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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist unsere Ehe am Ende ??? achtung Lang


14.12.2003, 10:10
Hallo an Alle !! muss mich mal wieder auskotzen. Mir geht im Moment alles tierisch auf die Nerven. Mein Mann und ich es wird immer schlimmer !! schon seine Anwesenheit geht mir dermaßen auf die Nerven. Wir leben echt wie in einer WG es ist so megasch.. ihr könnt es euch nicht vorstellen !! Seit meiner Erkrankung im Aug 2002 ist es noch schlimmer geworden !! Seit dieser Zeit ist die Luft völlig raus aus schluss und vorbei.Wir reden nur das nötigste miteinander und körperliche Nähe ist überhaupt nicht mehr drin ! Seit einem Jahr hat er mich fast nicht mehr angefasst (noch nicht mal ne Umarmung ) Das komische ist, wir haben uns so voneinander entfernt das es mich nicht stört das kein körperkontakt mehr gibt. (liegt wohl auch an den Hormonen bin ja durch das ganze Zeugs jetzt in den Wechseljahren, hab schon nen termin beim FA deswegen). habe in der Kur mit der Psychoonkologin schon alles durchgespielt von wegen Trennung usw.. Ich weiss es nicht ! Das problem ist, ich fühle mich so abhängig von meinem Mann da ich dieses scheiss MM im Nacken habe, was jederzeit wiederkommen kann. Mein Mann kümmert sich ja um die Kinder, Haushalt usw.. aber ICH bleibe dabei völlig auf der Strecke. Zusammen zur Eheberatung kann ich vergessen da macht er nicht mit (ich bin ja an allem schuld bla bla..)Ständig überlege ich wieder ob ich mich nicht doch trennen soll ?!! aber wird es dann besser werden ?? ICh habe keinerlei Verwandschaft die mir den Rücken stärkt oder mal auf die Kinder aufpasst. Dann wäre ich völlig alleine auf mich gestellt. Und gehts mir dann besser? wie verkraften die Kinder eine Trennung (8j+2J)? Was ist wenn meine Krankheit dann wieder kommt ?vom Finanziellen Aspekt ganz zu schweigen.(habe jetzt Rente beantragt). Das "schöne" Leben wäre dann vorbei !! Zudem haben wir eine ETW. da kann man nicht einfach mal zum Sozialamt rennen. Die sagen wohl dann erst verkaufen und vom Gewinn leben na toll. Ich hoffe Ihr missversteht mich nicht Ich will kein Sozialschmarotzer sein aber man muss halt alle Aspekte in Betracht ziehen. So jetzt hab ich mir mal den Frust von der Seele geschrieben und mir gehts etwas besser. Vielen Dank fürs Lesen ! Frohes Fest an alle. Lg Gabi

16.12.2003, 20:34
Hallo Gabi,
leider weiß ich auch nicht, was ich Dir raten soll aber ich wollte Dir sagen, dass ich Dich gut verstehen kann.
Auch ich bin kein Freund von vorschnellen Trennungen gerade wenn Kinder da sind. Und wenn die Zukunft aufgrund des Sch.krebses sowieso mit großen Fragezeichen versehen ist, muß man sich dann auch noch eine Trennung antun ? Andererseits - muß man sich dann eine unglückliche Beziehung antun ?
Diese Krankheit verändert alles - unser Leben, unsere Umwelt und am meisten uns selbst. Auch ich fühle mich schnell genervt. Geholfen hat mir, dass ich jetzt wieder arbeiten gehe. So bekommen wir etwas Abstand und ich mal andere Gedanken. Allerdings ist das nicht für jeden so einfach möglich.
Ich wünsche Dir ein friedliches Weihnachtsfest. Und ein glücklicheres und gesünderes neues Jahr.
Anke

30.12.2003, 08:17
Liebe Gabi,
vor einer solchen Lebenssituation zu stehen, das ist schwer und kaum allein zu bewältigen. Hast Du mal daran gedacht, die Unterstützung durch Gespräche mit der Psychologin in der Reha auch jetzt weiter zu führen? Die nächsten Schritte wollen sicher gut überlegt sein und auch jeder einezlne Tag ist nur einigermaßen gut zu überstehen, wenn Du weißt, was Du willlst und wie Du Dich in den einzelnen Situationen Deinem Mann und auch Dinen Kindern gegen über verhalten willst.
Es ist kein Gesichtsverlust, wenn Du Dir Beratung und Unterstützung als Entscheidungshilfe holst. Tu etwas für Dich!
Veränderungen, das weißt Du ja vielleicht aus Erfahrung, kann man nur bei sich selbst herbeiführen. Irgendwann wirkt es dann auch auf die anderen, denn sie werden sich Dir gegenüber anders verhalten, wenn sie Deine Veränderung spüren. Finde mit Unterstützung heraus was Du genau willst, was Dir gut tut, wie Du Dich im Alltag von Deinem Mann und von Deinen Kindern an der einen oder anderen Stelle abgrenzen kannst, ohne daß Du Dich von ihnen entfernst oder sie vernachlässigen mußt.
Das "schöne Leben" hängt übrigens nicht allein von der Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab. Wenn Du "Deinen Weg" herausgefunden hast und Dir immer wieder mal bzw. immer mehr ein kleines Stückchen von "Deinem" Leben genommen (geholt) hast, dann schätzt Du vielleicht andere Dinge wie jetzt und kannst ganz anders in die Zukunft sehen.
Gruß von Birgit