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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hospiz, Kosten, PS...


Masi
28.09.2011, 17:38
Hallo,

bei meinem Vater sieht es gar nicht gut aus. Es wurde ein weiterer Tumor (Mesotheliom und jetzt Lungentumor)festgestellt und nun wird keine Chemo mehr gemacht.
Die Ärzte meinen man kann jetzt nur versuchen, die Schmerzen zu lindern und die Luftnot in Grenzen zu halten..... Er wird auch verwirrt... er sucht nach meiner vor 8 Jahren verstorbenen Mutter und dem verstorbenen Hund..... Alles in allem ist er nicht mehr in der Lage alleine zuleben. Er sieht es aber einfach nicht ein - für Ihn ist ein Pflegeheim oder ein Hospiz ganz ganz schlimm.....

Ich werde morgen versuchen, Ihm zu erklären, dass ein Hospiz nichts schlimmes ist.....

Frage: Wer übernimmt die Kosten für ein Hospiz , er hat keine Pflegestufe......

LG Masi

bosko
28.09.2011, 19:13
Hallo Masi,

hier ist ein Link zum Hospiz in Herne wo du alle Infos findest.

http://www.lukas-hospiz.de/index.php?id=27

Ihr könnt ein Hospiz auch vorab besuchen, das hilft manchmal Berührungsängste abzubauen.

Liebe Grüße Bosko

Masi
28.09.2011, 20:02
Hallo Bosko,

lieben Dank für Deine Info.
Es ist echt total schwer, ich werde morgen mit Ihm reden obwohl ich genau weiss, dass er meint wie stark er wäre. Dem ist aber nicht so, er kann den Haushalt nicht mehr schaffen, geschweige denn sich selbst versorgen etc. Ganz zu schweigen von der Luftnot und den Schmerzen mit denen er alleine fertig werden müsste - aber er sieht es nicht ein....... Das ist einfach nur Mist.
Er geht davon aus, dass ich immer hin und wieder nach Ihm schaue - das geht aber nicht, ich habe einen behinderten Sohn der mich braucht und beides geht nicht......

Lieben Gruss
Masi

Smilla10
28.09.2011, 20:38
Es tut mir sehr leid für Deinen Vater
DIe Angst vor einem Hospiz ist für viele sehr gross. Es ist so endgültig und macht erstmal Angst
Ich selbst arbeite seit fast 10 Jahren in einem Hospiz. Bin dort Krankenschwester.
Wenn er die Kraft hat, macht es Sinn das er es sich vorab anschaut
Oft verliert man dann seine Berührungsängste. Die Kosten können vom Sozialamt übernommen werdenbzw müssen ansonsten selbst getragen werden und zumindest in Berlin, ohne Pflegestufe, sehr hoch.Erkundigt Euch auch nach einer Warteliste, denn die kann zuM Teil sehr lang sein

Alles Liebe

Elisabethh.1900
28.09.2011, 21:27
Liebe Masi!

Du kannst bereits jetzt eine Pflegestufe bei der Kranken-und Pflegekasse Deines Vatis formlos beantragen. In dem Brief muss stehen, dass Du Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) für ihn beantragst. Den Antrag kannst Du mit einigen wenigen Sätzen begründen.
Es ist wichtig, den Brief per Übergabeeinschreiben mit Rückschein zu schicken, da im Sozialrecht der Tag der Antragstellung entscheidend ist. Außerdem ist es immer gut, einen Beleg dafür zu besitzen. Es wird einige Zeit dauern, bis ein Gutachter vom Medizinischen Dienst der Krankenkasse kommt und bei Deinem Vati einen Besuch zur Einstufung vornimmt. Der Gesetzgeber gibt der Pflegekasse 6 Wochen Zeit.

Es gibt auch ambulante Hospiz-und Palliativdienste. Diese haben speziell geschulte Mitarbeiter für die Betreuung von schwerkranken Menschen. Neben haupt, gibt es auch ehrenamtliche Mitarbeiter, welche in die Wohnung kommen und helfen, den erkrankten zu betreuen. Die Krankenkasse übernimmt hierfür die Kosten.

Hier ist der Link zu den Adressen mit den ambulanten und stationären Palliativ-und Hospizdiensten:http://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de

Auf der linken Seite ist eine Rubrik mit der Beschriftung Adressuchmaschine, bitte klicke darauf!

Der Aufenthalt in einem Hospiz wird in Deutschland seit 2009 durch die Kranken-und Pflegekasse finanziert. Damals wurde festgelegt, dass die Patienten keinen Eigenanteil mehr zahlen müssen.

Liebe Grüße!

Elisabethh.

Aurel81
01.10.2011, 08:28
Meine Mutter hatte auch Angst. Allerdings wäre ein Aufenthalt zu Hause für sie und uns nicht mehr gegangen. Sie baute zusehends ab und durch die Verwirrtheit hätte ich sie keine Sekunde aus den Augen lassen wollen.

Bei uns war es so gewesen, dass sich das Krankenhaus zusammen mit dem von mir gewählten Hospiz um die Formalitäten gekümmert hatte. Dafür war ich sehr dankbar, weil man hat so viel zu Kämpfen mit der ganzen Situation und der eigenen Angst, dass mir auch noch Papierkram wirklich zu viel geworden wäre.
Vielleicht ist bei Dir ja ähnliches möglich. Würde mich einfach bei den Stellen informieren :)
Ich hatte mir auch zuvor einen persönlichen Eindruck gemacht. Meine Mutter war leider nicht mehr so gut zu Fuss. Bin dort hin und habe mir die Räumlichkeiten zusammen mit dem Hospiz-Psychologen angeschaut und er hat mir alle Fragen beantwortet.
Gezahlt habe ich nur die Kosten für Medikamente, die ich monatlich per Rechnung erhalten habe - mehr nicht.