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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemo ja oder nein?


Schneeglitzern
06.03.2010, 10:07
Hallo!

Meinem Schwiegervater wurde nun wie wohl üblich die Chemo vorgeschlagen.

Nun möchte er diese nicht machen.

Ich bin etwas ratlos was wir ihm raten sollen.

Wie sind die Erfahrungen der Betroffenen und Angehörigen mit der Chemo?

Leider kann der Arzt trotz eines neuen CTs kein Stadium festlegen. Er scheint nicht viel zu sehen.

Gruß
Schneeglitzern

Sandra10
06.03.2010, 11:22
Hallo Schneeglitzern

also grundsätzlich sollte das jeder Patient selbst entscheiden, was mit ihm gemacht wird. Es gibt durchaus Menschen, die eine Chemo strikt ablehnen, hätte unser Vater das getan, so hätte zumindest ich das akzeptiert.
Ich denke, dass du ihm nicht wirklich zu was raten kannst, was du tun kannst, ist, ihm alle möglichen Infos über Vor-und Nachteile einer Chemo zu übermitteln.
Dass kein Stadium festgestellt wurde, kann ich gar nicht glauben, das müssten die doch sehen können!?
Ich glaube, dass man jemanden in so einem Fall am Meisten hilft, indem man ihm moralische Unterstützung anbietet,ihn begleitet, bei ihm ist, egal, wie er sich entscheidet.

Drück dich
Liebe Grüsse
Sandra

Ariane E.
07.03.2010, 21:24
Hallo Schneeglitzern.
Ich verfolge schon eine Zeit diese Seite. gestern habe ich gedacht, das ich gerne etwas dazu sagen möchte.
Mein Vater ist letztes Jahr im Mai ins Krhs gegangen wegen starken Atembeschwerden. Da wurde direkt 1 1/2 l Wasser von der Lunge abgezogen und Proben genommen. Das wurde Wasser wurde dann in regelmäßigen Abständen abgenommen. Zwischenzeitlich wurde im eine Drainage gelegt, die ihm sehr viele Schmerzen bereitete. Aber von Krebs war immer noch nicht die Rede. Er war übrigens, bevor er ins Krhs ging, bei seinem Pulmologen. Der sagte ist alles inordnung. Scherz. Nach einer weiteren Operation, wo im der Zwischenraum zwischen Lunge und Rippenfell verklebt wurde und wo wieder Proben genommen wurden, dachte ich wir hätten noch einmal Glück gehabt. Es waren halt "nur" 2 Lungenentzündungen. Ich dachte bis dahin, das man Krebs schnell diagnostiziert. Wie naiv im nachhinein. Ich rede von einem Zeitraum von einem Monat! Eines Tages kam ich ins Krhs und traf den Oberarzt, der mich mit den Worten begrüßte: Sie Wissen doch, das ihr Vater Krebs hat!. Ich dachte mir zieht jemand den Boden unter den Füßen weg. OK dachte ich wir kämpfen. Ich wollte auch immer den Grad wissen, weil ich mit Helixor anfangen wollte, aber keiner wollte was sagen. Mit der Chemo konnten wir nicht beginnen, weil die Drainagenarben nicht heilen wollten und immer suppten. Als wir endlich mit der Chemo beginnen konnten, wurde alles nur schlimmer. Er bekam starke durchfälle, seine Beine wurde fast schwarz und er bekam Bluttransfusionen. Meine Vater hat die Chemo nicht gut vertragen. Sie wurde dann halbiert. Im Nachhinein frag ich mich, ob es richtig war mit der Chemo, oder haben wir dan Leid nur hinausgezögert. Mein Vater ist am 07.09.2009 verstorben in tiefer Analogsedierung wie es so schön heißt. Er hatte nur 4 Monate. Im Nachhinein weiß ich, daß er von Anfang an keine Chance hatte. Hab im Internet nachgeschaut. Er hatte vor 20 Jahren mit Asbest gearbeitet und das war das Dankeschön ein sarkomatoides Pleuramesotheliom. Alle die mit ihm damals bei WANIT gearbeitet haben sind daran gestorben. Viele schon viel früher.
Liebe Grüße Ariane

sunnyhexe
08.03.2010, 20:25
Hallo Schneeglitzern,

ja das muss wirklich jeder selber entscheiden. Mein Vater hat auch ein paar Zyklen (Alimpta)gemacht, der Krebs ist trotzdem gewachsen.
Nun wird gesagt..tja wer weiss...vielleicht wäre es sonst noch schneller gewachsen...ich hatte meinem Vater eigentlich eine Eigenblutbehandlung vorgeschlagen...hätte er auch gemacht....siehe auch unter www.k-bio.de , aber er hatte nicht genügend Lymphozyten...und keiner konnte ihm sagen...wie er schnell davon mehr bekommt...also hat er sich für die Chemo entschieden.

Nun ist das Immunsystem so zerstört, das die Eigenblutbehandlung auch nicht mehr gemacht werden kann...ihm ging es während der Chemo nicht gut und er hat stark abgenommen....ist nur noch Haut und Knochen...tja nun macht er...weil es ja keine Alternative gibt eine weitere schwächere Chemo....die verträgt er bis jetzt ganz gut..sagt aber er fühlt sich teilweise benommen...

Übrigens er hat es satt, daß jeder irgendwas weiss, was er unbedingt machen soll, weil das möglicherweise hilft....

Liebe Grüsse

Sonja