PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neu hier und sehr unsicher


kleines-schaefchen
29.01.2014, 13:04
Hallo ihr

Ich bin neu hier. Bin 24 Jahre alt. Und Mutter stolze Mutter.
Doch leider wurde letztes Jahr bei mir gebährmutterhals festgestellt. Ich lag vor der diagnose schon wochen im Krankenahsu wegen einer Blutvergiftung durch eine Zecke. Ich habe dann Ambulante Bestrahlung bekommen und nun bekomme ich chemotherapie. Stationäre. Die erste habe ich schon hinter mir. Ich bekomme sie alle 3 wochen nun. Darf aber zwischen Zeitlich nach Hause wenn es mir gut geht. Ich kann mit der Situation sehr schwer um gehen und rede da selten und kaum drüber. War das bei euch auch so? Ich versuche immer alles schön zu reden und mir nicht anmerken zu lassen wenn es mir schlecht geht. Der Krebs hatte schon 2 Mal gestreut dieses nur in Bauchraum und wurde auch gleich entfernt. Operiert wurde ich auch schon.
Ich habe innerlich sehr viel Angst vor allem.
Kennt ihr das gefühl?
Würde mich über einen austausch freuen

Hawkeye_BF
29.01.2014, 18:30
Hallo,

erst einmal finde ich es mutig und auch gut von Dir, dass Du darüber reden möchtest. Ich bin selber "nur" Angehöriger und nicht selbst betroffen aber das innerliche Angstgefühl kenne ich auch sehr gut. Der langjährige Freund meiner kleinen Schwägerin und einer meiner besten Freunde, hat gestern seine erste Chemoeinheit bekommen. Er ist zwanzig und hat Lymphdrüsenkrebs und er hat einige Krebsherde im Oberkörper. Jetzt bekommt er erstmal 8 Wochen Chemo (alle 2 Wochen) und danach 15 mal Bestrahlung.
Ihr seit euch da ähnlich, er möchte nicht so recht drüber reden und wenn dann redet er es harmlos. Allerdings wenn wir unter vier Augen sind redet er schon mit mir darüber und es macht für mich auch den Eindruck als würde ihm das gut tun. Ich persönlich habe mich sehr intensiv mit der Thematik befasst um auch wirklich genauestens mit ihm drüber sprechen zu können.

Obwohl ich nicht selber betroffen bin kann ich einige Deiner Gefühle gut nachvollziehen, da diese einen auch überkommen wenn ein enger Vertrauter diesen Kampf kämpfen muss. Außerdem fühlt man sich durch das Reden nicht so allein mit seiner Situation glaube ich. Mir geht es zumindest so.

Auf jeden Fall bin ich immer gerne für einen Austausch zu haben.

In diesem Sinne...

GLG, Björn

Tomislav2
29.01.2014, 22:15
Hallo,

ich weiß auch nicht so recht wie ich anfangen soll... Erstmal herzlich willkommen (obwohl ich auch erst kurz hier bin). Ich kann Dir nur sagen, dass ich das Gefühl sehr gut kenne. Bin zwar ebenfalls "nur" Angehöriger, aber diese Angst haben wir sicherlich alle. Will Dir damit sagen, dass Du nicht allein bist.

Meine Frau hatte ebenfalls schon stationäre Chemo und wir sind auch junge Eltern. Das schlimmste für sie war das Getrenntsein von den Kindern. Ihr hat es ein wenig geholfen, mit jemandem drüber zu reden. Bei ihr kam regelmäßig ein Psychologe auf die Station. Vielleicht wäre das eine Option für Dich? Keine Angst, Du musst da nicht denken - Psychologe? Ich doch nicht? Es geht nur darum, jemandem von seinen Ängsten zu erzählen, der Dir vielleicht nicht so nahe steht wie die Familie. Die will man damit nicht auch noch belasten, stimmt's? Zumindest geht es uns so...

Ansonsten ist es ja schon mal ein guter Anfang, hier im Forum drüber zu sprechen. Das tut auch schon gut.

Wünsch Dir Alles Gute,
Tomislav2

sonnenblume2323
02.02.2014, 15:53
Hey :)

Ich bin 17 und hatte vor einem Jahr Eierstockkrebs. Dadurch dass er nicht gestreut hatte, brauchte ich keine Chemo, sodass es rein theoretisch niemand mitbekommen hat. Deswegen habe ich versucht es möglichst geheim zu halten und mit kaum jemanden darüber zu reden, bzw. es verschönlicht usw. Mit meinen Eltern konnte ich nur schwer darüber reden, weil ich Angst hatte ihnen noch mehr Sorgen zu machen.

Iwann habe ich es mal einem guten Freund erzählt inklusive aller Ängste, Bedenken und Sorgen. Und es hat sehr gut getan darüber zu reden und ich würde dir sehr empfehlen, dass auch zu versuchen wenn du dazu bereit ist. Auch wenn man zuerst unsicher ist, tut es letztendlich sehr sehr gut und festigt die beziehung zu den menschen :)

Du kannst mir auch mal gern privat schreiben, mir hat es auch sehr geholfen lange mit den ärzten zu sprechen bis ich wirklich alles ganz genau verstanden habe und wusste was auf mich zukommt. Du schaffst das ganz bestimmt, fühl dich gedrückt in so einer schweren Zeit! :))

Sanni1811
03.02.2014, 00:30
Hallo kleines schäfchen,

ja ich kann dich sehr gut verstehen, ich hatte bis jetzt auch 2 mal Gebärmutterhalskrebs, das erste mal mit 16 (fast 17) wurde es festgestellt, als ich mit meinem ersten Sohn schwanger war. Es war in dieser Zeit besonders schwer für mich, da ich niemanden hatte der mir zur Seite stand, zudem ich auch eine Entscheidung treffen musste ob ich mein leben gefährden möchte und das Kind austrage, oder ob ich abtreibe und Chemo mache. Ich habe mich natürlich für mein Kind entschieden das war mir klar, wenn mein Leben schon am seidenem Faden hing, könnte ich wenigstens dafür sorgen das wenn ich gehen muss, ein kleines Menschlein leben kann. Alles ist reibungslos gelaufen, ich trug meinen Sohn aus,(war ein halbes Jahr vor meine 18tem Geburtstag) bekam nach der Geburt sofort Chemo, insgesamt hat dieser Prozess bei mir 2 Jahre gedauert. Dann war alles wieder gut. bis ich dann ca 21 war dann war er wieder da....wieder Chemo allerdings verlief dieses weniger anstrengend. und ich überstand es gut. Bekam dann meinen 2ten Sohn mit 23. Bis jetzt ist eigentlich alles Top in Ordnung ml verschlechtert sich etwas und dann verbessert sich das Ergebnis auch wieder. Also bin ich gerade auf grüner schiene unterwegs. Ich habe mir aber ein Limit gesetzt sollte der Krebs wieder kommen dann gebe ich den Wunsch auf ein drittes Kind zu bekommen (ich würde nämlich sehr gern noch ein Mädchen haben :)....) Also Kopf hoch es wird schon wieder alles in Ordnung kommen. Immer positiv denken, das hilft ungemein.

GlG Sanni