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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Borderlein Tumor


Sternchen_
18.06.2013, 12:44
Hallo an Alle!!!

Habe bis jetzt immer still mitgelesen…. Jetzt wollte ich auch meine Geschichte erzählen…
Es fing alles Mitte 2009 an, bei mir wurde eine Zyste mit solidem Inhalt wie es immer gesagt wird entdeckt. Es folgte eine Laparoskopie, bei der sie mit dem rechten Eierstock entfernt wurde. Es handelte sich um einen Borderlein Tumor. Mir wurde danach gesagt, dass es eben nicht bösartig ist aber auch nicht gutartig, der ständigen Kontrolle bedarf und man weiss nicht wie es sich verhält, ob es irgendwann zu was weniger gutem entwickeln würde oder nicht. Ich musste alle 4 Wochen zur TM-Kontrolle (die Werte waren auch i.O.) und nach 9 Monaten (Anfang 2010) wurde eine Kontrolllaparoskopie gemacht. Hier wurde am verbleibenden Eierstock eine kleine Auflagerung gefunden, die man abgetragen hat… Nach einem halben Jahr erneut eine Kontrolllaparoskopie, wieder eine Auflagerung…. Zwischenzeitlich war ich zu 2. und 3.Meinung in 2 anderen Krankenhäusern. Auch bei Dr. Sehouli von Charite in Berlin. Eine Klinik hat sofort eine Totaloperation machen wollen, ich war schockiert, den ich hatte schon immer einen starken Kinderwunsch . Ich stand damals auch vor einer Reise und nach dem Gespräch mit dem Arzt war ich wirklich verzweifelt, ob es den jetzt wirklich so schlimm ist und ich jetzt alles abbrechen soll und mich sofort untes Messer legen soll. Gott sei Dank sah es die andere Klinik anders. Der Prof. hier hat immer die Meinung vertreten, dass ich erst schwanger werden soll und wir dann über die weitere Vorgehensweise reden. Wie schon gesagt wurde mir alle 4 Wochen TM-wert abgenommen, dieser war bis Anfang 2012 auch i.O. Dann der Schock…. Der TM war erhöht und am Eierstock wieder eine Zyste ähnlich der ersten….. So war ich wieder bei dem o.g. Prof. Dieser meinte wieder so schnell wie möglich schwanger werden…. Halbes Jahr haben wir es dann probiert. Im August 2012 sollte ich laut ihm die künstliche Befruchtung ausprobieren, damit es einfach schneller klappt. Ich war schon bei 2 Terminen und ich hätte, denke ich, mich damals dazu entschieden als ich plötzlich im August 2008 schwanger war!!!!!!!! Ich habe schon davor alles mögliche im Internet durchgelesen gehabt, aber nirgendswo den Betrag gefunden, wo eine Frau mit derzeitigem Borderline die komplette Schwangerschaft rumläuft. Natürlich hatte ich Bedenken. Aber es lief und ich möchte danke dem lieben Gott jeden Tag dafür danken alles problemlos und ich bin jetzt im April 2013 Mama geworden!!!!!! Ich möchte mit diesem Beitrag unter anderem den Frauen, die sich vielleicht jetzt die gleichen Fragen stellen wie ich mir damals helfen. Es ging zu mindestens bei mir gut mit dem vorhandenen Borderline (also es wird angenommen, dass es einer ist, denn den 2. Eierstock hat ja seit seinem Entstehen keiner angeschaut, also nur über Ultraschal) eine vollkommen normale Schwangerschaft und die Geburt zu haben. Die ganze Schwangerschaft wurde zum Thema Borderline nichts unternommen. Jetzt hat mich aber das Thema wieder…. Es soll jetzt erstmal ein CT gemacht werden und dann über den Verlauf der OP und deren Ausmaß entschieden werden und ich habe Angst… Zumal auch der damalige Prof. , der meine ganze Geschichte gekannte und mich betreut hat in die Rente gegangen ist…. Also schon mal das CT macht mir Bedenken, denn ich habe in einer Radiologie nachgefragt und deren Auskunft war, dass sie bei stillenden Müttern das nicht besonders gerne machen würden und wenn dann ohne Kontrastmittel… Die in der Klinik meinen aber, dass ich nur eine Stillpause von 3 Tagen machen soll und dann ist es wieder gut… Das andere was bei mir ständig im Kopf ist: ich laufe damit jetzt seit fast 2 Jahren und fühle mich gut, vielleicht würde es ja noch weitere 30 Jahre so gehen….. wenn man´s doch wüsste….. Vielleicht spiele ich ja verrückt, wenn ich diesen Gedanken habe….. Man will halt hoffen, denke ich… Aber nachdem was ich jetzt in letzter Zeit wieder alles erneut gelesen habe wird es ja fast allen zu einer Total-OP geraten…. Ich habe auch viele Bedenken was die Hormonersatztherapie betrifft, habe auch schon so viel negatives hier gelesen….. Aber an erster Stelle hoffe ich natürlich, dass es sonst nichts gefunden wird, denn wie gesagt den Eierstock hat man bis jetzt nur im Ultraschal gesehen….

tennisquicky
27.06.2013, 08:31
Hallo Sternchen,

vielleicht kann ich dir bei deiner Entscheidung helfen...

Ich habe im April 2012 beide Eierstöcke prophylaktisch wegen BRCA1 entfernen lassen und hatte auch Angst wegen der "Wechseljahre".

Mein Gyn hatte mich überzeugt, eine HRT zu machen - und siehe da - mir geht es seitdem besser als vorher.

Wenn du also gut eingestellt bist, dann ist das kein Problem.

Ich komme mit 3 Hub Estreva und 2 Utrogest gut zurecht.

berliner-engelchen
27.06.2013, 11:41
Hallo Sternchen,

ich bin seit 3 Jahren an EK erkrankt. Nach der Erst-Op habe ich ohne viel Nachfrage mit einer HET angefangen - ich habe Gynakadin genommen. Da in Gel-Form hat es den Vorteil, dass es ja nach Bedarf etwas unterschiedlich dosiert wird.
Damals sagte mir leider keiner, dass es bei einem hormon-abhängigen Tumor nicht wirklich sinnig ist, Hormone zuzuführen :boese::boese:
Hatte dann auch ein Früh-Rezidiv. :weinen::weinen: Bestimmt nicht nur deshalb, aber nachdenklich hat es mich gemacht.

Ich habe danach aufgehört mit Gynokadin, als ich mich dann über dieses Thema schlau gemacht hatte. Und siehe da, obwohl ich es nicht für möglich gehalten habe: auch damit komme ich gut klar.
Die Hitzewallungen lasse ich kommen und wieder gehen ohne mich zu ärgern. Im Winter habe ich mir angewöhnt, einfach mal kurz in die Kälte raus zu verschwinden. ..... Es geht alles. :cool:

Schlafstörungen sind zwar immer noch ein Thema. Aber sicher ist sicher - das ist mir lieber so. Ich will mir ja keinen neuen Tumor "anfüttern" mit Hormonen. So einfach kann man das zwar nicht sagen, aber trotzdem.
Meiner Beurteilung nach gehen Gynäkologen oft zu lockker mit dem Thema um.

Ich möchte Dir noch herzlich gratulieren zur Tochter :prost:
Wie schön, dass alles noch geklappt hat. Bei meiner Erstdiagnose war ich gerade dabei, meine Tochter abzustillen (10 Monate war sie da). Mein Söhnchen war 2 . Eine harte Zeit - wenn man Mama ist, sind die Ängste um die Kinder dann schrecklich. Doch nun leben wir ganz gut damit.

Genießt Euer Baby solange sie noch sooo klein ist - denn schwupps, und sie ist dann schon ein kleines Mädchen und man fragt sich: wo ist denn nur das Baby so schnell hin verschwunden ...

LG
Birgit

deMelle
02.07.2013, 16:14
Hallo Sternchen,
erstmal glückwunsch zu eurer Tochter. Es ist mal schön zu hören das es auch mal so ausgehen kann.
Ich hatte leider nicht so viel Glück. Hatte auch die Diagnose Borderline Tumor beidseits (meine Geschichte findest hier im Forum). Bei mir wurde damals eine Total-Op gemacht.
Bis auf die psychische Belastung geht es mir heute soweit gut. Muss regelmäßig, alle drei 3 Monate, zur TM-Kontrolle, jährlich zum MRT und natürlich Ultraschalltermine beim Frauenarzt.
Als Hormonersatz nehme ich Femoston 1/10mg. Damit komme ich ganz gut zurecht. Bis auf Hitzewallungen (an die man sich aber gewöhnt) geht das schon.

Lg Melanie

Sternchen_
23.07.2013, 10:25
Hallo an Alle,
vielen Dank für Eure Beiträge!!! Der Erfahrungsaustausch ist glaube ich in solcher Situation sehr viel Wert.


Tennisquicky: Es freut mich sehr für dich, dass du das richtige gefunden hast und das es dir damit gut geht!

Berliner-Engelchen: Ich hoffe sehr, dass es auch weiterhin alles gut bleibt!
Dass die Hormone die Tumorbildung fördern können, habe ich auch schon mal gehört, man weiss halt wirklich nicht, was das richtige ist…

Aber was ich fragen müsste: wie geht es denn ohne???? Ich dachte mal abgesehen von den Hitzewallungen u.A. was da auf einen zukommen kann, kommt es ja auch zu einem Knochenabbau, so habe ich es gedacht, also praktisch man muss Hormone nehmen…. Oder habe ich was falsch verstanden?
Ja, die Kleine macht täglich Fortschritte, die Zeit rennt einfach viel zu schnell )))

deMelle: Ja, ich kann Dich verstehen… Es ist eben ungemein schwer mit dieser Situation sich auseinanderzusetzen, aber bitte versuch wenigstens das Beste drauß zu machen. Du bist jetzt und hoffentlich bleibst dein ganzes Leben lang gesund! Also Kopf hoch und lasse dich nicht unterkriegen!

Ich habe zwischenzeitlich mein MRT gemacht. Es war Gott sei Dank nichts weiter im Bauch zu sehen. Am Eierstock ist nach wie vor was da, es schaut aber jetzt weniger solide aus und meine TM sind wieder im Normbereich!!! Ich war sooooooo erleichtert und schockier gleichzeitig. Im Klinikum hat man mir aber gesagt, man müsse nachschauen, was es tatsächlich am Eierstock ist…. Als ich auf meinen MRT-Termin gewartet habe, habe ich erfahren, dass mein Prof., dem ich blind vertraue und der mich durch die ganze Schwangerschaft begleitet hat eine Privatpraxis aufgemacht hat. So bin also mit meinem Befund gleich zu Ihm gelaufen. Und jetzt der Kracher: Lt. Ihm brauche ich im Moment nichts machen, es progressiert auf keinen Fall hat er gesagt. Ich soll einfach wieder in einem halben Jahr ein MRT machen. Auf meine Frage, ob man nichts verpassen kann, hat er mit einem eindeutigem „NEIN“ geantwortet. Borderline sei sehr selten und die meisten haben einfach viel zu wenig Erfahrung damit, deswegen oft der Rat zur Total-OP…. Also ich habe mich jetzt entschieden seinem Rat zu folgen und hoffe natürlich sehr, dass ich das Richtige mache….

LG

Sternchen