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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : welche strategie bei nicht-seminom mit pt2 wert


15.11.2003, 18:52
mein sohn, 19, hat ein teratokarzinom mit pt2 wert.Sein linker hoden wurde entfernt. Alle anderen werte ,ct, tumormarker, and. hoden ohne befund.Welches vorgehen ist hier angesagt?
Empfohlen wurde alles und nichts,d.h. von wait and see über lymphknoten op bis zur chemo, 2 zyklisch. Wer kann weiter helfen?

18.11.2003, 00:07
wenn mich auch jetzt fast alle forum benutzer mit truman(den ich im übrigen für ein recht pfiffiges kerlchen halte) zusammen steinigen möchten, so kann ich aus meiner erfahrung heraus ihrem sohn nur raten, vorerst jede weitere drastische! behandlung genau zu überdenken (beitrag: "ich bin gespannt" in diesem forum) falls ihr sohn interesse an meinen erfahrungen des letzten jahres hat,so kann er gerne persönlich kontakt mit mir aufnehmen. e-mail: fischer69@hotmail.com . ich wünsche ihrem sohn viel kraft, und wünsche ihm, daß es ihm gelingt, sich über den schulmedizinischen bereich heraus mit seinem tumor auseinanderzusetzen. (ich schreibe bewusst " tumor" und nicht "krebs", denn zu oft wird beides in einen topf geworfen). herzliche grüsse an ihren sohn sven fischer

18.11.2003, 02:22
Hallo Marie-Theres.
Ich bin einer der wenigen die beidseitig an Hodenkrebs erkrankt waren(5-10% der betroffenen).Ich schreibe hier bewußt"waren" , da es bei mir bereits 13 Jahre her ist.Ich hatte auf der linken Seite ein Seminom und auf der rechten Seite einen Mischtumor mit Anteilen vom embryonalen Karzinom und vom Teratom.Beide Tumore(Seiten)befanden sich im Stadium pt1 N0 M0.Nach der ersten Erkrankung(Seminom)bekam ich Bestrahlungen zur Sicherheit , wie es damals hieß.Nach der zweiten Erkrankung wurden mir die Lyhmphknoten im Bauchraum entfernt.Es gab damals genauso wie heute keine Alternative um sicher zu gehen das kein Krebsgewebe im Körper mehr vorhanden ist(Mikroskopische Untersuchung in der Phatologie).Durch diese OP bin ich um eine Chemotherapie herumgekommen.Dem Quatsch meines Vorgängers schließe ich mich nicht an.Aufgrund der Tatsache das Hodenkrebs heutzutage sehr gut behandelbar ist(Auch im fortgeschrittenem Stadium:Siehe Lance Armstrong)neigt man dazu Risikofreudiger zu behandeln.Hierzu zählt sicherlich die "Wait and See" Strategie.Tritt nach einiger Zeit eine Veränderung in den Lymphknoten auf,kann man ja immer noch eine Chemo machen.Die psychische Belastung während dieses Zeitraumes ist logischerweise sehr hoch,die bei der OP für einen geringen Zeitraum.Hinzu kommt die Gewissheit über den genauen Befund nach der OP.Die Risiken der OP bestehen im Verlust der Ejakulation.Daher sollte man vorher möglichst Samen "Einfrieren" lassen.
Auch 13 Jahre nach meiner Erkrankung beschäftige ich mich noch sehr viel damit und würde die Lymph-OP wieder machen.
Ich hoffe ich habe euch ein wenig geholfen.
Alles Gute Michael.

18.11.2003, 07:03
Hallo Marie- Theres,
sie, bzw. Ihr Sohn muss natürlich eine eigene Entscheidung treffen wie die Behandlung weiter gehen soll. Ich kann mich nur Michael in dem Punkt anschliesen nicht wie Sven Fischer meint einfach zu warten (was sicherlich die schlechteste Strategie aller ist!).Bei Ihrem Sohn handelt es sich um eine sehr seltene Tumorform, falls es sich um ein reines Teratocarcinom handelt( nicht = Teratom).Die meisten Nicht- Seminome sind Mischtumor mit z.B. Embr. ,Chorioncarcinom usw.
Leider ist mir diese spezielle Histologie nicht so bekannt( werde aber nachschauen)so das ich nur vermuten kann:
- Offensichtlich produziert der Tumor keine Tumor marker(ßHCG,AFP)dies scheint identisch mit dem Teratom
- Sind im CT( im Abdomen od. Thorax) noch Raumforderungen/ Schatten/ Metastasen zu sehen??-
Sollten die beiden Punkte sich bestätigen, so wäre sicher zu empfehlen die Metastasen zu operieren.Warscheinlich ist die Tumorart ebenso wenig chemosensibel wie ein Teratom, daher hilft nur eine OP der Metastasen( p.S. sollte die Tumorhistologie vergleichbar od. ähnlich einem Teratom sein so hat es zu mindest den Vorteil das diese Tumorart zu den langsam wachsenden gehört und eine OP gut vorbereitet und geplant werden kann !)
sollte ich noch weitere Infos über Teratocarzinom in Erfahrung bringen so werde ich diese hier einstellen. Alles Gute Ihrem Sohn. Gruß Rainer

18.11.2003, 07:10
Hallo Marie Theres, ich habe einen Link der Uniklink München gefunden:
http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/uro/S94.HTM

18.11.2003, 07:51
Habe noch etwas zurHistologir gefunden:
embryonales Karzinom + Teratom = Teratokarzinom
(malignes intermediäres Teratom, MTI)
http://www.salerno.de/online/data/bl/content/h/hodentum0001.htm

18.11.2003, 14:04
und schon wieder schmeißt ihr tumor und krebs in einen topf.mich stört einfach eure:tumor=krebs+nichtbehandlung=tod argumentation! laut den prognosen der ärzte sollte ich bei meiner ignoranz schon völlig metastasiert sein, aber es gibt derzeit keinerlei anzeichen von metastasen in irgendeiner form. ich rede nicht davon einfach zu warten( immerhin bin ich in diesem punkt mit meinen vorgängern einig)und bezeichne ihre argumente auch nicht als "quatsch".empfehlen kann ich persönlich den bluttest nach auras-blank(google suchmaschine. auras-bluttest) auch wenn ihn viele der hier versammelten als hokus pokus hinstellen werden, kann ich nur sagen es waren für mich mit die am besten angelegtesten 120,-euro meines lebens! ich fand es im letzten jahr sehr spannend,die unterschiede in erklärungen , diagnosen und behandlungsvorschlägen zwischen schulmedizin und anderen behandlungsformen zu erleben . schönen tag noch sven fischer

18.11.2003, 23:22
lieber rainer,
danke für deine ausführungen. Dank auch an die anderen.
Es sind im ct keine auffälligkeiten gefunden worden.
Also weder hier noch im blut.
Wir haben jetzt zur sicherheit eine referenzpathologie gefordert, da 30 % aller pahtolog. untersuchungen falsche ergebnisse hervorbringen.
Am sonntag!!!!! rief der oberarzt der radiologie hier zu hause an, mein sohn ist zur zeit zu hause, und sagte ,er habe den pathologen nochmal befragt, mein sohn sei nicht wie zuvor behauptet low-risk patient
sondert mit dem pt2 wert high-risk und müßte unverzüglich bestrahlt werden.
Jetzt bekommen wir morgen die zweite pathologie. Mal sehen was dann ist. Die verwirrung nimmt zu.
Schrecklich.
Dennoch vielen dank nochmal an euch alle für eure tips und eure mühe. Wer noch was dazu sagen kann, wir saugen alle infos auf ein schwamm. Haben die erfahrung gemacht ,dass die ärzte weniger informiert sind als ich nach 5 tagen lesen im net.

18.11.2003, 23:43
Hallo Sven,

wenn ich Deine vorhergehenden Postings richtig verstanden habe, ist bisher nicht festgestellt worden, an welcher Form eines Hodentumors Du erkrankt bist, da Du einen Schnellschnitt und somit eine verlässliche Diagnose verweigerst. Ich würde mich für Dich sehr freuen, wenn Du an einem gutartigen Tumor erkrankt bist.

Marie Theres als Ursprungsposterin konnte jedoch sehr wohl eine exakte Diagnose nennen und insofern kann man durchaus konkrete Empfehlung aussprechen.

In diesen Forum lesen und schreiben sehr viele von einem bösartigen Tumor Betroffene. Wir alle mußten uns nicht nur mit unseren Ängsten beschäftigen, sondern auch Entscheidungen treffen.

Hierbei haben wir gelernt, daß man bei Hodenkrebs schnell entscheiden muß. Spätestens in der Reha lernt man Betroffene kennen, bei denen der Gang zum Arzt oder die Diagnose an sich verschleppt wurden und die sich dadurch in einem "ungünstigen" Stadium befanden.

Bei dieser Krankheit ist man sehr verunsichert. Weil alles so schnell gehen muß und man sich von seinen Ängsten nicht lähmen lassen darf. Insofern reagieren Betroffene empfindlich, wenn ein Betroffener zusätzlich verunsichert wird.


Liebe Marie-Theres,

ich bin an einer anderen Form des Hodentumors erkrankt, daher halte ich mich mit Tips zurück und wünsche Euch beiden viel Glück und Kraft!

Gruß dirk - güterslohdl1ydi@gmx.net

19.11.2003, 07:31
Hallo Marie- Theres,
ich bin auch der Auffassung das man(n)werder einfach so drauf los bestrahlen,schneiden usw. sollte. ( Wäre es nach manchen Ärzten gegangen hätte ich heute auch nur noch ein halbe Lunge!)Ich glaube du machst das genau richtig, dich von vielen Seiten zu informieren!Dies ist sicher die beste Ausgangsbasis um im Gespräch mit Ärtzten auch "Contra" geben zu können. Sven Fischer vermutet wahrscheinlich das ich sehr Arzt "höhrig" bin. Das Gegenteil ist der Fall!- Ich meine es kann nicht schaden vielleicht in deinem Fall eine zweite Meinung eines Spezialisten ( z.B. aus der Arbg. Hodentumor- www.hodenkrebs.de)zu hören. Pers. kann ich Herrn PD Dr.Beyer in Marburg sehr empfehlen.
Zu dem was angeblich eure Ärzte empfehlen:-Eine Bestrahlung dürfte in eurem Fall totaler Quatsch sein. Wenn die Histologie stimmt( teratocarzinom) dann ist das eine unwirksame Behandlungsweise und überfüssig. NUR SEMINOME sind strahlensensibel,sollte kein Seminomanteil vorhanden sein hat das Bestrahlen keine Wirkung sondern schädigt ggfls.
Da bei deinem Sohn aber keine Befunde im CT sichtbar sind UND die Marker nicht erhöht, würde ich wahrscheinlich auch abwarten und eine engmaschige Nachkontrolle machen.
Gruß Rainer

19.11.2003, 13:52
ich freue mich, daß keinerlei weitere unregelmässigkeiten derzeit bei ihrem sohn festgestellt wurden. ich wünsche ihnrem sohn weiterhin alles gute und zunehmende klarheit bei zukünftigen entscheidungsfindungen. alles gute sven fischer

06.05.2005, 20:36
Hallo ist eine lange Geschichte ,aber nur kurz!
Hab vor 13Jahren ein Hodentumor li.gehabt,
anschliesend wurden die Lymphknoten entfernt.
Jetzt 13 Jahre später hat man im re. Hoden ein Seminom
gefunden,genau gesagt ein Frühinvasives Seminom !
Werde jetzt mit Testosteron-Gel behandelt,wie kommt Ihr
mit dieser Sache klar ?Wie klappt das mit dem Gel oder
mit dem Spritzen ? Wer kennt das Spritzmittel "Nebito".
Gruß Tom

daisho
10.05.2005, 18:31
Hallo Tom,
nach beidseitiger Amputation nehme ich seit Nov 04 das Testogel, jeweils eine kleine dieser Tüten, mein Spiegel ist aber zu niedrig, daher wurde es jetzt auf 1,5 angehoben. Es ist ziemlich einfach zu verwenden, man muss halt nur immer dran denken. Jetzt am Freitag werde ich aber auf die Dreimonatsspritze, ich glaube mit dem Namen Nebito umsteigen.
Mein Urologe sagte mir, seine anderen Patienten seien damit sehr zufrieden, da der Wirkstoff gleichmäßig abgegeben wird.
Gruß Gerd