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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Patienten informieren sich - Ärzteblatt


27.03.2004, 17:58
Artikel aus dem Ärzteblatt
vom 26. März 2004

Medizin
Der informierte Patienten recherchiert zunehmend im Internet

GÜTERSLOH. Die Zeiten, in denen die Patienten ihren Ärzten blind vertrauen, sind vorbei. Immer häufiger informieren sie sich in Printmedien und zunehmend auch im Internet über ihre Krankheit, bevor sie den Arzt aufsuchen. Dies zeigt eine noch unveröffentlichte Umfrage der Bertelsmann Stiftung.

Danach suchen vier von fünf Erwachsenen auf eigene Faust nach Informationen rund um Gesundheit und Krankheit. Mehr als ein Drittel der Befragten sammeln schon vor dem Arztbesuch Informationen und lassen diese in das Gespräch mit dem Arzt einfließen. Mehr als 70 Prozent der Patienten begründen ihre Suche damit, dass jeder Einzelne durch sein Verhalten besser zur Genesung beitragen könne.

Die Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass das Interesse an gesundheitsrelevanten Informationen stark ausgeprägt ist. Noch bezieht der Großteil der Patienten sein medizinisches Wissen aus Zeitungen und Zeitschriften (66 Prozent). Doch bereits 40 Prozent konsultieren auch das Internet.

Ärzte wurden ebenfalls befragt. Ihre Erfahrungen mit informierten Patienten sind offenbar zwiespältig. Zwar meinten 70 Prozent der befragten Ärzte, das Interesse für die Krankheit helfe bei der Behandlung. Zugleich bestätigen aber mehr als die Hälfte die Aussage, ihre Arbeit werde durch unangemessene Erwartungen und Ansprüche vielfach nur belastet.

Der "Gesundheitsmonitor" der Bertelsmann Stiftung befragt repräsentativ zweimal jährlich Versicherte und einmal im Jahr Ärzte zu den ihrer Meinung nach wichtigsten Themen bei der Reform des Gesundheitswesens in Deutschland. Die ausführliche Studie soll Ende des Jahres publiziert werden./rme

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Dann wünschen wir uns, daß wir ALLE an Ärzte geraten, die unsere Informationsvielfalt honorieren :-)

liebe Grüße
Jutta

Trude63
27.03.2004, 23:58
wenn von den ärzten immer sachkundige, fundierte und moderne diagnosen und therapieansätze kommen würden, könnte der patient auf manche zusätzliche informationsquelle verzichten. trude

28.03.2004, 13:27
Hallo Jutta,
es ist erfreulich, daß Patienten allmählich anfangen, sich auch anderswo zu informieren und sich nicht blind auf den Arzt verlassen.
Unklar bleibt mir, was mit "unangemessene Erwartungen" gemeint ist. Geht es dabei um Erwartungen an die Heilungsmöglichkeiten oder um Erwartungen an die Kompetenz des Arztes?
Trudes Antwort impliziert die gleiche Skepsis.
Der mündige Patient ist manchem Arzt genau so unbequem wie der mündige Bürger dem Politiker.
Deinem Wunsch nach "mündigen" Ärzten schließe ich mich an.
Liebe Grüße
Rudolf