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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nierenbeckenkrebs? Was meinen die Ärzte.


25.12.2003, 22:22
Hallo,

vielleicht könnt Ihr mir helfen. Wir verstehen die Ärzte nicht und können die Zeichen nur schwer deuten.
Vielleicht sollte wir ja auch erst mal warten was passiert, aber ich glaube das ist echt das Schwerste.

Vielleicht kann mir ja einer Helfen, da wir die Ärzte nicht verstehen, sie machen so ungenaue Aussagen (vielleicht können sie ja nicht anderes, ich weiß es echt nicht).

Ich schreibe mal die bisherige Krankengeschichte:

Der Mann meiner besten Freundin (65 Jahre) hatte ganz schlimme Rippenschmerzen (stechen) und ist dauraufhin zum Hausarzt. Der Hausarzt auch Internist hat Ultraschall gemacht und ihm für den nächsten Tag einen Termin beim Urologen gemacht und einen beim ihm zum Blutabnehmen.
- Urolge hat wieder Ultraschall gemacht und dann für den nächsten Tag einen Termin beim Radiologen um mit einem Kontrastmittel noch mal was nachzuschauen
- Radiologe hat die Untersuchung gemacht die Bilder sofort dem Mann meiner Freundin gegeben und ihn noch am selben Tag wieder zum Urologen geschickt
-Urologe hat die "Bilder" gesehen und sofort ins Krankenhaus eingewiesen
- Im Arztbrief stand "Verdacht auf Nierenbeckenkarzinom"
-Krankenhaus hat eine CT gemacht
- ihm wurde dann gesagt, falls der Urologe recht hat müsse eine Niere und ein Stück Darm raus
-22.12. wurde eine Darmspiegelung gemacht mit der Begründung man suche da Blut im Stuhl ist nach Polypen mit der Aussage finde man welche, wäre die Sache mit der Niere Nebensache. Ohne die Darmspiegelung abzuwarten hat man allerdings für den nächsten Tag eine Nierenspiegelung angesetzt.
-23.12. Nierenspiegelung

Am 24.12. durfte er dann nach Hause und ihm wurde nur gesagt (mit meinen Worten): Er bekommt schriftlich über die Ergebnisse bescheid und dann teilen sie auch mit ob er opperiert werden muß oder nicht.

Was mich an der Sache so wundert ist die Art und Weise, dass die Ärzt erst so extrem schnell Termine verteilen und dann so was. Ich frage mich auch echt ob es nur wegen Weihnachten ist. Das die beiden ein schönes Weihnachten haben.

Für mich ist es so schlimm, da ich mich im Internet versucht habe in das Thema einzulesen und da sieht es gar nicht gut aus. Meiner Freundin die für mich wie eine Mutter ist (sie ist 55 Jahre und ich 27), versuche ich zur Seite zu stehen und bin so verwirrt. Für mich macht jede Untersuchung den Verdacht konkreter und sie schöpft dauernt Hoffnung, die ich ihr auch nicht nehmen will.

Vielleicht kennt ja jemand von Euch auch so eine Geschicht oder versteht die Ärzte einfach besser.

Ach was mir noch einfällt, die Ärzt haben auch Gallensteine (vielleicht kommen die Rippenschmerzen ja auch davon) und Hemoriden (Blut wäre da normal, aber nicht so viel) festgestellt. Das einzige was ich noch weiß, ist das die Blutwerte nicht gut sind.

Bitte helft mir, da ich das alles nur verstehen will und hoffe, dass es nicht so schlecht ist wie ich es mir vielleicht aufgrund der Untersuchungen einbilde.

VIELEN DANK
Tanja

Rudolf
26.12.2003, 02:01
Hallo Tanja,
ich versuche mal, Deine Angaben ein wenig zu sortieren, auch wenn ich nicht alles so genau verstehe.
Eilig hatten es die Ärzte wohl, um schnell eine möglichst korrekte Diagnose zu stellen und vielleicht auch, weil das noch vor Weihnachten sein sollte.
Falls sich herausstellt, daß Nieren- oder Darmkrebs da ist, ist das weitere Vorgehen dann nicht so eilig. (Jedenfalls nicht wie bei Herzinfarkt oder Schlaganfall.)
Sichtbares Blut im Stuhl kommt normalerweise nicht von einem Tumor, kann aber von Polypen kommen, und diese können sich zu Krebs entwickeln. Polypen sollten deshalb abgetragen werden. Falls Darmkrebs vorhanden ist, schätze ich die Operation für größer ein als bei Nierenkrebs ("Nebensache"?!).
Der Urologe kann mit Ultraschall einiges erkennen, aber eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel zeigt doch mehr, so sind die ganzen Harnwege von der Niere zur Blase klar erkennbar, auch ein eventueller Harnstau.
Mit nur einer Niere kann man genau so gut leben wie mit zwei. Meine linke Niere wurde entfernt, als ich 64 war, vor 3 Jahren.
Die Schwere einer Krankheit ist nicht von der Zahl der Untersuchungen abhängig. Mein Hausarzt hatte beim Ultraschall sofort den Verdacht auf einen Nierentumor, das hat er mir aber nicht gleich gesagt, sondern das Ergebnis des CTs abgewartet.
Ich meine:
1. Solange Ihr nichts genaues wißt, macht Euch keine möglicherweise unnötigen Sorgen. Angst ist ein schlechter Arzt.
2. Krebs ist kein Grund zum Sterben.
3. Alle Beteiligten sollten klar über die Diagnose usw. reden. Versteckspielen finde ich unehrlich und ist sehr anstrengend.
4. Ich als Krebspatient will kein Mitleid. Ich will auch nicht behandelt werden, als wäre ich schon tot. (Ich bin aber schon tot gesagt worden!) Ich lebe, fühle mich "sauwohl". Allein das zählt.
Ich wünsche Euch Kraft, Optimismus, Gelassenheit.
Hoffnung und Freude sind gute Ärzte.
Rudolf