PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ernährung bei verkürztem Enddarm nach OP


16.10.2003, 19:05
Hallo,
mein Vater (63) hatte vor zwei Jahren eine Darmkrebs-OP und hat das letzte Stück des Enddarms bis auf 5 cm entfernt bekommen.
Das Stoma wurde vor einem Jahr zurückverlegt. Seitdem hat er starke Verdauungsprobleme. Häufige weiche Stuhlgänge nach jeder Mahlzeit und starke Blähungen. Verträgt nur Karotten, Kartoffeln, Spinat, Gurken an Gemüsearten. Sobald säurehaltiges, wie Tomaten dabei ist, hat er sehr häufigen Stuhlgang und der ganze Enddarm- und Afterbereich ist aufgeschwollen und brennt. Mit Zäpfchen kann er sich helfen, dann ist es nach zwei Tagen wieder gelindert, aber bei "falschem" Essen kommt es wieder vor. Wahrscheinlich hat er Lactoseunverträglichkeit, die aber vorher schon Bestand.
Im Darmbereich hat er Chemotherapie und Bestrahlung gehabt.
Alle acht Tage etwa nimmt er Lopedium und kann dadurch den Stuhlgang für ungefähr 24 Stunden zurückhalten.
Die Ärzte haben gesagt, das legt sich nach ein bis zwei Jahren, aber wir hoffen auf baldige Verbesserung.
Die Bakterienuntersuchung des Stuhlgangs war o.k.

Fragen:
Wie kann man ihm helfen, damit er mehr Nahrungsmittel verträgt und das Essen länger im Körper behält und die Häufigkeit der Stuhlgänge nachläßt?
Wer hat ähnliche Probleme und kann helfen?
Wer kennt einen Spezialisten, der sich damit auskennt?
Vielen Dank für eure Mithilfe,
ich wünsche euch Glaube, Liebe, Hoffnung

16.10.2003, 23:38
Hallo Claudia!Eigentlich wollte ich dasselbe fragen, wer kann helfen?? Ich vertrage zwar etwas anderes als Dein Vater, aber ansonsten gehts mir genauso.Hab schon alles mögliche versucht,hab über ein Jahr jeden Bissen und jeden Schluck den ich gegessen und getrunken habe in ein Tagebuch geschrieben. Dadurch weiß ich das meißte was ich nicht vertrage,aber es bleibt mir auch sehr wenig was ich essen kann.Gut vertrage ich mageres Fleisch, Brot,weiße Brötchen, Karotten Zuccini,Bananen(anderes Obst nur in ganz kleinen Mengen)Kuchen ohne Sahne,Kartoffeln, kleine Portionen Salat, Schokolade, Reis, Nudeln, Gries.Bei Fett muß ich sehr vorsichtig sein.Zum Kochen verwende ich Olivenöl oder Rapsöl, auch Butter geht.Auch Käse und Quark kann ich essen wenn er nicht zu fett ist.Ist ja doch noch eine Menge was ich noch essen kann, beim Trinken ist es schlechter, außer Wasser und Tee vertrage ich nicht viel.1/4 Wein geht grad noch, (hab ich weniger Schwierigkeiten wie mit 1/4 Apfel-,oder Kirschsaft)Ich vermisse halt das ganze Gemüse das ich früher immer gekocht habe und meine Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte. Tomaten vertrage ich gut wenn ich sie abschäle, da blähen auch Paprika nicht so stark. Manchmal sündige ich trotzdem, such mir halt einen Tag aus wo ich nicht aus dem Haus muß.Wenn ich unterwegs bin hab ich auch immer Loperamid dabei die helfen ziemlich schnell und zuverlässlich.Übrigens hat man mich auch immer vertröstet, das gäbe sich mit der Zeit, aber die Hoffnung hab ich auf gegeben. Bei mir ist es jetzt schon 3 Jahre her, seit ich das Stoma habe, aber viel gebessert hat sich da nicht, ich selbst weis halt besser bescheid und kann leichter damit umgehen wie am Anfang.Ihr kommt sicher auch noch auf das eine oder andere was gut ist.Ich wünsch Euch noch alles Gute, auch wenn ich Euch nicht weiterhelfen kann. Vielleicht weis ja noch jemand was das uns helfen könnte.Herzliche Grüße Waltraud

16.10.2003, 23:48
Nach Darmkrebs-OP, Bestrahlung und Chemo in 1996, verunglückter chirugigscher Versorgung, zahlreichen Komplikationen und entsprechenden vielfachen Revisions-Op's hatte habe ich das gleiche Problem. Ich kann nur bestätigen, dass es nach den letzten Operationen in 2000 in den folgenden Jahren langsam besser wurde und sich von selbst besser eingespielt hat. Der Darm - oder was davon übrig ist - braucht wohl so lange, um sich zu erholen. Danach wird es auch mit der Ernährung langsam besser und man kann mehr vertragen. Die Zeit bringt es - es wird besser, aber natürlich nie mehr so wie früher. Grundsätzlich kann ich sagen, dass auch heute - nach drei operationsfreien Jahren - vor allem Vitamin C, also Südfrüchte, und fetthaltige Speisen, Sahne etc. eine "durchschlagende" Wirkung haben und ich grundsätzlich nach den Mahlzeiten den Weg zur Toilette für mich frei halten muss. Man richtet sich ein, was bleibt einem sonst übrig - am besten komme ich mit Nudeln und "ungesunder" Kost wie Weißbrot, Brötchen und allem, was man eigentlich nicht essen sollte, zurecht. Sog. gesundes Essen, wie Vollkornbrot etc. ist ganz schlecht. Fisch und Geflügel, ohne fette Haut ist auch ok. Ärzte, die mir weiterhelfen konnten, habe ich bislang nicht gefunden, Eigenbeobachtung und Ausprobieren hilft besser weiter.
Aber das Problem mit der schnellen Passage bleibt, es ist eben alles sehr verkürzt.
Alles Gute dem Vater tapfer sein
Elisabeth

17.10.2003, 04:58
Hallo Claudia,

Falls bei Deinem Vater eine Lactoseintoleranz besteht, versucht Milchprodukte aus Schafs- oder Ziegenmilch, ebenso aus Soja hergestellte Produkte. Sie verursachen weder Blähungen noch Durchfall.
Bitte bedenkt auch, dass in unglaublich vielen Nahrungsmitteln, wie Wurst, Brot etc Milchzucker enthalten ist, welches wiederum zu Durchfall führt. Wurstwaren, wie Schinken oder Truthahnschinken sind bekömmlich.
Das Brot immer leicht antoasten hilft ebenso. Eine leicht angetoastete Scheibe Brot zu den Mahlzeiten essen kann ebenso bei der Resorption helfen.
Es helfen auch die Brotsticks, Salzstangen und Fischli's zwischendurch, um die Flüssigkeit zu binden.
Fleisch, am besten Geflügel, in Olvienöl mariniert im Backofen garen, zu Beginn sehr sparsam mit Kräutern umgehen.
Bei Gelüste auf Süßes, Bitter- oder Halbbitterschokolade nehmen.
Mir hilft es zu Salzkartoffeln oder Kartoffelschnee (mit lactosefreier Milch angerührt) immer einen kleinen Happen neuer Dinge zu essen, d.h. nur 4-5 Gabeln voll. Somit sehe ich, wie mein Darm aufs Neue reagiert.
Beim Obst mit Bananen beginnen, ab und zu mal ein Pfirsich oder Birne aus der Dose. Getrocknete Heidelbeeren (1 Esslöffel) sind auch wirksam um die Flüssigkeit aufzusaugen.

Es ist eine Geduldsprobe, mit recht viel Frust.

alles Gute für Euch
Jutta

17.10.2003, 05:01
Hallo,

und hier noch ein Link zum Nachlesen.

http://www.lebensmittelunvertraeglichkeiten.de/lactoseintoleranz/


liebe Grüße
Jutta

17.10.2003, 08:57
Hallo zusammen,

Eure 3 Berichte sind sehr hilfreich für uns! Mein Papa hat gerade seine Stomarückverlegung (liegt noch im Krankenhaus) und Mutti überlegt nun, wie es wohl mit der Ernährung weitergehen wird.
Wäre schön, wenn wir uns auf dieser Seite immer mal austauschen könnten!
Wo, bitte, bekommt man getrocknete Heidelbeeren? Kaufe viel im Reformhaus, hab aber noch nie welche gesehen?
Antwort wäre lieb von Euch! Finde es großartig, daß Ihr trotz Eurer eigenen Probleme Euch Zeit nehmt, anderen zu helfen!

Liebe Grüße susan

17.10.2003, 09:07
hallo susan,

Gerade aus dem Zustand unserer Probleme heraus ist es wichtig unsere Erfahrung weiter zu geben. Der Patient wird aus dem KH entlassen, und er/sie oder die Angehörigen stehen dann vor einem Riesenberg. Der Körper sollte doch gesunde Nahrung erhalten, aber wie......

Also, die getrockneten Heidelbeeren kaufe ich im Supermarkt, bei den Trockenfrüchten, sind recht versteckt, da es kleine Packungen sind. Sie sind auch in der Apotheke zu haben.

liebe Grüße,
Jutta

17.10.2003, 11:01
Hallo,Jutta,

ganz lieben Dank- das ging ja rasch!! Werde gleich mal nach den Heidelbeeren Ausschau halten, damit Papa was parat hat, falls er Probleme hat, wenn er nächste Woche heimkommt.Werde mich sicher melden, wenn er wieder zu Hause ist u. man sieht, wie es mit dem Essen klappt!
Dir viel Durchhaltevermögen u. nicht so viel Frust
wünscht Dir herzlich susan

17.10.2003, 20:07
Hallo Susan
Frage doch mal im Krankenhaus nach ob Deine Mutter mit einer Ernährungsberaterin sprechen könnte. Bei mir war es so und ich hatte sofort die richtige Hilfestellung. Die gaben mir sogar für den Anfang einen Speiseplan mit. Viel Erfolg !!

Viele Grüße Biene

17.10.2003, 23:39
Hallo Biene!Du brauchst schon sehr viel Glück, wenn Dir Ernährungsberater außer dem üblichen "Bla-Bla" über sogenannte gesunde Ernährung mit viel Gemüse(welches die wenigsten von uns vertragen)und Obst was wirklich nützliches erzählen.In meiner ersten Reha bekam man meinen Durchfall nicht in Griff, weil keiner draufkam mich mal zu fragen was ich so trinke,Ich bin erst zuhause drauf gekommen das ich seit der OP so gut wie keine Obstsäfte vertrage,jedenfalls höchstens 1/8 liter pro Tag.In der zweiten Reha ging man auf die unverträglichen Gemüse überhaupt nicht ein, es war denen wichtiger das ich ion den 3 Wochen möglichst viel abnahm.Ich hab mich halt auf meine eigenen Erfahrungen verlassen und das für mich unverträgliche stehengelassen.Dort haben wir sogar Heilwasser bekommen das abführende Wirkung hatte. Erfuhr ich aber erst durch Nachfragen bei der Wasserausgabe im Kurpark.Von den Ernährungsberatern oder der Ärztin war darüber nichts zu erfahren.Ich hatte fast die ganze Reha Durchfall.Ich verlaß mich seitdem nur noch auf die Erfahrung von Leidensgenossen, da komm ich am besten zurecht.
Herzliche Grüße Waltraud

18.10.2003, 08:21
Hallo,

Waltraud, in welcher Klinik warst Du? Da bei mir in Kürze eine Reha ansteht?

Das Problem der Ernährungsberaterinnen im KH ist einfach, sie sind mit individuellen Problemen überfordert, da sie eine allgemeine Ausbildung erhielten. Ausser man hat das wahnsinnige Glück, dass gerade in jenem KH mehrere Patienten mit denselben Problemen behaftet sind.
Ich lasse mir bei jedem KH-Aufenthalt die Telefonnummer der/des Chefköchin/Chefkoch geben. Bis jetzt hatte ich immer großes Glück, gemeinsam einen Essensplan für mich zu gestalten. Besonders nachdem eine "liebe" Ernährungsberaterin in einem KH für mich für den Aufbau nach OP 3 Tage lang 2 Schüsseln Blumenkohlsuppe und Milchreis bestellte, danach Salate bestehend aus Chinakohl, Karotten, Weisskohl und Rettiche.

Mit der Küche reden ist hier wichtig.

liebe Grüße
Jutta

18.10.2003, 14:40
Wie es aussieht hatte ich wirkliches Glück ich wurde eingehend darauf vorbereitet und da ich leider auch Diabetes habe muß ich mich streng an die Diät halten. Aber ich bin fast schmerzfrei.
Essen wie früher habe ich vergessen das bringt nur Schmerzen.
liebe Grüße
Biene

18.10.2003, 16:04
Hallo Jutta!Ich war das erstemal in der Schloßbergklinik in Oberstauffen, das waren sehr junge Ernährungsberaterinnen, die sich wirklich jede Mühe gaben aber einfach noch unerfahren waren. Dafür war der Stomatherapeut super.Ich muß dazusagen, das ich da gleich nach der Darmkrebs-OP nach Chemo und Bestrshlungen war.Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch null Appetit auf Fleisch, mir ekelte richtig davor.Dann hab ich halt vegetarisch bestellt, was nicht so gut war, hauptsächlich "Fertigprodukte" oder einfach das Fleisch weggelassen.Im normalen Leben hab ich immer 1-3 mal die Woche Fleisch oder Fisch gegessen(Man richtet sich meißt nach der Familie)Ich hab mich früher zwar schon nach möglichkeit "gesund" ernährt was halt jetzt wenig geht.Ansonsten war es schön dort.
Aber der Horror an Ernährung war die Hartwaldklinik in Bad Brückenau.Da hatte ich ja schon mehr Erfahrung was ich vertrage und was nicht.Die Ernährungsberatung verdiente den Namen nicht,wenn man was fragen wollte hies es am Ende wird noch außgiebig Rede und Antwort gestanden, da war aber dann die Zeit um .Wenn man was beanstandete, hies es gleich d a s kann nicht sein.Man strich mir die normale Kuhmilch zum Kaffee (wegen Sodbrennen)mit der Begründung, das würde meinen Eiweisplan umwerfen, stellte mir aber zugleich eine Schüssel mit Quark auf den Tisch von dem ich mich bedienen durfte.Da konnte ich nur noch den Kopf schütteln.Bin an den Tagen wo man mir keine Milch gab halt auf Tee umgestiegen.Soviel zu Reha kliniken und Ernährung.
Gruß Waltraud

20.10.2003, 12:10
Hallo an alle die geantwortet haben,

ich habe gerade von meinem Vater noch einen sehr guten Tip bekommen, den ich doch weitergeben möchte.
Er ist zweimal täglich Buchweizennudeln, eine kleine Portion morgens und eine abends. Sie sind klebrig, scheinen das Essen nicht so schnell zu transportieren, sie binden, schleimen und schützen gefühlsmäßig die Schleimhaut im Darm.
Es gibt sie in Asialäden, aber Vorsicht, sehr große Preisunterschiede, wir bekommen sie jetzt zu 89 Cent eine Packung.
Sie heißen "Buckwheatnoodles", Firma meist Soba.
Die Sauce dazu kann man aus Seaweed, Wasser und Sojasauce machen, aber mein Vater verträgt das nicht so gut, d.h. die Sojasauce, er ist sie meist pur.
Sehr empfehlenswert!!!

Noch zwei Fragen:
Hat von euch auch jemand das Problem, das der Schließmuskel so angeschwollen ist und brennt? Wie kann man das aufheben?

Wer kennt Cholestabyl, denn mein Vater hat es empfohlen bekommen, aber traut sich nicht so recht dran?!

Vielen Dank für die Antworten,
weiterhin viel Heilung wünscht,
Claudia

22.10.2003, 23:29
Hallo Claudia, zu Deinen zwei Fragen:
Bei diesen Beschwerden habe ich gute Erfahrungen mit Sitzbädern in Kamillosan gemacht.Man kann in Sanitätshäusern kleine Schüsseln kaufen, die man auf den Toilettensitz legt. Das geht sehr gut.Ausserdem halfen Sitzbäder mit Tannolact, einem gerbstoffhaltigen Präparat. Aber auch hier kann ich wieder nur raten - auch wenn es schwer fällt - Geduld aufbringen, es regeneriert sich, aber es dauert. Außerdem ist Zinksalbe sehr hilfreich. Ich habe immer einen Vorrat davon im Haus. Und vor allen Dingen - alles Säurehaltige meiden. Fehler werden sofort bestraft!
In ganz akuten und unerträglich schmerzhaften Situationen hat mir auch Lidocain Salbe wie z.B. LidoPosterine Salbe geholfen
Zu Frage 2: Handelt es sich bei Cholestabyl um ein Medikament zur Behandlung von cholagenen Durchfällen? Dadurch wird der Stuhlgang gefestigt mit dem Nachteil, dass bei durch die Bestrahlung vorgeschädigter Haut "bei längeren Sitzungen" es sehr schnell zu Rissen und weiteren Entzündungen kommt, also kontraproduktiv sein kann. Ich musste es sehr schwach dosieren und hab es dann aber abgesetzt, weil die Nachteile die Vorteile überwogen. Aber vielleicht ist das individuell verschieden.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen
Alles Gute für Deinen Vater + liebe Grüße
Elisabeth

27.10.2003, 16:12
Hallo Elisabeth,
mein Vater ist total happy über die vielen Antworten und gerade auch über dein letztes Mail.
Wortwörtlich:"es hat meine Moral gehoben, mein Frust wurde kleiner und ich bin wieder geduldiger geworden". Er meinte, das ihm das total geholfen hat und er sich jetzt nicht mehr so alleine mit seinen Probleme vorkommt.
Puh, ich bin auch sehr froh darüber.
Morgen hat er jedoch wieder einen schweren Gang, denn da gibt es weiter Untersuchungen im Enddarmzentrum.
Wir wünschen dir auch alles Gute, viel Kraft und vor allem Heilung.
Grüße von Claudia und Gerd

27.10.2003, 23:15
Hallo Claudia,
danke für Deine Rückmeldung - ich kann Deinen Vater so gut verstehen. Es ist auch ein Thema über das man sich ja nicht überall auslassen kann. Und kaum einer außerhalb dieser Bewschwerden kann sich vorstellen, wie eingeschränkt man in seiner Lebensqualität ist. Mir ging es schon gar nicht mehr um die Grunderkrankung, sondern nur noch um die Folgen. Aber hier eine Nachricht an Deinen Vater - es ist gerade im letzten Jahr um so vieles besser geworden, von ganz alleine. Ich habe zwar alle beschriebenen Medikamente und Präparate immer noch vorrätig, muss aber so wenig davon nachkaufen, dass meine Apothekerin schon ganz traurig geworden ist. Nein, nicht wirklich, sie freut sich auch, wenn ich nur noch Grippemittel u.ä. bei ihr abhole. Also, da ist wirklich Aussicht auf Besserung, aber wie schon gesagt, es dauert und einiges lässt man besser. Es war wirklich sehr schlimm die ersten 1 1/2 Jahre nach der Op; ich war so zermürbt, dass ich manchmal ziemlich ketzerische Gedanken hatte, die ich hier gar nicht aussprechen möchte. Aber jetzt ist alles viel besser geworden und wenn es so bleibt - dann lässt es sich auch ganz gut leben.
Alles Gute für die weiteren Untersuchungen + herzlichen Gruss
Elisabeth

04.11.2003, 16:40
Hallo, liebe Leser dieses Beitrags,

Nun hat es sich ganz anders gestaltet, als ich im obigen Beitrag anfragte. Mein Vater hat nach der Rückverlegung des Stomas nicht mit Durchfällen zu kämpfen, sondern mit Verstopfung. Er hat das Gefühl,als ob etwas nicht durchgängig wäre im Darm, der Schließmuskel nicht richtig will. Er hat Angst vor einem Darmverschluß u. es geht ihm gar nicht gut.Hat jemand von Euch damit Erfahrung ?
Mit Milchzucker haben wir es schon probiert, an stärkere Sachen trauen wir uns nach 2 Darm OP`s nicht ran.Wäre sehr dankbar für jeden Rat!!
Liebe Grüße susan

04.11.2003, 17:33
Hallo susan,

Ich kann Euere Angst verstehen. Habt Ihr versucht, die Dosis des Milchzuckers langsam zu erhöhen? Es dauert leider recht lange, bis der Darm seine Tätigkeit weitgehend "normal" wieder aufnimmt. Deine Vater sollte gleichzeitig mindestens 2 Liter Tee, oder Obstsaft mit stillem Wasser gemischt über den Tag hinweg trinken.
Eine hohe Flüssigkeitsaufnahme ist sehr wichtig. Auf leeren Magen ein Glas lauwarmes Wasser regt auch an.
Flosine, sowie Magnesium, Karlsbader Salz oder kleine Mengen an Glaubersalz (schmecken halt ekelig) regen den Darm ebenso an.
Alle 2-3 Stunden eine leichte und sanfte Bauchmassage tut nicht nur gut, sondern kann auch behilflich sein.

Das sind im Moment die einzigen Dinge, welche mir dazu in den Kopf kommen. Und bitte den Arzt zu Rate ziehen, wenn garnichts hilft. Mit kurzen Infusionen, welche verschiedene Substanzen enthalten, kann der Verstopfung oftmals auch geholfen werden.

liebe Grüße
Jutta

05.11.2003, 18:36
Hallo, Jutta,
herzlichen Dank für Deine Zeilen!
Werde Deine Tips an Papa weiterleiten.Morgen fängt er mit dem Trinken von 1/4 l Stutenmilch an-soll ein altbewährtes Heilmittel bei schweren Darmerkrankungen u. zur Stärkung des Immunsystems sein.Er erhofft sich endlich etwas mehr Kraft dadurch.Werde hier berichten, wie es anschlägt.(Vertragen selbst kranke Säuglinge).
Dir u. allen viel Kraft, alles Liebe susan