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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Metastasen nach mehren Jahren


03.10.2003, 15:26
Vor 4,5 Jhren wurde bei mir Brustkrebs mit befallenen Lymphknoten diagnostiziert. Es folgte OP, Chemotherapie, Bestrahlung. Danach Tamoxifen, Mistel und verschiedene Dinge zur Stärkung des Immunsystems( Selen, Zink, Enzyme etc.) Jetzt nach -wie gesagt immerhin 4,5 Jahren- im Rahmen der Vorsorge erhöhte Tumormarker, Lokalrezidive im Op-Gebiet, multiple, kleine Lungenmetastasen, die im Röntgenbild noch gar nicht sichtbar sind, wohl aber im CT.Mein Schock darüber sitzt ziemlich tief, dachte ich doch , ich hätte die "Kurve bekommen". Jetzt Therapie mit Femara anstelle von Tamoxifen, andere Mistel ( wohl mehr für meine Beruhigung).
Der Onkologe teilte mir mit, mit Wiederauftreten der Krankheit sei sie nunmehr nicht mehr heilbar und ich hätte mit Glück noch 10 Jahre .Mein Gynäkologe war da schon zuversichtlicher und meinte, Femara sei ein ganz wirksames Medikament und es wäre durchaus möglich, daß sich die Metastasen zurückentwickeln. Ich hoffe sehr, daß genau das passiert und außerdem eine erneute Chemo vermieden werden kann. Große Scheiße das Ganze und es zeigt mir wieder, wie unberechenbar und fies diese Krankheit ist. Im ersten Impuls wäre ich am liebsten "vor den Baum" gefahren, weil ich dachte, das schaffe ich kein zweitesmal, noch mal Chemo und den ganzen Mist, keine Normalität mehr...Mittlerweile bin ich bereit, dem Krebs ein zweitesmal "die Stirn zu bieten" und hoffe, daß ich dabei erfolgreich bin!!!
Wer hat ähnliches erlebt und mag darüber berichten oder lebt vielleicht auch schon lange mit Metastasen in der Art, wie sie bei mir auftraten?
Soweit erstmal, ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft und Zuversicht!

03.10.2003, 19:00
Liebe Sylvia !!!!
Zuerst einmal wünsche ich Dir viel Kraft und Zuversicht, damit Du Deine nächste Chemo erfolgreich hinter Dir bringen kannst. Denk daran... a l l e s ist m ö g l i c h ! Du wirst es auch ein zweites mal schaffen !!!
Ich habe zum Glück im Januar keine Chemo gebraucht (Gebärmutterhalskrebs). Man konnte alles im gesunden entfernen (Gebärmutter, radikal alle Lymhe im kleinen Becken und Lymhbahnen...Lymhb. waren befallen, aber keine Lymphe). Jetzt habe ich grosse Spätfolgen von der OP.
Meine Frage .....wurden bei Dir auch die Lymphe entfernt ; im Achselbereich ? Wenn ja, leidest Du an Lymphstau in den Armen ? Ich habe grosse Probleme mit meinen Beinen...Wasseransammlungen. Ich bekomme drei mal die Woche eine Ganzkörpermassage, aber wirklich helfen tut das nicht.
Eine Blasenlähmung habe ich auch davon getragen, aber so hart sich das auch anhören mag, man kann damit leben. Nun es bleibt einen auch keine andere Wahl.
Manchmal denke ich, dass ich hier im Forum mit meinen Problemen alleine dastehe.
Dir wünsche ich alles Beste der Welt....Dein Brief hat mich tief getroffen !
Ganz liebe, liebe Grüsse von mir.
Isabell

03.10.2003, 20:49
Liebe Sylvia, lies mal die Bücher "Wieder gesund werden" von Carl Simonton und "Prognose Hoffnung" von Bernie Siegel. In beiden Büchern sind Wege aufgezeichnet, wie unheilbar Krebskranke wieder genesen sind. Viele Beispiele sind dabei, besonders im zweiten Buch. Ich bin gerade dabei, Simonton umzusetzen und habe bereits erste Erfolge...die Tumormarker fallen wieder, wenn auch langsam. Ich wünsche Dir viel Kraft.Gruß Karin

04.10.2003, 18:04
Liebe Isabell und liebe Karin,
wie schön, eine Antwort zu lesen.Danke für die Buchtips,das Erste von Simonton kenne ich und werde mich auch wieder im Visualisieren üben.Das Zweite werde ich mir besorgen.
Zu Deiner Frage Isabell: Ja, neben der Brust wurden mir 1999 auch mehrere befallene Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt. Ich habe jedoch nie Probleme mit Lymphstauungen gehabt, keine dicken Arme und so. Gott-sei-Dank. Wie gesagt, ging alles prima die letzten Jahre und ich dachte, das Thema sei vom Tisch. Und nun eben die Metastasen...
Liebe Grüße an Euch und Danke für Eure Reaktion. Das tut mir gut!

Rudolf
05.10.2003, 14:23
Liebe Isabell,
was verstehst Du unter Lymphe?
Lymphe kann man nicht operativ entfernen, denn es ist die Lymphflüssigkeit, die durch die Lymphbahnen (-Gefäße) fließt und natürlich auch durch die Lymphknoten. Die Lymphe nimmt Gewebeflüssigkeit mit Schlackenstoffen auf und liefert diese am Ende in der Blutbahn ab, von wo sie über Niere und Leber ausgeschieden werden.
Nicht jeder Operateur scheint die große Bedeutung der Lymphbahnen zu kennen und ist dann sehr großzügig im Wegschnippeln.
Wenn aber gerade im Bauchraum zu viele Lymphgefäße fehlen, und auch in der Axelgegend, dann kommt es zum Lymphstau in den Extremitäten. Und Druckerzeugung bedeutet Schmerzen.
Manchmal kann durch eine gezielte Lymphdrainage (nicht Massage) die Bildung neuer Lymphgefäße angeregt werden. Auf jeden Fall kann sie helfen, die Lymphe abfließen zu lassen. Auch nächtliches Hochlagern der Beine kann hilfreich sein.
Bei der Lympho-Opt-Klinik in Hohenstadt kannst Du wahrscheinlich Anschriften von Ärzten und Lymphtherapeuten bekommen. Tel. 09154 911200.
Viel Erfolg und liebe Grüße
Rudolf

05.10.2003, 20:02
Liebe Sylvia, ich kann Dich nur darin unterstützen 'dem Krebs zum zweiten Mal die Stirn zu bieten'. Du hast es einmal geschafft und wirst es bestimmt wieder schaffen, zumindest hast Du einen starken Willen. Ich meine, der Onkologe hat sich nicht sehr geschickt verhalten.Ich bin ohnehin der Meinung, daß Ärzte sich mit Überlebenszeitvorgaben zurück halten sollten.Such Dir die richtigen Ärzte und nimm den Kampf auf.Ich drücke Dir fest die Daumen! LG

05.10.2003, 21:11
Lieber Rudolf,
sorry ich hatte mich wohl falsch ausgedrückt...natürlich meinte ich mit Lymphe ...Lymhknoten. Was meinst Du mit gezielte Lymhdrainge ???
Schön, dass Du viel über Lymphe weisst. Woher Dein spezifisches Wissen (ich bin wohl sehr neugierig...lach) ? Meinst Du wirklich, wenn ich meine Massagen kontinuierlich bekomme, dass die Lymphflüssigkeit irgendwann einen neuen Weg findet ?
Das ganze ist schon eine wirkliche grosse Belastung für mich.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du lieber Rudolf mir einige weitere Tipps schenken könntest. Man lernt schliesslich nie aus.
Übrigens ich muss dazu sagen, dass meine Lymphbahnen nicht einfach aus Irrsinn weggeschnippelt wurden, denn bei mir sass dort der "böse Krebs" schon drin.
Dir wünsche ich noch einen angenehmen Sonntag Abend.
Liebe Grüsse Isabell

06.10.2003, 11:03
Liebe Sylvia, im Forum "positive Gedanken...." ist ein Beitrag "Glück" , dort schreibt eine Tochter, wie ihre Mutter den Brustkrebs das zweite mal besiegt hat. u.a. mit Simonton.
Ich wünsche Dir alles Gute Gruß Karin

06.10.2003, 14:04
Liebe Karin,
vielen Dank für den Tip, habe gleich nachgelesen, die Mutter hat ja fast die gleiche Diagnose wie ich. Das macht Mut.
liebe Grüße: Sylvia

Rudolf
07.10.2003, 00:49
Liebe Isabell,
ich gehe sehr wohl davon aus, daß die Lymphknoten und -bahnen nicht ohne Grund entfernt wurden.
Trotzdem ist auch wahr, daß viele Ärzte mit dem Lymphsystem nichts anfangen können.

Ich kann dadurch etwas mehr über Lymphödeme sagen, weil meine Frau schon lange darunter leidet. (Klingt fast wie Arbeitsteilung: Ich hatte Krebs, sie hat das Lymphproblem).
Gewöhnliche Massage nützt beim Lymphödem überhaupt nichts, im Gegenteil, sie kann das Problem verstärken. Weil die Lymphgefäße sehr fein und sensibel sind. Deshalb ist Lymphdrainage eine ganz sanfte Angelegenheit. Und das wiederum weiß nicht jede Masseuse.

Ich hatte heute Gelegenheit, mit Dr. Schingale, dem Leiter der Lympho-Opt Klinik, persönlich zu sprechen. Er sagte mir folgendes: zwischen den Lymphgefäßen der Beine und denen des Oberkörpers und der Arme besteht eine natürliche Verbindung, am Bauchraum vorbei, die allein durch physiotherapeutische Maßnahmen gestärkt werden kann. Seine Aussage klang sehr optimistisch.
Ich möchte Dir dringend empfehlen, mit der genannten Klinik (inkl. Praxis) Kontakt aufzunehmen. Auch über www.lympho-opt.de kannst Du sicher wichtiges erfahren.

Auch diese Adresse, die ich eben über google fand, scheint mir interessant:
Deutsche Gesellschaft für Lymphologie (führt eine bundesweite Therapeutenliste), Lindenstr. 8, 79877 Friedenweiler, Tel.: 07651 / 971611,
Fax: 07651 / 971612, e-mail: lymphdgl@t-online.de

Liebe Grüße
Rudolf

07.10.2003, 08:11
Lieber Rudolf,
jetzt musste ich erstmal heftig schlucken, denn was ich unter Deinen Link sah, war ja erschreckend. Die Bilder erzeugen Angst in mir. Bei mir ist das gottseidank ! nicht so schlimm. Zwar ist mein rechtes Bein etwas dicker...besonders am Knie, aber ein fremder kann dies nicht sofort mit dem blossen Auge sehen. Ich bekomme jetzt auch eine Stützstrumpfhose verschrieben und denke mal, dass man vielleicht (bin ja voller Hoffnung) mein Ödem ein bissl im Griff bekommt. Man darf schliesslich nicht aufgeben. Ich folge den Satz.....immer positiv denken !!! (lach wenn dies so leicht wäre)
Wenn Du möchtest, dann kannst Du mir ja mal bei Gelegenheit erzählen, wann Deine Frau das Lymphproblem bekommen hat. Was war der Auslöser ?
Wie ich aus Deinen Brief entnommen habe, so seid Ihr beide krank gewesen oder immer noch. Der Krebs ist schon sehr fies und kann einen erstmal psychisch krank machnen. Toll finde ich, dass Ihr beide trotz Krankheit zusammen haltet. Mein Freund, den ich seid über 3 1/2 Jahren liebe; hält sehr zu mir und gibt mir enorm viel Kraft. Ohne mein Kind und mein Partner wäre ich schon längst verloren!
Schön, dass Du so schnell geantwortet hast. Ich dachte mir, werf mal einen Blick im Forum, vielleicht habe ich ja eine Antwort erhalten. Glück gehabt.
Euch beiden wünsche ich einen erholsamen Herbsttag.
Bis denne Isabell

Rudolf
07.10.2003, 11:58
Liebe Isabell,
die Bilder, die Du gesehen hast, sind wirklich erschreckend. Es muß sich dabei aber wohl um Formen der Elephantiasis handeln, die nicht schmerzhaft sind, sonst wären die Betroffenen viel eher zum Arzt gegangen. Ich war gestern in der Lymph-Klinik und habe 2 oder 3 dieser "beeindruckenden" Patienten gesehen.
Dort war aber auch z.B. ein elfjähriger Junge, der sich beim Fußballspielen ein Knie verletzt hatte, und nach einer Operation einen Lymphstau am Unterschenkel. Bei ihm ging es darum, den Lymphfluß am Knie vorbei mit gezielten, täglich erneuerten Bandagen wieder zu aktivieren.
Meiner Frau geht es eher wie Dir, äußerlich sieht man fast nichts, aber es sind die Schmerzen, die ihr das Leben schwer machen.
Stützstrumpfhosen sind nach Meinung der Lymphologen nicht die Lösung, weil sie zu elastisch sind. Durch eine feste Bandage werden die Lymphgefäße zusammengedrückt, beim Gehen "massiert", und dadurch wird die Lymphe weitertransportiert.
Meine Frau hat das Lymphödem vermutlich durch eine Borreliose bekommen, die sie vor mindestens 15 Jahren hatte. Ich habe sie vor 7 Jahren kennengelernt, vor 3 Jahren hatte ich die Diagnose Krebs, 3 Monate später haben wir geheiratet.

Ich wünsche Dir, daß Du Dein Ödem nicht ein bissl in den Griff bekommst, sondern vollständig. Warum nicht die professionelle Hilfe eines Facharztes in Anspruch nehmen? Fachärzte für Lymphologie gibt es bisher nur sehr wenige.
Ich betone: bei Dir geht es nicht um Elephantiasis, sondern um eine andere Form des Lymphstaus.
Und unter "positiv denken" verstehst Du offenbar wie ich, daß man den Blick auch auf das Schöne im Leben lenkt. Es kann ja nicht darum gehen, daß man Probleme unter den Teppich kehrt, wenn man sie nicht shen will. Irgendwann kriegt der Teppich dann eine gefährliche Beule.
Liebe Grüße und alles Gute
Rudolf

07.10.2003, 18:05
Lieber Rudolf,
danke für Deine schnelle Antwort. Ich bin immer wieder total verwundert, dass Du so gut über dieses Krankheitsbild Bescheid weisst.
Ich bin in Bensberg bei einen guten Phlebologe in Behandlung; selber komme ich aus Köln. Ständig kommen aber immer wieder neue Fragen auf. Zuerst war ich Anfang Sommer bei einen anderen Arzt in Behandlung, der aber überhaupt null Ahnung hatte. Er hatte mich an einen Lymphdrainagengerät angeschlossen und mit hohen Druck wurde bei jeder Sitzung das Wasser aus den Beinen gepumpt. Nach sieben Sitzungen, jeweils 30 min war dann auch der Effekt erzielt. Nach wenigen Tagen aber schoss das Wasser wieder ein und ich stand dann wieder vor ein Rätsel. Diesmal dachte ich mir, dass kann es ja nicht sein und hab mich ein wenig im Internet schlau gemacht. Oft aber sagt jeder etwas anderes oder aber wenige haben ein ausgeprägtes Fachwissen. Hiermit meine ich die vielen Götter in weiss, die sich alle Ärzte nennen.
Durch Zufall bin ich dann an den Arzt in Bensberg gelandet. Gerade zwei mal war ich bei ihm und er hat auch direkt gesehen was Phase ist und mich davor gewarnt, was alles passieren kann wenn man falsche Behandlungen für den Lymphstau-Abbau bekommt. Wie Du schon erwähnt hattest, man darf nur mit leichten Bewegungen an den ganzen Körper massieren......und nicht mit hohen Druck. Generell muss man sich bei unklaren Krankheitsbildern Zweitmeinungen einholen. Ich halte das für wichtig und richtig. Ab Januar wird uns damit ein Strich durch die Rechnung gezogen....echter Blödsinn was die da "oben" wieder geregelt haben (10 Euro pro Quartal ...Du weisst sicherlich selber Bescheid). Die ganze Politik lässt mittlerweile zu wünschen übrig. Da wären wir aber jetzt bei einen anderen Thema....lach.
Wenn Du viel Freizeit hast, wie ich es momentan habe; dann würde ich mich freuen, wenn Du einfach mal wieder von Dir hören lässt. Wie lange ist das mit Deiner Krebsgeschichte her ?
Euch noch einen erholsamen Abend. Bei dem Regenwetter lässt sich ja zuweit schön kuscheln....lach. Mein Freund ist allerdings noch am arbeiten. Ich muss noch etwas warten......Tschüssi und nochmal einen ganz lieben Gruss von mir oder auch von uns ! Isabell

Tamara Wiedmann
07.10.2003, 22:02
Liebe Isabell!

Ich kann Dir nur den guten Rat geben, mal eine/einen anderen Therapeuten/Therapeutin für die Lymphdrainage zu suchen. Ich arbeite selbst in einer Klinik und unsere Masseurin hat noch bei keinem Patienten eine Umfangsminderung unter 2 cm an den Extremitäten geschafft.
Ist also alles möglich!

Liebe Grüße

Tamara

Rudolf
07.10.2003, 22:24
Liebe Isabell,
tja, meine (damals noch nicht) Frau war bereits 1996 einmal 4 Wochen in der Lymph-Klinik. Bei der Gelegenheit habe ich dort auch Vorträge des Klinikleiters gehört, und durch ständige Begleitung durch das Thema setzt sich die Information und wird zu einem Basiswissen. Jetzt ist meine Frau wieder dort.
Meine Krebsdiagnose hatte ich vor knapp 3 Jahren, Nierentumor, 6 Tage später Operation. Am Tag der Klinikentlassung erfuhr ich von Lungenmetastasen. 3 Monate später haben wir geheiratet, weitere 6 Monate später begann ich mit einer Misteltherapie, nach 7 Monaten war fast alles weg. Beim bisher letzten CT vor 10 Monaten war gar nichts mehr zu sehen.
Ein Phlebologe als Fachmann für Venen sollte am ehesten über die Lymphproblematik Bescheid wissen. Insofern bist Du sicher gut beraten. Frag ihn doch mal, wie man denn die Anastomose zwischen den Bein- und Oberkörper-Lymphbahnen aktiviert.
Tja, mit dem Kuscheln ist das jetzt etwas problematisch. Ich wohne bei Frankfurt, und bis zur Klinik sind es 300 km. Aber das geht auch vorbei.
Wenn Du weitere Fragen zum Lymphthema hast, melde Dich.
Liebe Grüße an Euch und Dir gute Besserung
Rudolf

08.10.2003, 08:28
Liebe Tamara,
ich gehe drei mal die Woche zu einer Krankengymnastin, die sich auf Lymphdrainge spezialisiert hat. Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig. Ich weiss es selber nicht, wie lange so etwas dauert, bis man endlich ein bissl Erfolg sieht. Jetzt wo es drausen kühler wird, werden meine Beine automatisch ein klitzekleinwenig dünner. Ich kann nur hoffen und beten, dass ich eines Tages wieder "normal" Leben kann. Wer nicht selbst betroffen ist, kann sich wohl kaum oder sehr schlecht in meine momentane Lage versetzen. Ich kann kein Rock mehr anziehen; geschweige schöne Schuhe. Im Sommer konnte ich wenigstens noch offene Schuhe tragen und meine Füsse schmerzten nicht ganz so doll, aber jetzt im Herbst bekomme ich richtige Probleme mit "normalen" geschlossenen Schuhen. Gestern war ich lange unterwegs und mein rechtes Bein schmerzte derart am Knöchel, sodass man es auch mit blosen Auge sehen konnte. Denn mein Fuss quoll aus den Schuhen, ja das war entsetzlich schmerzhaft ! Ich habe mir schon überlegt, dass ich fürs erste nur noch offene Schuhe tragen werde, egal ob die anderen Leute mich schief anschauen. Es ist verdammt schwer sich mit dieser Situation abzufinden. Ich bin erst 31 J. und habe schon so viele gesundheitliche Einschränkungen. Vor meiner Diagnose Krebs war ich bis Dato immer gesund. Nie gab es Probleme mit meinem Gewicht..lach jetzt bringe ich fünf Kilo mehr auf die Waage, aber nur an den Beinen (Wasser, 1.80m/ 61 Kilo). Da ich gross bin, fällt das zum Glück nicht direkt auf.Mit meiner Blasenlähmung komme ich eigentlich prima zurecht, gäbe es nicht diese "Ödem" Problem. Schön zu wissen, dass es immer noch ein kleinen Hoffnungsschimmer gibt.
Übrigens kann ich auch zu einen Therapeuten im Krankenhaus gehen ? Bezahlt das die gesetzliche Krankenkasse ?
Noch bin ich ja nicht am arbeiten, aber das nächste Problem wird kommen, wenn ich wieder Vollzeit Arbeit aufnehmen werde. Zeitlich gesehen wird das bestimmt alles sehr eng. Gut, dass mein Sohnemann bereits schon 10 J. ist, so ist er schon mal selbstständig genug...gottseidank !!!! Ich wüsste sonst wirklich nicht, wie ich alles unter einen Hut bekommen würde.
Liebe Tamara, jetzt schreibe und schreibe ich und vergesse beinahe die Zeit, denn ich muss gleich zur Lymphdrainage. Danke fürs zuhören.
Einen angenehmen Arbeitstag für Dich !!! Gruss Birgit

08.10.2003, 08:30
...lach.....da hab ick mich wohl verschrieben. Ich bin die Isabell und meine Gedanken kreisten schon bei meiner Krankengymnastin Birgit....SORRY !!!!!!

08.10.2003, 22:18
Lieber Rudolf,
eigentlich wollte ich Dir heute morgen einen Brief schreiben, aber leider verflog die Zeit heute früh sehr schnell .
Wurden Deiner Frau damals auch die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt oder wie kam es zu der Krankheit ? Ich weiss, dass ich sehr neugierig bin, was ich auch schon mal erwähnte, aber so kann ich mir auch ein Bild von anderen Menschen machen, bei denen der "Werdegang" ganz anders verlief, als bei mir (Lymphstau). Mich bewegt dies sehr stark, denn nicht umsonst bombadiere ich Dich in den letzten Tagen mit meinen zahlreichen Fragen.
Es ist einfach beruhigend zu wissen, dass man mit seinen vielen Problemchen nicht alleine dasteht. Das nimmt mir schon viel Ballast ab.
Hinzu kommt noch, das Du sehr nett bist und aufschlussreich schreibst. Es macht richtigen Spass mit Dir in Kontakt zu stehen.
Eine gute Nacht wünsche ich Dir.
Grüsse von uns und viele liebe Grüsse an Deine Frau

09.10.2003, 01:41
Liebe Isabell,
ich hatte schon geschrieben, daß meine Frau das Lymphödem wahrscheinlich durch eine Borreliose bekommen hat. Diese Infektion belastet wie jede andere prinzipiell auch, das Lymphsystem, welches ja für die Infektionsabwehr zuständig ist. Aber die Borreliose ist da wohl besonders hinterhältig.
Die Lymphgefäße haben, ähnlich wie die Venen insbesondere der unteren Gliedmaßen auch, Rückschlagventile, die verhindern, daß die jeweilige Flüssigkeit, wieder nach unten absackt.
Sind diese Klappen defekt, führt das bei den Venen zu Krampfadern, bei den Lymphgefäßen zum Lymphödem.
Du siehst, hier gibt es eine ganz andere Ursache für ein ähnliches Problem. Meine Frau hatte keinen Krebs und auch keinen Grund, irgendein Lymphgefäß entfernen zu lassen. Aber wegen der beschädigten Lymphgefäße wird sie wohl immer auf Lymphdrainage angewiesen sein.
Bei Dir dagegen sehe ich die Möglichkeit, daß Du wieder "normal" wirst, wenn es gelingt, die Lymphbahnen, die am Bauchraum vorbei Oberkörper und Unterkörper verbinden, zu stärken und zu aktivieren.
Auf denn, viel Erfolg. Liebe Grüße
Rudolf

09.10.2003, 13:04
Liebe Isabell und lieber Rudolf,
ich muss beinahe schmunzeln, wie nett ihr euch hier im Forum unterhaltet.
Rudolf weiss wirklich sehr gut Bescheid und das finde ich auch gut, das er seine Erfahrungen hier an dich weitergibt.
Isabell es klingt traurig, dass du so viele Spätfolgen von deiner grossen OP davon tragen musstest. Eine Blasenlähmung...hilfe ! Ich kann mir darunter überhaupt nichts vorstellen.
Dir wünsche ich das Beste, damit auch du wieder eines Tages fit wirst !!!!!
Alles Gute auch für Rudolf !
Gruss Sandra

19.10.2003, 20:09
Lieber Rudolf,
lange nichts mehr von Dir gehört. Ich habe für Dich ein Link. Vielleicht bekomme ich von der Krankenkasse zusätzlich zu meiner manuellen Lymphdrainage noch eine apparative Lymphd..Mein momentaner Zustand ist nicht so rosig. Trotz kühlem Wetter bleiben meine Beschwerden. Ich denke, nein ich fühle, dass mein rechtes Bein eher noch dicker geworden ist. Mir passen auch ganz schlecht meine Herbstschuhe...es ist grausam..man ist ja auch noch so jung !
Wieviele Massagen erhält Deine Frau wöchentlich ? Ich denke, dass sie mittlerweile gut erholt heim gekommen ist, oder ? Lass sie herzlichst grüssen !!!
Einen angenehmen Sonntagabend zusammen, wünscht Isabell

www.villa-sana.de

20.10.2003, 17:24
Liebe Isabell,
ganz meinerseits, ich habe auch lange nichts von Dir gehört.
Meine Frau ist erst 2 Wochen in der Lymph-Klinik und hat noch einmal 2 vor sich. Es geht ihr dort mit der intensiven Behandlung ausgesprochen gut.
Apparative Drainage, manuelle Lymphdrainage, individuelles Wickeln der Beine und lange Spaziergänge (die verpackten Beine müssen bewegt werden, damit die Lymphe fließt!) sind die tägliche Behandlung.
Lymphapress von villa-sana (=gesundes Haus) wird auch in der Lymph-Klinik benutzt. Meine Frau will versuchen, sich so eines verschreiben zu lassen für zuhause. Darüberhinaus wird sie später wohl 2 x wöchentlich zur manuellen Lymphdrainage gehen, oder mehr.
Ich bleibe bei der Meinung, daß Dir diese Klinik auch sehr gut tun würde.
Ich sehe sogar die Möglichkeit, daß Deine Beschwerden verschwinden, wenn einmal die Lymph-Verbindung zwischen Beinen und Oberkörper wieder richtig hergestellt ist.
Im Prinzip sind die vorhandenen Lymphgefäße ja in Ordnung, nur ist der Abfluß behindert, weil etliche Gefäße entfernt wurden. Da sollten Umgehungsstraßen gebaut werden! Nach Aussage des Chefarztes ist das relativ leicht möglich.
Was Deine Zukunft betrifft, bin ich viel optimistischer als bei meiner Frau, denn bei ihr sind keine Gefäße entfernt worden, sondern die vorhandenen sind geschädigt.
Gerade weil Du noch so jung bist, würde ich Nägel mit Köpfen machen und Behandlung in einer der beiden einzigen Fachkliniken suchen.
Etwa die Hälfte der Patienten in der Klinik hat ihre Probleme durch eine Krebserkrankung.
Liebe Grüße
Rudolf

22.10.2003, 22:03
Danke, danke Rudolf !
Erst heute komme ich dazu Dir zu antworten. Sieht Deine Frau schon kleine Erfolge ? Ich gönne es ihr, denn ich weiss mittlerweile wovon ich spreche. In welchem Alter begann ihre Krankheit ? Übrigens wir sprechen hier immer über eine "Person" ...mal schreibe ich Deine Frau..dann wieder s i e ...sag mal, wie heisst denn Deine liebe Frau ?

Mein Arzt teilte mir heute telefonisch mit, das ich pro Sitzung (Massage) 90 min in Anspruch nehmen sollte und nicht 45 min. Da ich oder auch meine Therapeutin dummerweise nie entziffern konnten, was tatsächlich immer auf meinen Rezept(lach waren zum Glück erst 2) stand "jeweils 45min" so dachte sie, dass die gesamte Behandlung 45 min andauern sollte. Das Wörtchen "jeweils" konnte man überhaupt nicht lesen. Im Klartext, es sollte heissen....das ich für jedes Bein 45 min Massage bekommen sollte bzw . eine Ganzkörpermassage. Mal abwarten was die Krankenkasse berechnet hat.

Meine Fragen gehen meistens nie über das hiesige Thema Lymphe hinweg, aber wie geht es Dir eigentlich gesundheitlich ? Stehst Du bereits wieder im Berufsleben ?

Besondere Grüsse auch von meinen "Lebensabschnittspartner"....lach das Wort klingt ja irgendwie grausam oder? Ich wollte Dich doch auch mal zum Lachen bringen und hatte ich Erfolg ? ;););););)
Machs guti,
Isabell

25.10.2003, 19:17
Tja Isabell,
meine liebe Frau heißt Bati, kein deutscher Name.
Da ihr Lymphproblem wahrscheinlich durch eine Borreliose verursacht ist, liegen die Ursprünge wohl mehr als 15 Jahre zurück.
Aber ich erinnere mich nicht daran. (Weil ich Bati damals noch nicht kannte!)
"Lebensabschnittspartner" ist ein scheußliches Wort, wahrscheinlich von Juristen erfunden. Es bezeichnet einen Zeitraum, also die Form, nicht den Inhalt.
Wenn ich Lebensgefährtin sage, dann meine ich den Inhalt, das pulsierende Leben, das Abenteur eines jeden neuen Tages. Ich kenne Bati seit 7 Jahren, geheiratet haben wir vor knapp 3 Jahren.
Ich weiß schon nicht mehr, was ich Dir alles geschrieben habe. Ich hatte ja einen Nierentumor, der vor 3 Jahren wegoperiert wurde. (Damals war ich doppelt so alt wie Du jetzt. Aber nicht doppelt so groß.) Die Lungenmetastasen habe ich mehr als 9 Monate beobachtet, bevor ich sie mit Mistel verabschiedet habe.
Zwar war ich nach der Operation etwas schwach, und ich habe mein Gewicht von damals nur 52 kg auf jetzt 64 kg erhöhen können, aber richtig krank habe ich mich nie gefühlt. So konnte ich auch langsam meine berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Da ich selbständig bin (seit 7 Jahren), mußte und muß ich auf keinen Arbeitgeber Rücksicht nehmen und mußte mit 65 auch nicht "in Rente"!
Wir schreiben hier unter der irreführenden Überschrift "Metastasen..." über Lymphprobleme.
Was hältst Du davon, wenn wir uns per eMail weiterunterhalten? Meine Adresse findest Du links hinter dem Brief oder dem Selbstporträt.
Meine Bati läßt Dich grüßen.
Einen schönen Abend und Sonntag wünscht Euch
Rudolf

Rudolf
25.10.2003, 19:22
Liebe Sandra,
danke für Deinen netten Gruß.
Ich wünsche Dir jede Form von Gesundheit, die Du Dir auch selber wünschst.
Oder noch mehr.
Rudolf

25.10.2003, 22:18
Hallöchen lieber Rudolf,

ich bin damit einverstanden, dass wir in Zukunft diesen Raum für "Betroffene" frei lassen werden.
In den nächsten Tagen werde ich Dir einen Brief per Mail zukommen lassen.

Viele, liebe nette Grüsse auch an Bati !

Abendgrüsse nach IRGENDWO ;););)
Isabell

Rudolf
10.11.2003, 18:14
Liebe Isabell,
vor einer Woche habe ich Bati aus der Lymph-Klinik abgeholt. Es geht ihr deutlich besser, aber die gleichzeitig vorhandene Fibromyalgie ist wohl schwer in den Griff zu bekommen.
Ich schreibe Dir, weil ich Dich DRINGEND daran erinnern will, daß Du etwas für die Stärkung der Lymphgefäße tun solltest, welche die Beine mit dem Oberkörper verbinden.
Ich habe noch einmal mit dem Chefarzt der Klinik gesprochen.
Solange Du nur Lymphdrainage der Beine bekommst, tust Du nur etwas für die Gegenwart, nicht für die Zukunft.
Viele Grüße, auch von Bati. Wir wünschen Dir dauerhafte Heilung, nicht dauerhafte Linderung.
Rudolf

13.11.2003, 12:33
Liebe Isabell,
ich hatte vor knapp 2 Jahren (mit 45 J.)auch eine Unterleibs-OP (Verdacht einer schmerzhaften Zyste), bei der dann als Zufallsbefund ein Tubenkarzinom (wird ähnlich wie Eierstockkrebs behandelt und gewertet, ist allerdings sehr viel seltener, dafür wohl noch aggressiver, wie mir freundlicherweise von Ärzten mitgeteilt wurde) festgestellt wurde. Zunächst schon von dieser Diagnose geschockt, wurde mir damals mitgeteilt, ich müsse gleich nochmal (6 Tage später) unters Messer, da sicherheitshalber nun auch noch etliche Lymphknoten - 37 mit umgebendem Gewebe - usw. entfernt werden müßten. Ich hatte sehr rasch nach der OP das Gefühl mein Bauch und meine Beine werden immer dicker. Wurde jedoch von den Ärzten vertröstet "das sei alles ganz normal". Erst Monate später wurde mir auf mein Nachfragen wegen der Schmerzen usw. in der Uniklinik Heidelberg (wohin ich mich von meinem Arzt wg. Zweitmeinung überweisen ließ) von einem jungen Arzt gesagt, ja klar sie haben einen Lymphstau (sprich ein Lymphödem in beiden Beinen und Bauch). Ich habe mich dann selbst im Internet schlau gemacht, denn die wenigsten Ärzte wissen etwas darüber, geschweige denn können oder wollen sie helfen. Sie nehmen in der Regel diese Krankheit auch nicht ernst. Eher bekannt ist, dass nach Brustoperationen mit Lymphknotenentfernung (wie bei meiner an Krebs verstorbenen Mutter und Oma vor über 30 Jahren schon passiert) der Arm dick werden kann. Glücklicherweise habe ich einen Arzt, der auf mich hört und bereit ist, mein - inzwischen vorhandenes - Wissen zu übernehmen und mich dementsprechend weiterzuleiten und Behandlungen (KG und Lymphdrainage, evtl. Kur in einer Fachklinik für Lymphologie)zu verschreiben. Da es sich hier um eine chronische Krankheit handelt, kann man sie eigentlich mit der richtigen Diagnose und Behandlung nur in Schach halten.
Ich selbst habe gleichfalls große Schmerzen in den Beinen/Bauch und kann derzeit nur mit einem sogenannten Rollator aus dem Haus. Ich muß mich nach wenigen Metern vor Schmerzen setzen. Allerdings denke ich, dass es bei mir auch noch an den unterschiedlichen weiteren Krebs- bzw. OP-Folgen liegen kann. So wurde z.B. bei einer der zahllosen Folge-OPs (Rezidiv im Juni 02, Augen-OP wg. Verschlechterung in Chemotherapie, Abszesse usw.) auch noch eine Bein-Arterie verletzt, etliche Nerven durchschnitten usw., so dass auch neurologische bzw. neuropathische, also Nervenschmerzen hinzutreten. Ich kann Dir nur raten, regelmäßig Lymphdrainage machen zu lassen und hier eine/n guten Therapeuten evtl. auch KG zu finden, denn auch da gibt es große Qualitätsunterschiede.
Bekannt als Fachklinik für Lymphologie ist auch die Földi-Klinik im Schwarzwald und die Eggbergklinik in Bad Säckingen, es gibt aber noch etliche andere. Allerdings übernehmen nicht alle Kassen die Kosten jeder Klinik. Erkundige dich am besten vorher, mit welcher der Kliniken deine Kasse zusammenarbeitet . Das schlimme ist, dass man seine Kraft eigentlich gegen die Krankheit Krebs brauchen würde und für solche und andere "Steine" die einem in den Weg gelegt werden, seine geringe Kraft in Streitereien mit den Krankenkassen verbrauchen muß und das wird noch schlimmer. Ich stritt hier schon mit meiner Kasse wegen einiger Kosten, denn da ich nur eine sehr geringe EU-Rente habe, kann ich nicht einfach Anwendungen selbst zahlen. Freiwillig wird einem auch keine Auskunft über etwaige Ansprüche, wie Kuren, Hilfsmittel o.ä. gegeben. Man muß sich selbst schlau machen. Auch ich habe natürlich schlechte Tage, aber ich habe auch einen ganz besonders lieben Mann zur Seite und dann auch immer wieder genug Wut auf die gleichgültigen Kassen, Ärzte usw., so dass ich weiter kämpfe.
Dies sei für`s erste genug, mein Text ist schon zu lang geworden. Ich wünsche Dir und allen anderen Betroffenen alles Gute und lass dich nicht unterkriegen.
Liebe Grüsse Mona

13.11.2003, 14:01
Liebe Silvia,

ich habe deinen Thread erst heute gelesen und habe gesehen, dass du leider keine Antworten für dein Thema mehr bekommen hast und dich auch nicht mehr gemeldet hast. Wie geht es dir? Wie wurde hinsichtlich der Chemo entschieden? Ich hoffe, du schaust hier ab und zu noch rein und würde mich freuen von dir zu hören. Meine eigene Brustkrebsdiagnose mit befallenen Lymphknoten ist 1,5 Jahre her und ich kann deinen Vor-den Baum-fahr-Impuls und die Angst vor weiteren Therapieschritten gut verstehen. Ich wünsche dir auch viel Kraft und Zuversicht.

Liebe Grüße von Sanni

13.11.2003, 23:14
Liebe Mona !

Du haust mich mit Deiner Krankheitsgeschichte echt aus dem Gleichgewicht.
Zuerst lässt es mich überhaupt keine Ruhe zu fragen, bei welcher Krankenkasse Du versichert warst. Mir platzt echt die Hutschnur, wenn ich lese, dass Deine K.Kasse nicht zahlen wollte. Wo soll das denn hinführen ? Ich hatte zum Glück noch keine Probleme mit meiner K.Kasse gehabt. Momentan warte ich auf eine Bewilligung für ein "Lympha Press" Gerät. Verfügst Du über ein Heimtherapiegerät?
Ja liebe Mona, Du hast recht wenn Du schreibst, das man seine ganze Kraft gegen den Krebs einsetzen sollte und nicht gegen den Behörden oder sonstiges. Der Krebs stand einst im Vordergrund und man sollte all seine positive Energie zur Genesung dieser üblen Krankheit einsetzen. Leider tragen viele Patienten durch grosse, operative Eingriffe Spätfolgen. Es ist bitter, wenn dies passiert, aber man muss immer viel Hoffnung im Herzen tragen und so auch positiv denken, dann lässt sich jeder Tag leichter leben. Nun; es bleibt uns auch keine andere Wahl.
Sag mal, wie sehen Deine Therapien aus ? Bekommst Du die manuelle und apparative Therapie im Wechsel und wie oft pro Woche ? Haben sich bis Dato keine Verbesserungen gezeigt ? Fragen über Fragen .....lach.
Bei mir hat sich nicht wirklich eine Verbesserung eingestellt. Vielleicht sollte ich mal meine Masseurin wechseln um heraus zu finden, wie die Lymphdrainage von einem anderen Masseur ausschaut und ob sich dann Erfolge zeigen. Übrigens ich habe meinen "Stau" im kleinen Becken. Die Leistengegend ist stark geschwollen...massiere mich hin und wieder selber ( oder auch mein Partner)...lach ein bissl bringt es dann doch.
Ich kann mir sehr gut ! vorstellen wie Du Dich fühlen magst. Wie schaut denn jetzt Dein Alltag aus ? Gut , dass Du auch einen liebevollen Partner an Deiner Seite hast. Uns hat meine "Krankheit" noch viel näher zusammen geschweisst…unsere Beziehung war auch schon vorher stabil. Unterhaltet Ihr Euch viel über Deine Krankheit ?
Wie Du siehst, habe ich einige Fragen auf meinem Herzen. Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn Du mir antworten könntest. Es ist immer wieder schön zu wissen, dass man nicht alleine mit der üblen Krankheit dasitzt.
Eigentlich war es heute mehr oder weniger auch Zufal, dass ich hier im Krebs Kompass reingeschaut habe.
Dir wünsche ich einen angenehmen Abend mit Deinen Mann !
Einen ganz lieben Gruss von mir...Isabell

Übrigens mir fällt gerade noch ein, dass mein Frauenarzt mir noch versicherte, dass mein Lymphstau überhaupt nicht von meiner OP kommen könnte ......ich bekam ein Lachanfall....das darf doch alles nicht war sein. Warum nennen sich manche Götter "in weiss" Ärzte ?

Schlaf gut ! ;););) Alles wird gut ! ! Da bin ich mir ganz sicher !

14.11.2003, 15:36
Lieber Rudolf,

ich wollte mich eigentlich schon seid längeren per Mail bei Dir melden, aber ich denke mir, dass wir beide auch hier hin und wieder kommunizieren können.
Wie geht es Bati ? Ist sie noch in Reha ?
Ich würde mich freuen, wenn Du mich mal kontaktieren könntest.
Ich geh jetzt erstmal meinen Wochenendeinkauf erledigen ;););)

Einen wunderschönen Freitagnachmittag
wünscht Isabell

Rudolf
14.11.2003, 19:14
Hallo Isabell,
ich habe Dir am 10.11. geschrieben, aber Du hast es wohl übersehen.
LG
Rudolf

14.11.2003, 21:51
Lieber Rudolf,

bitte denk jetze nicht, dass ich im Forum o b e r f l ä c h l i c h lese. Mir ist nur der lange Brief von Mona ins Auge gefallen. Sorry ! Kannst Du mir verzeihen ;);) ?

S c h ö n, dass Deine liebe Frau wieder daheim ist. Bati war ja auch eine Weile in Kur. Ich hoffe und bete für Sie, dass auch sie eines Tages wieder "halbwegs" gesund wird.

Ich finde es g r o s s a r t i g , dass Du mir sehr ! ! ! gute Tipps schenkst. Herzlichen Dank ! ! ! ! Du bist echt lieb ! !

Ich werde mich mal bei einen Lymphspezialisten in der Uni Klink vorstellen,damit ich genauere Informationen über die Lymphe bekommen...um weitere Schäden aus zu weichen.

Mein Partner sagte bereits, wenn wir Rudolfs Wissen nicht hätten, dann wären wir ein ganzes Stück ärmer.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine Gute Nacht.

Liebe Grüsse von uns !
Isabell

Rudolf
16.11.2003, 15:00
Liebe Isabell,
warum sollte ich Dir böse sein?
Du hast etwas übersehen. Na und? Ich wünsche Dir Gesundheit, deshalb ist es mir wichtig, daß meine Informationen bei Dir ankommen. Vielleicht sind sie Dir ja hilfreich.
Einen schönen Sonntag noch euch beiden.
Bati und Rudolf

16.11.2003, 17:47
Lieber Rudolf,
Deine Informationen sind uns immer sehr! hilfreich. Es ist fast kaum zu Glauben, dass Dein Wissen auf diesem Gebiet so umfangreich ist. Grossartig. Über den Forum erfährt man beinahe mehr, als ein Arzt Auskunft geben kann. Ich finde es richtig und wichtig, dass man sich untereinander hilft.
Lieber Rudolf oder soll ich liebe Barti schreiben ? Ich weiss ja nicht, wer meine Post in Empfang nimmt. Wie auch immer....wie sehen die weiteren Therapieformen von Barti aus ? Mich würde auch noch brennend interessieren, ob Barti über ein Therapiegerät verfügt.
Übrigens der Name "Barti" gefällt mir.
Euch beiden wünsche ich noch einen wunderbaren Abend.
Gruss Isabell

Rudolf
17.11.2003, 14:16
Lieb Isabell,
meine Frau heißt doch Bati. Barti hätte man mich nennen können, als ich 14 Jahre lang einen Vollbart hatte. Aber niemand ist auf die Idee gekommen.
Bati trägt jetzt regelmäßig eine Kompressionsstrumpfhose (keine Stütz...!), außerdem geht sie z.Zt. 2 x wöch. zur Lymphdrainage. Sie hat in der Klinik ein Attest dafür bekommen, daß sie ein Lympha-Press-Gerät braucht. Wir hoffen nun, daß die Kasse es genehmigt (oder lebenslänglich leiht). Bati ist hier auch in einer Lymph-Selbsthilfegruppe, die pro Woche je einen Schwimm- und Trockengymnastikabend macht.
Dir weiterhin alles Gute.
Rudolf

17.11.2003, 18:39
Lieber Rudolf,
sorry ich meinte auch Bati...lach...nicht "Barti"....das war wohl ein Schreibfehler.
Eine Kompressionsstrumpfhose trage ich auch. Die wurde nach Mass angefertigt, weil mein rechtes Bein dicker ist, als das andere.
Dann bekommt Bati die gleichen "Anwendungen", wie ich. Einen Attest für ein Lymphgerät habe ich allerdings nicht bekommen. Vielleicht muss ich aber demnächst noch zum Gutachter, mal schauen.
Für Euch beide wünsche ich weiterhin alles unerdenkliche Gute; besonders gesundheitlich !!!!!!!!!
Bis demnächst mal wieder.....Viele liebe Grüsse von uns.
Isabell

22.11.2003, 15:57
Lieber Rudolf,

herzliche Grüsse von i r g e n d w o. Wir haben uns beschlossen, das ich im kommenden Jahr zur Kur nach Hinterzarten fahre ( Földi Klink ). Ich denke mal, dass ich die Reha Klinik frühzeitig aussuchen darf. Noch habe ich bei meiner Krankenkasse nichts im Bewegung gesetzt. Kannst Du mir einen Ratschlag geben ? Wie lange dauert ein Kuraufenthalt ? (gehe mal von drei wochen aus ) Mein Partner wird sich zeitgleich Urlaub nehmen um bei mir zu sein. Ich hoffe, dass mein Freund in meiner Nähe günstig eine Übernachtung finden kann. Das Schönste ist, dass nicht weit von Hinterzarten "Zürich" liegt. Klasse, da wollten wir schon immer mal hin....super !
Mein Sohn bleibt dann mal Ausnahmsweise drei Wochen bei seiner Oma. Am Stück war er noch nie so lange dort, aber die beiden werden die Ferien auch zusammen gut meistern. Da bin ich mir ganz sicher. Ich denke an die ersten drei Wochen in den Sommerferien 2004. Mal schauen, ob uns dies gelingt !
Wie geht es Dir und Bati ?
Oft sprechen wir von Euch. Ich finde, dass Du ein kompetenter Mann bist. Es macht immer wieder Spass Dir zu schreiben.
Euch beiden wünschen wir noch einen wunderschönen Samstagabend.
Alles Liebe von uns !!!
Gruss Isabell

24.11.2003, 10:01
Lieber Rudolf,

schade, dachte insgeheim, dass ich eine Antwort von Dir bekommen habe. Was nicht ist kann noch werden.
Vielleicht seid Ihr beide im Urlaub gefahren und geniesst die herrlichen Landschaften...irgendwo oder ?
Wie auch immer, ich freue mich, wenn Du mal zufällig hier im Forum vorbeischaust und mir einen netten Brief schreiben würdest.
Euch noch einen angenehmen Tag und alles andere wird sich zeigen.
Lieben Gruss aus dem Rheinland ;)
I s a b e l l

25.11.2003, 13:31
Liebe Isabell,
Deine beiden Einträge habe ich eben erst entdeckt. Ich muß zeitsparsamer werden!
Bati hat den Klinikaufenthalt von ihrem Lymph-Doktor verordnet bekommen. Nach 4 Monaten hatten wir die Genehmigung der Kasse.
Der Chef der Lymph-Klinik hat Bati das Lympha-Press verordnet, die Kasse hat genehmigt und bestellt, morgen soll es bei uns sein.
Bati war beide Male 4 Wochen zur "Kur", 1996 und jetzt. Die Länge des Aufenthaltes kann sehr! unterschiedlich sein, auch mehrere Monate. Das hängt vom Zustand des Patienten ab. Du hast im Internet die erschreckenden Bilder der Elephantiasis (nicht krebsbedingt) gesehen. In der Klinik waren Patienten aus Spanien, Tunesien, Norwegen . . .
Urlaub? Naja, 4 Wochen Verdienstausfall machen sich bemerkbar! Da geht vorerst nichts. Bati ist selbständig: Kein bezahlter Urlaub, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, kein Arbeitgeberanteil bei den Sozialversicherungen . . .
Von Hinterzarten nach Zürich sind es immerhin 150 km, aber das ist sicher machbar.
So ein wenig Kompetenz kommt von selbst, wenn man sich auch für die Gesundheit eines lieben Menschen interessiert und ihn begleitet. Aber mein früherer Beruf befaßte sich ja auch mit Gesundheitsfragen, so daß neue Erfahrungen und Eindrücke leichter hängen bleiben.
Liebe Grüße aus der Wetterau :-)
Rudolf

25.11.2003, 22:15
Lieber Rudolf,

danke für Deine netten Zeilen. Ich werde heute nichts mehr schreiben, denn meine Äuglein fallen zu. Ich war den ganzen Tag unterwegs und bin daher total müde !

Übrigens wohnt Ihr im Hessenland ?

Eine erholsame gute Nacht wünscht Isabell

12.12.2003, 22:58
Mein Mann erkrankte 1984 an Lungenkrebs.Man entfernte einen Teil der linken Lunge.Danach Bestrahlung.Es folgten 17 wunderbare Jahre bei bester Gesundheit.Um so schlimmer der Schock 2001.Ein neuer Tumor in der Lunge.Im Dez.2oo1 wurde die linke Lunge nach vorheriger Chemo entfernt.Seitdem ging es auf und ab.Jetzt hat man im Oktober 2003 einen neuen Tumor vor der Luftröhre entdeckt.Wir geben die Hoffnung nicht auf auch das zu überstehen.

30.04.2004, 21:59
Hallo zusammen,

wer kann mir helfen und mir sagen, wie massiert man einen Lymphstau im kleinen Becken richtig ? Ich leide seid knapp einen Jahr am Lymphau und mein Bauch wird immer dicker, weil sich dort viel Wasser gebildet haben muss. Ich denke, dass ich in falscher Behandlung bin und brauche dringend Rat von Euch ?
Wer kennt sich damit aus ?

Gruss Natascha L.

10.06.2004, 12:59
Liebe Isabell

Bin 43 Jahre alt.Ich hab in meiner Kindheit ein Osteoklastom
in der Hüfte endwickelt das erst jahrzehnte
später enddeckt wurde.
Da die Deutschen Ärzte Ihre Patienten in der Regel nicht ernst nehmen.
Der drei liter große Tumor ist mit Pionen in der Schweiz bestrahlt worden seit 1987 wächst der Tumor nicht mehr.
Ich habe gelernt damit zu leben.
Leider leidet mein Lyphsystem unter den Abfallstoffen des Tumors stark.
Bei schwülen Wetter Springende Schmerzen überall im Körper und dann extreme Wasseransammlungen überwiegend auf rechten Körperseite. Ein Lymphknoten in der linken Leistengegend ist operativ entfernt worden
da er auf die Schlagader drückte weil er sechs cm geworden war.
Mein Lymphsystem wird ansonsten nicht behandelt obwohl ich Ärztliche- Hilfe suche.
Das es Lymphkliniken und Lymphselbsthilfegruppen gibt hab ich hier das
erste Mal erfahren.
Könnt Ihr mir bitte Anschreib-Adressen von Kliniken mitteilen?
Gruß Elke
elke.knorr@t-online.de

Rudolf
10.06.2004, 13:50
Liebe Elke,
Du fragst nach Adressen von Lymphkliniken. Ich kenne nur 2, eine in Hohenstadt bei Hersbruck, die andere in Hinterzarten im Schwarzwald.
In dieser war meine Frau:
www.lympho-opt.de
Es hat ihr sehr gut getan.
Die andere kenne ich nicht persönlich:
www.foeldiklinik.de
Liebe Grüße
Rudolf

07.09.2004, 08:49
Hallo wer auch immer da draußen steckt,
hab zufällig von Bati mit der zurück liegenden Borreliose gelesen. Warte zur Zeit auf meine Tumormarker. Bei mir wurde 98/99 Borreliose nicht zu therapierende festgetellt. Kann das Ursache für Lymphdrüsenkrebs sein? Weiß jemand mehr darüber?

Rudolf
10.09.2004, 00:29
Hallo HabAngst,
warum denn?
Die Borreliose selbst wird durch Borrelien verursacht. Diese Mikroorganismen können normalerweise mit Penicillin oder einem anderen Antibiotikum eliminiert werden, oder mit einer Kombination. Warum soll das bei Dir icht möglich sein?
Infektionskrankheiten, besonders längerdauernde, sind eine Belastung für das Immunsystem und können das Lymphsystem schädigen, indem sie die "Rückschlagventile" in den Lymphgefäßen mehr oder weniger außer Funktion setzen. Das ist eine mechanische Störung und führt zum Lymphstau und zu den als Lymphödem bekannten Erscheinungen. Das ist nicht heilbar, man kann nur durch eine geeignete Lymphdrainage versuchen, neue Lymphbahnen anzuregen.
In dieser Situation ist meine Frau Bati. Borreliose 1986, wohl zu spät erkannt, das ist leider oft so. Borreliose-Titer ist ständig abnehmend, aber das hat keinen Einfluß auf das Lymphödem.
Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, daß die Borreliose Ursache für Lymphdrüsenkrebs sein kann. Denn es kommt ja zu einem mechanischen Defekt. Bei Krebs denke ich eher an einen biochemischen Vorgang. Es sei denn, der Lymphstau hat schädliche Abfallstoffe zu lange im Lymphsystem festgehalten.
Aber das sind theoretische Überlegungen.
Was sagt Dein Arzt dazu?
Alles Gute.
Rudolf

10.09.2004, 08:59
Hallo lieber Rudolf,

toll das du so nett geantwortet hast. Meine Borreliose ist, laut Uni Münster, nicht therapierbar da es sich um eine seltene südamerikanische Serologie handeln soll. Das wurde allerdings erst festgestellt nachdem ich 1 Jahr lang massive Antibiotika geschluckt hatte (kam schon Blut aus den Ohren). Das sich Schadstoffe über Jahre im Körper gesammelt haben wäre bei meiner defekten Niere sicherlich auch nicht abwegig. Aber ich hänge z.Z. noch in den wohl typischen Untersuchungsschleifen, CT, Mammo, usw. und reise somit von Arzt zu Arzt. Bis endlich alle Ergeb´nisse vorliegen wird es wohl noch 1 - 2 Wochen dauern.
Nochmal vielen Dank für dein Interesse.
Lieben Gruß,
Andrea

11.09.2004, 15:32
Hallo Andrea!!
Wende Dich mal an ein Tropenmedizinisches Institut. Die meisten Uni Kliniken haben sowas.
Verlass Dich nicht drauf das Dir ein Arzt alles sagen kann, ne zweite Meinung kann eigentlich nie verkehrt sein.
Vielleicht wissen Tropenmediziner ja was man mit Dir machen kann.
LG
Sarah