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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : warum tue ich mir das an ?? gehts euch auch so ?


06.10.2003, 22:25
Hallo ! ein anderer Titel ist mir nicht eingefallen. Und eine geeignete Rubrik hab ich auch nicht gefunden. Ich bin am MM erkrankt und in Remission. Körperlich gehts mir gut aber Seelisch hab ich total den hänger weil ich schiss habe wenns wiederkommt.Eben gab es so einen Film im zweiten der hiess Liebe Schwester. Es ging um eine Brustkrebskranke die sterben wird. Solche Filme ziehen mich total runter. Aber es ist wie ein zwang ich muss das gucken. Genau wie ich immer schlimme sachen hier im Forum lese. Ich denke dann immer Gabi warum tust du dir das an ?? Geht es euch genauso. Oder bin ich schon verrückt ?? Gute Nacht. Lg gabi

06.10.2003, 23:49
Hi, GabiN,

das geht mir auch so, wenn ich so einen Film gucke. Der eine Teil in mir will das "Schicksal" im Film teilen (auch in der Hoffnung, dass der Film Mut machen könnte), aber der andere Teil in mir heult (auch aus Selbstmitleid).
Mir scheint, in den meisten "Krebs-Filmen" sterben die Patienten eh am Ende. Hm, ist nicht sehr aufbauend, nein.

Weisst Du, ich glaube, es ist ganz normal, dass wir uns genau mit DEM auseinander setzen wollen, was uns am Ende ja selber betrifft. Wir besorgen uns Bücher über unsere Krankheit, schauen TV-Sendungen darüber an, ziehen uns solche Filme rein, äussern uns hier in Krebsforen, usw., weil wir einfach "wissen" und "verstehen" wollen. Auch wenn's schlimme Dinge sind, so wollen wir's trotzdem wissen, können wir uns davor auch gar nicht drücken, denn leider gehört das dazu.

Der Kopf "kreist" immer um das Eine, und manchmal findet er kein Ende.
Manchmal hilft da ein bisschen Ablenkung, liebe Gabi. Lies mal zur Abwechslung ein anderes Buch, schau Dir zur Abwechslung einen lustigen Film an. Betrachte es als "Pause", nicht als Verdrängung, ja? Du wirst sehen, es geht dann ein bisschen einfacher. Die Gedanken um das "Eine" wirst Du wahrscheinlich nie ganz los werden, aber "Pause" machen dürfen wir uns alle zwischendurch leisten, denn Pausen tun gut und geben wieder neue Kraft.

Kleiner Spaziergang mit einer lieben Freundin im Regen draussen?
Eine lustige Torte backen zum Vergnügen?
Sich zum Kaffeekränzchen einladen lassen um über Nebensächlichkeiten zu plaudern?

Gönn's Dir, liebe Gabi.

Ich sende Dir eine dicke Umärmelung
und liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte

07.10.2003, 05:43
Liebe Gabi,

Lass mich mit dem letzten Satz beginnen: Du bist nicht verrückt!!!
Du hast nur ausgesprochen und erzählt, wie Du Dich auseinandersetzt, und viele Leser werden Deine Worte verbal oder non-verbal bestätigen.

Mein erster Gedanke war, Du setzt Dich mit Dir auseinander. Du erkennst Deine Angst, die berechtigte Angst, die natürliche Angst.
Aber Du hast auch Phasen, in denen Du Dir ganz andere Gedanken machst?! Was esse ich, was ziehe ich an............ Kann es sein, dass Du im Moment diese Phase des Runterziehens für Dich einfach brauchst??? Um in der Tiefe Gedanken zu verarbeiten, die Du seither noch nicht so richtig zugelassen hast? Gestreift, aber dann weggeschoben?

Momentan werden wir von den Medien mit solchen Sendungen überhäuft, und immer und immer wieder daran erinnert. Jahrelang waren es andere Krankheiten, z.B. AIDS etc. Die haben uns auf eine andere Art und Weise berührt/angesprochen.

liebe Grüße
Jutta