekt auf Euch(dich) trinken ,du bist nicht alleine wir sind alle bei dir.
Solltest du wieder ganz alleine sein ,schau hier vorbei und lese die Mails für Silvester ,sie werden dir sicher helfen .
kuss Doris

14.12.2001, 07:28
Liebe Doris,
als ich heute morgen aufgestanden bin musste ich sofort nachschauen ob jemand geschrieben hat. Nun sitze ich hier und heule, aus Freude und Dankbarkeit dass es Menschen gibt die einen verstehen aber auch aus Angst was noch alles kommt. Mir wird erst jetzt bewußt, was ich die ganze Zeit alles mit mir herumgeschleppt habe und es war kein Ventil da, wo ich alles mal ablassen konnte. Mache mir natürlich auch Gedanken, dass ich Euch so mit meinem Problem zumülle. Ihr hat ja alle das gleiche Schicksal und ich muß Euch doch auch unterstützen. Vielleicht ist es auch ein Trost für Euch, dass bei meinem Mann der Krebs zumindest bis jetzt nicht weiter gemacht hat.
Ich danke Dir und Allen anderen, dass ihr mir hier so hilfreich zur Seite steht.
Alles Liebe Brigitte

14.12.2001, 13:12
Hallo Christine
Ich denke,dein Vater hat ein bisschen Glück gehabt.Lungenkrebs ist tückisch und streut sehr oft.Gott sei Dank konnte man operieren und es sind nirgends Metastasen.Natürlich stimmt es mich traurig,dass er von den Ärzten so wenig Auskunft erhält.Aber sein Hausarzt bekommt alle Berichte und dort kann er dann Näheres erfahren.
Hast du noch eine Mutter,und wenn ja,hat man ihr auch nichts gesagt?Manchmal scheint es auch so,als wollen die Ärzte den Betroffenen im ersten Moment die Wahrheit verschweigen und sie vielleicht nach solch einer Operation etwas schonen.Das muss nichts schlimmes bedeuten.Ich kann mir durchaus vorstellen,dass du dir Gedanken machst,weil du weit weg wohnst und nicht mitbekommst,was da eigentlich läuft.Also bleibt dir wohl nichts anderes übrig,als zu warten.Das ist schwer und ich wünsche dir,dass du den Mut und die Kraft dazu aufbringst.Denk immer daran,dass du ein grosses Geschenk erhalten hast-Weihnachten kommt und dein Vater ist zu Hause und es geht ihm den Umständen entsprechend gut(wie wir alle hoffen).Mit den besten Grüssen.Wo lebst du eigentlich?Margit.R

14.12.2001, 13:50
Liebe Christine,
es ist ganz positiv, daß bei Deinem Schwiegervater noch keine Metastasen gefunden wurden. Dann hoffen wir jetzt alle, daß die Operation alles beseitigt hat. Ich kann mir aber vorstellen, wie man sich ängstigt, wenn man so weit entfernt ist und nicht an Informationen kommt. Margit hat aber recht, vom Hausarzt bekommt ihr sicher alle Auskünfte, sobald er die Berichte vorliegen hat.
Seht ihr euch denn zu den Feiertagen? Ausland ist so ein weiter Begriff. Ich hoffe jedenfalls und natürlich außerdem, daß er die Operation so gut überstanden hat, daß es ihm einigermaßen gutgeht und ihr eine schöne Zeit verbringen werdet. Mach Dich solange nicht mit Deinen Ängsten verrückt, sondern sieh wirklich die positive Seite und warte ab, was der Hausarzt sagt. Liebe Grüße. Kathi

14.12.2001, 14:36
Liebe Brigitte,
Dein Bericht war sehr erschütternd. Es ist ja schon so schlimm, wenn man sich mit so einer schrecklichen Situation auseinandersetzen muß, aber wenn der Betroffene, der einem nahe steht, dabei so introvertiert ist, kann man schon verzweifeln. Ich hoffe ganz fest für Dich, daß Du Deinen Mann aus seiner Isolation herausholen kannst. Das bei ihm die Tränen laufen, wenn Du ihn darauf ansprichst, zeigt ja , daß er sehr verzweifelt und verängstigt sein muß, auch wenn er es nicht zugeben mag. Ich denke, Du mußt es einfach weiter versuchen und ihm auch klarmachen, wie zermürbend die Situation für Dich ist. Vielleicht beherzigst Du Doris Rat und druckst 'mal etwas aus. Manche Menshcen brauchen etwas Sichtbares, vor dem man die Augen dann nicht mehr verschließen kann. Versuch es doch einmal.
Jedenfalls bist Du jetzt nicht mehr alleine. Wir denken an Dich und Doris wird Silvester nicht die Einzige sein, die einen Schluck Sekt auf euch beide trinkt. Für Dich und Deinen Mann wünsche ich, daß sich nur die medizinische Situation nicht ändert. Versuche ganz fest, Deine Zuversicht nicht zu verlieren und melde Dich einfach, wenn Dir nach Reden zumute ist. Alles Gute. Kathi

14.12.2001, 15:44
An Kathi undDoris,

ihr Lieben Danke für Eure Mitteilungen. Wenn Ihr nur wüsstet wie oft ich mir schon vorgenommen habe meinem Mann alles knallhart zu sagen, wie ich mich fühle, was ich denke usw. aber dann habe ich jedesmal Mitleid mit Ihm und auch Angst alles könnte zusammen brechen. So nach dem Motto, " nur nicht zu feste rütteln, sonst bricht alles entzei ". Ich denke ja auch er hat sich so einen Schutzmantel aufgebaut und hält sich daran fest. Was mache ich, wenn ich ihn womöglich aus seiner Illusion hole und er kippt mir dann voll weg. Zumindest ist er nach außen hin nicht depressiv sondern zeigt sich positiv mit Blick nach vorne.

Ich habe halt auch immer Angst dass der Krebs im verborgenen weitermacht und dass man es erst dann merkt wenn alles zu spät ist. Soll ich Euch mal was sagen: Ich habe eine Scheiss-Angst!!!!! vor dem nächsten Jahr vor der Zukunft.

14.12.2001, 20:18
Ach, Brigitte,
ich hatte Dir gearde eine ganz lange Mail aus dem Bauch heraus geschrieben und bin dann geflogen, jetzt bekomme ich das bestimmt nicht noch einmal so hin, aber ich's versuch's mal, wird halt ein bißchen anders dann.
Ich hatte damit angefangen, daß weder Mitleid noch Angst eine konstruktive Basis sein können. Das sind negative Gefühle, die die Seele ganz krank machen. Du mußt Deinen Mann nicht so schwach einschätzen, er wird das packen, wenn Du ihn darauf stößt. Du mußt Dir zuesrst einmal klarmachen, daß Du auch Rechte hast, auch das Recht, glücklich zu sein, wie auch immer sich das momentan gestalten möge, aber es würde sich da bestimmt eine Basis finden, wenn er sich nicht so abkapseln würde. Ihr habt euch einmal versprochen, in guten und in schlechten Tagen für einander da zu sein und zusammenzuhalten. Jetzt ist die Zeit für schlechte Tage, da kann er Dich nicht außen vorstehen lassen. Nutze die Situation, im Augenblick ist das Problem nicht so akut. Wie willst Du an ihn 'rankommen, wenn (ich bete zu Gott, daß das nicht einttreffen möge, Du hast mich schon angesteckt)... Nein, ich mag den Gedankne nicht zu Ende denken.
Ich habe das schon gesagt, auch, oder gerade in schlimmen Zeiten, tröstet Nähe, gibt Kraft und zeigt andere Perspektiven auf, die durchaus positiv sein können. Er darf euch diese Möglichkeit nicht nehmen.
Du denkst, er ist betroffen und für ihn ist es schlimm, aber für Dich ist es das auch, oder eher schlimmer. Für mich persönlich war die Daignose meiner Mutter damals wesentlich schlimmer als meine eigene jetzt. Weißt Du, ich denke, ich habe die Sache selbst in der Hand. Ich kann kämpfen und was auch passiert, ich habe zumindest immer einen gewissen Einfluß. Als Angehöriger hat man das nicht. Man kann Trost spenden, versuchen, jemanden aufzubauen, aber im Prinzip steht man der Situation machtlos gegenüber und ist dem Leiden des Partners hilflos ausgeliefert. Das ist viel schlimmer. Wenn ich mich jetzt sorge, dann weniger darüber, was auf mich zukommt, ich werde das schon meistern, sondern darüber, was meine Lieben in ihrer Hilflosigkeit dann vielleicht durchmachen müssen. Deswegen spreche ich über alles und versuche, sie mit ihren Ängsten nicht alleine zu lassen. Gerade im Moment frage ich mich natürlich, ob dies vielleicht unser letztes gemeinsames Weihnachtsfest wird. Ich arbeite daran, das zu verhindern, aber wenn es so sein sollte, hoffe ich einfach, daß die Menschen, die mir alles bedeuten, so viel Kraft aus unseren Gesprächen geschöpft haben werden, daß sie damit fertig werden und wissen, daß ich immer da bin, denn daran glaube ich ganz fest. Mittlerweile bin ich schon zielmlich sicher, daß wir im Nachhinein diese Zeit als die wertvollste unseres Lebens einordnen werden, denn wir sind uns alle so nah wie níe zuvor, und unser ganzes Leben ist durch Liebe bestimmt.
Du solltest Dir vielleicht auch überlegen, Deine Kinder mit einbeziehen. Sie sind alt genug, um dann für sich selbst zu entscheiden, ob sie überfordert sind oder ob sie auch diesen Weg mit ihren Eltern gehen möchten. Das können sie aber nur, wenn Du offen und ehrlich mit ihnen bist. Du kritisierst das an Deinem Mann, dann darfst Du diesen Fehler nicht auch machen. Dein Mann redet sicher aus Sorge nicht, mach nicht denselben Fehler.
Ich hoffe, das war alles nicht zu direkt, aber wenn, dann nur aus Sorge. Pack dir Deinen Mann mal, rüttel ihn, vergießt ein paar (oder viele) Tränen zusammen und macht dann mal Inventur, wobei ihr die positiven Sachen 'rauskehren müßt. Dann macht einen neuen Anfang und bereitet euch auf Weihnachten vor, das Fest der Liebe.
Ich denk an Dich und bete für Dich und hoffe, daß ihr beiden dank Deiner Initiative aus eurer Isolierung herausfindet. Du wirst das schaffen, da bin ich ganz sicher. Alles Liebe. Kathi

14.12.2001, 22:17
Ach kathi!
Ich weiss nicht, warum ich gerade jetzt vor weihnachten auf dieses Forum, auf dich und noch einige andere liebe Menschen gestossen bin. Eigentlich habe ich den glauben an gott schon verloren und jetzt muss ich es wohl als fügung ansehen. du glaubst nicht wieviele anläufe ich mir schon in gedanken vorgenommen habe aber dann............. jedesmal verlies mich der mut alles einmals auszusprechen. ich weiss ja, dass ihr alle mir im grunde nicht helfen könnt. da muss ich ganz alleine durch. nur stell dir vor mein mann kommt abends vom geschäft ( er arbeitet schon seit letztem jahr wieder voll) dann wird abend gegessen und spätestens um 19.30 h liegt er dann im bett. ich bin auch vollzeit beschäftigt und habe einen stressigen job. bis ich dann haushalt, probleme der kinder usw. erledigt habe schläft er schon und so geht ein tag wie der andere vorbei. wir leben friedlich nebeneinander aber nicht miteinander. am 28. januar sind wir 25 jahre verheiratet und dieser tag wird vorbei gehen wie jeder andere.
so unverständlich wie es für dich vielleicht sein wird ich traue mich nicht diesen frieden ???!!! zu stören. mein einzigster trost ist mein pferd. mit dem beschäftige ich mich gerne da sind die gedanken frei und mit ihm spreche ich oft auch über meine probleme. wenn ich mit ihm ausreiten gehe fühle ich mich frei und kann auch mal richtig abschalten.
ich habe schon ein schlechtes gewissen dass ich dich so volljammere wo du doch deine ganze energie für dich brauchst. du mußt dich nicht sorgen es tut mir schon gut wenn ich meine sorgen einmal loswerden kann.
liebe grüße brigitte

15.12.2001, 21:07
Hallo Brigitte,
Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Du hier im Forum Deine Gedanken, Gefühle und Ängste niederschreibst. Weisst Du, wir sitzen alle in einem Boot und es ist wichtig, dass man sich mal alles von der Seele schreibt. Vielleicht braucht Dein Mann eine ganz lange Zeit, um sich selbst mal mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Im Augenblick sprechen mein Mann und ich gar nicht darüber. Wir geniessen einfach jede Stunde. Zum Glück bin ich zur Zeit in Altersteilzeit, so dass ich mich ganz auf ihn konzentrieren kann. Meinem Mann geht es sehr schlecht. Die Metastasen im Hirn lösen so einiges aus. Aber ich will nicht klagen, wir haben schon schlimmere Tage hinter uns. Brigitte, gib die Hoffnung nicht auf und gehe behutsam mit Deinem Mann um. Ich wünsche Dir einen geruhsamen 3. Advent.
Es grüsst Dich Dodo

15.12.2001, 23:00
Hallo,
bei mir ist Ende 1994 Lungenkrebs festgestellt worden, jan. 95 ist mir ein Lungenflügel entfernt worden, und ich lebe im Dezember 2001 immer noch. Lasst Euch nicht unterkriegen. Man kann auch überleben.
Liebe Grüsse
Edel.

15.12.2001, 23:31
Hallo Edel,

vielen lieben Dank für deine Nachricht, es tut immer wieder sooo gut zu hören, dass dieser Sch*-Krebs nicht unbesiegbar ist! Du hättest sie gaaaanz fett schreiben sollen, damit sie auch jedem sofort ins Auge sticht :-)

Danke, ich umarm' dich ganz feste dafür!

Und an alle, die im Frankfurter Raum wohnen:

Eigentlich auf der Suche nach einer Adresse einer Selbsthilfegruppe sind wir auf die Krebsgesellschaft in Frankfurt gestossen (http://www.krebsgesellschaft.de).

Mein Vater hat ein nichtkleinzelliges BC, z.Zt. geht es ihm leider gar nicht gut, und meine Mutter ist mit den Nerven am Ende und brauchte sooo dringend jemanden zum Reden. Sie und ich sprechen zwar viel miteinander, aber manchmal habe ich das Gefühl, sie hält sich zurück, zum einen, um mich nicht weiter zu belasten, zum anderen, um nicht mir gegenüber schlecht von meinem Vater zu reden, der mittlerweile oft sehr aggressiv und ungerecht ist. Am Donnerstag hatte sie jetzt einen Termin bei der Krebsgesellschaft (und sie sieht so schlecht aus, dass sie sofort gefragt worden ist, ob SIE betroffen wäre!), und es hat ihr offensichtlich sehr gut getan. Sie erzählte, sie hätte relativ wenig gefragt, nur über Schmerztherapie (und viele Infos bekommen) und sich quasi eine Stunde lang "ausgekotzt" und alle wären unglaublich nett und verständnisvoll gewesen und hätten ihr sehr geholfen. Und weil es leider keine Selbsthilfegruppe hier gibt, wurde ihr angeboten, nochmal wiederzukommen, und vor Weihnachten will sie nochmal hingehen. Das Ganze ist übrigens kostenlos!

Man fühlt sich als Angehöriger so hilflos und da tut es gut zu wissen, dass man mit jemandem sprechen kann und nicht nur über streng medizinisches. Wir können die Krebsgesellschaft nur empfehlen (der Besuch der HP lohnt sich übrigens auch!)

Alles Liebe und einen schönen 3. Advent!
Janka

16.12.2001, 08:11
Guten Morgen an alle hier
Heute ist der dritte Advent und ich hatte es fast vergessen.Im Moment bin ich in keiner guten Verfassung.Es ist diese Zeit,die mich so fertig macht.Immerzu denke ich an letztes Jahr,als mein Mann noch lebte und wir alles gemeinsam vorbereitet haben.Wir waren voller Hoffnung,dass wir noch eine lange,schöne Zeit miteinander verbringen können.Es war uns nicht vergönnt.Es wird dieses Jahr keinen Tannenbaum geben und keine Geschenke.Wir bekommen von einer guten Freundin Besuch und machen einen Spielabend.Gott sei Dank ist auch an beiden Feiertagen das Haus voll und ich werde abgelenkt.Klingt es egoistisch,wenn ich jetzt frage:warum ich?Gegen alle Situationen habe ich ankämpfen können,nur gegen diese Krankheit war ich machtlos.Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit.Selbst wenn es für die Betroffenen oder die Angehörigen auch traurig ist.Ihr habt euch noch,und das hoffentlich noch lange.Alles Liebe Margit.R

16.12.2001, 18:22
Liebe Margit,
ich wurde ganz traurig als ich deine Zeilen las.Es tut mir unendlich leid für dich und ich wünsche dir das es dir bald wieder besser geht. Du bist überhaupt nicht egoistisch, jeder von uns hier fragt sich manchmal das selbe.Den nachfolgenden Text haben mein Mann und ich für den besten Freund meines Mannes geschrieben (sein Sohn verstarb im Mai 20001 an Krebs im Alter von 30 Jahren)
Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist Abschied zu nehmen von Menschen,Gewohnheiten,sich selbst. Irgendwann plötzlich heißt es damit umzugehen,ihn aushalten,anzunehmen diesen Abschied,diesen Schmerz des Sterbens, dieses Zusammenbrechen, um neu aufzubrechen. Ich hoffe diese Worte sind dir ein kleiner Trost.
Ich persönlich glaube nicht daran das die Zeit alle Wunden heilt.

Sei vielmals gedrückt von mir,ich melde mich morgen wieder
Heide.B

17.12.2001, 08:20
Liebe Margit,
Liebe Kathi,

vielen Dank für Eure Antwort. Mein Schwiegervater ist am Samstag nach Hause gekommen und hat heute einen Termin beim Hausarzt. Ich glauche hier werden
wir endlich erfahren was wirklich ist.

Ein Vorteil ist, dass die Untersuchung der entnommen Lymphknoten ergeben hat, dass diese nicht befallen sind. Er sieht die Sache jetzt sehr Positiv.

Meine Schwiegereltern Leben im Raum Frankfurt (Mühlheim am Main). Mein Mann und ich sind seit 2 Jahren in der Schweiz in Basel. Es sind zwar NUR 370 Kilometer, aber die wollen auch gefahren werden

Wir fahren am Donnerstag nach Deutschland um meinen Schwiegervater zu besuchen und kehren Samstag zuürck. Über die Weihnachten kommen meine Eltern zu Besuch. Bei meiner Mutter wurde 1995 Brustkrebs festgestellt (1/3 der li. Brust wurde entfernt) und ein Jahr später wurde Gebärmutterkrebs diagnostiziert und die Gebärmutter entfernt. Heute geht es meiner Mutter sehr gut. Es wurden keinerlei Metastasten festgestellt und meine Mutter sieht sich geheilt.

Ich wünsche Euch allen eine Frohes Weihnachtsfest.

Viele liebe Grüsse
Christine

17.12.2001, 21:47
Liebe Margit,
ich kann Deine Stimmung ganz gut verstehen und empfinde mit Dir, wie traurig die Welt für Dich momentan aussieht. Zum Glück hast Du Deine Kinder, die Dir sicherlich ein bisschen Trost geben können. Oft frage ich mich auch, warum passiert dass uns gerade? Mein Mann hat so auf seinen Diabetes geachtet und ganz streng danach gelebt, weil er Angst vor den Spätschäden hatte. Und nun der Krebs. Ich habe Angst, weil ich nicht weiss, was mich in nächster Zeit erwartet. Vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Mein einziger Wunsch ist, dass mein Mann nicht so lange leiden muss.
Liebe Margit, nun werde ich ganz traurig, dabei wollte ich Dir Mut machen und Dich auf andere Gedanken bringen. Lass den Kopf nicht hängen, das Leben geht weiter und Deine Kinder und Deine Freunde werden Dich schon wieder "aufmöbeln".
Gruss Dodo

17.12.2001, 23:10
Hallo Ihr da draußen,
Meine Ma hat Lungenkrebs und vorigen Montag einen Schlaganfall gehabt.Ihre linke Hand ist gelähmt und sie liegt im Bett muß gefüttert werden und gewindelt.Reden tut sie kaum was meißtens nur "Ja" oder"Nein".Sie soll nun in eine Kurzzeitpflege für 18 Tage, schreiben sie sie so schnell ab???Muß sie danach in ein PflegeHEIM?Meine Geschwister wollen sie nicht nehmen.
Ich möchte sie gerne zu mir nehmen, sie wollte nie in ein Pflegeheim! Kann ich es schaffen?, ich weiß zB.nicht ob ich sie hochheben kann,es geht alles zu schnell!
Ich möchte doch das sie nicht alleine sterben muß!
Es geht Ihr wie gesagt sehr schlecht und ich weiß selbst nicht ob
es nochmal besser wird im Moment siehts schlecht aus.
Wo wendet man sich hin um alles in die Wege zu leiten?
Aber ich brauche ein Pflegebett mit so Gittern damit sie nicht rausfällt(Was im Krankenhaus passiert ist!)
Was mache ich denn nun als erstes?
Falls jemand einen Rat für mich hat bitte melden so schnell es geht!
Danke und viel,viel Glück für die kommende Zeit
Ilo

18.12.2001, 05:58
Liebe Heide,liebe Dodo
Eure Zeilen sind sehr lieb geschrieben.Ich fühle mich dadurch schon etwas besser,wenn nur diese Sehnsucht nicht wäre.Natürlich bin ich nicht allein und habe jeden,wirklich jeden Tag jemand aus dem Freundeskreis bei mir und es sind schon 104 Tage,aber auch 104 Nächte.Schreibt mir,wie es euch so geht und euren Lieben.Ihr sollt durch mich nicht traurigere werden-das hab ich nicht gewollt.Also,wir sind und bleiben stark.Die zeit heilt vielleicht vieles,aber nicht alles. Gehe bald arbeiten und trinke jetzt erst mal gemütlich Kaffee,bevor ich mich in die Kälte begebe.Alles Liebe Margit.R

18.12.2001, 07:22
Liebe Ilona,
nimm Deine Mama zu Dir. Du schaffst das. Ich habe gerade in den letzten 2 Monaten meine Mutter und meinen Vater gepflegt und in den Tod begleitet.
Zuerst mußt Du Dich an den Hausarzt Deiner Mutter wenden und ihm Deine Absicht mitteilen und ihn fragen ob er auch bereit ist jederzeit Hausbesuche zu machen. Wenn nicht suche Dir ganz schnell einen anderen Arzt. Dann wende Dich an einen Pflegedienst, z. B. Diakoniestation. Die kannst Du mehrmals am Tag kommen lassen, falls nötig. Und was mir eine große Beruhigung war, sie haben sogar Nachtbereitschaft, wenn irgendetwas passiert. Du bekommst alle Hilfsmittel wie Krankenbett, Rollstuhl, Sauerstoffflasche usw. verschrieben. Irgendwann meldet sich dann bei Dir ein Arzt vom medizinischen Dienst und teilt dann Deine Mutter in eine Pflegestufe ein.
Am Anfang war ich auch sehr hilflos, aber ich habe immer den Krankenschwestern zugeschaut und mir alles erklären lassen und ich konnte dann auch alleine Windeln wechseln und sogar das Bett abziehen, wenn noch jemand drinliegt. Es ist alles eine Frage der Technik und nicht schwer zu lernen.
Ich finde das wunderbar was Du für Deine Mutter tun möchtest und sie ist bestimmt sehr froh darüber. Es wird hart für Dich, aber wirst Du Deiner Mutter auch sehr nah sein und Du wirst Dir nie Vorwürfe machen müssen wenn sie es überstanden hat, denn Du hast alles für sie getan.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und alles Liebe diese schwere Zeit gemeinsam durchzustehen.
Sabine

18.12.2001, 17:52
Liebe Margit,
war heute richtig froh als ich deine Zeilen las. Ich hatte gestern Geburtstag(38),habe aber nicht gefeiert. Auf die Frage was ich mir den wünschen würde sagte ich: Ich wünsche mir nur, das mein Vater noch eine schöne Zeit hat,das alle hier im Forum,Betroffene und Angehörige,noch lange Zeit miteinander verbringen können,sonst wünsche ich mir nichts.
Bei meinem Vater stellte sich letzten Donnerstag nachdem er geröngt wurde ein kleiner Erfolg ein, seine Tumore sind nicht mehr gewachsen, also hoffe ich doch das die Chemo anschlägt.Mein Vater bekommt jetzt anstelle der Schmerztropfen (4x60 am Tag) ein Schmerzpflazter(Transtec) das alle 72 Stunden gewechselt wird,er verträgt es ganz gut. Sonst gibt es im moment nichts neues zu berichten.
Sei herzlich gedrückt und bis bald
Heide.B

19.12.2001, 13:52
Liebe Heide
Ich glaube,dass dir nicht nach Feiern zumute war,aber lass dich lieb umarmen und nachträglich alles Gute.Ich schliesse mich deinen Wünschen an und freue mich so,dass die Chemo gut anschlägt.Für dich war das wohl das schönste Geschenk.Heute abend kommt mein Bruder mit seiner Familie zu Besuch und ich bin recht froh darüber.habe im Moment keine gute Zeit,die Sehnsucht nach meinem Mann wird immer stärker.Seine Nähe und seine Hand fehlen mir sehr.Hoffe nur,dass die Feiertage ganz schnell vorbei sind.Euch wünsche ich alles Liebe.Bis dann.Margit.R

19.12.2001, 16:46
Leide ebenfalls unter einem nicht kleinzelligen Lungenkarzinom. Nach intensiver Chemotherapie linken Lungenflügel entfernt. 4 Monate später neuen Tumor auf der Luftröhre. Anschliessend kombinierte Radio- Chemotherapie. Vor zwei Wochen PET und Computerthomograpie. Befund: Tumor unverändert und eventuell neuen Tumor auf der rechten Seite. Eventuell darum, da sich die verschiedenen Fachärzte an meinem Spitalbett über den genauen Befund gestritten haben. Also, ich weiss bis heute nicht, woran ich nun genau bin.
Trotzdem wünsche ich allen ebenfalls betroffenen eine gute Zeit.

19.12.2001, 19:05
Hallo Richard
Tut mir leid,dass du auch betroffen bist.Es ist eine sch... Situation,wenn man nicht genau weiss,woran man ist.Wie geht es dir?Bist du wenigstens bereit,den neuen Kampf aufzunehmen?Die Einstellung spielt da schon eine grosse Rolle.Gib dich auf keinen Fall auf,du schaffst es auch diesmal.Es kann doch nicht angehen,dass man nicht weiss,ob sich wieder was gebildet hat.Hast du schon den Rat von verschiedenen Ärzten eingeholt,oder nur von denen im Krankenhaus,wo du die ganze Zeit über behandelt wurdest?Ich wünsche dir viel Glück und drücke dir ganz fest die Daumen.Du kannst dich ja mal wieder melden.man findet hier im Forum immer Menschen,die zuhören und mitfühlen.Alles Gute Margit.R

19.12.2001, 20:11
Hallo zusammen!
Die letzten Wochen waren die traurigsten und schlimmsten Tage meines Lebens. Ich bin Einzelkind (33 J.), wohne im Ruhrgebiet (Bochum), arbeite bei einer Krankenkasse im Leistungsmanagement und habe so tagtäglich mit sehr kranken Menschen zu tun......... Soweit sogut. Meinen Job mache ich gerne, freue mich immer den Menschen ein wenig im Bürokraten-Jungel helfen zu können. Tja, und dann erkrankte plötzlich mein Vater. Abends fiel er einfach um, kam mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus. Zuerst dachten wir er hat vielleicht einen Herzinfarkt etc. gehabt, aber nein es sei vielmehr eine leichte Lungenentzündung, also überhaupt gar nichts Schlimmes und einfach zu behandeln. Ja, so ging es dann 2 Wochen weiter, die Lungenentzündung ging nicht weg. So folgten Bronchoskopien. Man stellte zwar einen Tumor fest, dieser sei jedoch operabel. Hörte sich alles super einfach an. Man entfernt einen Lungenlappen, durch eine Atemtechnik in der Reha-Maßnahme lernt er dann neu zu atmen. Wir haben ihn dann nach Bochum in die Spezialklinik Augusta-Krankenanstalt verlegen lassen. Hier ist man im Bereich Lungenstudie (Früherkennung etc.) durch Prof. Nahkosteen sehr erfolgreich. Papa kam also dann ins Augusta und dort kam dann ganz schnell die richtige Wahrheit ans Licht: Tumor in der Luftröhre, direkt mittig gelegen und inoperabel. Einzige Chance: Chemo- und Strahlentherapie. Diese hat er dann ganze 4x über sich ergehen lassen, weiter noch 1 Laserbehandlung und noch 3 weitere Bronchoskopien. Dann ging alles ganz, ganz schnell - viel zu schnell meiner Meinung nach. Mutti, mein Freund und ich waren immer sehr oft bei ihm im Krankenhaus, haben täglich außerdem auch mehrmals telefoniert. Bis zum Schluß war Papa eigentlich ganz fit, konnte noch Treppensteigen etc. Ja, und dann kam der Sonntag, 11.11.2001. Morgens rief Papa nicht wie gewohnt meine Mutti an. Mutti also in heller Aufregung, warum Papa sich denn nicht meldet. Ich rufe im Schwesternzimmer an. Antwort: "Machen Sie sich keine Sorgen. Ihr Vater liegt nur auf einem anderen Zimmer." Um
13.00 Uhr dann der Anruf aus dem Krankenhaus. Papas Zustand habe sich verschlechtert, man müsse nochmal 1 Bronchoskopie machen. Weiter wies mich der Arzt darauf hin, daß wir mit einem kurzfristigen Ableben rechnen müssen, sollte diese Behandlung nicht gut verlaufen. Habe dann mit meinem Freund meine Mutti mit dem Auto abgeholt und sind direkt zum KHS gefahren. Wir wußten ja, daß diese Bronchoskopie sicherlich ca. 1 Stunde in Anspruch nimmt, so hatten wir es nicht eilig............
Hier hatte ich schon ein komisches Gefühl im Bauch - leider sollte ich Recht behalten. Im Krankenhaus angekommen kam uns die Schwester entgegen und meinte nur: "Tut mir leid, Herr S. hat es leider nicht geschafft." Meine Mutter schrie nur noch, ich fürchtete sie klappt zusammen. Ja, da war Papa praktisch in der Zwischenzeit verstorben und lag schon alleine auf einem Zimmer, mit Kerze, Kreuz etc. Mir zog es die Beine weg, mir wurde schlecht, alles war ein schlechter Traum für mich.
Abends mußten wir dann schon beim Bestatter alles mögliche klären, hierzu hat man da wirklich überhaupt gar keinen Kopf.
So ist mein Papa nun schon 5 Wochen tot und es ist einfach die Hölle. Papa wurde im Februar gerade mal 60 Jahre alt, er starb einen Tag vor meinem 33. Geburtstag.
So habe ich nur noch meine Mutti und meinen Freund und die Erinnerung an diesen super-lieben Menschen - der nur für die Arbeit und die Familie gelebt hat :-((((
Über eines bin ich mir jedoch ganz sicher: ich glaube ganz fest daran, daß er wußte, daß er bald sterben wird. In den letzten Tagen hat er mir noch soviel gesagt - einige Dinge haben wir richtiggehend geklärt.
So sagte er z.B., er werde den EURO eh´ nicht mehr erleben und ich solle Elterns großen Wagen "dann" verkaufen. Tage zuvor sagte er einem Freund gegenüber, er habe von seiner eigenen Beerdigung geträumt und Engel gesehen................. Ob was dran ist?????
Dieses Jahr fällt bei uns Weihnachten ins Wasser. Meine Mutter kommt zu Besuch, wir werden es uns gemütlich machen und ihr ein wenig Trost spenden. Die Einsamkeit am Abend können wir ihr nicht nehmen, jedoch kann sie unsere ganze Liebe gut gebrauchen.
Meine Eltern waren am 23.09. genau 35 Jahre verheiratet, ich wurde 33 Jahre dieses Jahr und meine Mutter am 20.09. 55 Jahre - komische Zufälle, oder?
Oh, ich habe ja soooo viel geschrieben, das wollte ich gar nicht - aber es tat richtig gut.
Ich wünsche Euch allen die ganze Kraft der Welt, Vertrauen, Hoffnung, Mut und Stärke.
Es kommen wieder bessere Zeiten, dessen bin ich mir sicher - momentan sind am Himmel dennoch zu viele graue Wolken.
Die momentane Zeit ist verdammt hart. An Papas Grab kommt mir alles gar nicht wahrhaftig vor. Habe ich seine Bilder in der Hand so denke ich: kneift mich, es kann und darf doch alles gar nicht wahr sein :-((((
Innerhalb von 6 Wochen ist Papa nun so schnell gestorben. Sicherlich viel zu schnell. Aber es gibt mir Trost, daß er nicht noch lange gelitten hat, aber auch das ist nur ein ganz schwacher Trost.
Lieben Gruß aus dem Ruhrpott,
Kerstin

20.12.2001, 11:28
Liebe Kerstin,
eigentlich habe ich diesen Beitrag geöffnet, weil ich der Überschrift "Sterben - jeden Tag ein bißchen mehr" entgegenhalten wollte "Leben - jeden Tag ein bißchen länger". Das passt nun so gar nicht mehr, nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe.
Ich möchte Dir einfach nur sagen, wie leid es mir tut und Dich zumindest virtuell in den Arm nehmen. Ich kann Dich sehr gut verstehen -es wird mir genauso gehen, das weiss ich, wenn mein Vater uns verläßt. Die Erkrankung ist schon so unwirklich, obwohl sie so greifbar ist, sein Tod wird sicherlich unfaßbar für mich sein in der ersten Zeit.
Alles, alles Liebe für Dich und Deine Mutter!
Bettina

20.12.2001, 22:11
liebe kerstin, als ich deine zeilen las wurde es mir ganz flau im bauch und die tränen laufen immer noch.es tut mir sehr leid das dies so geschehen ist .es ist unendlich traurig der krankheit nichts entgegensetzen zu können.man muss es wohl so aktzeptieren wie es ist,leider. bei meinem papa wurde auch ein tumor an der luftröhre festgestellt ebenfalls unoperabel ausser dem hat er mehrere rundherde und metastasen in der lunge.wir haben uns vor 2 tagen entschieden eine chemotherapie zu beginnen.aber so richtig überzeugt bin ich noch nicht .ich weiss nicht ob es besser ist nichts zu machen und noch einpaar monate zuhause zu leben ohne die strapaze der chemo,oder es zu versuchen durch chemo zu verbessern und das leben zu verlängern,was man ja nicht vorhersagen kann.ich habe jetzt schon so oft gelesen wie sehr man unter der chemo leiden kann und am ende hat es nichts gebracht .wahrscheinlich gibt es keine antwort darauf was richtig und was fasch ist.ich denke egal wie die entscheidung fällt man muss zusammenhalten und den rest der zeit das beste draus machen.und vieleicht den tod akzeptieren....?!

ich wünsche deiner mama und dir alles liebe kiki

21.12.2001, 15:01
Hallo Kiki,
tja, was soll ich zu Deinen Zeilen sagen? Man ist irgendwie in der Klemme. Was macht man richtig, was ist falsch?
Im Nachhinein betrachtet denke ich: egal was kommt und passiert, Hauptsache ist doch, daß der Betroffene nicht allzu sehr leidet......
Ich habe da mal so einige Fragen an Dich:
Raucht Dein Papa oder hat geraucht?, Wie alt ist er?, Wie wurde die Erkrankung festgestellt?, Wo ist er in Behandlung?
Mein Papa hat z.B. sowohl die Chemo- (eine leichte) und auch die
Strahlentherapien ganz gut vertragen. Es sind nicht alle Chemos gleich.
Bis zuletzt sind meinem Vater z.B. nicht die Haare ausgefallen oder so -
von der Strahlentherapie war er nicht sonderlich müde und er mußte auch nicht brechen oder so.
Von daher: man sollte nicht alles über einen Kamm scheren - hoffe und vielleicht (so Gott will, ich bin jedoch nicht christlich oder so), gibt es ja doch noch Hoffnung für ihn....................
Wichtig ist, daß Du mit ihm alles besprichst was Dir wichtig ist. Ich habe die letzten Wochen offener denn je mit Papa gesprochen, heute bin ich sehr, sehr froh, daß auch nur das kleinste Mißverständnis zwischen uns geklärt ist - denn nun wäre es leider zu spät und vielleicht würde ich mit diesem Gedanken niemals mehr glücklich werden...........
Mein Vater ist Sonntag nun 6 Wochen tot. Ich denke jeden Tag an ihn und es tut noch immer sehr weh, aber man lernt von Tag zu Tag damit besser zu leben. Das ist kein großer Trost - aber bei dem Gedanken, er würde heute nur im KHS liegen, nach Luft japsen, leiden und wir müßten hilflos mit ansehen wie er jeden Tag ein Stück mehr stirbt - dann bin ich beruhigt, daß er seine Ruhe gefunden hat. Daß er einfach viel zu jung war, in unseren Augen vom Leben außer Arbeit nicht viel hatte usw., das steht auf einem anderen Blatt Papier.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie wirklich alles Liebe und Gute und vor allem Kraft für die nächste Zeit. Seid einfach für ihn da, redet offen und vielleicht möchte er auch über das Sterben reden?
Mein Papa hat bis zuletzt nicht vom Tod gesprochen, so daß wir z.B. überhaupt gar nicht wußten, ob er beerdigt werden möchte oder gar verbrannt werden möchte - klärt einfach alles!!!
Kiki, melde Dich mal bei mir. Meine Adresse: Kerstin.Sandner@gmx.de
Lieben Gruß aus Bochum :-)))))

21.12.2001, 17:52
Hallo Kiki,
tja, was soll ich zu Deinen Zeilen sagen? Man ist irgendwie in der Klemme. Was macht man richtig, was ist falsch?
Im Nachhinein betrachtet denke ich: egal was kommt und passiert, Hauptsache ist doch, daß der Betroffene nicht allzu sehr leidet......
Ich habe da mal so einige Fragen an Dich:
Raucht Dein Papa oder hat geraucht?, Wie alt ist er?, Wie wurde die Erkrankung festgestellt?, Wo ist er in Behandlung?
Mein Papa hat z.B. sowohl die Chemo- (eine leichte) und auch die
Strahlentherapien ganz gut vertragen. Es sind nicht alle Chemos gleich.
Bis zuletzt sind meinem Vater z.B. nicht die Haare ausgefallen oder so -
von der Strahlentherapie war er nicht sonderlich müde und er mußte auch nicht brechen oder so.
Von daher: man sollte nicht alles über einen Kamm scheren - hoffe und vielleicht (so Gott will, ich bin jedoch nicht christlich oder so), gibt es ja doch noch Hoffnung für ihn....................
Wichtig ist, daß Du mit ihm alles besprichst was Dir wichtig ist. Ich habe die letzten Wochen offener denn je mit Papa gesprochen, heute bin ich sehr, sehr froh, daß auch nur das kleinste Mißverständnis zwischen uns geklärt ist - denn nun wäre es leider zu spät und vielleicht würde ich mit diesem Gedanken niemals mehr glücklich werden...........
Mein Vater ist Sonntag nun 6 Wochen tot. Ich denke jeden Tag an ihn und es tut noch immer sehr weh, aber man lernt von Tag zu Tag damit besser zu leben. Das ist kein großer Trost - aber bei dem Gedanken, er würde heute nur im KHS liegen, nach Luft japsen, leiden und wir müßten hilflos mit ansehen wie er jeden Tag ein Stück mehr stirbt - dann bin ich beruhigt, daß er seine Ruhe gefunden hat. Daß er einfach viel zu jung war, in unseren Augen vom Leben außer Arbeit nicht viel hatte usw., das steht auf einem anderen Blatt Papier.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie wirklich alles Liebe und Gute und vor allem Kraft für die nächste Zeit. Seid einfach für ihn da, redet offen und vielleicht möchte er auch über das Sterben reden?
Mein Papa hat bis zuletzt nicht vom Tod gesprochen, so daß wir z.B. überhaupt gar nicht wußten, ob er beerdigt werden möchte oder gar verbrannt werden möchte - klärt einfach alles!!!
Kiki, melde Dich mal bei mir. Meine Adresse: Kerstin.Sandner@gmx.de
Lieben Gruß aus Bochum ))))

23.12.2001, 07:11
Hallo,Heide,Dodo und Kathi
Wollte euch schnell mal Guten Tag sagen.Da meine Katze mich vor einer halben Stunde geweckt hat,weil ihr anscheinend langweilig war,habe ich nun etwas Zeit,alle neuen Berichte hier zu lesen.Ich habe seit dem Tod meines Mannes jeden Tag geweint,heute habe ich angefangen zu denken.Das ganze Leid,welches ich hier täglich mitbekomme,diese höllischen Schmerzen-das ist ihm alles erspart geblieben.Normalerweise wird gesagt,darüber muss man dankbar sein.Irgendwie stimmt das auch.Mir ist bewusst,dass es hätte irgendwann vielleicht doch schlimmer kommen können.Ich habe ihn nicht,wie viele anderen hier zerfallen sehen-von Tag zu Tag mehr.Mir ist das ein kleiner Trost.
Und jetzt sagt mal,wie geht es euch?Seid ihr im Stress so kurz vor Weihnachten?Wie ich ja schon geschrieben habe,findet dieses Jahr bei uns nichts statt.Allerdings bin ich nicht der Typ,der es die Jugend büßen lässt,also gibt es wenigstens Geschenke für sie.Allerdings wird nichts verpackt.Der einzige festliche Schmuck bei uns zu Hause ist ein weihnachtlicher Blumenstrauss von unserem Hausarzt und seiner Lebensgefährtin.Die beiden waren gestern abend hier und wir hatten wirklich ein paar schöne Stunden.Heute mittag bin ich bei meiner Freundin zum Kaffee eingeladen.Vorher stampfe ich durch den hohen Schnee auf den Friedhof.Euch wünsche ich ein schönes Fest und bleibt stark.Ich schaue morgen wieder rein.Alles Liebe,ich hoffe das Beste für euch.Margit.R.

23.12.2001, 07:22
Hallo,alle anderen hier
Ich weiss,morgen wird ein schlimmer Tag für alle Betroffenen und deren Angehörige.Denkt daran-ihr habt euch noch.Kämpft gegen alles an und verliert nie den Mut.Machmal geschehen auch noch kleine Wunder.Es ist grausam,mitansehen zu müssen,wie es unseren Lieben geht,man ist hilflos und verzweifelt und fragt nach dem Warum.Aber ihr seht,darauf gibt es keine Antwort.Also muss man versuchen,dagegen anzugehen und dieser schlimmen Krankheit den Kampf anzusagen.Wir(besser gesagt ihr,mein Mann hat es vielleicht jetzt besser,dort wo er ist)kämpfen den Kampf unseres Lebens.Es ist eine schwere Last,die uns auferlegt wurde.Versucht sie zu tragen.Mein weihnachtlicher Wunsch an euch:Geniesst diese Tage,sagt euch,wie lieb ihr euch habt und nehmt euch in die Arme.Versucht,für eine kleine Zeit,euren Kummer zu vergessen und stosst mit einem Gläschen Sekt auf uns alle an und vielleicht auch auf diese Welt,die wir wohl nie verstehen werden.Alles Liebe und ein schönes Fest.Margit R

23.12.2001, 18:45
Hallo zusammen,

oft habe ich in den letzten Tagen am PC gesessen, um euch ein paar Zeilen zu schreiben. Nachdem ich dann eure Berichte gelesen hatte, die Tränen liefen nur so, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen und ich habe den PC wieder ausgemacht. Ich frage mich oft, warum müssen die Menschen so leiden? Für mich ist es so schlimm, dass man daneben steht und nicht helfen kann. Zu allem Elend hat mein Mann seit Freitag eine Thrombose und liegt im Krankenhaus. Er hat so bitterlich geweint, weil er wieder nach Hause möchte. Nach Rücksprache mit seiner Hausärztin wird er Heilig Abend entlassen, allerdings auf eigene Verantwortung. Ich bin manchmal so stark und versuche immer wieder, meinen Mann aufzumuntern, aber dann kommen Tage, an denen ich nur noch heule. Wenn ich daran denke, dass dies unser letztes gemeinsames Weihnachtsfest ist, möchte ich mich am liebsten irgendwo einschliessen und nur weinen.

Ich wünsche euch allen ein friedvolles Weihnachtsfest, ich umarme euch und drücke euch ganz fest.

Dodo

23.12.2001, 20:08
Meine liebe Dodo
Tut mir wahnsinnig leid,dass dein Mann nun auch noch eine Thrombose bekommen hat.Das Schicksal kann manchmal so grausam sein.Ich fühle mit dir.Du wirst alle Kräfte aufbieten müssen,die du noch hast,um das alles zu überstehen.Es ist schön,dass dein Mann wenigstens morgen nach Hause darf.Versucht euch,an schöne,gemeinsame Zeiten zurückzuerinnern,weint zusammen und haltet euch fest.Versuche,diese Tage einigermassen gut durchzustehen,vielleicht ist es ja wirklich das letzte mal,wo ihr zusammen sein könnt.Ich weiss an dieser Stelle leider nicht,was ich dir sagen könnte,um dir alles ein wenig zu erleichtern.Ich glaube,es gibt keine Worte des Trostes im Moment.In Gedanken werde ich morgen bei dir sein-beten habe ich verlernt.Aber ich schliesse die Augen und hoffe,dass deinem Mann noch mehr Schmerzen erspart bleiben.Keiner kann dir eine Antwort darauf geben,warum das alles so kommen musste.Unser Leben liegt nicht in unserer hand.Irgendwo ist etwas Stärkeres und wir kommen nicht dagegen an.Sei versichert-du bist in dieser schweren zeit nicht alleine.Schreib mir gleich,wenn sich etwas an dem jetzigen Zustand deines Mannes etwas ändert.Wein dich aus,ich werde jeden Tag hier hereinschauen.Bis bald,liebe Dodo und eine paar stille Stunden.Margit.R

24.12.2001, 13:51
Liebe Margit,
habe gerade meinen Mann vom Krankenhaus abgeholt. Da er sehr erschöpft war, wollte er sofort ins Bett und schlafen. Nun lese ich deine Zeilen und die Tränen laufen. Im Anfang habe ich mir immer gesagt, ich muss stark sein und darf nicht weinen. Aber nun lasse ich meinen Tränen freien Lauf, denn ich habe gemerkt, dass Weinen erleichtert ein bisschen . So ab und zu merke ich, dass ich nicht mehr die Ruhe meinem Mann gegenüber habe. Dass macht mich dann auch noch so fertig und traurig. Nun sage ich mir, Kopf hoch, dieses Weihnachtsfest ist unser letztes gemeinsames und wir müssen es uns so schön wie möglich machen.
Liebe Margit, ich danke dir von Herzen für deine tröstenden Worte.
Ein friedvolles Weihnachtsfest wünsche ich dir und deinen Kindern.
Dodo

25.12.2001, 00:17
Liebe Margit,
was soll ich dir heute an so einem Tag schreiben, ich hoffe nur er war nicht alzu schlimm für Dich und deine Kinder. Wir feiern eigentlich auch nicht so richtig Weihnachten wie sonst immer, am 2 Weihnachtstag kommen die meisten von meinen Geschwistern mit ihren Männern und Kindern, wir gestalten es eher wie ein Familientreffen. Mir persönlich ist überhaupt nicht nach Weihnachten zumute. Für meine Eltern habe ich den Garten geschmückt,(viele hundert Lämpchen, Weihnachtsmann in einer Tannenhecke,Weihnachtsmann der auf das Dach klettert usw)sie haben einen direkten blick darauf wenn sie aus ihrem Wohnzimmerfenster sehen. Meinem Vater geht es im moment nicht so gut, ich glaube er hat sich eine Grippe eingefangen.
Wie ist bei dir das Wetter,habt ihr auch so einen Sturm mit Schneeverwehungen? So liebe Margit,das war es auch schon für heute.
Grüße ganz herzlich auch deine Kinder von mir.
Sei vielmals gedrückt
Heide.B

25.12.2001, 00:19
An Alle in diesem Forum,
ich wünsche Euch allen ein paar schöne,ruhige und vor allen dingen sorgenfreie Tage.
Seid herzlich gegrüßt von
Heide .B

25.12.2001, 17:38
Liebe Heide
Was soll ich sagen,ich finde es lieb von dir,dass du an mich gedacht hast.Ich war und bin im Moment nicht alleine.Diese Tage sind für mich nur mit Hilfe meiner Familie und meinen Freunden zu bewältigen.Wir haben keine weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen,das hat vielleicht so gut geklappt,weil wir auch überhaupt nichts geschmückt haben.Auf dem Friedhof war es dann sehr traurig.Es ist alles so endgültig,man hat keine Chance mehr,so zu leben,wie bisher.Toll,dass du deinen Eltern alles geschmückt hast.Geniesst es und geniesst vor allem euer Zusammensein.Pass gut auf deinen Vater auf.Du weisst,wenn das Immunsystem geschwächt ist,kann schon aus der kleinsten Erkältung eine böse Grippe werden,die er dann nicht so leicht wegstecken kann.Ich wünsche dir und deiner grossen Familie ein paar schöne und geruhsame Stunden.Bis bald,alles Liebe.Margit.R

29.12.2001, 18:37
Liebe Margit,
hatte die letzten tage leider keine Zeite um dir zu schreiben.Wie geht es dir inzwischen, hast du die Feiertage einigermaßen gut verbracht? Bei uns war es leider nicht so gut, mein Vater liegt seit dem 1 Weihnachtstag im Bett,gestern hat er erst zugelassen das ein Arzt nach hause kam (gegen seinen Willen wollte ich keinen rufen, meiner Meinung nach wäre er schon am 1 Tag gegommen)er hat sich eine Rippenfellentzündung zugezogen die mit Antibiotika behandelt wird, ins Krankenhaus wollte er nicht, was ich auch verstehen kann.
Wie ist bei euch das Wetter, bei uns hat es den ganzen Tag geschneit.
Melde mich vor Jahreswechsel noch mal.
sei herzlich gegrüßt
Heide.B

30.12.2001, 07:32
Liebe Heide
Die Feiertage habe ich einigermassen gut rum gebracht.Es waren Tage,wie jede andere auch.Wir hatten Besuch,machten Spiele,haben zusammen gelacht und geweint.Bin froh,wenn Silvester vorbei ist.Auch in dieser Nacht habe ich das Haus voll guter Freunde-und die Kinder sind da,dass ist das Wichtigste.Schade,dass dein Vater diese Tage nicht so gut verbringen konnte.Ist es wenigstens jetzt etwas besser oder müsst ihr ihn vielleicht doch ins Krankenhaus bringen?Ich verstehe ihn vollkommen,wenn er dort nicht hin möchte,mein Mann hasste Krankenhaüser,jedoch kann dort oft besser geholfen werden.Ich wünsche mir,dass er seine Rippenfellentzündung zu Hause auskurieren kann und hoffe,dass die Medikamente anschlagen.Du wirst lachen,bei uns hat es gestern den ganzen Tag geregnet und es war mild.Nach dem Abendessen war ich am Fenster und traute meinen Augen kaum-alles weiss.Es hat bis Mitternacht geschneit und heute morgen ist es glatt.Werde meinen täglichen gang auf den Friedhof zu Fuss machen.Liebe Heide,alles Gute für euch,melde mich morgen noch mal.Margit.r

30.12.2001, 09:13
Ich arbeite seit 15 jahren in einem Betrieb mit 200 Angestellten . In dieser Zeit erkrankten zwei Maenner an Lungenkrebs . Beim Ersten wurde der Tumor bei eier Routiene-untersuchung entdeckt und 2Wochen spaeter operiert.Es hatten sich noch keine Metastasen gebildet . Er bekam auch keine Chemo. Nun sind 8 Jahre vergangen und er ist geheilt.Beim zweiten Arbeiter wurde der Tumor sehr spaet entdeckt , er hatte starken Husten und blutiger Auswurf . Es folgten zwei Operationen und Chemo. Die Aerzte sagten ihm,dass eine Heilung nicht mehr moeglich sei und erbald sterben werde. Er war zu diesem Zeitpunkt 50 Jahre alt und wurde pensioniert. Wir hatten im Dezember ein Weihnachtsessen und wer da mit uns feierte war unser Fruehrentner . Er bekommt immer noch Chemo und Kortison , aber es geht ihm sehr gut und dies nach 8 Jahren. Es gibt Hoffnung . Alles Gute Kurt M.

31.12.2001, 14:10
Hallo,all ihr Lieben
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute fürs neue Jahr,Mut und Kraft.Lasst es nicht zu,dass diese Krankheit euch niedermacht.Allen Angehörigen wünsche ich,dass die Liebe hilft,diese schreckliche Zeit durchzustehen.Wir werden nach wie vor dagegen ankämpfen und lassen uns unsere Hoffnung nicht nehmen.Margit.r.

31.12.2001, 19:24
Hallo Kurt, hallo all ihr Lieben,

Kurt's Bericht liest sich wie ein Märchen und zeigt mal wieder, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf. Ich habe erst einmal tief durchgeatmet und freue mich, dass es die Arbeitskollegen geschafft haben.
Für das kommende Jahr wünsche ich Euch allen viel Kraft und Mut, gegen diese schlimme Krankheit zu kämpfen. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.
Dodo

02.01.2002, 23:28
Jemand in meiner näheren Umgebung kennt seit fast zwei Jahren seine Diagnose "Lungenkrebs". Seine Stuation: ehemals Surflehrer auf Kreta, keine Krankenversicherung. Lebt jetzt in Köln, noch immer keine Versicherung, das heisst: keine Therapie, auch keine Schmerztherapie. Schmerzen werden fast unerträglich. Wer weiss Hilfe?

03.01.2002, 08:59
hallo kathi :-)

ich habe eine - hoffentlich für dich nicht allzublöde - anfängerfrage...muss man bei chemotherapie im krankenhaus liegen oder wird das ambulant gemacht. ich habe noch keinen eindeutigen befund aber große angst vor einem dauerkrankenhausaufenthalt, weil ich niemanden für mein 12-jähriges minimonster habe ,,...

ansosnten wünsch ich euch allen
ein 2002 mit mehr höhen als tiefen,
augenblicken der inneren ruhe und einkehr
und momenten, wo man so richtig von herzen lachen kann
petra

03.01.2002, 14:06
Hallo Petra,
eine eindeutige Antwort kann ich Dir nicht geben, es gibt ja so viele verschiende Arten von Chemo. Aber einen Trost habe ich für Dich. Ich habe seit meiner Diagnose nicht mehr als immer 'mal einen Tag im Kranekhaus verbracht. Alle Untersuchungen wurden ambulant gemacht, und die Chemo bekomme ich auch ambulant. Da liege ich beim Onkologen halt 2 Stunden an den Infusionen und kann dann nach Hause. Alle Fahrten, die mit der Chemo zusammenhängen, zahlt die Krankenkasse. Ich muß dazu sagen, daß mein Hausarzt die ambulante Behandlung auch befürwortet, denn er steht auf dem Standpunkt, daß bei einer solchen Diagnose die Psysche die wichtigste Rolle spielt, und daß man sich zu Hause immer besser fühlt als selbst im besten Krankenhaus. Auch sonst habe ich das Glück, daß er mich in jeder Weise unterstützt und ich die Chemo ganz prima vertrage. Dir wünsche ich aber erst einmal eine bessere Diagnose. Alles Liebe. Kathi

03.01.2002, 14:31
Hallo, ihr Lieben,
ich hoffe, es geht euch Allen einigermaßen gut. Ich habe ein kleine gute Neuigkeit. Seit gestern stehe ich wieder im Arbeitsleben, erst 'mal 3 Stunden pro Tag, aber immerhin, es klappt ganz gut. Gestern war ich wirklich geschlaucht, aber heute ging's schon besser. Wer weiß, vielleicht kann ich ja nächste Woche schon auf 4 Stunden erhöhen. Jedenfalls bin ich heilfroh, daß ich wieder 'rauskomme. Man ist ja anfangs so mit den Untersuchungen, der Diagnose und Behandlung beschäftigt, daß man gar nicht merkt, daß etwas fehlt. Tut es aber. Außerdem hat mein Hausarzt mir letzte Woche bestätigt, daß ich die Chemo prima vertrage und sich meine Werte immer relativ schnell wieder einpendeln. Jetzt hoffen wir also nur noch, daß sie auch anschlägt, aber wird schon. Ihr werdet die ersten sein, die es erfahren. Ich wünsche euch allen so positive Nachrichten und vor Allem, daß euch die Zuversicht nicht verläßt. Alles Liebe. Kathi

03.01.2002, 22:20
Hallo ihr lieben!
mhhh,wie ´fange ich wohl an?!
versuchen wir es einfach mal so: da ich seit ich denken kann,alle Todesursachen unserer Familie kenne(alle möglichen Arten von Krebs)hatte ich mich seit meinem 9Lebensjahr mehr oder minder mit diesem Thema in Träumen und Lebensabschnitten auseinander gesetzt.
Irgendwie hatte ich immer das Gefühl,daß meine Mom "gleich" ankommen würde um mir zu sagen,daß Sie nun auch Krebs hätte!
Ich weiß nicht warum,es klingt total pervers aber es war immer so!
Tja,was soll ich sagen;am 23.01.00 einen von mir bestanden Arztbesuch "war es dann soweit" meine Mom und ich saßen im Behandlungszimmer,als die Ärztin das Röntgenbild aufhing und ich sofort diesen fetten Fleck sah! ...Ich bin es schuld...habe ich mir gedacht,..ich habe doch irgendwie im Unterbewußtsein darauf gewartet...
Natürlich ist es Quatsch;aber ich habe so gedacht(und tue es manchmal immer noch)meine Mom wurde sofort in die Ruhrlandklinik nach Heydhausen überwiesen.
Sie bekam eine Bronchoskopie und wir mussten circa einderthalb Wochen warten(warten! wenn ich schon damals gewußt hätte,daß dies unser Leben bestimmen würde) bis wir mehr wußten.
....Der Tumor sitzt genau auf der linken Seite,direkt auf dem Herzen.,...Metastasen der Größe N3 haben wir im Lymphdrüsenbereich gefunden..,operieren können wir nicht!....es wäre zu riskant!....(das waren "seine" Worte)
also wurde ersteinmal nur telefoniert! telefoniert mit der Hausärztin,telefoniert mit verschiedenen Kliniken!
irgendwann (es muss so mitte,ende Februar gewesen sein)wurde meine Mom in`s Klinikum eingeliefert!
Sofort wurde eine 7Block Chemoreihe angewiesen!
Die erste hauhte Sie total um! Sie konnte nicht`s mehr! Ihren Stuhl konnte Sie nicht mehr halten,ihr Mund war vom nPilz befallen,dadurch konnte Sie nichts essen,ihre Finger gehorchten ihr nicht mehr und ihre Persönlichkeit entfernte sich auch immer mehr!
.....der Tumor hat in der Leber gestrahlt!.......
super! dieses Schwein kannte kein Erbamen! Er wollte sich ganz schnell im Körper meiner Mom ausbreiten!
Wenn wir fragten,wie es "aussehen" würde,sagten "Sie" nicht viel und ich sah,daß "Sie" nicht mehr an das gute glaubten!
Es war eine grausame Zeit und meine Mom musste alles an Nebenwirkungen durchleben!(außer,Sie musste nicht brechen) Irgendwann,war "dieses Schwein" soweit bekämpft,das meine Mom wieder nach Hause durfte und "ihr Leben" wieder anfing! Die Haare wuchsen wieder nach,sie konnte wieder mit ihrem Hund selbsständig rausgehen und sie machte sich zu dieser Zeit auch noch mit einer Art Kiosk auf einer Jugendsportanlage selbständig! "Uns" ging es genau 3 Monate lang gut!
Dann kam "dieses Schwein" wieder! Nach der 1 mal im Monat gründlichen Untersuchung bei meiner Mom,stellten sie genau zwei Metastasen im Kopf fest! Sofort bekam sie eine Strahlenbehandlung für den gesamten Kopf!
10mal! die Nebenwirkungen kamen schneller und auf einer anderen Art und Wiese "krasser" als bei ihrer chemo.
Kaum hatten wir dieses verkraftet,wurde auch schon wieder die ausbreitung im gesamten Lymphdrüsenbereich und zur Leber hin entdeckt! Dies war vor 4 Tagen!
Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung(auch im mediz. Bereich),private Erlebnisse und das gesamte letzte Jahr mit meiner Mom zusammen werden meine Kräfte immer schwächer und schwächer!
Sie dürfte sich aufgeben wollen,Sie dürfte"jammern" und sie dürfte sich selbst bemitleiden! Doch leider tue ich dies momentan! Mein Leben besteht aus meiner Mom(sie ist übrigens 46J.) ich weiß nicht,was ich je ohne sie tun würde!
alles ist anders geworden! auch ich habe mich verändert!
Ich wünsche allen Personen,soooooooooooooooooooooooooooo endloß viel Kraft diese scheiß Krankheit durchzustehen und zu besiegen!
Liebe Grüße,Verena

03.01.2002, 23:32
Liebe Verena,
als ich die Länge Deiner Nachricht sah, wußte ich schon, daß da wieder eine Menge über Schmerz zu lesen sein würde. So ist es denn auch. Man kann so schlecht tröstende Worte finden. Auch ich habe meine Mom ín einem langen, schrecklichen Kampf an Krebs verloren, bin auch 46 jetzt und selbst von Lungekrebs betroffen, nicht operabel, nicht heilbar, wie die Ärzte sagen, aber bisher "nur" mit Metastasen im anderen Lungenflügel. Ich kenne das mit den Gedanken, die man nicht denken will, und die doch kommen. Du mußt Dir keine Vorwürfe machen. Ich glaube, das geht Allen so, in deren Familien (wie auch bei mir) so viele von Krebs betroffen sind. Man hat so viel Angst davor, daß man "Ihn" nicht aus dem Kopf bekommt und eigentlich öffnet ihm das die Türen. So war es bei mir mit Sicherheit. Ich bin wie selbstverständlich davon ausgegangen, daß es mich irgendwann trifft, da mußte er ja zuschlagen. Sicher hat Deine Mutter sich diese Gedanken auch gemacht, und wie gesagt, Angst macht es "Ihm" leicht.
Bestimmt kommen jetzt auf Deine Mutter wieder erneute Behandlungen zu. Solange sie selbst kämpft, darfst Du nicht aufgeben, Verena. Steh ihr zur Seite und mach ihr Mut. Ich weiß, daß ist leichter gesagt als getan, wenn die Kräfte schwinden. Ich kann auch jetzt mit meiner eigenen Krankheit positiver umgehen als damals bei meiner Mutter. Als Angehöriger steht man eben so hilflos daneben und kann nichts tun. Das macht einen total fertig. Versuche, ab und an ein wenig abzuschalten und etwas Schönes für Dich selbst zu tun, damit Du neue Kräfte für Deine Mom sammeln kannst.
Ich drück euch ganz fest die Daumen, daß sie die nächsten Behandlungen ohne Nebenwirkungen und mit Erfolg überstehen wird. Dir wünsche ich alle Kraft, die notwendig ist und vor allen Dingen, daß die Zuversicht immer wiederkehrt nach so einem Tiefpunkt. Alles Gute für euch beide. Kathi

04.01.2002, 10:30
Liebe Kathi
ersteinmal vielen Dank für deine lieben und tröstenden Worte!
siehst Du,das meine ich,"ihr" habt dieses scheiß im Körper und geht mit all dem mutiger und optimistischer um als wir Angehörige es tun!
Natürlich hast Du recht,wenn Du sagst,ich soll mal an mich denken und was schönes unternehmen.(sagt meine Mom auch immer*g*)aber ich kann mich nicht mit anderen Sachen ablenken! Es geht einfach nicht!
Werde gleich mal los in die Stadt fahren,um ihr was schönes zu kaufen und dann direkt durch in`s Krankenhaus!
Wie geht es Dir heute?
liebe Grüße,Verena

04.01.2002, 20:17
Hallo Verena,
genau das ist, was ich meinte. Man selbst kann besser damit umgehen als die Angehörigen. Das habe ich ganz genauso empfunden. Als meine Mutter krank wurde, war ich fast nur noch depressiv, wenn ich nicht gerade mit ihr zusammen war. Jetzt passiert mir das natürlich auch ab und an, aber die meiste Zeit bin ich gut drauf. Versuch trotzdem, etwas für Dich zu tun. Du würdest damit ja auch Deiner Mom eine Freude machen, denn natürlich sorgt sie sich um Dich.
Mir geht es gut, seit Montag arbeite ich wieder stundendweise und es tut mir einfach gut, nach 3 Monaten 'mal wieder 'rauszukommen.
Ich wünsch euch beiden alles Gute. Solange Deine Mom sich nicht unterkriegen läßt, ist alles möglich. Verlier nicht den Mut und nimm Dir Deine Auszeiten, damit auch die Kraft reicht. Ganz liebe Grüße. Kathi

04.01.2002, 21:38
Du bist so süß!Danke!
heute hatte sie wieder rapiden Thromboabfall!
sie bekam gleich 2x "neue"
Ihr Nasenbluten und die blauen Flecke werden auch immer mehr. Aber was sie wohl am meißten im moment fertigmacht,istn die nicht vorhandene Verdauung.
Selbst nach dem Einlauf,kam nicht`s weiter als Flüssigkeit heraus.
Leider wird sie auch wieder agressiv!
Mal schauhen,wie es ihr morgen geht;werde gleich noch mal mit ihr telefonieren!
Lieben Gruß,Verena

05.01.2002, 15:49
Hallo,liebe Kathi
Und,wie kommst du mit der Arbeit zurecht?Mute dir nur für den Anfang nicht zuviel zu.Silvester habe ich ein(oder auch zwei)Gläschen Sekt auf dich und all die anderen hier getrunken.Ich hoffe,du bist gut hineingeschlittert.Habe heute leider nicht so viel Zeit,weil ich zu einem Geburtstag muss.Melde mich wieder.Pass auf dich auf.Alles Liebe Margit.r

05.01.2002, 15:54
Hallo liebe Dodo
Geht es dir jetzt nach diesen Feiertagen etwas besser?Was macht dein Mann?Lasst euch nicht unterkriegen und kämpft weiter.Vielleicht bekommt ihr ja eine Zusage von der Kasse und könnt die neue Therapie angehen.Ich wünsche es euch so sehr.Ich habe auch ganz fest an dich gedacht und bin traurig,weil du das alles alleine durchstehen musst.Aber wir sind bei dir,also verliere nicht den Mut.Liebe Grüsse Margit.r

05.01.2002, 22:37
Liebe Margit,
bei uns ging es die ganze letzte Woche drunter und drüber so daß ich ganz vergessen habe dir einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen. Aus der Rippenfellentzündung bei meinem Vater wurde eine Lungenentzündung die eigentlich im Krankenhaus behandelt werden müßte, das problem ist aber mein Vater möchte nicht mehr ins Krankenhaus möchte, immerhin war ich gestern mit ihm bein röntgen. Unser Hausarzt sagte ganz klar wenn er die entzüngund nicht behandeln ließe würde er daran sterben, aber auch das konnte ihn nicht umstimmen. Am Montag werde ich mit ihm nach Köln in die Lungenfachklinik fahren, ich mußte ihm aber versprechen das ich ihm wieder mit nachhause nehmen werde. Du kannst dir sicherlich denken in was für einer Verfassung man dann ist, die ganze Woche bin ich schon nun am Weinen weil es so schwer ist die Entscheidung meines Vaters zu akzeptiern. Ich hoffe ja immer noch das er sich am Montag anders entscheidet.
Wie geht es dir im moment, ich hoffe doch so einigermaßen oder?
Bei uns fing das neue Jahr schon ganz bescheiden an,mein Mann verlor sein Portomane,am Neujahrstag hatten wir einen Unfall auf der Autobahn(ein anderer Wagen streifte uns als wir gerade am Überholen waren Gott sei Dank nur Blechschaden)und zu guter letzt das mit meinem Vater.
Für heute soll es das gewesen sein
sei herzlich gedrückt
Heide.B

06.01.2002, 00:10
hallo heide!
da können wir uns durchaus die hände reichen, dieses jahr fing für mich auch wenig erfolgreich an, im gegenteil. zuerst die sache mit meiner mutter, die nur recht schwer luft bekommt, angeblich sind die tumormarker in der lunge schuld daran (sie hatte vorher eierstockkrebs mit wasserabsonderung in den bauchraum), dann bekam ich vom zivildienst eine nachricht, daß ich untersucht werden müßte, ob ich vielleicht schon wieder tauglich bin. damals, als ich den dienst antrat wurde ich krank und darauf wurde ich vorzeitig entlassen. im entlassungsschreiben stand aber nichts davon, daß ich je wieder herangezogen werden könnte. und das kommt genau jetzt, wo es meiner mutter noch viel schlechter geht mit der luft und sie im haushlat nichts machen kann. ich kann auch nur 4 stunden am tag arbeiten gehen, denn zu hause wartet viel mehr arbeit auf mich als bei meiner arbeitsstelle. wenn ich den zivi-dienst wieder antreten muß, dann frage ich mich, wer hier alles erledigen soll? jetzt muß ich am montag und dienstag zu 3 ärzten,d amit ich alle meine befunde zusammen bekomme und dann kann ich nur hoffen, daß ich am mittwoch beim amtsarzt glück habe, und nicht mehr "geholt" werde. wenn doch, eiß ich wirklich nicht mehr, wie es weitergehen soll....echt besch... zur zeit! aber, glaub mir heide, es kann nur besser werden, oder?!
viele grüße
René

06.01.2002, 11:27
Liebe Heide
Wie sehr hatte ich gehofft,dass es deinem Vater besser geht-und nun dies.Ich wünsche mir,er würde morgen auf dich hören,vielleicht nimmt er neue Behandlungen doch noch auf sich,wenn ihm die Ärzte dazu raten und er weiss,wie sehr du es dir wünschst ihn noch etwas bei dir zu haben.Ich kann aber auch verstehen,dass Menschen,die so etwas mitmachen irgendwann einfach nicht mehr wollen.Am Ende ist es alleine seine Entscheidung und die muss man akzeptieren.Du bist im Moment wirklich in keiner guten Verfassung und ich kann nachvollziehen,wie du dich fühlen musst.Du brauchst wohl im Moment deine ganze Kraft und egal,wie dein Vater sich nun entscheidet-nimm es hin,auch wenn es noch so schwer fällt.Ich werde morgen an dich denken und hoffe so sehr auf ein kleines Wunder.Sollte er sich weiter gegen eine Behandlung sträuben,schreibe dir gleich alles von der Seele.Ich werde dasein und dir zuhören.Meine liebe Heide,ich bin froh,dass die Feiertage ein Ende haben und weiss nicht,was dieses neue Jahr bringt.Noch mehr Tränen?Ich wünsche es uns nicht!Alles Liebe,Kopf hoch,sei lieb umarmt.Margit.r

06.01.2002, 18:25
Hallo,
ich kam eben von dem kranken-besuch zurück. seit gestern hat sich nichts verändert. wenn sie sitzt, bekommt sie problemlos luft und alles ist ok., nur anstrengen darf sie sich nicht. seit hätte morgen auch schon nach hause gekonnt, aber da sie am freitag mit der zweiten chemo dieser neuen serie anfängt, bleibt sie bisdahin im krankenhaus. dann muß sie noch 5 tage dort bleiben, da es eine 5-tageschemo ist und erst dann, sofern es keine nebenwirkungen geben sollte, bekomme ich sie wieder heim. soweit so gut.
ich habe aber auch mit der ärztin gesprochen, mit der netten. tja, die machte mir aber keine großen hoffnungen um ehrlich zu sein. sie meinte, daß das wasser im ganzen körper war und dementsprechend auch der ganze körper von den tumormarkern voll ist. na gut, daß war ja keine wirkliche neuigkeit, denn das konnte man sich ja eh ausrechnen. weitere organe seien auch nicht befallen (noch nicht), aber halt die lunge. sie sagte zwar nicht, daß sich dort wieder was angesetzt hat, aber na ja...so dumm ist man ja auch nicht, als das man sich das ausrechnen könnte. sie meinte halt, daß es eng wird. mit anderen worten, es ist nur eine frage der zeit, bis sich irgendwo wirklich was ansetzt und dort weitermacht, wenn es nicht schon der fall ist. unterm strich gesehen, überleben wird sie's wohl nicht. die ärztin sagte das zwar nicht, aber, na ja, die zeichen stehen irgendwie dafür. auch wenn es ihr im moment besser geht. dabei ging es ihr vor 3 monaten noch so gut, sie lief draußen herum, ging kaffee trinken, einkaufen und alles andere auch udn hatte kaum probleme und nun das. da meinte sie eben, daß dies das heimtückische sei, dieses auf und ab. davon darf man sich nicht irritieren lassen. und wir beide dachte, daß es nun besser bzw. bald überstanden sei, aber weit gefehlt. ich fürchte mich schon sehr, was da noch alles auf mich zukommen wird. und jetzt noch die sache mit dem zivildienst. ach ja, das leben ist schon eines der schwersten....so richtig verstanden habe ich das ganze noch gar nicht. im moment bin ich erstmal froh, daß es ihr so halbwegs wieder geht. am dienstag muß ich sowieso zu meiner hausärztin, da werde ich ihr gleich ein atemgerät verschrieben lassen, eines, daß sie mitnhemen kann, nicht so eine riesen falsche, die sowas von unhandlich ist. damit sie wenigstens ein bißchen bewegungsfreiraum hat. denn, die sauerstoffflasche wird sie so schnell nicht mehr ablegen können bzw. vielleicht gar nicht mehr. die ärztin denkt nicht, daß die tumormarker nach unten gegangen sind, im gegenteil sogar. hoffen läßt das ja sicher nicht....aber erst nach der zweiten chemo kann man mit sicherheit sagen, ob die chemo in dieser form anschlägt oder nicht. wenn nicht, muß man sich eine andere zusammensetzung einfallen lassen, meinte sie. ich wünsche mir im augenblick, daß sie wenigstens wieder kaffee trinken gehen kann und das es ihr wieder so geht, wie in dieser zeit. das wünsche ich und vor allem ihr, damit sie noch viel zeit genießen kann. den weiteren krankheitsverlauf muß man nun abwarten. die nächsten 14 tage ist sie aber sicher noch im krankenhaus und danach wird man sehen, wie es wietergehen wird, hier zu hause und mit ihrer krankheit.
viele grüße
René

06.01.2002, 19:14
Hallo, Verena,
tut mir leid, daß es ihr nicht so gut geht im Moment und daß sie aggresiv wird dabei. Das ist sicherlich ganz schwierig für Dich. Du mußt Dir immer vor Augen halten, daß das ja nicht persönlich gemeint ist. Ich wünsche euch beiden ganz fest, daß die Behandlungen anschlagen. Bleib tapfer und sei einfach da für sie. Alles Liebe. Kathi

06.01.2002, 19:23
Hallo Margit,
es klappt ganz gut. Am Freitag war ich schon über 4 Stunden da, weil eben noch ein paar eilige Sachen anstanden. Ich bin froh, daß ich morgen wieder gehen kann.
Silvester war ich alleine. Ich habe um Mitternacht mein Glas Sekt erhoben und auf uns alle getrunken (angestoßen kann ich ja nicht sagen), aber einige aus meinem Freundeskreis haben das auch gemacht. Wir waren also nicht wirklich alleine.
Wie geht es Dir denn? Habt ihr noch Schnee? Wie oft kommt denn Dein Junior? Ich denk an Dich und hoffe, daß Du nicht zu traurig bist. Alles Liebe. Kathi.

07.01.2002, 12:49
Liebe Kathi
Gestern war ich zum ersten Mal in der Wohnung von Dirk.Er hat es schön gemütlich und wir haben einen ruhigen Mittag verbracht.Er kommt schon öfter vorbei und ich koche ihm dann,was er gerne mag.Das Wetter hier ist grauenvoll-mal Schnee,mal Eis und sehr kalt.Gott sei Dank hat sich in den letzten drei Tagen der Wind gelegt.Und bei euch da oben?Ich war drei Tage hintereinander weg,mal bei einer Freundin,dann auf einem 50. Geburtstag und gestern beim Griechen.Heute kommt meine liebe Freundin Birgit und wir machen es uns zu Hause gemütlich.Am Wochenende fahren wir zu dritt ins Saarland eine Freundin besuchen,die dort in Kur ist.So wie es aussieht,habe ich ab nächster Woche Urlaub.Ich weiss nur noch nicht,wie lange.Meine Schwägerin kommt auch zu Besuch,du siehst,hier ist immer was los.Unser Junior aus Californien kommt im Frühsommer mit seiner Frau,darauf freuen wir uns sehr.Liebe Kathi,was macht die Atemnot?Grüsse deine Töchter lieb von mir und sei herzlich umarmt.Margit.r

07.01.2002, 19:52
Hallo Ihr lieben,
erst einmal möchte ich allen ein frohes und besseres 2002 wünschen.
Ich schreibe sonst unter Lungenkrebs aber ich habe mir hier alles mal durchgelesen.
Es wäre schön,wenn ich euch die schmerzen um euch und eure lieben wegzaubern könnte.
Ich habe meine mutter im juli letzten jahres an krebs verloren und bin seitdem in diesem forum.
Sie hat nicht lange leiden müssen,aber ihr tod kam für uns so überraschend.
Mein Vater hat den Lungenkrebs vor 12 Jahren besiegt.Ich schreibe das,weil ich euch damit sagen möchte,dass es wirklich noch wunder gibt.
Die Ärzte können es bis heute kaum glauben und ich weiss,dass nur sein lebenswille dazu beigetragen hat,diesen Sch* zu besiegen.
Er hatte damals psychologische Betreuung und homöopathische Begleittherapie.
Schulmediziner haben uns für verrückt erklärt,aber wir haben uns nicht beirren lassen.
Wir haben nie vom sterben geredet,obwohl es ihm sehr schlecht ging.
Es hört sich alles unglaublich an,aber der Psychologe hat nur mit der Gegenwart gearbeitet und ihn nicht auf den gedanken gebracht,dass sein leben bald zu ende sein könnte.
Irgendwann bekam er hunger und hat angefange,zu essen.
Wir haben es nicht fassen können.Der tumor im rechten lungenflügel wurde kleiner,obwohl die ärzte uns niemals die hoffnung gaben,dass es passieren könnte.Im gegenteil.
Sie haben ihn aber dann solange aufgepäppelt,bis er operiert werden konnte.Er ist seitdem gesund und der krebs kam nicht mehr wieder.
Ich wünschte nur,meine mutter hätte dieses glück auch gehabt,aber sie hat sich nur auf die schulmedizin verlassen und alles andere verweigert.Wir konnten sie nie
umstimmen.Schade.
Ich glaube an die homöopathie und ich kann nur jedem dazu raten.
Lasst euch nicht unterkriegen und seid herzlich umarmt.
Ich hoffe,ich habe nicht zuviel geschrieben,aber wenn ich einmal anfange...gg.
Bis bald und euch allen alles liebe und gute
Sabine

08.01.2002, 21:33
hallo Margit,
habe gestern mit der Ärztin aus Köln telefoniert,sie meinte der Weg zur Klink sei für meinen Vater zu anstrengend.Wir sind so verblieben das sie mir die letzten Röntgenbilder schickt damit unser Hausarzt diese mit den letzten Aufnahmen von Freitag vergleichen kann.Mein Vater bekommt weiterhin ein hochdosiertes Antibiotika.Die Chemo am Donnestag kann nicht stattfinden, der Körper ist zu geschwächt dafür. Die Ärztin sagte mir auch das wir es akzeptiern müssen wenn er nicht in eine Klinik möchte, mitlerweile tue ich es auch, obwohl es sehr schwer fällt.Da die Lungenentzündung nur mit Antibiotika in Tablettenform behandelt wird kann es bis zu 3 Wochen dauern bis sich eine Besserung zeigt, ich glaube aber die Tabletten schlagen ganz gut an, gestern war er das erste mal wieder für ein paar Stunden auf, heute wieder garnicht.
So das wars für heute
Sei herzlilch gedrückt
Heide.B

09.01.2002, 06:58
Guten Morgen,liebe Heide
Ich kann mir denken,dass dein vater durch die Medikamente sehr schwach ist,finde es aber toll,dass er eine zeitlang auf war.Es ist bei dieser Krankheit sowieso ein ständiges auf und ab und wenn dann noch was anderes dazukommt,ist man noch mehr geschwächt.Aber Hauptsache,er nimmt die Tabletten,so können wir doch hoffen,dass eine Besserung der Lungenentzündung eintritt.Nimmt er eigentlich etwas fürs Immunsystem?Sag mir Bescheid,wenn die Röntgenbilder verglichen worden sind.Bis dahin drücke ich euch ganz fest die Daumen.Alles Liebe Margit.r

09.01.2002, 11:14
Sabine, gibt es eine Möglichkeit, dass wir direkten Kontakt aufnehmen? Ich würde mich sehr gerne mit Dir über das, was Du von Deinem Vater geschrieben hast, austauschen, da mein Vater ebenfalls Lungekrebs hat und ich noch nicht aufgeben kann oder will...

Ich glaube, wir haben uns gestern auch im Chat getroffen, kann das sein?

09.01.2002, 11:31
hm, ich vermute mal, daß jeder patient mit krebs, mal an den punkt kommt, wo er nicht mehr will oder kann. ich sehe das bei meiner mutter ebenso. sie ist eine kämpfernatur, hat 4 kinder fast alleine großgezogen, hat immer gearbeitet und war immer tapfer und durchstand alles. da sie 1986 schonmal brustkrebs überstanden hat, war der schock mit dem eierstock-krebs natürlich groß, denn niemand hat damit gerechnet. und jetzt, wo nun auch die lunge betroffen ist, ist es umso schwerer für sie und natürlich auch für mich. ich denke, daß die chmos, die vielen medikamente es bewirken, daß die patienten an den punkt kommen, wo ihnen schon fast alles egal ist. dabei haben es leute, die familie haben und die sie regelmäßig besuchen und darauf achten, was mit ihnen passiert, es noch "einfacher" haben als jene, die niemanden haben. mit denen wird im krankenhaus so ziemlich alles gemacht, was die ärzte wollen und niemand sagt denen, was wirklich los ist. viele davon sind schon älter, vielleicht wollen's die gar nicht wissen, aber dennoch, wenn familie da ist, wird ganz anders auf die patienten geschaut als ohne.
in der onkologie, wo emine mutter liegt, bekommt fast jeder antidepressiva, damit es den leuten besser geht und doch wieder mut fassen. vielleicht wäre das auch etwas für deinen vater, liebe heide?! vielleicht faßt er dadurch wieder mut und entschließt sich, weiter zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen. ich habe meiner mutter gestern auch mistelsaft gekauft. ich denke mir, wenn es nicht hilft, schaden wird's auch nicht und wenn man fest daran glaubt, wer weiß....deswegen probieren!
viele grüße
René

09.01.2002, 11:41
Hallo Heide, hallo Ihr Lieben,
ja das neue Jahr fing nicht gut an, am Neujahrstag mußte mein Vater (Hautkrebs mit Metastasen Leber, Lunge) per Notarzt ins Krankenhaus.
Mein Vater hat auch immer nur den Wunsch so schnell wie möglich wieder
entlassen zu werden, im Sommer ist er sogar abgehauen...
Er konnte sich nicht bewegen, niedriger Blutzucker, man hatte erst auch
den Verdacht auf Lungenentzündung wegen des Fiebers, seit gestern ist er
wieder zu Hause.....aber es tut so weh
Heide ich kann gut verstehen, wie weh es tut mit anzusehen "Sie" werden
schwächer und stehen immer weniger auf und man / wir können es nicht auf-
halten-schluck- halte mich an Margits Worten hoch, es ist ein auf und ab
und bald kann es wieder besser sein hoffentlich!! Oder gilt ab jetzt die
Prognose nur noch ca. 1 Jahr, daß war im letzten Januar.
Normalerweise bin ich unter Lungenkrebs oder Hautkrebs, aber im Endeffekt
bangen wir doch um unsere Lieben alle wegen dieser ....krankheit.
Habe auch oft und viel von Mut und Hoffnung geschrieben aber wenn ich ihn
nun so sehe 1,85m ehemals kräftigt und immer im Garten arbeitend
weiß ich nicht mehr woher Hoffnung nehmen, daß er auf einmal nicht mehr von diesen Killermetastasen... "kaputt gemacht" wird, da mach ich mir doch
selbst was vor?!
Hallo Sabine,
schön wieder von Dir zu hören, habe im Sommer viel von Dir gelesen, als
ihr um eure Mam gekämpft habt. Was waren das für homöopatische Mittel?
liebe Grüße an alle Conni

09.01.2002, 12:18
Liebe Conny
Schön,das du dich hier mal meldest.Mein Mann wog mal 86 kg,als er krank wurde,magerte er auf 59 kg ab,hat aber gegessen und gekämpft.Er hat sich seine gartenarbeit nicht nehmen lassen-es ging zwar etwas langsamer als zuvor,aber es ging.Es har 8 Monate gedauert,bis ich ihn auf fast 74 kg hatte und er fühlte sich wohl,hatte keine Schmerzen und war voller Zuversicht.Seine Krankheit hatten wir soweit im Griff,bis plötzlich sein Herz aufgehört hat zu schlagen.Das ist das grausame an der Geschichte.Du kämpfst gegen diesen Krebs und es geht dir besser,auf einmal setzt das Herz aus.Er hatte 33 Chemos hinter sich und bekam Vitamine und ab und zu Infusionen fürs Immunsystem.Ich kann nur jedem raten,beim kleinsten Anzeichen (Herzstechen,Schmerzen im linken Arm u.s.w.) einen Arzt zu konsultieren.Achtet bei euren Lieben darauf!Conny,hat dein Vater Appetit?Kopf hoch,mit ihm geht es vielleicht auch wieder bergauf.Es ist elend,wenn man mit ansehen muss,wie ein Mensch so zerfällt,der früher gross und stark war.Aber es kommt auf die Einstellung des Betroffenen an-ob er bereit ist zu kämpfen.Und ich denke,du gibst deinem Vater Kraft und machst ihm Mut-vielleicht geschieht ein kleines Wunder,ich wünsche es dir so sehr.Alles Liebe Margit.r

Maik
09.01.2002, 16:47
Hallo Verena,
kann mir gut Vorstellen was auch du gerade durchmachst.
Meine Mutter ( 53 ) hat auch diese Krankheit. Zuerst hatte sie einen Tumor am Darm ( welcher erfolgreich erntfernt wurde) und Metastasen auf der Leber.
Die bekam Kemo welche supergut ansprache. Die Dinger wurden jedes mal kleiner, bis man sie fast nemme gesehen hat.
Im Sommer bei einer Unertsuchung stellten sie eine einzelne Metastase auf der Lunge fest. Wieder Kemo.
Im Oktober bei einer Untersuchung dan die Nachricht das die Metastasen an beiden Organen gewachsen sind.
Sie war trotz der Krankheit körperlich gut drauf und hat im Garten und so rumgewerckelt.
Sie hatte zwar nicht die Kraft wie früher, war aber trotzdem gut dabei.
Im Moment hat sie arg an Kraft nachgelassen. Sie liegt oft im Bett und muß stark Husten.
Zusätzlich bekommt sie Mispel Spritzen, die sie gut verträgt und auch die Behandlung verträglicher macht.

Mich haut es auch öfters runter und frag mich warum und wie schön könnte es sein wenn die Krankheit nicht währe.
Man darf aber nicht über das "warum" und "was währe wenn" nachdenken.
Das kostet nur Kraft und ändern tut es ja auch nicht. Man sollte dem Betroffenen auf jeden Fall aufmuntern und ihm irgendwie Kraft schöpfen.
Schau das du "gut drauf " bist und dich nicht hängen läßt.
Denke mal das es für einen betroffenen doppelt schlimm ist wenn sich die Kinder gehen lassen und den Halt verlieren.
Ist auch immer alles leichter gesagt als getan, da ich die Situation ja auch selber kenn.
Meine Mutter hat so eine Entspannungskassette bekommen mit einer schönen Melodie und so Vogelbezwitscher im Hintergrund.
Die hört sie gerne an da kann sie sich entspannen und abschalten.
Vieleicht würd so was deiner Mutter auch gefallen.

Wünsch dir und deiner Mutter und natürlich den anderen
alles Gute.

Liebe Grüße
Maik

09.01.2002, 20:25
Liebe Margit,
schön, daß du Dirk regelmäßig siehst und er es sich schön gemacht hat. Die Arbeit bekommt mir gut. Ich bin schon jeden Tag über 4 Stunden da und würde gerne auch länger, wäre auch nötig, geht aber noch nicht. Jedenfalls sind alle heilfroh, daß ich wieder da bin und auch das ist ein schönes Gefühl.
Morgen muß ich zur Chemo, dann nächste Woche noch einmal und für nächsten Freitag steht dann das CT an. Man wird ja doch etwas kribbelig, aber ich bin optimistisch.
Am Wochenende hatten wir fürchterliches Glatteis mit vielen Unfällen. Heute hatten wir Sonneschein vom Himmel hoch und Temperaturen unter Null.
Ich bin so froh, daß Du immer liebe Menschen um Dich herum hast. Dann kommt man nicht so sehr zu Grübeln und wenn Du das Bedürfnis hast zu reden, ist halt jemand da. Mir hat das damals auch immer geholfen.
Schön, daß Du nächste Woche Urlaub hast und schon wieder eine volle Planung. Daß der Junior in ein paar Monaten kommt, ist toll. Du wirst sehen, die Zeit bis dahin wird im Fluge vergehen. So, jetzt wünsche ich Dir eine gute Nacht. Nur noch 2 Tage und dann ist ein bißchen Ausspannen angesagt. Bis dann. Ich drücke Dich und wünsch Dir alles Liebe. Kathi

10.01.2002, 11:51
Hallo Margit (freenet),
danke für deine lieben Worte, die wieder Hoffnung machen.
Im letzten Jahr haben wir auch immer mit Paps Gartenarbeit gemeinsam
gemacht, es ging ihm ziemlich gut.Dann waren plötzlich die Mistlymphdrüsen
in seiner Leiste da und er konnte nicht mehr gut laufen.
Ja vielleicht ist es ja morgen doch wieder besser, leider macht mein
Schwager oft macht euch nichts vor, daß hat nichts mit Zucker zu tun,
aber wenn er doch nur auf 40BZ ist?
Bekommst Du ein Baby? oder ist das eine andere Margrit?
Wenn es so ist wünsche ich Dir alles alles Gute -einen süßen Wonneproppen-
liebe Grüße Conni

10.01.2002, 12:30
Liebe Conny
Das mit dem Baby wäre schön,nur leider ist das eine andere Margit.Ich habe zwei "grosse",die sind im November schon 20 Jahre alt geworden.Ich wünsche euchviel Kraft und Glück in der nächsten Zeit,vielleicht geht es ja bergauf,du musst nur immer fest daran glauben.Alles Liebe Margit.r

10.01.2002, 12:33
Liebe Kathi
War gestern mal wieder weg-es hat mir gut getan.Heute ist mein Mann 18 Wochen tot und am Abend kommen ein paar liebe Freunde.Ich mache eine Kleinigkeit zu essen und wir werden wieder in der Vergangenheit stöbern.Wünsch mir Glück,dass es nicht zu schlimm wird.Dir weiterhin alles Gute beim Arbeiten.Freut mich sehr,dass es so gut klappt.Sei lieb umarmt.Margit.r

10.01.2002, 17:07
Liebe Margitr.!
bei uns sind es auch große Töchter (3), wie schaffst Du es
positiv zu bleiben nach dem was Ihr mitgemacht habt?
ja Appetit hatte Paps bis gestern immer guten! Wohl auch wegen des
Cortisons, sie geben es, weil sie immer weider an Gehirnmetastasen
denken, bisher fand ich gab es dafür keine Zeichen, er kann doch
auch etwas verwirrt sein, wenn man 3x30mg MST bekommt-
Die Ärztin hat leider gesagt es würde nicht mehr lange dauern!?
alles Liebe
Conni

10.01.2002, 19:13
Liebe Margit,
jetzt stehst Du sicher schon in der Küche. Ich werde heute abend ganz fest an Dich denken und hoffen, daß es nicht zu traurig wird. Fühl Dich geknuddelt. Kathi

10.01.2002, 22:58
Liebe Margit,
mein Tag fing heute für mich schon um 5.00 Uhr an, meine Mutter klopfte an unsere Wohnzimmertür und sagte mein Vater würde sehr schwer Luft bekommen,ich sofort raus aus dem Bett und zu meinen Eltern ins Schlafzimmer und da saß mein Vater im Bett und sagte zur mir er habe einen Traum gehabt und auf einmal hat sich sein Brustkorb zusammengezogen und er hätte keine Luft mehr bekommen, außerdem habe er Angst sich wieder hinzulegen weil er dachte er würde dann nicht mehr aufwachen(er hatte richtige Todesangst).Ich fragte ihn ob ich den Notarzt rufen sollte was er aber nicht wollte, also ging ich all viertel Stunde nach ihm sehen, sein Zustand hatte sich leicht gebessert als ich ihm sagte das ich mit unserem Hausarzt telefoniert habe und er der Meinung war das er in der Klinik besser aufgehoben ist,dann telefonierte ich mit der Klinik und die sagten ich solle mit ihm sofort kommen oder nach einem Notarzt rufen. Die Krankenhauseinweisung hatte mir unser Hausarzt schon am 3 Januar ausgestellt. Meinen Vater stellte ich dann vor die Alternative entweder mit mir oder mit dem Krankenwagen zu fahren weil ich die Verantwortung bein Atemnot nicht übernehmen kann, er entschied sich dann dafür mit mir zu fahren.Im Krankenhaus angekommen wurde sofort ein EKG gemacht wobei sich herausstelle das er in den letzten Wochen einen kleinen Infarkt gehabt haben muss, anschließend wurde noch eine Thoraxaufnahme gemacht um auszuschließen das sich Wasser in der Lunge gesammelt hatte, was Gott sei Dank nicht war.Die nächsten Tage wird er wohl im Krankenhaus verbringen müssen, da hat er auf jeden Fall die optimale Versorgung falls nochmal etwas mit der Atmung sein sollte, auf jeden Fall werde ich mir aber ein kleines Sauerstoffgerät für ihn besorgen damit er sich im Notfall selber versorgen kann. Morgen stehen noch weitere Untersuchungen an.
Melde mich morgen wieder, sei herzlich gedrückt
Heide.B

10.01.2002, 23:00
Hallo Conni, hallo Rene,
vielen Dank für eure aufmunternden Zeilen, melde mich in den nächsten Tagen mal ausführlicher.
Seid vielmals gegrüßt
Heide.B

11.01.2002, 11:32
Hallo Ihr Lieben
ja es ist als ob man neben sich stünde und alles von außen betrachtet.
Seit gestern ist Dad zu schwach zur Toilette zu gehen, so gingen wir
seit 5.30 ständig dorthin. Ich muß ständig an Biljana`s Bericht denken
(Lungenkrebs) über ihren Vater, behandelt die Kranken so, daß ihnen Stolz
und Ehre erhalten bleibt. Meinem Vater ist es peinlich, ich wünscte, man
könnte ihn davon freimachen.
So oft habe ich hier gelesen, wie Angehörige ihre Lieben pflegen und
habe sie bewundert, man scheint aber vieles zu können, wenn man helfen will. Was ist das schon für eine Hilfe, die "notwendigsten Dinge" zu erledigen?

Heide, ich hoffe, daß der Krankenhausaufenthalt deinem Vater gut tut!
Liebe Grüße Conni

11.01.2002, 13:09
hallo conni!!!
ich kenne das auch mit der toilette. bei mir ist es meine mutter die sich sehr schwer tut. sie hatte eierstockkrebs, und jetzt ist die lunge befallen. ohne sauerstoff läuft bei uns gar nichts mehr. wenn sie zur toilette muß, dann muß immer der sauerstoff mit....eben bekam ich einen anruf von einer mit-patientein meiner mutter. angeblich geht es ihr recht schlecht heute und selbst im sitzen braucht sie nun den sauerstoff. daher muß ich dann gleich zu ihr fahren. angeblich haben, oder können sie sie nicht punktieren. jetzt muß ich nachfragen, was da los ist. ach....
melde mich abends wieder!
viele grüße
René

11.01.2002, 16:44
Liebe Conny
Weisst du,die positive Einstellung zu allem habe ich schon immer.Mein Mann ebenso,vielleicht auch deshalb.Ich war schon immer eine Kämpfernatur und habe nie aufgegeben.Nur beim Tod meines Mannes konnte ich nicht dagegen angehen und das ist etwas was mir schwer zu schaffen macht.Du bist so hilflos gegen diese Macht.Ich bin richtig wütend deswegen.Haben sie bei deinem Vater noch kein CT vom Kopf gemacht?Ich frage nur,weil ich schon oft mitbekommen habe,wie leicht Hirnmetastasen auftreten können.Natürlich würde ich dir lieber die Angst davor nehmen,aber du weisst ja selbst,wie heimtückisch diese Krankheit ist.Was hat die Ärztin genau gesagt und seid ihr nur bei einem Arzt oder habt ihr schon eine zweite Meinung eingeholt?Sei lieb gegrüsst,melde mich nach dem Wochenende wieder-bin mit Freundinnen unterwegs und komme erst am Sonntag heim.Alles Gute .Margit.r

11.01.2002, 16:47
Liebe Kathi
Hatten einen schönen aber auch traurigen Abend.Du kannst dir denken,dass man einfach immer wieder heulen muss,wenn in Erinnerungen geschwelgt wird.Fahre ins Saarland und zu Verwandten,nehme Annerose und Birgit(das Beste,was mir passieren konnt in meiner Situation) mit und hoffe,ich werde etwas abgelenkt.Sei umarmt,bis bald.;Margit.r

11.01.2002, 16:57
Meine liebe Heide
Gut,dass dein Vater im Krankenhaus ist,da können sie ihm wohl im Moment besser helfen.Ich weiss,wie schlimm Atemnot ist-ich selbst habe Asthma und somit einige Erfahrung.
Mein Mann hatte geringe Probleme mit der Luft-bei ihm war Wasser in der Lunge.Er wurde drei mal punktiert in den letzten zwei Jahren und das hat gut geholfen.Er hatte nie richtige Atemnot,das wurde ihm Gott sei Dank erspart.Man bekommt da richtige Panikattacken und wirklich Todesangst,dein armer vater hat doch wirklich schon genug mitgemacht.Bekommst du es mit Sauerstoff in den Griff?Haben die Ärzte gesagt,ob es vom Krebs oder vom herzen kommt?Ich werde ganz fest an euch denken und drücke beide Daumen,dass dein Vater bald wieder nach hause darf.Ich kann mir denken,wie schlimm es für ihn ist,wenn er so alleine im Krankenhaus liegt und sich um alles gedanken macht.Ich umarme dich lieb,Kopf hoch!Margit.r

11.01.2002, 18:21
hallo!
bin eben erst aus dem krankenhaus zurück. meiner mutter geht es, na ja, so lala. in der nacht hatte sie so eine art panikattacke, weil sie recht schwer luft bekam. daraufhin wurde sie heute geröngt. das wasser ist noch da, aber es wurde kaum mehr, aber natürlich auch nicht weniger. sie soll ca. einen dreiviertel liter wasser in der lunge haben, auf beiden seiten. zuerst wollten sie ihr heute die chemo gar nicht geben, aber sie bekam sie dann doch. außerdem wird sie nun wieder entwässert, weil sich die ärzte erhoffen, daß damit das wasser aus der lunge verschwindet. wird es aber wahrscheinlich nicht, denn disen fall hatten wir schonmal und am ende mußte sie doch punktiert werden, weil es anders nicht ging. sie wollen sie aber nicht punktieren, da noch zu wenig(!) wasser in der lunge ist. na, ein dreiviertel liter ist ja auch keine kleinigkeit. bis sonntag wollen sie warten, wenn das wasser in der lunge nicht weniger und somit das atmen besser wird, wird sie punktiert. dafür werde ich dann schon sorgen. auf die chemo hin wurde sie dann so redselig, daß sie auf's atmen "vergaß", ich mußte sie daran erinnern, zwischendurch auch mal ne pause zu machen. echt schlimm...na ja, wenn es die einzige nebenwirkung ist. ihre haare, die mittlerweile schon 6 cm lang waren, kann man nun wieder mit der hand vom kopf lösen. sie gehen total aus, aber das wußten wir ja eh. mal sehen, morgen fahre ich wieder zu ihr. da sie etwas zum entwässern bekam, wird sie wohl die halbe nacht am wc verbringen müssen...was atmenot heißt, weiß ich im übrigen auch sehr genau. ich hatte meinen ersten asthma anfall mit 6 monaten, und seither habe ich bronchial asthma.
viele grüße
René

11.01.2002, 18:24
hallo!
kann mir jemand was zu dieser chemo art sagen: HYCAMTIN
1,39 mg

viele grüße
René

11.01.2002, 19:48
Hallo René!

Zwar kann ich deine Frage nicht selbst beantworten, aber auf der Seite http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/allgemeines.html
kannst du im "Forum Krebs" (siehe linken Rand auf der Seite)solche medizinischen Fragen an einen Professor der Charite Berlin stellen. Vielleicht kann er dir die Frage beantworten, versuch es doch einfach mal!
Alles Gute,
lg Tanja

11.01.2002, 20:50
hallo tanja!!!
vielen lieben dank für den tipp. ich habe dort gleich mal gepostet und hoffe auf antwort! vielen dank!
viele grüße
René

12.01.2002, 15:53
Hallo Margit. Ich wende mich an dich, denn es scheint dir zu gelingen, betroffene Menschen aufzumuntern. Vor zwei Wochen haben wir erfahren, dass mein Vate Lungenkrebs hat.Er ist 51. Man kann es nicht operieren. Es ist ein sehr seltener Krebs, weit fortgeschritten. Es gibt keinen Muttertumor, einzelne haben sich überall verteilt. Er ist jetzt im Krankenhaus. Nach der ersten Chemotherapie hatte er Herzprobleme, es wurde eine Erkrankung der Herzgefäße diagnostiziert. Später hatte er einen Herzinfarkt und gestern einen Herzstillstand. Er ist kein Kämpfer und ich habe Angst ihn zu verlieren. Und selbst wenn er kämpft, wie kann er gewinnen? Es ist schwierig mit all dem umzugehen und ich frage mich, woher ihr auf dieser SEite all die Hoffnung nehmt. Ich bewundere euch und hoffe ich schaffe es auch, damit umzugehen und meinen Vater so unterstützen zu können, dass er kämpft und gewinnt!

12.01.2002, 20:18
heisse siggi bin 40 jahre alt lebe seit 2,5 jahren auf mallorca bei meinem mann wurde im sept. 2001 lungen und bronchialkrebs festgestellt mit vielen metastasen er hat 3 monate chemo bekommen baute total ab ist koerperlich am ende seine psyche ist total im keller er sagt er spuert dass er bald von uns geht ich bin nervlich auch am ende seine depressionen und aggressionen sind furchtbar er sieht keinen einzigem lichtblick er wird in 2 wo 52 jahre alt wir haben 2 kleine kinder von 5 und 7 jahren seine grossen aus1. ehe kommen uns besuchen meine 3 grossen auch es ist schrecklich mitanzusehen wie er leidet und wir alle auch bin selbst examinierte altenpflegerin aber nervlivh auch fast am ende wie sag ichs meinem kindern suche kontakt zum austausch mit betroffenen liebe gruesse aus mallorca siggi meine email siggi07560@eresmas.com

12.01.2002, 21:31
Hallo Heide,
seit ich vor einigen Wochen ins Forum kam, lese ich Deine Nachrichten und Deinen Austausch mit Margit (sie ist schon super). Als Neuling hatte ich gedacht, das ist so eine Freundschaft, da kann man sich nicht einmischen. Mittlerweile weiß ich natürlich, daß das Quatsch ist, aber irgendwie konnte ich die Hürde nicht überwinden. Ich habe Dich (und Deinen Vater) aber natürlich immer in meine Gedanken, meine Gebete und beim Zuprosten auf dem Weihnachtsmarkt und Silvester miteingeschlossen. Es tut mir so leid, daß Du so eine schreckliche Nacht (oder Morgen) hinter Dir hast. Ich habe meinen Vater nach einem Schlaganfall morgens im Bett gefunden, er lebte, aber war im schon im Koma. Das war auch Panik pur. Mittlerweile habe ich ja selbst manchmal die Angst, wenn ich nachts Atemnot bekomme und niemand ist da. Heide, ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft, das zu bewältigen. Sicher ist Dein Vater im Krankenhaus unter diesen Umständen erst mal besser aufgehoben. Ich wünsche euch ganz fest, daß sie eine gute Behandlung für ihn finden. Ich denk an Dich und umarme Dich. Alles Liebe. Kathi

12.01.2002, 22:34
Hall Kathi,
auch ich lese immer Deine Nachrichten und deinen Austausch mit Margit(sie ist echt super, aber Dich bewundere ich auch). Es tut einem sehr gut sich hier im Forum auszutauschen, "Normale"die nicht mit der Krankheit Krebs konfroniert sind hören dir zwar zu, verstehen dich aber meistens nicht (kann man aber auch keinem übel nehmen). Es freut mich das Du so oft an uns gedacht hast, habe ich umgekehrt auch getan, habe gelesen wie du Deine Eltern verloren hast,jetzt bist Du auch noch selber betroffen, frage mich immer wieder woher Du die Kraft nimmst.
Meinem Vater geht es etwas besser,am Montag wird noch eine Sonographie des Bauches gemacht. Was er aber nicht mehr los wird seit Donnerstag ist diese Todesangst die er am Morgen hatte,er hatte gedacht er würde ersticken, im moment hat er diese Angst schon wenn er daran denkt das er gleich etwas trinken muß.
Ich muß ganz ehrlich sagen, ich bin froh das mein Vater für ein paar Tage in der Klinik ist, alles was mit der Krankheit zu tun hat habe ich ganz gut in den Griff bekommen bis hin zum Spritzen setzen(natürlich zu erst unter Anleitung unseres Hausarztes), aber bei Atemnot ist man selber ganz hilflos und die Verantwortung kann man denke ich dann auch nicht mehr übernehmen, so können meine Mutter und ich im moment etwas Kraft tanken die wir später wieder brauchen. Ich hoffe du verstehst das.
Sei herzlich gegrüßt und bis bald
Heide.B

14.01.2002, 08:27
Hallo Jana
Das Wichtigste im Moment ist für deinen Vater wohl die Chemo.Wieviele Zyklen sind denn angesetzt und in welcher körperlichen Verfassung befindet sich dein Vater?Ich weiss,wie schwer es für die Angehörigen ist,sich mit einer solch schrecklichen Diagnose auseinandersetzen zu müssen.Zeig deinem Vater,dass er gebraucht wird,schmiedet Pläne für die Zeit nach der Chemo.Weine ruhig auch mal mit ihm und versuch,so oft wie möglich bei ihm zu sein.Wie geht es deinem Vater psychisch?Setzt euch mit der Krankheit auseinander und verschliesst euch nicht.Das ist nur ein kleiner Rat,den ich dir geben kann-würde dir sehr gerne helfen,aber in dieser Situation kann man nicht viel Trost spenden,nur immer wieder Mut zusprechen.Ihr steht am Anfang und es wird noch sehr viel auf euch zukommen.Rede mit den Ärzten,wenn es sein muss,holt euch eine zweite Meinung ein.Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft,ihr werdet fest zusammenstehen müssen,um all das zu schaffen.Gebt die Hoffnung nicht auf-irgendwo ist immer ein Lichtblick.Wenn es aber so sein sollte,liebe Jana,dass auch irgendwann die Ärzte machtlos sind,dann musst du auch das annehmen und versuchen,zu verstehen.Es wird schwer,sich in das Unvermeidliche einzufügen.Du musst die Zeit nutzen,um noch schöne Stunden mit deinem Vater zu verbringen.Die Zeit ist das Wichtigste,was ihr dann habt.Es ist schwer,einen geliebten Menschen zu verlieren-was dir alleine bleibt sind seine Liebe und die schönen Erinnerungen.Der Tod ist ein teil vom Leben,wir müssen versuchen,ihn anzuerkennen.Vielen Krebspatienten bleibt ein langes,furchtbares Leiden erspart,wenn er schnell kommt.Das ist etwas.woran man sich dann ein wenig festhalten kann.Meine liebe Jana,ich wünsche dir viel Kraft und Mut.Gib nicht auf und kämpfe.Versuch.deinen Vater dazu bewegen,dass er mitkämpft.Vielleicht schlägt die Chemo auch gut an und man kann alles etwas zurückdrängen,oder die Tumore kommen erst mal zum Stillstand.Es gibt bestimmt noch andere Therapien,die die Ärzte ansetzen können.Melde dich bald wieder,sei lieb umarmt.Margit.r

14.01.2002, 09:26
Hallo Margit.r., Renè und andere Lieben!
ja Margit im Mai haben sie CT vom Kopf gemacht, da waren wir glücklich-
es war nichts - danach hatte er auch so schöne gute Monate- aber leider
ein Auf und Ab- wie wir es alle kennen.
Gestern war er wieder sehr durcheinander und ich denke auch, daß leider
von Mai bis Januar-viel passiert sein kann- aber sein Stoffwechsel ist
wohl auch total kaputt-Lebermetas. und soviele Tabletten, ich weiß nicht, ob er schon die höchst Dosis Morphin bekommt morgens 60MST, mittags 30MST,
abend 60 -
Er schämt sich je nach Verfassung für diese toilettengänge-den Stolz bewahren!- ist in dieser Situation so schwer.
Ich hoffe, dass nicht auch noch Atemnot hinzu kommt, wie von euch z.T.beschrieben, die nächste Angst.
Liebe Margit.r- wir waren auch immer positiv, solange behandelt wird wie mit chemo war meine Hoffnung riesig, denn es darf nicht sein was nciht sein
kann-so dachte ich wohl. Es ist schön zu hören, daß Du mit Freundinnen unterwegs bist und acuh hier für uns da bist! Danke
grüße Euch alle ganz herzlich Conni

14.01.2002, 14:06
mein mann bekommt 3x 60mg mst 10-10-20 tr haldol 1x starke antidepressiva 3x1 nerventabl. hat starke stimmungsschwankungen hat scon 3 chemozyklen gem warten nun auf ergebnis des ct er hat lungenkrebs beide fluegel befallen mit metastasen und bronchien stark befallen er sagt er spuert dass er nicht mehr lange lebt. wir haben noch 2 kl kinder 5 und 7 j er wog 110kg nun noch 70kg hat koerperlich und psychisch sehr abgebaut sieht alles negativ ist nicht einfach fuer mich und die kids wuerde mich freuen emailkontakt zu bekommen meine addresse siggi07560@eresmas.com

14.01.2002, 14:25
Hallo!
mittlerweile habe ich erfahren, daß Hycamtin eine zweitlinientheraphie ist. bis zu 2 mg ist es eine ganz normale dosis. meine mutter bekam am freitag die erste chemo, am samstag mußte man eine art pause machen, da ihr auf die erste chemo übel war und auch das blut nicht so gut aussah. am sonntag, also gestern bekam sie jetzt die zweite chemo und heute müßte sie eigentlich die 3. bekommen, sofern das blut in ordnung ist.
leider bekommt sie noch immer schwer luft und mußte samstag und sonntag viel mit dem sauerstoff herumtun. angeblich soll sie heute punktiert werden. ich hoffe, daß das auch wahr ist, denn von punktieren wird ja schon wieder sehr lange gesprochen, aber getan wurde bisher nichts. ich hoffe, daß ich sie morgen wieder besuchen fahren kann. man muß den ärzten schon auf die finger gucken, damit etwas weitergeht. nach der chemo, sofern es nicht gravierende nebenwirkungen gibt, darf sie wahrscheinlich nach hause, müßte dann ende der woche sein. mal sehen, hoffentlich kommt nichts dazwischen. einerseits freue ich mich darüber, andrerseits habe ich dann aber wieder sehr viel zu tun mit ihr. wird wieder nicht einfach werden....
ansonsten gibt es bei ihr keinerlei neuigkeiten. hauptsächlich hoffe ich nun, daß sie punktiert wird und das die chemo anschlägt. es war auch die rede davon, daß sie ihr eine art dauereinrichtung für das "wasser-ablassen" machen möchten. das wäre dann so ne art beutel in dem das wasser ablaufen kann. der vorteil wäre, daß sie dann nicht alle paar tage punktiert werden müßte. bin mir aber nicht sicher, ob das sehr praktisch und gut wäre, vor allem zu hause....na ja, abwarten, was sie nun tun.
neuigkeiten über den tumarker gibt es auch noch nicht, wahrscheinlich aber dürfte er nicht hintuner gegangen sein, sonst hätte sich kein wasser mehr gebildet. der tumormarker wird aber nun, nach der zweiten chemo, wieder festgestellt und dann wird entschieden, ob es bei dieser chemo bleibt, oder ob eine andere folgen wird/muß. obwohl, das wasser hat sich in der letzten zeit kaum oder nur wenig vermehrt, von daher dürfte der wert schon etwas niedriger sein, aber genau wissen wir das erst in einigen tagen. meine mutter bekommt übrigens mundidol retard 10mg und unifyl retard 200 mg, sind die heir jemanden bekannt?
viele grüße an alle hier!
René

14.01.2002, 22:07
Hallo Margit,
ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Tage im Saarland. Wie geht es Dir sonst? Heute morgen war mein Tag eigentlich noch in Ordnung (hatte mit meinem Vater telefoniert wegen der Sonographie des Bauchraumes, er sagte es sei alles OK) als ich dann mittags im Krankenhaus hatte ich ein gespräch mit dem Arzt meinens Vaters, nichts ist in Ordnung, es wurden in der Nebenniere Metastasen festgestellt, morgen wird ein CT gemacht. Mit dem Arzt habe ich besprochen das meinem Vater nichts davon gesagt wird, das Ergebnis teilt der Arzt erst mir mit. Meinem Vater werde ich es im moment nicht sagen weil er immer noch diese Angstzustände hat. Im Augenblick fühle ich mich wie auf einer Achterbahn,ich bin immer noch so geschockt von der Nachricht. Wie soll es jetzt weitergehen, was kommt als nächstes ?
Liebe Margit ich melde mich morgen wieder, sei herzlich gedrückt
Heide.B

14.01.2002, 23:16
Hallo Heide!
wenn ich mich einmischen darf, es tut mir sehr leid, daß bei deinem vater metastasen festgestellt wurden. ich denke auch, daß es gut ist, daß du's vorläufig für dich behältst. bei meiner mutter habe ich das auch so gemacht. sie weiß zwar, daß die rede von metastasen sind, haben ihr die ärzte gesagt, allerdings war da die rede von einem "anflug", die haben es also etwas verharmlost, wie ich denke. daß es aber doch schlimmer ist, sage ich ihr nicht. sage ich niemandem, zumindest vorläufig nicht. sicher nicht so einfach, denn jetzt muß ich selbst damit klar kommen, aber ich es ist besser. ich möchte nicht, daß sie den kampf aufgibt und ihren lebenswillen. sie soll und muß kämpfen und alles was dabei stören könnte, werde ich verhindern.
dabei habe ich eben noch eine schlimme nachricht bekommen, eine gute freundin von mir hat ihr kind bekommen, 3 1/2 monate zu früh, es lebte genau 10 minuten, danach starb die kleine. die lunge war nicht völlig entwickelt, die bedien sind echt fertig. ich natürlich auch, da ich die beiden sehr mag und sie auch schon recht lange kenne. sie hatten sich sehr gefreut auf das kind und nun das....
manchmal ist diese welt in der wir leben echt besch... niemand hat uns versprochen, daß das leben ein zuckerschlecken wird, aber das es manchmal so schwer sein würde, davor hat uns auch keiner gewarnt.
ich hoffe, daß alles besser wird, denn schlechter, schlechter geht kaum noch!
alles gute für alle hier!
René

15.01.2002, 01:23
Hallo Siggi!

Schau doch auch mal im Chat vorbei, ich hoffe, du findest die Zeit! Da kannst du auch jederzeit alles loswerden und bekommst sofort ne Reaktion!

Am meisten los ist da gegen 22/23 Uhr. Manchmal wird dort ziemlich viel rumgealbert, aber lass dich davon nicht abschrecken! Wenn jemand etwas Ernstes loswerden will, sind alle sofort "ganz Ohr", einfach dazwischenplatzen ;-)

Alles Gute für dich und deinen Mann und viel Kraft!
Janka
janka@freenet.de

15.01.2002, 07:44
Liebe Heide
Ja, Heide,wie soll es nun weitergehen,fragst du.Ich kann dir nur wünschen,dass du das alles verkraftest.Wie es weitergeht weiss niemand,auch nicht,ob man eine neue Therapie ansetzen kann,oder ob es noch schlimmer kommt.Es tut mir sehr leid für deinen Vater,für dich und deine Familie.Aber damit ist dir wahrscheinlich nicht geholfen.Sag deinem Vater nichts,warte ab,was die Ärzte sagen und wenn sie nicht viel tun können,überlege dir gut,ob du dann mit ihm redest.Manchmal ist es besser,man verschweigt die Wahrheit.Es kommt immer auf den seelischen Zustand des Betroffenen an.Hoffentlich finden sie nicht noch mehr und hoffentlich können sie was gegen die neuen Metastasen tun.Liebe Heide,ich möchte dir heute nicht schreiben,wie es mir am Wochenende ergangen ist,es geht mir im Angesicht deiner Schreckensnachricht nicht von der Hand.Es gibt Dinge,die wichtiger sind,also sag mir gleich nach dem CT Bescheid.Ich wünsche dir viel Kraft für den heutigen Tag.Ich werde an dich denken,sei lieb umarmt.Margit.r

15.01.2002, 11:16
Liebe Heide,
ich kann deine Angst und die AChterbahngefühle gut mitfühlen.
Im letzten Juli gab es für uns diese Horrornachricht- mein Dad hat acuh
Metastasen...,es geht weiter , sie können evt. ja welche "wegbekommen"
oder zumindest einen Stillstand erzeugen, was schon super ist.
Meinem Vater ging es einige MOnate sogar ganz gut - trotz M.- wir sagen ihm nach wie vor auch nicht wo er M. hat, wozu?? er hat genau wie dein Vater (wie sie wohl jeder hätte) solche Angst, und bei ihm hat es auch med. gesehen leider keine andere Behandlung zur Folge-
ich weiß nur wir können nur versuchen, die "guten Tage" bewußt zu erleben
(von genießen kann man wohl nur bedingt reden)
Es kommt mir alles so unwirklich vor und ich wache leider morgens auf, gehe
runter und der ALPTRAUM ist nicht vorbei, Dad ist nicht mehr der er war
Viel Kraft!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Conni

15.01.2002, 12:07
Ihr Lieben!
ich hatte so gehofft, auch in diesem Jahr noch Urlaubstage mit Mam und Dad
verbringen zu können, kleine Ausflüge - spaziergänge-
hätte ich es doch nur nicht aufgeschoben, sondern mir alle Zeit genommen
nun kann ich nur noch neben dem Bett sitzten........
conni

15.01.2002, 18:48
Hallo Margit,
heute wurde noch kein CT gemacht,auf jeden Fall morgen Vormittag.Hatte ein kurzes Gespräch mit dem Arzt, er meinte das CT wird gemacht um genau festzustellen wie groß die Metastase ist und ob sie schon in das Gewebe eingewachsen ist. Ich habe ihn auch darum gebeten das mein Vater noch diese Woche entlassen wird(er möchte nachhause),wenn alles klappt ende der Woche. Meine Mutter und ich haben beschlossen ihm nichts zu sagen, im moment bekommt er 3x am Tag Valium damit er diese Angstzustände nicht mehr kriegt. Seit 3 Tagen wache ich nachts immer auf weil ich furchtbare Albträume habe.
Du kannst mir aber von eurem Wochenende schreiben, es freut mich wenn es Dir und deinen Kindern gefallen hat und mir tut es auch gut wenn ich mal etwas positives höre.
liebe grüße
Heide.B

15.01.2002, 21:24
Hallo Conni,
danke für Deine Zeilen, dein Vater teilt fast das selbe Schicksal wie meiner. Meine Mutter und ich werden es genau so machen wie ihr,wir sagen meinem Vater nichts von den Nebennierenmetastasen. Woher soll man noch die Kraft nehmen, man kann noch nicht mal seinen Tränen freien lauf lassen wenn eine neue Hiobsbotschaft kommt.
Ich wünsche Dir und deiner Familie alles Gute.
liebe Grüße
Heide.B

15.01.2002, 21:30
Hallo Rene,
habe deine Berichte über deine Mutter und Dich immer verfolgt,möchte mich auch bei Dir für die Zeilen bedanken.
Ich hoffe Deiner Mutter geht es im moment etwas besser? Mußt Du jetzt eigentlich zum Zivildienst.
liebe Grüße
Heide.B

15.01.2002, 21:32
hallo!
meine mutter hat nun auch auswurf, allerdings nicht blutig. sie wurde heute wieder punktiert, allerdings nur eine seite, die andere ist morgen oder übrmorgen an der reihe. des weiteren bekommt sie morgen die 5. einheit der 2. chemo. sie ist mittlerweile aber recht schwach und wackelig auf den beinen. wie es aussieht soll sie bis ende dieser woche, oder anfang nächster nach hause kommen. irgendwie fürchte ich mich schon davor, wird sicher nicht einfach werden.
viele grüße
René

15.01.2002, 21:47
hallo heide,
dankeschön für deinen beitrag. danka cuh der nachfrage, meiner mutter geht es im moment so lala, jetzt, wo sie wieder punktiert wurde, bekommt sie wenigstens wieder besser luft. die frage ist halt wie lange es wieder dauern wird, bis die lunge wieder zu ist mit wasser....von der krankenkasse wurde nun ein sauerstoffkonzentrator bewilligt. kann mir jemand dazu etwas sagen? wir haben bereits eine sauerstoffflasche zu hause, dieser konzentrator soll aber mit strom laufen?!
was mit dem zivildienst ist, weiß ich leider noch nicht. ich war jetzt selbst beim lungenarzt (der meinte, daß ich auch wieder ne theraphie machen sollte), dann beim hno und beim hausarzt ebenso. alle befunde nahm ich zum amtsarzt mit, dieser schrieb seinen bericht und kopierte meine befunde und es hieß, daß ich demnächst bescheid bekommen werde. er würde das ja nicht entscheiden, sondern die leute vom innenministerium. jetzt heißt es abwarten. ich hoffe sehr, daß die mich aufschieben oder ganz befreien. meine hausärztin meinte, wenn die dennoch probleme machen sollten, dann würde sie sich einmischen und denen was sagen, gegen das die nicht mehr ankommen können. schön zu wissen, daß ich mich auf sie verlassen kann.
danke auch für deine wünsche, auch dir alles erdenklich gute! kopf hoch, auch ich muß ihn hoch tragen, wenns auch manchmal nicht leicht ist.
viele grüße
René

17.01.2002, 03:37
Hallo ihr ich bin 23 und habe mich bei euch im mai eingeschrieben.ich habe einen nicht kleinzelligen adeno karzenom sprich lungenkrebs mit metastierenden bla bla bla und mir geht es sehr gut glaubt an euch selber denn zu 80 % seit ihr alle selber an eurer heilung mit verantwortlich. Ich will leben und habe sehr viel an mir und meiner Psyche gearbeitet was sehr viel hilft, bei meinen Ärzten bin ich ein kleines wunder.Macht alles was der allgemeinmedizin noch fremd ist z.B. Chinesiologie oder Reiki das hilft !!!!
Ich gehe allen meinen alten Hobby`s nach wie z.B. Snowboarden was für die Ärzte absolut nicht normal aber phänomenal ist.Glaubt an euch und an alles was euch wichtig ist und ihr werdet es schaffen:Garantiert denn nichts ist so stark wie ihr selber, glaubt mir.Manche Menschen können über glühende Feuer und dergleichen gehen und wie machen sie dies ???Nur durch Ihren glauben und Ihren Willen.
Ich habe 22 Chemo`s hinter mir und habe trotzdem meine Haare auf dem Kopf.Egal wie alt ihr seit das Leben ist in eurem Fall erst der Anfang den wenn Ihr es geschafft habt fängt das zweite an.
In diesem Sinne LEBT WOHL UND GLÜCKLICH
Meinhard

17.01.2002, 14:12
HALLO Heide
Habe laufend an euch denken müssen,sag mir gleich Bescheid,wenn sich was ergeben hat.Alles Liebe Margit.r

17.01.2002, 14:15
Guten Tag,Kathi
Nun,wie geht es meinem "Arbeitstier"?Ich hoffe,du übernimmst dich nicht.Bin schon seit tagen laufend unterwegs-morgen kommt meine Schwägerin und dann gehts grad weiter so.Grüsse deine Töchter ganz lieb und bleib stark.Sag mal,was macht eigentlich unsere Dodo?Hast du was von ihr gehört?Mache mir schon sorgen.Sei lieb umarmt.Margit.r

17.01.2002, 14:43
Hallo Margit,
hole meinen Vater morgen nachhause. Habe gerade den Befund von dem CT des Bauchraumes erhalten, 5cm große Metastase, Nebennieren können sie nicht ganz ausschließen,tendieren aber auch zu Metastasen.
melde mich heute Abend nocheinmal.
liebe Grüße
Heide.B

17.01.2002, 17:49
Hallo! Seit langer Zeit lese ich das Krebsforum und es hat mir sehr geholfen mit allem etwas leichter fertig zu werden.Mein Vati hatte seit August Lungenkrebs,war in der Klinik,Chemo wurde abgebrochen,im Oktober ist er nach hause gekommen und nach langer Zeit im Krankenbett ist er wieder aufgestanden.Wir haben gedacht,jetzt hat er es geschafft,hat noch ein paar Monate.Wenigstens bis zum Frühjahr.Wir haben ein wunderschönes Weihnachten gefeiert,obwohl wir wußten,daß es sein letztes und für unsere Kinder ihr letztes mit ihrem Opa ist.Gestern ist er in aller Ruhe und doch für uns ganz unverhofft eingeschlafen.Er hatte keine Schmerzen dabei,hat also dem Krebs noch ein Schnippchen geschlagen und mußte nicht grauenvoll sterben.Obwohl ich wußte,daß er bald gehen muß,bin ich sehr sehr traurig.Er fehlt mir unheimlich und ich denke,daß ich wohl noch oft den Krebskompass besuchen werde,da ich hier so viele treffe,denen es genauso geht.Gebt eure Lieben nicht auf,macht Ihnen Hoffnung und macht Ihnen jeden Tag so schön,als ob es der letzte ist.Das haben wir für unseren Vater gemacht und das ist mir jetzt ein kleiner Trost,wennauch der Schmerz riesengroß ist.

17.01.2002, 21:29
Liebe Anke,
Dir und Deiner gesamten Familie mein Aufrichtiges Beileid.
Heide.B

17.01.2002, 21:41
Liebe Margit,
muß leider meine Nachricht von heute Nachmittag korrigieren, heute Abend rief mich der behandelde Arzt meines Vaters an und sagte er könne erst mitte nächste Woche entlassen werden, die Lungenentzündung ist noch auf den Röntgenbildern sichtbar und bevor die nicht auskuriert ist wollen sie ihn nicht entlassen(was ich auch verstehen kann). Im moment geht es mir etwas besser,meine Mutter und ich werden meinem Vater vorläufig nicht sagen das noch weitere Metastasen aufgetreten sind, die Ärzte werden ihm auch nichts sagen. Die Diagnose lautet ein paar Monate oder auch nur ein paar Wochen, dabei wird mein Vater doch erst 65 jahre alt im Februar,schon wieder laufen mir die Tränen dabei will ich gar nicht weinen, aber irgedwie funktioniert das nicht.
Wie geht es dir eigentlich, ich hoffe doch einigermaßen oder? Ich hoffe ich belaste Dich nicht zu sehr mit dem was ich schreibe?
Sei herzlich gedrückt
Heide.B

18.01.2002, 08:32
Liebe Heide
Eine schreckliche Diagnose-du verbringst die nächste Zeit nur in Angst.Ich kann mit dir fühlen.Man weiss,dass Unabänderliche kommt,man weiss nur nicht,wann.Du belastest mich mit deinen Zeilen überhaupt nicht,selbst wenn ich oft hier sitze und heule,wie ein Schlosshund.Manchmal könnte ich die Welt verdammen und frage mich,wer das ist,der so etwas zulässt.Wenn die Menschen schon sterben müssen,dann doch wenigstens human,oder nicht?Was dir bleibt ist nun die Zeit.Verbringe so viele Stunden,wie möglich mit deinem Vater.Zeig ihm deine Liebe und ich hoffe für ihn,dich und deine Familie,dass er nicht noch grösseres Leid ertragen muss,dass ihm weitere Schmerzen erspart bleiben.Hier ein kleines gedicht für dich-habe es mal irgendwo gelesen und aufgeschrieben:
Denk ich an dich,so seh´ich deine Hände
die führten mich an so viel neue Strände
umschlossen meine ach so kleine Hand
versprachen Liebe,wenn die Freude schwand.
Sie hatten Kraft,mich festzuhalten,so oft des Lebens Sturm uns galten.Das kleine Schifflein ängstlich schwankt-Noch seh´ich deine Hände-die Lieb sei dir gedankt.Liebe Heide,du hast die hand deines Vaters gebraucht,nun braucht er deine.Sei stark und tapfer,ich umarme dich ganz lieb.Margit.r

18.01.2002, 10:39
Liebe Heide,
uns geht es leider sehr ähnlich..
Ich kann es nicht begreifen innerhalb einer Woche hat sich der Zustand meines Vaters so plötzlich so stark verschlechtert- man ist so machtlos.
Er bekommt jetzt eine Dauerinjektion Morphium.
Ich will niemandem Angst machen, aber es hilft sich dies von der Seele zu
schreiben, ich möchte nicht vor ihm und meiner Mutter darüber weinen.
Liebe Margit,
wie war dein Gedicht- nun braucht er deine - völlig seltsame Situation, wenn man den starken Vater nun wie ein Kind behandelt.
Seid lieb gegrüßt, auf dass uns die Kraft nicht ausgeht
conni

18.01.2002, 14:00
Hallo Conny
Ja,ihr beide habt wohl das gleiche Schicksal.Ich bin ganz traurig,dass man nichts tun kann,so hilflos ist.Die "Hand" aus diesem kleinen Gedicht sehe ich vielleicht eher als helfende Hand.Ich denke,einen Vater wie ein kind zu behandeln,ist nicht der richtige Ausdruck,ich glaube,das wäre auch nicht gut.Wie wird deine Mutter mit dieser Situation fertig?Friss nicht alles in dich hinein und weine doch ruhig mal mit deiner Mutter zusammen,meinst du,du kannst das oder geht es über deine Kraft?Ich finde es gut,dass man sich hier seine Gedanken und Ängste von der Seele schreiben kann und manchmal hilft es,wenn man merkt,dass da Menschen sind,die das gleiche Schicksal haben.Wir versuchen uns immer wieder gegenseitig aufzubauen und aus Fremden werden plötzlich so etwas wie eng Vertraute,oder sogar Freunde.Schreib dir ruhig alles vom Herzen,wenn dir danach zumute ist,hier ist immer jemand,der zuhört. Heide ist,glaube ich,auch ganz froh,hier zu sein.Das Schicksal vereint uns irgendwie und jeder kümmert sich um den anderen.Ich wünsche dir weiterhin viel kraft,melde dich mal wieder.Margit.r

18.01.2002, 19:52
Hallo Margit,
habe mich sehr über deine Zeilen gefreut,besonders über das Gedicht,es ist schon etwas wahres dran.Heute mittag kam ein Anruf von Krankenhaus,ich konnte meinen Vater heute Nachmittag nachhause holen, die Ärzte meinten er solle soviel Zeit wie möglich zuhause verbringen da man nicht genaus weiß wieviel Zeit ihm noch bleiben würde. Ich bin sehr froh das ich dieses Forum gefunden habe und es hilft mir auch sehr viel. Es ist genau wie du es Conni geschrieben hast, wir sind eigentlich alles Fremde,haben uns noch nie gesehen oder gesprochen und doch ist es so als ob wir uns seit Ewigkeiten kennen würden.
liebe Margit sei herzlich gedrückt vom mir
Heide.B

18.01.2002, 19:59
hallo Conny,
mein Vater konnte heute überraschender weise doch nachhause,die Ärzte sagten mir er solle soviel Zeit wie möglich zuhause verbringen weil man nicht genau wüßte wieviel Zeit er noch hat.
Ich weine vor meiner Mutter und auch mit ihr, das hilft uns beiden,manchmal wenn ich geweint habe fühle ich mich hinterher um so stärker und kann wieder kraftvoller damit umgehen(merkwürdig nicht wahr)
Vielleicht treffen wir uns mal wieder im Chat
liebe Grüße und auch Dir ganz viel Kraft
Heide.B

19.01.2002, 13:07
Hallo, Ihr Lieben,

seit ein paar Tagen komme ich nicht ins Netz, irgenetwas mit meinem System. Bin jetzt bei meinem Freund.
Das CT gestern war ganz positive. Der endgültige Bericht geht natürlich zum Hausarzt und übernächste Woche habeich dann wieder einen Termin beim Onkologen, aber der Radiologe meinte, daß der Tumor nicht gewachsen ist, und daß die entzündlichen Infiltrate auf beiden Lungeflügeln zurückgegangen sind. Also alles im Grünen Bereich. Ich grüße euch alle ganz lieb und bleibt zuverscihtlich. Alles Gute. Kathi

19.01.2002, 13:21
Hallo, Heide,
ich hatte Dir am 13. eine ganz lange Mail geschrieben und bin dann mal wieder geflogen und auch einige Tage nicht mehr ins Netz reingekommen. Das ist nervtötend. Seit Deiner letzten Nachricht ist ja aber schon wieder so vieles passiert. Es ist schön, daß ihr Deinen Vater jetzt zu Hause habt, aber der Anlasß, aus dem die Ärzte ihn haben gehen lassen....? Es tut mir so leid, daß die Situation so furchtbar trostlos ist. Ich weiß auch gar nicht, wie ich Dich trösten soll. Verbringe so viel Zeit mit ihm, wie möglich. Hat er denn immer noch diese Angst? Man weiß ja gar nicht, wie man damit umgehen soll. Es ist diese Hilflosigkeit, die einen so völlig fertig macht. Ich denke ganz fest an euch und bete für euch. Fühl Dich gedrückt. Alles Liebe. Kathi

19.01.2002, 13:24
Liebe Margit,
ich bin ein paar Tage nicht ins Netz gekommen. Ich hoffe, daß es Dir einigermaßen gutgeht, Du Deinen Urlaub genießt und immer viele liebe Menschen um Dich hast. Sei umarmt. Alles Liebe. Kathi

19.01.2002, 15:11
Hallo, Margit,
bin mit dem Lesen jetzt so durcheinander, nachdem ich einige Tage nicht ins Nezt gekommen bin, daß ich Deine Nachricht gerade erst gesehen habe. Nein, ich habe nichts gehört. Seit Neujahr erwähne ich jeden Tag den Kindern und Thomas gegenüber,daß ich mich sorge, weil man nichts hört. Ich habe ihr auch schon eine E-Mail geschickt, aber keine Antwort bekommen. Ich befürchte Schlimmes, um ehrlich zu sein. Ich denke viel an sie und bete jeden Tag für sie in der Hoffnung, daß sie spürt, daß sie nicht alleine ist. falls Du etwas hörtst, laß es mich wissen. Paß Du gut auf Dich auf. Ich drücke Dich. Kathi

20.01.2002, 08:11
Guten Morgen,Kathi
Vielleicht ist Dodo ja im Krankenhaus bei ihrem Mann und hat gar keine Zeit,um hier rein zu schauen.Oder sie haben das ok von der Krankenkasse bekommen und er wird nach der neuen Methode behandelt-vielleicht weiter weg von ihrem Wohnort.Das ist so die Hoffnung,die ich im Moment habe.An was anderes mag ich nicht denken.Ich glaube schon,dass sie sich wieder meldet.Nicht wahr,Dodo,du weisst,wir sind für dich da,wenn du uns brauchst.Kathi,sind deinen Mädels bei dir?Und was macht Thomas-alles klar?Toll,dein CT,ich freue mich riesig darüber.Weiter so.Ist doch mal was positives gleich zu Jahresbeginn.Meine Schwägerin ist im Moment da.Gestern abend waren wir 7 Leute zum Racletteessen.Es war ein gemütlicher Abend.Wir haben Fotos angeschaut,einen Fil von meinem Geburtstag 2000 gesehen und uns gut unterhalten.Du weisst,irgendwann in absehbarer Zeit werden auch wir zwei ein Gläschen Sekt trinken,darauf freue ich mich sehr.Lass es dir gutgehen und sei lieb umarmt.Margit.r

20.01.2002, 15:26
Guten Morgen, Margit,
ich freue mich, daß Du im Moment nicht alleine bist. Christine war bis Freitag hier und kommt nächste Woche wieder. Andrea ist mit ihrer Doktorarbeit beschäftigt, aber wir telefonieren ja. Ich war oft bei Thomas. Letzte Nacht gottseidank auch. Ich hatte eine schreckliche Fieberattacke, Schmerzen überall und habe schlecht Luft bekommen. Wenn ich in solchen Situationen nachts alleine bin, bekomme ich immer Angst. Aber Thomas war ja da. Weiß der Himmel, was das war. Heute morgen bin ich wieder fitt wie ein Fisch im Wasser, aber ich hatte wirklich schon in Erwägung gezogen, die Handy-Nummer vom Onkologen anzurufen. Der Gedanke, daß das eventuell im Krankenhaus enden könnte, hat mich davon abgehalten.
Ja, Margit, auf dieses besondere Glas Sekt freue ich mich auch schon ganz riesig. Sobald ich weiß, wie es weitergeht, können wir vielleicht etwas ins Auge fassen.
Ich hoffe, daß eine Deiner Vermutungen bezüglich Dodo zutrifft. Vielleicht hat die Krankenkasse ja endlich der Behandlung mit dem Gamma-Knife zugestimmt. Ich hoffe ganz fest!
So, jetzt wünsche ich Dir einen wunderschönen Sonntag mit lieber Gesellschaft. Ich mach mich jetzt auf den Weg in die Messe und schließe euch alle wie immer ein. Ich drück Dich ganz fest. Kathi
P.S. Hatte heute morgen um 10 schon einmal versucht, bin wieder geflogen. Vielleicht jetzt.

23.01.2002, 12:56
Hallo Margit,
mache mir schon sorgen, habe ein paar tage lang nichts von dir gehört,ich hoffe doch das es dir gut geht oder?
Bei uns ist im monent etwas ruhe eingekehrt, mein vater ist zuhause und wir versuchen alles so normal wie möglich laufen zulassen. Habe von unserem hausarzt alle notwendigen medikamente erhalten so das er im moment keine starken schmerzen verspürt.
liebe grüße
Heide.B

23.01.2002, 13:03
Hallo Kathi,
es freut mich das du ein gutes ct hattes und du auch wieder stundenweise arbeiten gehen kannst.Seine angstzustände haben noch nicht nachgelassen,vor allen dingen nachts nicht,der arzt hat ihm dagegen valium verschrieben was eigentlich auch ganz gut wirkt. Im moment möchte er viel nach draussen an die frische luft, wir machen dann spaziergänge oder ich fahre mit meinen eltern in die nächste stadt, aber man merkt schon das er nicht mehr diese kraft und ausdauer hat.
sei herzlich gedrückt
Heide.B

23.01.2002, 17:11
Hallo Heide,
ich hatte so gehofft, die Ärzte hätten ihm etwas von der Angst nehmen können. Valium ist ja auch nicht so toll. Schön, daß ihr ein wenig raus kommt. Mach halt, wie er kann. Sicher ist es ganz schön für euch, daß er noch so viel Initiative entwickelt. Das finde ich ganz prima und das ist doch positiv. Er könnte sich ja auch im Bett verkriechen. Ich denke an euch und wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Zuversicht. Fühl Dich umarmt. Kathi

24.01.2002, 16:35
Hallo,Heide
Habe schnell mal fünf Minuten für mich alleine und dachte,ich schau mal rein.Meine Schwägerin ist zu Besuch und wir sind halt oft unterwegs.Gestern haben wir den Grabstein für meinen Mann ausgesucht.Es war eine riesige Auswahl da,aber ich bin auf einen zugegeangen und habe gesagt:der ist es!Ich muss dir dazu kurz erklären,dass wir im Jahr ein oder manchmal auch zwei Mal in Italien waren.Wenn wir am Lago im Liegestuhl faulenzten,sahen wir direkt gegenüber auf einen wunderschönen Berg.Dieser Grabstein hat etwas davon.Man könnte denken,er ist ein Teil von diesem Berg.Der Stein lebt irgendwie und das hat mich fasziniert.Und wie es der Zufall will-er kommt aus Italien.Nun hoffe ich,dass das Wetter so bleibt,damit er noch vor Ostern gesetzt werden kann.
Schön,dass dein Vater nach draussen kommt.Hauptsache,die Schmerzmittel wirken und er kann noch ein klein wenig unternehmen.Wir hoffen,dass es noch lange so bleibt.Ich wünsche euch alles Gute und denke an dich.Margit.r

24.01.2002, 16:45
Liebe Kathi
Langsam beginne ich mir doch Sorgen zu machen.Wo kommt das Fieber her?Hast du eine leichte Grippe,oder ist es von den Medikamenten?Schau nur zu,dass du so wenig wie möglich alleine bist.Grüss Christine von mir,sie kann sich ja mal wieder melden.Wie lange braucht Andrea noch für ihren"Doktor"?Immer noch nichts von Dodo?Ich gehe mit meiner Schwägerin gleich auf eine Ausstellung und anschließend aufs Handballspiel meiner Tochter.Vorhin waren wir auf dem Friedhof und stellten frische Blumen hin.Norbert ist heute 20 Wochen tot und ich meinte seine Nähe zu spüren,als ich auf sein Bild sah.Den grabstein haben wir auch ausgesucht.Er ist wunderschön und einmalig auf unserem Friedhof.Hoffentlich wird er noch vor Ostern fertig.Ja,auch ich freue mich schon auf ein Gläschen.Du musst nicht alleine kommen,bring doch Christine mit,Andrea ist im Moment wohl zu beschäftigt.Freue mich schon sehr.Alles Liebe und pass auf dich auf .Margit.r

24.01.2002, 17:11
Liebe Margit,
schön, daß Du Dich gemeldet hast. Ich hatte mir schon gedacht, daß ihr viel unternehmt. Das tut Dir bestimmt ganz gut. Ich freue mich, daß Du etwas ganz nach Deinem (und bestimmt auch Norberts) Herzen gefunden hast und drücke die Daumen, daß es noch vor Ostern klappt.
Andrea hat gerade Ende letzten Jahres erst mit den Labor- und Forschungsaufgaben für ihren Doktor angefangen und der Prof läßt ihr Zeit. Es wird also noch ein Weilchen dauern.
Ich habe mir überlegt, ob das Fieber nicht eine Spätwirkung der Chemo ist, denn sonst hab ich ja nichts. Ich habe aber morgen einen Termin beim Hausarzt (nur, wenn der Bericht vom Radiologen schon da ist, ich hoffe mal), dann frage ich ihn.
Christine war bis eben hier und ist jetzt auf dem Weg nach Köln. Nächste Woche kommt sie aber wieder.
Dann macht es euch noch schön, ihr beiden. Grüß Deine Schwägerin. Mußt Du nächste Woche wieder arbeiten? Ich drücke Dich und wünsch Dir alles Liebe. Kathi

05.02.2002, 13:09
Hallo Heide
Habe schon ein paar Tage nichts von dir gehört.Nun mache ich mir Gedanken.Wie geht es euch?Du weisst,egal was auch passiert,melde dich damit wir reden können.Sei lieb umarmt.Margit.r

05.02.2002, 13:12
Kathi,meine Liebe
Stehe im Moment etwas im Stress.Bin viel unterwegs und im Freundeskreis sind einige Geburtstage angesagt.Manchamal raucht mir ganz schön der Kopf.Ich hoffe,bei dir ist soweit alles klar.Werde jetzt mal ein paar Zeilen an Dodo schreiben.habe keine Ruhe,weil ich so oft an sie denken muss.Alles Liebe Margit.r

05.02.2002, 13:16
Hallo,liebe Dodo
Schon so lange höre ich nichts mehr von dir und mache mir Sorgen.Du weisst,dass du in deiner Situation nicht alleine bist.Melde dich einfach mal wieder und schreib,wie es deinem Mann geht.Kathi macht sich auch Gedanken.Wenn es schlechter geworden ist und du Hilfe brauchst,sind wir immer für dich da.Du kannst im Moment bestimmt Freunde gebrauchen und irgendwie sind wir alle Freunde,oder?Schreib bitte bald zurück,ich denke ganz fest an dich.Ich umarme dich Margit.r.

06.02.2002, 20:31
Hallo, liebe Margit,
schön, daß Du Dich so zwischen Tür und Angel gemeldet hast. Leider noch immer keine Nachricht von Dodo. Mir ist es schon wieder passiert. Ich hatte Samstag einen ellenlangen Bericht an Heide und dich verfaßt, mal wieder, ohne zwischendurch zu sichern, und bin dann geflogen. Das hat mich demotiviert. Seit dem Wochenende habe ich auch nur ins Forum 'reingeschaut und nichts mehr geschrieben. Der Bericht von Karl-Heinz hat mich so geängstigt, daß ich keinen positiven Gedanken hätte formulieren können, aber das habe ich überwunden. Manchmal kommt die Angst eben doch, egal wie positiv man eingestellt ist. Dabei war mein Gespräch mit dem Onkologen letzte Woche (war Thema meiner Mail an Heide und Dich) wirklich erfreulich. ein Tumormarker ist ganz rapide von 7,5 auf 2,5 gesunken, und ein anderer leicht erhöht. Jetzt bekomme ich noch einmal einen Zyklus von der bisherigen Chemo (morgen die erste), dann werden die Tumormarker noch einmal untersucht und eventuell die Chemo dann umgestellt. Es ist verrrückt, obwohl ich sie ja relativ gut vertrage, fällt es mir mit jedem Mal schwerer, hinzugehen. Na ja, bei mir stellen sich die Nebenwirkungen wohl erst später ein. Die komischen Fieberschübe sind eine davon. Ich arbeite nach wie vor, bin aber unglaublich schlapp, wenn ich zu Hause bin. Aber ich raffe mich auf. Gestern habe ich einen VHS-Kursus (Niederländisch) angefangen und die Ärzte sind, so habe ich den Eindruck, mehr las erstaunt, daß ich das mit dem Arbeiten schaffe. Der Onkologe meinte, daß ich aufgrund meines "aktiven Lebens" (total lächerlich, wenn ich bedenke, wie inaktiv ich zur Zeit gezwungenermaßen bin) wohl in absehbarer Zeit eine Bluttransfusion brauche. Na ja, wenn's hilft... Ich frage meinen Hausarzt morgen mal nach Fortimel (der Tip kam aus dem Forum, natürlich) und seit heute nehme ich Bachblüten. Ich bin also wieder ganz optimistisch.
Wie geht es Dir? Es ist schön, daß Du so viel unternimmst im Moment. Ich hoffe es hilft ein wenig, Dich abzulenken, aber ich weiß ja, was Du auch tust, Deine Gedanken kreisen immer um Norbert. So ist er aber wenigstens immer bei Dir. Ich denke ganz oft an Dich, auch wenn ich mich mal für einige Tage ausklinke.
Ich wünsche Dir alles, alles Liebe und drück Dich ganz fest. Hoffentlich meldet Dodo sich bald. Die Ungewißheit macht einen ganz verrückt. Bis bald. Kathi.

06.02.2002, 20:38
Liebe Heide,
wie geht es Deinem Vater? Das gehört wohl dazu, daß man sich Gedanken macht, wenn man eine Weile nichts hört. Ich denke an euch und hoffe, daß ihr nach wie vor eure kleinen Ausflüge macht und die Angst nicht überhand nimmt. Alles Liebe. Kathi

08.02.2002, 23:04
Liebe Margit, liebe Kathi,
in den letzten tagen habe ich nur die berichte gelesen und war nicht in der lage euch zu antworten, es macht mich immer ganz traurig wenn ich lese wer schon wieder den kampf gegen den krebs verloren hat. gestern war ich nur am weinen, jetzt auch schon wieder.ich bin jeden tag mit meinem vater unterwegs,auch wenn es manchmal nur zum einkaufen ist.seit einigen tagen habe ich den eindruck das er immer mehr an kraft verliert,gestern fragte er mich ob es sich noch lohnen würde das für ihn neue schuhe gemacht werden(waren vor 8 tagen zum gipsabdruck,schuhe sind erst in 2 monaten fertig).mein Herz schmerzt wenn ich ihn sehe und merke das er immer weniger wird. bis jetzt konnte ich immer noch sagen das noch keine neue chemo gemacht werden kann wegen der lungenentzündung(habe den Bericht von köln gelesen das die chemo entgültig abgebrochen wurde)aber es tut so weh wenn ich meinen vater nicht die ganze warheit sagen kann. meine mutter und ich haben uns aber entschlossen es ihm nicht zu sagen. so das war es auch schon für heute (alles etwas wirr nicht wahr?)
seid herzlich gegrüßt und gedrückt
Heide.B

09.02.2002, 07:18
Liebe Heide
Gut,dass du dich gemeldet hast.Weisst du,es ist schlimm,wenn die geliebten Menschen immer weniger werden-man sieht,wie deren Kraft schwindet und weiss,dass man im Enddeffekt doch machtlos ist.Ich vermag dich nicht zu trösten,weil es einfach keinen Trost gibt.Du verbringst so viel Zeit mit deinem Vater und das wird später eine liebe Erinnerung sein.Liebe Heide,du weisst,ich wünsche dir alle Kraft der Welt,auch deiner Mutter.Macht es euch so schön,wie es irgendwie geht.Ich finde es toll,dass ihr einkauft und rauskommt.Weiter so,am Ende des Tunnels ist vielleicht noch ein kleiner Lichtschimmer.Sei lieb umarmt.Margit.r

09.02.2002, 10:05
Liebe Heide,
es tut sooo weh - ich weiß- man erkennt unsere Lieben kaum wieder, so dachte ich manchmal - ja und das Schlimmste ist dieses zu sehen müssen. Ich bin auch oft nur mit Dad einkaufen gewesen und dachte ich müsse doch was sinnvolles tun, aber es war wohl ein Stück normaler Alltag, den er bis zum 09.01. noch ganz gerne mit uns so verbracht hat. Wir haben Dad auch nicht alles gesagt, denn es hätte ihm sicher nicht gut getan - wo überall M..sind- es hätte ja nichts geändert außer der Psyche zu schaden.
Manchmal hat mein Vater auch sowas gefragt, wie oder meinst Du dann "bin ich nicht mehr" hier, es tut so unsagbar weh-ich kann es gut vertehen.
sei ganz lieb gegrüßt Conni
auch liebe Grüße an Margit
(ich konnte euch fast nicht mehr finden)

09.02.2002, 11:35
Liebe Margit,Kathi und Conni,
heute morgen hat mein Onkel den Kampf gegen den Krebs verloren,das Herz.Meinem Vater haben wir es gesagt,aber er realisiert es überhaupt nicht. Melde mich bald wieder.
Seit herzlich gedrückt
Heide.B

09.02.2002, 13:09
Hallo,ihr Lieben,
war jetzt einige zeit nicht mehr im forum,habe aber mit schrecken gelesen,was sich hier in der zwischenzeit so ereignet hat.
Mein gott,warum muss das alles so grausam sein?
Ich hatte in der letzten nacht einen ganz komischen traum und ich weiss nicht so recht,was ich davon halten soll:
meine mutter,die ja inzwischen sieben monate nicht mehr bei uns ist, und ich stehen vor meiner wohnungstür.Meine tochter larissa(5) kommt mit dem papa die treppe hoch,sieht ihre oma und fällt ihr um den hals.
Ich frage meine mutter,was wir denn nun machen sollen,da ich larissa gesagt habe,du bist doch tot!?
Meine Mama hält larissa ganz fest im arm,beide weinen und auf einmal sagt meine mutter:Oh Gott,mein kleines larissa-mäuschen,wenn ich daran denke,dass ich gleich wieder weg bin und wir uns nicht mehr sehen.....
Was soll ich von diesem Traum halten?
ist es so eine art wunsch von meiner mutter,ihre kleine enkelin noch mal zu sehen,oder eher ein wunsch von mir?
Ich träume oft von meiner mutter,aber dieser traum sprengt alles bis dahin gewesene.
Ich stelle mir vor,meine mutter hat mich aus dem jenseits besucht um noch einmal ihre enkelin in den armen zu halten,die sie 6 wochen vor ihrem tod zum letzten mal gesehen hat.
Das wollte ich euch mal erzählen,und ich glaube nun wirklich,dass unsere verstorbenen Lieben immer bei uns sind und auch genau wissen,was wir tun und
wie es uns geht.
Seid alle ganz lieb umarmt von
sabine

10.02.2002, 09:02
Liebe Heide
Mein aufrichtiges Beileid-ich denke an dich.Dein Vater wird es im Moment nicht realisieren können oder er will es nicht.Ich kann mir gut vorstellen,dass es ,wenn er die Wirklichkeit sieht ein Schock für ihn ist.Er wird anfangen zu grübeln,sei so gut und pass auf ihn auf.´Seine Angst,die ohnehin schon in ihm lebt,wird grösser werden.Ich hoffe,er kann einigermassen damit fertig werden,wenn nicht,bist du da um ihm zu helfen.Du schaffst das,ich weiss es.Da ist ein grosses Leid in deiner Familie und ich hoffe von ganzem Herzen,dass du dazu fähig bist,alles zu überstehen.Es ist verdammt schwer und wird grausam sein,man verliert alles was einem lieb ist und steht so machtlos daneben.Glaube mir,ich kann mit dir fühlen und denke an dich.Sei lieb gedrückt.Margit.r

10.02.2002, 09:13
Liebe Kathi
Danke für deine Zeilen.Du hast bestimmt schon gesehen,dass ich mich ziemlich rar gemacht habe in den letzten Tagen.Aber hier war so viel los,dass ich abends einfach nur noch schlafen wollte.Wie ist deine Chemo verlaufen?Dein Onkologe meint bestimmt du bist ein kleines medizinisches Wunder.Aber weiter so,lass dich nicht unterkriegen.Natürlich fühlst du dich oft schlapp und müde,aber sei froh,wenn dies die einzigen Nebenwirkungen sind.Wie oft kommen die Fieberschübe und was macht die Luft?Ja,auch ich denke an Dodo und hoffe das Beste für sie.Manchmal aber denke ich,ihrem Mann geht es doch schlechter und sie findet einfach nicht die Kraft mehr,um sich bei uns zu melden.Wünsche dir alles Liebe und umarme dich.Margit.r

10.02.2002, 09:25
Hallo,Conni und Sabine
Wie ihr mitbekommen habt,verlor auch ich einen geliebten Menschen.Ich kann bis heute die Welt nicht verstehen und glaube manchmal es sei alles nur ein schlechter Traum,aus dem ich irgendwann wieder aufwache und alles ist wie früher.Aber dann werde ich in die Wirklichkeit zurückgeholt und erkenne wie grausam sie ist.Ich träume so oft von meinem Mann-wenn ich dann aufwache ist mir ganz warm ums Herz.In der nächsten Sekunde könnte ich schreien,weil er nicht mehr neben mir ist.Wir werden wohl nie verstehen können,warum das alles passiert.Ich denke aber,irgendwie sind unsere Lieben immer bei uns,wie Sabine auch sagt.Wir müssen in den Alltag zurückkehren und wieder lernen,zu leben.Wir haben unserer Familie gegenüber Verpflichtungen,die wir einhalten müssen und glaubt mir-das ist gut so.Wenn wir alleine wären,würden wir verzweifeln.Irgendwann werden die Schmerzen und die Trauer um unsere Lieben nachlassen und die schöne Erinnerung bleibt zurück.Bis dahin ist es allerdings noch ein langer,langer Weg.Gehen wir ihn und wenn er noch so weit ist,denn wir haben keine andere Wahl.Seid lieb umarmt.Margit.r

10.02.2002, 13:37
Hallo Margit,
ja, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.An deinem bericht sieht man,dass wir alle wirklich das gleiche fühlen und in einem boot sitzen.
Ich empfinde auch ein tiefes mitgefühl für dich,aber du kannst danach gehen, dein mann und alle anderen lieben,die wir verloren haben,sind bei uns und sind in uns lebendig.
Mir geht es,wie dir.Wenn ich von meiner mama träume,habe ich das gefühl,sie war wirklich bei mir und dann kommt das böse erwachen,wenn ich darüber nachdenke,dass sie all das nicht mehr miterleben kann,was sie noch so gerne wollte.
Larissas Einschulung,unser umzug in die neue wohnung....usw.
Es tut weh,aber wie du schon richtig gesagt hast:das leben geht weiter und irgendwann können wir uns an unsere lieben erinnern,ohne gleich in tränen auszubrechen.
Sei herzlich gedrückt
Sabine

11.02.2002, 09:03
Liebe Margit,
möchte mich herzlich für deine mitfühlenden Zeilen bedanken.
Meinen Vater mußte ich gestern in die Klinik bringen,er hatte ein Blutgerinsel im Bein das nach 3 stündiger OP erfolgreich entfernt wurde.Die OP hat er gut überstanden. Am Mittwoch wird sein Bruder beigesetzt und er kann sich noch nicht einmal von ihm verabschieden.Mir geht es im moment nicht so gut,manchmal habe ich überhaupt keine Tränen mehr,ich frage mich immer öfter ob es nicht langsam mal genug wäre. Ich melde mich bald wieder.
Sei herzlich gedrückt
Heide.B

11.02.2002, 14:57
Liebe Heide
Du hast recht,langsam könnte das alles aufhören,man meint alles ist nur ein schlimmer Alptraum,doch dann kommt das bittere Erwachen.Wie geht es deinem Vater jetzt?Ich werde am Mittwoch fest an dich denken und hoffe,dass es dich nicht kaputtmacht.Deine Tränen werden wieder ihren Lauf finden und das ist auch gut so-lass es raus und versuch,nichts in dich hineinzufressen.Ich umarme dich ganz lieb.Margit.r

11.02.2002, 23:22
Liebe Margit,
meinem Vater ging es heute nicht so gut.Auch ich kann leider nicht an der Beisetzung meines Onkels teilnehmen,die Entfernung ist einfach zu groß (600km),außerdem möchte ich meine Eltern im moment nicht alleine lassen. Ich melde mich bald wieder
Heide.B

12.02.2002, 09:15
Hallo liebe heide und liebe Margit und ihr anderen lieben menschen,
erst einmal möchte ich euch sagen,dass ich wirklich mit euch fühle.
Als meine Mutter starb,habe ich auch gedacht,ich habe so viel geheult und keine Tränen mehr.
Aber ich habe festgestellt,dass es sehr gut tut,seine tränen nicht zu unterdrücken.
Man tut es irgendwann automatisch und in meinem Bekanntenkreis hatte ich immer das gefühl,die können es langsam nicht mehr sehen,wenn ich weine,weil ihnen die tröstenden worte ausgehen.
das ist hier anders und ich möchte allen sagen,dass ich immer in diesem Forum bleiben werde,weil eure Berichte helfen,das schlimme zu verarbeiten und man hat Freunde,die den trost ehrlich meinen,weil sie das gleiche durchgemacht haben und noch durchmachen.
Heide,dir möchte ich noch einmal mein aufrichtiges beileid zum Tod deines onkels aussprechen und es tut mir so leid,dass es deinem vater schlecht geht.Ich werde an dich denken und wünsche dir sehr viel kraft.
Margit,auch dir wünsche ich die kraft,den verlust deines lieben mannes zu verarbeiten,auch wenn es nicht so einfach ist.Wir müssen immer daran denken,dass unseren lieben ein besseres leben erwartet,denn mittlerweile glaube ich fest an ein leben nach dem tod.Es kann danach nicht vorbei sein.
Allen anderen hier wünsche ich ebenfalls kraft und stärke mit dieser besch.....krankheit umzugehen,sei es als betroffener oder angehöriger.
Bleibt hier in diesem forum.ich habe es damals auch getan und es ist sieben monate her,aber ich werde immer wieder hierher kommen.
Seid lieb gedrückt
Sabine

12.02.2002, 17:15
Liebe Heide
Es ist vielleicht besser so,wenn du zu Hause bleibst,deine Kraft würde an solch einem Tag nicht reichen.Konzentriere dich auf deinen Vater und ich hoffe,dass es ihm bald etwas besser geht.Wie verkraftet deine Mutter eigentlich die ganzen Geschehnisse?Ich bin in gedanken bei euch.Alles Liebe Margit.r

12.02.2002, 17:26
Liebe Sabine
Schön,dass du hier bei uns bleibst.Irgendwie sind hier alle eine Stütze in den schweren Stunden,die wir erleben.Man lernt,nicht nur an sein eigenes Leid zu denken,sondern fängt an mit anderen mitzufühlen,mitzuleiden und mitzutrauern.Es ist wie eine grosse Familie und man kann über alles reden.Und Reden ist in sochen Situationen wichtig,egal ob man selbst betroffen oder Angehöriger ist.Unsere Freunde die wir hatten,kommen mich immer besuchen oder ich werde eingeladen.Es ist toll,gemeinsam im Kreis zu sitzen,Gedanken auszutauschen,zusammen zu lachen oder zu weinen.Selbst die Männer schämen sich ihrer Tränen nicht und man nimmt sich ganz selbstverständlich in den Arm.Wir reden viel von alten Zeiten,gehen zusammen auf den Friedhof oder schauen uns Fotos und Videofilme aus vergangenen Zeiten an.Auch meine Arbeitskollegen nehmen regen Anteil an meinem Leben.Sie sind immer für mich da.Der Kegelclub meines Mannes hat mich auch schon ein paar mal besucht-ich finde das einfach Spitze.Ohne all dies wäre ich kaputtgegeangen.Liebe Sabine,ich wünsche uns noch viele gemeinsame Stunden in diesem Forum.Es sei dir versichert-auch du bist nicht allein.Sei umarmt.Margit.r

12.02.2002, 19:20
Hallo Margit,
vielen Dank für deine netten und lieben zeilen.
Sie sind so warm und herzlich geschrieben,dass mir die tränen kamen.
Du hast ja wahnsinnig viele,liebe leute um dich.Das freut mich für dich.
Das allerschlimmste für mich ist das,dass der letzte rest meiner familie,ausser meinem vater,sich seit der beerdigung nicht mehr bei mir gemeldet hat.
Die(ich meine,meine Oma und Tante),wohnen alle in ahlen und ich in düsseldorf.
Aber es gibt telefon.
Noch nicht einmal zu meinem geburtstag haben sie angerufen.
Diesen Teil meiner familie kann ich wohl abschreiben,aber ich habe meinen vater,seine frau,meinen mann und mein kind.
Auch viele gute bekannte und freunde.
Wenn du mich aber fragst,warum tante und oma sich nicht mehr melden.....keine ahnung.
Ich habe bei der beerdigung schon gemerkt,dass sie abstand von mir nehmen,aber ich kann es nicht ändern und es tut mir jetzt nicht mehr so weh,wie
in der ersten zeit nach mamas tod.
Und es ist richtig,wenn du sagst,dass wir alle hier uns gegenseitig stützen und unser mitgefühl
entgegenbringen.
Frage mich aber inzwischen auch,was mit dodo ist.Habe ihre berichte auch verfolgt und wundere mich,dass sie sich nicht mehr meldet.
Bis bald und eine herzliche umarmung von mir,

Sabine

13.02.2002, 17:09
Liebe Sabine
Mir ist es auch vollkommen unverständlich,warum sich z.B. gerade deine Oma absondert.Vielleicht ist dir gegenüber eine gewisse Scheu vorhanden-sie weiss nicht,wie sie sich nun verhalten soll.Hattest du früher regen Kontakt zu ihr?Oder möchte sie in ihrer Trauer ganz alleine sein?Ich finde es eigentlich schade,denn gerade dann,wenn man einen geliebten Menschen verliert,sollte man fähig sein,gemeinsam um ihn zu trauern und darüber zu reden.Du bist trotz allem nicht alleine,wie du schreibst hast du Familie und ich denke dort findest du Trost und Halt.Ja,um Dodo mache ich mir Gedanken.Es ist schade,wenn man guten Kontakt hatte und Anteil nahm,dass das alles plötzlich weg ist.Ich habe grosse Angst,dass es ihrem Mann schlechter geht und sie sitzt da ganz alleine.So,ich war gerade auf dem Friedhof und habe nach dem Rechten gesehen.Bei uns ist es ganz schön stürmisch und es regnet schon den ganzen Tag.Da unten ist alles voll Matsch.Ich bekomme gleich noch Besuch und wünsche dir einen gemütlichen Abend,vielleicht voll schöner Erinnerungen an deine Mutter.Ich umarme dich.Margit.r

13.02.2002, 19:52
Hallo meine liebe Margit,

ja, es ist unverständlich,warum gerade meine oma,mit der ich mich früher immer so super verstanden habe,plötzlich den rücken mir kehrt.
Aber ich bin mir sicher,dass meine tante dahinter steckt.Sie ist ein Biest.Sie hat mir immer vorgeworfen,ich würde die krankheit meiner mutter nicht ernst nehmen.
Meine tante ist auch an brustkrebs erkrankt,aber sie hatte das goldene los:Brust auf,tumor raus,Brust zu und das wars.
Vielleicht ist es auch ihre angst,so zu enden,wie ihre schwester(meine mutter).
Das sie deswegen keinen kontakt mehr zu mir möchte,um nicht daran erinnert zu werden,was mit ihr vielleicht mal passieren würde.Was ich ihr aber niemals wünsche.
sie ist trotz allem meine tante und gehört zu meiner familie.
Morgen hat meine oma geburtstag.Sie wird 82 und ich habe entschlossen,sie anzurufen.
Bei uns ist es auch stürmisch und der regen prasselt nur so.
War heute mit meiner maus schwimmen und als wir
aus dem schwimmbad kamen,waren wir wieder nass<lach>.
Ich wünsche dir ebenfalls einen ruhigen und gemütlichen abend und das die erinnerungen an unsere lieben niemals verblassen.
Bis demnächst<drückdich>
Sabine

16.02.2002, 23:37
Liebe Margit,
hatte leider keine Zeit mich zu melden.Am Mittwoch als mein Onkel beigesetzt wurde bekam ich einen Anruf das der Vater meines Mannes verstorben ist. Donnerstag morgen bekam ich einen Anruf das mein Vater noch einmal operiert werden muss, diese OP dauerte 5 Stunden,er hatte wieder ein Blutgerinsel im frisch operiertem Bein. Meine Schwester und ich haben auf ihn gewartet bis er aus dem OP kam,ich sprach dann mit dem Chefarzt und er sagte mir das diese Gerinsel durch den Krebs ausgelöst werden. Mein Vater liegt immer noch auf der Intensiev,wir fahren mehrmals am Tag zu ihm ,meine Geschwister,meine Mutter und ich wechseln uns ab.Am Donnerstag war ich wirklich schon soweit das ich ihm fast gewünscht habe das er aus der Narkose nicht mehr aufwacht,traurig nicht wahr? Was muss mein Vater noch alles erdulden,was kommt als nächstes?
Liebe Margit,danke fürs zuhören, sei herzlich gedrückt
Heide.B

17.02.2002, 06:12
Meine liebe Heide
Sag mal,was muss ein Mensch noch alles ertragen?Es tut mir sehr leid,was du im Moment durchmachst,ich weiss nicht,ob ich die richtigen Worte für dich überhaupt noch finden kann.Mein Beileid zum Tod deines Schwiegervaters,wie ist das so plötzlich gekommen?Ich glaube,da gibt es keinen sogenannten "lieben Gott"-die Menschen können doch nicht so gestraft werden.Schau,was dein armer Vater mitmachen muss und er hat es im Leben bestimmt mit keinem Menschen böse gemeint-dennoch wird er bitter bestraft und muss leiden,nein,irgendwo kann ich an nichts mehr glauben.Wie geht es ihm nach diesem Eingriff und was sagen die Ärzte-kann das noch öfter vorkommen?Ja,ich verstehe dich wenn du dir wünschst,dass die Qualen deines vaters bald ein Ende hätten.So bitter,wie es sich für den Moment anhört,auf längere Sicht muss man sich schon die Frage stellen,was dieser Mensch noch alles ertragen muss und ob ein Einschlafen nicht besser wäre-für ihn und für euch.Man lebt doch jede Sekunde nur mit ihm und ist in Gedanken immer bei ihm,will helfen und steht doch machtlos daneben.Liebe Heide,fühl dich ganz lieb umarmt,ich denke an dich.Margit.r

18.02.2002, 16:07
Liebe Sabine
Und,hast du deine Oma angerufen?Wie hat sie reagiert?Ich war betroffen,als ich las,was deine Tante zu dir gesagt hat.Wie kann ein Mensch so dumm(entschuldigund,weiss keinen besseren Ausdruck) daherreden?Alleine das Wort Krebs ist so furchterregend,dass einem Angst wird-und warum solltest ausgerechnet du die Krankheit deiner Mutter nicht ernst nehmen?Vielleicht ist sie ja mit sich selbst unzufrieden und überträgt das auf andere.Ansonsten würde sie sich mal überlegen,was sie da losgelassen hat.Ich hatte die letzten Tage volles Programm und um 17 Uhr gehts wieder los.Es ist wie ein Zwang-ich kann nicht alleine sein.Immerzu sind Leute um mich herum und ich bin so froh darüber.Jeden Weg den ich gehe,geht jemand mit,weil sie wissen,dass mich die Erinnerungen auffressen würden.Am Grab meines Mannes bin ich auch selten alleine.Aber wenn das mal passiert stehe ich nur da und heule,meine ich müsste ihn da unten rausholen.Für heute alles Liebe,ich drücke dich.Margit.r

18.02.2002, 19:48
Hallo liebe margit,

vielen dank für deine lieben zeilen.
Ja, ich habe meine oma angerufen,aber da meine tante bei ihr sass,war sie ziemlich kurz angebunden.
Ist aber auch egal,ich habe an ihren geburtstag gedacht und so kann mir keiner was nachsagen.
Du hast soviel glück,dass du selten alleine bist.Ich wünschte,ich könnte das auch von mir sagen.
Habe heute mit meiner freundin einen kleinen krach gehabt,weil sie nie zeit hat,wenn ich sie brauche und sie nur anruft,wenn sie einen babysitter braucht für ihre tochter.Ich komme mir ausgenutzt vor und das habe ich ihr heute mal gesagt.
Sie war ziemlich betroffen,aber ich kann es nicht ändern.
Ich bin im moment sowieso nicht gut drauf,weil mir viel von früher durch den kopf geht und ich muss feststellen,meine mutter fehlt mir jeden tag mehr.
ich könnte den ganzen tag nur heulen und meine freundin lässt sich nicht blicken.
Ich versuche,mich nicht hängen zu lassen,schon meiner kleinen zuliebe.
ich muss da durch,aber ich habe keinerlei hilfe dabei,ausserdich und die anderen hier im forum.
Ich umarme dich ganz lieb und sage bis bald
Sabine

19.02.2002, 23:06
Liebe Margit,
gestern ist mein Vater von der Intensiev runtergekommen und heute mittag wieder in den OP,es hatte sich wieder ein Blutgerinsel gebildet,nachdem dieses entfernt wurde war das Bein wieder durchblutet,als sie ihn aus den OP geschoben hatten wurde nochmal eine Messung gemacht und das Bein war wieder kalt.Heute Abend habe ich noch mit dem Arzt gesprochen,er sagte uns das mein Vater höchstwahrscheinlich seinen Unterschenkel verlieren wird,im moment sei er aber für eine weitere OP zu schwach,außerdem würde sein Herz es nicht verkraften. Morgen wird mein Vater 65,die Ärzte haben uns versprochen das er dann auf sein Zimmer kommt,meine Mutter und meine Geschwister und ich treffen uns morgen um 10.00 Uhr vor der Klinik,wir haben heute schon Heliumballons und eine Torte mit 65 Kerzen besorgt die wir ihm morgen in die Klinik bringen werden,die Ärzte sind darüber informiert und auch einverstanden. Mitlerweile ist man regelrecht mit den Nerven runter, man hört den ganzen Tag das Telefon klingeln obwohl es garnicht so ist,im moment weine ich auch viel,aber nicht vor unserem Vater,das machen wir wenn wir draußen oder zuhause sind. Wie soll man es seinem Vater erklären das eine OP die nächste jagt?Wer soll ihm sagen das nach der nächsten OP sein Unterschenkel nicht mehr da ist?
Liebe Margit, sei herzlich gegrüßt und gedrückt
Heide.B

20.02.2002, 13:43
Liebe Sabine
Mich lässt der Eindruck nicht los,dass deine Freundin gar keine richtige Freundin ist.Oder lässt man einen lieben Menschen mit seinen Problemen alleine und ist nur gut auf ihn zu sprechen,wenn man ihn gerade mal braucht?Freundschaft ist dazu da,um zu helfen,zu reden oder auch mal einfach nur zu schweigen.Man soll miteinander lachen und weinen können,trösten,oder dem anderen auch mal die Meinung sagen.Meinst du,sie ist noch die Richtige für dich.Ich verstehe ja,dass du irgendwie auf sie zählst,aber wenn sie jetzt nicht für dich da ist,wann dann?Sag mal,wo wohnst du eigentlich?Wie alt ist deine Kleine und wo ist der Rest deiner Familie?Sind sie alle weiter weg?Ja,ich kann mir vorstellen,dass dir deine Mutter immer mehr fehlt-die Sehnsucht wird stärker,je mehr Zeit vergeht.Wir müssen da durch,egal,wie schwer es uns fällt,wir haben keine andere Wahl.Melde dich,wann immer du willst,ich werde dasein und dir zuhören.Sei lieb umarmt.Margit.r

20.02.2002, 13:51
Meine liebe Heide
Nun sitze ich hier vor dem Computer und finde keine Worte,um dich ein wenig zu trösten.Wahrscheinlich seid ihr gerade jetzt bei deinem Vater und ich will dir sagen,dass ich an dich denke.Ich bete nicht-das habe ich verlernt,aber ich wünsche dir,dass da irgendwo eine Macht ist,die dir hilft,dies alles zu ertragen.Ich bin tief betroffen von deinen Zeilen und muss immerzu gegen eine unheimliche Wut und gleichzeitige Traurigkeit ankämpfen.Heide,sei stark,drück deinen Vater in Gedanken für mich mit und versuch,zu verstehen,dass ich im Moment nicht mehr schreiben kann.Alles erdenklich Liebe.Margit.r

20.02.2002, 18:13
Hallo Heide!!!
Auf diesem Wege möchten wir - Deine Geschwister( Anne, Evelin, Andrea u. Nicole) Dir etwas sagen:
wie Du weißt, geht jeder von uns mit Papas Krankheit anders um, und es fällt uns unsagbar schwer darüber zu reden. Wir können uns noch so sehr bemühen vernünftig mit dem Thema umzugehen, aber es geht nicht, denn weinen müssen wir immer.
Jeder von uns versucht auf seine Art dem Papa nahe zu sein, aber die Photos die Du machst, bringen ihn uns erst wirklich nah und beim anschauen wird einem immer wieder bewusst, wie wahr doch Dein Satz ist " Sterben, jeden Tag ein bißchen mehr "!!!
Und so schlimm es auch ist, Papas Krankheit hat uns alle näher zusammen gebracht. Aber eigentlich ist es auch egal, was wir hier schreiben, es ist viel zu wenig um auszudrücken wie dankbar wir Dir sind. Du sagst immer zu uns "Wer soll es ihm denn sagen " und in Deinem Inneren weißt Du schon, dass Du es sein wirst. Für uns ist es keineswegs selbstverständlich, und wir wissen es sehr zu schätzen, wie Du Dich um Papa kümmerst und dabei auch Mutti nicht vergißt.

DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE
UND NOCH MAL UNENDLICH VIELEN DANK
ADELHEID!!!!

21.02.2002, 14:52
Hallo "Geschwister"
Eine schönere "Liebeserklärung" für eure Schwester gibt es nicht.Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diese Zeilen an Heide(die so stark ist und hoffentlich noch lange so bleibt).Gemeinsam werdet ihr euren traurigen Weg gehen und keine wird einsam sein.Alles Gute.Margit.r

22.02.2002, 17:00
Hallo Heide und Geschwister!
auch wenn der Anlaß so schlimm ist, ist es doch schön zu lesen, wie Ihr zusammen haltet! Und Heide wohl soviel Last abnimmt.
Bei uns war/ist es ähnlich, wir sind 3 Mädels und Papa hat gesagt, daß er sehr stolz auf uns sei, daß wo er doch immer gerne
einen Jungen haben wollte, ich war der letzte Versuch und bin froh, daß er ihn gestartet.
Es ist so furchtbar, was Ihr Kinder, eure Mama und euer Vater durchmachen müssen, daß es wie Margit auch schon sagt keine Worte ausdrücken können. Auch wir haben nachdem mein Paps freitags gestorben ist, erstmal gedacht nun ist er von diesen schlimmen Schmerzen erlöst, aber nun fehlt er so. Doch das ist halt Egoismus und dann rufe ich mir wieder ins Gedächtnis, daß Dad seinen eigenen körperlichen -so hart es klingt- "Verfall" NICHT länger ertragen konnte.
Ich wünsche Euch, daß Ihr euch weiter so toll unterstützt, eure Eltern sind sicher super stolz auf Euch!
Ich hoffe, daß es Deinem Vater besser, er keine Schmerzen hat!
Ich kann so gut verstehen, auch jetzt träume ich immer ncoh, daß ich das Telefon klingeln höre und werde wach, dann denke ich was ich im letzen Jahr hätte anders machen können / tun können für Dad.
Alles alles Liebe und Gute
Conni

24.02.2002, 00:40
Liebe Margit,
ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut und empfinde genauso eine Wut und Traurigkeit wie du auch. Der Geburstag unseres Vaters verlief genauso wie wir ihn geplant hatten,nachdem wir uns alle vor der Klinik getroffen hatten gingen wir auf die Station von unserem Vater,dort haben wir 65 Kerzen auf seiner Geburstagstorte angezündet und sind dann auf sein Zimmer gegangen und haben ihm ein Geburtstagslied gesungen. Es war für uns alle der traurigste Geburtstag den wir bisher gefeiert hattten und doch war es auf eine Art auch wieder schön. Was meine Geschwister für mich geschrieben haben hat mich sehr berührt,aber für mich ist es selbstverständlich das ich meine Eltern in dieser schwierigen Zeit nicht alleine lasse,als bei meinem Vater der Krebs festgestellt wurde habe ich ihm versprochen das ich den Weg mit ihm gemeinsam gehen werde.Im moment ist unser Vater zu schwach für eine weitere OP,sie versuchen ihn etwas aufzubauen.Das größte Problem ist das er zuwenig ißt,mitlerweile sieht es so aus das man ihm höchstwahrscheinlich "nur" seinen Knöchel entfernen will.
Liebe Margit,ich habe schon lange nichts mehr von Kathi gelesen, ich hoffe doch das es ihr gut geht. Schreibe mir auch bitte wie es dir geht,bist du immer noch soviel unterwegs?
Sei herzlich gedrückt
Heide.B

24.02.2002, 00:51
Liebe Conni,
es hat mich sehr gefreut wieder etwas von dir zu lesen.Du hast schon recht, das schlimmste ist wenn mann sieht wie sein Vater von Tag zu Tag weniger wird und man ihm nicht helfen kann.Mein Vater hat starke schmerzen,die Ärzte können ihn aber nicht soviele Medikamente verabreichen weil sein Herz im moment nicht so stark ist.Liebe Conni,ich melde mich in den nächsten Tagen wieder.
Auch Dir wünsche ich Alles,alles Liebe und Gute
Heide.B

25.02.2002, 12:38
Liebe Heide
Es ist gut,dass ihr den Geburtstag doch einigermassen schön verbracht hat.Ich kann mir vorstellen,wie belastend das war und habe fest an euch gedacht.Hoffentlich stimmt die neue Diagnose der Ärzte und sie müssen nicht mehr amputieren,es ist so schon schlimm genug.Habe von Kathi auch nichts gehört-sie klickt sich als gerne mal ein paar tage aus,wenn ihr nicht nach lesen oder schreiben zumute ist.Bekommt dein Vater irgendwelche Vitamine oder Appetittanreger?Ißt er nur im Krankenhaus so wenig oder auch zu Hause?Du wirst diesen Weg mit deinem Vater bis zu Ende gehen-deine Geschwister können dir wirklich dankbar dafür sein,denn glaube mir,ich weiss genau,wie schwer das ist.Ich wünsche dir viel Kraft.Bei mir ist zur Zeit immer noch viel los.Heute mittag kommen die Eltern meiner lieben Freundin Birgit-sie möchten ans Grab meines Mannes.Wir fahren dann zusammen runter zum Friedhof.Heute abend spiele ich mit ein paar Arbeitskolleginnen Romme`und morgen werde ich höchstwahrscheinlich zu einer Freundin fahren,die ich am Freitag leider in ein Sanatorium bringen musste(Selbstmordgefahr).Der Grabstein wird wohl in den nächsten 2 Wochen gesetzt werden,dann ist das auch erledigt.Ich werde alles schön bepflanzen und wenn alles fertig ist.schau ich mal,ob ich ein Bild über meine Email-Adresse reinbringen kann,damit du es mal siehst.So,liebe Heide,sei lieb gedrückt,ich denke an dich.Margit.r

03.03.2002, 07:00
Hallo,Heide,Sabine,Kathi,Conni und die anderen.
Ich habe eine zeitlang hier nichts von euch gehört und hoffe,trotz all dem Leid habt ihr die letzten Tage einigermassen gut über die runden gebracht.Stellt euch vor,heute läuft mein Junior Dirk seinen ersten grossen Lauf über 10km seit dem Tod meines Mannes.Er möchte bestzeit laufen und ich hoffe so,dass er es schafft.Er wird heute seinen vater nicht da stehen sehen,aber glaubt mir,er wird ihn hören.Es wird sehr schwer werden,auch für mich.Denkt an uns und drückt uns die daumen.Lasst mal wieder was von euch hören.Seid umarmt.margit.r

03.03.2002, 22:53
Hallo! Ich habe solche Angst! Mein Vati ist schwer an Lungenkrebs erkrankt. Ich weiß nicht was ich tun soll! Ich komme mir so allein vor. Irgendwie weiß ich nicht was ich denken oder fühlen soll! Mache ich alles richtig? Ich versuche so gefaßt wie möglich zu sein, aber es will mir nicht gelingen! Ich habe diese Seite durch Zufall entdeckt und bin überrascht über diese Offenheit die einem hier zu Teil wird. Ich hoffe ich kann so tapfer wie Ihr sein. Ihr habt meine vollste Bewunderung.

04.03.2002, 06:15
Guten Morgen Vivien
Seit wann weisst dein Vater von der Diagnose?Wo sitzt der Tumor und hat er Metastasen?Kann man operieren?Weisst du,selbst Lungenkebspatienten haben die Chance auf
ein gutes Leben.Wenn die Chemo anschlägt oder die OP gut verläuft ist die Hoffnung da.Du darfst im Moment nicht verzweifeln,du musst kämpfen,auch wenn dich der Mut verlässt.Du kannst auch ruhig deine Tränen zeigen-das tut dir gut.Hast du keine Mutter oder Geschwister mehr,weil du dir so alleine vorkommst?Wie alt ist dein Vater und in welcher Verfassung befindet er sich?Wann immer dir danach zumute ist,schau hier herein.Da sind fremde Menschen die zu Freunden werden,die dich verstehen und dir versuchen zu helfen.Ich wünsche dir alles Liebe und werde heute mittag gleich mal wieder hier nach dir sehen.Margit.r

04.03.2002, 12:36
Hallo Margit,
danke für deine lieben Worte, irgendwie gehen die Tage so vorüber, es ist nun schon 6 Wochen her und wir haben auch diese Dinge getan, wie den Grabstein aussuchen. Mein Mam wird fast tägl. nervöser, weil da auch noch dieser Schriftkram auf sie/uns einstürzt. Erbschaftssteuer, Rente neu berechnen, usw. Ungewißheiten, die einem dass alles nicht erleichtern.
Für mich war Samstag schlimm, ich war mit Frank in D`dorf shoppen und zuletzt im Dezember war Papa mit uns dort, es tut so weh, er kann nie wieder mit uns dort sein, er hatte im Schlüssel mit Frank Bier getrunken und war gesellig wie immer, Mama und ich hatten uns Sorgen gemacht, daß ihm das Bier schaden könne.
Ach Margit Du kennst, dass leider nur zu gut...
Ich drücke Euch die Daumen, daß dein Sohn Dirk sein Ziel erreicht hat und ich glaube fest, wenn wir auch unsere Lieben nicht sehen, so sehen sie doch uns und Du hast Recht er wird bei eurem Sohn sein!Alles Liebe und viele liebe Grüße Conni

04.03.2002, 12:42
Hallo Vivien,
bitte nimm den Kampf auf, ich weiß man ist immer wieder mutlos und immer wieder ist da die Frage WARUM? mußte dass passieren.
Doch ich habe nie eine Antwort gefunden, wenn Du für deinen Vater da bist, denke ich kannst Du gar ncihts falsch machen.
Schreib Dir hier die Sorgen von der Seele, wenn Du magst udn Zeit
findest, es hat mir immer gut getan
Alles alles Gute Conni

04.03.2002, 12:42
Hallo Margit! Ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut.
Mein Vater ist 69 Jahre alt.Ér hatte vor 4 Jahren eine Totale Magenoperation mit Entfernung der Milz, weil ein Karzinom entdeckt wurde. Danach hieß es er wäre Krebsfrei.Im März 2001 hatte er starke Bauchschmerzen und mehrere Tage keinen Stuhlgang, wir riefen den Hausarzt und der überwies ihn ins Krankenhaus. Als die Ärzte hörten das er ein Magen-CA hatte legte man ihn drei Tage unter hoher Gabe von Morphium hin. Das wars.Am 1. April rief das Krankenhaus uns an mein Vater müßte notoperiert werden, er wäre garnicht mehr fähig dazu die Einverständnis zu geben. Meine Mutter brach zusammen.Wir fuhren zum Krankenhaus und man saagte mir er würde warscheinlich voller Krebs sitzen und sie wollten nachschauen wie schlimm es wäre.Wir haben erfahren das er deshalb notoperiert werden müßte weil man ihm, anstatt die Lunge zu punktieren den Darm angestochen hatte und der ganze Inhalt in den Bauchraum gelaufen war. Wir warteten zu Hause auf den Anruf des Krankenahuses. Nach 4 Stunden warten kam die Nachricht das es kein Krebs sei. Das Zwerchfell war gebrochen, der Darm dadurch abgeschnürt und die Gallenblase wurde entfernt. Er würde jetzt eine Woche ins künstliche Koma gelegt. Man soll es nicht glauben auch das hat er geschafft. Er bekam eine Lungenentzündung und die Lunge wurde jeden Tag geröngt. Es wären dort Rundherde zu erkennen aber amn wußte nicht genau was das sei. Das waren schon die ersten Metastasen, wie wir heute wissen. Letzte Woche war er im Krakenhaus zur Blutübertragung weil sein HB-Wert so niedrig sei. Man vermutete eine Sickerbluttung am Magen, aber Tatsache ist, das der Krebs schon fortgeschritten ist. Die Metastasen sind gewachsen, es gibt keine Behandlungsmöglicchkeit mehr. Mein Vater hat eine Chemo im Einverständnis der Ärzte abgelehnt, weil er die warscheinlich nicht überleben würde.Heute mor´gen waren wir beim Arzt und wir haben ihm gesagt das die Metastasen gewachsen sind. Er fühlt sich so sehr schwach er kann kaum etwas machen, wo er doch früher immer im Garten war und viel gearbeitet hat. Diese Schwäche ist das Schlimmste für Ihn. Er sagt immer nur das wird schon wieder, vielleicht um uns zu schützen!? Zur Zeit hat er nur noch 49 Kilo, er nimmt jetzt schon mal 2 mal am Tag Sauerstoff, dann sagt er wäre er klarer im Kopf.
Ich komme mir vor wie in einem bösen Traum.Warum er? Man sieht jeden Tag wie es ein bißchen schlechter wird. Der Geist ist so klar und ist wie gefangen in einem Körper wo er nicht hineingehört.Mittlerweile hat er so viel Vertrauen zu mir das ich bei jedem Árztbesuch dabei sein soll. Manchmal fällt mir das etwas schwer,weil ich auch nicht ganz so gesund bin.Ich befürchte das es keine Rettung mehr gibt. Ich kann das aber einfach nicht glauben, ich will nicht loslassen, noch nicht, es ist doch mein Papa!!!!!!!!!!!

04.03.2002, 13:03
Liebe Vivien,
als ich deinen Bericht las kam mir alles so bekannt vor, auch mein Vater hat immer gesagt, daß wir schon wieder. Ja ich denke, sie tun dies um ihre Lieben zu schützten, ihnen keine Sorgen zu machen. Bei meinem Dad waren seit Juli überall Metastasen Lunge, Leber, Milz und im Januar vermutete man sie auch im Kopf, und auch wir haben die Chemo auf anraten abgelehnt.
Mein Paps war 68 und auch immer aktiv im Garten, dass ist das Schlimmste zu sehen zu müssen und nicht wirklich helfen zu können.
Ich will es immer noch nicht wahr haben, denn ich sehen ihn so lebendig im Garten oder neben mir im Auto-loslasssen ist so schwer.
Aber bitte gib nicht auf, sicher muß man "irgendwann" mit dem Schlimmsten rechnen, aber jede Sekunde ist so wertvoll!!
Ich wünsche Euch weiterhin alle Kraft und deinem Vater keine Schmerzen!
Conni

04.03.2002, 17:55
Liebe Margit,
ich hoffe dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen und Euer Sohn ist Bestzeit gelaufen. Es freut mich das es Dir so einigermaßen geht.
Für uns war es wieder eine schreckliche Woche mit mehr Tiefs als Hochs. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verschlechterte sich der Allgemeinzustand von meinem Vater so sehr das wir schon gedacht hatten er würde einschlafen, Mittwoch und Donnerstag bekam er dann 2 Blutübertragungen damit er wieder etwas zu kräften kommmt(welche auch Wirkung zeigten).Da mein Vater immer wieder den Wunsch äußerte nachhause zuwollen hatte ich mit der Ärztin gesprochen , sie sagte da mein Vater im moment für eine weitere OP zu schwach sei (er ißt und trinkt sehr wenig) und wir es uns zutrauen würden ihn zu versorgen könne er am Freitag entlassen werden. Da mein Vater im moment keine Treppen steigen kann(Schlafzimmer meiner Eltern liegt im 1 Stock)mußte dringend 1 Pflegebett her (Pflegeversicherung Düsseldorf, nur Ärger,bis ich ihnen Unmißerständlich klar machte das mein Vater in 4-5 Wochen kein Bett mehr brauchen würde),Telefonat mit der Gefäßklink Dr.Bauer (in der mein Vater lag),die behandelde Ärztin stellte mir 3 Rezepte aus und schon war das Problem gelöst(Die Klinik unterstützt uns bei allem).Am Freitag morgen um 9.00 wurde das Bett, der Rollstuhl und der Toilettenstuhl geliefert. Mit Hilfe von meinen Schwestern räumten wir das Wohnzimmer meiner Eltern um,auch meine Mutter schläft im moment im Wohnzimmer. Um 11.00 sind wir zu meinem Vater gefahren und haben seine Sachen gepackt,dann kam der Krankenwagen der ihm nachhause brachte(gerade als mein Vater auf die Trage gelegt wurde,spielte ein Geiger das Wolgalied,dieses Lied bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf).Die Ärztin sagte uns solange das Bein nicht kalt wird und der Knöchel nicht schwarz wird braucht er nicht in die Klinik, sie hoffen auch das er eine weitere Amputation nicht erleben soll. Ich denke doch das mein Vater ahnt wie es um ihn steht, er sagte mir er habe das Gefühl er hätte nicht mehr viel Zeit, was soll ich ihm darauf antworten,wie soll man Ihm Mut und Hoffnung machen wenn man sie selber schon fast verloren hat? Zum Aufbau bekommt er im Augenblick Astronautenkost (500ml am Tag zum Trinken.
Liebe Margit, ich hoffe es war nicht zuviel was ich dir geschrieben habe, sei herzlich gedrückt
Heide.B

05.03.2002, 00:31
Hallo Margit und Conni! Danke für Euren Zuspruch.Ich möchte so gerne stark sein, aber es gibt immer wieder Situationen da überkommt es mich.Habe vorhin noch bei meinen Eltern in der Küche gesessen, da hörte ich das mein Vater noch einmal aufgestanden war. Auf einmal kommt dieser grüne "Bademantel" um die Ecke und fragt ob er wohl richtig gerochen hätte, frischer Kaffee? Wir haben uns zusammen vor seinen Heizlüfter gesetzt und haben zusammen Kaffe getrunken und richtig schön gequatscht.Das sind Momente die mich einfach glücklich machen.Ich glaube seitdem er das Sauerstoffgerät benutzt geht es ihm etwas besser. Er sagt auch er wäre klarer im Kopf, er hustet auch nicht mehr ganz soviel.Früher war ich oft unzufrieden und habe immer versucht alles so perfekt wie nur möglich zu machen, bin Dingen hinterher gerannt die sich garnicht lohnen.So schlimm wie es auch ist, aber wenn wir zusammen sitzen können, und ich kann mit ihm reden, das sind Momente für die es sich lohnt zu leben und den Kampf auch wenn er aussichtslos ist trotzdem weiter zu kämpfen.Ich habe mich immer gefragt warum ich,nun schon fast 15 Jahre, krank bin ich glaube jetzt weiß ich es ein bißchen mehr.Daduch das ich aufgrund meiner Erkrankung nichtt arbeiten gehen kann, und nicht alleine sein kann,bin ich jeden Tag fast 8 Stunden bei meinen Eltern,immer solange bis mein Mann wieder von der Arbeit nach Hause kommt.Ich glaube ich habe das große Glück soviel Zeit mit meinem Vater verbringen zu dürfen.Vielleicht hat ja doch alles seinen Sinn.
Ich möchte mich noch einmal herzlichst über eure Antworten bedanken, hier fühle ich mich verstanden.Vielen,vielen Dank.Ich hoffe ich werde auch einmal so tapfer wie Ihr sein.

05.03.2002, 06:33
Liebe Heide.du schreibst mir nie zuviel.Du weisst,ich höre dir gerne zu.Muss arbeiten gehen und melde mich heute mittag gleich.Bis dann.Margit.r

05.03.2002, 10:35
Hallo Heide,
ja diese unnötigen zusätzlichen Schwierigkeiten, mit der Pflege-
versicherung. Gut, daß das nun geregelt ist, wenn die "Hilfsmittel" verschrieben waren, kamen diese manchmal noch am gleichen Tag. Es gibt wohl, wie ich jetzt im nachhinein erfahren habe, erhöhte Toilettensitze, ich weiß nicht, ob ihr so etwas braucht, aber uns wäre es eine Hilfe gewesen.
Fühle mich 2 Monate zurückversetzt genauso war es bei uns wir räumten das Wohnzimmer um, das Pflegebett wurde aufgestellt, Mama schief auf der Couch und eine von uns Kindern übernachtete oben, um da zu sein, wenn Dad aufstehen wollte.
Wünsche Euch Zeit seid lieb gegrüßt
Conni

05.03.2002, 13:03
Hallo, kann man sich auch mit euch unterhalten, wenn mann männlicher Natur ist? Ich bin heute zum ersten Mal in diesem Forum; sehe leider nur vorwiegend weibliche Teilnehmer. Meine Frau (48 Jahre alt) hatte 1998 eine Total Operation (Gebährmutter Krebs) bis Anfang 2001 ging alles gut und wir hatten schon gehofft, es wäre alles vorbei. Dann wurden bei meiner Frau Metastasen in Lunge (beide Flügel) und Leber festgestellt. 2001 bekam sie 6 Terapien. Von september 2001 bis Jan. 2002 machte man Pause und stellte fest, daß sich die Metastasen vergrößert haben. Es wurde beschlossen, erneut eine Chemo zu machen. Doch am Tage des Beginns hieß es dann, daß man in den Bronchien weitere Metastasen entdeckt habe. Es begann dann nach einer Besprechung der Ärtzte eine neue Chemo. Diese soll jetzt jede Woche durchgeführt werden. Ich habe heute Nachmittag einen Termin mit der Hausärtztin meiner Frau; jedoch ohne sie. Ich frage mich: warum? Ist es schon so schlimm mit meinem Liebsten, was ich auf dieser Welt habe? Wir wären im Oktober 2002 30 Jahre verheiratet. Ich weiß nicht mehr weiter.
Fred Alfred.B@gmx.de

05.03.2002, 16:19
Liebe Heide
Ist es nicht schlimm,wenn man sich zu allem Elend auch noch mit der Versicherung rumschlagen muss?Deine Familie kann froh sein,dass sie dich hat.Ich glaube,dein Vater weiss ganz genau,wie es um ihn steht.Irgendwie spüren die Menschen das.Du kannst ihm wahrscheinlich auch keine Hoffnung mehr machen-er würde es nicht glauben.Die zeit,die euch noch bleibt müsst ihr geniessen und versuchen,vielleicht auch mal über den Tod zu sprechen,oder meinst du es wäre nicht gut?Wir haben uns oft darüber unterhalten,nur mit den Unterschied,dass wir nicht wussten,wie schnell es zu Ende geht.Eine Bekannte von mir hat sich nie getraut,den Anfang zu machen und zu fragen:was soll ich tun,wenn du nicht mehr da bist(ihr Mann hatte einen Hirntumor und noch ca.4 Wochen).Bis ihr Mann plötzlich damit angefangen hat.Er sagte,nun wäre er erleichtert.Er hat sogar seinen Grabstein noch selbst ausgesucht.Manchmal hilft es einem-die anderen widerrum kommen nicht damit zurecht.Ich hoffe für dich und deine Familie,dass deinem Vater weitere Schmerzen und eine OP erspart bleiben.Setz dich zu ihm,schenke ihm all deine Zeit und deine Liebe.Er kann es gebrauchen und wenn wirklich einmal der Abschied kommt,so ist er nicht allein und weiss sich geborgen,bis er in die andere Welt kommt,die wir leider nicht kennen.
Am Rande will ich dir noch kurz mitteilen,das mein Dirk Bestzeit gelaufen ist-für seinen Dad.Er wäre so stolz auf ihn.Liebe heide,du weisst,ich denke oft an dich und kann mit dir fühlen.Sei lieb umarmt.Margit.r

05.03.2002, 16:27
Liebe Vivien
Der Kampf,den ihr kämpfen müsst,ist vielleicht aussichtslos-aber die Stunden,die ihr noch habt sind es wert,sie zu leben.Ich finde es schön,wie ihr zusammensitzt und euch unterhaltet.Vielleicht werden noch so viele Dinge gesagt,die unausgesprochen waren.Das wird euch guttun.Aber sag mal,wie krank bist du und kannst du das alles durchhalten?Ich glaube,im Leben hat irgendwie alles einen Sinn.Warum aber die Menschen sterben müssen und oft auf grausame Art-das kann und will ich nicht verstehen.Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit deinem vater und dir viel Kraft und Mut.Sei umarmt.Margit.r

05.03.2002, 16:41
Hallo fred
Herzlich willkommen und natürlich darfst du dich einmischen.Wie war der Termin bei deiner Hausärztin?Ich wurde damals auch allein zum Arzt gerufen und mir wurde gesagt,wie es um meinen Mann steht.Ich konnte ihn dann zu Hause langsam mit der Wahrheit vertraut machen.Ich kann mir vorstellen,dass du mit einem unguten Gefühl dorthin gehst und wünsche,du erfährst nicht noch Schlimmeres.Wie geht es deiner Frau?In was für einem körperlichen und seelischen Zustand befindet sie sich?Weisst du,manchmal gibt es kleine Wunder.Man muss fest daran glauben und auch wenn es aussichtslos erscheint,darf man die Hoffnung nicht aufgeben.Versuche jetzt nicht zu verzweifeln,du brauchst deine Kraft später vielleicht mehr.Es ist doch möglich,dass die neue Chemo gut anschlägt.Man hat heutzutage schon einige Möglichkeiten.Wie hat deine Frau die anderen Chemos vertragen?Und wieviele Zyklen sind jetzt angesetzt?Habt ihr Kinder oder seid ihr alleine?Ich wünsche euch,dass ihr gemeinsam euren Hochzeitstag feiern könnt und noch eine lange zeit zusammen habt.Du weisst,manchmal ist das Schicksal grausam und sollte der Tag kommen,wo du nicht mal mehr mit deiner Liebe Wunder bewirken kannst,rede dir hier alles von der Seele.Wir Frauen hören dir gerne zu und werden versuchen,dir aus der Ferne Trost zu spenden,soweit das möglich ist.Ich ünsche euch viel,viel Glück.Melde dich mal wieder.Margit.r

05.03.2002, 20:51
Hallo
Bin zufällig hier auf die Seite gekommen.
Ich heiße Patricia und bin 16 Jahre alt.
Meine Mutter ist am 22.02.2002 gestorben. => Krebs
Sie hatte seit 1996 Krebs und zwar einen UPC ( unknown primary cancer )
Es fing mit der Lunge an => Lungenkrebs.
Man hat ihn entfehrnt, sie galt als geheilt.
3 Jahre später bekam sie Lymphdrüsenkrebs am Hals erstmal. Auch die nahm man raus dann folgte Chemo und Bestrahlung, sie war so stark und hat sich ihre Ärzte alle selber zusammengesucht und hat alles auch selber organisiert.
Dann war wieder ein Jahr ruhe, danach fing es wieder an, der Krebs hat sich wieder auf die Lunge verzogen + Lymphe. Das letzte Jahr lag sie nur noch zu Hause, und es fing an dass sie nichts mehr essen konnte, nicht mehr aufstehn, konnte nur noch auf der linken Seite liegen sonst hat sie keine Luft mehr bekommen.
Und jetzt die letzten Monate wog sie nur noch 40 Kg war total abgemagert udn ihre Psyche hat sich verändert. Die Bronchien waren verkrebst und der Krebs hat auch die Luft/Speiseröhre zur Seite geschoben.
Am Mittwoch haben wir sie Beerdigt.
Sie hat gekämpft wie ein Löwe aber es hat nichts geholfen.
Ich geh aufs Gymnasium 10. Klasse, habe mir nichts anmerken lasse all die Jahre udn auch erst jetzt habe ich es den Lehren gesagt, nach außen merkt man es mir nicht an aber ich leide innerlich, habe das gefühl dass ich innerlich sterbe.Was soll ich machen? Wie kann ich es bewältigen, kann es äußerlich bewältigen aber innerlich zerbreche ich dran.
Ich bin ein Mensch der lässt seine Emotionen nicht raus, fresse alles in mich rein.
Habe es mir jetzt von der Seele geschrieben.
Drücke euch allen die Daumen udn denk an euch
Bussi Paty

05.03.2002, 23:52
Hallo Ihr Lieben!Habe meinen Vater heute nachmittag zum Arzt gefahren weil er jetzt einmal die Woche eine Infusion bekommen soll.Es gab endlich einmal gute Nachrichten. Das Blutbild hat sich nach den beiden Blutkonserven einigermaßen stabilisiert. Der HB ist gestiegen und Erys und Leukos sind tatsächlich knapp im Normbereich.Habe mich ganz schön gefreut.Aber warum geht es ihm dann nicht besser? Immer noch diese verdammte Müdigkeit und Schwäche die ihn fast lähmt die alltäglichsten Dinge zu tun.Die Infusion ist leider auch para gelaufen, weil die Venen wohl doch nicht mehr so gut sind.Wie makaber er manchmal ist-heute mittag habe ich ihm gesagt das wir morgen zum Optiker fahren das er endlich seine neue Brille bekommt. Da meinte er doch zu mir das er aber nichts zuzahlen wollen, weil es ja sein könnte das man die Brille in einem Jahr wegwerfen müßte. Ich fragte ihn Wieso das denn-er wüßte ja schließlich garnicht ob er dann noch hier wäre..schließlich müßte man ja jeden Tag damit rechnen.Das war wieder wie ein Hammerschlag.Ist er tatsächlich so gefaßt? Nimmt er es einfach so hin? Kann er die Wahrheit besser vertragen als wir alle zusammen? Ist man einfach nur zu egoistisch,das wir den ganz einfachen Lauf des Lebens nicht akzeptieren können?
Ich wünsche Euch allen trotz der Umstände eine Gute Nacht und einen morgigen schönen Tag.Ich werde mích auf jeden Fall morgen noch mal wieder hier einklinken!

06.03.2002, 14:05
Hallo!
Vor vier Wochen kam mein Vater ins Krankenhaus weil er plötzlich sehr viel Blut hustete. Zwei Tage später passieret das gleiche im Krankenhaus. Es folgte Intensivstation mit künstlichem Koma, Blutkonserven etc. Eine CT ergab einen Verdacht auf einen Lungentumor. Als er nach 2 Wochen transportfähig war und wieder selbständig atmen konnte wurde er in eine Pneumolog.Klinik verlegt. Gestern bekamen wir die Diagnose: Lungenkrebs mit Metastasen in Leber, Darm und in der Nähe der Nieren. Die Ärzte empfehlen keine Behandlung mehr. Heute oder Morgen wird der Kopf noch untersucht. Vielleicht wird er nächste Woche aus dem Krankenhaus entlassen. Er selbst kennt die Diagnose noch nicht und ich weiß auch nicht wie er damit umgehen wird und ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe keine Angst vor seinem Tod sondern von seinem sterben. Woher soll man die Kraft nehmen damit umzugehen ??

06.03.2002, 15:18
Hallo Patricia!Es tut mir sehr leid,daß Du Deine Mutter verloren hast.Ich kenne das Gefühl.Bei mir war es der Vater und es ist auch heute gerade erst 7 Wochen her.Ich weiß,was Du durchgemacht hast und ich ziehe den Hut vor Dir,wie tapfer Du bist,in deinem jungen Alter.Aber warum hast du mit niemandem darüber geredet.Hast du keinem,dem du vertrauen kannst und von dem du Hilfe erwarten kannst.Was ist mit deinem Vater oder Geschwistern oder anderen Angehörigen.Friß Deinen Schmerz nicht in dich hinein,verarbeite ihn,rede darüber mit Personen,die Dir lieb sind.Sie werden dich verstehen und Dir helfen.Du hast schon lange genug gelitten.Den Verlust deiner Mutter kann dir niemand abnehemen,aber wenn du darüber redest,fällt dir sicher vieles leichter.Die Erinnerungen an sie werden bleiben aber allmählich wird es dir nicht mehr nur weh tun,wenn du an sie denkst.Laß Dir helfen von anderen,friß nicht alles in dich hinein,ich glaube das ist nicht gut.Hier im Forum bist du gut aufgehoben um dich auszutauschen.Wir haben alle das gleiche Leid hinter oder vor uns!

06.03.2002, 16:00
hallo ihe lieben
für mich ist es nun fast schon eine sucht ins forum zu gehen
da ich das gefühl habe nur hier gleichgesinnte zu haben......
habe heute mit meinem vater telefoniert...leider geht es nun bei ihm mit dem erbrechen los
ich habe meine termine für heute alle abgesagt
da mir ganz fürchterlich danch ist zu meinem dad zu kommen....
ihn zu sehen...und wenn er die kraft hat ihn zu sprechen...
und wenn es nur über dies und das ist........

kraft zum aufstehen hat er schon nicht mehr
ich fürchte mich vor der zeit die jetzt kommen wird
ändern werde ich sie nicht können.........
aber hilflos fühl ich mich weil ich nichts machen kann.....
nur zusehen...

assi

07.03.2002, 13:16
Hallo Gerhard
Es tut mir leid,dass auch ihr so eine schreckliche Diagnose bekommen habt.Ich möchte dir nicht noch mehr weh tun,aber was du schreibst hört sich nicht gut an.Auch ich wusste nicht,was auf mich zukommt,als mein Mann so krank wurde.Aber glaube mir,du wirst
die Kraft aufbringen,die nötig ist.Das Sterben,manchmal das lange Sterben ist das Schlimmste.Aber man macht alles irgendwie wie in Trance.Du wirst bei deinem Vater sitzen,wirst ihm bei den alltäglichen Dingen helfen müssen und du kannst nur versuchen,ihm mit deiner Liebe beizustehen.Ansonsten ist man so hilflos und wird vielleicht sogar wütend-auf die Krankheit und weil man gar nichts tun kann.Wie alt ist dein Vater?Wenn nötig,hol dir eine zweite Meinung ein.Willst du deinem Vater nicht sagen,wie es um ihn steht?Meinst du,er ahnt es nicht?Manchmal ist es besser,man verschweigt die bittere Wahrheit,je nach dem,wie es den Betroffenen geht und in welch seelischem Zustand sie sich befinden.Ich wünsche dir viel Kraft in der kommenden Zeit und dass du mit deinem Leid nicht alleine bist,sondern Ansprechpartner hast die zu dir stehen.Alles Gute.Margit.r

07.03.2002, 13:30
Hallo Margit.r,
gestern war ich bei meinem Vater, es ging ihm gut. Er kennt seine Diagnose immer noch nicht. Ich habe schon viel darüber nachgedacht ob ich es ihm sagen soll. Eigentlich denke ich es ist meine Pflicht es ihm zu sagen aber ich bekomme es irgendwie nicht hin. Ob er etwas ahnt weiß ich nicht, manschmal denke ich ja und dann erzählt er wieder Dinge wo ich glaube er hat keine Ahnung. Ich denke aber, da er die Ärze fragen wird was seine Untersuchungen ergaben, wird er es von den Ärzten erfahren, vielleicht schon heute. Mein Vater ist erst 65 Jahre aber dem verdammten Krebs wird das wohl egal sein. Ich hoffe so sehr dass er nicht viel leiden wird und ich mit ihm noch ein paar schöne Tage verbringen kann.
Gruß, Gerhard

07.03.2002, 21:32
Liebe Teilnehmer,

ich möchte Euch gerne auf unsere neue Krebsinitiative aufmerksam machen.

http://www.krebsinitiative.org

Wir sind ein neuer Verein aus Hamburg und wenden uns vornehmlich mit Rat und Informationen an Krebsbetroffene und deren Angehörige. Wir würden uns freuen, wenn unsere Liste mit Infoquellen für Euch eine Hilfe ist. Ihr könnt diese unter dem vorstehenden Link als pdf oder doc Datei abrufen.

@Gerhard

Viele von uns kennen die schwierige Situation in der Du jetzt steckst... Du hast Anspruch auf eine ganze Menge Hilfe. Schau Dir doch mal "Die blauen Ratgeber" an.

Gisela
mailto:gisela@krebsinitiative.org

07.03.2002, 22:17
Hallo Margit,
es ist sehr nett, daß du auf meinen Beitrag reagiert hast. Meiner Frau geht es den Umständen entsprechend gut. Der Termin bei der Ärtztin meiner Frau war, wie es sich herausgestellt hat, nur informatiever Natur. Sie wollte mir nur sagen, was ich sowieso schon wußte, daß es bei meiner Frau sehr schlimm aussieht; und mich fragen, wie sie diese ganze Miseere meiner Frau bei bringen kann. Ich konnte Ihr darauf keine koncrete Antwort geben. Ich habe Ihr halt den Vorschlag unterbreitet, Ihr den Sachverhalt genau so dar zu legen, wie sie es mir gemacht hatte. Um Dir aber den ganzen Schlamassel von unseren Sorgen dar zu legen, reicht dieser Platz nicht mehr aus, denn es sind nicht nur diese Probleme in unserer Familie; es ist auch unser Sohn; 19 Jahre jung; und sehr verantwortungslos. (keine Arbeit; zu faul um richtig zu arbeiten; dann hatte ich letzte Woche einen schweren Unfall; mir ist Gott sei Dank nichts passiert; aber der Gegenseite. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Die Streitigkeiten mit unserem Sohn haben jetzt auch zu einem Bruch mit meiner Frau geführt; weil Sie sehr stark in seinem Rücken steht; es ist der letzte in unserer Familie; (ich habe mit meiner Frau 4 Kinder). Ich wollte Ihn schon rausschmeißen, aber dann ist doch alles zu Ende. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Kannst Du mir einen Rat geben? Wenn nicht ist auch nicht schlimm. Ich glaube aber, daß ich mit meinen Sorgen zu sehr in diese Rubrik rein gehe. Entschuldigung.

08.03.2002, 11:07
Hallo Gerhard,
leider gibt es nicht DEN RAT wie man mit dieser Diagnose umgehen soll. Mein Paps ist am 18.01.an Hautkrebs gestorben, letztes Jahr haben wir noch gekämpft - Chemo- dann haben wir mit den Ärzten gesprochen (ohne Dad) und die Diagnose lautete ca. max.1 Jahr, ich weiß wie Du dich fühlen mußt, ich dachte immer wieder morgen stehst Du auf und es war der übelste Alptraum deines Lebens.
Ich denke Dad wußte an manchen Tage wie es steht, aber er hat nie so sehr gebohrt bei den Ärzten und sie haben es mit uns verarbredet wie wir uns verhalten. Jeder sieht das sicher anders, aber Dad sagte immer alles ok und er wollte ein "normales Leben" führen, nicht dauernd über Krankheit sprechen. Als es ihm dann ganz schlecht ging haben wir ihm Mut gemacht, dass nach dem Tief auch wieder ein Hoch kommt - ich habe ihm nichts vorgemacht, ich habe es wirklich geglaubt- Außenstehende sehen das alles aus einem anderen Blickwinkel.
Vielleicht könnt Ihr es so versuchen, soviel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen, daß tröstet mich heute ein bisschen, obwohl wir natürlich, wie wohl jeder hier noch soviel vor hatten. leider hat auch uns dieser Scheißkrebs alle Pläne kaputt gemacht und Papa ist mit 68 Jahre gegangen.
Liebe Grüße alle möglich Kraft Conni

08.03.2002, 14:00
Hallo Fred
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen,wenn du hier deine Sorgen ablädst,auch dafür habe ich immer ein offenes Ohr.Überlässt du es der Ärztin,deiner Frau zu sagen,wie es um sie steht,oder möchtest du es selbst versuchen.Es ist sehr schade,dass ihr gerade jetzt nicht zusammenhaltet.Deine Frau will wohl euren Sohn behalten und reagiert vielleicht deshalb so und stärkt ihm den Rücken.Es ist doch möglich,dass sie ahnt,wie schlecht es bei ihr aussieht und gerade deshalb mit Gewalt ihren Sohn bei sich halten will.Weiss er denn,was genau seine Mutter hat?Wenn nicht,sag es ihm auf den Kopf zu und wenn er dann nicht fähig ist,sich zusammenzureissen erkläre ihm,dass es so nicht weitergehen kann.Rede mit deiner Frau,denn sie kann im Moment die wenigste Aufregung vertragen.Versucht euch alle zusammenzureissen,denn es kommt gewiss noch eine Menge auf euch zu.Hat dein Sohn eine Lehre gemacht und unterstützt du ihn finanziell?Sei froh,dass dir bei dem Unfall nichts passiert ist.Wer hatte denn Schuld?Und ist es arg schlimm,was da passiert ist?Ich kann mir vorstellen,dass du ganz schön zu kämpfen hast und nun auch noch der Unfall!Versuch nicht aufzugeben,auch dein Leben geht weiter und ist bestimmt auch lebenswert.Klar,dass dir alles zuviel ist-aber du hast keine Wahl.Keiner von uns kann es sich so aussuchen,wie er es gern hätte.Du musst stark sein und nicht resignieren.Ich weiss,es ist immer leichter gesagt,als getan-auch ich schaffe es,weil mir nichts anderes übrigbleibt.Versuch auf alle Fälle mit deiner Familie zu reden und zu überlegen,wie es weiter geht.Haltet zusammen,man weiss nie,was noch kommt.Wo sind deine anderen Kinder und wie reagieren sie?Für heute alles Gute.Margit.r

09.03.2002, 18:45
Hallo , ich hoffe dass ich hier richtig bin .
Ich bin 18 und meine Oma hat auch Krebs . Vor ca. einem halben Jahr hat man bei ihr Brustkrebs festgestellt . Da sagten die Ärzte , dass man nichts machen müsste , da es nicht so schlimm ist . Mittlerweile hat man ihr eine Brust abgenommen . Sie hat dann Chemo und Bestrahlungen bekommen ( 26x ). Letzten Donnerstag habe ich erfahren , dass sie nun auch Metastasen in der Lunge hat . Da ich eine Woche weg war , hat man mir alles(?) nur kleckchenweise erzählt . Jedenfalls sagen alle , dass sie nicht mehr lange leben wird . Ich will und kann da aber nicht einfach zusehen . Deshalb wende ich mich an euch ! Ich kann zwar mit meinem Freund über alles reden , aber er kann mir nicht wirklich helfen , denn er ist ja nicht in der Situation . Von meinen Eltern und meiner Schwester kann ich auch nicht viel erwarten - die leben weiter und reden nicht viel über das Thema . Ich will sie auch nicht verurteilen , aber ich glaub es tut mir ganz gut , wenn ich mehr darüber weiß und mit jemandem reden kann , der damit Erfahrung hat !
Tschüß , Katrin

09.03.2002, 21:11
Hallo Katrin,
meine Frau hat Lungen und Leber Krebs. Bei Ihr sieht es auch sehr böse aus. Man kann es aber nicht ändern, sondern muß damit leben. Ich war in der gleichen Situation wie Du. Die erste die mir geholfen hat, war Margit. Mittlerweile habe ich mehr erfahren. Melde Dich mit einem Namen sowie Kennwort im Krebs-Chat an. Da kann Dir bestimmt geholfen werden. Mir wurde es. Du findest dort nur verständnisreiche Menschen, die mit dem gleichen Problem kämpfen.
Ich hoffe nunmehr, daß ich Dir ein klein wenig helfen konnte.
Ich wünsche Dir nunmehr alles Gute. Vielleicht schreiben wir uns im Chat wieder.
Bis dann Fred

10.03.2002, 10:13
Hallo Margit,
Sei bitte nicht böse, daß ich erst heute eine Antwort auf Deinen Beitrag schreibe, ich hatte letzte Woche wieder ziemlich zu kämpfen. Ich mußte am Mittwoch mit meiner Frau in die Notaufnahme der hiesigen Klinik. Es bestand Verdacht auf Lungen Embolie. Sie hatte nach wenigen Metern, die sie zurücklegte, enorme Atem Probleme; bekam keine Luft mehr. Ging aber alles gut. Heute geht es Ihr wieder hervorragend; in Anführungszeichen; man weiß auch nicht, woran es lag. Meine Frau bekommt jetzt 2 verschiedene Chemo’s, kann Dir aber nicht sagen, wie sie heißen. Die eine jede Woche, die andere, das ist die Alte, alle 3 Wochen. Dann werden ihr auch wieder die Haare ausgehen; und sie hatte sich wieder so auf ihre eigenen gefreut. Bei meinem Unfall hatte ich sehr viel Glück; durch gute Reaktion konnte ich schlimmeres (Frontalaufprall auf der Seite) vermeiden. Die Familie in dem anderen Fahrzeug war auf dem Wege in einen Kurzurlaub, hatte sich bei uns verfahren; und wollte an der Unfallstelle drehen, um wieder auf die Autobahn zu fahren. Drei der Insassen wurden mit dem Notarzt in die Darmstädter Klinik gefahren. Die Fahrerin hatte Schlüsselbein,- und Fersenbruch. Ich habe sie in der Klinik besucht. Wir haben uns angeregt unterhalten. Ist eine nette Frau; hatte sich sogar bei mir entschuldigt. War halt passiert. Mein Sohn hat in den letzten Wochen innerhalb von 5 Wochen 2 Lehrstellen geschmissen. Er ist faul, hat keine Lust zum schaffen: Lieber bis 11 - 12 Uhr im Bett; das ist sein Leben. Er weiß nicht ganz genau was seine Mutter hat, ich will auch nicht mit ihm darüber reden, denn jedesmal, wenn ich mit ihm Ärger habe, rennt er zu seiner Mutter und beschwert sich über mich; und das kann es nicht sein.
So Margit, ich mache heute einmal Schluß; würde mich freuen, wenn wir uns weiterhin ein paar Zeilen schreiben könnten. Ich bin auch jetzt im Chat drin; Du auch?
Schreib mir einmal.
Gruß Fred

10.03.2002, 22:07
ich war nach dem tot meines vaters(vor 2 monaten)länger nicht mehr im chat.meine mama ist im umzugsstress und irgendwie braucht man auch viel kraft sich mit der neuen lebenssituation 'anzufreunden'.ich habe aber alle seiten durchgelesen.eigentlich wollte ich dich fragen ob du etwas von kathi gehört hast?ich habe länger nichts von ihr gelesen.
by the way' ich freue mich das dein sohn bestzeit gelaufen ist,für seinen papa das beste gegeben hat ,mit erfolg!
ich würde mich über eine antwort freuen.
alles liebe kiki

11.03.2002, 07:53
Hallo !
Am Wochenende ging es meinem Vater richtig gut. Er kennt allerdings immer noch nicht seine Diagnose. (...Lungenkrebs, Metastasen in Leber , Darm, Niere,....) Die Ärztin möchte diese Woche einem Termin machen bei der meine Mutter dabei um ihm die Diagnose zuu sagen.
Bisher war ich fest davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist ihm die vollständige Diagnose ohne "Schönreden" zu sagen, aber jetzt habe ich Zweifel. Meine Mutter und meine Geschwister geht es ähnlich, wir haben keine Lösung. Mein Vater erzählt mir im Krankenhaus solche Sachen wie:" Habe zwar keinen Hunger muss aber etwas Essen damit ich wieder zu Kräften komme", "Wenn ich nach Hause komme geht es mir bald besser",.... . Ich befürchte wenn er die Diagnose kennt wird ihm das alles Gleichgültig sein. Wär es nicht besser er würde die letzte Zeit seines Lebens mit ein wenig mehr Lebensfreude verbringen können ?? Oder hat er einfach das Recht auf die volle Wahrheit ? Ich glaube er wird mit dieser Diagnose nicht zurecht kommen. Aber wissen tu ich überhaupt nichts. Aber es muss jetzt eine Entscheidung her und ich weiß einfach nicht was richtig ist.Mussder zuständige Arzt ihm die volle Diagnose geben oder kann er auch was z.B. Lebenerwartung betrifft sich etwas zurückhalten ?

12.03.2002, 20:25
Hallo Gerhard,
habt Ihr selbst denn schon eine konkrete Antwort von den Ärzten? Wißt Ihr überhaupt, wie lange Euer Vater noch zu leben hat? Ich würde nicht so vorschnell urteilen. Meine Frau hat Lungen und Leber Krebs. Auch Ihre Ärzte sagen nicht die vollständige Wahrheit; ich slbst finde es gut so, denn dies stärkt bei meiner Frau den Lebenswillen. Es ist seit Menschengedenken schon immer sehr schwierig gewesen, mit der Wahrheit an den Tag zu kommen. Laß Deinem Vater noch die Hoffnung auf den Kampf; finde ich jedenfalls. Das Wort KREBS bringt immer Probleme mit sich, besonderst bei den Betroffenen selbst. Die Wahrheit in diesem Bereich war noch nie einfach. Ich hoffe, Dir mit meiner Meinung ein klein wenig geholfen zu haben. Halt die Ohren steif und unterhalte Dich noch einmal mit Deiner Familie.
Gruß Fred

13.03.2002, 05:57
Guten Morgen,Fred
Bin im Moment laufend ausser Haus,deshalb schnell heute morgen ein paar Zeilen an dich.Tut mir echt leid,dass du so viel mitmachen musst.Ich war noch nie im Chat,muss mich aber mal damit befassen.Allerdings fahre ich am Samstag ein paar Tage weg(der erste Urlaub seit dem Tod meines Mannes).Wie geht es deiner Frau im Moment?Bekommt sie die neue Chemo schon und wenn ja,wie verträgt sie sie?Irgendwann,Fred,musst du deinem Sohn die Wahrheit sagen-da kommt wohl noch mehr auf dich zu,weil mann nicht weiss,wie er reagiert.Ich denke an dich und drücke dir die Daumen.Melde mich noch mal kurz vorm Wochenende.Bis dahin alles Gute.Liebe Grüsse.Margit.r

13.03.2002, 06:04
Hallo,Kiki,schön,dass du dich wieder einklickst.Im Moment habt ihr so viel zu tun,dass ihr wohl nicht zum Nachdenken kommt.Sei froh darüber,denn das Vermissen kommt noch.Ich sehe es an mir-mein Mann ist ein halbes Jahr tot und es wird mit jedem Sonnenstrahl schlimmer.Ich wünsche euch viel Kraft,um die kommende Zeit durchzustehen.Ja,von Kathi habe ich auch nichts mehr gehört-hatte ihre Telefonnummer,finde sie aber nicht mehr(kleiner Zettel,)du weisst,wie schnell man so was verlieren kann.Vielleicht meldet sie sich bald wieder,wenn ihr danach zumute ist.Habe mich sehr über deine Zeilen gefreut.Sei lieb gegrüsst.Margit.r

25.03.2002, 19:10
Liebe Margit,
ich hoffe du bist mir nicht böse das ich mich bis jetzt nicht gemeldet hatte, aber ich brauchte diese Auszeit.Habe die Berichte trozdem verfolgt und bin immer wieder überrascht wieviele schon wieder hinzugekommen sind.Wie geht es Dir und deiner Familie, ich hoffe doch gut, oder? Meinem Vater geht es so einigermaßen mal etwas besser, mal schlechter. Im moment hat er Probleme mit seinem Fuß, an 2 Stellen näßt es.Am Freitag war ich das erste Mal mit ihm draußen(im Rollstuhl),es hat ihn mehr angestrent als wenn er alleine gelaufen wäre. Mitlerweile hatte er auch Besuch von seiner Schwester(entfernung 600km). In der Zwischenzeit war auch der Medizinische Dienst bei meinem Vater,ich glaube schon das er in die Pflegestufe kommt.Mir geht es im Augenblick ganz gut(darf man doch sagen,oder?)ich bin viel im Garten und das lenkt eigentlich ganz gut ab.Liebe Margit das solls für heute gewesen sein,melde mich jetzt wieder regelmäßig.
Sei herzlich gedrückt
Heide.B

26.03.2002, 11:08
Und: TROTZDEM jeden Tag ein bischen LEBEN!
Meine Frau (51) hat seit 18 Monaten einen nicht operablen Lungenkrebs mit Metastasen in beiden Lungen und sie kämpft wie eine ganze Armee. Ich will etwas über sie erzählen, denn ihr Beispiel soll Mut machen.
Es ist kein Patentrezept, aber ein Beleg dafür, dass Hoffung von innen kommt und wie Hoffnung erhalten bleiben kann!
So ist es ihr ergangen: Misteltherapie, Thymustherapie, Immunmodulative Therapie, orthomolekulare Therapie, Hyperthermie, locoregionale Chemotherapie, systemische Chemotherapie, die ganze Palette und das alles auch noch in den unterschiedlichsten Kombinationen miteinander.
Inzwischen hat sie vier oder fünf verschiedenen Zytostatika bekommen, alle mit unterschiedlichem Erfolg und mit unterschiedlich schlimmen Nebenwirkungen.
Sie war in der Veramed-Klinik Meschede, Klinik Hammelburg, Klinikum Aachen, Krankenhaus Eschweiler, hatte stationäre und ambulante Chemo, traf liebe, nette und menschliche Ärzte aber auch (in Eschweiler) unmenschliche Herrgötter in Weiss.
Dazu kommt seit einiger Zeit nun noch die "Polineuropathie", weil durch die Chemos die Nerven in den Füssen kaputt gehen. Und nun hat sie noch die Haare verloren.
Sport, Aktivität und Bewegung waren für meine Frau immer "Leben" und diese völlige Schlappheit nach den Chemos und die Übelkeit gehörten für sie zu den allerschlimmsten Erfahrungen.
Sie ist durch die Hölle gegangen! Ich wundere mich immer wieder, was ein Mensch alles aushält.
Ohne dass ich damit die Leistung ihrer Ärzte (ganz besonders in der Veramed-Klinik) schmälern will; für mich liegt das Geheimnis hier:
Sie hat von Anfang an immer konsequent und mit Macht soviel sportliche Betätigung gemacht wie sie nur eben konnte. Klar, wenn wegen der Chemo nichts ging, dann ging nichts, doch schon am nächsten Tag sass sie wieder auf dem Ergometer, wenigstens für fünf oder zehn oder fünfzehn Minuten und mit geringer Leistung. Aber sie hat es versucht! Wie Lance Armstrong in seinem Buch "Tour des Lebens".
Wegen des Taubheitsgefühls in den Füssen und der Durchblutungsprobleme der Beine sind Tennis und Joggen mehr so möglich wie früher, also haben wir uns jetzt eben auf Tennis-Doppel und auf Radfahren verlegt. Und statt Jogging machen wir jetzt Walking: zuerst war es nur ein Spaziergang im Wald, eine Runde so etwa 90 Minuten. Dann Stück für Stück immer etwas schneller und nun brauchen wir für die 7-km-Runde nur noch 60 Minuten. Am letzten Wochenende hatte sie Lust auf eine Fahrradtour und am Ende waren es dann 45 km.
Ihre Lungenfunktionswerte sind über die ganze lange Zeit immer 100-prozentig geblieben.
Die 60 Minuten Walks und Fahrradtouren sind nicht nur gut für den Körper sondern auch für die Seele; wir tun damit etwas Schönes und Gemeinsames, wir unterhalten uns dabei über all die Dinge, die gerade halt zu besprechen sind.
Sie lässt bei dieser körperlichen Anstrengung keine Kraft, sie gewinnt sie daraus!
Vor Allem hat es ihr geholfen, diese ganze lange Zeit durchzuhalten und nun hat auch endlich zum ersten mal eine Chemo sensationell gut angeschlagen (Taxol, relativ neu und ziemlich teuer); die Ärzte waren ganz begeistert und wir erst mal!
Sie kann wieder lachen! Diese Woche hat unsere zweijährige Enkelin beobachtet, wie Oma den Pullover über den Kopf ausgezogen und dabei die Perücke verloren hat. Die Kleine war erst etwas irritiert, aber seitdem heisst es bei uns nur noch: "Oma kann sich keine Zöpfe flechten".
Also, trotz alledem! Mut zum Mut, Mut zur Hoffnung, Mut zum Lachen, Mut zum Leben!
Wir jedenfalls haben immer darauf geachtet, dass wir jeden Tag ein bischen leben!
Alles Gute Euch allen
Peter
[Peter_Boeken@web.de]

31.03.2002, 09:15
Liebe Heide
Mir ging es ähnlich,wie dir-eine Auszeit tut auch mal gut,aber ich habe das Forum schon ein wenig vermisst.Mit drei Freundinnen war ich ein paar Tage im Allgäu und anschliessend bei meiner Schwester.Ihre Kinder hatten Konfirmation.Meine Schwägerin ist seit Donnerstag da und heute habe ich in einem tollen griechischen Restaurant einen Tisch bestellt.Die Jugend kommt mit "Anhang" und ich denke,es wird recht schön.Nach dem Essen gehen wir alle auf den Friedhof und dann zu mir zum Kaffee.Morgen kommen sieben gute Freunde und ich koche für alle.Ja,das Leben geht weiter,aber das "Nichtbegreifen" bleibt und umhüllt mich.Ich bin froh,dass dein Vater zu Hause ist und es dir etwas besser geht.In welche Pflegestufe kommt er denn?Wie geht es seinem Fuss?Und vor allem,wie geht er mit dem Ganzen nun um?Ich wünsche euch ein schönes Osterfest,sei froh,dass ihr zusammen seid.Ich gehe übrigens auch in den garten und habe angefangen,alles frühlingshaft zu machen,ganz so,wie es mein Mann immer gemacht hat.Gott sei dank helfen seine freunde,sonst wäre ich aufgeschmissen.Sei für heute lieb umarmt.Margit.r

01.04.2002, 00:06
Danke Peter, es tut einfach nur gut zwischendurch...
Dir und vor allem Deiner Frau meine besten Wünsche!!!

04.04.2002, 19:31
Hallo
Wir haben vor einen halben Jahr Erfahren das mein Vater Lungenkrebs hat.Darauf hin bekam er eine Chemotherapie die auch gut angeschlagen die chemo hat den krebs eingekapselt daraufhin wurde mein Vater der linke obere Lungenflügel entfernt die op verlief ganz gut.Mein Vater wurde heiligabend entlassen wir haben uns darüber sehr gefreut. Das hielt nicht lange an. Am nächsten Tag bekam er zu hause einen Krampfanfall und ist wieder ins Krankenhaus gekommen. Die erste Diagnose war Schlaganfll dies wurde nicht unbedingt bestätigt nach dem feststand das es eine Metastase war die auf den sehnerv drückte und wasser das da noch zukam. Mein Vater war am verzweifeln. Die metastase wurde entfernt die op verlief auch sehr gut er kann wieder besser sehen. Er bekamm bestrallungen am kopf und später auch der lunge. Danach ging es immer weiter bergab er hat starke schmerzen er bekommt starke schmerzmittelso das er die schmerzen ertagen kann.Der krebs hat wieder die Lunge befallen. Er hat pobleme beim atmen mit mühe und not schafte er es jeden tag zu bestrahlung. Mein Vater liegt wieder im Krankenhaus sein doc sagte zu uns das es nicht besser wird die mittel die er bräucht würde er nicht mehr verkraften. Ich fragte den Arzt ob wir ihn noch mal nach hause bekommen, (er sgte: ich glaube eher nicht)ich weiß im moment gar nicht so rechtn wie ich damit umgehen soll oder wie ich meinem vater, meiner mutter gegenüber verhalten soll.Heut hat mein Vater wieder blut bekommen ihn ging es nicht gut er war nur am schlafen. Wir haben nie mit ihn das Thema Tot angesprochen.Ich fühle Wut trauer und könnte den ganzen tag heulen.
ich drücke alle ganz doll
Gruß Silke

28.04.2002, 01:22
Liebe Margit,
möchte mich heut nach langer Zeit mal wieder melden,habe es die Tage schon mal versucht, bin aber immer wieder rausgeflogen.Wie geht es Dir, ich hoffe doch einigermaßen gut, oder? Hast du deinen Garten mitlerweile fertig? Wir haben auch einen großen Garten(2100 qm)es ist zwar viel Arbeit aber es lenkt mich wenigstens etwas ab.
Mein Vater ist in Pflegestufe 1 gekommen, am Fuß ist noch keine Besserung aufgetreten, wird es wohl auch nicht mehr. Das schlimmste ist für ihn das er nicht mehr alleine laufen kann. Seit Montag hat sich sein Allgemeinzustand verschlechtert, er schläft die meiste Zeit des Tages und ißt auch nicht mehr sehr viel. Im moment geht es mir nicht so gut, jedesmal wenn ich meinen Vater ansehe könnte ich losweinen, weil man einfach hilflos daneben steht und zusehen muß wie dein Vater immer weniger wird und sich total verändert.Mediezinisch ist er bestens versorgt.Mitlerweile fallen mir auch langsam keine Antworten ein wenn er mich fragt ob es irgendwann mal wieder besser wird, was soll ich ihm dann sagen, außer Lügen?
Liebe Margit, das solls für heute gewesen sein, sei mir nicht böse das ich mich solange nicht gemeldet hatte. Hast du eigentlich nochmal was von Kathi gehört?
Sei herzlich gedrückt von
Heide.B

28.04.2002, 08:28
Guten Morgen,liebe Heide
Auch ich war lange nicht mehr im Forum.Es ist soviel passiert und ich hatte nicht die Kraft hier hereinzuschauen.Ich habe oft an dich und die anderen hier gedacht.Weisst du,Lügen in der Form,die du meinst,sind barmherzig.Was soll man so einem Menschen sagen?Es ist bitter,mitanzusehen,wie der Vater(oder wer auch immer)vor den Augen immer mehr kaputtgeht.Immer wieder denke ich,womit die Menschen das verdient haben-auf solch eine Art irgendwann sterben zu müssen.Warum nur kann es nicht schnell und ohne Schmerzen gehen?Wo bitte ist der "liebe Gott" ?Ich habe verlernt,daran zu glauben.Weisst du,morgen ist es 2 Wochen her wo ich einen guten Freund beerdigen musste.Er hatte einen Herzinfarkt-der Tod kam in Sekunden.Das ist sehr tragisch aber wenigstens musste er nicht leiden.Meine Freundin aus Kindertagen hat MS.Sie wird 39 Jahre,hat zwei Jungs von 9 und 11 Jahren und bekam letzte Woche die Nachricht,dass sie,wenn es so weiter geht mit ihrer Krankheit,wohl spätestens in 2-3 Jahren im Rollstuhl sitzt und nur noch den Kopf bewegen kann.Jetzt weisst du,warum ich ziemlich kaputt bin und am liebsten ein dunkles Loch zum Verkriechen finden würde.Heute wäre mein Hochzeitstag.Meine Kinder mit Anhang sind da und die besten Freunde kommen heute nachmittag.Ich bin nicht alleine aber -ich fühle mich alleine.Liebe heide,von Kathi habe ich nichts gehört und mache mir die ganze Zeit Gedanken.Ich habe verzweifelt ihre Telefonnummer gesucht,die ich auf einen kleinen Zettel gekrizelt habe,leider konnt ich sie nicht mehr finden.Für heute solls das gewesen sein.ich wünsche dir alles Liebe,deinem Vater nicht so viele Schmerzen und deiner Familie alle Kraft.Sei umarmt.Margit.r

02.05.2002, 20:48
Liebe Margit,
ich habe mich sehr gefreut das du so schnell geantwortet hast. Wie hast du Euren Hochzeitstag überstanden, ich hoffe es ging so einigermaßen.
Es ist traurig was in deinem Umfeld passiert, wie sollst du dabei wieder Kraft für dich selber finden. Bei uns sieht es auch nicht so gut aus, am Montag war der Hausarzt da und stellte fest das mein Vater auch noch eine Leberentzündung hat und sein linker Lungenflügel bald zusammenfällt.
Durch diese Leberentzündung hat mein Vater überhaupt keinen Hunger mehr, außerdem muß er sich in letzter Zeit immer öfter übergeben. Heute habe ich mit der Ärztin aus Köln gesprochen und sie meinte die Leber würde jetzt langsam meinen Vater vergiften und irgendwann würde er in einen Komaähnlichen Schlaf fallen und nicht mehr aufwachen.Obwohl ich weiß das es das beste für Ihn wäre, will ich es einfach nicht wahrhaben das er irgendwann nicht mehr da ist, es zerreißt mir fast das Herz daneben zustehen und nicht wirklich helfen zu können.Ich kann einfach nicht loslassen.

liebe Margit, das wars für heute, melde mich bald wieder
sei herzlich umarmt.Heide,B

02.05.2002, 21:52
liebe brigitte es tut so gut das zu hören mein vater hat seit august 2001 ein kleinzelliges bronchial carcinom es geht ihm gerade sehr schlecht er hat metastasen an den knochen und der leber.Dia ärzte beraten gerade ob sie noch eine chemo machen, ich will das nichr glauben denn so schlecht geht es ihm nicht.Er hat zwar sehr abgenommen und schläft sehr viel aber das kann doch nicht schon das ende sein.Wir wollten auch homeopatische hilfe aber der krebs ist so schnell weiter gewuchert das wir den termin absagen musten.Liebe birgit ich würde miche freuen wenn du mir einen tar geben kannst hoffe auf antwort irenemichele.irene@arcor.de

05.05.2002, 08:14
Liebe Heide
Ja,mein Hochzeitstag war die Erinnerung pur-das erste mal war ich alleine und auch meine Familie und Freunde konnten "ihn" nicht ersetzen.Ich bekam trotzdem Blumen geschenkt-ist das nicht schön?Von deinem Vater gibt es im Moment wirklich nichts Gutes zu berichten.Was macht die Übelkeit?Wird das jetzt immer so bleiben?Ich kann verstehen,wie dir zumute ist und ich denke,jedes Wort das ich sagen möchte,um dich ein wenig zu trösten ist irgendwie fehl am Platze,denn wirklich trösten in solch einer Situation kann man nicht.Aber sei versichert,dass ich da bin,wenn du mich brauchst und auch wenn wir uns nicht kennen,sind wir doch irgendwie Vertraute-wir müssen stark sein und es bleiben und wir schaffen das.Irgendwann wirst du loslassen müssen und dein Herz wird in Stücke gerissen-doch auch diese Stücke setzen sich wie in einem schweren Puzzle wieder zusammen-ich denke an dich!Sei fest gedrückt.Margit.r

13.05.2002, 08:45
Heute morgen um 6 Uhr ist meine kleine Blume friedlich eingeschlafen. Ich werde sie sehr vermissen, denn sie war der Halt, den ich immer gebraucht habe. Der Trost den ich habe ist, ich brauchte sie nicht allzu sehr leiden sehen.

13.05.2002, 11:52
Liebe Anneliese ,
ich möchte Dir mein Beileid aussprechen! Nun geht es unseren LIEBEN besser, ja es ist unser einziger Trost!
Wünsche Dir alle KRAFT
Conni

Liebe Margit, liebe Heide,
schaue grade auch mal wieder ins Forum, ach Margit, Du hast auch wieder eine sehr schwere Zeit - eurer Hochzeitstag! Mein Dad hätte am 06.05.Geburtstag gehabt, Vatertag und gestern Muttertag, wir waren in Düsseldorf in Miami Nights alle mit Mam, aber es war alles so schwer- Du kennst es leider nur zu gut!
Mam leidet zur Zeit mehr, als in den ersten Wochen, mir geht es nicht anders-
Heide, es tut mir so leid, ich weiß, es tut so weh, diese Veränderung mit ansehen zu müssen und sich so entsetzlich machtlos fühlen!!! Man möchte Mut zu sprechen und hat diese Angst, daß Sie in unseren Augen lesen, daß wir selber immer hoffnungsloser werden. und irgendwie schleppt man sich nur so durch den Tag- ich wünsche Euch weiterhin viel KRAFT
Conni

13.05.2002, 16:33
Ihr Lieben,
Anneliese (Lissy) ist leider heute eingeschlafen! Fred ist der Hinterbliebene!

13.05.2002, 16:33
Ihr Lieben,
Anneliese (Lissy) ist leider heute eingeschlafen! Fred ist der Hinterbliebene!

14.05.2002, 14:11
Hallo Fred
Es tut mir sehr leid was ich heute lesen muss.Trost gibt es nicht,aber was dir bleibt,ist zu wissen,dass sie jetzt dort wo sie ist,keine Schmerzen mehr hat und nicht mehr leiden muss.Sie ist dir vorrausgegangen und du musst sehen,wie du nun deinen Weg alleine weitergehst.Dafür wünsche ich dir viel Kraft.Ich kann verstehen,wie du dich fühlst-ich habe es selbst erlebt und erlebe es immer noch.Ich denke an dich.Margit.r

16.05.2002, 13:14
Hallo Fred
Habe gerade erfahren,dass da ein Bild von einer toten Frau einigen Teilnehmern zugegangen ist und dabei ist dein Name gefallen.Nun bin ich doch sprachlos.Hast du denn gar nicht daran gedacht,wie schockierend so etwas sein kann?Du kannst so etwas doch nicht verbreiten,wie andere Fotos von ihrem ersten Kind!Wir haben hier so viele Betroffene,die wohl einige Zeit brauchen,um damit fertig zu werden.Sie haben nun ständig dieses Bild vor Augen-reichlich geschmacklos,findest du nicht?Selbst ich als Angehörige habe für solche Dinge leider kein Verständnis.Margit.r

16.05.2002, 13:47
Hallo Fred,
ich kann mich nur den Worten von margitr. anschliessen. Dir scheinen Menschen nichts Wert zu sein, sonst hättest Du weder Deiner Frau noch den anderen das angetan. Du solltest Dich dafür ein Leben lang schämen. Ich hoffe Du hast keine Kinder. Falls doch, wie kannst Du denen denn so was antun?

27.05.2002, 01:13
Hallo
Wer kann mir sagen, wie man sich wirklich mit dem Gedanken vertraut machen kann, bald nicht mehr "das Mäuschen" seiner Mutter zu sein.Ich weiss, dass es bald soweit sein wird, aber es kommt mir noch vor , als sei ich "im falschen Film".
Wie kann man Hilfe bekommen und Beratung darüber, wie man meine Mutter noch einmal nach Hause bekommt? Sie möchte ihre letzte Zeit nicht im Krankenhaus verbringen.Und ich denke , auch jetzt, wo die Metastasen im Gerirn sie sehr beeinträchtigen und sie immer öfter wie abwesend ist, denke ich in ihren Augen die Frage zu lesen: Warum muss ich hier auf einer Intensivstation sein, und darf nicht in Ruhe zu Hause sterben?
Ich weiss, dass ich bald loslassen muss.Lieben heisst loslassen können.Aber es tut so weh.Und es geht alles so schrecklich schnell.
Hier gibt es leider viele, die diese Situation kennen und das tut mir sehr leid.
Ich kann nur allein zu Hause weinen; auch das nicht oft.Im Krankenhaus lachen und schmusen wir in den wenigen klaren Momenten.
Wie kann ich meinem Vater helfen das durchzustehen, wenn ich es für mich kaum realisieren kann?Wie erkläre ich meiner Tochter , dass Omi bald von uns gehen wird?
Es hat vor 4 Monaten schon bei dem Abschied von meiner Omi so verdammt wehgetan, aber ich hatte einfach keine Zeit zur Trauer, denn kurze Zeit später kam die Hiobsbotschaft:Mum hat Lungenkrebs, dann Die Metastase im Kopf, die OP; nun die Neubildung(Explosionsartig)des selben Tumors plus 5 weiteren und die Nachricht, dass es nun nicht mehr um Behandlungsweisen,sondern um palliative Pflege geht;wo vor knapp einer Woche noch um Bestrahlung am Kopf und Op an der Lunge ging.
Wir haben nach dem Tod meiner Oma viel über das Sterben gesprochen, und auch als die Diagnose kam. Doch jetzt sprechen wir nicht mehr darüber. Nur dieser flüchtige, bittende Blick ab und zu.
Es ist alles zuviel für mich, und doch bleibe ich erstaunlich ruhig.Es ist alles paradox.
Ich wünsche allen, dass sie ihren Weg finden und dass sie die Liebe und die schönen Augenblicke im Herzen behalten können!
Nur nicht die Wut verlieren; hat meine Mutter oft gesagt
Ich versuchs
Gruss Sasa
[email]sacai@mail.com

27.05.2002, 18:08
Hallo Sasa,
es ist wirklich so, dass man alles wie in einem Film erlebt. Wahrscheinlich ist das unser Schutz. Man kann alles garnicht klar erkennen.
Es ist Dir ein sehr treffender freudscher Ausdruck wiederfahren, nur nicht die "Wut" verlieren, statt wohl den Mut, das ist aber wohl genau das was wir brauchen, um unsere Gefühle in die richtige Richtung zu lenken. Denn wenn uns ausser der Trauer und dieser Hilflosigkeit ein anderes Gefühl übermannt, kompensiert sich das alles nicht nur in eine Richtung. Man kann nicht planen was kommt, aber man kann viel für sich lernen, leider eben nicht nur Gutes, aber den Zusammenhalt den diese Krankheit bringt ist bei all dem negativen auch eine sehr intensive Erfahrung und die sollte man festhalten und daraus Kraft schöpfen. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für diesen gemeinsamen Weg.
Es steckt mehr in uns als wir ahnen, auch wenn wir immer wieder an diese Grenzen stossen, aber das lässt uns immer weiter machen und auch weiter forschen, denn man lässt sich nicht so schnell in eine Ecke drängen, vielleicht ist das einer der wenigen Urinstinkte, die noch in uns schlummern. Alles Gute für Deine Familie und ich drücke Euch die Daumen, dass Euch noch viele schöne Stunden bleiben.
Mein Vater hat auch Lungenkrebs und man kann nur noch lebenserhaltene Maßnahmen anwenden, aber keine Heilung mehr erzielen. Er ist 56 Jahre und zur Zeit in Kur. Man hat ihm in dieser Kur mitgeteilt, dass er jede schmerzfreie Minute ausnutzen soll und er noch ca.1 Jahr hätte. Seitdem schaltet er völlig ab und lässt auch meine Mutter nicht mehr an sich rankommen, die mit ihm in Kur ist. Wahrscheinlich braucht er Zeit, um damit klar zu kommen. Er hört von Tag zu Tag schlechter, der Arzt meint das wäre eine psychische Erscheinung, er will wohl garnicht mehr hören was ihm bevorsteht. Meine Mutter ist trotz allem sehr stark und hofft, dass er sie irgendwann mal an seinen Gedanken wieder teilhaben lässt, denn es ist noch sehr viel zu klären. Mein Mann ist da sehr abgebrüht und meint die anderen haben den Krieg erlebt und sind dadurch abgeklärter geworden, unsere Generation hat diesen scheiss Krebs und das Aids als Aufgabe bekommen. Wenn das man alles so einfach wäre. Theorie und Praxis liegen ja bekanntlich sehr weit auseinander. Vor allem solange man nicht selbst betroffen ist.
Tschüss Michaela

28.05.2002, 11:50
Dieses Filmgefühl kenne ich: meine Mum ist 52, beide Lungenflügel sind mit dem kleinzelligen Bronchialkarzinom befallen. Ansonsten keine Metasthasen. Die Chemo schlägt gut an.
Ich höre mir manchmal beim Sprechen zu und kann manchmal gar nicht glauben, das das meine Mutter betrifft. Es ist surreal. Ich verdränge das, was ich über diese Krankheit lese - die Prognosen, wie die andere Betroffene immer mehr abbauen und sterben. Das kann meiner Mum nicht passieren... und dann merke ich, das das hier doch kein Film ist und das wir erst noch am Anfang des Films sind - da wo noch alles möglich erscheint: ihr geht es gut, sie verliert kein Gewicht, sie ist voller Energie und Pläne... ich will sie nicht verlieren. ich liebe sie doch so sehr. und ich will sie nicht leiden sehen...

29.05.2002, 21:48
Liebe Margit, liebe Heide,

es tut mir so schrecklich leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber mein Computer zu Hause hat den Geist aufgegeben und abends, wenn ich bei Thomas bin, bin ich einfach zu erschlagen. Im Büro komme ich nicht dazu. Ich habe in der ganzen Zeit jetzt immer nur mal reingeschaut. Liebe Heide, was macht Dein Vater. In den letzten Tagen war keine Nachricht von Dir im Forum. Ich denke an Dich und hoffe, dass es ihm einigermaßen geht. Liebe Margit, Du bist nach wie vor der gute Geist. Das ist schön und ich hoffe, dass es Dich etwas ablenkt von Deinem Schmerz. Auch wenn ich mir eine Auszeit genommen habe, meine Gedanken waren ständig bei euch allen.
Nun gut, ich erstatte jetzt Bericht. Mir geht es nicht sonderlich gut. Die Chemos haben mich ziemlich geschafft. Ich gehe jeden Tag ins Büro bis 14 Uhr in der Regel. Wenn ich dann zu Hause ankomme, bin ich zu kaputt um noch irgend etwas zu machen, meistens für den Rest des Tages. Ziemlich frustrierend, manchmal. Die Chemos haben nichts gebracht, ja doch, ich brauche mir morgens die Haare nicht mehr zu fönen und das Rasieren an bestimmten Stellen habe ich auch gespart. Meine Kinder finden mich super so und meinen, so gut mir die Hüte auch stehen, ich könne sie sparen.
Die schrecklichen Schmerzen in den Gelenken haben wieder angefangen, seit ich keine Chemo mehr bekomme (die letzte war vor 4 Wochen, dann erst wieder Untersuchungen usw.)
Montag war ich zum Lungenfunktionstest. War auch nicht so toll, liegt bei 40 %. Gestern war ich im Strahlenzentrum und ab nächster Woche sind dann für die nächsten 4 Wochen Bestrahlungen für den Primärtumor angesagt. Mal sehen, wie es wird. Ich hoffe im Moment nur, dass ich weiter arbeiten kann. Parallel zur Bestrahlung bekomme ich dann Chemo für die Metastasen. bekomme ich dann Chemo für die Metastasen.
Von diesen „kleinen Unpässlichkeiten“ abgesehen, geht es mir gut. Schlimm ist halt, dass ich meine eigentliche Aktivität nicht ausleben kann. Darüber verzweifle ich hin und wieder. Aber mein Humor ist ungebeugt und der Kampfgeist immer noch voll da. Es dauert halt ein Weilchen, bis mein Körper mit meinem Geist konform geht.
Ich kann euch nicht versprechen, dass ich jetzt wieder ständig präsent bin, aberso lange ihr nichts hört, ist Alles im Grünen Bereich. Christine gibt euch Bescheid, falls etwas Unerwartetes eintrifft.
Ich denke ganz fest an euch und hoffe, dass ihr euch nicht unterkriegen lasst. Fühlt euch gedrückt.
Alles Liebe. Kathi

31.05.2002, 18:41
Meine liebe Kathi
Ich weiss nicht,ob du im Forum mitbekommen hast,dass ich deine Telefonnummer verschlampert habe und darüber ganz unglücklich war.Nun fällt mir ein Stein vom Herzen-ich bin ganz glücklich wieder etwas von dir zu hören.So oft habe ich an dich gedacht und mir die schlimmsten Dinge ausgemalt-jetzt bist du wieder hier und mir gehts besser.Gerade vor ein paar Tagen hat meine Tochter nach dir gefragt und ich konnte ihr nicht sagen,was los ist.Nun werde ich gleich Bericht erstatten.Ja weisst du,es ist Sommer und ich denke Sonnenhüte stehen dir auch ganz gut.Die Haare kommen wieder-was mir Sorgen macht,sind die anderen Dinge über die du schreibst.Meine Süsse,du bist eine Kämpfernatur und darüber bin ich froh.Aber bitte melde dich ab und zu,damit ich weiss,wie die Bestrahlung verläuft und wie es dir geht.Petra ist gerade hier und hat gejubelt,weil du dich gemeldet hast.Ich wünsche dir alles Liebe und drücke dich ganz doll.Grüsse deine Töchter von mir.Margit.r

21.06.2002, 23:21
Liebe Margit, liebe Kathi,
möchte euch heute nach ziemlich langer Zeit wieder einmal schreiben, ich hoffe ihr seid mir nicht böse das ich mich solange nicht mehr gemeldet habe. Wie geht es Euch beiden, ich hoffe doch gut oder? Habe mich riesig gefreut das sich Kathi wieder gemeldet hat.
Bei meinem Vater werden die guten Tage immer weniger, es gibt eigentlich nichts was nicht angeriffen ist(Leber, Milz,Nebennieren,kleines Becken,Knochen...).Meine Schwestern und ich sind
sehr viel mit unserem Vater unterwegs, es ist das einzigste was wir für ihm noch machen können,sich soviel Zeit zunehmen wie es nur geht.Das schlimmste für meinen Vater ist das er im moment nicht laufen kann und im Rollstuhl gefahren werden muß.In letzter Zeit haben mich meine Schwestern immer wieder gefragt ob er nicht zu weiteren Untersuchungen müßte, das hat mich wiederum so verunsichtert (ob ich auch alles medizinische für ihn getan habe)das ich die Ärtin in Köln angerufen habe,sie meinte auch das meine Mutter und ich alles richtig machen würden, sie sagte auch das mein Vater für eine weitere OP einfach zu schwach sei,er würde diese garnicht überleben. Seit ungefähr 14 Tagen hat mein Vater Blut im Stuhl,der Arzt vermutet das jetzt auch der Magen angegriffen wird. Außerdem wurde festgestellt das sich ein Lungenflügel mit Flüssigkeit füllt(punktieren im moment sinnlos).
Es ist alles so traurig,dabei zu zusehen wie sich mein Vater immer mehr verändert und immer weniger wird.
So ihr lieben, habe heute genug geklagt,kann aber leider nichts positives Schreiben(möchte schon).
Seid beide herzlich gedrückt und gegrüßt von
Heide.b