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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darmkrebs, eine Geschichte


01.10.2003, 11:34
Hallo, zur Vorhersage der lebenserwartung bei Diagnose Darmkrebs habe ich folgende Geschichte:
Meine Schwiegermutter hatte ca. ein Jahr lang mit Durchfällen zu kämpfen. Da sie aber 300 km weit weg wohnte erfuhren wir nur sporadisch davon. War sie bei uns zu Besuch schickten wir sie zum Arzt. Sie ging dann mit den folgenden Worten in Behandslungszimmer: " Ich habe Durchfall, nicht schlimm, ich brauche nur ein Mittel dagegen." Das selbe machte sie bei ihrem Arzt zu Hause.

Im Herbst 2002 wurde dann ein Darmkarzinom (Enddarm) festgestellt sowie Metastasen in der Leber. Als Lebenserwartung wurde maximal ein halbes Jahr gegeben. Also bekam sie in der Uniklinik Jena einmal die Woche Chemotherapie. Zu dem Zeitpunkt hatte sie aber schon über 20 kg abgenommen und wurde immer schwächer. Eine Operation wäre angeblich nicht nötig.

Im März 2003 holten wir dann Schwiegermutter zu uns besorgten ihr einen termin bei einem Onkologen. Der hat sie als erstes (nach einigen Untersuchungen) ins Krankenhaus zur OP geschickt. Dort bekam sie einen Stomaausgang und es wurde ca. 1/2 Meter des Darmes entnommen. Lebenserwartung: 2 Tage, 2 Wochen oder 2 Monate (Aussage des Arztes) Eine Chemo wird jetzt nicht mehr gemacht, da sie schon zu schwach ist.

Trotz aller prognosen lebt meine Schwiegermutter immer noch! Sie ist zwar schwer pflegebedürftig und verlaäßt das Bett selten, hat aber immer noch Spaß am Leben. Sie liest wieder, schaut Fernsehen und freut sich wenn wir Zeit für sie haben. Unser nächstes Ziel heißt jetzt Weihnachten. Daran sieht man, das mit viel Willen man den krebs vielleicht nicht in so einem Stadium heilen kann (sie hat jetzt auch einen Tumor in der Lunge) aber man kann leben und Zeit gewinnen!

P.S. Mein Mann rief mich vorhin an. Er war bei einer Magenspiegelung, da er Blut im Stuhl hat. Es ist ein 12-Finger-Darm-Geschwür. Ich bin am beten, das es "NUR" ein Geschwür ist.

Angela