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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verlängerung der Anti-Hormonbehandlung


Iris1957
30.08.2013, 11:51
Hallo zusammen,
ich bin stark verunsichert. Seit 2009 nehme ich zuerst Tamoxifen und seit 4 Jahren Femara. Im Februar ist meine Behandlung zu Ende und ich ich hab mich schon gefreut, endlich die lästigen Nebenwirkungen loszuwerden.
Nun sagt mir mein Gyn. am Mittwoch, er empfiehlt mir, die Femara noch weitere 5 Jahre zu nehmen, da ich ja einen Lyphknoten hatte, der befallen war. Vor einem halben Jahr sagte er mir aber, mein Lympfknoten wäre ja nur eine Mikrometastase, näml. 0,3 mm, das gilt ja wie kein Befall, also brauche ich nur 5 Jahre die Tabletten nehmen. Und plötzlich sagt er, Befall sei Befall. Ist doch ein glatter Widerspruch. Ich kann und will mir nicht vorstellen noch weitere 5 Jahre diese Tablette zu nehmen, das wären dann insgesamt 10 Jahre und wer weiß schon von den Langzeitschäden.
Ich weiß, es ist allein meine Entscheidung. Jedoch würde ich gern Eure Meinung hören. Nehmen oder wie verabredet im Februar aufhören?

GlidingGeli
30.08.2013, 14:28
Hallo Iris,

in der Tat ist es seit kurzem so, dass empfohlen wird, die AHT länger als fünf Jahre zu machen.
Meine Einnahme Letrozol endet auch mi Januar 2012, meine Gyn hat mir im April mitgeteilt, dass sie eine längere Einnahme empfiehlt. Ich bin gespannt, was sie mir bei der nächsten Nachsorge empfiehlt.
Du kannst dich an den Krebsinformationsdienst in Heidelberg wenden und fragen, welche Meinung dort herrscht. Sie antworten innerhalb weniger Tage auf Mails.
Die Untersuchungen über den längeren Einnahmezyklus berücksichtigen eher Tamoxifen. Ich denke dass Aromatasehemmer UPfront eingesetzt werden, liegt nicht lange genug zurück. Ich kenne einige, die erst fünf Jahre Tam und dach noch für drei bis Jahre Letrozol hatten.
Ich weiß noch nicht ,wie ich mich entscheiden werden.

Liebe Grüße
GlidingGeli

Iris1957
30.08.2013, 18:24
Hallo Gleidinggeli,
das war wirklich eine sehr hilfreiche Antwort. Ich werde dor mal eine Mail hinschicken. Ich hoffe, dass auch etwas über Femara berichtet werden kann.
Aber du schreibst, du hörst in 2012 auf mit den Tabletten. Hast du dich evtl. vertan? Dann hättest du ja schon aufgehört. Meinst du viell. in Jan. 2014?
Viele liebe Grüße
Iris

gilda2007
30.08.2013, 23:20
Ja, meine Onkologin sagte mir auch, dass die Empfehlung nun ist, die AHT (in den diversen Kombinationen von Tam und Aromatasehemmern) 10 Jahre zu machen. Langzeitwirkungen von Tam sind gut erforscht, das Präparat ist seit Anfang der 70er auf dem Markt.

GlidingGeli
30.08.2013, 23:47
Hallo Iris,

stimmt das Ende war für Anfang 2014 geplant. Vielleicht brauche ich die Sicherheit dieser kleinen Pille weiterhin, sie beschert mir halt immer mal ein Kilo extra auf den Hüften, obwohl ich mich ziemlich bewege.

LG GlidingGeli

Iris1957
31.08.2013, 14:58
Danke für Eure Antworten. Ich muss noch mal in mich gehen. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen,weitere 5 Jahre Femara zu nehmen. Das hat mich auch wie ein Schlag getroffen. Ich hab ja noch ein halbes Jahr Zeit.
Liebe Grüße Iris

Marienkäfer 52
12.09.2013, 19:42
Hallo
Ich habe nach 5 Jahren mit Aromasin aufgehört. Die Meinungen der Ärzte sind da anscheinend sehr unterschiedlich. Meiner sagte mir dass es immer noch keine verlässlichen Studien gibt, die beweisen dass es wirklich deutliche Verbesserung gibt, wenn man AHT länger als 5 Jahre einnimmt. Also lieber eine 2. Meinung einholen. Mein entscheidender Grund mit der AHT aufzuhören war aber dass ich wegen der AHT eine starke Ostheoporose bekommen habe. Da ich erblich vorbelastet bin, war es dann nicht schwer die Therapie zu beenden. Seit 1 1/2 Jahren nehme ich nun keine AHT mehr. Mir geht es gut!:) Leider sind meine Haare nicht mehr und dichter geworden. Der Hautarzt hat mir keine Hoffnung gemacht, dass es noch besser wird. Wenn es mir aber dafür sonst gut geht sind die Haare nicht so wichtig.

Lg Marienkäfer

gilda2007
12.09.2013, 20:08
Marienkäfer, das hat sich dieses Jahr geändert. Jetzt ist die klare Empfehlung 10 Jahre!

Wuppertal11
24.06.2014, 17:00
Ich habe mich heute hier im Krebs-Forum registrieren lassen und ich hoffe, da ich noch unerfahren bin, hier beim richtigen Thema / Thread gelandet zu sein.

Nun, ich hattte 2008 Brustkrebs (OP, Chemo, Strahlentherapie, Eierstöcke stillgelegt, hormonabhängiger Krebs, Genttest mit hoher familiärer Belastung 81,4 % schlußendlich dann negativ, 1 Lymphknotenbefall). Ich hatte nach der Strahlentherapie 3 Monate Tamoxifen eingenommen, darunter entwickelten sich Herzrhythmusstörungen, deshalb bin ich nach einem Vierteljahr auf Anastrozol umgestiegen. Jetzt sind 5 Jahre rum. Ich hatte mich wirklich gefreut, abzusetzen (Knochen-, Muskel-, Sehnenschmerzen etc.) Leider kann ich mich einfach nicht entscheiden.

1. Das Brustzentrum hat mir empfohlen, wenn ich Tamoxifen vertrage, noch 5 Jahre Tamoxifen nach Anastrozol zu nehmen.
2. Die Frauenärztin ist sich unsicher. SIe wollte sich über einen Tamoxifentest (aufgrund meiner Bitte informieren, denn, so meine Gedanken, wenn ich kein Tamoxifen verstoffwechsle, dann brauche ich auch keines nehmen). Aber meine Ärzte sagen, der Test ist unnötig, weil, selbst, wenn der Test sagt, ich würde Tamoxifen nicht verstoffwechseln, es aus medizinischer Leitlinien trotzdem die Anweisung sei, Tamoxifen zu nehmen.
3. Der Onkologe ist ganz klar und sagte heute, ich solle jetzt mit Anastrozol aufhöhren, da die Studie aus 2013 nur die Verlängerung für Frauen sieht, die 5 Jahre Tamoxifen genommen haben.
4. Der Chirurg und Chefarzt der Klinik, in der ich damals behandelt worden bin, sagte letztes Jahr zu mir, vom Bauchgefühl würde er mir 8 Jahre Anastrozol empfehlen.
5. Meine Hausärztin schlägt vor, das Herz (wegen den Rhythmusstörungen) sowie das Blut auf Gerinnungsstörungen (meine Mama hatte Herzinfarkt, mehrere Thrombosen in den Beinen, Bypässe) zu untersuchen. Ich könnte danach doch Tamoxifen ausprobieren; wenn ich es nicht vertrage, dann kann ich es ja absetzen.

Ich habe einfach Angst, nochmals Brustkrebs zu bekommen (meine Tante starb 8 Jahre nach Brustkrebs an Fernmetastasen). Allerdings will ich keine Herzrhythmusstörungen mehr bekommen und auch mal ohne Muskelschmerzen leben (aber vielleicht würden die Herzstörungen auch nicht mehr bekommen, wer weiß ?) Andererseits sind die Empfehlungen nach 5 Jahren Anastrozol nochmals Tamoxifen zu nehmen nicht durch Studien gesichert ... bin ich dann ein Versuchskaninchen? Mit Tamoxifen gibt es auch ein höheres Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Thrombosen, Embolien, Krebs im Unterleib ... wer weiß, vielleicht ist die weitere Einnahme von Tamoxifen nach 5 Jahre Anastrozol der köprerliche Untergang für mich? Ich sterbe dann nicht an Brustkrebs, sondern an all den Nebenwirkungen ... 5 Jahre Anastrozol und 5 Jahre Tamoxifen ... kann das ein Körper schaffen?

Immerhin, ich habe jetzt bewusst 20 kg abgenommen (Übergewicht = Östrogene!), ich meide jeden Alkohol, mache viel mehr regelmäßigen Sport als früher. Also die Östrogengeschichte (kein Bauchfett, kein Alkohol) habe ich unter Kontrolle. Ich möchte gesund alt werden ...

Was machen? Wie soll man den hier eine Entscheidung treffen? Soll ich nach 5 Jahren Anastrozol nochmals mit Tamoxifen anfangen.
Steht jemand vor einer ähnlichen Entscheidung?
Hat mir jemand einen guten Tipp?

Viele Grüße Wuppertal11 :confused::confused::confused:

Regina_Beate
17.07.2014, 08:53
Ich schlage mich seit nunmehr 21 Jahren mit dem BK rum. Nach diversen OPs und AH-Therapien war die vorletzte Faslodex. Die Therapie habe ich 4,5 Jahre durchgehalten. Es sollten 5 sein - aber die NW...
Nach Absetzen bekam ich dann nach 1,5 Jahren im September 2013 wieder ein Rezidiv. Wieder OP und seit 09/2013 AH-Therapie mit Letrozol (analog Femara).

Nun kann man sich die Frage stellen, ob das Rezidiv auch mit Faslodex gekommen wäre oder nicht. Aber das ist müßig.
Die bereits bekannte Linsentrübung hat sich massiv verschlechtert seit 01/2014, so dass ich ernsthaft überlege, die Therapie abzubrechen. Werde da am Montag mit meiner Gyn besprechen. Auf der anderen Seite ist die Angst vor dem nächsten Rezidiv natürlich auch sehr groß. Aber ich besitze eh nur ein gut sehendes Auge und wenn bei der Katarakt-OP was schief läuft, werde ich blind sein. Im Übrigen bin ich auch in Wuppertal in Behandlung. St. Anna.

LG
Regina_Beate