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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es hat mich auch erwischt


26.11.2003, 19:00
Guten Tag liebe Teilnehmer,

ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestossen und ich bin sehr beeindruckt von der Hilfsbereitschaft untereinander.
Mich hat es auch erwischt und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bin zu jährlichen Vorsorgeuntersuchung gegangen und mein Arzt hat beim Ultraschall eine Unregelmäßigjeit der rechten Niere festgestellt.
Sofortige Überweisung zu einem Spezialisten. ( Klinik Hanken in Stade) Es wurde u.a. ein C.T. gemacht und ein Karzinom von 2,5 cm festgestellt ohne Streuung. Die Niere soll entfernt werden am 4.12. Ich glaube ich habe großes Glück gehabt durch die jährliche Untersuchung und das gute Auge meines Arztes. Trotzdem habe ich Angst vor dieser Operation und den Folgen. Auf was muss ich achten, was wird gemacht bei so einer OP, bzw. hinterher? Auf was muss ich achten oder wie soll ich mich in Zukunft verhalten? Ich bin wirklich für jede Hilfe dankbar.

Danke für eure Antworten im voraus

Jürgen
Ellen49@Arcor.de

Rudolf
27.11.2003, 01:33
Hallo Jürgen,
mir scheint wirklich am allerwichtigsten, keine Angst zu haben. Angst ändert nicht die Diagnose und macht zusätzlich krank.
Freude macht gesund, also konzentriere Dich auf die schönen Dinge des Lebens. Ich weiß, das ist schwer, aber der Versuch lohnt.
2,5 cm ist lächerlich klein gegenüber dem, was hier sonst meistens geboten wird. Mein Tumor war 6 x 9 cm. Bedenke: Verdoppelung des Durchmessers bedeutet Verachtfachung des Volumens!
Jetzt, weit nach Mitternacht, nur soviel.
Alles Gute
Rudolf

27.11.2003, 08:12
Hallo Jürgen,
Du hast Glück, dass Dein Tumor so früh erkannt worden ist, das ist eher die Ausnahme, denn Beschwerden macht der Nierenkrebs erst, wenn er riesig groß ist und dann meistens auch schon gestreut hat.
Keine Angst vor der Zukunft! Wenn Du nach der OP regelmäßig zur Vorsorge gehst (CT von Brust und Bauch sollte in hinreichenden Abständen dabei sein), sind ev. doch auftretende Metastasen früh erkannt und beherrschbar! Ist denn auch ein Knochen-Zsintigramm angefertigt worden? Das sollte jedenfalls auch vorsichtshalber einmal gemacht worden sein.
Die Operation ist natürlich schon kein 'kleiner Eingriff' mehr, aber ich habe schon schlimmeres überstanden! Wenn Du da zur Vorbereitung etwas gutes tun willst, stärke Dich mit viel Bewegung an der frischen Luft! Je mehr man fit ist, um so weniger belastet einen eine Operation und um so schneller ist man wieder obenauf!
Alles Gute für Dich!
Heino

27.11.2003, 10:56
Hallo Rudolf und Heino,
vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort. Ich habe mich sehr darüber gefreut und ich stehe der Operation wesentlich gelassener gegenüber als vorher.
Ich bin immer noch begeistert von diesem Forum. Ich werde nach der Operation berichten wie es mir ergangen ist. Sollten es noch hilfreiche Hinweise geben, bitte melden.
Ich möchte auch Rudolf und Heino fragen wie es ihnen z.Z. geht? Wie kommen sie mit dem Krebs klar.
Bis später.
Tschüss
Jürgen

27.11.2003, 17:33
Hatte die gleiche Größe des Nierentumors wie du pt1,G1, bin am 04.09.03 Op worden. Gegen die Wundschmerzen nach der OP habe ich mir eine Schmerzpumpe für 24 Stunden geben lassen mit Erfolg. Was ich nach der OP rate was Rudolf auch gerne macht eine Misteltherapie (Helixor), ich wünsche Dir viel Glück für Deine OP.

Gruß

Michael

27.11.2003, 19:07
Hallo Michael,

danke für Deine hilfreiche Antwort. Du musst bitte verstehen ich bin in dieser Sache total unwissend und hilflos und freue mich sehr über jede Mail. Frage: Was ist eine Schmerzpumpe? Was hattest Du für Probleme (oder auch nicht) nach der OP ?
Wie geht es Dir bis jetzt?

Tschüss

Jürgen

28.11.2003, 17:28
Es geht mir ganz gut, gehe wieder in die Arbeit. Bin aber im Kopf noch nicht frei. Eine Schmerzpumpe ist meistens mit Dipidolor (starkes Schmerzmittel)gefüllt und du kannst bei Schmerzen die Pumpe selber bedienen rede mit dem Narkosearzt darüber. Bei der Op gehen sie durch 3 Muskelschichten die Nieren liegen sehr tief, die Wunde hat eine länge von ca 35 cm und man hat die ersten Tage Wundschmerzen wird aber schnell besser. Nach der Op mußt du auf den Histologischen Befund warten. Hierbei ist es wichtig ob schon Tochtergeschwulste vorhanden sind, in deinem Fall wohl nicht.
Mach dich nicht verrückt, viel Glück

Michael

28.11.2003, 17:37
Hallo Jürgen,
eine Schmerzpumpe infundiert ein Schmerzmittel gleichmäßig über einen bestimmten Zeitraum, z.B. 24 Std. Ich hatte das nicht, aber habe immer bei Bedarf eine Schmerzinfusion bekommen.

Die Diagnose Krebs war für mich kein Schock, eher Unverständnis. Ich hatte überhaupt keine Angst vor der Operation und habe die Nacht vorher geschlafen wie immer.
Mir geht es sehr gut, 3 Monate nach Diagnose und Operation habe ich wieder geheiratet.
Der Krebs hat mir bewußt gemacht, daß das Leben irgendwann einmal physisch zuende geht. So werden mir die "inneren" Werte wichtiger als die "äußerlichen". Ich genieße die schönen Dinge des Lebens bewußter, Beziehung, Natur, Kunst, Arbeit...
Ich hatte ja auch Lungenmetastasen. Aber ich fühle mich heute, als wäre ich nie krank gewesen.
Das wünsche ich Dir auch, und jedem.
Rudolf

28.11.2003, 18:43
Hallo Ihr Lieben,

Danke an Michael und Rudolf für Ihre Hilfe.
Ich werde nach der Operation wieder berichten.

Bis später

Jürgen

28.11.2003, 21:00
Hallo Jürgen,
ich wünsche Dir auch alles Gute für Deine Operation. Du schaffst das!
Bis bald
Sybille