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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radiofrequenztherapie + Kostenübenahme?


18.12.2003, 16:25
Hallo,

mein Vater bekam Anfang Juli 2003 die niederschmetternde Diagnose: Darmkrebs + inoperabele Lebermetastasen. Nachdem er die OP im Juli gut überstanden hat und die Chemo ebefalls Erfolge gezeigt hat (Metastasen sind weniger und kleiner geworden), hat der behandelnde Arzt und die Klinik jetzt vorgeschlagen eine Radiofrequenztherapie ("verkochen der Metastasen") durchzuführen. Hat jemand Erfahrung ob die Krankenkassen die Kosten hierfür übernehmen? Bzw. was wir bei einer Ablehnung der Kostenübernahme unternehmen können.

20.12.2003, 15:36
Hallo Peter,

ich habe am 18.12.03 in Frankfurt eine Metastase mit LITT entfernen lassen. Meine Krankenkasse will die Kosten nicht übernehmen. Es würde mich auch interessieren, was man noch tun kann.

Gruß
Imi

09.02.2004, 17:00
Hallo Peter und Imi,

bei meiner Frau wurden im Oktober und November 2003 am Uniklinikum Frankfurt am Main jeweils eine Lebermetastase mit Hilfe der LITT entfernt. Sie hatte bereits Anfang 2002 eine offene chirurgische Operation, bei der wegen einer Lebermetastase zwei Lebersegmente entfernt wurden. Da sie keine Kraft mehr hatte weitere derartig schwere Eingriffe bei sich vornehmen zu lassen, entschied sie sich für die LITT. Leider lehnt auch ihre Kasse die Kostenübernahme ab. Wir haben nächste Woche einen Termin bei einem Anwalt, der meine Frau vor dem Sozialgericht vertreten wird. Das ist gegenwärtig die einzige Möglichkeit, eventuell die Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu erstreiten. Allerdings mit ungewissen Ausgang!
Auf jeden Fall lohnt es sich für eine Methode zu kämpfen, die den Betroffenen eine weitaus höhere Lebensqualität ermöglichen kann, als dies mit dem üblichen offenen chirurgischen Eingriff möglich ist. Es ist schon pervers, dass Kassen Operationen bezahlen, die weitaus kostenintensiver sind und nach bisherigen Erfahrungen keine besseren Ergebnisse erzielen, als die weitaus preiswertere und Patientenschonende LITT-Therapie.
Gruß Frank

wolfgang46
09.02.2004, 17:21
Hallo Frank,

manche Kassen (gesetzliche) würden gerne moderne, wirkungsvollere und Nebenwirkungsärmere Behandlungsarten übernehmen.
Doch leider wird den Kassen dieses durch unsere Gesetze verhindert.
Es gibt ein Bundesaufsichtsamt die dort aktiv werden, sobald eine KK etwas zahlt, was nicht gezahlt werden darf.
Ich klage zur Zeit wegen Zahnersatz (Nebenwirkung meiner Bestrahlung). Die Klage liegt seit mehr als zwei Jahren beim Gericht - und es ist bisher nichts passiert. Es wird also noch dauern.
Sozialgerichsverfahren dauern lange.
Ihr solltet, wenn ihr könnt Vorauszahlung leisten.

Achtung Wichtig:
Bitte immer bei ablehnenden Bescheiden Widerspruch einlegen!!

Alles Gute
Wolfgang