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Helpless78
21.03.2014, 21:07
Guten Abend,

nun habe ich mich auch hier angemeldet, da ich nicht mehr so richtig weiter weiß.
Meine Schwester (38) hat im Sommer 2012 die Diagnose Brustkrebs bekommen. Es folgte eine Ablatio der befallenen Brust. Von 20 entnommen Lymphknoten waren 18 befallen. Danach das volle Programm: Chemo, Bestrahlung, Immuntherapie und Antihormontherapie. Die Chemo war gerade ein halbes Jahr beendet als sie die Schockdiagnose Lebermetastasen erhalten hat. Also wieder Chemo im Rahmen einer Studie. Das letzte MRT hat nun nach Ende des Letzten Chemoblocks gezeigt, dass die Metastasen trotz Chemo weiter gewachsen sind und sich zudem vermehrt haben. Es waren von Anfang an zu viele für andere Optionen als Chemo. Meine Schwester steht seitdem sehr unter Schock und ich bekomme nicht viele Infos von ihr. Die Ärzte versuchen es jetzt direkt mit einer anderen Chemo, haben ihr aber auch gesagt, dass es nicht gut aussieht, die Metastasen sehr aggressiv sind und sie evtl. nicht mehr viel Zeit hat. Aber: was bedeutet "nicht mehr viel Zeit". Gibt es nicht doch eine Chance, dass die neue Chemo anschlägt? Meine Schwester hat drei kleine Kinder. Müssen wir uns damit auseinandersetzen jetzt schon zu überlegen, wie es weitergehen kann?
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Verlauf von Lebermetastasen, die nicht auf eine Chemo angeschlagen haben?

Vielen Dank!
Marie

mucki53
22.03.2014, 01:52
Hallo Marie,
diese Woche war ein Bericht in der Hessenschau über ein neues Verfahren an der Uniklinik Frankfurt.
Die führen unter CT eine Sonde in die Leber-Metas ein und "verdampfen" sie per Mikrowellen.
Vielleicht eine Option für Deine Schwester ?
Setzt Euch doch mal mit denen in Verbindung für eine 2. Meinung.
Alles, alles Gute :knuddel:
Nachtrag: Hab grad geschaut, es war am Montag, 17.3. Schau unter "Videos" und dann "Sendungsarchiv"

The Witch
22.03.2014, 12:30
Das Verfahren nennt sich "Mikrowellenablation" und ist eine Variante der sogenannten "Thermoablation". Dabei werden Tumore durch Erhitzen zerstört. Im Wesentlichen geschieht das durch Laser ("Laserablation"), hochfrequenten Strom ("Radiofrequenzablation") oder eben Mikrowellen ("Mikrowellenablation") - das sind alles durchaus keine neuen Verfahren. (In Frankfurt hat man wohl das Verfahren verfeinert.)

Allen gemeinsam ist aber, dass sie nur bei wenigen und kleinen Metastasen angewandt werden können (Dreierregel: maximal drei Metastasen mit maximal drei Zentimetern Durchmesser - bei der Anzahl gehen manche auch bis auf fünf). Helpless sagt aber "Es waren von Anfang an zu viele für andere Optionen als Chemo." - damit dürfte das alles ausscheiden.

Helpless78
22.03.2014, 13:49
Vielen Dank für die Antworten! Witch hat leider Recht....es bleibt nur Chemo, da immer von multiplen Metastasen die Rede war- welche sich jetzt noch vermehrt haben. Damit waren alle anderen Optionen nicht möglich- aber danke. Uns ist zur Zeit nur unklar, ob nicht ein anderer Chemo Wirkstoff nicht doch noch Zeit bringen kann, auch wenn der erste nicht geholfen hat....