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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ek. unruhig


minimond
26.07.2011, 00:40
hi bin neu hier
im jahr 2007 wurde bei mir eierstockkrebs festgestellt. ich bin jetzt 47 jahre alt und habe 2 kinder. eine tochter 7 jahre alt, einen sohn 10 jahre alt. alls das belastet mich trotz dieser 4 "gesunden" jahre sehr.
ich habe starke angst, ich möchte so gerne für meine kinder da sein.

Haram
26.07.2011, 16:07
Liebe Minimond,
ich bin wie Du 47 und habe die Diagnose erst seit 11/2010. Kinder habe ich keine, aber ich möchte unbedingt noch meine Eltern überleben - sie würden es nicht ertragen können, wenn ich zuerst gehen müßte.
Ich habe mich entschieden: Ich geh positiv an die Sache ran und vertraue darauf, dass nach OP und Chemo alles geritzt ist. Ich habe nämlich keine Lust auf eine emotionale Achterbahn, das hat mir bei der Diagnosestellung schon gelangt!:augen:
Es ist doch so: Für Angst, Sorgen und Trauer besteht doch erst Berechtigung, wenn's so weit ist - sprich, wenn ein Rediziv da ist.
Und nun hast Du doch schon vier lange Jahre geschafft - sozusagen "fehlerfrei". Feiere das, lache, lebe! :smiley1: :prost: :smiley1:
Bereits nach 2 Jahren sinkt die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit stark ab. Wie kann man leben, wenn man ständig den Tod vor Augen hat? Das ist doch wirklich verschenkte Zeit, finde ich.
Übrigens sind sich alle Ärzte auch darin einig, dass die Einstellung des Patienten wesentlich zum Heilungserfolg beiträgt.:grin:
Denk mal darüber nach, ob Du nicht Deinem "Pessimismus", Deiner Angst, die Stirn bieten willst und damit Dein Leben auch wirklich lebenswert machst.
In diesem Sinne: Kopf hoch! Alles Liebe:pftroest:, Haram

GlaubeLiebeHoffnung
27.07.2011, 18:44
Da schliesse ich mich direkt an, Haram spricht mir aus der Seele. Das musste ich aber auch erst lernen. Ich bekam die Diagnose im März 2010 und habe erstmal ne Weile gebraucht, um das zu verdauen und zu begreifen. Aber ich verstehe dich auch - es ist nicht immer so einfach, alles zu vergessen bzw. zu verdrängen. ABer dennoch: geniesse die Zeit und "versaue" dir diese kostbare Zeit nicht mit so vielen negativen Gedanken. Also ein Prost auf 4 rezidivfreie Jahre und noch viele weitere sorgenfreie :prost:

minimond
27.07.2011, 23:26
danke euch beiden, ja, eigentlich sollte ich die zeit, die ich habe genießen.
ich versuche es auch, ich habe sehr viele gute nachbarn, freunde, die auch zu mir stehen und auch immer wieder sagen, hey, du hast es geschafft. ich weiß das auch. ich weiß, wieviel "glück" ich habe, noch hier zu sein.

doch durch die krankheit ist etwas zutage gekommen, was ich jahrelang verdrängt habe. kennt ihr das auch? es geht um ein schreckliches erlebnis in der kindheit.

Haram
28.07.2011, 09:59
Liebe Minimond,
übrigens ein netter Nickname, wie kommst Du drauf?
Ich weiß nicht, was Du in Deiner Kindheit erlebt hast. Aber der Punkt ist doch: Was machst Du jetzt aus Deinem Leben? Willst Du zulassen, dass Dich die Vergangenheit ständig einholt? Du hast ja quasi eine 2. Chance bekommen, nutze sie! Dass das nicht so einfach ist, weiß ich - das kannst Du mir glauben. Aber wie gesagt: Du mußt Dich entscheiden, positiv zu denken und keine negativen Gedanken mehr zulassen. Du wirst sehen, nach einer Zeit geht das dann ganz von selbst. Aber Du mußt ständig daran arbeiten, anders geht es nicht - niemand wird und kann das für Dich übernehmen!
Wenn Du meinst, es nicht allein schaffen zu können, suche Dir ruhig professionelle Hilfe. Du hast ein liebevolles Umfeld, eine Familie - wäre es nicht schön, wenn Du ihnen beistehen könntest anstatt andersherum? ;)
Alles Liebe wünscht Dir
Haram

minimond
29.07.2011, 19:26
hi haram,
danke für deine antwort, mein name ist mir so ganz spontan eingefallen, fühle mich halt klein- mini aber ich mag auch den mond, er ist so allgegenwärtig und groß;)

ja dies positive in die zukunft schauen fällt mir gerade sehr schwer. aber du hast recht, negatives habe ich genug erlebt in den letzten jahren, jetzt ist es wirklich zeit, jeden tag zu leben.

professionelle hilfe hatte ich in den letzten 3 jahren schon. es hat sehr gut getan, über alle ängste und auch die vergangenheit zu sprechen.

lg