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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsunfaehigkeitsversicherung


18.02.2004, 11:51
hallo,bin 23Jahre hatte als Kind Chemo(8),habe Berufsausbildung gemacht,bin jetzt beruftätig und moechte Berufsunfaeigkeitsversicherung abschliessen,werde aber von Versicherungsgesellschaft abgelehnt.Hat jemand Erfahrung?

18.02.2004, 12:38
Liebe Katrin!
Tja, das ist leider so!
Da ist man schon gebeutelt und wird von den Versicherungen abgelehnt. Der Grund: Das Risiko, Dich zu versichern, ist den Versicherungen einfach zu groß. Das liegt am Inhalt deren Statuten. Kriege selbst weder Unfallversicherung, ne private Rentenversicherung und so weiter (Hab selbst aber keine Krebserkrankung, sondern was andres, macht aber versicherungstechnisch letztlich keinen Unterschied).
Dir bleibt wohl nichts anderes übrig, als anders vorzusorgen. Es gibt aber auch Versicherungsarten, wo die Gesundheit keine Rolle spielt; auch eine Art Rentenplan, ich weiß die richtige Bezeichnung grad nicht, wo die Gesundheit nicht überprüft wird. Frag die Versicherung nochmal danach.

Schon ziemlich ungerecht, aber was soll man da machen???
Grüße, Sandmännchen.

26.02.2004, 10:08
Hallo Katrin, wenn Deine Erkrankung 15 Jahre zurück liegt und Du vermutlich geheilt bist, hast Du bzw Deine Eltern darüber doch Arztunterlagen? Diese würde ich dem Versicherer einreichen wegen einer BUZ (Berufsunfähigkeitsvericherung). Ich meine, wenn nichts zurück geblieben ist und nicht mehr chronisch ist, müssten Sie Dich nehmen. Zu Sandmännchen: Bei einer normalen Rentenversicherung muss man keine Gesundheitsfragen beantworten - es ist faktisch ein Sparvertrag, wo man im Todesfall z.B. auch nur die eingezahlten Beiträge zurück erhält,ansonsten zum vereinbarten Schlussalter die vereinbarte Rente plus Überschussbeteiligung. LG

26.02.2004, 10:53
Liebe Hildegard, liebe Katrin, liebes Sandmännchen,

auch ich bin kein Versicherungsfachmensch, aber ein paar Hinweise habe ich doch.

Es gibt Lebensversicherungen, deren Versicherungssumme man sich als Rente anstelle eines Einmalbetrages ausbezahlen lassen kann. Trotz des als Rentenversicherung empfundenen Charakters der Versicherung ist es eben doch eine Lebensversicherung, und die beinhaltet, dass man bei bestimmten Risiken gelegentlich zu einem höheren Beitrag für dieselbe Summe versichert werden kann (Risikozuschlag) oder eben gar nicht.

Wegen des bei Dir, Katrin, vielleicht inzwischen entfallenen Risikos musst Du nachfragen, auch bei verschiedenen Versicherungen. In einem solchen Fall ist gegebenenfalls auch mal ein Versicherungsmakler zu befragen (Versicherungsmakler sind nicht Vertreter EINER Versicherung, sondern suchen für den Kunden die jeweils beste oder mögliche Versicherung heraus).

Es gibt, dann die hier erwähnten Sparverträge, deren erreichte Endsumme man sich in Teilzahlungen (=Rente) auszahlen lassen kann. Die kann man ganz normal bei fast jeder Bank oder Sparkasse abschließen. Solange die Beiträge gezahlt werden, kümmert alles andere nicht, denn die Leistung schließt ja kein höheres Risiko ein.

Es gab dann noch Risikolebensversicherungen für bestimmte Vorhaben, die auch nicht von Gesundheitsprüfungen abhängig waren – aber ob es die noch gibt, weiß ich nicht. Mal fragen? Mit einer Risikoversicherung kann man zwar keine Rente und kein Sparergebnis erzielen, aber bestimmte Vorhaben (wie Hausbau oder Kauf einer Eigentumswohnung) absichern.

Und nun noch eins:

Wenn jemand ein Kind hat oder bekommt, sollte er (sie) das Kind möglichst sofort gegen Unfallfolgen und Arbeitsunfähigkeit versichern lassen, bevor auch nur die geringste Krankheit so etwas verteuert oder unmöglich macht. Die Prämien sind dann auch fast für jeden erschwinglich, weil auch die Laufzeit so lange ist. Hat man wenig Geld, kann so etwas auch ein gutes Geschenk von Verwandten sein (zum Beispiel ein Jahr lang die Prämien zu zahlen) - ist vielleicht besser, als ein paar Jäckchen oder Strampelhöschen.

Es gibt allerlei überflüssige Versicherungen, aber diese sowie eine private Haftpflichtversicherung sind immer wichtig.

Liebe Grüße,

Christian H.

29.02.2004, 13:16
liebes sandmännchen, liebe hildegard, lieber christian!

vielen dank für eure tipps und anregungen, habe mich sehr darüber gefreut! jetzt versuch ich´s halt weiter und kämpfe mich durch...

machts gut und liebe grüße
katrin

29.02.2004, 20:13
Hallo Christian, ich würde dennoch für meine Altersversorgung eine Rentenversicherung gegenüber einem Banksparplan bevorzugen. Zum einen leisten diese Gesellschaften eine lebenslange Rente (welche Bank kann und macht das??) und zum anderen erwirtschaften viele Gesellschaften erheblich bessere Überschüsse als Banken.
Es gibt übrigens ein neues Produkt am Markt, das selbst bei Kindern/Jugendlichen Versicherungsschutz für eine Berufsunfähigkeit anbietet (AXA). Interessant für vorsorgliche Eltern. eine Unfallversicherung (für Kinder) sollte in keinem Haushalt fehlen.
jetzt aber genug, sonst gibt es Ärger mit dem KK wegen unlauterer Werbung (grins).Aber Christian hat Recht, man sollte so früh wie möglich Vorsorge treffen, bevor es evtl. zu spät ist. LG

01.03.2004, 17:23
Hallo Katrin!

Es geht Dir ja in erster Linie um die Absicherung bei Berufsunfähigkeit. Gerade Berufsanfänger sind da ja die ersten fünf Berufsjahre sehr schlecht gesetzlich abgesichert. Eine Rentenversicherung deren Kapitalleistung nach Ablauf verrentet wird ist zwar grundsätzlich keine schlechte Idee, bringt aber garnichts bei Berufsunfähigkeit. Die Rente gibt es ja erst ab Ablauf, wenn Du vorher berufsunfähig wirst kannst Du im Ernstfall nicht mal mehr die erforderlichen Beiträge zahlen.

Ich rate Dir, bei möglichst vielen Versicherungen anzufragen. Normalerweis haben die auch Ärzte angestellt die die Gesundheitsfragen prüfen und ggf. bei den behandelnden Ärzten Atteste anfordern. Der Tipp mit den Maklern ist sicher nicht ganz schlecht. Aber auch dort gibt es schwarze Schafe die an die Versicherung vermitteln bei denen sie die meiste Courtage bekommen.

Versuche bei Deinen Anfragen möglichst an kompetente Mitarbeiter zu gelangen (ist manchmal nicht ganz einfach). Wenn Du eine Absage bekommst, frage nach der Position des Mitarbeiters und lass Dich ggf. an seinen Vorgesetzten weiterleiten. Hierbei aber sensibel vorgehen, die fühlen sich recht schnell "auf den Schlips getreten".

Normalerweise sollte es kein Problem für Dich sein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen. Bleib einfach hartnäckig!