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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie werde ich mit der Angst fertig?


11.11.2003, 09:37
Habe seit gestern die Diagnose "Melanom". Ich habe es schon ziemlich lange, weil es eher aussah, wie eine Warze. Muss in der nächsten Woche ins Krankenhaus zum Sicherheitsschnitt und weiteren Untersuchungen. Am meisten habe ich Angst vor meiner eigenen Angst und davor, dass ich mich davon total unterkriegen lasse und an nichts anderes mehr denken kann. Wie schaffe ich es, damit umzugehen, egal, wie die weitere Diagnose lautet?

11.11.2003, 11:30
Liebe Karin,
Deine Diagnose ist noch ganz neu. Geb Dir Zeit, jetzt erst mal zu verarbeiten was Dich beschäftigt. Alle hier im Forum haben so eine Situation durchgemacht und jeder hat auf seine Weise gelernt damit umzugehen. Es ist schön, dass Du Dich hier meldest und Hilfe suchst. Ich habe durch das Forum Hilfe gefunden indem ich mich einfach nur mitteilen kann und von anderen hilfreiche Tips bekomme.
Ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Aber versuche trotzdem hoffnungsvoll in die Zukunft zu sehen. Die Diagnose, die Du jetzt hast ist erst mal ein Befund. Der ist zwar schwer zu schlucken, bedeutet aber noch nicht, dass es in Deinem Leben nicht weitergehen soll. Wenn Du gute Freunde hast oder Angehörige, so versuche doch Dich mitzuteilen. Gespräche können da sehr hilfreich sein.
Liebe Karin, wenn Du möchtest wäre es schön, wenn Du näheres zu Deinem jetzigen Befund schreiben könntest. Es ist für die Forumteilnehmer dann ein bißchen leichter, entsprechend auf Dich einzugehen.
Zunächst wünsche ich Dir erst mal viel Kraft, Zuversicht und Vertrauen in das Kommende. Wir sind alle in Gedanken auch bei Dir und drücken Dir für die Zeit im Krankenhaus die Daumen.
Ich würde mich freuen, wenn Du dich wieder meldest.
Liebe Grüße
Christine K.

11.11.2003, 11:44
Liebe Christine,
ich bin sehr froh über deine Antwort und glaube auch, dass das Forum für mich sehr wichtig und gut ist. Vielen Dank für deine guten Wünsche.Über meinen Befund weiss ich bisher nur, dass ich ein Melanom habe. Ich hatte einen ziemlich großen Knoten, die genau Dicke hat mir der Arzt noch nicht mitgeteilt und ich muss sagen, dass ich auch Angst davor habe, eine vernichtende Diagnose zu bekommen. Er hat mir nur gesagt, dass erstaunlich viele seiner Patienten nach dem Sicherheitsschnitt keine Probleme mehr haben. Aber ich habe auch schon immer ein Zwicken im Bauch und habe Angst, dass das schon Metastasen sind.Ich mache mir viele Gedanken, dass ich nicht eher zum Arzt gegangen bin, aber der Knoten sah so harmlos aus, dass ich ihn einfach nicht wahrgenommen habe. Ich habe Sorge, dass ich völlig in Depressionen verfalle und mich von der Krankheit unterkriegen lasse. Aber es hilft mir, im Forum zu lesen, wie ihr Anderen damit fertigwerdet.
Liebe Grüße
Karin

11.11.2003, 13:17
Liebe Karin,
wenn Dein Arzt Dir den Befund "Melanom" mitgeteilt hat, dann liegt ihm ja der schriftliche Befund des Pathologen, der das Gewebe untersucht hat, vor. Am sinnvollsten ist es, wenn Du Dir von Anfang an Kopien jedes einzelnen Befundes aushändigen läßt und sie zuhause in einer Mappe sammelst.
Du schreibst, die genaue Kenntnis mache Dir Angst - das verstehe ich. Aber Du mußt die Unterlagen ja nicht gleich intensiv studieren. Nur hat sich in der Praxis (unter den Krebspatienten) herausgestellt, daß man zum Weiterinformieren genaue Kenntnis der Daten haben muß und daß bessere Kenntnisse/Informationen auch entängstigend wirken können. Dafür kann es sich später, wenn Du vielleicht soweit bist, als hilfreich erweisen, wenn Du Deine Daten alle zusammen hast und nicht erst noch wieder alle Doktoren um Kopien bemühen mußt.
Dein Unterbewußtsein fördert im Moment nur Angst - weil unwissend - zutage. Oft relativiert sich die Angst angesichts eines doch eher kleinen Befundes und dem Wissen, wie man jetzt selbst für sich und sein Immunsystem aktiv werden kann.
Laß' es mit Ruhe angehen, mach' ein Schritt nach dem anderen. Achte auf Deine Grenzen, wenn Du kannst, mach' immer mal wieder was schönes zur Ablenkung zwischendurch.

Gruß von Birgit

11.11.2003, 13:38
Liebe Birgit, du hast natürlich Recht, es ist bestimmt besser, sich den Fakten zu stellen. Im Moment sträubt sich jedoch alles dagegen. Ich klammere mich mit jeder Faser an die Aussage des Arztes, dass eine Vielzahl seiner Patienten - selbst mit so großen Knoten wie meinem - ohne Metastasen davon gekommen sind. Aber morgen habe ich einen Termin, dann werde ich nach einer Kopie des Befundes fragen. Ich wünsche mir so sehr, dass ich es schaffe, mit der Angst umzugehen. Der Gedanke an die Krankheit ist wie ein dunkler Schatten immer da.
Vielleicht schreibst du mir ja mal deine Erfahrungen.
Liebe Grüße von
Karin

11.11.2003, 13:50
Hallo Karin,
bei mir war es so, dass ich mich noch am selben Tag, nachdem ich den Befund MM erfahren hatte, vor den PC hingesetzt habe und alles an Infos in mich reingesaugt hab, die ich bekommen konnte. Das hat mir irgendwie die STARRE genommen und ich bin ein wenig lockerer innerlich geworden, weil es nicht mehr so FREMD war. Außerdem hab ich hier sehr nette Leute kennengelernt, und auch wenn man zum 100. Mal in den ersten Wochen mit dem selben Thema und denselben ängstlichen mails angekommen ist, ist das sehr wohl verstanden und auch nicht übelgenommen worden. Ohne das Forum hier wär ich wohl am Anfang übergeschnappt! Ich wünsch Dir alles Gute, viel Kraft und Nervenstärke, vor allem bei der blöden Warterei auf den Befund.

Nochmals alles Liebe und Gute!
Sabine.

11.11.2003, 14:02
Liebe Sabine,
ich sitze auch schon den ganzen Tag am Computer und lese alles, was ich unter die Finger bekomme.Irgendwie hilft es, aber andersrum macht es mir auch Angst, wenn ich sehe, was mir alles bevorstehen könnte. Aber es ist auf jeden Fall sehr tröstlich, von euch allen Antwort zu bekommen und ich habe das Gefühl, verstanden zu werden. Deine Mail klingt sehr positiv. Vielen Dank
Karin

11.11.2003, 16:34
Gern geschehen, kein Problem, Karin, allerdings blick ich auch nicht so durch ... wie Birgit schon sagte ... wie ist das? Steht der Befund MM fest, weil es schon einen histologische Untersuchung im Labor gab? Oder meinte der Hausarzt das aufgrund des Blickes mit dem Mikroskop bevor er geschnitten hatte? Du erwähntest auch den Sicherheitsschnitt, ist der denn schon gemacht worden?? Meld Dich einfach dann nochmal und erzähl Genaueres, Millimeter-Angaben und so ... hey, es gibt hier aber auch Leute, die hatten ein recht tiefes MM und die haben keine Metastasen. Sorg gut für Dich!
Sabine.

12.11.2003, 08:03
Hallo Sabine,
ich hatte einen recht großen Knoten, der schon mit einem ziemlich großen Schnitt (je 1/2 cm) herausgenommen wurde. Nach der pathologischen Untersuchung habe ich dann den Befund bekommen. In der nächsten Woche soll stationär ein größerer Schnitt gemacht werden und weitere Untersuchungen angestellt werden. Genauere Angaben habe ich noch nicht, werde mir aber heute vom Arzt den Befund geben lassen. Zur Zeit ringe ich vor allem um mein seelisches Gleichgewicht, das ist mir das Allerwichtigste. Ich möchte mich auf keinen Fall von der Angst herunterziehen lassen. Im Moment bin ich recht ruhig. Vielen Dank für deine Aufmunterung. Welche Erfahrungen hast du denn gemacht?
Karin

12.11.2003, 08:20
Huhu Karin,

normalerweise bekommt man bei Befund-Mitteilung eine Kopie des Befundes in die Hand gedrückt. Bestehe da heute auf alle Fälle drauf.
Bei mir hatte die Ärztin das verdächtige Muttermal mit einer Stanze herausgenommen, es war so 4-5 mm groß im Durchmesser und die Stanzengröße war so 6mm. Der Sicherheitsschnitt hatte dann Gott sei Dank ergeben, dass keine Reste des vorher festgestellten Tumors mehr da waren. Ich hatte auch nur ein kleines MM (0,45 mm) und gelte bei den Ärzten "mehr oder weniger" als geheilt. Dennoch möchte ich hier in diesem Forum bleiben, denn hier bekommt man a) die neuesten Infos, sollte sich etwas ergeben, was Forschungen auf dem Gebiet angeht usw. und b) helfe ich auch gern wo ich kann, kopiere manchmal Infos aus dem Internet hier rein usw.
Der Sicherheitsschnitt wird dann bei Dir wohl mit 1 oder 2 cm um die zuvor operierte Stelle herum gemacht werden. Ich drück jetzt schon mal alle vorhandenen Daumen, dass dann nix mehrgefunden wird, das ist dann auf alle Fälle ein sehr gutes Zeichen!
Bis denne und Gruß aus Berlin!
Sabine.

12.11.2003, 09:11
Hallo Sabine,
ich finde es echt toll, dass du dich so lieb um uns im Forum kümmerst. Nachdem ich einiges gelesen habe, stelle ich fest, dass ich noch so gut wie nichts weiss, heute nachmittag werde ich erstmal den Arzt genauestens über die weiteren Vorgehensweise ausquetschen. Der Sicherheitsschnitt soll mit 2 cm um die operierte Stelle herum gemacht werden. Danach soll ich eine Interferon-Behandlung machen. Ich versuche wirklich positiv zu denken. Leider habe ich schon seit einiger Zeit, schon vor der Diagnose, einen leichten Schmerz im Bauch, der sich immer wieder bemerkbar macht, im Moment ganz besonders. Meine Hausärztin meinte zwar, das wäre nur Luft im Darm, aber du kannst dir vorstellen, dass die Phantasie da gern Purzelbäume schlägt. Na ja, nächste Woche werde ich wohl mehr wissen. Danke für das Daumendrücken. Ich bin übrigens 49 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Jungs im Alter von 19 und 21 Jahre.
Liebe Grüße von Karin

12.11.2003, 09:37
Liebe Karin,
um von hier die Begriffe "großer" Schnitt und "großer" Knoten besser beurteilen zu können, wäre gut, wenn Du mal die genauen Befunddaten durchgibst. Ohne diese ist es schwierig, Dir hier nähere und weiterführende Tips zu geben.
Deine Angabe "je 1/2 cm" = großer Schnitt sagt überhaupt nichts über den Befund aus. Meinst Du damit, daß im Radius von 1/2 cm um den Fleck herumgeschnitten wurde? Für eine bessere Einschätzung sind die exakten Daten aus dem pathologischen Befundbericht wichtig, die die >Eindringtiefe< des Tumors in die Hautschicht beschreiben. Außerdem ist der >Clark Level< (CL) von Interesse.
Warum ist schon von Interferontherapie gesprochen worden, wenn noch keine weiteren Untersuchungsergebnisse vorliegen? Oder hast Du schon nähere Informationen?
Ansonsten kenne ich die Anspannungen auch, die mit jedem kleinen Symptom im Körper auftauchen. Man ist in dieser angespannten Zeit besonders feinfühlig und hört die Flöhe im Körper husten. Gut ist, wenn Du mit Deiner Ärztin darüber sprechen kannst oder uns hier darüber berichtest. Gegenseitiges Abklären möglicher Hintergründe kann schon ein bißchen Entspannung schaffen. In meinem Fall haben sich all diese Symptome stets als psycho-somatische Reaktionen des Körpers - also als Verarbeiten der Ängste im Unterbewußtsein auf der körperlichen Ebene - herausgestellt. Dir ist die Situation buchstäblich "auf den Magen geschlagen..." Mach' Dir bewußt, daß der Körper eben auch auf solche Belastungen reagiert, dann kannst Du vielleicht die Aussage Deiner Ärztin, es "wäre nur Luft im Darm" besser akzeptieren, bzw. sie für wahrscheinlicher halten.
Ich wünsche Dir Geduld, mach' Dich nicht verrückt, bevor Du konkrete Aussagen hast.

Gruß von Birgit

12.11.2003, 10:57
Liebe Birgit,
du glaubst garnicht, wie sehr du mir mit deinem Beitrag hilfst. Ich habe mir auch schon gedacht, (gehofft), dass es sich um psycho-somatische Beschwerden handelt. Überhaupt helft ihr mir alle sehr. Ich habe mir gestern eure Schreiben ausgedruckt und immer wieder durchgelesen. Ihr gebt mir ganz viel Kraft. Vielen Dank.Karin

12.11.2003, 11:22
Hallo zusammen,
ich lese seit ein paar Tagen in diesem Forum mit und habe eure Diskussion ganz gespannt verfolgt, denn mir geht es im Moment auch so, dass ich vor Angst fast verrückt werde. Bei mir wurde bisher nur der Verdacht geäußert, dass ich ein Melanom haben könnte und morgen soll es nun erst mal rausgeschnitten und eingeschickt werden. Ich weiß, dass ich erst mal abwarten sollte, ob sich der Verdacht überhaupt bestätigt, aber ich kann mir das noch so oft sagen, ich male mir trotzdem schon die schlimmsten Dinge aus. Ich kann , seitdem meine Ärztin diesen Verdacht geäußert hat, an nichts anderes mehr denken, ich mach mich total verrückt.

Bei mir geht es um einen kleinen ganz schwarzen Leberfleck, den ich schon jahrelang habe. Er hat sich in all den Jahren nie verändert, deshalb hab ich ihn irgendwie nie groß beachtet. Vor ein paar Tagen zeigte ich ihn dann doch mal meiner Hautärztin und sie wurde gleich ganz hektisch und hat auch noch einen zweiten Arzt dazu geholt, der sich den Fleck auch angeschaut hat ( mit so einer kleinen Lupe) Dieser zweite Arzt war sich nicht so ganz sicher, ob es wirklich ein Melanom ist, aber meine Hautärztin hat mir mit ihrer Hektik und ihrer Überzeugung, dass es ein Melanom sein muss totale Panik gemacht.

Kann es denn sein, dass ich seit Jahren ein Melanom habe, das sich nie verändert hat? Wäre das denn in der Zwischenzeit nicht gewachsen?

Bitte entschuldigt, dass ich mich jetzt einfach in eure Diskussion eingemischt habe, aber ich habe so große Angst und muss einfach mit jemandem darüber "reden".

Viele Grüße, Petra

12.11.2003, 11:52
Hallo Petra,
ich bin zwar keine Expertin, habe aber jetzt schon viel gelesen und kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich ein Leberfleck, der sich über Jahre weg nicht verändert, auf einmal bösartig ist. Mein "Warze" ist mit der Zeit immer größer geworden und die anderen werden dir bestimmt auch bestätigen, dass sich an ihren Flecken Veränderungen ergeben haben.Aber du hast ja bald die Gewissheit, mach dich nicht verrückt. Glaub fest daran, dass alles gut geht.
Viele Grüße
Karin

12.11.2003, 12:36
Hallo Petra, nur keine falsche Panik vermeiden! ;-) Hey, wenn ein Arzt hektisch wird, dann heißt das noch gar nichts! Und man nimmt das als (sowieso schon ängstlich-angespannter Patient) sehr sensibel auf. Ist klar. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Leberfleck, der nicht gewachsen ist, bösartig ist. Aber es gibt ja diese Vorstufen (nicht bösartig und streuen auch nicht!). Die nennt man dysplastische und bei denen wird ähnlich nach der ABCD-Regel gegangen. Man kann durch das Mikroskop atypische Zellen erkennen, hat mir meine Hautärztin gesagt, und diese dysplastischen Naevi sollten (bei Aktivität, wie es meine Ärztin nannte) auch rausgenommen werden. Vielleicht ist das ja eine Erklärung. Aber erstmal ist (leider) abwarten angesagt - mach was Schönes! Etwas, das Dich echt besonders interessiert, das Du besonders toll findest (z. B. Matrix gucken? ;-), mußt Dich ablenken!
Sabine.

12.11.2003, 13:07
Hallo Karin und Sabine,
ich danke euch für die schnellen Antworten. Es tut so gut, anderen meine Ängste mitteilen zu können.
Sabine, ja, das könnte direkt mein Leitsatz sein "Nur keine falsche Panik vermeiden" Ich weiß, das ist echt blöd von mir, aber ich gerate immer gleich in Panik und habe eigentlich sowieso immer Angst vor Krebs. Das liegt wohl daran, dass in unserer Familie schon einige Krebsfälle waren und ich da mitbekommen habe, wie schlimm sowas ist ( na ja ich weiß, es gibt wohl kaum eine Familie, in der es noch keine Krebsfälle gab).

Also ich versuche mich jetzt so gut es geht abzulenken, meine Schwester will mich heute auch besuchen, ich glaube, das tut mit jetzt ganz gut, nicht alleine zu sein.

Also noch mal vielen Dank, dass ihr so schnell geantwortet habt.

Liebe Grüße, Petra

13.11.2003, 08:45
Hier ist Karin, habe gestern meinen Befund bekommen. Ich habe ein exophytisches noduläres MM, Clark Level III-IV, max. Tumordicke 4 mm (Eindringtiefe). Ist ganz schön niederschmetternd. Der Arzt hat mir gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich Metastasen gebildet haben zwar größer ist, dass dies aber nur statistische Werte sind und jeder Patient eben anders ist. Daran halte ich mich im Augenblick fest. Ich bemühe mich um eine positive Einstellung, aber heute Nacht hat mich die kalte Angst und Verzweiflung gepackt. Hat irgendjemand Tips von Büchern oder Links, die ich lesen könnte? Karin

13.11.2003, 09:11
Hallo Karin!

Das tut mir echt leid, aber guck doch mal hier im Forum, da gibt es einige Infos zum Thema Stärkung
der Immunabwehr, was total wichtig ist! Nach vorne schauen und gucken, was Du SELBST tun kannst! Laß Dich nicht von Statistiken irre machen, es gibt hier auch im Forum ne Menge Ausnahmen von der Regel... Leute, die lt. Statistik längst nicht mehr da sein sollten und die sind immer noch da. Haben teilweise Metastasen gehabt und jetzt seit Ewigkeiten keine Verschlimmerung mehr. Stillstand der Krankheit. Es ist alles möglich bei der Erkrankung Krebs und viel hängt von der Psyche ab. Hab eben mal bei google unter exophytisch nachgesehen; das sind die Dinger, die so ne Wulst haben am Rand. Ist of bei nodulären MM so. An welcher Stelle hattest Du das Teil? Ich kann es hier nicht finden in Deinen messages, Karin. An den Extremitäten wär von Vorteil. Außerdem soll es ein prognostischer Vorteil sein, wenn man weiblich ist - warum auch immer ... keine Ahnung. Lies bitte viel über Stärkung der Immunabwehr, vielleicht sollest Du die Krankheit auch als "Anreiz" nehmen, zu überlegen, was Du ändern kannst, was dich in der Vergangenheit zu sehr belastet hast, was Du vielleiht zu oft "geschluckt hast" usw. Mach Dich frei, versuch es, um Deine Abwehr zu stärken und ein inneres Gleichgewicht herzustellen. Vesuch es wenigstens, ja? Außerdem gibt es sehr wichtige Informationen bei www.biokrebs.de Die schicken einem auch gerne kostenlos Broschüren zu, die sehr nützlich sind. Außerdem kommt im Februar nächsten Jahres der bekannte und anerkannte amerikanische Krebsspezialist Simonton nach Deutschland (kannst Dir auch seine CD und Bücher holen, auch aus der Bibliothek - "Wieder gesund werden"), ich weiß ja nicht wo Du wohnst, er kommt nach Hannover, Hamburg und dann noch nach Berlin. Infos dazu gibt es auch bei www.biokrebs.de
Hey, nicht den Kopf in den Sand - sondern hochhalten und den Blödzellen die Stirn bieten!
Du schaffst das!
Lieben Gruß von
Sabine.

13.11.2003, 10:32
Hallo Sabine,
danke für deine schnelle Antwort. Ich habe mir gleich einige Broschüren aus Biokrebs.de ausgedruckt. Brauche jetzt irgendetwas zum Festhalten. Das Melanom war am linken Oberschenkel innen etwas über dem Knie. Ich bin sehr sportlich und war eigenlich fast nie krank, Erkältungen oder so hatten immer nur andere. Ich hoffe, dass mein Immunsystem die "Blödzellen" bekämpfen kann. Jedenfalls bin ich fest entschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Mut macht mir, dass ich auch in den Tagen nach der Diagnose immer mal Momente hatte, in denen ich mich einigermaßen entspannt fühlte.
Also noch mal danke für alles und viele Grüße nach Berlin. Karin.

13.11.2003, 10:48
Hallo zusammen,
bin gerade beim stöbern durch Zufall auf den chat gestoßen und muß sagen das es bestimmt eine gute Möglichkeit ist sich von der Angst abzulenken und Info´s zu sammeln. Habe letzen Mittwoch ein Muttermal entfernt bekommen, es hat sich herausgestellt das es ein Melanom war, bin gestern dann wieder unters Messer gekommen. Sie haben mir gesagt das es größer ausgeschnitten werden muß und haben zusätzlich noch Blut abgenommen. Nächste Woche muß ich wieder dort hin und kriege dann die Ergebnisse mitgeteilt, wovor ich schon wahnsinnig Schiss habe. Anfang nächster woche muss ich auch noch zum röntgen, die Lunge soll überprüft werden. Weiß jemand von euch warum sowas gemacht wird ??? Ich kann zur Zeit an nichts anderes mehr denken !!! Ich hätte mit meinen 25 Jahren nie daran gedacht Krebs zu kriegen, aber wer denkt generell schon daran. Aber irgendwie tut es gut hier zu lesen das man mit dem Problem nicht alleine da steht.

HojuPo
13.11.2003, 11:00
Hallo Stephan,

hier im Forum sind viele nette Leute, die Dir die Angst nehmen wollen. Dieses habe ich auch vor einem Jahr erfahren, nachdem meine Krankheit wieder aufbrach.

Bei dem Melanom gibt es verschiedene Einteilungen in Risikogruppen, die sich aufgrund der Eindrigtiefe des MM (maligen Melanoms) erklären, zudem spielt der Clark Level (Gibt Hautschichten an) eine Rolle.

Aber bevor Du hier ins Detail gehts. Früherkannt ist Hautkrebs Heilbar!. Heilbar!. Das ist erst einmal wichtig.

Wenn Du den histologischen Befund hast( 1. Tipp - lasse Dir immer von allem eine Kopie geben) sind wir gerne
e bereit Dir weiter zu helfen.

Herzliche Grüße

Holger

13.11.2003, 11:24
Hallo Holger,
vielen Dank für deine Antwort, werde voraussichtlich am Montag die Blutergebnisse bekommen und am Mittwoch die Ergebnisse vom Gewebe. Danke auch für den Tipp, werde mir dann die Befunde kopieren lassen, hoffe es hat nicht gestreut oder was da auch sonst noch passieren kann.

13.11.2003, 20:33
Hallo Stephan,

wenn es "größer ausgeschnitten werden mußte" nach der MM-OP heißt das, dass der Sicherheitsschnitt schon gemacht wurde? Dann müßtest Du doch auch nen Befund haben über das MM, oder nicht?
Ich hatte ein MM im März d. J. und meine Ärztin meinte, man komme dann automatisch in ein Nachsorgeprogramm. Sie hat mir noch bei Befundmitteilugn ne Nadel in die Vene gepiekst und Blut abgenommen und noch am selben Tag war ich beim Röntgen, das ging alles ruckzuck. Dann haben die Ärzte erstmal den Status 0 sozusagen.
Dann wird je nach Eindringtiefe (mm nach Breslow) entschieden in welchen Abständen Du in den nächsten 5 Jahren zum Doc dackeln mußt, entweder viertel- oder halbjährlich usw. Normalerweise bekommt man dann auch sofort noch einen Überweisung zur Sonographie (alle Lymphknoten und Abdomen/Bauch). Das wird dann auch in bestimmten Abständen wiederholt, bzw. bei MM unter 1 mm werden in Zukunft wohl einerseits aus Kostengründen sämtliche bildgebende Verfahren innerhalb der Nachsorge eingespart, anderseits, weil man meint, dass Abtasten bei MM unter 1 mm alle 3 Monate ausreichen würde. Warte jetzt erstmal ab und gucke jetzt schon mal, was Du für Dein Immunsystem machen kannst. Dafür gibt es hier auch ne Menge Ratschläge.
Tschüssi und Kopf hoch!
Sabine.

13.11.2003, 20:35
Hallo Karin,
hatte noch was vergessen zu schreiben. Wie sieht es denn bei Dir mit ner Sonographie aus?? Hat das keiner erwähnt von den Ärzten oder geht Du noch?? Das ist eine der wichtigsten Untersuchungen!! Weil wenn was streut, dann zu 70 % in die Lymphknoten ... man geht davon aus, dass (wenn überhaupt) nur 30 % über die Blutbahn in die Organe metastasieren. Frag doch nochmal wegen ner Sono nach. IST WICHTIG!!
Tschüssi.
Sabine.

14.11.2003, 12:14
Liebe Karin,
ich will ganz ehrlich sein, denn irgendwelche Floskeln helfen auch nicht: beim Lesen Deines Befundes hab ich doch geschnauft. Aber nur kurz. Ich hab mir einen Tee gemacht, aus dem Fenster geschaut und jetzt versuche ich Dir was zu schreiben.
Der Befund ist, das weißt Du inzwischen selber, nicht gerade einer von der allerleichtesten Sorte. Wichtig ist jetzt erst mal der Nachschnitt und ich nehme ja stark an dass auch ein Wächter-LK entnommen wird. Dann erst wird man sehen wie es weitergeht. Denn auch wenn das MM relativ tief war so muss es überhaupt noch nicht gestreut haben. Auch mein Arzt hat mit mir sehr ausführlich ein Gespräch geführt und erklärt, dass es viele Betroffene mit dieser Eindringtiefe gibt, bei denen keine Streuung vorhanden war. Auch nach vielen Jahren nicht. Anscheinend gibt es auch verkapselte Tumore. Leider ist die Art des Tumors nicht feststellbar, also man kann nicht mit Gewißheit sagen ob verkapselt oder nicht. Die nächste wichtige Diagnose ist daher auch erst mal die OP des Wächter-LK und die weiteren Untersuchungen. Und danach erst weisst Du wirklich über Deine Situation Bescheid. Es ist ganz normal und klar, dass man trotzdem alle etwaigen Möglichkeiten schon vorher analysiert, erwägt, bedenkt. Wir alle im Forum haben dies gemacht. Man möchte ja auch Bescheid wissen, und mit etwas Bekanntem kann man ja auch oft besser umgehen als mit dem Unbekannten. Wenn Du also das Bedürfniss hast, Dich zu informieren, dann tu dies. Versuche aber trotzdem, zu allem was Du da liest und erfährst, Abstand zu halten. Es hat nicht alles mit dir persönlich zu tun!! Jeder Mensch reagiert anders und ist anders.
Für Dich selbst und für Dein Inneres ist jetzt sicherlich wichtig, dass Du dich nicht ganz in Deinen Ängsten verlierst. Wie Du schreibst bist Du sportlich, warst nie wirklich krank. Weißt Du, genau das macht die Sache so schwierig. Du musst jetzt erst mal lernen, dass Dein Körper leider nicht völlig immun ist. Du mußt erst mal akzeptieren können, dass Du nicht aus Eisen bist. Du mußt Deinem Körper und Dir zugestehen, dass Krankheiten nun mal auch zum Leben gehören. Mach Dir die Tatsache, bis jetzt eigentlich pumperlgesund gewesen zu sein zu Deinem Nutzen. Die Energien, die Du bisher tanken konntest helfen Dir jetzt, mit dem Kommenden gut umgehen zu können. Versuch Deinen Körper zu pflegen und zu stärken, helfe Deinem Immunsystem und genieße, wo immer sich eine Möglichkeit bietet! Nicht die Krankheit soll Dich - sondern Du die Krankheit beherrschen. Nehme die jetzige Situation als einen Umbruch - einen Neuanfang in Deinem Leben.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alle Kraft der Welt. Ich kann mir denken, wie es momentan in Dir aussieht. Auch ich war nie krank, treibe Sport und kranksein war eine Sache der anderen. Das Gefühl des Ausgesetztseins, dieses nichts selber dagegen tun können, dieses Gefühl der Hilflosigkeit, das hat mich in der ersten Zeit völlig aus der Bahn geworfen und mich während meines Klinikaufenthalts in die Notaufnahme der Inneren gebracht (hatte "nur" Eindringtiefe 3,2; Level IV, Gott-sei-Dank ohne weitere Befunde). Ich habe gelernt, mich mitzuteilen (sehr wichtig), mich auch mal hängenzulassen (tut gut), das Schöne im Leben zu genießen (das sind oft Kleinigkeiten) und versuche soweit als möglich positiv in die Zukunft zu sehen. Das wünsche ich Dir auch.
Alles Liebe


Christine K.

14.11.2003, 12:42
Liebe Christine, Sabine, Birgit,
ihr habt mir wirklich viel, viel Mut gemacht. Ich danke euch ganz herzlich dafür, dass ihr mir mit euren Ermutigungen und vielen hilfreichen Tips so geholfen habt. Im Moment versuche ich vor allem meine innere Ruhe zu finden und Kraft zu schöpfen: eure Beiträge lesen, positive Bücher über den Umgang mit Krebs, ganz viele Gespräche mit meiner Familie und meinen Freunden. Jetzt sage ich erstmal tschüs, da ich ja ins Krankenhaus gehe und hoffe, dass ich mich bald wieder melden kann. Nochmals danke und viele liebe Grüße. Karin

14.11.2003, 13:54
An Karin:
Drück Dir alle Daumen!!! Kopf hoch!!! Sabine.

An Christine und ins Schwabenländle ...

Deinen Beitrag an Karin fand ich total passend, einfühlsam geschrieben und überhaupt ... hat mich total angerührt!!

Gruß an alle
Sabine.

26.11.2003, 17:47
Hallo, hier bin ich wieder. Puh!!! Zum Glück ohne Befund. Die Zeit im Krankenhaus war echt die Hölle. Es sind alle nötigen Untersuchungen gemacht worden, einschließlich Sonographie und CT und es ist nichts gefunden worden. Der anfänglichen Erleichterung folgte aber ganz schnell der Katzenjammer bei dem Gedanken, wie ich nun mit der ständigen Bedrohung leben soll. Wie geht es euch damit, wie werdet ihr mit der andauernden Angst fertig? Wie schaffe ich es, mutig und gelassen mit der Krankheit umzugehen?
Übrigens Sabine, du hast Recht mit Christines Beitrag, aber auch deine haben mir sehr geholfen. Ich habe alles immer wieder gelesen und mich damit getröstet.Liebe Grüße von Karin.

26.11.2003, 18:07
Da freu ich mich aber!
Hab's gerade gelesen!!!

Hat man ein MM am Bein ist es ja auch nicht so schlimm als am Körper zum Beispiel .. ach so, ich bin's, Sabine .... ;-).

Zu Deiner Frage ... Die olle Angst ... tja ... was soll man dazu sagen?

Es gibt wohl Leute, die Meister im Verdrängen sind, dann solche die alles Kopf stellen (sieh mal dazu den Beitrag unter Malignes Melanom von Eva, müßte auf letzter oder vorletzter Seite sein, ihr Bruder hat ein MM mit einer Metastase gehabt und hat sein Leben komplett umgekrempelt! Was er nicht alles geändert und getan hat. Total beeindruckend!). Ich glaube nicht, dass unbedingt die Akupunktur oder Feng Shui die Krebszellen am Vermehren hindern, ich glaube, dass es von der Agressivität der Teile abhängt (ist bei jedem Tumor anders) und davon wie der GEIST wie die Psyche eines Menschen ist ... davon bin ich jedenfalls 100 Pro überzeugt, weil... alles fängt im Kopf an.

Ich fahre z. B. jetzt fast jeden Tag durch den Wald, ess nicht mehr soviel Süßes, habe 2 Personen komplett aus meinem Leben gestrichen, wo ich nur seelisches Leid mit hatte und Psychostreß, in die Sonne iss gar nicht mehr angesagt! Ich bin sogar auch wenns nur bis zum Auto war langärmelig gegangen mit Cappy - auch bei den heißesten Temperaturen. Denn zu 98 % kommt so'n Blöd-MM nun mal von der Strahleneinwirkung ... außerdem esse ich viel rote Beete, Brokkoli und Tomaten (fast täglich kann man sagen!), dazu noch Vit. ACE ... man kann schon ne Menge machen denke ich. Und das ist auch die Strategie gegen die Angst:

INITIATIV werden!!!

Bloß nicht erstarrt und zitternd in der Ecke sitzen, das wäre das Verkehrteste überhaupt. Der Herr, äh, die Frau in Deinem Haus, sprich: Deinem Körper bist noch immer Du und nicht die Blödzellen.

Bei einer so tiefen Eindringtiefe, Karin und keinen Metastasen mußt Du übrigens eine sehr gute Abwehr haben!!!

Sag mal stand in Deinem Befund was von Proliferationsrate (Vemehrungsrate) oder Mitosen??? (Zellteilung der Blödzellen pro qmm)
Würd mich mal interessieren!

Bis dann!!!
Und danke für Deinen Eintrag (man leidet ja doch mit und wartet, was hat der Befund nun ergeben...)

Sabine.

27.11.2003, 17:24
Hallo Karin,
da freu ich mich jetzt aber wirklich richtig doll für Dich!!!!! Die erste Anspannung ist erst mal vorbei. Jetzt atme erst mal durch und - wenn Du kannst - unternehme was Schönes. Du hast Dir das verdient.

Wie Du schon schreibst, wird die nächste Zeit neben der Erleichterung auch geprägt sein von der Angst. Ich habe in der ersten Zeit nach der Diagnose versucht, erst mal viel zu genießen und mich an allen Dingen zu freuen die sich bieten. Das nimmt einem die Angst nicht ab, aber man schöpft Kraft sie zu verarbeiten. Höre in Deinen Körper hinein. Egal was Du jetzt unternimmst, ob Akupunktur, asiat., biolog. oder sonstige Heilmethoden, wichtig ist, dass Du auch dazu stehst, dass Du dies auch genauso möchtest. Informiere Dich, lass Dich beraten aber lass Dir nichts aufdrücken was Du nicht mit Deiner inneren Einstellung vereinbaren kannst. Eine allgemeine Lebensumstellung mit gesunder Kost und Stärkung des Immunsystems ist für alle Menschen gesundheitsfördernd. Das kannst Du in Dein Leben also auf jeden Fall einbauen, ohne dabei immer an Krebs zu denken. Wenn Du in einen Apfel oder eine Karotte oder sonst was Gesundes beißt kannst Du Dir immer sagen: ach, das tut meinem Körper jetzt richtig gut. Und nicht: ach, das wirkt jetzt sicher gegen die Krebszellen.
Ich meine einfach damit, dass Du eben auch einen gewissen Abstand zu der Krankheit bekommen solltest. Es darf sich nicht alles darum drehen. Und gleichzeitig solltest Du ein gutes Gefühl haben bei allem was Du für Dich und Deinen Körper tust.
Ich habe auch lange gebraucht, um mir diesen gesunden Abstand zu schaffen. Es gibt immer wieder Stunden, in denen ich rein nur verzweifeln könnte, in denen ich einfach nur vor mich hinheule. Das wird auch nicht so einfach vergehen (wenn überhaupt). Aber ich weiss, auch das steht mir zu und ist ganz ok. Es gibt Stunden, da habe ich das Gefühl, mir bleibt vor Angst die Luft weg. Dann leg ich auch mal alle Arbeit weg und gehe raus an die Luft, atme tief durch und fühle meinen Körper leben. Es ist ein gutes Gefühl. Und alle möglichen sportlichen Betätigungen (Du machst doch gerne Sport?) die Dir Spaß machen sind auf jeden Fall gesundheitsfördernd. Auch der Seele tut das soooo gut.
Eigentlich kann man das alles ganz einfach ausdrücken: LEBE!

Ich wünsche Dir sehr, dass Du zur Ruhe kommst und den für Dich richtigen Weg findest.

Bis dann
Grüße
Christine K.

PS: an Sabine aus Berlin: vielen Dank für Deine lieben Worte und Tips. Grüßle extra aus dem Schwabenland

29.11.2003, 14:56
Hallo! bin das 1.Mal jetzt hier und ich bin auch total verunsichert, denn ich habe noch (nachem 4 schwarze Flecken entfernt wurden) noch mindestens 8 ähnliche Teile und jeder Arzt (ich war bei 3 insgesamt) will mir andere entfernen, aber keiner alle 8 insgesmt. Wenn ich zu den 3 gehen würde, dann wär ich frei wahrscheinlich.. Nun ja. Ihr habt Euch schon länger nicht mehr geschrieben, ist alles o.K.? oder seid ihr direkt im Kontakt?
Ich wünsche Euch jedenfalls alles Gute und ganz wichtig ist, genau das zu tun, worauf man Lust hat, damit die positiven Feelings überwiegen! Tschüß

02.12.2003, 10:44
Hallo, hier bin ich wieder. Mein Internet-Zugang zuhause funktioniert z.Z. nicht, daher bin ich heute ins Büro gefahren. Liebe Sabine und Christine, vielen Dank für eure ermutigenden Beiträge, ihr helft mir so sehr damit. Sabine, ich hab meinen Befund heute nicht mit, seh aber mal nach, wie das mit den Mitosen war. Ich habe auch immer an mein gutes Immunsystem geglaubt und bin sicher, dass mein Körper auch jetzt noch stark ist. Morgen fange ich mit der Interferon-Therapie an. Ich hoffe und glaube, dass meine Abwehrkräfte dadurch gestärkt werden. Christine, du hast recht, ich möchte nicht, dass die Krankheit mein Leben bestimmt und ab und zu schaffe ich es auch schon, Abstand zu gewinnen. Nochmals vielen lieben Dank, ich versuche, mich so bald wie möglich wieder zu melden.
Liebe Grüße, Karin

02.01.2004, 11:24
Hallo, hier bin ich wieder. Bin völlig verzweifelt und brauche dringend Rat. Ich habe ja im Dezember mit der Interferon-Therapie angefangen und 3 Wochen lang hat es auch gut geklappt. Und dann habe ich - kurz vor Weihnachten eine ganz schlimme Depression - Nebenwirkung des Interferons - bekommen. Das war das Schlimmste, was ich je in meinem Leben erlebt habe! Ich habe dann ein Antidepressivum - Seroxat - genommen und das Interferon abgesetzt. So langsam geht es mir wieder besser, aber ich habe jetzt so einen Horror davon, das Interferon wieder zu nehmen, aus Angst, dass die Depression wieder stärker wird. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Angst, nichts zu tun. Ich hatte das Gefühl, dass mich das Interferon schützt. Nun stecke ich wirklich in einem Dilemma. Natürlich weiss ich, dass ich allein eine Entscheidung treffen muss. Aber bitte schreibt mir, was ihr tut, um euch zu schützen. Gibt es irgendwelche Alternativen zum Interferon?
Viele Grüße an alle und auch noch alles gute für das neue Jahr. Karin

02.01.2004, 17:21
Hallo liebe Karin,
das tut mir echt leid!! Hey, ich meine, es steht nirgends geschrieben, dass Interferon 100 %ig hilft, es ist auch bei jedem anders und im Endeffekt auch nur ein "Rumprobieren". Ich würde versuchen, erst einmal zur Ruhe zu kommen, denn Angst schädigt das Immunsystem wie nichts anderes. Das ist Streß pur für Deinen Körper. Versuch Dich zu entspannen mit Musik, Yoga, autogenem Training, Visualisation nach Simonton. Was auch immer für Dich ganz persönlich gut ist, ok? Und wenn Du Dich dann bisschen mehr beruhigt hast, dann überleg, was man noch tun könnte! Hauptziel muß sein die Abwehr zu stärken, damit sich Dein Körper gegen etwaig verbliebene bösartige Zellen schützen kann! Was das genau ist, muß jeder für sichherausfinden, guck Dir auf alle Fälle hier mal den Thread von Birgit nochmal an: Immunsystem stärken. Vielleicht nimmst Du auch mal eine Darmanalyse vor inwieweit Dein Immunsystem intakt ist? Mach doch mal, immerhin geht von dort ein 80 %iger Schutz aus. WEnn der Darm nicht ok ist, dann kann das schon sehr negative Folgen haben. Ansonsten eben auch viel Obst, Gemüse und vor allem viel frische Luft und letztendlich eine positive Einstellung zur Krankheit, die sich u. a. auch dann einstellt, wenn man was "unternimmt", selbst in die Hand nimmt, das ist sicher auch psychisch viel effektiver als das olle Interferon zu nehmen von demnicht mal bewiesen ist, das es auch wirklich hilft. Schreib doch auch noch unter "malignes melanom" rein, vielleicht lesen Dich da noch mehr Leute als hier und können Dir dazu was sagen. Ichhoffe, ich hab Dir wenigstens ein bisschen helfen können, bleib ganz ruhig, reg Dich nicht so stark auf, ja? Wirst ganz bestimmt etwas adäquates für Dich finden, Karin, von dem Du das Gefühl hast, ja, das ist gut für mich und mein Immunsystem und das mach ich jetzt weiter.
Viele Grüße!
Sabine.

02.01.2004, 18:19
Liebe Sabine,
vielen Dank für deine schnelle und - wie immer -tröstende Antwort. Bin im Moment ziemlich heruntergekommen durch die Depression und mein erstes Ziel ist es, wieder psychisch auf die Beine zu kommen. Erst dann kann ich eine Entscheidung treffen. Ich fühle mich wirklich in einer Zwickmühle. Nächste Woche will ich noch mal mit meinem Arzt sprechen.
Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie einfühlsam und auch kompetent du mir und vielen anderen hier im Forum hilfst. Du hast wirklich schon eine Menge Fachkenntnis gesammelt. Melde mich bald wieder. Liebe Grüße von Karin

04.01.2004, 20:44
Hallo Karin!
Ich habe gerade deine Krankengeschichte gelsen!Ersteinmal ist es doch fast einWunder, oder daß der Krebs nicht gestreut hat bei der Eindringtiefe! Dazu erstmal:Glückwunsch!!!!
Mein Vater hatte auch ein Melanom vor 2,5 Jahren bekam er die Diagnose: 7,8mm tief am Kopf! EIn Horror, eigentlich hatte ich schon damit gerechnet er werde höchstens noch ein halbes Jahr leben. Aber auch bei ihm: nichts gestreut auch der Sentinel-Node war ohne Befund- man waren wir glücklich. Dann diese Interferon Therapie- erst lief es 3-4 Wochen gut- aber dann die Hölle auf Erden: depressiv, Hautjucken, Schlafstörungen, Fieber, Schüttelfrost.... ganz schlimm!
Der Onkologe sagte manche Menschen wären sich mit dem Immunsystem zu stark gegen das Interferon... Aber andererseits vielleicht hätte ihm gerade dieses Imunsystem auch vor den Blödzellen geschützt? Mein Vater war nämlich wie du vorher nie krank!
Er hat sich entschiedenen das Interferon zu lassen, eine Garantie gibt es eh nicht und eine gewisse Lebensqualität und positives Denken müssen sein meinte er, sonst sei der Kampf eh verloren. Bislang geht es ihm super und die Angst läßt nach!
Alles Gute Nina

14.01.2004, 10:28
Hallo Nina,
vielen Dank für deinen Beitrag. Der ist ja wirklich sehr ermutigend, denn bei deinem Vater ist es ja noch ein größeres Wunder, dass er keine Metasten hatte und auch die letzten zweieinhalb Jahre nicht bekommen hat. Das gibt bestimmt vielen hier im Forum Hoffnung.
Im Moment geht es mir gut, aber ich habe immer noch nicht entschieden, ob ich das Interferon weiternehmen soll oder nicht. Die Ärzte haben gesagt, ich soll mich erstmal erholen und dann entscheiden. Die Meinungen über das Interferon sind ja wirklich sehr unterschiedlich. Meine Ärztin hat mir gesagt, dass die 5-Jahre-Überlebensrate von Patienten, die Interferon gespritzt haben bei 80 % liegt. Hier im Forum habe ich von einer Erfolgsrate von unter 10 % gelesen. Dafür lohnt es sich nicht, weiter zu machen.
Ich suche immer noch nach Alternativen, aber schulmedizinisch scheint es nichts anderes zu geben.
Viele liebe Grüße
Karin