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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie habt ihr die Chemo vertragen?


GlaubeLiebeHoffnung
03.05.2010, 14:22
Hallo,

ich bin 31 Jahre und bei mir wurde im März d. J. Eierstockskrebs Figo 1A (leider hohes Grading :( ) diagnostiziert. Seit 09.04. bekomme ich Carboplatin und Taxol. Am zweiten Tag bekam ich Gliederschmerzen, die sich vom Schmerzempfinden her noch 2-3 Tage lang steigerten. Ohne Ibuprofen ging es gar nicht. Nachdem die Wirkung der Tablette nachgelassen hat, bin ich sogar nachts davon aufgewacht. Nach einer Woche waren sie fast weg, die Schmerzen klingten nie richtig ab, bis zur zweiten Chemo, die ich am 30.04. bekommen habe. Jetzt habe ich wieder starke Glieder bzw. Knochenschmerzen. Die Ärzte im KH meinten, dass Knochen- bzw. Gelenkschmerzen bei einigen Patienten vorkommen, aber es schon aussergewöhnlich lange bei mir andauern würde.

Hab ihr auch gleich am Anfang solche starken Knochenschmerzen gehabt? Wenn ja, welches Schmerzmittel hat bei Euch gut gewirkt?

Steffel
03.05.2010, 20:42
Liebe G L H,

leider kann ich Dir keine Antwort geben betreffs Schmerzmittel, da diese Chemo bei mir keine solch starken Gliederschmerzen verursacht hatte, wie Du sie beschreibst.

Ich könnte mir vorstellen, dass jeder anders auf Schmerzmittel reagiert und was bei dem einen gut wirkt, muss es nicht beim anderen tun.
Wenn Dir also Ibuprofen gut hilft bzw. Deine Schmerzen dämpft, würde ich dabei bleiben und garnicht groß herumprobieren.

Ich hoffe, Du überstehst die restlichen Chemos noch einigermaßen gut und vor allem, dass damit "diese Sache" für Dich dann erledigt ist!!!

Viele Grüße
Monika

wini1
04.05.2010, 09:18
Ich hatte auch wahnsinnige Gliederschmerzen , die mindestens eine Woche lang andauerten. Nach verschiedenen Schmerztabletten, die wenig halfen, bekam ich TRAMAGIT, diese halfen mir sofort!

LG Wini

GlaubeLiebeHoffnung
04.05.2010, 10:30
Hallo win1,

dann werd ich gleich mal danach fragen. Leider helfen mir jetzt schon keine Ibuprofen und Novalgin mehr :(

Hallo Steffel,

danke für den Muntermacher - diese "Medizin" ist bis heute die einzige Alternative und da müssen wir halt alle durch.

Amber66
04.05.2010, 13:40
Hallo GLH,

ich hatte auch FIGO 1A, G3. Meine Chemo war ne Monotherapie mit Carboplatin, aber ich hatte u. habe auch heftige Gelenkschmerzen. Der eine Arzt meinte damals zu mir, dass das nicht von der Chemo käme. Ich für meinen Teil denke schon, da ich vorher diese Schmerzen nicht hatte. Ich habe immer noch Probleme mit den Gelenken, als wäre ich eine alte Frau.
Morgens extreme Schmerzen in den Fingergelenken. Ich nehme bei Bedarf
Iboprufen oder Diclac, aber so richtig helfen tun die nicht.
Sorry, dass ich dir nichts anderes raten kann, aber ich wollte dich wissen lassen, dass du nicht alleine bist. Ich wünsche dir viel Kraft, Mut und Durhhaltevermögen für die restliche Therapie. Hauptsache ist doch, dass man das blöde Schalentier in den Griff bekommt.

LG Dagmar

GlaubeLiebeHoffnung
04.05.2010, 16:36
Hallo,

ich war gerade im KH und es soll nächsten Montag ein MRT von meiner Wirbelsäule gemacht werden :eek:. Nur zur Absicherung, ob nicht doch noch was "anderes" ist. Bin erstmal total geschockt und habe ne riesen Angst, dass da schon was ist. Aber eigentlich dürfte es in meinem jetzigen Stadium nicht sein....???

flipaldis
04.05.2010, 18:48
Hallo GLH,
es tut mir leid, dass dir die Chemo soviel Schmerzen bereitet, insbesondere in den Knochen, bedenke aber folgendes:
Durch die Chemo werden ja zusätzlich zu den Krebszellen auch die körpereigenen plattgemacht, insbesondere die Zellen des Blutes, Erys und Leukos. Der Bildungsort dieser Zellen ist das rote Knochenmark, welches besonders in den Knochen Brustbein, Oberarm und -schenkel, Becken, Rippen, Schlüsselbeinen, Wirbelkörpern und Schädelknochen zu finden ist. Das bedeutet, dass das rote Knochenmark in diesen Knochen verstärkt arbeiten muss um die Defizite auszugleichen.
Kein Wunder, dass es dann schmerzt.
Liebe Grüße
flipaldis

GlaubeLiebeHoffnung
04.05.2010, 21:23
Das klingt eigentlich logisch. Aber die Ärzte hätten so einen "extremen" Fall sehr sehr selten, und auch weil die Schmerzen nie ganz weg waren und es kommt dem OA "spanisch" vor.

Mmhh, na ja. Jetzt hab ich erstmal gegen die Schmerzen Voltaren 3 x 50 mg und Novalgin Tropen 3 x 30 bekommen. Ich hoffe, das hilft erstmal. :confused:

balou1
21.06.2010, 17:34
Hallo,
ich bin seit März 2010 mit der Chemo fertig. Meine Fingergelenke schmerzen noch immer. Besonders frühs habe ich Probleme. Mitunter sind meine Finger kurz nach dem Aufstehen richtig steif. Nach ein paar Fingerbewegungen gehts dann aber wieder. Die Schmerzen in den Füßen haben bereits etwas nachgelassen, so dass ich die Hoffnung habe, dass auch meine Finger bald wieder o.k. sind. Wie gehts bei dir?

GlaubeLiebeHoffnung
07.07.2010, 12:19
Ich habe am 5.7. meine fünfte Chemo von 6 Zyklen bekommen. Ab dem 3. Tag fangen die Knochenschmerzen im Rücken, Beinen und Armen wieder an. Leider hat bei mir nichts ausser Tilidin geholfen. Das dauert dann ca. 4 Tage an, dann gehts wieder aufwärts. In den Füssen und Fingern habe ich ein Kribbeln und Taubheitsgefühle, welche kurz vor der nächsten Chemo verschwunden sind.

Danach gehts in die Reha wahrscheinlich nach Scheidegg, worauf ich mich schon freue - das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber ich gehe das positiv an und freue mich auf die schöne Landschaft dort :)

anne 1958
07.07.2010, 12:40
Hallo GlaubeLiebeHoffnung!

Kann verstehen das Du Dich auf Scheidegg freust. Ich war zweimal dort und ich bin jedesmal aufs neue von der Landschaft begeistert. Allein die Sonnenuntergänge vom Höhenweg und vom Floriansmartel Übern Bodensee
sind so schön.
Wünsche Dir das es klappt.

LG von
Anne

GlaubeLiebeHoffnung
26.09.2010, 16:08
Hallo,

ich hatte im März 2010 die grosse OP, dann folgte die Standardtherapie mit 6 Zyklen Carboplatin/Taxol. Meine letzte Chemo habe ich am 27.07.10 bekommen. Die Nachsorgeuntersuchungen sollen danach immer vierteljährlich stattfinden. Das wäre dann Ende Oktober, oder? Was mich etwas verunsichert ist, dass die Chemo, laut FA, noch ca. 6 Wochen nachwirkt. Dann wäre die erste Untersuchung beim FA Mitte Dezember....oder= :confused:

Was mich ausserdem noch sehr beschäftigt ist, dass ich Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule habe, die kurz vor der 5. Chemo angefangen haben. Die Beschwerden waren mal fast weg, sind aber in den letzten Tagen wieder schlimmer geworden. Mein Hausarzt vermutet, dass die Beschwerden vom Ileosakralgelenk rühren, woraufhin ich seit 2 Wochen zur Physiotherapie gehe. Danach bin ich zwar für kurze Zeit schmerzfrei, aber dann geht es leider wieder los. Letzten Freitag war ich beim Nuklearmediziner, wo ich für Montag morgen einen Termin für ein Knochensynthigramm bekommen habe. Der Chefarzt hat sich da nochmal die MRT-Aufnahmen vom Mai d. J. angesehen. Der hat dann festgestellt, dass genau diese Stelle auf den Bildern fehlt, wo der Schmerz sitzt - obwohl ich damals auch an dieser Stelle schon Schmerzen hatte und die Ärtze das auch wussten - sehr ärgerlich. Auf den Bildern des Knochensynthigrammes sieht man nur ein entzündliches Geschehen, keine Metastasen, meinte der Chefartz. Ich bin schon sehr nervös und werde Euch sobald ich die Ergebnisse habe, berichten.

Bei mir wurde EK, Figo 1 c diagnostiziert. Die TM waren vor der OP bei 136, danach auf 89, nach der letzten Chemo bei 17.

Antiironie
26.09.2010, 16:19
Hallo,

hast du denn am Tag deiner letzten Chemo keinen Termin zur Kontrolle bekommen? Das ist bei meinen Eltern so üblich gewesen.
Meine Mutter hatte Diagnose September 06 und dann Chemo, nächste CT Nov. 06. Dann Bestrahlung und Jan.07 wieder CT.

lg

melsta
27.09.2010, 12:15
Hallo GlaubeLIebeHoffnung,
bei mir war die letzte Chemo am 1.10.2009 und ich hatte für Ende Oktober 2009 den ersten Nachrsorgetermin, auch wenn mein Prof meinte, man würde noch viel Flüssigkeit von der OP (Mai 2009) sehen. Das war der Start für meine Nachsorge. Und seitdem gehe ich vierteljährlich.
Wenn Du keine Vorgaben von Deinem Arzt bekommst, sprich ihn / sie doch darauf an.... diese Untersuchungen sind zwar immer eine Belastung für die Psyche, jedoch ist es unabdingbar, dass Du da hingehst.
Ich drücke Dir die Daumen.
Herzliche Grüße,
melanie

GlaubeLiebeHoffnung
28.09.2010, 16:56
Liebe Antiironie, an dem tag meiner letzten Chemo habe ich den Assistenzarzt auf den Nachsorgetermin angesprochen, der verwies mich an meinen Gynäkologen.

Liebe melsta, ich werde dann wohl Ende Oktober gehen, am besten vor meiner Kur, die am 21.10. losgeht.

Das Knochensynthigramm hat nichts auffälliges ergeben, meine Werte sind auf beiden seiten des ileosakralgelenkes fast im normbereich. Der Arzt hat mich an einem Rheumathologen verwiesen. ich werde jetzt mal meinen FA kontaktieren und die TM-Werte bestimmen lassen. Man diese schmerzen, das ist alles echt zum :weinen: Mein Hausarzt beruhigte mich und sagte, dass da jetzt schon unmöglich wieder was wachsen kann, da der EK im frühen stadium entdeckt wurde. Ich bleibe aber weiter am ball und hoffe, dass es was anderes ist.

GlaubeLiebeHoffnung
26.07.2014, 13:34
Liebe Mitlesserinnen,

leider stehen hier viele Berichte von Mitbetroffenen mit chronischen Krankheitsverläufen. Deshalb dachte ich mir, ich berichte mal, wie es mir in der Zwischenzeit geht und schreibe mal eine postitive Geschichte zum EK :)

Ich bin seit März 2010 vom EK betroffen und habe die übliche Standarttherapie mit Chemo hinter mir. Gestern war im im KH und mir wurde ambulant der Port entfernt. Das ist ein Grund zu feiern :prost:

Nach der Ersttherapie brauchte ich den Port nicht mehr. Nach fast vier Jahren habe ich das Teil dann endlich entfernen lassen. Er hat mich zwar nicht wirklich gestört, ich konnte mich frei bewegen, Sport machen, usw. Nur von der Optik, gerade im Sommer, sieht man den Port bzw. den Zugang hervorstehen.

Der Eingriff hat nicht lange gedauert, es wurde örtlich betäubt. Die Spritzen war sehr fies :augen:, aber das ist kein Vergleich zu den Schmerzen von der großen Total-OP. Nach ein paar Stunden Beobachtung konnte ich noch am selben Tag wieder nach Hause. Die Stelle schmerzt zwar noch ein bisschen, aber das ist der Wundschmerz und ist ganz normal. Ich muss mich jetzt noch ein paar Tage schonen.

Ich bin nicht mehr so oft hier, die Krankheit ist sehr in den Hintergrund gerückt und nicht mehr so präsent in meinem Leben. Ich denke aber dennoch sehr oft an diese Frauen hier mit ihren tollen Persönlichkeiten und ihren Geschichten, die auch mir Kraft gegeben haben DANKE DAFÜR :remybussi