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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nierenzellkarzinom,metastasen in lunge ...


20.01.2004, 20:37
hallo zusammen,
ich habe schon einige beiträge gelesen, aber noch einige fragen bzgl. erfahrungsaustausch. mein vater hat vor fast 10 jahren eine niere rausbekommen und war zunächst 8 jahre metastasenfrei. vor zwei jahren hat man metastasen in lunge und niere festgestellt woraufhin er eine immun/chemo-therapie gemacht hat. ein erfolg war nicht zu sehen, aber er spritzt seitdem lektinol, also macht diese misteltherapie glaube ich, und (daraufhin?) wurden kleine rückgänge in der leber festgestellt. leider wurden im november nun 5 metastasen im hirn festgestellt und er wird seitdem bestrahlt. die bestrahlung verträgt er eigentlich sehr gut, aber er muss seitdem mehr husten und hat eine sehr rauhe stimme bekommen. da er gegen die schwellung einer großen metastase im kopf auch hohe dosen cortison nimmt, habe ich angst, dass sich der zustand in der lunge verschlechtert hat.
hat einer von euch vielleicht die erfahrung gemacht, dass so etwas auch eine nebenwirkung der bestrahlung sein kann?? auch wenn es eher abwegig erscheint? ich habe große angst, dass bei der behandlung des gehirns der rest des körpers so geschwächt wird, dass der sonst sehr stabile zustand meines vaters, sich dadurch verschlechtert. es ist auffallend, dass die stimmveränderung und das räuspern seit der bestrahlung aufgetreten sind, aber seitdem nimmt er ja auch das cortison. aber bisher haben sich die metastasen in der lunge nur recht langsam verbreitet.
wahrscheinlich kann mir da keiner mut machen, aber hat vielleicht doch jemand erfahrungen in der richtung gemacht? würde mich über eine antwort freuen.
viele grüße,
maike

Rudolf
21.01.2004, 01:32
Hallo Maike,
aufgrund eigener Erfahrung denke ich, daß Husten und Räuspern durch die Lungenmetastasen verursacht werden.
Ob Bestrahlung bei Hirnmetastasen wirksam ist, kann ich nicht sagen, aber ich höre diese Anwendung zum ersten Mal. Nach meiner Vorstellung ist aber doch die Bestrahlung weit genug vom Kehlkopf entfernt, so daß die Stimmveränderung eine andere Ursache haben sollte.
Gegen die Lungenmetastasen (15-20) mache ich seit 2 Jahren ausschließlich die Misteltherapie (Iscador). Nur eine ist bis jetzt übrig geblieben.
Cortison schwächt das Immunsystem, die Mistel dagegen soll es aufbauen. Das sieht wie ein Wiederspruch aus, ist es wohl auch.
Hoffnung kann ich Euch weder geben noch nehmen, aber ich wünsche Euch Mut und Kraft.
Alles Gute und liebe Grüße
Rudolf

17.02.2004, 11:56
Hallo Rudolf,
ich bin vor ein paar Tagen zum ersten Mal auf die Krebs-Foren im Internet gestoßen und habe mit großem Interesse viele Erfahrungsberichte von Betroffenen gelesen; insbesondere Deine vielen Beiträge haben mir neuen Mut gemacht.
Nachstehend kurz meine Geschichte: Im Jahre 1992 Entfernung der rechten Niere wegen Nierenzellkarzinoms. Zu dem Zeitpunkt keine Metastasen. Nach 9 Jahren, d.h. im Februar 2001 durch Zufall
Metastase von Hühnereigröße im Mediastinum des linken Lungenflügels, an der Aorta anliegend, entdeckt. Operation im März 2001. Zugleich 22 Lympknoten mitentfernt. Keine Metastasen gefunden. (Belastende Nebenwirkung: Bei Op. Durchtrennung des Stimmbandnervs, habe mit eisernem Training und Logopädie ein halbes Jahr gebraucht, um mit einem Stimmband wieder sprechen zu können.) Seither Misteltherapie mit Lektinol.
Bei Nachsorge-CT am 4.2.04 mehrere Metastasen von nur 2-3mm Größe in der linken Lunge und eine ebenso kleine Metastase auf der rechten Lunge entdeckt. Was tun? Viele Grüße

17.02.2004, 15:39
muss gestehen, Eure Beiträge haben mich etwas geschockt. Auch ich habe vor 8 Jahren ein Nierzellkarzinom gehabt. Linke Niere raus. bis jetzt alles o.K. Bis auf die "normalen Sachen.
Schlaflosigkeit, Panikattacken und vier OP´s und mehere Gewebeproben wegen möglicher Krebsherde. Hatte mir eigentlich eingeredet, adss nach 8 Jahren nichts mehr passieren wird. Wenn ich eure Beiträge lese werde ich eines Besseren belehrt. Aber ich finde es besser der Sache reell ins Gesicht zu sehen. Werde in Zukunft besser auf mich achten.

17.02.2004, 17:24
Hallo Dieter,
ich kann nicht gut Ratschläge geben, ich berichte eher über meine Erfahrung und meine Einstellung.
So stellt sich mir immer die Frage, welcher Schock oder welches Verlusterlebnis ist einer Krebserkrankung vorausgegangen. Kann man das überwinden? Für meine Situation ist es mir bewußt geworden. Mein Leben hat sich danach auch in mancher Beziehung deutlich verändert. Z.B. habe ich 3 Monate nach Diagnose und OP wieder geheiratet. Ich kann wohl sagen, ich werde wieder gebraucht, ich habe ein Ziel, mehrere sogar.
Außerdem: „Was der Körper erzeugt, kann er auch beseitigen“. Jede Krankheit beginnt nach meiner Vorstellung im Kopf/Bewußtsein (nicht nur nach meiner). So mache ich mich in Gedanken zum Chef über mein Bewußtsein und über meinen Körper. Dazu gehört auch, daß ich mir Heilung "einfach" vorstelle. Kennst Du das Autogene Training? Da wird körperliche Entspannung durch mentale Vorstellung erreicht. Sinngemäß übertrage ich das auf die Heilung.
Zu Deiner Frage: Was tun?
Ich verwende das Iscador zusammen mit ein paar Zusatzmedikamenten, und mein Mistel-Doc würde wahrscheinlich sagen: Mistel-Dosierung verstärken, 1 x täglich statt 3 x pro Woche. Ich selbst würde mir zusätzlich sagen: Visualisieren verstärken.
Du weißt sicher, daß Mistel nicht auf den Tumor direkt einwirkt, sondern das Immunsystem stärkt in seiner Abwehr gegen alle systemfremden Strukturen im Körper. Das Lektinol als einzelner Inhaltsstoff der Mistel scheint auch eine Wirkung direkt auf den Tumor zu haben. Wie vollständig die anderen Stoffe im Arzneimittel Lektinol sind, weiß ich nicht.
Die Metastasen sind mit 2 - 3 mm wirklich klein. Bei dieser Größe würde man wahrscheinlich gar nicht an Nieren-Ca denken, wäre da nicht Deine Vorgeschichte. Jedenfalls schätze ich, daß überhaupt keine Eile geboten ist, jedenfalls keine Hektik. Frag Deinen Urologen oder Onkologen, ob Du Lektinol erhöhen solltest oder kannst.
Alles Gute
Rudolf

17.02.2004, 18:53
Hallo Rudolf,(P.S.leider wenig Platz für Antwort)
vielen Dank für Deine prompte Antwort. Ich hof-
fe, daß ich Deinen Erfahrungsschatz positiv um-setzen kann. Bisher bekomme ich eine Lektinol-
spritze pro Woche. Was mich am meisten bewegt, ist die Frage, ob ich zwei !! erneute Op´s (beidseitiger Befund), in Erwägung ziehen sollte. Der Gedanke daran ist für mich schreck-
lich, denn die Op vor 3 Jahren und die Monate danach waren die Hölle. Es muß einen anderen Weg geben. Viele Grüße Dieter

Rudolf
18.02.2004, 00:18
Hallo Dieter,
zur Operation, nehme ich an, wird Dir Heino schreiben. Er hat mehrere Operationen wegen Lungenmetastasen hinter sich. Vor etwa 8 - 10 Jahren.
Ob bei Dir rein technisch eine Operation möglich wäre, muß ein Chirurg entscheiden. Denn es kommt darauf an, wie die Metastasen lokalisiert sind. Auf jeden Fall kommt im jetzigen Zustand eine Operation nicht in Betracht, weil der Chirurg die Winzlinge gar nicht wiederfinden würde.
Selbst meine einzelne mit ca 1 cm möchte der Chirurg nicht operieren, weil sie ihm noch zu klein ist. Ich will natürlich auch nicht.
Wenn Du willst, kann ich Dir auch die Adresse meines Iscador-Arztes nennen. Dann schreibst Du mir am besten eine Mail.
Es gäbe ja auch noch die Immun-Chemotherapie. Aber die ist auch nicht ohne, und hat angeblich eine Erfolgsrate von 30 - 40%. Mir jedenfalls "schmeckt" sie nicht. Auch da kann Dir Heino mehr sagen aus eigener Erfahrung.
Weiterhin alles Gute
Rudolf

18.02.2004, 09:09
Hallo Dieter
Du selbst siehst ja auch, mit Operationen ist das Problem der immer wieder auftretenden Metastasen nicht nachhaltig zu lösen, die körpereigene Abwehr muss lernen, auch die kleinsten Metastasen aufzuspüren und zu vernichten.
Bei mir hat (damals noch in einer Studie) die Immun-Chemo-Therapie mit Interferon, Interleukin und 5FU geholfen, die nach der letzten OP an der Lunge wieder neu aufgetretenen Metastasen bildeten sich zurück. Das ist nun fast genau 8 Jahre her und seitdem sind noch keine Metastasen wieder aufgetreten.
Heute ist diese Therapie aus dem Stadium der Studie heraus und schon bei manchen Onkologen und Urologen bekannt. Weil diese Therapie sich über einen längeren Zeitraum hinzieht und dabei Nebenwirkungen wie eine heftige Grippe erzeugt, ist sie schon recht belastend, aber die Aussicht, damit das Problem nachhaltig zu lösen, hat mir da hindurchgeholfen.
Unter dem Link http://www.nierenkrebs.de findest Du weitere Infos und auch eine Liste der Kliniken, die diease Therapie anwenden.
Herzliche Grüße
Heino

18.02.2004, 17:02
Hallo Rudolf, hallo Heino,
herzlichen Dank für Eure Beiträge. Komme gerade von Vorstelluung beim Thoraxchirurgen zurück. Keine Aussage zu Op, mann will in 6 Wochen neue CT machen,wenn keine Veränderung, dann evtl. Op.
Der Urologe, der mir vor 12 Jahren die Niere rausgehölt hat, spricht auch von der gleichen Immuntherapie, die bei Heino erfolgreich war.Unter dem Link von Heino habe ich mich informiert.(Leider kein Platz mehr für weitere Zeilen). Viele Grüße Dieter

18.02.2004, 20:19
Hallo Dieter,
ich war geschockt, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Ich hatte vor zwei Jahren ein NierenCA rechts mit einem T1G2 Stadium entfernt bekommen. Daß nach so langer Zeit noch was auftauchen kann ist erschreckend. Ich hoffe für Dich, daß alles wieder gut wird und es eine Lösung gibt, wo Du um die OP rumkommst. Eine Frage beschäftigt mich noch; Wie hat man den damals das NierenCA erkannt und welches Stadium hattest Du ?
Alles erdenklich Gute
Oliver

19.02.2004, 08:24
Hallo Dieter,
ein kleiner redaktioneller Hinweis:
Das Antwort-Feld bietet jede Menge Platz zum Schreiben, benutze bitte nicht die "Return-Taste", sondern schreib' einfach weiter, dann passt sich das Feld deinem Text an.
Ein kleiner Tip: Längere Texte (die man vielleicht offline in Ruhe erarbeiten möchte), kann man in seinem gewohnten Text-Programm fertigstellen. Wenn man dann alles markiert und kopiert, kann man es in das Antwortfeld mit einem Mausklick einfügen und dann abschicken.
Ich wünsche Dir weiter viel Erfolg bei der Suche nach Informationen für Deinen Weg, mit dem Krebs umzugehen!

Herzliche Grüße
Heino

19.02.2004, 09:17
Hallo Oliver,
habe Deinen Beitrag nur per e-mail erhalten, Er steht nicht im Forum. Warum weiß ich nicht. Zu Deinen Fragen: Mein CA wurde durch Zufall entdeckt. Bei Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes zeigte re. Niere nicht die typischen Umrisse. Anschließende Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel ohne Befund. Erst CT brachte Klarheit. In meinen Unterlagen aus 1992 kein Hinweis auf das Stadium. Ich weiß nur, daß das Ca etwa 5 cm lang und 3 cm breit war. Danke für die guten Wünsche. Dieter

19.02.2004, 09:22
Hallo Heino,
ich danke Dir sehr für die redaktionellen Tipps und Deine guten Wünsche.
Beste Grüße
Dieter

02.04.2004, 17:21
hallo an alle,
bin soeben per Zufall auf das Forum gestossen. Hat vielleicht jemand Erfahrung mit einem NierenCa, das in den Bauchmuskel, die Wirbelsäule und die Lunge metastasiert hat? Der Primär-Tumor in der Niere hat wohl auch erheblichen Umfang. Bitte um möglichst schnelle Antwort. Ich denke hier ist ziemliche Eile geboten.
Danke viele Grüße und alles Liebe an alle,
Claudia

03.04.2004, 07:30
Hallo Claudia!
Schau doch bitte mal bei dem Thema " Hoffnung machen " meinen Beitrag vom 29,03,2004 an wie es mir ergangen ist nach einer befallenen Nierenentfernung.Weitere Tipps kann Dir bestimmt unsere Ulrike geben, die viel mehr Erfahrung in der Sache hat.
Sie kämpft für und mit ihrem Mann Jürgen das alles gut wird.

Viele Grüße und viel Erfolg bei deinen Bemühungen.
Hartmut

20.10.2004, 11:24
Hallo,

ich bin 40 Jahre alt.
Meine rechte Niere wurde vor 7 Jahren wegen eines Nierenzellkarzinoms (T2) total entfernt.
2 Jahre waren keine Metastasen vorhanden.
5 Jahre nach der OP haben sich 4 kleine (2-3 cm) Metastasen gebildet.
Daraufhin wurde ich 1/2 Jahr mit Interleukin und anschließend 1 Jahr mit Interferon behandelt.
In dieser Zeit wuchsen die Metastasen nur im Millimeterbereich (1/4-jährl. CT)
Nach Beendigung der Thearpie und 5-wöchiger Auffrischung über 1/2 Jahr mit Interferon vergrößerten sich die Metastasen deutlich signifikant.

Jetzt mache ich in Hamburg die 3. Therapie (Interleukin+Interferon nach Plan)
In der Berliner Charite wird zusätzlich zu diesen 2 Stufen noch ein Chemopräparat der 5FU-Gruppe dazugegeben.
Gibt es Infos, welche Therapie effektiver ist (2- oder 3-Stufen)?

Hinweis an alle, die einen ähnlichen Kampf führen: Man darf "NIEMALS" die Hoffnung aufgeben, auch wenn die Nebenwirkungen der Therapien den Körper und die Seele sehr hart fordern und der Gang zum Radiologen ein echter Horror ist.
Wir werden nicht allein gelassen und weltweit wird wieder heftig geforscht und nach Lösungen gesucht!

Viele Grüße

23.10.2004, 18:24
Hallo Michael,

auch mein Mann (51) und ich kämpfen gemeinsam seit 2001 gegen den Nierenkrebs. Entfernung der linken Niere, rechten Nebenniere
in 2001,Bestrahlung der Knochenmetastase in 2002, Austausch des befallenen Wirbelkörpers BWK 11 gegen ein Implantat in 2003.

Während der ganzen Zeit hat uns die kombinierte Interferon/Interleukin/5Fu Therapie begleitet, bislang mit Erfolg, die noch vorhandenen Lymphome im Mediastinum wachsen sehr langsam, sodass wir seit einem halben Jahr auf die, von einer Naturheilärztin und der Klinik Berlin Havelhöhe, zusammengestellte Misteltherapie ausweichen konnten.

Mein Mann hat seit 2001 4 Volltherapien und 3 Erhaltungs-therapien Interferon/Interleukin hinter sich gebracht. Wer diese Form der Therapie kennt, weiss, dass das die Hölle ist, für den Patienten sowie für den Pflegenden, denn wir haben auf Klinikaufenthalte verzichtet und mit Unterstützung unseres Hausarztes und des häusl. Pflegedienstes das Programm zu Hause durchgezogen.

Unsere nächste Vorsorge ( in 1/4 j. Rhythmus) ist im November und schon jetzt herrscht Unruhe vor dem was kommt. Sicher ist man nie.

Wichtig für den kranken Menschen ist, dass er Ruhe, Ausgeglichenheit und Personen hat, die hinter ihm stehen und die Krankheit mit ihm zusammen meistern.

Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft.

Viele liebe Grüsse
Annette

Rudolf
26.10.2004, 10:29
Hallo Michael S.,
zunächst glaube ich, daß Du bei der Größenangabe der 4 kleinen Metastasen 2 - 3 mm gemeint hast, nicht cm.
Die IMT, Immunchemotherapie mit Interleukin, Interferon und 5-FU, gilt seit Jahren als die wirksamste in der Schulmedizin, mit einer angegebenen Erfolgsrate von 30 - 40%. Von der Gabe von Interleukin oder Interferon allein habe ich hier selten gelesen.
Ich gebe allerdings zu, daß ich auf die Belastung und Belästigung durch diesen Weg verzichtet habe. Ich bin mit der "sanften" Mistel bisher genau soweit gekommen.
Dir alles Gute
Rudolf