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Jutta
06.10.2010, 12:08
Ärzte Zeitung online, 06.10.2010

Krebsforscher nehmen verstärkt Stammzellen ins Visier

HEIDELBERG (dpa). Im Kampf gegen Krebs nehmen Forscher verstärkt Stammzellen unter die Lupe. Es mehrten sich die Hinweise, dass die meisten Krebserkrankungen aus Stammzellen entstünden, so der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Professor Otmar Wiestler.

Wiestler erinnerte daran, dass Stammzellen und Krebszellen Gemeinsamkeiten haben. Beide Zellarten seien wandelbar und könnten sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Zudem seien Gene, die Stammzellen regulieren, häufig auch an der Entstehung von Tumoren beteiligt, so Wiestler zum Abschluss eines Internationalen Symposiums am Dienstag in Heidelberg.

Es gebe bereits "erste Ideen", wie diese Erkenntnisse "in Richtung Medizin getragen werden" könnten, sagte Wiestler zum Abschluss der Tagung "Stammzellen und Krebs" in Heidelberg. Er warnte allerdings auch vor überzogenen Erwartungen: Es werde noch viele Jahrzehnte der Forschung brauchen, "um die Hypothesen, die sich jetzt abzeichnen, erstens zu bestätigen und zweitens dann letztlich auch umzusetzen Richtung medizinische Anwendung".

Stammzellen bleiben im Gegensatz zu vielen kurzlebigen Zellen über Jahre hinweg im Körper. Sie haben die Fähigkeit, sich selbst zu erneuern und kommen in geringer Zahl vor. Von 100 000 Blutzellen sei etwa nur eine einzige eine Stammzelle, erläuterte der Leiter der DKFZ-Abteilung Stammzellen und Krebs, Professor Andreas Trumpp.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/default.aspx?sid=622780