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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nekrosen durch Chemo


Kirlian
22.08.2011, 14:37
Meine Schwetser ist vor ca. 3 Jahren am Eierstockkrebs erkrankt.
Sie hat schon 3 große OPs hinter sich, da der Krebs leider wieder gekommen ist.
Sie hat auch verschiedene Chemos hinter sich (am Anfang platinhaltig).
Die letzte Chemo waren 2 Cyclen mit Gemcitabin. (da sie auf das anfängliche Platin allergisch reagierte).

Nun kämpfen wir jedoch nicht mehr gegen den eigentlichen Krebs, sondern gegen die Nebenwirkungen der Chemo.
Sie hat seit der 6. Gabe von Gemcitabin Nekrosen an ihren Fingern, die bis zum ersten Fingergelenk reichen, teilweise sogar tiefer gehen. Ursache sind beidseitige Verschlüße der A. Ulnaris.
Auch an den Fersen bzw. Zehen scheint es zu beginnen - ist jedoch nicht so schlimm.

Im Krankenhaus hat man eine Therapie probiert mit Prostavasin über 21 Tage. (und Heparingabe)
Brachte jedoch keinerlei Verbesserung.

Nun wurde sie nach Hause entlassen, ohne irgendeine Hoffnung.
Weder wird der Tumor nun behandelt (weil es wahrscheinlich nichts mehr gibt), noch kann sie die verbleibende Zeit zu Hause nutzen, da sie unter ganz starken Schmerzen leidet.
Sie bekommt Schmerzmittel (u.a. Hydromorphon als Dauergabe und Sevredol "bei Bedarf"), dass ihr aber nicht wirklich hilft.

Hat uns jemand einen Tipp, was wir noch machen könnten?

Lohnt sich eine spezielle Schmerztherapie-Klinik aufzusuchen, um andere Medikamente zu probieren oder von der Dossierung besser einzustellen?
(Sie wird momentan vom Hausarzt "betreut", der aber nicht spezialisiert ist auf Schmerztherapie oder Krebs)

Lohnt es sich eine spezielle Gefäßchirurgische Klinik aufzusuchen, um die Nekrosen zu behandeln?

Diesbzgl. Fragen an die bisherigen Ärzte wurden mehr oder weniger "umschifft".
Entweder weiß niemand weiter, oder sie meinen bei der geringen Lebenserwartung lohnt sich "kein Aufwand" mehr.

Dies ist für uns sehr depremierend.
Man fühlt sich hilflos - und wenn man das Leiden meiner Schwester ansieht, auch manchmal wütend.

Vielleicht hat jemand von den Lesern ähnliches erlebt, beobachtet oder mit einer entsprechenden Klinik/Arzt gute Erfahrungen gemacht?

Mit Dank im Voraus für die Beachtung dieses Beitrages!

Jutta
22.08.2011, 17:45
Hallo Kirlian,

bitte umgehend nach einem Arzt mit Zusatzausbildung: Schmerz und/oderOnkologie ausfindig machen. Da die Wartezeiten leider immer sehr lange sind, bitte die Dringlichkeit klarmachen. Evtl. auch für einige Tage auf eine Palliativstation bringen, damit dort die notwendigen Schmerzmedikamente verabreicht werden, welche dann der Hausarzt weiterhin geben kann. Bei ihm auch nachfragen, ob er BTM Rezepte ausstellen kann (falls Morphium rezeptiert wird). Falls nicht, dann sollte er an einen kompetenten Kollegen überweisen zur Begleitung.

Der Gang zur Gefäßchirurgie würde ich persönlich nicht mehr empfehlen, ein erfahrerer Onmkologe sollte in dieser Hinsicht eigentlich Bescheid wissen um die Beschwerden evtl. lindern zu können. Es ist leider so, dass die Nebenwirkungen bei jedem anders zu Buche schlagen und es ist nicht leicht, geeignete Heilmittel auf die Schnelle zu finden.