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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Therapie mit Kind


01.01.2002, 18:10
Hallo,

habe gerade am 30.12. die Diagnose inflammatorisches Ma-Ca. erhalten. Therapievorschlag: Chemo mit Anthracyclin + Taxa, OP mit Axillaclearing, Radiotherapie und antiormonelle Therapie.

Wer kann mir sagen was mich da erwartet. Habe einen 6 jährigen Sohn und bin alleinerziehend.

Welche Hilfen kann ich evtl. in Anspruch nehmen?

Lieben Gruss
Heike

02.01.2002, 14:18
Hallo Heike!
Du kannst auf jeden Fall eine Haushaltshilfe bekommen - für die Zeit während deines Krankenhausaufenthaltes und auch während der weiteren Behandlung (Chemo/Bestrahlung). Die macht den Haushalt und kümmert sich um deinen Sohn.
Hallo Heike,
Du mußt einen Antrag von deiner Krankenkasse anfordern und den vom Arzt im Krankenhaus oder Gynäkologen ausfüllen lassen.

Bei mir hat dies sehr schnell und unbürokratisch geklappt. Ich habe gerade meine Chemo hinter mir (letzte Chemo 15.11.); die Haushaltshilfe hatte ich jedoch bis Weihnachten. Das hat mir sehr geholfen und mein Sohn (2) hatte auch viel Spaß mit der Frau.

Ich wünsche dir alles Gute.
Sabine

02.01.2002, 17:26
Hallo Sabine,

danke für deine Antwort. Nun habe ich noch mehr Fragen. Wie lange hat deine Chemo gedauert, welche Medikamente hast Du genommen und in wie weit haben sie dich eingeschränkt. Wieviel Stunden kam die Haushaltshilfe zu Dir, für welche Arbeiten und über welche Institution bist Du an sie herangekommen.
Vielleicht magst Du mir diese Fragen noch beantworten.
Danke und alles Gute
Heike

02.01.2002, 23:00
Hallo Heike,
bin auch alleinerziehend und habe eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragt und bewilligt bekommen. Bin Brusterhaltend im Sept 01. operiert worden, aber es war kein inflammatorisches Mamma Ca., ein Lymphknoten befallen,deswegen Chemotherapie (EC Shema) a 6 Kurse, d.h. alle 3 Wochen. Zwei habe ich noch vor mir.
Die Haushaltshilfe kannst du dir aus deinem privaten Bereich aussuchen, wenn sie nicht mit dir verwandt ist. Ich habe es vorgezogen eine Dame von Pro Sanitas kommen zulassen. Die Krankenkasse hat die Suche bei den verschieden sozialen Einrichtungen übernommen.
Sei vorsichtig mit den Tagen , denn laut meiner Krankenkasse stehen mir in 3 Jahren genau 70 Tage zu, an denen mir eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse bezahlt wird. ES zählen nur die Tage nicht die Stunden. Also habe ich mir ausgerechnet ich habe am meisten davon, wenn meine Haushaltshilfe 2x die Woche a 4 Std. kommt.Was die Dame von Pro Sanitas macht spreche ich mit ihr ab, meistens aber die anstrengenden Sachen wie Bügeln , Wäsche aufhängen, Wischen etc. Sie kocht nicht für micht und übernimmt auch nicht die Aufsicht meines Kindes, da diese (6Jahre) dann im Kindergarten ist. Es ist sehr hilfreich das sie da ist , den so habe ich mehr Kraft und Energie für meine Tochter und mich .
M.f.g.
Tina

03.01.2002, 06:44
Hallo Tina,

danke für die Infos.

Wie erlebst Du den persönlich die Zeit in der Chemo. Inwieweit schränkt sie dich im Umgang mit deinem Kind ein. Was hast Du deiner Tochter? erzählt über deine Krankheit?

Würde gerne mit Dir in Kontakt kommen, meine mail-adresse ist mailto:heike_1902@web.de.

Wünsche Dir weiterhin Kraft
Lieben Gruss
Heike

03.01.2002, 20:51
Hallo Heike,

ich habe 4 x EC gehabt, alle drei Wochen. Jeweils am ersten Tag der Therapie ging es mir (kotz-)elend, d.h. ich habe auch jeden Tropfen Wasser und natürlich auch jeden Krümel Essen herausgebracht. Beim ersten Zyklus habe ich Anemet bekommen, bei den nächsten Zyklen Zofran. Dies hat auch nicht geholfen - deswegen habe ich dann noch vor der eigentlichen Therapie beim dritten und vierten Mal Vomex und Decortin als Infusion bekommen. Bei allen vier malen habe ich zusätzlich noch Decortin in Tablettenform bekommen.

Der erste Tag war immer besonders schlimm,an den nächsten Tage ging es mir dann meistens schon wieder besser.

Meine Ärztin im Krankenhaus hat die Haushaltshilfe (insbesondere auch wegen meines kleinen Sohnes) für 8 Stunden/Tag beantragt und dies ist auch von der Krankenkasse genehmigt worden. Tatsächlich war sie im Schnitt max. 6 Stunden da. Sie hat für uns gekocht, gebügelt und geputzt. Ich habe sie über die Familien- und Krankenpflege bekommen.

Viele Grüße
Sabine

03.01.2002, 21:16
Hallo Sabine, Hallo Tina,

danke für eure Tips. Habe mir auf jeden Fall heute schon mal den Antrag bei der Krankenkasse abgeholt. Dienstag, bei der Besprechung mit der Ärtin, kann ich mir die Anträge direkt ausfüllen lassen.

Bei mir kommt die Chemo ja zuerst und dann die Amputation, da werde ich ja lernen einzuschätzen wieviel Hilfe ich zusätzlich benötige. Zum Glück geht meine Sohn in die Schule und hat einen sehr guten Hortplatz ganz in der Nähe.

Ich will das es jetzt auch endlich losgeht, ich will die Dinger in meiner Brust loswerden...

Wenn ihr mir schreiben wollt: mailto:heike_1902@web.de

Liebe Grüße
Heike

05.01.2002, 11:24
hallo heike,
ich selbst hatte zwei kinder, ein neugeborenes und meine 5 jährige tochter als ich mit der chemo anfing. mit übelkeit hatte ich nicht zu kämpfen, beugte mit homöopathischen mitteln vor. lediglich die erste woche nach der infusion war ich sehr müde und hatte auch für die fünf tage (wochenende ausgenommen) eine familienhilfe für ca. 6 stunden täglich.

ich kann dir nur raten offen und ehrlich deinem kind gegenüber zu sein. meine tochter weiß sehr viel. allerdings brachte ich es erst nach zehn monaten übers herz ihr die aussicht zu eröffnen, dass ich an dieser krankheit auch sterben kann. gleichzeitig erzählte ich ihr auch die anderen möglichkeiten auf und da ich wieder gesund für sie aussah konnte sie es gut annehmen. sie ist auch manchmal traurig, gerade wenn sich eine verschlimmerung einstellt(lebermetastasen). diese trauer durchleben wir alle drei reden viel darüber und dann rückt es auch wieder in den hintergrund.

alles liebe gerhild

06.01.2002, 16:25
Hallo Gerhild,

wie lange ist deine Chemo her und wie alt sind deine Kinder jetzt?

Weiß auch noch nicht so genau was ich erzählen soll, aber die Bedohlichkeit der Situation möchte ich meinem Sohn eigentlich ersparen. Da wir beiden alleine sind, würde ihn das bestimmt zu sehr belasten.

Wenn die Chemo angefangen hat, werde ich sicher nicht drum herum kommen das Wort Krankheit auszusprechen, aber bis jetzt versuche ich noch ein "gesundes" Leben mit ihm zu praktizieren.

Schreibe mir doch wenn du magst an mailto: heike_1902@web.de