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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist es Hodenkrebs???


21.10.2003, 22:33
Hallo,

mir ist schon öfter aufgefallen, das mein rechter Hoden weiter herunterhängt als der linke und dafür ist der linke aber größer als der rechte. Doch das ist eigentlich noch gar nicht so richtig das, was mich verunsichert.
Mein linker Hoden, naja - das ist so ganz komisch. Wenn ich ihn abtaste, fühlt sich das an, als wenn er "geplatzt" ist. Ihr kennst das sicherlich, wenn man Eier im Eierkocher kocht und die beim Kochvorgang auslaufen. Und so fühlt sich das bei mir auch an. Und man sieht auch, das neben dem linken Hoden noch eine weitere "Knolle" ist. Der rechte Hoden fühlt sich richtig glatt an, aber der linke, der fühlt sich auf der einen Seite "riffelig" an und dann merke ich halt, das "etas herausquillt". Was ist das?
Und Schmerzen, naja, die habe ich nur ganz selten, und wenn, dann eher dumpf.

Ist das normal? Was soll ich machen?

Kann man direkt zum Urologen gehen oder muss man sich überweisen lassen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

GeheimnissvollerEngel

22.10.2003, 06:55
Hallo,

ob es Hodenkrebs ist, kann ich nicht sagen. Was sich nur komisch anhört, ist daß Du keine Schmerzen hast. Das war bei mir auch so. Die unregelmäßige Oberfläche Deines linken Hodens ist eigentlich typisch für Hodenkrebs, aber natürlich könnte es auch etwas anderes sein. Du solltest das auf jeden Fall von einem Urologen schnellstmöglich abchecken lassen. Eine Überweisung brauchst Du nicht.

Wenn Du Hodenkrebs haben solltest, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Wird der Hodenkrebs sehr früh erkannt, gibt es sehr gute Heilungschancen. Man kann auch prima mit einem Ei leben.

Also laß alles stehen und liegen (egal was, das zu kläüren ist wichtiger als alles andere), pack' all Deinen Mut ein und sofort ab zum Urologen und das abchecken lassen.

Sollte es z.B. "nur" eine Nebenhodenentzündung o.ä. sein, ist ja alles Butter.

Ich drück Dir die Daumen!

23.10.2003, 09:35
Hallo Kolja,

vielen Dank für Deine Antwort, auch wenn sie mich natürlich nicht gerade beruhigt.
Aber nachdem ich hier soviele Beiträge gelesen hab, bin ich innerlich auch endlich soweit, das ich sage, ich gehe zum Arzt.

Wie läuft die Untersuchung ab? Wird nur abgetastet, geröntgt, Blutuntersuchung oder wie läuft das? Bekomme ich gleich Bescheid (Diagnose)?
Was ist, wenn ich wirklich Hodenkrebs habe, wie geht es dann weiter? Werde ich gleich ins Krankenhaus eingewiesen?

Ich bin halt sehr beunruhigt.

Vielen Dank.

24.10.2003, 08:39
Hallo Leute,

erst einmal möchte ich ein großes Lob aussprechen, ich finde dieses Forum sehr informativ und gelungen.

Aber ich würde mich auch freuen, wenn von den Leuten, die meinen Beitrag bereits 44 mal aufgerufen haben, mir auch einige meine Fragen beantworten würden.
In Euren Augen sind diese vielleicht "Lapalien" aber für mich ist es das erste Mal, das ich mit so etwas konfrontiert werde und da mache ich ir natürlich sehr viele Gedanken. Vielleicht mögen diese ja auch unbegründet sein, aber macht man sich nicht immer viel zu sehr verrückt als es nötig ist (Schutzinstinkt) um sich auch ein wenig zu beruhigen und vorzubereiten?

Bitte nehmt auch mir meine Nervosität! VIELEN DANK!

24.10.2003, 09:06
Hallo,
beim Urologen wird in der Regel erst abgetastet und ein Ultraschall durchgeführt. Bei mir war die Diagnose "Hodenkrebs" danach schon relativ klar. Danach: am nächsten Tag Krankenhaus, Bestimmung der Tumormarker, OP, Warten auf den histologischen Befund für die weitere Vorgehensweise, d.h. Chemo, Bestrahlung, Entfernung der Lymphknoten bei einem Nicht-Seminom ???
Klingt jetzt zwar etwas hart, die schnelle Behandlung ist aber auf jeden Fall sinnvoll und wichtig. Übrigens zur Beruhigung: Hodenkrebs ist sehr, sehr gut heilbar. Mir geht es jetzt nach knapp einem 3/4 Jahr wieder blendend. Klar bleibt die Unsicherheit ob noch etwas nachkommt, aber man lernt damit umzugehen. Also: Tu was getan werden muss, geh zum Arzt und scheue dich nicht vor der Diagnose. Bei Nichtbehandlung sind deine Chancen denkbar schlechter.

Dirk-Gütersloh
24.10.2003, 23:27
Hallo,

Ganz so klar wie es bei Micha war ist es meist nicht. Wenn nach einer gründlichen Untersuchung der Verdacht Hodentumor nicht ausgeschlossen werden kann, erfolgt daher die Einweisung ins KH. Dort wird dann der Hoden operativ freigelegt. Nur wenn sich der bösartige Tumor nach Schnellschnitt bestätigt, wird entfernt. Ansonsten nähen die auch wieder zu. Sollte sich ein bösartiger Tumor bestätigen geht es weiter wie bei Micha.

Auf jeden Fall sollte man immer schnell zum Urologen gehen und Beschwerden abklären lassen.

Gruß Dirk aus Gütersloh
dl1ydi@gmx.net

27.10.2003, 13:30
Hi nochmal,

ich hoffe, daß Du mittleiweile beim Arzt warst! Wie lautet Dein Befund?

Der Urologe wird wahrscheinlich erstmal den Hoden abtasten und dann 'ne Ultraschalluntersuchung durchführen. Dieses Ergebnis würde ich erstmal abwarten. Vielleicht hast Du ja auch was ganz anderes. Also mach Dir mal keine Panik und warte erstmal das Ergebnis ab. Das weitere Vorgehen ist natürlich abhängig vom Befund. Da gibt es sooo viele unterschiedlich Möglichkeiten, was Du haben kannst, daß es müßig ist, sich vorher darüber Gedanken zu machen!

29.10.2003, 12:46
Wie ich Kevin Strunk zu dem Thema schon mitteilte, ist der schnell Gang zum Arzt das Allerwichtigste. Der Urologe kann bereits anhand des Ultraschallbildes sehen, ob die Sache gut- oder bösartig ist. Krebstumore sind eine Art von Verkalkung und strahlen daher auf allen Bildern, egal ob Ultraschall, Röntgenbild oder Kernspin. Außerdem kann ein guter Urologe beim Abtasten schon anhand der Form des Gefühltes einigermassen sagen, was dahintersteckt.
Wer auch immer solche Beschwerden in dem Bereich hat, sollte sofort zum Arzt gehen. Der wird sofort Kontakt zum nächstgelegenen Klinikum aufnehmen.
In meinem Bekanntenkreis habe ich 3 fast gleichaltrige junge Männer, die auch erst zum Arzt gingen, als sehr unverträgliche Schmerzen bekamen, obwohl sie vorher Schwellungen etc. fest-stellten. Gottseidank hatten alle 3 keine solchen Tumore, die aggressiv sind und schnell wieder wachsen. Alle 3 mußten noch 3 Jahre unter Beob-achtung bleiben und sind inzwischen völlig genesen. Ihre Art von Tumor hat mit der embryonalen Entwicklung zu tun gehabt.
Gruß....von einer jungen Frau, die helfen möchte.