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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : hormonersatztherapie bei jungen frauen - erfahrungen


nirtak
09.08.2013, 10:26
hallo liebe leute,

ich schreibe hier, weil ich hoffe in diesem unterforum die meisten antworten zu bekommen

mir wird nach allogener stammzellentransplantation nach einer akuten leukämie jetzt eine hormonersatztherapie empfohlen, da mein körper kein öströgen mehr produziert

seit der ganzkörperbestrahlung im zuge der Transplantation habe ich keine Monatsblutung mehr, das ist jetzt 1 1/2 jahre her, wechselbescherden habe ich eigentlich nicht, halt keine blutung und keinen ausfluss mehr und evtl. leichte hitzewallungen die aber meiner Meinung nach eher vom kortison ausgelöst werden

trotzdem wird die hormonersatztherapie empfohlen, weil mir sonst 20 jahre hormonleben fehlen, bin 34, von wegen Osteoporose, gefäßerkrankungen, etc.

mir ist einerseits klar dass es unnatürlich ist in meinem alter schon im wechsel zu sein, andererseits widerstrebt es mir schon wieder künstlich in meinen körper einzugreifen

ich wäre einfach über alle Erfahrungen zu dem Thema dankbar, vor allem von jungen Frauen

n.

Ela63
09.08.2013, 13:06
Hallo Nirtak,

willkommen im Forum.

Selbst hatte ich dein Problem nicht, aber meine beste Freundin.

Sie kam schon sehr früh, mit ca. 38 Jahren, in den Wechsel. Sie war von Anfang an gegen eine Hormontherapie und hat sich auch einen Frauenarzt gesucht der sie darin unterstützt.
Sie lässt regelmäßig ihre Knochendichte messen , weil sie leider schon unter Osteoporose leidet.
Seid 2 Jahren nimmt sie ein Präparat gegen Osteoporose ( Naturheilmittel) das bei ihr nachweislich die Knochendichte verbessert hat.

LG
Michaela

emily79
09.08.2013, 16:05
Hallo Nirtak,
ich bin genauso alt wie du und vor 2 Jahren durch eine Total-OP abrupt in die Wechseljahre versetzt worden.
Wechseljahrsbeschwerden habe ich auch kaum, außer die Schleimhauttrockenheit, was man aber mit diversen Cremes aus der Apotheke einigermaßen in den Griff bekommt.
Da ich sehr vorsichtig mit Hormongaben sein muss, bekomme ich seitdem nur ein niedrig dosiertes Gel(Wirkstoff Estradiol), das ich mir morgens auf den Arm schmiere.
Das ist zumindest etwas und mir persönlich auch sehr wichtig, da es - wie du geschrieben hast - ja sehr unnatürlich ist, in dem Alter bereits die Wechseljahre hinter sich zu haben und einem kein Mensch sagen kann, was das für unseren Körper in den nächsten Jahren/Jahrzehnten zur Folge hat..
Manchmal habe ich auch Angst, das mein Körper durch das fehlende Östrogen früher "schlapp macht" als bei gesunden Frauen...

Was ich dir nur empfehlen kann, ist gemäßigtes Krafttraining zu betreiben, was gerade für die Knochendichte sehr förderlich ist! Das wird in meiner Heimatstadt zum Glück speziell für Krebspatienten anbgeboten und durch Physiotherapeuten begleitet. Vielleicht gibt es etwas vergleichbares auch bei dir in der Nähe!?

Achja, was bei mir seit der starken hormonellen Veränderung komischerweise aufgetreten ist, ist eine massive Unterfunktion der Schilddrüse, genauergesagt eine Hashimoto Thyreoditis. Mit diesem Problem bin ich hier auch wohl nicht die Einzige. Aber das ist kein Problem - eine Tablette jeden Morgen ist alles.

Viele Grüße
emily

nirtak
12.08.2013, 10:34
hi Ela,

mir haben jetzt unabhängig voneinander 2 Gynäkologen unbedingt dazu geraten und meine Onkologin jetzt wo herausen ist dass ich gar kein öströgen mehr produziere auch

Osteoporose ist bei mir noch kein Thema, nehe vorbeugens cal d vita

lg, n.

hallo emily,

danke für deine Erfahrungen
ja es ist ein abwägen der vor- und Nachteile
ich hab irgendwie angst dass die weiblichen Hormone sich negativ in bezug auf eine krebserkrankung auswirken
andererseits hab ich auch angst davor wenn mein körper 20 jahre vorher quasi "altert"
ich möchte glaub ich auf jeden fall auch ein gel oder ein pflaster, Tabletten will ich nicht wegen der leber, die bei mir eh nicht mehr die beste ist

lg, n.

emily79
12.08.2013, 13:19
Hallo Nirtak,

bevor ich mit der Anwendung des Hormongels begonnen habe, bin ich bei mehreren Ärzten zur Beratung gewesen(auch in größeren Kliniken/Zentren). Hier gab es unterschiedliche Meinungen und ich habe für mich einen passenden Kompromiss gefunden, den auch meine Frauenärztin vertreten kann.
Dieses Einholen mehrerer Arztmeinungen kann ich dir nur empfehlen, falls du es nicht sowieso schon getan hast.

Leider kann uns letztendlich niemand die Entscheidung abnehmen - auch wenn ich mir das manchmal gewünscht hätte.
Bei eindeutig hormonabhängigen Tumoren ist der Sachverhalt natürlich klar, aber du hattest ja eine andere "Baustelle".

Alles Gute für deine Entscheidungsfindung!
Emily