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Maxi3
06.10.2014, 06:23
Liebe Birgit, Tündel und Charlotte,

da mein Beitrag zu ausführlich im Thread „Nabelmetastasen“ wird, nun hier:

Hoffentlich habt Ihr nichts dagegen, wenn ich zu Prof. S. auch meine Meinung beisteuere...
Ich finde es sehr feinfühlig, wenn von Ärzten, und nicht nur von Prof. S., hie und da zu einer Notlüge gegriffen wird. Gerade am Anfang sollte man auch Hoffnung machen, denn es gab schon immer wieder Fälle, in denen schon Totgeglaubte sich wieder aufgerappelt haben. Also, ich habe darüber auch in den Medien gelesen und war über das asoziale Verhalten dieser Schläger total entsetzt!!

Ich möchte diesbezüglich auch was von meiner Erfahrung beisteuern. Ich ging ja mit einer Überweisung meiner Gyn ins KH, das zufällig zertifiziert ist, und sollte was abklären lassen. Die Gyn sagte zu mir nix, was sie im US sah. Der US wurde dann auch im KH gemacht und mir wurde geraten, zur genauen Abklärung eine Biopsie machen zu lassen. Gesagt, getan und in einer Woche sollte ich zur Besprechung kommen. Ich hatte keine Ahnung von EK, war nie hier im Forum usw.

Jetzt kommt der Vorfall, warum ich hier darüber schreibe. Dieser unglaublich nette Oberarzt nahm ein Blatt Papier und zeichnete mein Becken auf. Hier wäre ein Tumor am Eileiter und ansonsten kritzelte er durchgehend Pünktchen. Er sagte, „da müsse er nochmal ran“ und dabei aber mich diesmal aufschneiden. Ich sagte spontan wortwörtlich, „und wenn ich das nicht möchte“.... Da senkte er nur den Kopf und sagte nix.

Ich habe eigentlich damals noch nicht die Schwere meiner Erkrankung begriffen. Ich war in Gedanken bei meinem Hund, der in der Nacht davor geboren wurde!!! Das werden jetzt viele nicht verstehen, aber nur das war mir wichtig! Ich will nicht ausholen, aber ich musste meine Hündin vor mehr als 10 Jahren mit 17 Jahren einschläfern lassen. Das habe ich nie verwunden. Der Verstand sagte mir, dass ihre Zeit zu Ende war, aber mein Schmerz wurde dadurch nicht erträglicher. Als ich nach etlichen Jahren endlich wieder dazu bereit war, mir einen Hund anzuschaffen, habe ich mehr als ein Jahr gesucht und nie den passenden Hund gefunden. Jetzt hatte ich ihn gefunden, war beim Züchter mehrmals auf Besuch etc. Das war meine Vorstellung von einem erfüllten Leben, denn ohne Hund war mein Leben einfach nicht lebenswert.

Ich sagte zu dem wirklich sehr netten Oberarzt (es war übrigens ein Grieche!), schauen Sie, gestern ist mein bestellter Hund auf die Welt gekommen, den ich in 3 Monaten abholen kann. Nun darf ich feststellen, dass es das mit mir jetzt war. Ich hatte nämlich das Bild meiner viel zu früh an Krebs verstorbenen Mutter vor Augen.
Ich versuchte meine Fassung nicht zu verlieren, stand auf und sagte zu ihm, dass ich den Hund jetzt natürlich nicht holen werde, aber auch nicht zur OP kommen werde, egal was wird.

Da kam schon wieder die Schwester rein und sagte zum Doc, dass er dringendst gebraucht würde. Er sagte, geht nicht, hier werde ich auch dringendst gebraucht. Zu mir sagte er, dass er nicht locker lassen würde, wenn ich nicht komme. Ich darf mein Leben nicht wegwerfen!!!!
„Ich operiere sie (das war im Juni 2010) und spätestens im August sind sie wieder auf den Beinen und da wird es für Sie ganz wichtig sein, dass sie einen Lebensinhalt haben. Sie werden den Hund nicht absagen!!!“
Seine Überredungskünste haben mich letztendlich dazu bewogen, zur OP anzutreten. Damals wusste ich noch nicht, dass er mich quasi „angelogen“ hat bzw. zu einer Notlüge gegriffen hat. Aber ich bin ihm unendlich dankbar dafür!!!!!!!

In der Nacht habe ich trotz des Rates des Arztes, den Hund in 3 Monaten zu holen, eine E-Mail an das Züchterehepaar geschrieben (Familienzucht) und sie davon unterrichtet, dass ich den Hund nicht in 3 Monaten holen kann und sie sich sofort um einen anderen Platz kümmern sollen. Sie waren sehr nett, luden mich ein, sie immer wieder zu besuchen, auch wenn ich keinen Hund von ihnen abkaufe. Das war sehr tröstlich für mich. Ich wusste nämlich instinktiv damals schon, dass ich nie mehr die Verantwortung für einen Hund übernehmen kann. Meine 2 Vögel reichen ja auch völlig, aber das ist ja nicht mit dem Aufwand für einen Hund vergleichbar.

Im August war ich jedenfalls noch nicht zu Hause, die Ärzte waren froh, dass ich aufgrund der langen OP im Juni 2010 keinen Herzinfarkt hatte, aber aufgrund sonstiger Probleme (nicht „Problemchen“) in ein anderes KH verlegt werden musste. Im November kam dann die Sepsis dazu, die ich wie durch ein Wunder auch überlebt habe. Also, es wurde jedenfalls viel länger als die 3 Monate, die vom lieben Oberarzt gütig vorausgesagt wurden, bis ich einigermaßen wieder auf die Beine kam. Im Februar 2011 war ich erst wieder zu Hause und meine Vögel mussten 8 Monate (!) in der Pflegestelle ausharren.....

Ich hatte aber all die Monate genügend Zeit, mich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen, sie zu verarbeiten. Wenn mir gleich zu Beginn die volle „Wahrheit“ vor den Kopf geknallt worden wäre, ich glaube, ich hätte es nicht verkraftet. :shocked:

Liebe Grüße
Christine :)

ulrikes
06.10.2014, 12:35
Hallo Christine,
das mit Wahrheit bei unserer Erkrankung ist ein schwieriges Thema und zwar weil zum einen keiner (egal, ob Arzt oder nicht) mit Sicherheit weiß, wie es weiter gehen wird und zum anderen sind es auch meistens zwei Personen (Arzt und Patient), die sich nicht kennen und nicht wissen, was wer wie verträgt bzw. ob der Arzt eher optimistisch oder pessimistisch veranlagt ist.
An die Wahrheit von Prognosen glaub ich schon länger nicht mehr. Was mir bei Arztgesprächen mehr bedeutet ist, ob ich den Eindruck habe, dass der Arzt mir zuhört und mich nicht nur als "Eierstockkrebs " wahr nimmt. Zum Glück habe ich da mittlerweile 2 Ärzte,denen ich auch gerade heraus sagen kann : "Heute sind auch die miesen Details der Krankheit o.k." oder auch manchmal "brauche Hoffnungs-Funken, also bitte nicht die ganze brutale Wahrheit". Die grinsen dann freundlich und passen ihre Aussagen entsprechend an, denn auch ich habe gute und schlechte Tage, aber mal so eben im Vorbeigehen "bad news" um die Ohren klatschen, geht gar nicht.
Wünsche euch allen einen schönen Tag
Ulrike

wolfsherz10
06.10.2014, 13:36
Hallo,

auch ich möchte was zum Thema beitragen. Bei mir wurden die "bad news"
tatsächlich im Vorbeigehen um die Ohren gehauen. Es war ein Zufallsbefund der bei der Gallenblasen-OP gefunden wurde. Es wurde mir bei der Visite am übernächsten Tag sehr beiläufig mitgeteilt. Hat zunächst zu Widerstand bei mir geführt. Der Stationsarzt war aber sehr gut und konnte mir das Ganze plausibel erklären. Inzwischen ist auch schon die Chemo durch und ich werde wohl bald wieder arbeiten. Ich bin zum Glück ein psychisch starker Mensch und will daher immer absolute Klarheit. Ungewissheit hindert mich an sinnvollen Entscheidungen und führt nur zu nutzlosen Grübeleien. Ich kann mir aber auch vorstellen dass sensiblere Menschen in tiefe "Löcher" stürzen wenn sie derart hart getroffen werden und im Verlauf von so schwerwiegenden Krankheiten nicht immer alles wissen möchten. Deshalb bin ich der Meihnung, daß man den Ärzten und auch anderen immer klar sagen sollte was man will. Manchmal haben diese dann das Problem dass sie Angst haben, man könnte sich was antun. Deshalb kann ich auch die Vorsicht der Ärzte verstehen, denn sie kennen ja den Einzelnen nicht. Ich bin mit meinen klaren Ansagen bisher auch gut "gefahren". Die Wahrheit ist oft nur schwer zu akzeptieren, aber Unwissenheit lähmt. LG wolfsherz

gilda2007
06.10.2014, 13:51
Das mit dem "klar sagen, was man will" ist aber auch so eine Sache ... das setzt ja voraus, dass der Patient weiß, was er will. In so einer Ausnahmesituation ist das auch nicht unbedingt jedem gegeben.

Und "nebenher": Wie genau muss man sich das vorstellen? Im Vorbeigehen? In einem Nebensatz?

Ich merkte, als Betroffene und Angehörige, dass man Dinge selbst ganz anders wahrnimmt. Schwieriges Thema ...

wolfsherz10
06.10.2014, 14:05
@ gilda,

Stimmt es war im Nebensatz bei der Visite. Visite ist ja meist nur eine sehr kurze Alibiveranstaltung. Arztserien und Realität haben nunmal nichts gemeinsam. Es war auch längst nicht mein erster Klinikaufenthalt, aber die Visiten waren überall fast gleich jedenfalls immer sehr kurz (1-1,5 Minuten pro Patient). Ich gebe dir Recht, der Patient sollte sich auf jeden Fall über sein wollen im Klaren sein. LG wolfsherz

Tündel
06.10.2014, 14:51
Aaaaaalsoooooo,

mir hat man ja bekanntlich die Wahrheit auch seeeeeehr nett um die Ohren geklatscht:

1. Abends nach nem Untersuchungsmarathon mit Röntgen, Ultraschall, Ct und Lungenpunktion:
"Sie wissen ja, was Sie haben: 1.ne Lungenembolie rechts, die linke Lunge warum auch immer voll Blut, nen riesigen Harnleiterstein links....." Kunstpause "Uuuuuuund, Sie werdens ja schon geahnt haben, sonst wären Sie ja früher gekommen (:confused: :confused: :confused: Häääää????) einen Tumor im kleinen Becken! Aber das kriegen wir schon...."

2. Am nächsten Tag dann: "Sie wissen ja, der Tumor ist inoperabel, unheilbar, aber behandelbar!" :eek: :eek: :eek:
Auf die Frage, wie lange ich noch hätte, kam: "Ahja, ein paar Monate schon!"
explodier! werf mit was! wüüüüüt!
Ich hab mit Dingen geworfen, ich war doch nicht krank! Iiiiich doch nicht!
Aus den seligen Tavorträumen, mit denen man mich wegbeamte, bin ich dann mit einem "Neeeeeee, Burschi, mich kriegst du nicht!" aufgewacht. Und dann saß eine aufgeputzte ältere Dame an meinem Betti: "Grüß Gott, ich bin die Frau XY und komme vom deutschen Hospizverband!"
Aaaaaaah! :rotenase: :rotenase: :rotenase:

Die Ärmste fragt sich vermutlich heute noch, warum diese Patientin so explodiert ist und lauthals geschrien hat, die Dame solle sich gaaaaanz schnell schleichen!

Und dann hab ich mich zum Professor verlegen lassen und bin nach der Entlassung so schnell wie möglich nach Berlin gefahren! Da hörte sich die ja sicherlich genauso miese Prognose doch viel besser an! "Ich kann Sie operieren, ich kann aber nicht garantieren, dass ich alles kriege, Sie haben eine Chance, aber Genaueres nach der Obduktion - äääh Operation!"

Klare Worte, aber doch anders gesagt, hören sich oft freundlicher und Mut machender an! Sollten Docs vielleicht auch in der Ausbildung lernen!

Hätte ich nicht so gute Freunde und Kollegen und euch gehabt, die mich gehalten und aufgefangen haben, dann wäre ich vermutlich aus dem Fenster gehupft! Auch Super-Urodoc hat da seinen Anteil dran, der einzige, der mich aufgebaut hat! Daaaaanke!

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, eine etwas andere Wortwahl, ein anderer Tonfall, die den Unterschied machen! :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

ulrikes
06.10.2014, 17:52
Hallo Gilda,
zu Deiner Frage, was "nebenher" bei mir bedeutete: Nachdem die junge Assistenzärztin den vag. US gemacht hatte, rief sie -ohne mit mir über Befunde gesprochen zu haben- den Oberarzt, der dann auch noch einen vag. US machte und dabei zu seiner Kollegin sagte: "Ja, das haben Sie richtig gesehen, das ist eindeutig Eierstockkrebs. Hier schauen Sie mal diese Strukturen."
Es gab dann auch noch andere "nette" Situationen, als z.B. auf der Halb-Intensivstation, wo ich wegen Absaugens des Pleuraergusses lag, die Visiten-Truppe ÜBER mich, aber NICHT MIT mir sprach, wie denn meine Aussichten ("halbes Jahr maximal") sind.
Ein einigermaßen aufklärendes Arztgespräch gab es erst, als ich jede weitere Behandlung abgelehnt hatte. Ich erfuhr darin, wie sie überhaupt zu der Diagnose gekommen sind. Für mich gehörte die Lunge nicht gerade zu den direkten Nachbarn meiner Eierstöcke. Und auch welche Behandlungsoptionen es gibt. Aber ich habe für diesen Aufstand, um das Gespräch überhaupt zu bekommen, meine ganze restlich Kraft zusammen kramen müssen und hab dann über 24 Stunden erschöpft durchgeschlafen, was wiederum die Ärzte total geschockt hat.
Tja, "wissen, was man will" ist auch schmerzhafte Arbeit an sich selbst. Hätte ich am Anfang auch nicht gekonnt. Wer bereitet sich schon auf die Diagnose Krebs vor?!? Und Ärzte zu finden, die damit umgehen können, war auch nicht so einfach. Wie immer mussten für die Suche viele (jetzt evtl. verstörte) Frösche herhalten...:lach2::lach2:
Wolfsherz:Wahrheit ist grundsätzlich gut, um selber aktiv werden zu können, aber ab und zu brauch ich "Streicheleinheiten" und ordne die dann bei meiner Planung auch so ein. Luftschlösser werden darauf nicht gebaut, aber mal eine ruhigere Nacht ohne allzu große Sorgen.
Lieben Gruß
Ulrike

berliner-engelchen
07.10.2014, 10:16
Liebe Christine,

schön, dass Du nun ein "eigenes" Zuhause hier hast :winke::winke: - da freu ich mich.
Direkt mal mit einem seeehhhr schwierigem Thema gestartet. Und einer traurigen Geschichte. Lass dich mal :pftroest::pftroest::pftroest: soooooo lange warst Du im Krankenhaus??? Das ist ja unglaublich. Ich glaube, dass hätte ich gar nicht überlebt. :zunge: also so psychisch meine ich. ich bekomme ja im KH immer totale Zustände. Ist mit das schlimmste, was es gibt für mich.
oh je, und dann die Absage des Welpen. Du Arme. ich kann - als ziemliche Tiernärrin, dich sehr gut verstehen. oh menno. Hast du mal über einen Pflegehund nachgedacht oder ein älteres Tier aus dem Tierheim? So wie der Bubi von Mucki (nebenan aus dem Kampfkükennest?). Ich könnte mir gut vorstellen, dass du die Ruhe, die Geduld und die Zeit hättest für ein Tier, das genau davon ganz ganz viel braucht. ...
Man spürt in deinen Worte die SEhnsucht ...

Für mich ist die Position zur Wahrheit recht klar: die Fakten müssen erst mal benannt werden. Das alles Entscheidende ist, WIE das geschieht. Da gibt es - wie es aus euren Schilderungen auch wirklich deutlich wird - eine ganze Bandbreite dieses "Wie". Leider ist es halt so, dass Ärzte leider viel zu häufig über mangelhafte soziale Kompetenz verfügen, gekoppelt mit mangelndem Einfühlungsvermögen, extremem Zeitdruck und ungenügender Lebensweisheit.
Tja - und all dies läßt sich auch nur wenig in Unikursen erlernen. Wobei ehrlich gesagt, dass Angebot auch mangelhaft und NICHT Pflichtteil der AUsbildung ist. Da wäre eine Reform über-notwendig.

Und Ärzte sollten endlich aufhören, Prognosen "in Stein zu meißeln". Klar gibt es Krebserkrankungen mit schlechter Prognose. Das sollte auch benannt werden. ABER JEDE JEDE Tumorerkrankung verläuft individuell. Und ist viel stärker beeinflussbar als man manchmal glauben mag. Man ist in einem viel stärkerem Maße selbst verantwortlich als man eigentlich denken mag.
Davon bin ich fest überzeugt und deshalb mag ich das Anti-Krebs-Buch von David Servant Schreiber sehr gerne. Der begründet aus Arztperspektive und recht wissenschaftlich gehalten, WARUM das so ist. und das finde ich toll daran.
Eine Prognose in Wochen oder Monate oder Jahre zu pressen ist der größte Schwachsinn überhaupt. Es ist definitiv so nicht bennennbar und der völlig falsche Ansatz.

Um etwas auszuholen:
Mir ist das selbst in meinem Leben mehrfach begegnet: MIR wurden nach der ERst-OP die allerbesten Chancen für dauerhafte Heilung prognostiziert, schon fast versprochen (in der Charité ... ). :weinen::weinen::weinen: das Rezidiv kam aber innerhalb eines halben Jahres und hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, weil ich nicht damit rechnete :weinen::weinen::weinen: DANACH bekam ich die schlechtesten Prognosen, der behandelnde Onkologe schätzte vorsichtig auf 2-3 Jahre, mit ziemlicher Sicherheit jedoch innerhalb von 5 Jahren .... :rotier::rotier::rotier: jetzt habe ich 4,5 Jahre geschafft.

Bei meinem Papa war es so, dass ein fortgeschrittener Lungentumor diagnostiziert wurde. Ihm wurden nur noch Wochen, vielleicht einige Monate gegeben. 10 Tage nach der Diagnose war er tot. :weinen::weinen:
Meiner Mama wurde vor JAHREN eine CLL (Leukämieform) diagnostiziert, mit der man noch gut einige Jahre leben könne. Sie hat die Leukämie JAHRZEHNTE überlebt und eisern gekämpft dagegen. Sie ist völlig überraschend aus dem nichts heraus an einer Lebensmittelvergiftung durch verdorbenes Fleisch gestorben. :weinen::weinen:

Meinem Söhnchen wurde ein halbes Jahr nach GEburt prognostiziert, er würde dauerhaft geistig behindert bleiben aufgrund Sauerstoffmangel bei Geburt. Heute ist er absolut fit und normal ist Klassenbester, wird gesondert gefördert für aussergewöhnlich mathematisch begabte Kinder (und er hat erst die 2. Klasse begonnen - WOHER er DAS hat, weiß ich nicht, ich bin die TOTALE Mathenull :D:D:D), spielt Fußball und Klavier (soooo toll, schmelz dahin :):):)), hat ganz viele Freunde und mittlerweile auch Haare :D:D:D (die kamen erst in seinem 3. Lebensjahr, ich hatte die Hoffnung shcon aufgegeben .....:cool3::cool3::cool3:).

So. Exkurs zu Ende.
soviel zu Prognosen. ALLES QUATSCH.
Der menschliche Körper in KOmbination mit dem Wunder Psyche ist unglaublich!

Liebe Christine,
jetzt hab ich Deinen neuen Thread ein bisserl zugetextet. Entschuldige :lach2::lach2: Mich überkam gerade die Schreiblust.

Ich hoffe, Dir geht es gerade einigermaßen gut. Streichel mal die Vögelchen von mir (ich mag Vogeltiere eigentlich sehr gerne, insbesonder Hühner, obwohl die unglaublich dumm sind. trotzdem sind sie so liebenswert. Meine Ma hatte völlig zahme Hühner, die man streichel konnte. das mochte ich sehr.)

Wünsche Dir noch eine schöne Woche und alle anderen grüße ich natürlich auch ganz lieb.

Birgit

Charl0tte
07.10.2014, 13:49
Liebe Maxi,

was für ein einladendes Zuhause Du Dir eingerichtet hast! Glückwunsch! Die vielen Besucherinnen in so kurzer Zeit zeigen, welchen Nerv Du mit Deinem Thread-Titel getroffen hast. Bin fast ein wenig stolz, dass unsere Diskussionen bei mir in der 'Nabelmetastase...' Dich dazu ein klein wenig mit angeregt haben. Ich möchte es Dir gleich mit einem 'Gegenbesuch' danken!

Ihr Lieben,
wenn ich Eure Geschichten hier so in der Zusammenschau und Dichte lese, wird mir bewusst, dass ich in mancher Hinsicht Glück gehabt habe. Die zwei Frauenärzte, die mich in Vertretung meiner eigentlichen Frauenärztin diagnostiziert haben, waren sehr einfühlsam, gründlich und sind trotzdem sehr nah an der Wahrheit geblieben. Sie haben aber keinerlei Prognose in den Mund genommen. Ich bin auch nur deshalb zum Gyn, weil mein Hausarzt mich dorthin geschickt hat. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass ich was Gynäkologisches haben könnte. Ich dachte, ich hätte was am Darm und es gehe nur um das Ausschließen einer gynäkologischen Problematik. Ich war deshalb eigentlich relativ ruhig während der Untersuchung. Die Ärzte, Vater und Sohn in gemeinsamer Praxis, haben mich dann noch einmal gemeinsam untersucht, nachdem der Sohn die erste Untersuchung beendet hatte und mich noch einmal ins Wartezimmer schickte, da er eben gerne noch gemeinsam drauf schauen möchte, es aber noch etwas dauere, da noch eine andere Untersuchung laufe, die er abwarten müsse. Ich durfte mich in einem separatem Raum hinlegen, da ich das Sitzen nicht aushielt durch den Druck im Bauch. Gefühlt dauerte es ewig, obwohl es wahrscheinlich nur eine halbe Stunde war und ich ja auch kurzfristig in den Terminkalender gequetscht worden war. Endlich wurde ich zum Gespräch gebeten. Allein saß ich also vor diesen beiden mir unbekannten Ärzten, die zuvor in mein intimstes Inneres geschaut hatten. Und sprachen ihr 'Urteil'. "Frau XXX, wir haben keine guten Nachrichten für Sie." sagten Sie wörtlich. Was danach kam erinnere ich nur bruchstückhaft. Es fielen die Worte: "Eierstockkrebs" "fortgeschritten" "OP" "Krankenhaus" "nicht mehr lange damit warten" und es wurde mir ein Zettel mit der Telefonnummer der Frauenklinik am örtlichen Krankenhaus gegeben. Hätte ich doch nur das Angebot meines Mannes angenommen, mich zu begleiten! Aber ich war ja so überzeugt davon, dass gynäkologisch alles in Ordnung ist. Ich hatte doch zwei Wochen zuvor ganz normal meine Tage gehabt. Keine Zwischenblutung, keine Schmerzen, die ich meinen "lady parts" hätte zuordnen können. Völlig perplex erwiderte ich: "Aber ich kann mir doch nicht vom Erstbesten den Bauch aufschneiden lassen! Und sollte ich da nicht noch eine zweite Meinung einholen?" Darauf meine zwei Gegenüber: "Die Operateurin am hiesigen Krankenhaus ist nicht die Erstbeste, sie ist spezialisiert auf diese OPs und sehr erfahren. Und eine zweite Meinung haben Sie bereits, deshalb haben wir noch einmal zu zweit untersucht." Da saß ich und wechselte innerlich zwischen mir bis dato unbekannten Aggregatzuständen hin und her. Wie gelähmt nahm ich den Zettel, ich glaube, ich bedankte mich sogar !!!??? bei den Ärzten, holte mein neues Auto, das ich gerade zwei Tage zuvor geliefert bekommen hatte (würde es länger leben als ich?), und fuhr heim. Es war Freitag der 12. Okt. 2012.

Am Wochenende schrieb ich meine Patientenverfügung, am Montag ging ich ins Krankenhaus, am Donnerstag wurde ich operiert. Die drei Krankenhaustage vor der OP waren ... ich finde gar keine Worte. In der Rückschau und im Vergleich mit den Rücksichtslosigkeiten, die Ihr ertragen musstet, wurde ich einfühlend und aufmerksam behandelt. Einzig die urologische Abteilung des Krankenhaus findet keine Gnade in meinen Augen. Sie legten die Harnleiterschienen und vergeigten die Sedierung, reagierten weder auf meine Ansagen, dass ich noch wach sei, noch auf meine nachfolgenden Schreie. Hinterher stellte sich heraus, dass meine Hand ganz nass war, die Sedierungsmedikatmente also nie den Weg in mich hinein gefunden hatten, sondern über meine Hand gelaufen waren. Irgend ein Schräubchen war nicht zugedreht. Und natürlich wurde alles abgestritten. Mein Mann stellte die Urologen zusammen mit der Chefärztin zur Rede, warum er mich als heulendes Elend im Bett vorfände, und wie es sein könnte, dass ich in solch einer Verfassung sei, wenn doch angeglich alles nach Plan und unauffällig verlaufen sei. Ich erinnere genau, dass ich vor dem Eingriff gefragt wurde, ob ich müde würde, was ich vehement verneinte mit den Worten: "Nein, ich bin hellwach!" Als ich dann schrie, weil es höllisch brannte, hieß es von hinter den blauen Vorhängen her: "Aber die hat doch null-fünfundzwanzig bekommen!?" Wenn ich sediert gewesen wäre, hätte ich wohl kaum diese genaue Erinnerung an den genauen (!!!) Wortlaut! In den drei Wochen meines Krankenhausaufenthaltes hat dann auch jeder diese Geschichte serviert bekommen. Bei der Entfernung der Schienen, auf die ich vor Entlassung aus dem KH bestand, war dann mein Mann anwesend, und zwar IM Behandlungsraum. Diesmal würde ich einen Zeugen haben, wenn sie was verbockten! Es wurde dann vom Chef-Urologen gemacht, der ÄUßERST zuvorkommend zu mir war. So nett war noch kein Arzt zu mir. Mann, das habe ich genossen. Ich glaube, der hatte Angst, dass ich seine unfähigen Untertanen verklage. Er hat sich sogar entschuldigt, dass sich der Termin bis mittags verschoben hatte, weil er eben noch ein paar Notfälle am Vormittag gehabt hätte. Während dieser Wartezeit, die ich unerträglich fand, hatte eine psychoonkologische Fachschwester das Pech, an mein Bett zu treten und säuselte mich mit salbungsvollen Worten an: "Wie geht es Ihnen den mit Ihrem Krebs?" Hier müssen mal ein paar Tündel'sche (:winke: huhu Tündel!) Smileys ran: :eek::eek::eek: :augen::augen::augen:: :aerger::aerger::aerger: . Ich glaube, die Dame musste ihren Beruf wechseln. Ich antwortete: "Mein SchXXX Krebs ist mir im moment XXXeißegal, wenn sie mir helfen wolle, solle sie den Urologen Beine machen, damit ich endlich meine Schienen loswürde ... . und ansonsten könne sie sich ja mal meinen Bauch anschauen, so würde ich mich nämlich fühlen: aufgeschlitzt!"

Die OP-vorbereitenden Gespräche absolvierte ich im Dauerschockzustand. Ich verhandelte um meine Organe! Ich widersprach der Entnahme der Lymphknoten. Mein Gehirn hatte in dieser Extremsituation irgendwoher die Information hervorgekramt, dass bei Krebs-OPs die Entnahme nicht unumstritten sei. Zu meiner Verwunderung, nickte die Chefärztin meinen Wunsch sofort ab, ja das sei so und wenn ich das nicht wolle, würden sie belassen. Es wurde verhandelt über eine Entnahme der Milz, um einen künstlichen Darmausgang (obwohl die Darmspiegelung nichts auffälliges ergeben hatte). Zum Glück blieben Milz und Darm in mir drin.

Um zurück zur Wahrheit zu kommen. Diese negierte ich bis zum Schluss. Bis zur Besprechung der Pathologie negierte ich die Tatsache, dass ich Krebs hatte. Hier fiel dann auch die gefürchtete Prognose: "Ohne die anschließende Chemo hätte ich vielleicht noch ein halbes Jahr". Seltsamerweise kann ich mich an diesen Satz gar nicht erinnern. Aber mein Mann. Er wich zum Glück nicht von meiner Seite in dieser Zeit. Ich lehnte die Chemo trotz dieser Todesdrohung ab. Was ich da in den Unterlagen zur AGO Ovar 17 las, überzeugte mich einfach nicht. Es musste einen Weg ohne geben. Wie lange er sein wird, weiß niemand. Aber das gilt für alle Wege - mit oder ohne. In wenigen Tagen habe ich mein Zweijähriges Jubiläum. Ist noch nicht lange, aber immerhin vier mal so lang, wie 'prognostiziert' von der Chefärztin. Und es geht mir bis auf ein paar auffällige Blutwerte, Verdauungsprobleme und eine lädierte Psyche ganz ordentlich.

Mein Fazit: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. Jeder (Arzt, Patientin, Umfeld ...) hat seine eigene Wahrheit. Und jede(r) hat ein Recht auf seine/ihre eigene Wahrheit. Vor allem wir Patientinnen mit so einer furchterregenden Krankheit, die uns so an unser Innerstes geht.

Liebe Maxi, danke, dass ich mir hier so ausbreiten durfte.

Liebe Grüße an Euch alle
Charl0tte

Maxi3
08.10.2014, 02:24
Meine Lieben, :)
Ulrikes, Wolfsherz, Gilda, Tündel, Rima, Birgit und Charlotte,

ja, ich war gestern schon erstaunt, dass dieses Thema doch einige User anspricht, und ich danke allen lieben Schreiberinnen ganz herzlich!!!
Jetzt muss ich doch gleich mal antworten...

Gestern, da ich nicht schlafen konnte, habe ich hier gelesen und bin auf das Thema Prof. S. gestoßen. Da war mir auf einmal so danach, über meine Erfahrung zu schreiben. Dieser OA und sein damaliges Verhalten waren für mein weiteres Leben ausschlaggebend. Völlig unter Zeitdruck, aber er ließ mich trotzdem nicht im Stich.

Ich habe schon oft hier gelesen, über was da alles bei der Mitteilung der Diagnose gesprochen wurde. Davon gab es nicht viel und das war in meinem Fall gut so. Das Thema Lymphknoten wurde natürlich auch nicht erwähnt, was mir auch dann sehr zu schaffen machte. Beine wie ein Elefant hatte ich dann. Aber das hat sich mehr oder weniger zurückgebildet, denn Kompressionsstrümpfe oder dergleichen sind für mich der Horror.
Von einer anschließenden Chemo war natürlich auch nicht die Rede, denn das hätte ja die Prognose des Oberarztes mit August ad absurdum geführt. Es ging ja nur darum, dass ich die OP mache, und das wollte ich damals definitiv nicht!!!!

Ich habe mich noch nie bei dem OA bedankt, denn offiziell war ja Frau Prof. K. für die OP zuständig. In die Kapelle im KH bin ich schon öfters gegangen und habe dort in das ausgelegt Buch meinen Dank geschrieben.

Vor der OP ging es damals bei der Stelle, wo die Narkosebesprechung stattgefunden hat, darum, dass ich die Einwilligung unterschreiben sollte, dass die Narkose nicht der Chefarzt machen würde, sondern der Vertreter. Die Rechnung bzw. die Kosten würden aber über den Chefarztsatz ausgestellt. Im Krankenhaus bin ich Privatpatient, zusatzversichert, ansonsten gesetzliche Kasse.
Viel mehr Details über die Narkose gab es nicht dazu. Außer, dass ich ihn über meine Herzprobleme informierte. Da bekam ich die Auskunft, die Narkose, die ich bei der vorher stattgefundenen Biopsie bekam, wäre ja auch gut gegangen, also würde es diesmal auch nicht schief gehen. Das wäre dann allerdings fast in die Hose gegangen....


Liebe Ulrikes,
es freut mich, dass Du mittlerweile auch 2 Ärzte hast, die auch mal ihre menschliche Seite zeigen können. Das ist unglaublich wichtig in unserer Situation! Ich drücke feste die Daumen, dass sich auch bei Dir alles zum Guten wendet.


Liebes Engelchen,
Dein „Weg“ bzw. Dein Schicksal hat mich sehr betroffen gemacht! Ich kann nur hoffen, dass das Avastin oder es sonst wie einen Weg gibt, Dir endgültig diese schreckliche Krankheit vom Leib zu halten! Deine positive Einstellung trägt sehr zum Erfolg bei, da bin ich mir sicher! Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen!
Übrigens, dieses Buch, von dem Du schreibst, habe ich auch.

Danke für Deine Ratschläge und Dein Mitfühlen bezüglich meines Hundes.
Nein, ich will und kann nicht mehr. Mit einer Krebserkrankung, ohne Partner und Kinder, die aushelfen könnten, kommt ein eigener Hund nicht mehr infrage. Da nützt es auch nix, wenn es ein alter Hund oder Pflegehund wäre. Als Gassigeher könnte ich auch nicht mehr gehen, da mir die Kraft fehlt, und ich es nicht übers Herz bringen würde, den Hund wieder im Tierheim abzuliefern.
Außerdem habe ich vor meiner Krebserkrankung beim Einholen der Erlaubnis vom Vermieter die Auflagen bekommen, wie HOCH (?) der Hund sein dürfe und keinesfalls ein Kläffer. :angry: Mein letzter Hund, dem ich so nachtrauere, da war ich in einer anderen Wohnung und da war der doch größere Hund, ein wunderschöner Dalmatiner, sogar sehr beliebt.
Bei uns in der jetzigen Wohnung gibt es daher so gut wie keine Hunde, denn die Mieter beschweren sich über jeden Laut!!! Umziehen könnte ich auch auf keinen Fall mehr, denn ich würde in der Stadt, in der ich lebe, keine neue Wohnung mehr finden. Nicht nur wegen der immens hohen Neuvermietungskosten in der teuersten Stadt Deutschlands, sondern es gibt einfach zu wenige davon und wenn, dann natürlich nur ohne Haustiere!! Ich muss aber in der Stadt wegen meiner diversen Ärzte bleiben. Daher hätte mein neuer Hund auf keinen Fall ein Kläffer sein dürfen, also sorgfältig auch diesbezüglich ausgesucht, denn ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihn wieder abzugeben. Meine Vögel muss ich ja schon dauern ruhig halten bzw. Fenster zu!!! Ich habe die Auflage, sobald sich einer beschwert, müssen die Vögel weg!!



Liebe Charlotte
danke für Deinen Glückwunsch zu meinem neuen Zuhause. War eigentlich nicht so vorgesehen von mir, denn ich wollte Deinen Faden nicht „zumüllen“. Aber anderseits, wenn es jetzt als mein Faden angenommen wird, umso besser. Ich hatte nämlich schon zweimal einen Faden mit Themen gestartet, es war aber dann nicht mein „Zuhause“.

Noch was, damit ich es nicht vergesse, ein nagelneues Auto hatte ich mir kurz davor auch gekauft. Meine Autos hatte ich bisher nur preisgünstig gekauft, d. h. Autos mit ca. 3 Jahren und ganz wenige km. Mein Auto hat jetzt 7.000 km drauf, weil ich fast nicht mehr fahre. Meine Werkstatt sagte, dass es schade drum wäre. Na ja, wollte eigentlich Städtereisen etc. damit machen, denn ich bin leidenschaftliche Autofahrerin und fahre alles lieber mit Auto als mit Bahn oder sonst was. Aber da geht jetzt nix mehr, aber das ist kein Problem für mich.

Es war unglaublich interessant, was Du über Deinen Verlauf geschrieben hast!
Ich weiß nicht, ob ich das hier schreiben kann. Aber zu der Chemo habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht. Schon vor einiger Zeit habe ich davon gelesen, dass es neue Erkenntnisse gibt, dass die Chemo kontraproduktiv wäre. Ich habe mir auch diesbezügliche Berichte ausgedruckt. Man geht dort davon aus, dass durch die Chemo quasi auch die Abwehrzellen abgetötet würden und das wäre letztendlich auch der Grund für die vielen Rückfälle beim Krebs. So ungefähr wurde das beschrieben, wortgetreu kann ich es natürlich nicht wiedergeben.
Da wurde es mir schon ganz schön mulmig und ich hätte da evtl. auch auf die Chemo nach der OP verzichtet, denn ich wurde ja tumorfrei, auch ohne befallene Lymphknoten, operiert.
Aber in letzter Zeit habe ich auch nichts mehr darüber gelesen, und ich weiß daher nicht, wie fundiert diese ganzen Berichte sind. Aber wie es im Endeffekt am besten wäre, das weiß sicher keiner so genau. Jeder Mensch und jeder Fall ist ja verschieden!

Liebe Charlotte, breitet Euch alle hier sehr gerne aus, dafür bist Du mir keinen Dank schuldig!
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit der Rente. Ohne Kampf geht ja scheinbar nix, egal ob bei unserer Krankheit oder mit den Behörden.

Liebe Grüße an Euch alle und denkt immer daran „DAS LEBEN IST SCHÖN!!!“

Christine :winke:

Charl0tte
08.10.2014, 08:40
Hallo Maxi,

na, dann mache ich es mir hier mal gemütlich und leg mich "brettlesbroit" auf's Sofa. :D

Das mit den abgetöteten Abwehrzellen kenne ich so noch nicht bzw. damals war mir das nicht bekannt. Du hast Recht, da werden alle paar Monate sehr widersprüchliche Infos durch die Medien gejagt. Und wenn wir dann hier noch die teilweise unterschiedlichen Meinungen der Ärzte hören, ob z.B. die Frühstadien die Chemo brauchen oder nicht, dann wird die Verwirrung komplett. Und wir frisch diagnostizierten, von der OP noch gebeutelten Frauen sollen über so eine einschneidende Therapie entscheiden. Manchmal habe ich das Gefühl, frau kann es nur falsch machen. Meine Entscheidung wurde durch das mir ausgehändigte Studienprotokoll bestärkt, in der - gefühlt - bei jeder zweiten NW stand "auch mit tödlichem Ausgang". Das habe ich halt wörtlich genommen. Nachdem ich das insgesamt zwölf (!!) mal in dem gesamten Text gefunden hatte, reifte in mir der Entschluss, dass ich dann lieber an der Krankheit sterbe statt möglicherweise an der Behandlung. Primum nihil nocere - zuerst nicht schaden lautet ja seither mein Grundsatz. Bis jetzt hat's funktioniert. Schau'n wir mal. ;)

An der Rentenfront ist gerade Ruhe, seit vier Wochen kein Brief. Ich nehme an, die brüten in Berlin über meinen Metastasen :tongue.

Liebe Grüße
Charl0tte

Tündel
08.10.2014, 11:13
ihr Lieben!

Da ich gerade mal wieder am Avastin hänge, hab ich ja Zeit noch über weitere Wahrheiten in meiner Kuscheltiergeschichte zu spekulieren!

Nach der Op wars ja nun noch nicht vorbei, schon beim Aufwachen aus der Narkose gab es die nächste ungeschminkte Wahrheit:
"Aaaaaah, n Stoma???" "Ja, klar, hat se!" Uuuuuuups, iiiiiiich? :eek: :eek: :eek: Schnell wieder ab in die Narkose und weiter :schlaf: :schlaf: :schlaf: Dann: "Zieh mehr, die is so unhandlich!" Waaaaaaas? Iiiiich unhandlich??? :confused: :confused: :confused: Und weiter :schlaf: :schlaf: :schlaf:

Tja und was soll ich sagen, dann war auch noch mein Franziteddy nicht da! Das allergrößte Drama!

Nach recht kurzer Zeit war ich so fit, dass ich lauthalsest nach dem Chirurgen gebrüllt hab, der aber nicht kam, weil er längst nicht mehr im Hause, sondern auf dem Weg zu einem Kongress war! :huh: :huh: :huh:

Ich entwickelte :twak: :twak: :twak:-Phantasien. Dann kam ein netter Doc, der zwar nicht bei der Op dabei war, aber immerhin so viel sagen konnte, als dass man Reste im mm-Bereich habe belassen müssen, weil man sonst den ganzen Darm hätte wegschnippseln müssen! :boese: :boese: :boese: Hmmmmmmpf!
Und dass der Ap-li theoreeeeeeetisch rückverlegbar wäre, wenn denn dann....... :augen: :augen: :augen:

Auf diesem Infostand blieb ich eine Woche, dann endlich kam "Gottväterli" von seinem Kongress wieder und besuchte mich mit den Worten: "Sie und ihr Messi - das war der Hammer!"
Und wieder die gleichen Infos zur Op und Ap-li, Chance da, versprechen könne er nix, weil man ja auch als Gesunder nicht wisse, blafasel, blafasel.... Immerhin, keine sooooo netten Prognosen wie bei uns hier!

Nix Genaues weiß ich so eigentlich bis heute nicht - is vielleicht auch ganz gut so!
Andererseits hsb ich ein Höllenangst, vielleicht sogar mehr, wenn ich ans Sterben mit diesem Mistmessi denke, als vorm tot sein!

Na immerhin is nix mehr zu sehen, die TMse sind unten, wer hätte das vor fast einem Jahr gedacht (ED21.10.2013)??? Und ich bin trotz der netten Prognose von diesem netten O.A.(l) "Ahja, ein paar Monate schon!" immer noch da! Und es geht mir bis auf ein paar psychische und körperliche Winzigkeiten so richtig guuuuuut!

Machts es gut! :prost: :prost: :prost: auf fast ein Jahr!

chrissi1969
09.10.2014, 09:48
Hallo liebe Christine ,
ein wirklich spannendes Thema . Grundsätzlich bin ich ein Mensch der gerne weiss woran er ist.Mir ist es am liebsten wenn die Fakten auf den Tisch kommen,wichtig ist aber immer das WIE .Ich möchte nicht angelogen werden,auch nicht vom Doc. Zur Zeit geht es mir wirlich gut und ich habe eigentlich keinen Grund mir Sorgen zu machen ,aber für mich ist es eine Horrorvorstellung am Ende des Weges , ehr tottherapiert zu werde als an der Krankheit zu sterben(:winke: Charlotte).Ich kann nur hoffen das meine Artzwahl richtig war.
Hier noch ein Beispiel für "Ohne Hirn"
Eine Woche nach der großen Op sagte ich zu einem Assistenzarzt : Ich wolte hundert werden,aber das wird jetzt wohl ein enes Ding?
Die Antwort : Der Krebs kommt wieder ,wenn Sie Glück haben nicht gleich .
Sprachs und verschwand aus meinem Zimmer .

Herzliche Grüße
Christina

Tündel
09.10.2014, 10:23
Hallo Chrissi und Co!

"Also, ich hab ja beschlossen, dass ich so alt werd, wie ich mich gleich nach der OP gefühlt hab - mindestens 120!
:lach: :lach: :lach:
Aber dann hab ich mir gedacht, dass 119 ja auch reichen!" :rotenase: :rotenase: :rotenase:

Den Spruch hab ich dann angebracht als bei einer Visite ein etwas unterbelichteter Doc so einen Spruch abgelassen hat wie: "Naaaaaaa, mit den Resten da sieht es ja wohl nicht so toll aus mit Ihnen!!!???"
:eek: :eek: :eek:

So ein Depp, ich hab schallendes Gelächter geerntet von Seiten der Truppe :D :D :D und von der Oberschwester ein Riesenlob, dass ich diesem Hirni auf die feisten Füßchen gestiegen bin! Der wär immer so unsensibel!

Un nu isser weg, der Dreck! :twak: :twak: :twak:

Und heit bleib i aufm Kanapee, mei is des schee! :shy: :shy: :shy:

Servas

Charl0tte
09.10.2014, 12:59
Hallo Chrissi,

oh mein Gott, da hast Du ja einen besonders hirn- und mutfreien Doc erwischt.
Noch was zum Thema: Bei unserer Erkrankung scheint diese Option irgendwie ganz selbstverständlich im Gesamtpaket mit enthalten zu sein. Meine Operateurin in der Besprechung des Pathologieberichts und der Vorstellung der weiteren Therapie im O-Ton: "Das ist eine aggressive Erkrankung, der muss man aggressiv begegnen." Nun, ich fühlte mich extrem verwundet und bereits zu diesem Zeitpunkt "aggressiv" therapiert. Mir war so kurz nach der OP eher nach Harmonie, Schutz und Ruhe als nach (noch mehr) Aggression. Und meine Hammerdiagnose gab mir den Mut, gegen alle Widerstände zum ersten Mal in meinem Leben nur (!) nach meinem (!) Gefühl zu handeln. Viel schlimmer als nach 5 Jahren ungfähr zu 80 % tot zu sein, konnte es ja kaum noch kommen. Da würde ich meine (Rest-)Lebenszeit GANZ nach MEINEN Bedürfnissen ausrichten. Den Rest habe ich ja schon weiter oben hier im Thread beschrieben. Entscheidungen kann ich immer nur für das heute treffen. Welcher Weg mir dann am Ende mehr lebenswerte Restlebenszeit verschaffen wird, wird sich aber erst in ferner (!) Zukunft herausstellen. Wir können das dann in vielen, vielen (!!!) Jahren alle miteinander im Himmel ausdiskutieren :D:D:D.

Liebe Grüße
Charl0tte

mucki53
10.10.2014, 01:46
Hallo Ihr Lieben :winke:,
da will ich doch meinen Senf auch mal beisteuern.
Danke Christine :).
Meine ED war ja am 30.9.2011.
Damals war ich bei meinem Internisten/Diabetesdoc zur Darmspiegelung.
Er erklärte mir die Bilder und teilte mir doch recht einfühlsam mit, dass er den Tumor als fortgeschritten ansieht, da er mit dem Instrument garnicht durchkam.
Da dachte ich schon - oh oh !
Nach der OP im zertif. Darmzentrum Wetzlar 14 Tage später teilte mir die eine Chirurgin mit, dass der Tumor zwar entfernt werden konnte, aber erhebliche Metas im Bauchfell wären, was sie als "nur noch palliativ behandelbar" einstufte.
Das weckte meinen Kampfgeist !!!
Bei der Psychoonkologin hab ich dann ein bissl geheult, aber mir war schon klar, dass ich ohne Hoffnung und Optimismus mich gleich hätte einbuddeln lassen können.
Und seitdem hat sich/habe ich vieles in meinem Leben verändert und mir geht es relativ gut dabei.
Ganz wichtig ist die Information, damit man den Ärzten ein bissl auf gleicher Höhe begegnen kann.
Bis jetzt bin ich damit gut gefahren und sage auch, was ich will und ob es nicht doch so geht, wie ich mir Manches vorstelle.
Liebe Christine,
das mit dem Hundi kann ich so gut verstehen:cry:,
wir sind ja auch nun schon fast sieben Wochen hundelos.
Und mein Mann will keinen mehr, er ist auch erheblich älter als ich und müsste ja meistens "ran" bei den Gassigängen.
Na ja, mal schauen...
Übrigens, soweit ich weiss, kann der Vermieter Kleintiere nicht verbieten !
Ich knuddel Euch alle mal :knuddel:, bereitet Euch auf das Wochenende vor und macht's Euch schön.
Liebe Grüsse :1luvu:
die mucki

Maxi3
10.10.2014, 21:36
Meine Lieben,:)

also, ich habe die „Schnauze gestrichen voll“! Mein Hausarzt hat ja mitten im Jahr und für alle überraschend aufgehört. Bei meiner Suche nach einer internistischen Hausarztpraxis, die auch Hausbesuche macht, bin ich noch nicht weitergekommen.
Für mich ist es ja wichtig, dass ich eine ärztliche Betreuung zu Hause habe und nicht in ein Pflegeheim muss, also im Fall der Fälle. Das steht uns ja als Kassenpatient mittlerweile zu.
Natürlich keine schweren Fälle, aber einfach so, dass jemand vorbeischaut, wenn man nicht in die Praxis kann und nicht gleich in ein Krankenhaus oder Pflegeheim muss. Gut, nun genug davon.


Liebe Christina,
es freut mich wirklich sehr, dass Du momentan keinen Grund zur Sorge hast. So soll es bleiben, das wünsche ich Dir!

Auch ich bin grundsätzlich ein Mensch, der gerne – also unbedingt - wissen möchte, woran er ist.
Jetzt wo mein Lebenswille wieder erwacht ist, gibt es für mich nix als die Wahrheit, die ich über meine Krankheit wissen will!!!Wenn der Oberarzt mich damals nicht geleitet hätte, wäre es für mich sicher nicht weitergegangen. Fragen an ihn, wie lange oder dergleichen, kamen mir damals überhaupt nicht in den Sinn. Verstehe ich zwar heute noch nicht ganz, aber es ist halt so.
In der Nachsorgephase nur bla, bla - diese Ungewissheit hält mich weiterhin etwas bedrückt. Kein Mensch findet es z. B. für nötig, dem erhöhten CEA nachzugehen.


Liebe Mucki,
es freut mich, auch von Dir zu hören. Bist ja auch so ein Nachtgespenst wie ich. Denn ich setze mich immer an den PC, wenn ich wieder mal nicht schlafen kann und lese hier im Internet.

Meine Mutter ist an Darmkrebs gestorben. Sie hat nie an sich gedacht und nur an andere. Als sie mit dem Hund spazieren war, ist sie im Wald zusammengebrochen und noch in der Nacht als Notfall operiert worden. Sie hat nie davor geklagt. Ich wohne ja in einer anderen Stadt wie sie und erst als ich im Nachhinein sah, wieviele Tropfen und Mittelchen sie gegen Übelkeit und dergleichen vorrätig hatte, wurde mir klar, wie schlecht es ihr schon länger gegangen sein muss.
Sie wurde im November mit Darmverschluss operiert, der Tumor war so groß, dass er alles verstopft hatte. Aufgemacht und zugemacht. Von den Ärzten kein Wort, was los ist. Die haben später nur gesagt, sie hätten gedacht, dass meine Mutter sowieso nicht lange überleben wird und „es erledigt sich von selber“.
Meine Mutter verstarb im Januar, also 2 Monate danach. Meine Mutter lebte ja im Ausland, und ich fuhr so oft wie ich konnte zu ihr. Es war ein strenger Winter, mit sehr viel Schnee und Eis. Ich fuhr mit dem Auto und hatte zu kämpfen, immer wieder ein paar Tage Urlaub vom Arbeitgeber zu bekommen.
Für meine Mutter wurde nichts mehr gemacht. Gut, damals vor mehr als 20 Jahren waren ja noch nicht die Möglichkeiten so wie heute. Aber ich bin ganz sicher, man hätte meiner Mutter heute noch helfen können und sie hätte nicht so elendiglich zugrunde gehen müssen.

Ich bin seitdem immer bei der Darmspiegelung, weil ich dieses Gen scheinbar vererbt bekommen habe. Es werden immer Polypen gleich mit der Schlinge herausgefischt. Einmal war ich deshalb im Krankenhaus, weil zu viele herausgeräumt werden mussten. Vor einigen Jahren war einer schon wieder bösartig verändert. Nun gibt es aber die Darmspiegelung für mich trotzdem nur alle 3 Jahre. Letztes Mal wurde wieder einer mit 4 mm herausgezogen.

Nun, ich wollte Dir keine Angst mit meiner Schilderung meiner Mutter machen, denn heutzutage muss das ja kein Todesurteil sein, wenn man dahinter ist und sich nicht von den Ärzten billig abschieben lässt.

Danke für Dein Verständnis für meine Hundeliebe. Aber ich kann Deinen Mann ja auch verstehen. Die Verantwortung für viele Jahre für ein Hundeleben zu übernehmen, muss wahrlich gut überlegt sein. Wenn es Dir schlecht geht, Du wieder ins Krankenhaus müsstest, jedes Mal müsste er mit anpacken. Das kann man ja bei aller Liebe zum Tier nicht einfach auf andere übertragen, auch wenn es der Partner ist. Für mich stellt sich das Problem mangels Mann bzw. Partner oder Kinder nicht, daher für mich aussichtslos. Ich habe gesehen, wie meine Papageien aus der Pflegestelle kamen, mir kommen gleich wieder die Tränen. Das schlimmste ist, man kann es einem Tier nicht erklären, warum man es weggeben muss, egal ob für immer oder auch nur für die Pflegezeit.

Es stimmt, das der Vermieter Kleintiere nicht verbieten kann. Aber Hund und Papageien fallen nicht darunter. Kleintiere wären Singvögel, evtl. Kaninchen oder sonstige Tiere. Beim Krach, den manche Papageien machen, kann ich es auch verstehen, aber Vermieter jaulen beim Wort Papagei gleich auf, denn sie wissen nicht, dass es da sehr laute und eher ruhige wie meine gibt.

Liebe Grüße an Euch alle!

Christine :winke:

Maxi3
11.11.2014, 04:08
Meine Lieben,

mit dieser persönlichen Thread-Aufteilung komme ich immer wieder ins Schleudern! Also mit dem Thema „Wahrheit“ hat das nichts zu tun, aber hier ist ja mein „Zuhause“.

Habe vor kurzem viel von mir in Engelchens Thread geschrieben, weil ich dort auf einen Beitrag von ihr geantwortet habe.

Nun, heute war ich beim MRT Lendenwirbelsäule. Da kam ich anschließend mal wieder richtig gefrustet raus. :angry:
Schon an der Rezeption sehr unfreundlicher Empfang
Das MRT war schnell vorbei, und ich sollte anschließend warten, bis mich die Frau Doktor zur Besprechung holt. Nach einiger Zeit kam Frau Doktor aus dem Zimmer und rief mich zu ihr. Sie hatte die MRT-Aufnahmen vor sich, sagte aber nichts.
Da sie nichts sagte, versuchte ich es freundlich mit: „Sieht es schlecht aus?“
Sie schaute mich desinteressiert und kühl an und sagte: „Das besprechen Sie am besten mit Ihrem Orthopäden“. Das war die ganze „Besprechung“.
Sie hat mir nur die Aufnahmen in die Hand gedrückt, der Bericht geht per Fax an meinen Orthopäden. Das ist ja alles in Ordnung, aber ich verstehe nicht, warum ich zu einer „Besprechung“ soll, damit mir kommentarlos die Aufnahmen ausgehändigt werden.

Die MRT-Praxis befindet sich genau im Zentrum, es war erst 16 h und gefrustet wie ich war, wollte ich ein bisschen in der Stadt flanieren. Vor einer gut besuchten Tchibo-Filiale saß am Gehsteig vor dem Straßenrand ein Bettler mit einem Hund. Es war ziemlich kalt. Der Mann hatte einen dünnen Umhang und der Hund hatte eine dünne Decke übergeworfen und zitterte vor sich hin.

Ja, ich weiß Bescheid über diese Bettler. Dass sie z. B. abends wieder abgeholt werden, Geld abgeben müssen, Tiere als Mitleidsheischer agieren müssen etc. etc. Normalerweise gehe ich auch vorbei und gebe nur etwas Geld. Mehr nicht.
Diesmal traf es mich bis ins Mark. Ich ging in das Geschäft rein und sprach mit einer sehr netten Verkäuferin. Sie sagte, der Mann sitzt tagtäglich von früh bis spät, natürlich in gebührendem Abstand, vor dem Geschäft. Er tut ihr auch sehr, sehr leid.

Ich habe überlegt, da ich Mitglied in der Gewerkschaft für Tiere bin, ob ich jemanden holen soll. Aber es wurde mir schnell klar, wenn der eine Hund weg ist, kommt morgen der nächste....
Ich habe eine warme Leberkäsesemmel geholt und eine große Portion Leberkäse für den Hund. Was anderes gab es in der Nähe nicht. Der alte Mann hat sich sehr gefreut, und ich durfte den Hund stückchenweise füttern. Ein kleiner, wunderschöner Mischling, beige und weiß das kurze Fell.

Obwohl es sichtlich kein Deutscher, sondern eher ein Bürger aus den neuen Ost-EU-Gebieten war, sprach er ein wenig deutsch. Ich fragte, ob er einen Wunsch hätte. Da sagte er, er hätte gerne einen Tee, denn er müsse seine Tabletten nehmen. Ich holte also einen Tee zum Mitnehmen und dem Hund eine Wasserflasche, da in der Wasserschüssel nur noch schmutzige Reste waren.
Ich fragte ihn, wo er denn schlafen kann. Er sagte 2 Tage bei der Caritas, angeblich auch mit Hund, länger geht es dort nicht. Dann draußen wo....
Ich fragte, ob ich etwas für ihn tun kann. Da sagte er, er hat nur eine Bitte, und das wäre eine Decke. Ich versprach ihm, dass ich morgen wieder komme. Er sagte, er ist wieder da und wenn es regnet, sitzt er ein Stück weiter.

Also, ich habe eine Decke bei mir rausgesucht, abgepackte Wurst, Wasser etc. gekauft und gehe morgen wieder hin. Mich lässt dieses Elend nicht mehr los. Ununterbrochen muss ich an diesen armen Hund denken, er ist angeblich 6 Jahre alt und muss so eine Leben fristen.
Ich bin jetzt schon so weit, dass ich morgen fragen möchte, was der Hund kostet und ich den Hund dem Mann abkaufe.
Ich weiß, dass ich vorher eine Genehmigung meines Vermieters einholen müsste, ich weiß, dass ich aufgrund meiner Krebserkrankung nur eine begrenzte Lebenserwartung habe, ich weiß dieses und ich weiß jenes. Mein Verstand weiß all diese Fakten, aber mein Herz blockiert jeden vernünftigen Gedanken. Ich bin schon öfters an Bettlern mit Hunden vorbeigegangen, aber dieser Hund lässt mich nicht los.
Ich kann nur hoffen, dass ich bis morgen wieder bei Verstand bin oder ich gar nicht in Versuchung komme und der Mann den Hund auf keinen Fall verkauft.

Liebe Grüße an Euch alle!
Christine :sad:

Claudia55
11.11.2014, 11:12
Christine ich bin ganz gerührt von deinem Eintrag. Du hast ein gutes Herz. Doch bitte bleib bei Verstand und helfe diesem armen Tier. Du bist wirklich großartig. Sag bitte Bescheid wie du dich entschieden hast. Ganz liebe Grüße

berliner-engelchen
11.11.2014, 11:36
Liebe Christine,

welch eine berührende Geschichte!
Mir schießen dabei zwei Gedanken durch den Kopf: zum einen - es ist egal, dass Du krebs hast, wenn Du unbedingt ein Tier möchtest. Das ist meine persönlche Meinung! :D auch wenn andere mich dafür :twak::twak:
Warum? Du bist keinesfalls im Endstadium. :boese: Keiner kann wissen, wie alt er wird. Und ein Herzinfarktkandidat überlegt doch auch nicht? Tiere können einem so viel geben .... Wer weiss, vielleicht überlebst auch Du einfach den Hund? Ist ja keine Schidkröte oder ein Elefant, die uralt werden.
Ausserdem kann das Tier grundsätzlich auch dann wieder ein gutes Zuhause finden, wenn Dein Gesundheitszustand schlechter wird? Oder? Du fragst du dann einfach die Mucki :winke::winke: dann gibts bestimmt ein Lösung. Oder im Hundeforum oder oder oder....
ich persönlcih habe die Erfahrung gemacht, wenn ich laut und deutlich ein Problem äußere und frage, wer helfen kann, kommen erstaunliche Lösungen zutage.

So.
aber mir liegt etwas anderes am Herzen.
Dieser Hund gehört doch auch jemanden? vielleicht ist er für diesen Mann der unersetzliche KUmpel, den er unbedingt braucht? Und Du stürzt den Mann in Gewissenskonflekte, wenn Du ihm Geld anbietest? ER will vielleicht unbedingt Geld, aber möchte sein Tier nicht hergeben?
also ich finde, Du musst unbedingt ein klares Bild über diese ja schon bestehenden (lange?) Beziehung von Tier und Mensch haben. sonst wäre es ja eher ein "wegnehmen"? oder ?
Klar, wenn es das nicht ist, dann ist alles gut. Aber das ist eerst mal eine Grundvoraussetzung.

Schön, dass du erst mal Hund und Mann geholfen hast. Das ist wichtig.
ich denke in einem Gespräch ergibt sich alles weitere.

AUF JEDEN FALL spricht dein Herz und dein bauch eine seeehr deutliche Sprache und auf die solltest Du hören! Dann kannst Du auch nichts falsch machen.
Schaffst Du denn das spazierengehen und alles andere mit dem Wauwau? Ist ja auch eine gute Methode, sich täglich mehrmals zu aktivieren und Zeit draußen zu verbringen. Dein Immunsytem freut sihc.

Alles Liebe und Gute und ich kann es kaum erwarten, wie die Geschichte weitergeht.
Birgtit

T'Pau
11.11.2014, 11:47
Hallo Christine,

mal abgesehen von aller „Logik“, die sagt, dass dann der nächste Hund zum „mitleidheischen“ geholt würde.

Wenn dich dieser Hund nicht los lässt, dann ist dieser Hund etwas Besonderes.

Und um den Spruch der Bremer Stadtmusikanten etwas abzuwandeln:
„Etwas Besseres als dies, findet sich überall!“

Was das Thema begrenzte Lebenserwartung angeht. Ich kenn jetzt gerade deine Geschichte nicht, aber ist das wirklich ein Grund? Wie lange verzichtest du nun schon aus diesem Grund?

Ich möchte dir nicht zu nahe treten also bitte nimm es mir nicht allzu übel, wenn ich jetzt schreibe, dass sich das ein bisschen so anhört wie wenn das berliner_engelchen keine neuen Pullover mehr kauft…

Keiner (mit oder ohne Krebs) weiß lang im Voraus wann es Zeit ist endgültig abzutreten.

Und ich hab den Eindruck, dass du schon eine Idee hast wie du für deine Tiere im Fall der Fälle vorsorgen könntest, liege ich da falsch?

Der Vermieter muss gefragt werden, klar.
Aber ansonsten, vielleicht ist es einfach auch für deine Seele gut!?!

Ich wünsch dir eine gute Entscheidungsfindung
T‘Pau

Ich sehe gerade den Eintrag vom engelchen. Klar, wenn der Mann diesen Hund nicht hergeben mag solltest du ihn nicht wegnehmen....

SunnyCat
11.11.2014, 12:00
Liebe Christine,

auch von mir: Wahrscheinlich ist es DEIN Hund?
Sowas gibt es ja.
Kannst du das Tier im Freundeskreis ein wenig absichern?
Ich habe nach dem Tod meiner Hündin auch eine Kleine (es war auch MEINE) adoptiert - man müsste allerdings dafür Sorge tragen, was mit dem Tier ist, wenn man ins KH müsste....

Liebe Grüße + alles Gute,
Kathrin

Maxi3
11.11.2014, 23:10
Meine Lieben, :)

liebe Claudia55, liebes Berliner Engelchen, liebe T'Pau und natürlich auch liebe SunnyCat – ich bin so gerührt, richtig überwältigt über Eure Anteilnahme, Euer Interesse und Meinungen zu diesem Thema. Hätte ich nicht gedacht beim Schreiben meines Beitrages, also ganz ehrlich – ich bin hin und weg........
Über Eure PN´s habe ich mich natürlich auch sehr gefreut und werde auch noch antworten.

Heute war ich so hundemüde, weil ich gestern kaum geschlafen habe. Um 14 h hatte ich Termin zur Besprechung bei meinen Orthopäden wg. des MRT´s gestern.
Beurteilung: Ausgeprägte Fehlhaltung der LWS mit polysegmentalen Osteochondrosen und Bandscheibenprotrusionen sowie Forameneinengungen und Spondylarthrosen.

Er sagte, natürlich könnte man Nägel einsetzen, um die Wirbelsäule zu fixieren. Aber das wäre der letzte Schritt. Ich winkte auch sofort ab. An meine Wirbelsäule geht keiner ran! Dann kam die Klinik ins Spiel, mit der er als Orthopäde zusammenarbeitet und dort gibt es auch einen Bereich Schmerztherapie. Der Mann dort wäre sehr gut, aber das würde schon ca. 2 Wochen stationär dauern, damit man ein genaues Konzept der Schmerzbehandlung entwerfen könne. Auf diesen Zug sprang ich aber nicht auf, denn ich lege mich nirgendwo mehr in eine Klinik. Aber da er dem Erstaufnahmefragebogen entnehmen konnte, dass ich im Krankenhaus privat zusatzversichert bin, habe ich so was schon erwartet. Ich sagte ihm, dass ich es erst auf einem andern Weg probieren möchte.
Er zu mir, Schmerzmittel lehnen sie ja auch ab. Ich lehne sie nicht ab, erwiderte ich, ich vertrage die meisten halt einfach nicht. Die 2 Standardmittel gegen Polyneuropathie gehen überhaupt nicht, wie ein Versuch zeigte und die Opiate heuer im Frühjahr wegen meinem Kopf haben mich nur auf den Weg zur Kloschüssel gebracht!

Er gab mir auch erneut recht, dass die Chemo den Zustand meiner Knochen verschlechtert haben könnte. Denn vorher hatte ich noch keine solchen Probleme und jetzt kommt noch die massive Polyneuropathie dazu. Jetzt ist es leider so, dass es mit dem Laufen immer schlimmer wird und länger stehen fällt mir immer schwerer. Nordicwalking ziehe ich zwar durch, aber macht so keinen Spaß mehr, da ich dauernd pausieren muss, weil mir sonst quasi „mein Kreuz abbricht“.
Gut, jetzt bekam ich eine Heilmittelverordnung. 6 x MT und 6 x Fango. Ich war zuletzt 2011 dort, also vor 3 Jahren wegen meiner Lymphödeme. Da wurde aber so gut gearbeitet, dass aus meinen Elefantenbeinen wieder normale Beine wurden. Daher gehe ich dort auch wieder hin.

Damit der sehr nette, junge Orthopäde auch etwas Geschäft mit mir macht, habe ich quasi meine Spendierhosen angezogen. Es ging um die Knochendichtmessung, die ja bei meinen Schmerzen auch nicht uninteressant ist. Er sagte, das zahlt die Kasse und er würde mir eine Überweisung zu der Radiologie geben, wo ich gestern wegen dem MRT der LWS war. Ich sagte so unfreundlich wie die dort waren, habe ich keine Lust dazu.
Dann erst sagte er, er hätte auch die gleichen Apparate, aber für diese Messung keine Kassenzulassung. Das würde dann allerdings ca. 72,-- € kosten. Das könne man gleich machen und Besprechung gleich bei ihm danach. Das war mir dann lieber, da war mir das Geld egal und ich hatte es hinter mir. Die Untersuchung zeigt, dass ich erst eine Osteopenie, also eine Vorstufe der Osteoporose, habe. Dafür musste er mir auch keine Bisphonate verschreiben. 1200 mg Calcium und 800 IE Vitamin D pro Tag täten es auch. Das hat er mir aber nicht verschrieben, das mache ich privat weiter, denn so ungefähr nehme ich das sowieso seit Jahren ein. Man könne aber auch mit der halben Dosis auskommen, meinte er noch abschließend.

Ich saß aber schon richtig auf Kohlen und habe den guten Mann gehetzt. Ich musste doch zu meinem Hundi fahren, denn ich hatte es ja versprochen. Also, schnell wieder mit dem Auto nach Hause und alle Sachen holen, die ich mitbringen wollte und ab zur U-Bahn, denn in das Stadt fahre ich nicht mit dem Auto.
Da war es dann schon 16,10 h, als ich die Straße zu meinem Hundi stürmte. Es ist nicht die Haupteinkaufsstraße, wo sich alles abspielt, sondern eine ziemlich exquisite Straße mit sehr teuren Geschäften und Nobelrestaurants. Da verkehren eigentlich mehr die reicheren Leute, aber die gehen meist an so einem Bettler mit ihren prallen Einkaufstüten vorbei.

Gestern saß der Hund ja ziemlich teilnahmslos, vor Kälte zittern da. Als ich heute auf die beiden zuging, sprang er laut bellend auf und kam mir schon entgegen. Er legte die Pfoten auf mich und war kaum zu bremsen. So ein Glücksgefühl, meine Lieben, so unvorstellbar schön. Ich musste mit den Tränen kämpfen! Der Mann freute sich auch sehr, als er mich sah und er freute sich auch sichtlich über alles, was ich brachte.
Hie und da blieben heute Leute stehen und gaben ihren Senf dazu. Ein Mann sagte, was mich natürlich sehr freute, dass man sieht, dass der Hund mich sehr mag. Denn er lehnte sich ganz fest an mich und legte seine Vorderpfote auf meinen Arm, als ich neben ihm kauerte.

Ich habe den Hund wieder gefüttert und mich an mein Thema herangepirscht. Ich habe herausgefunden, dass er aus der Slowakei ist, also EU. Mühselige Angelegenheit, er wollte oder konnte mich nicht verstehen. Ich sagte, ich hätte eine guten Platz für den Hund, ob er damit einverstanden wäre und ich ihm Geld geben würde. Er schüttelte immer nur den Kopf und sagte nein, nein. Ich weiß aber nicht, ob er mich auch richtig verstanden hat, denn sein deutsch ist wirklich sehr schlecht.
Gut, er fährt am Samstag wieder heim, ein Kollege holt ihn ab und sie fahren mit dem Auto. Er zahlt für die Fahrt 40,-€. Am 1. oder 2. Dezember kommt er wieder, auch bei Regen oder Schnee.
Ich komme am Freitag wieder bei ihm vorbei und versuche es nochmals. Bringe auf jeden Fall Spielzeug und einen großen Hundeknochen mit.

Der Hund hat sich auch um sich gedreht und dabei in seinen Schwanz gebissen. Eine boshafte Frau blieb stehen und bemerkte, dass der Hund ja verhaltensgestört sei.
Ich bin halb erfroren, aber blieb dort, denn ich wollte wissen, wo er abends hingeht. Er sagte um 17 h macht er Schluss und verstaute alles in einen Riesenrucksack. Ich nahm den Hund an die Leine und ging mit. Da gestand er, dass er nicht zum Hauptbahnhof zu der Caritas geht, weil da der Hund doch nicht bleiben kann. Er geht zur Theresienwiese, dort wäre ein Platz, wo er gut mit meiner Decke übernachten könne. So kalt sei es ja noch nicht. Wir kamen an einem kleinen Park vorbei, da ließ er den Leo von der Leine und der freute sich und tollte herum. Also, so schlecht geht es ihm bei seinem Herrn doch nicht und ich habe heute gesehen, dass er gut genährt ist.
Aber der Hund hat scheinbar noch nie ein Bad gesehen. Eine Frau, die ihn auch streichelte, sagte da bleibt man ja am Fell direkt kleben...
Ich habe Zuhause meine Kleidung richtig durchlüften müssen, so stank alles nach dem kleinen Stinker :smiley1:, aber das macht doch einem Hundefreund wie mir nix aus.
Trotz meiner dicken Winterjacke war ich richtig durchgefroren und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie dieser Mann und der Hund das den ganzen Tag sitzend aushalten.

Also, ich bin noch keinen Schritt weitergekommen und werde wieder berichten, ob ich am Freitag noch was erreichen kann und wenn nicht, versuche ich es im Dezember nochmals.

Ja, für meine Vögel habe ich einen Platz, wenn ich mal krankheitsbedingt ausfallen würde, aber für den Hund leider nicht. Das wäre noch eine Baustelle und ich weiß, dass ich für meine Hunde früher auch niemanden hatte, ich aber nicht krankheitsbedingt ausgefallen bin. Hund ist sehr schwierig, leider auch bei Leuten, die schon einen haben, aber sich keinen auch nur kurzfristig „aufhalsen“ möchten.
Ich bedanke mich auch für die lieben Angebote, mir da aushelfen zu wollen, aber man muss bedenken, dass ich weit unten im Süden wohne und die meisten von Euch doch mehr nördlich Zuhause sind.

Liebe Grüße :knuddel::knuddel:
Christine


P. S. Mich juckt und beißt es jetzt hie und da. Vielleicht habe ich es mit „Gästen“ von meinem Hundi zu tun?? Geht ein Hundefloh überhaupt auf Menschen? Ich habe da keine Ahnung, weil meine Hunde keine Flöhe oder dergleichen hatten.

heaven
12.11.2014, 09:38
Hallo Maxi,

ich bin hier nur "Randgucker"-komme aus der Lungenkrebs-Fraktion...
Aber deine Geschichte mit dem Hund hat mich sehr berührt!
Ja, leider gehen Hundeflöhe auch auf Menschen. Die Stiche sind sehr klein und rot, nicht so geschwollen wie Mückenstiche und jucken tierisch! Die kleinen Biester gehen erst mal in deine warme Kleidung (Winterjacke!) und merken dann: " Hey Jungs, hier gibt's auch `ne Bar!!" Pack deine getragene Kleidung für einige Stunden in die Tiefkühltruhe, das überleben die Blutsauger nicht.

Ich werde jedenfalls weiterlesen, welche Lösung du für den Hund gefunden hast! Und auch ich habe den Eindruck, das es Hundi doch recht gut geht. Die meisten "Tippelbrüder" kümmern sich gut um ihr Tier, da er ihre einzige emotionale Stütze ist.

Liebe Grüße von
Heaven (dem Himmel so fern)

mucki53
12.11.2014, 18:30
Liebe Maxi,
ich drück Dich einfach mal :knuddel::knuddel: !
Mögen Deine Wünsche sich erfüllen !

Mohrline
12.11.2014, 19:43
Liebe Maxi,ich bin ein Borderliner und stiller Mitleser.Deine Geschichte geht mir richtig unter die Haut,habe selber Hund und Katze,beide schon sehr alt.Wenn ich kann,helfe ich auch gerne aus.Ich wohne in Erding bei München vielleicht bin ich in deiner Nähe.Also,her mit den Tieren.Ich wünsche Dir nur das beste.Liebe Grüsse Mohrline alias Claudia

Geliplie
13.11.2014, 23:14
Liebe Maxi,
als Angehörige lese ich aus verschiedenen Gründen immer quer, ich kann nur bestätigen, was Mohrline sagte, es geht unter die Haut. Mein Sohn hat innerhalb von 1,5 Jahren Opa und Oma verloren und wünscht sich so sehr einen Hund....Engelchen hat mich, ohne es zu wissen, dazu gebracht, intensiver drüber nachzudenken. Ein Dackel wäre mein Traum.
Ich werde dich weiter verfolgen... Wenn ich darf.
Liebe Grüße, Geli

Maxi3
13.11.2014, 23:57
Liebe heaven, liebe mucki, liebe Claudia, liebe Geli,
und all die anderen Lieben hier!!!

Geli, mein erster Hund war auch ein Dackel. Du solltest Dich aber vor Kauf genau über die Eigenheiten etc. sehr gut informieren. Sie sind nicht immer einfach.

Nun zu meiner Hundegeschichte: Also, was soll ich sagen? Oder einfach nur, dass ich ein richtiger Pechvogel bin!

Es gibt 2 Möglichkeiten:
Die Kalbsleber, die ich am Montag bei der Metzgereikette M. gekauft habe und lt. Auskunft des Verkäufers auch bis Dienstag noch haltbar wäre, war nicht mehr gut. (Normalerweise gibt’s bei mir so was nicht, aber ich habe gelesen, dass Kalbsleber für Blutarmut das beste wäre).

Oder: Ich habe mir was eingefangen, und das, obwohl ich seit vielen Jahren so was nicht oder überhaupt nur irgendeine Grippe hatte. Grippeschutz hatte ich auch vor 2 Wochen, danach wirkt sie ja. Allerdings war der Mann ziemlich krank und hat mit meinem Tee seine Tabletten eingenommen.

Aber vielleicht ist es auch so, dass man mit Krebs auch anfälliger wird. Es ist wirklich nix mehr so, wie es einmal war.

Gestern Mittwoch gingen bei mir quasi „die Lichter aus“. Ich wollte aufstehen, musste mich gleich übergeben. Dann musste ich ja meine Vögel versorgen. Da merkte ich vor der Voliere, dass mir quasi die Sinne schwanden und ich schnell auf den Boden ging. Ich lag auf dem kalten Küchenboden und war handlungsunfähig. Nach einer Weile ging es hinten los, ich konnte es nicht regulieren.
Als ich spätabends den Versuch machte, etwas Kamillentee und Matzenbrotstückchen zu mir zu nehmen, musste ich mich sofort übergeben. Ich kam daher nicht über die Kloschüssel, sondern verspritzte spontan mit einer Fontäne das halbe Bad.

Heute um 14,30h klingelte es und da musste ich wieder hoch. Die Rauchmelder wurden im ganzen Haus eingebaut. Ich hatte Mühe, stehen zu bleiben. Seitdem versuche ich immer wieder, auf die Beine zu kommen, damit ich morgen fit bin. Habe auch schon kurz am PC gesessen.

Also, heute der Einkauf für morgen (Wurst, Brot etc.) und Hundeknochen wurde nix.
Ich muss so fit werden, dass ich es morgen schaffe einzukaufen und zum Tierfachgeschäft wegen des großen Knochens für den Hund zu kommen. Danach muss ich zum Hundi gehen, da die ja den letzten Tag da sind. Ob das wirklich stimmt, dass er Anfang Dezember kommt, weiß ich ja auch nicht ganz genau, bei der schlechten deutschen Verständigung.

Zu allem Überfluss ist mein Fieberthermometer kaputt. Ich habe schon gestern und heute gemessen, gestern waren es 34 Grad und noch was und heute immerhin schon 35 Grad. Ich bin doch noch nicht tot bzw. schon so kalt???

Genug gejammert und entschuldigt bitte diesen „Ausreißer“! Ich meine damit, dass dieser Beitrag nix mit dem Thema Krebs zu tun hat. :(
Drückt mir die Daumen, dass ich das morgen schaffe, Danke sehr!

Liebe Grüße
Christine :winke:

P.S. Noch was, bevor ich mich wieder hinlegen muss.
Der Mann ist eindeutig kein „Tippelbruder“ im herkömmlichen Sinn. Nach Alkohol sieht er nicht aus. Es ist ihm aufgrund der offenen Grenzen zur EU möglich, hier zum Betteln zu kommen. Es ist auch hier in der Stadt nicht verboten, so lange er keine Leute anspricht bzw. nicht aktiv bettelt.

berliner-engelchen
14.11.2014, 13:28
Liebe Christine,

ich mache es kurz, aber eindringlich:
:boese::boese::boese::boese:
die Reihenfolge ist nicht richtig: nicht zuerst der fremde Hund, der DIR (noch) nicht gehört, sondern Du selbst.
Deine Kräfte müssen soweit reichen, dass du SCHNELLSTENS zum ARZT gehst - und zwar VOR DEM WOCHENENDE. Sonst ist die Gefahr gross, dass du in der Notaufnahme und dann STATIONÄR landest!!!

BITTE
Mit dem, was Du schilderst ist nicht zu spassen :boese::boese::boese:
du hast eine Infektion und der Verlauf kann SCHNELL drastisch sein. Das muss nicht sein, aber DU weißt es nicht.
ich musste das leidvoll durhc meine Mama erfahren: Das,was du schilderst, haben wir uns im nachhinein anhand des Zustandes ihrer Zimmer als Ablauf danach auch zusammengereimt. Es muss ähnliches passiert sein. Aber meine Mama haben wir tot in der Badewanne gefunden. .... sie ist an multiplem Organversagen gestorben, Auslöser war eine Lebensmittelvergiftung :cry::cry::cry::cry: und es muss so plötzlich und schnell gegangen sein, dass sie niemanden mehr informieren konnte. auch mich nicht.
Auch Grippe, TBC und andere Infekte beginnen so.

Und nein, 2 Wochen nach Impfung besteht noch kein voller Impfschutz - er braucht teilweise mehrere Wochen, bis er vollständig ist.

Du hast Körperkontakt zu einem auf der Straße lebenden osteuropäischem menschen gehabt, der Viren übertragen kann, die in dieser Form bei uns nicht vorkommen. Das kann alles mögliche sein, - OHNE jetzt irgendwas zu unterstellen. Aber es KANN eben sein. Meine Freundin hat sich von ihrer osteuropäischen Krankenhaus-Bettnachbarin einen Keim oder ein Virus gefangen, dass Sehnen zersetzt .... es hat Wochen gedauert bis man es fand und Monate, bis man es bekämpfen konnte ...

BITTE GEH SOFORT ZUM ARZT !!!

Und liebe Christine: klar machen (meine) Horrorgeschichten vielleicht Angst. Das sollen sie nicht wirklich. Sie sollen nur sensibilisieren dafür, dass es oftmals drastische Verläufe oder komische Negativzufälle geben kann.
diese gehören in die HÄnde von guten Ärzten!!!!!

meine Liebe ich schicke Dir vor allem TAUSEND Schutzengel vorbei und ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen, dass alles nur ein harmloser sich selbst regulierender Darmvirus war, der übermorgen der Vergangenheit angehört!
Aber wir Menschen mit Grunderkrankungen müssen eben auch GANZ GANZ GANZ vorsichtig sein und ALLLES bedenken..

Vergiss den Hund jetzt mal. :twak: Er kommt wieder, wenn er wiederkommen soll.
ER braucht dich, wenn er dich braucht, auf jeden Fall gesund. :twak:
es geht jetzt um DICH !!

:remybussi vom
:engel:chen

Maxi3
14.11.2014, 21:56
Liebes Engelchen, :1luvu:

ich hoffe, dass ich es Dir einmal danken kann, was Du selbstlos an Energie und Zeit aufopferst, um anderen Betroffenen zu helfen.
Die Nachricht von Dir hat mir keine Angst gemacht. Es hat mich nur bestärkt, dass ich mit meiner Willenskraft alleine nix durchboxen kann, wenn der Körper nicht mehr mitspielt. :angry:

Seit meiner Sepsis Ende 2010 ging es mir noch nicht so schlecht. Das ist es aber nicht, denn das ging damals ganz schnell. Zuerst keine Temperatur so wie jetzt, aber abends war das Fieber dann am obersten Anschlag, und ich kämpfte auf der Intensivstation um mein Leben. Was mir lt. Ärzten wie durch ein Wunder auch gelang. War zu spät festgestellt worden.

Also Sepsis habe ich nicht, denn ich bin noch immer kalt, d. h. Temperatur 35,6. Blutdruck SYS 89, DIA 61. Also, Kreislauf im Eimer.

Heute hatte ich größte Mühe, im Stehen meine Vögel zu versorgen bzw. die Volieren mit Futter, frischem Obst etc. zu bestücken. Ich habe leider meine Pläne aufgeben müssen, zu meinem Hundi zu kommen. No way....
Zu meinem neuen Hausarzt, der ja am Freitag nur bis Mittag da ist, konnte ich nicht gehen, weil ich mich nicht so lange aufrecht halten kann. Außerdem konnte ich erst am Nachmittag kurz aufstehen.

Ich habe nachgedacht, so hilflos wie ich jetzt bin, also sofort Hilfe bräuchte, da wäre jetzt ein Hund nicht mehr zu händeln. Meine Vögel sind bereits jetzt total verstört, sie reagieren auf alle Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf sehr sensibel.

Dass ich mir was bei dem kranken Mann eingehandelt haben könnte, daran denke ich auch. Denn so wie ich jetzt beisammen bin, so was kenne ich nicht. Da ist irgendwas im Gange, was auch mich beunruhigt.

Ich weiß, dass ein Anruf genügt und der Notarzt kommt. Ich fürchte, dass er mich dann einweisen wird. Dann käme ich in ein Krankenhaus, wo gerade Platz frei ist. Da ich aber in kein Krankenhaus gehe, so lange ich noch irgendwie kann, stellt sich die Frage gar nicht.

Es ist ja nicht so einfach mit Tieren. Ich möchte es jedenfalls meinen Vögeln so lange es geht nicht zumuten, wieder in die Pflegestelle zu kommen. Papageien reagieren äußerst sensibel. Die letzte Zeit, in der sie 8 (!) Monate in der Pflegestelle in einem kleineren Käfig als der Voliere sitzen mussten, ist noch nicht vergessen. Sie sind jedenfalls nicht mehr die selben, seitdem sie wieder zu mir zurückkamen. Sie ist jetzt vorne nackt gerupft und wenn ich nur aus dem Zimmer gehe, schreien sie. Ich vermute, das sind noch immer die Verlustängste.

Ich werde versuchen, auf die Beine zu kommen. Hoffentlich bin ich am Montag so fit, dass ich zu meinem neuen Hausarzt gehen kann. Die Praxis ist ja nicht weit von mir entfernt. Er soll dann mit einem Blutbild schauen, ob ich mir da etwas behandlungsbedürftiges eingehandelt habe.

Liebe Grüße und nochmals tausend Dank!

Christine :remybussi

mucki53
15.11.2014, 02:38
Liebe Christine,
ich wünsche Dir, dass es nur was Harmloses ist - hier grassiert scheinbar auch wieder was - und dass Du schnell wieder auf die Füsse kommst :remybussi.
Wir können uns ja mein bissl Kraft (im Moment!) teilen :knuddel:.
Zwei Halbe geben auch eine Ganze :prost:.

Conny
15.11.2014, 09:34
Liebe Christine:knuddel:,
Ich wünsche Dir auch sehr dass es Dir wieder besser geht,Du hast ja auch schon genug miterlebt mit Deiner Gesundheit,also ab zum Hausarzt.
Ja ich habe auch einen Stubentiger zu Versorgen,lebe auch alleine und kenne die Problematik dass Tier Versorgt werden muss.
Nun hab ich aber das Glück dass mein Sohn gegenüber wohnt und meinen Stubentiger Morgens und Abends füttern kann,er bleibt dann auch immer noch ein wenig bei Ihr,aber das Beste für die Alte Katzendame ist halt dass Sie in Ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann.
Vielleicht kennst Du ja jemanden der evtl.Deine Vögel in Ihrem Zu Hause bei Dir Versorgen könnte,falls Du mal in die Klinik einrücken musst-was wir ja alle nicht hoffen wollen:)

Ich bin ja auch so ein Tierlieber mensch und kann oft gar nicht das Leid von manchen Tieren sehen,so eine Begegnung wie Du hatte ich auch einmal,ich habe auch Futter gespendet,mach ich heute noch für die Vielen Streunenden Katzen die so frei Rum laufen,
aber Natürlich ist man auch nicht mehr so belastbar,
also Gute Besserung für Dich und pass schön auf Dich auf.

Lieben Gruß Conny:1luvu:

Maxi3
15.11.2014, 20:17
Liebe Mucki, :winke:
vielen Dank für Deine guten Wünsche. Die halbe Kraft würde mir auch schon reichen.
Heute geht fast nix mehr. Wenn ich aufrecht stehe, dreht sich gleich alles. Keine Besserung in Sicht. Mein Darm ist mittlerweile so leer, dass ich beruhigt zur Darmspiegelung gehen könnte, denn es kommt nur noch klares Wasser.

Ziemlich kraftraubend, alleine die Vögel zu versorgen. Die verstehen auch nicht, dass es keine Küsse mehr von mir gibt, denn ich möchte sie nicht anstecken.
Kostet mich viel Kraft, hier vor dem PC zu sitzen und zu schreiben......


Liebe Conny, :winke:
herzlichen Dank auch Dir für Deine guten Wünsche.

Ja, es wäre am besten, wenn meine Vögel bei mir Zuhause betreut werden könnten. Aber da bin ich all die Jahre noch nicht fündig geworden. Daher ist es ein großer Aufwand, sie mit allem Drum und Dran nach Niederbayern zu transportieren, wo diese Frau wohnt. Sie holt sie aber bei mir ab, sodass ich nicht selbst fahren muss. Aber nach Niederbayern kommen sie nur, wenn ich länger ins Krankenhaus muss. 2 – 3 Tage würden sie notfalls auch ohne mich aushalten, da sie genug Futter und Wasser in der Voliere haben.

Es freut mich für Dich, das Dir Dein Sohn bei der Katzenbetreuung hilft. Da kannst Du Dich wirklich glücklich schätzen!!! Familie ist hier das A und O. Wenn die Familie zusammensteht, ist das immer das Optimale.

Ich habe mir früher keine Gedanken gemacht. Aber dass ich keine Familie habe, bereue ich heute zutiefst. Auch im Krankenhaus, wenn kein Verwandter sich darum kümmert, dass da alles optimal läuft, ist man arm dran, wenn man alleine alles durchfechten muss.
Ich habe nur die Hoffnung, dass sich mein neuer Hausarzt „dahinterklemmt“, falls ich mal im Krankenhaus Hilfe bräuchte.


Liebe Heaven, :winke:
damit ich es nicht vergesse. Vielen Dank für Deinen Tipp wegen des Flohs.
Mich hat seitdem nix mehr gestochen. Ich glaube, dem hat es bei mir nicht geschmeckt.


Liebe Grüße und auch an all die anderen Lieben hier! :knuddel::knuddel::knuddel:
Christine

SunnyCat
15.11.2014, 22:44
Liebe Christine,

ach herrje - was für ein Desaster gerade!
Ich habe dir ja schon geschrieben, dass ich es ganz wichtig fände, dass du dich jetzt sehr sorgsam um dich kümmerst. Anscheinend braucht es noch einige Fürsorge von dir an dich + deinen Körper, um dich perspektivisch ein wenig zu stabilisieren...
Ich lese Panik zwischen deinen Zeilen, du Ärmste, aber ganz bestimmt wird alles wieder gut, versuche ruhig zu bleiben und dir Fürsorge zukommen zu lassen, ja?
Und ich habe das Gefühl, dass du einen Notarzt anrufen solltest, so dass dir geholfen wird.
Keiner darf dich gegen deinen Willen in ein KH einweisen oder dort behalten, aber wenn es nötig sein sollte, so solltest du dich nicht dagegen sperren, liebe Christine.
Stell deinen Vögeln doch ganz viel zu essen hin und Wasser, sie sind doch zu zweit. Zur Not könnntest du vielleicht bei einer ansässigen Tierschutzorganisation anrufen, so dass sie dir mit deinen Tieren helfen?

Ich wünsche dir alles Liebe, pass gut auf dich auf!

Geliplie
15.11.2014, 23:33
Liebe Christine,
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
Du Kennst deine Vögel sicher am besten und wenn ich es richtig heraus lese, sind es Papageien. Ich selbst hatte Wellensittiche, zum Schluss nur noch einen. Es ist ja ein ewiger Kreislauf, wenn einer stirbt. Der arme saß allein vorm Fenster wenn ich arbeiten war. Wenn ich im Urlaub war, kam der Nachbar alle 2 Tage. Ich selbst hatte Probleme mit dem Gefeder und Gestaube, deshalb wollte ich den Kreislauf enden lassen, wenn er dann stirbt. Ich habe rechts keine Tränendrüse mehr und muss alle 20 Minuten nachhelfen. Aber wegen meinem Sohn habe ich es durchziehen wollen. Bei Facebook dann ein Aufruf eines verzweifelten jungen Mannes, den ich sogar kenne. Er hat in einer Stadt, 100 km entfernt, wo er beruflich war, einem Wellensittich das Leben gerettet, der in die Fänge einer Krähe gekommen war, ihn per Hand nach Hause geschafft im Zug und war nun auf der Suche eines Käfigs, mangels finanzieller Mittel. Ich habe lange Gespräche mit meinem Sohn geführt und dann den Käfig dem jungen Mann geschenkt... Mit Vogel. Mein Vogel ist glücklich wie nie zuvor, fliegt wieder und ich bekomme regelmäßig Videos. Weil er zu zweit ist, vermisst er uns nicht. Auch mein Sohn hat eingesehen, dass es besser war.

Du sollst deine Vögel natürlich nicht abgeben. Aber wie eingangs gesagt, ich war 3 Wochen an der See und der Vogel kam klar. In erster Linie zählst du. Denk bitte jetzt in erster Linie an dich. Wie sunnycat schrieb: sie sind zu zweit. Und meiner hat es alleine geschafft. Stell alles hin und lass das, was mit dir los ist, bitte abklären.

Ich denke an dich.

Alles Liebe, :pftroest:
Geli

berliner-engelchen
17.11.2014, 11:47
Liebe Christine,

heute ist Montag und ich hoffe so sehr, dass Du nun die Kraft findest, es bis zu Deinem Arzt zu schaffen. Du brauchst in dem Zustand ärztliche Hilfe. Elektrolyte zum Aufpäppeln, ein Blutbild um zu wissen, was los ist.
Bitte - ich weiss, dass deine Lage so schwierig ist und auch das Geld knapp. Aber bitte gönn dir notfalls ein Taxi zum Arzt. Der soll dich zumindest mal ansehen.
Raff dich bitte auf.
niemand darf dich ins KH einweisen gegen deinen Willen, hab keine Angst. Aber man kann außer KH ganz ganz viel machen, um Dir zu helfen. und damit bekommst du den Infekt auch schnell wieder in den Griff.

Die lieben Flatterlinge sind zu mehreren (bestimmt) und nicht soooo hilflos wie du denkst. Trau denen ruhig auch etwas zu, auch wenn sie erst mal verwirrt und/oder verärgert wirken. Das ist wie mit Kindern: sie wachsen mit den Aufgaben, die man ihnen zutraut ....
Vielleicht sind sie auch einfach ein bisserl verwöhnt von Dir :raucht::raucht::raucht:??? (mal gaaaanz ehrlich?? :smiley1::smiley1: könnte das sein ?? :rolleyes:)

GUTE UND SCHNELLE BESSERUNG FÜR DICH!!!

LG
Birgit

mucki53
18.11.2014, 00:39
Achje Christine, lass dich erst mal dolle :knuddel: !
Hoffentlich konntest Du heute zu Deinem HA gehen.
Wie meine "Vorschreiberinnen" schon gesagt haben, Elektrolyte gegen die Austrocknung und ein Blutcheck auf eventuelle Viren.
Und dann MUSST Du auch was essen !!
Nicht viel, wenn Du nicht magst, aber was Kräftiges.
Kannst Du Dir ne richtig gute Hühnersuppe mit viel Suppengrün machen ?
Die gibt Kraft !
Und ansonsten ist Schonung angesagt, bis es Dir wieder besser geht.
Was ich von ganzem Herzen hoffe :knuddel: !

Maxi3
18.11.2014, 02:26
Liebe SunnyCat, liebe Geli, liebes Berliner Engelchen und liebe Mucki,
und alle Lieben hier, die hier evtl. mitlesen! ;)

Um es vorweg zu nehmen, liebes Engelchen, meine Lage ist schwierig, aber das Geld ist Gottseidank bei mir nicht so knapp, dass ich mir keine Taxifahrt leisten könnte. Aber ich will keinem braven Taxler schaden, dass er wegen 2 Straßen weiter eine Fahrt machen muss. Die stehen nämlich oft stundenlang in Reih und Glied, bis sie eine neue Fahrt haben und würden wg. dieser Minifahrt ihren Platz vorne verlieren.

Ja, was soll ich sagen?
Ich will hier nicht rumjammern, aber irgendwie hatte ich mir den Besuch bei meinem neuen Hausarzt anders vorgestellt.
Habe heute nur einen Notfalltermin um 17,30 h bekommen!!! Gut, etwas besser geht es mir seit heute, aber noch kein „Standvermögen“. Habe vorsichtshalber fast nix gegessen, damit mir nicht schlecht werden kann. Gestern Nacht habe ich meinen Darm total entleert, da war auch heute nix mehr.

Ich hatte monatelang nach einem neuen Hausarzt gesucht, da meiner nach mehr als 20 Jahren aufgehört hat. Habe hierüber schon im KK geschrieben. Hatte ein gutes Gefühl, als ich mich bei ihm vor ca. 2 Wochen vorstellte, ihm alle bisherigen Unterlagen brachte und die Grippeschutzimpfung gemacht habe.

Heute hat er sich meine Probleme angehört und meine Vermutung wg. der Kalbsleber und wg. des kranken Mannes zur Kenntnis genommen.
- Nein, heute habe ich noch nicht gebrochen, nein, heute hatte ich noch keinen Stuhlgang. Ist doch klar für mich, wenn nix drin ist, kommt nix raus.. Hatte so das Gefühl, warum ich dann komme, wenn heute nix mehr ist....

Dann fragte er, denn er weiß ja wo ich wohne, nämlich ca. 2 Straßen weiter: „Wie lange haben Sie heute gebraucht, um hierher zu kommen“. Da habe ich versucht, das richtig zu beantworte. Ich war der Meinung, das ordnungsgemäß beantwortet zu haben. Aber - darauf er, „wie oft soll ich sie noch fragen, bis sie mir keine ausweichende Antwort geben“.
Ich sagte dann schon richtig verzweifelt, ich habe doch nicht auf die Uhr gesehen, und es hat länger als normal gedauert. Die Art und Weise von ihm hat mich sehr verletzt.
Und das obwohl ich seit ich meinen wunderbaren Hausarzt verloren habe, auf ihn so angewiesen bin. Mein internistischer Onkodoc hat mir nämlich gesagt, dass er kein Hausarzt ist und auch keinen für mich weiß.

Da ich heute meinem neuen Hausarzt gesagt habe, dass Anfang Dezember mein Onko-Nachsorgetermin ansteht, sagte er, dass der dann ein Blutbild machen soll, ob da bei mir was „geblieben ist“. Ich bekam ein Röhrchen mit Ü-Schein für das Labor, das sich neben meiner Wohnung befindet, um den Stuhl auf diverse Erreger wie Salmonellen etc. zu untersuchen.

Ein grünes Rezept für Loperamid akut und Elotrans bekam ich auch. Das könne ich am Bahnhof holen, da es mittlerweile schon 18,30 h war und die Apotheke in der Nähe schon geschlossen hatte. Zum Bahnhof fuhr ich aber nicht, auch nicht mit dem Taxi, da will ich morgen zu der Apotheke bei mir ums Eck gehen.

Aber mir ist die Tage eines klar geworden: Papageien und Hund, das stemme ich auf keinen Fall. War schon so stark und habe leider vergessen, wie schnell sich das wieder ändern kann.
So schwierige Vögel wie meine und ein nicht sozialisierter Hund wie dieser arme Leo, das wäre im Ernstfall alles zusammen einfach zu viel.

So, jetzt muss ich versuchen, das Papageienmännchen wieder in die Voliere hineinzuschmuggeln. Ich musste ihn nämlich quasi „retten“, denn sie war heute so zänkisch und hat ihn quasi mit Nachdruck der Voliere "verwiesen". Da ich ihn aber nicht nach 22 h herum plärren lassen kann, musste ich ihn zu mir nehmen. Aber das darf natürlich kein Dauerzustand werden......

Meine Lieben, nochmals herzlichen Dank und alles Gute für Euch! :remybussi:knuddel:

Christine

mucki53
19.11.2014, 03:52
Liebe Christine,
dass es für DICH klar war stimmt ja, aber er konnte das nicht wissen.
Leider MÜSSEN wir immer ALLES erklären, so nervig das auch manchmal ist.
Ich wünsche Dir, dass Du schnell wieder auf die Füsse kommst und auch Deinen Optimismus und Deine Stärke wiederfindest :knuddel:.
Ich schick Dir ein paar Sonnenstrahlen ins Herz und einen Schwarm Schutz http://www.smilies.4-user.de/include/Engel/smilie_engel_162.gif (http://www.smilies.4-user.de).

berliner-engelchen
19.11.2014, 10:25
Liebe Christine,

uppsie! Du hast das Extra-Dickhäuter-Arzt-Kostüm vergessen überzuziehen als Du los bist. :D Ärzte darf man doch in der Regel nicht mit "normalen" Menschen vergleichen. :D (sorry an alle Mediziner(innen hier...)
alles ganz normal. Brauchst dich doch nicht gekränkt fühlen. Der Arzt ist halt völlig überlastet, wie sollte es auch anders sein, wenn alle anderen in den Privatbereich ziehen.
:pftroest:

Wenn DU meinst, es solle ein Blutbild sein, dann geh einfach hin und sag direkt: ich hätte gerne ein Blutbild.
Aber eins nach dem anderen: erst mal den stuhltest, das ist der richtige Weg. Falls dort was zu finden, dann Medis. und dann Bluttest.
Wurde die Lunge abgehört? Das ist ein Muss.

Liebe Christine, ich bin wirklich die Tiernärrin vorm Herrn. ABER diese Tiere können und sollen nicht DEIN Leben bestimmen. Falls sie das tun, dann musst du einen WEg finden, Dich zu entlasten. und ggf. Hilfe annehmen.
DU musst mindestens die gleichen Rechte in Eurer Lebensgemeinschaft haben wie diese Flatterlis. Und das erscheint mir gerade nicht so ganz .....
:boese::boese:

Es ist kümmern und aufpäppeln von Dir selbst angesagt, m eine Liebe.
Wünsche Dir, dass du schnell gesund wirst.
Und Leo? ich befürchte ja eh, dass er einfach der Hund dieses Mannes ist und dieser kein Bedürfnis hat, sich zu trennen. Erst mal langsam.

sorry, wenn ich Dir heute Dinge sage, die du vielleicht nicht sooo gerne hörst. Aber du weisst ja, wie ich bin: immer meine Meinung frei raus :rolleyes: :augendreh

Gute Besserung + alles Gute
Birgit

Maxi3
20.11.2014, 00:10
Liebe Mucki, :)

ganz herzlichen Dank für Deine guten Wünsche.

Deine Sonnenstrahlen haben mich erreicht und sie haben mir gut getan!
Du bist wirklich eine ganz, ganz Liebe!!!

Alles Gute für Dich, Du kleine Nachteule!!!:knuddel::knuddel:



Liebes Engelchen, :)

auch Dir ganz herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit dafür genommen hast, obwohl es bei Dir ja um viel wichtigere Dinge geht!

Es klingt jetzt sicher total bescheuert, ist mir schon klar, aber ich bin auf der Stelle in ein seelisches Loch gefallen. Ich hatte solche Erwartungen an meinen neuen Hausarzt. Begrüßt wurde ich von der Sprechstundenhilfe mit den Worten. „Sie haben also einen Termin um 17,30 h und das soll ich Ihnen jetzt glauben“. Ich hatte ihn ja am Vormittag gemacht und der Termin war ja o.k.

Ich verstehe bis heute den Sinn der Frage nicht, „wie lange ich heute gebraucht habe, um hierher zu kommen“. Was sagt das aus, wie lange ich gebraucht habe???
Ich habe die Vermutung, dass es ihm lieber wäre, wenn ich zu der Ärztin gehen würde, die ja auch in der Praxis tätig ist. Ich will das aber nicht.

Das Blutbild wird am 3. Dezember bei meinem onkologischen Internisten gemacht plus US Abdomen. Das letzte Mal war ich am 22. Juli dort und ich sollte erst wieder in einem halben Jahr kommen. Das habe ich aber ignoriert und schon im Juli den Termin für Dezember gemacht, da ich nicht so lange warten will, alleine schon wegen des erhöhten CEA´s. Wenn ich dann wieder zu hören bekommen, „sie schon wieder, sie habe ich doch erst kürzlich gesehen“, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Den onkologischen Gyn-Termin, nur US vaginal, habe ich am 1. Dezember. Der letzte war am 8. Mai und ist daher schon 7 Monate her, obwohl ich nach 6 Monaten kommen sollte.

Als ich das Rezept abholte, habe ich den Apotheker gefragt, ob „irgendwas grassiert“. Er sagte ja, zur Zeit ganz schlimm, ein Norovirus. Meine Stuhluntersuchung ist noch nicht fertig. Aber ich vermute, dass Viren da nicht nachweisbar sind und diese Stuhlprobe negativ ausfallen wird. Ich habe ja noch keine Diagnose, aber auch falls es dieser Norovirus sein sollte, wird man den sicher in den Griff bekommen. Da mache ich mir keine Sorgen.

Dass ich es nicht vergesse, die Lunge wurde nicht abgehört. Sicher deswegen nicht, weil ich weder Schnupfen, Husten oder Halsweh habe.

Leo kommt ja erst wieder in ca. 2 Wochen nach München. Ich hoffe, dass ich ihn dann finde, denn er kommt an einen neuen Platz, aber in der Nähe, wie der Mann sagte. Auf jeden Fall werde ich Lebensmittel und Wurst für den Hund bringen. Auch um was mich der Mann bittet, werde ich dann hinbringen. Wie ich ja hier bereits geschrieben habe, den Hund zu mir nehmen, wird höchstwahrscheinlich nicht gehen.

Liebes Engelchen, Du sagst keinesfalls Dinge, die ich nicht gerne höre und ich schätze Menschen, die mit ihrer Meinung immer frei raus sind. Die Flatterlis können tatsächlich sehr anstrengend sein. Sie haben halt so ihre Phasen. Besser wäre es, wenn sie ein Paar wären und nicht nur Kumpels und die zoffen halt hie und da wie die Kesselflicker.
Ich mache mir ja schon seit meiner Krebserkrankung Gedanken, wie es mit ihnen weitergehen wird. Den idealen Platz habe ich allerdings noch nicht gefunden. Das ist sehr, sehr schwer..

Heute will er wieder mal auf keinen Fall „ins Bett“, also die Voliere, sondern bei mir bleiben und am besten wieder zu mir ins Bett. Aber wenn man so inkonsequent ist wie ich vor 2 Tagen, als er sich damit durchsetzte, dann ist es schwer, ihm wieder klarzumachen, dass er doch ein Vogel ist......

Liebes Engelchen, alles Gute für Dich:remybussi :knuddel:

Christine

Tündel
20.11.2014, 10:00
Hallo Maxi-Christine,

sei mir nicht bös, aber ich seh dich grad vor mir:

"Ich Mensch - Duuuuuuuu Vogel! Bitte geh in den Käfig!"

"Grummel - Krakeeeeeel" :weinen: :weinen: :weinen:

"Duuuuuu Vooooooogel!" :mad: :mad: :mad:

:D :D :D

Servus & ned bös sein, gell!

Und was die Docs betrifft, nicht ärgern, nur wundern! :eek: :eek: :eek:

Maxi3
20.11.2014, 19:49
Ja Tündelchen, :)

wie könnte ich Dir böse sein? Nie und nimmer! :boese:

Ist vergleichbar mit Kindern, die ihren Willen durchsetzen wollen.
Wäre alles nicht so schlimm, wenn ich auf einer einsamen Insel wohnen würde. Dann könnte ich ihn pädagogisch richtig so lange schreien lassen bis er einsieht, dass er nicht seinen Willen durchsetzen kann. Aber da sind halt leider die Nachbarn, die ich nicht überstrapazieren will. Ich wundere mich manchmal, wie geduldig die sind......

Liebe Grüße

Christine

Maxi3
06.12.2014, 00:55
Meine Lieben,

ich will Euch nach kurzer Pause wieder berichten, wie es bei mir weiterging.

Am Montag, 1.12.war ich beim Onko-Gyn, der nur den vaginalen US macht. Der sagte, er sieht nix und auch kein Aszites. Er glaubt, dass ich nach 4 Jahren hoffen könnte, dass die Sache gut ausgeht. So ähnlich drückte er sich aus.

Am Mittwoch, 3.12., also vor 2 Tagen ging ich morgens nüchtern zum internistischen Onkologen, der US vom Abdomen machte und Blutbild. Beim US sagte auch er, dass er nix sieht, kein Aszites, und auch sonst nix. Dann sagte er mir sehr freundlich, dass das jetzt für mich nach 4 Jahren gut ausschauen würde.

Heute Vormittag durfte ich bei der Sprechstundenhilfe anrufen und die TM-Werte erfragen. Die Besprechung aller anderen Werte etc. erfolgt erst am Montag Nachmittag. Mein CA 125 war all die Jahre 8. Nur ein Ausraster am 30.4.14 mit 9, aber am 23.7.14 war der CA 125 wieder wie gewohnt bei 8. Der CEA wie immer erhöht auf 5,7.
Heute der Schock: CA 125 ist auf 11 gestiegen und der CEA auf 6,4.

Ich habe heute in Edekas Thread nachgelesen, dass sich die TM-Entwicklung auch bei ihr schleichend erhöht hat. Von 8,8 auf 13,4 und 15,6. Langsam, aber stetig. So wird es auch bei mir sein. Ich stehe jetzt allein da mit Ärzten, wo ich nicht sicher bin, dass sie sich entsprechend engagieren werden, vorsichtig ausgedrückt.

Vom Hund möchte ich abschließend auch schreiben:
Letzte Woche war ich zweimal bei ihm. Wider Erwarten war er noch da und nicht erst ab Anfang Dezember wieder. Diesmal war der Hund ziemlich lethargisch. Er hatte den Kopf unter den Arm seines Herrchens gelegt. Auch sprang er nicht auf, als er mich sah. Ich fragte Jan, was er braucht. Er sagte, bitte einen Pullover für den Hund. Damit war ich letzte Woche beschäftigt, aber ohne Hund ist das schwer. Besser wäre natürlich ein Pullover mit Plastiküberzug oben, damit er auch gegen Nässe geschützt ist. Die hätten mit Druckknöpfen am Hals geschlossen werden müssen und waren insgesamt ziemlich klobig. Ich glaube, dass das Leon nicht gefallen würde. Daher habe ich einen schwarzen Wollpullover gekauft, der ja am Körper nachgibt und einigermaßen gut passt. Er darf ihn allerdings nicht bei Regen anlassen, sonst verkühlt sich der Hund erst recht.

Jan hat mir den Pass von Leon gezeigt. Da steht das Alter, Name und die Chipnummer drin. Auch alle Impfungen, die bis 2015 gelten. Er ist also ein Familienhund, der nicht x-beliebig ausgetauscht wird. Als ich Leon den Pullover überzog, hat eine ältere Frau mich angeschnauzt, ob ich denn nicht wüsste, dass dieser Hund doch sowieso verkauft würde.
Jan hat mir dann gesagt, dass er schon vor ca. 2 Monaten ein Angebot über 1.000,-- € bekommen hätte. Aber er sagte, niemals verkauft er seinen Hund. Ich fragte ihn, wenn ich einen guten Platz hätte und wie viel würde er dann für den Hund verlangen? Er regte sich sehr auf und sagte mir, niemals und für kein Geld der Welt gibt er seinen Leon her.

Nun habe ich mich ein bisschen von meinem TM-Schock erholt und hier geschrieben. Am Montag bin ich bei der Onkobesprechung.

Alles Liebe, alles Gute für Euch!
Christine

SunnyCat
07.12.2014, 20:14
Liebe Christine,

ach Mensch, wie total schade, dass du so beunruhigt bist wegen deines Tumormarkers! Das tut mir leid für dich!

Du, mach dich doch noch nicht verrückt, wenn es irgend geht... Mein TM tanzt auch irgendwie Tango: Rauf, runter und auch schon um 7 oder 8 Differenz-Punkte. Da war auch mal ein Ausreißer auf 29 dabei.
Was soll man machen? Letztlich kann ich nicht mehr ändern, als wie ich geändert habe.
Und es kommt, wie es kommt...
Übrigens mein 15-3 ist auch erhöht: Normbereich endet bei 25 und er ist bei 32, 29, 27, 30, 26 usw.
Und nun? Was soll`s - ich kann nicht mehr machen, als ich bisher tue. Ich bin sicherlich nicht unbedingt ein beruhigendes Beispiel, ABER die Schwankungen sind zumindest kein Indiz für einen konstanten Anstieg, sondern bisher einfach Schwankungen.
Und du hattest doch gerade einen Infekt. Ich glaube, es wäre gnz, ganz wichtig für dicch, dich erst einmal zu stabilisieren, irgendwie... Ich glaube, das täte dir auch körperlich gut, wenn du das schaffen würdest!

Ansonsten drücke ich dir die Daumen, ganz feste!

Einen schönen Restsonntag und liebe Grüße!

Maxi3
07.12.2014, 21:21
Liebe Kathrin, :)

Du glaubst gar nicht, wie ich mich über Deine Nachricht freue!!!!

Ich habe schon mein vorheriges Post gestern gekürzt, weil ich niemanden „zuschwallern“ möchte.

Da habe ich u. a. geschrieben, dass es mich nur deshalb so umgehauen hat, weil ich im Unterbewusstsein nach all den positiven Aussagen meiner Ärzte mit dieser Sache scheinbar schon abgeschlossen hatte bzw. mir zu viel Hoffnung gemacht hatte. Wie gesagt, im Unterbewusstsein, denn bewusst war es mir noch nicht.

Jetzt traf es mich deshalb umso härter. Es ist so, als hätte man mir in den Magen getreten, ein anhaltender körperlicher Schmerz. Vermutlich ein Schock, aber ich hasse es, keine Kontrolle über mich und meine Gefühle zu haben.

Trotzdem, es tat gut, nach vielen Jahren endlich mal weinen zu können. Ich weine nicht um mich, ich weine wegen meiner Vögel. Sie sind das einzige, was mir an „Familie“ geblieben ist.

Liebe Kathrin, ich danke Dir für´s Daumendrücken!

Herzliche Grüße :remybussi
Christine

Edeka
07.12.2014, 23:00
Liebe Christine,

ich hatte vor drei Jahren einen Anstieg beider Tumormarker (Ca125 und He-4) dreimal hintereinander und hatte große Angst. Und bin deswegen zu Prof. S. nach Berlin gedüst.
Es war KEIN Rezidiv. Und das ist es bis heute nicht. Es waren Schwankungen wegen was auch immer. Bei mir bewegen sich die Werte immer wieder ein bißchen rauf und runter und das tun sie wohl bei vielen hier. Ich finde es eher ungewöhnlich, dass Dein CA125 immer genau 8 ist. Eine Änderung auf 11 ist, wenn auch bei Dir als Ausreißer zu werten, sicher kein exorbitanter Anstieg. Und da möchte ich mich Sunnycat-Kathrin anschließen: vielleicht steckt Dein Infekt dahinter? Eine Kurve ist das nicht. Und da der CEA auch leicht gestiegen ist, spricht das doch für etwas anderes, also Richtung Infekt o.ä. Du wirst sehen, beide Werte werden wieder sinken!

Aaaaber: es versetzt Dich in Angst. Und Angst ist blöd und man sollte etwas dagegen tun. Was hältst Du davon, Deinen Onkologen zu fragen, ob er den nächsten Test vorziehen könnte? Dann hast Du hoffentlich bald die Entlastung weil Entwarnung und die Werte sind wieder gesunken. Zur Not zahlst Du den Test selbst, er kostet etwa 15 Euro.
Ich habe Dir eben übrigens auch noch eine private Mail geschickt.

Liebe Christine, ganz viele liebe Grüße!
Edeka

Maxi3
07.12.2014, 23:30
Liebe Edeka, :)

ganz herzlichen Dank für Deine Nachricht!

Ja, mittlerweile hoffe ich auch, dass das nur ein Ausreißer ist. ABER, es ist so überraschend, da der Wert all die Jahre, bis auf einmal mit 9, stabil bei 8 war.

Es ist für mich auch insofern so belastend, weil ich ziemlich alleine dastehe. Das heißt, da ich im Krankenhaus privat gelegen habe, habe ich da keinen Zugriff mehr als Kassenpatient. Mein Hausarzt hat ja auch aufgehört, der mich unterstützt hat.
Wenn ich an meine Onkologen denke, bei denen ich jetzt bin, das wird nicht einfach, vorsichtig gesagt. Also, den Kampf muss ich jetzt alleine führen. Die Kraft fehlt aber seit meinen 0P´s und den Folgeerkrankungen.

Natürlich werde ich morgen den Doc fragen, ob ich schon früher ein Blutbild bekomme bzw. die TM-Werte. Anderenfalls gehe ich zum Labor ums Eck und mache den Ca125 privat.
Den HE-4 kennt mein Doc nicht. Den habe ich vor längerer Zeit einmal privat gemacht und der war nicht billig, d. h. mehr als 50 €. Aber was soll´s? Man kann ja sowieso nix mitnehmen...

Der onkologische Gyn will mich ja erst in einem halben Jahr sehen. Der stimmte mich letzte Woche ganz zuversichtlich mit seiner Prognose, aber da wusste er noch nichts von der TM-Steigerung beim internistischen Onkologen.

Vielen Dank auch für Deine E-Mail!

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

mucki53
09.12.2014, 01:20
Liebe Christine,
ich wünsche mir sehr, dass Du inzwischen etwas ruhiger und zuversichtlicher bist :remybussi.
Bei mir hüpft der TM auch munter vor sich hin, aber ich habe auch einen anderen Krebs.
Der Onko ist jedenfalls davon nicht beunruhigt und ich auch nicht - solange er nicht in schwindelnde Höhen steigt.
(nicht der Onko :D).
Aber Du hast Recht, zusätzlich zu unserer Schxxx Krankheit müssen wir immer wieder als Einzelkämpfer in den Ring treten und das macht jedes Mal etwas mürber, die Nerven und den Körper.
Da ist es unbezahlbar, dass wir uns hier haben und uns gegenseitig trösten, aufrichten und auch informieren können :prost:.
Ich :knuddel: Dich mal und schicke wieder ein paar http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_153.gif (http://www.smilies.4-user.de)-Strahlen, heute war es hier so schön, aber http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_115.gif (http://www.smilies.4-user.de).

Maxi3
09.12.2014, 17:26
Liebe Mucki,:)

vielen Dank für Deine lieben Zeilen. Sie haben mir sehr gut getan!

Zuversichtlicher und ruhiger bin ich noch nicht geworden, habe da leider den Schalter noch nicht gefunden, um zu etwas mehr Lebensfreude zu kommen.

Der Besuch beim Doc war so, wie ich es erwartet hatte. Damit wollte er sich gar nicht beschäftigen, da ein Wert von 11 ja im Normbereich von 35 wäre. Aber ich habe erreicht, dass ich in 3 Monaten zur TM-Kontrolle kommen darf.

Abgesehen davon habe ich ihm gesagt, dass ich im Neuen Jahr zur Darmspiegelung gehen werde. Der CEA ist ja auch gestiegen. Meine Mutter starb daran und bei mir werden seit 20 Jahren Polypen raus geschnitten. 2002 und 2007 bereits veränderte Polypen. Also, da ich bezüglich dieses Krebses eindeutig durch meine Mutter vorbelastet bin, werde ich das nicht mehr auf die lange Bank schieben. Seit einiger Zeit bekomme ich vor der Spiegelung eine Flüssigkeit zum Trinken, die viel angenehmer ist als die früheren. Da musste ich mich auch gleich übergeben.

Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr so viel nachlesen hier und nach Verlaufsschilderungen nachforschen. Weißt Du, was mich im Grunde so niederhaut, ist folgendes. Eine Userin hatte nach 4 ½ Jahren erstmalig eine Steigerung des TM´s auf 12,5, obwohl er die Jahre davor zwischen 5 – 10 lag. Im US war aber nix zu sehen. Also, der gleiche Verlauf wie bei mir.
Da die Userin aber dahinter blieb, wurde nach genauerer Nachforschung festgestellt, dass der Dünndarm bereits von Metastasen umwickelt war. Wie es mittlerweile ausschaut bei dieser Userin, jedenfalls nicht gut.
Daher bedeutet mein TM-Anstieg von 3 Punkten, obwohl er all die Jahre konstant bei 8 (!) war und trotzdem man nix im US sah, keine Beruhigung. Aber ich möchte das jetzt nicht weiter hier verfolgen, denn in Anbetracht all der vielen schweren Schicksale hier, ist das ja geradezu lächerlich von mir. :rolleyes:

Liebe Mucki, leider konnte ich heute nicht zu meinem Hundi gehen. Ich werde aber morgen zur Stelle sein. Ich hoffe so sehr, dass es morgen nicht regnet und ich die Beiden überhaupt finde. Denn bei Regen sitzen sie woanders. Es ist so kalt geworden und der Nieselregen hier die letzten Tage waren richtig unangenehm. Sonne war leider nicht in Sicht. Ich darf gar nicht daran denken, was dieser arme Hund den ganz Tag bei dieser Kälte sitzend aushalten muss.

Liebe Mucki, alles Gute für Dich! :knuddel:
Christine

SunnyCat
09.12.2014, 17:45
Liebe Christine,

am liebsten würde ich dir zu Weihnachten ein Sternchen schicken, welches eine Extraportion Zuversicht, Lebensmut und Lebensfreude für dich bereit hält!

Vielleicht gibt es so ein Sternchen ja, vielleicht findest du diesen kleinen Stern oder derselbe dich!
Denn leider gibt es diese vollkommene beruhigende Sicherheit für uns nicht mehr. Wahrscheinlich für gar keinen Menschen, der LEBT. Aber für uns auf jeden Fall nicht. Dafür haben wir nun Unruhe und Angst in unser Leben einlassen müssen.

Deswegen brauchst du dringend mein Sternchen. Wahhrscheinlichh brauchen wir alles so eins!

Alles Liebe!

Maxi3
09.12.2014, 18:30
Liebe Kathrin, :)

danke Dir sehr für Deine lieben Zeilen!

Ja, ein Sternchen bräuchte ich jetzt ganz dringend.

Habe heute noch nichts essen können. Ich gebe es zu, ein Sternchen, das mir den Weg ins Licht weisen würe, das wäre schön!

Aber ich verstehe mich selbst nicht, mag mich auch so nicht sehen. Ich empfinde auch keine Angst, es ist nur ein Gefühl von Starre … Ich kann es nicht erklären...

Vielleicht sieht die Welt morgen schon wieder anders aus, und ich mag mich dann auch selber wieder. Ich werde ja noch gebraucht – von meinen Vögeln.....

Ich schicke Dir einen ganzen Sternenhimmel voller Sternchen mit den besten Wünschen für Dich!!

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

berliner-engelchen
09.12.2014, 20:32
Liebe Christine,

:boese::boese::boese::boese:

meine Liebe, neee neee neee, so jet dat doch nich weiter mit Dir.
ich würde Dir gerne eine grosse Tonne Zuversicht überstülpen. im eRnst :D:D :tongue:tongue
Dieser TM Anstieg ist vollkommen normal. Man ist erst beunruhigt, wenn ein TM DREIMAL in Folge im Abstand von mehreren Wochen um MEHR ALS DAS DOPPELTE ansteigt. Du hast da zwar ein Beispiel gebracht, einer Userin, aber mal ehrlich: ich glaube, das ist selektive Wahrnehmung. Zumal Du nicht wissen kannst, ob bei dieser Patientin der TM (noch) aussagekräftig war.

Du hattest einen schlimmen Infekt hinter Dir, bist vermutlich noch gar nicht vollständig kuriert, da die Regeration des Darmsystems meist wirklich lange dauert. Klar ist der TM da schwankend.

Medizinisch begründet sind deine Sorgen nicht wirklich. Was nicht heißt, dass ich sie nicht ernst nehmen würde.
Aber Angst ist ein komplexes Gefühl, es kann u.a. durch Projektionen, durch Irrationalitäten verstärkt werden .... ich glaube, Du musst es wirklich ernst nehmen, aber damit auch arbeiten.
und zwar so arbeiten, diese Ängste in griff zu bekommen. Toll wäre eine professionelle Hilfe einer befähigten Therapeutin - aber die sind gar nicht so einfach zu finden ...

Panda hat mir ein Buch empfohlen, über die Angst von Verena Kast_ Vom Sinn der Angst, Wie Ängste sich festsetzen und wie sie sich verwandeln lassen.

Vielleicht kann es Dir weiterhelfen?

und auch das lasse ich nicht so stehen: :boese::boese:
"Ich weine nicht um mich, ich weine wegen meiner Vögel."
:twak::twak::twak:
Zunächst einmal geht es um Dich. ich finde es :mad: wenn Du dich selbst nicht genug wert schätzt, denn das ist sicherlich nicht richtig und wird deiner sensiblen liebenswerten und tapferen Persönlichkeit einfach nicht gerecht.
ich verordne hiermit das, was kein Arzt Dir verschreiben kann: SELBSTLIEBE.

auch wenn ich dich nicht persönlich kenne, so gibt es doch sicher 1000 gründe dich wertvoll und toll zu finden, da bin ich mir sicher.
Also tue das doch auch !!! :twak: o.k. :D:D

ich weiss nicht, ob ich jetzt zu forsch rüberkomme und zu entschieden - wenn ich dich verletze, dann bitte ich um Entschuldigung. Es geschah/geschieht in guter bester Absicht.

ich schicke Dir: zuversicht, eine rosafarbene Zukunftsbrille, lebensmut, Selbstliebe in Zentner packungen, positives Denken, Streicheleinheiten, Trösterlis und Aufbauerlis.

:engel:chen

Stern 2014
09.12.2014, 21:38
Liebe Christine,
auch wenn vielleicht heute die Welt so desperat aussieht, muss das morgen nicht sein. Vorweihnachtszeit ist für etliche Menschen eine Herausforderung.
Und manches sieht von außen nur so toll aus, bei näherem Anschauen ist´s ganz unbedeutend.
Klar, hier im Forum haben die meisten ein ganz dickes Päckchen zu schleppen. Das macht betroffen.
Aber Du siehst, es gibt jede Menge Austausch und Mut! Und auch Lachen..! Und das ist gut so..
Viele teilen hier mit Dir Deine persönliche Tierliebe, für Vögel oder Hundis oder Katzen jeglicher Art.... Du siehst, hier gibt es eine weite Palette von Menschen, die einen liebevolle Begleiter haben, haben wollen und einige gehen sogar über Ländergrenzen...
Auch hier viel Lebendigkeit.
Aber ich weiß, wenn man ganz tief unten sitzt, sieht man manchmal auch diese kleinen, doch auch schönen Dinge nicht mehr. Dann können viele sagen, die Welt ist voller kleiner Schönheiten. Und man ist leer, sieht gar nix.
Dann mag es zunächst vielleicht nur ums Abwarten gehen. Okay?
Meine Vorschreiberinnen haben Dich lieb in den Arm genommen und gepäppelt. Auch ich möchte das.
Christine, lass uns wissen, wie morgen die Welt bei dir aussieht und ob Du den Hundi wiedergesehen hast.
Und: wenn Dich die Darmgeschichte Deiner Mum so umtreibt, dann her damit.
Es gibt fast nichts, was es hier nicht gibt. Dies ersetzt nicht den Arztbesuch, aber es gibt vielleicht Hilfestellungen.
GLG, sei gedrückt,
Stern 2014

Geliplie
09.12.2014, 21:56
Liebe Maxi,
Ich hatte ja mal kurz mit dir geschrieben. Es tut mir weh, zu lesen, wie es dir geht. Ich möchte einfach mal liebe Grüße hier lassen...:knuddel:

Engelchen, deine Katze wird kommen, wie meine zu mir. Je mehr du suchst, umso weiter rückt sie. Aber irgendwann wird sie vor dir stehen. Daran glaube ich.

Euch allen alles Liebe und Gute Nacht. :pftroest:

Die Geli, die auch keinen guten Tag hatte.

Maxi3
10.12.2014, 02:02
Liebes Engelchen, :engel:

Du, das wollte ich nicht, dass Du Dir so viel Zeit für mich nimmst. Du hast genug eigene Probleme und eine Familie zu versorgen.
Dazu das Pech mit Deinem Finger. Hoffentlich heilt er ganz schnell wieder!!!

Trotzdem freue ich mich sehr über Deine aufbauenden Worte, all Deine Trösterlis und guten Wünsche!!! Wie kannst Du nur denken, dass Du mich damit verletzen könntest? Nein, das Gegenteil ist der Fall.

Ich glaube, Du weißt von welcher Userin ich geschrieben habe, oder? Das geht mir so nahe!

Ich gehe seit Jahren einmal im Quartal zu einer netten Psychotherapeutin. Sie macht aber keine Therapie. Aber wenn ich sie brauche, so wie heuer im März wegen meiner ungewohnt starken Kopfschmerzen, dann steht sie voll hinter mir bzw. hat mir ein MRT und starke Tabletten verschrieben. Sie hat mich sogar abends zu Hause angerufen!!

Selbstliebe wäre wirklich ein Thema. Das kann einem wirklich kein Arzt verschreiben.
Ich habe mich nie so wichtig genommen, bekam das schon von meinem beinharten strengen Vater immer wieder eingebläut, dass ich nicht wichtig wäre etc.
Mein Ausweichventil für all meine Liebe, die aber von meinen Eltern nicht erwidert wurde, waren schon immer meine Tiere. Die durfte ich wenigstens haben, außer einer Katze. Die hasste mein Vater und wurde wieder zurückgebracht, als ich eine eingeschmuggelt hatte.

Ganz liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön!!! :knuddel:

Christine

Maxi3
10.12.2014, 02:12
Lieber Stern, :)

herzlichen Dank!! Ihr habt mich so lieb in den Arm genommen und gepäppelt, dass ich schon wieder beschämt bin.

Es freut mich, dass es Dich interessiert, wie es mit dem Hundi weitergeht. Am Dienstag hätte ich ja hinkommen sollen. Ich hoffe, dass es am Mittwoch nicht wieder so nieselt und die Beiden wieder vor Tchibo sitzen können. Das geht nur bei trockenem Wetter, weil es keine Überdachung vor dem Geschäft gibt.

Den Tod meiner Mutter habe ich bis heute nicht verkraftet. Trotz meiner problematischen Kindheit war ich die einzige, die jedes Jahr Weihnachten zu meiner Mutter gefahren ist und mit ihr Weihnachten gefeiert hat. Meine Schwestern ließen sich dort nicht blicken, obwohl sie in der gleichen Stadt wohnen und ich aus dem Ausland angereist bin. Ich habe mit 18 Jahren mein Zuhause verlassen und bin in die Stadt gefahren, in der ich seitdem lebe.

Wir hatten vor ihrem Tod viel zu wenig Zeit, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, da meine Mutter aufgrund ihrer Krebserkrankung, von der sie nichts wusste oder mir sagte, innerhalb von 2 Monaten im Krankenhaus verstarb. Sie ist beim Gassigehen mit dem Hund zusammengebrochen, Tumor hatte Darm verschlossen, Not-OP Ende November, gestorben im Januar. So viele Fragen, so vieles hätte noch geklärt werden müssen, dabei kann mir kein Therapeut helfen. Ja, wir hätten früher zusammenfinden müssen, aber das war leider nicht möglich. :sad:
Der Hund kam übrigens zu mir, weil meine Schwestern ihn nicht wollten. Die wollen aber überhaupt keine Tiere. Der damals bereits alte Hund wurde bei mir 17 Jahre alt.

Nochmals ganz herzlichen Dank, lieber Stern!

Herzliche Grüße :knuddel:
Christine

Maxi3
10.12.2014, 02:14
Liebe Geli,:)

vielen Dank für Deine lieben Grüße!

Es tut mir sehr leid, dass Du heute keinen guten Tag hattest und wünsche und hoffe sehr, dass es wieder aufwärts geht!

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

mucki53
10.12.2014, 02:41
Liebe Christine,
siehste, hier kriegste alles - Zuckerbrot und Peitsche http://www.wuerziworld.de/Smilies/win/win36.gif .
Nicht nur Deine Vögelein brauchen Dich - wir auch !!!!!!!
Ich finde es ganz lieb, wie Du Dich um das Hundi kümmerst und auch um sein Herrchen.
Leider hab ich kein wasserdichtes Mäntelchen, das ich Dir schicken könnte.
Oft bekommt man so ein längeres Radfahrer-Regencape recht preisgünstig, das vielleicht für beide reichen würde :confused:.
Achte aber bitte darauf, dass Dich das nicht zu sehr runterzieht !
Selbstliebe, Selbstbeachtung - tja, das hatte ich früher auch nicht so wirklich.
Wollte es immer jedem recht machen.
Damit ist Schluss !, habe mich von den Energiesaugern getrennt und bin darüber richtig erleichtert.
Dafür rede ich jetzt mit meinem Bauch und meinem Därmlein, irgendwann holen mich die Männer mit der Lange-Ärmel-Jacke ab http://www.wuerziworld.de/Smilies/lol/lol27.gif .
Schlaf gut, liebe Christine, und träume was Schönes :remybussi.
Und Dir, liebe Geli, wünsche ich rasche Besserung :knuddel:.

Maxi3
10.12.2014, 21:50
Liebe Mucki,:)

vielen lieben Dank für Deine Nachricht!

Ja, es ist schon schade, dass ich den Hund nicht zum Mäntelchen probieren mitnehmen kann. Er ist nicht mal gewohnt, an der Leine zu gehen. Ich habe es schon probiert, er läuft verschreckt hin und her....

Nein, es zieht mich nicht runter. Es macht mir Freude, wenn ich merke, dass sich der Hund auch über mein Kommen freut. Es ist mir auch so was von egal, falls mich mal Leute sehen würden, die mich kennen. Denen würde die Kinnlade runter fallen, wenn sie mich bei den Beiden am Boden hocken sehen würden.

Es zählt heute für mich nur noch das Wesentliche und was sich irgendwelche Leute über mich denken, das interessiert mich nicht mehr. :tongue

Liebe Mucki, hoffentlich hört Dein Därmlein auf Dich und Du wirst ganz schnell wieder gesund!

Alles Liebe, alles Gute, meine Liebe!:remybussi
Christine

mucki53
11.12.2014, 02:13
Liebes Christinchen,
siehste, DAS ist der Unterschied zwischen Dir und vielen Leuten, die wir alle kennen: Du hast HERZ, und das auf dem rechten Fleck :remybussi !!!
Lass denen ruhig die Kinnlade runterfallen, dann haben sie Gesprächsstoff für die nächsten Stunden :D.
Mit dem Mäntelchen könntest Du messen:
Körperlänge vom Übergang Kopf/Hals übern Rücken bis zum Schwanzansatz,
den Bauchumfang an der dicksten Stelle :)
und den Brustumfang über die dickste Stelle bis hinter die Vorderbeinchen.
Ich hoffe, Du hast Erfolg :prost:.
:knuddel:

Maxi3
13.12.2014, 00:40
Liebe Mucki, :remybussi

heute der erste Tag mit Sonnenschein, davor nix wie Nieselregen.
Der Hund saß wieder ziemlich lebendig da, nicht mehr so apathisch wie letztes Mal. Mein ihm geschenkter Pullover hatte sich total geweitet und hing richtig runter. Da musste dringend was Neues her.

Das Herrchen zeigte mir die Medikamente und Ohrensalbe für den Hund. Er hat eine Ohrenentzündung, bekam vom Arzt eine Spritze und muss eine Woche lang die Medikamente einnehmen. Das Medikament alleine kostete 57 €. Er war bei einer hier ansässigen Tierärztin, wie ich dem Praxis-Stempel entnehmen konnte. Also ist der Hund seinem Herrchen etwas wert und er sorgt sich um ihn.

Ich habe gehandelt und bin mit ihm und dem Hund zu einem Hundefachgeschäft gegangen. Wir haben im Geschäft fast alles anprobiert was vorhanden war. Sehr schwierig, aber der Hund bewies eine Engelsgeduld. Wenn es vorne passte, passte es hinten nicht. Ich wollte aber nicht aufgeben. Zu guter Letzt haben wir doch ein gefüttertes Mäntelchen gefunden, oben mit Plastiküberzug, falls es regnet.
Jan griff noch zu einem wirklich witzigen Schal: Weiß mit rotem Rentiermuster, aber Hauptsache warm. Jetzt sieht der Hund nicht wie von einem Bettler aus, sondern richtig vornehm.

Als ich gegangen bin, wollte der Hund unbedingt mit mir mit. Wir mussten ihn quasi von mir wegreißen, so hat er sich mit seinen Vorderpfoten an mich geklammert. Mein Herz ist so schwer, ich kann dem Hund nicht helfen, Jan gibt ihn mir nicht um keinen Preis.

Es tut mir aber gut an den Hund zu denken, denn dann vergesse ich mich selbst.
Ich habe mir eine Frist von ca. 6 Wochen gegeben, dann gehe ich privat in ein Labor und lasse meine Marker machen. Dann werde ich weitersehen und diese leidige Warterei hilft mir mein Hundi zu überstehen.

Ich wünsche Dir und Euch allen eine schöne und besinnliche Vorweihnachtszeit mit möglichst wenigen Beschwerden und Gedanken an unsere Krankheit!

Liebe Grüße :remybussi
Christine

SunnyCat
13.12.2014, 01:02
Liebe Christine,

jetzt musste ich lachen über "deinen vornehmen Hund".
Meine Kleine würde sich nicht im Traum dazu herablassen, so eine Hunde- Winterjacke zu tragen, sie würde sich sofort in einen "Stehstreik" oder auch in einen Sitzstreik begeben.
Naja, sie muss aber auch nicht auf der Straße leben.

In Sachen TM: Ich finde es gut, dass du eigenständig aktiv wirst, wenn du allzu beunruhigt bist. Vielleicht bekommst du dadurch ein Gefühl, gut für dich sorgen zu können quasi entgegen den "Widerstand" von ärztlicher Seite. Und vielleicht wirst du ruhiger durch diese Selbstfürsorge.

Denn macchs dir am WE einfach mal richtig gemütlich nach deiner guten Tat, ja?

Liebe Grüße,
Kathrin

Maxi3
13.12.2014, 23:35
Liebe Kathrin, :)

ich war gestern anschließend an meinen Besuch bei Leon am Abend in einer Lesung der Literaturwissenschaftlerin Birgit Monz. Weihnachtliche Themen. Das war Balsam für meine Seele!

Ich musste die kalten, verächtlichen Blicke aus meinem Kopf bekommen, die mir nicht nur beim längeren Marsch mit dem Bettler und Hund durch Menschenmassen und auch durch einen überfüllten Weihnachtsmarkt mit seinen Schmankerlbuden bis in das Hundefachgeschäft entgegenschlugen. Weihnachten das Fest der Liebe?? :sad:

Ja, mein Entschluss, quasi „das Heft jetzt selbst in die Hand zu nehmen“, ein festes Ziel diesbezüglich im Auge zu haben, das hilft mir sehr.
Nächste Woche mache ich meinen Weihnachtsbesuch bei meiner Psychologin. Ich werde sie ins Boot holen. Sie hat mir schon vor Jahren nützliche Tipps bezüglich der antikanzerogenen Wirkstoffe gegeben und ich befolge sie auch täglich. Der Nobelpreisträger Linus P. ist Dir sicher auch ein Begriff.

Liebe Kathrin, ich wünsche Dir einen schönen und besinnlichen 3. Advent!

Christine :knuddel:

mucki53
14.12.2014, 02:00
Liebes Christinchen,
all die mit den kalten, verächtlichen Blicken sind so arm und bedauernswert !
Sie werden nie das Glücksgefühl haben, was Dich bestimmt durchströmte, als Leon endlich ein warmes Mäntelchen hatte und sich so lieb dafür bedankte.
Ich könnte Dich dafür knutschen :remybussi!!!
Na ja, wir sind früher bestimmt auch der einen oder anderen Sache nachgejagt, die heute für uns so unendlich belanglos ist.
Unsere Werte haben sich halt verschoben und ich finde das gut, es gibt mir Kraft und Freude und das Gefühl, wirklich ZU LEBEN.
Für Deinen Besuch bei der Psycho viel Erfolg :prost:.
Wir gehen wahrscheinlich Ende nächster Woche ins TH, den Futtervorrat, Decken, Handtücher etc. abgeben.
Ich habe jetzt beschlossen, will mein Mann nochmal ein Hundle, ist es gut, wenn nicht, ist es auch gut und ich werde nicht hadern.
Wünsche Euch allen einen schönen 3. Advent :remybussi:knuddel:.

Maxi3
15.12.2014, 00:18
Liebe Mucki,:)

ja, ich war glücklich, dass wir nach langer Suche doch noch ein passendes Mäntelchen gefunden haben. Aber der Gedanke, wie es mit Leon weitergeht, treibt mich halt doch auch um. Die Entzündung der Ohren hat er ja bereits.
Sie bleiben bis 22.12. hier und kommen im Januar wieder. Es wird bestimmt noch viel kälter. Da wird das Mäntelchen nicht mehr viel helfen.

Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung ist, alles was an Deinen Hund erinnert, im Tierheim abzugeben. Da Dein Mann im Moment keinen Hund will, sollte man seinen Wunsch respektieren. Ich freue mich, dass Du damit klar kommst und nicht haderst. Das täte mir von Herzen leid!!! :sad:
Kommt Zeit, kommt Rat, denn ich bin mir sicher, dass ein Hundi Euch finden wird, wenn es so sein soll bzw. Euch bestimmt ist. Mein Leon hat mich ja auch gefunden, aber da gibt es kein Happy End, leider! Es spräche aber auch die Vernunft dagegen.
Der Hund hat ein so wunderbares Wesen, ist ein so schönes Tier. 80 % wie ein Beagle, aber viel zarter, ein schmaler Kopf beige/weiß und der Rest nur beige. Die Ohren sind auch nicht so lang.

Ich werde versuchen, außer dem Psychotermin nächsten Donnerstag auch noch einen kurzen Termin bei meinem neuen Hausarzt zu bekommen. Ich würde ihm dann die Blutwerte vom Onkodoc übergeben und ihm schöne Feiertage wünschen. Vielleicht hat er aber auch eine Meinung zu meiner TM-Steigerung.

Liebe Grüße :remybussi
Christine

Maxi3
16.12.2014, 00:48
Hallo,

jetzt muss ich wieder sachlich werden, gelle Birgit! ;)

Heute morgen habe ich spontan einen Termin bei meinem neuen Hausarzt gemacht. Obwohl er vollkommen ausgebucht war, wie es sich für einen tüchtigen Hausarzt gehört, durfte ich gleich um 15 Uhr zum Doc rein. Als Vorwand habe ich der Dame an der Pforte gesagt, ich will nur kurz dem Doc frohe Weihnachten wünschen.

Ich habe ihm den Ausdruck der Blutwerte gezeigt, und er hat ein paar interessierte Fragen gestellt. Er fand die Idee gut, dass ich in ein paar Wochen privat den TM machen lasse. Besser wäre es natürlich gewesen, wenn er mir angeboten hätte, den Test bei ihm auf Kasse zu machen. Aber egal, man kann ja nix mitnehmen.

Er sagte u. a., dass man ja erst ab einer bestimmten Größe im US etwas sehen kann. Des Weiteren sagte er, „dass man nicht vergessen darf, dass schon bei einer Tumorgröße von 1 mm bereits tausende Zellen vorhanden sind“. Also nimmt er mich ernst mit meinen Sorgen.

Er sagte auch, dass wenn der TM in ein paar Wochen wieder gestiegen ist, es bestimmt sehr gute Spezialisten geben würde, die man ja dann zu Rate ziehen könnte.

Dass ich den Darm und Magen im nächsten Quartal spiegeln werde, habe ich auch erwähnt. Da meinte er aber, das sollte man alle 5 Jahre machen. Nein, das geht bei mir aber gar nicht, da bei mir schon Vorstufen in den letzten Jahren herausgeschnitten wurden. Hoffentlich bekomme ich von ihm eine Überweisung dafür, denn bei meiner letzten Spiegelung wurde explizit eine 2-Jahresfrist empfohlen und das wäre dann 2015.

Zu meinem Fläschchen guten Rotwein von einer speziellen Weinhandlung sagte er auch nicht nein.
Sehr nett fand ich auch seine Bemerkung, dass er für mich Weihnachten mitfeiert, als ich ihm sagte, dass für mich heuer Weihnachten ausfallen wird!

Liebe Grüße :winke:
Christine

Stern 2014
16.12.2014, 14:00
Liebe Christine,
heute habe ich kurz Zeit, mich einzuklinken.
Es hat sich ja einiges getan: Hundi hat Mäntelchen und Du hast beschlossen, das Heft in die Hand zu nehmen und warst sogar schon beim Hausarzt. Pflichte Dir bei, ein Haustier ist eine ganz großer Therapie- und auch Lebensbegleiter. Habe im Übrigen einer meiner Großmütter, die alleine lebte, nur mit Hundis gekannt. Gerade im hohen Alter waren diese für sie viel wert.

An Deine psychologischen Unterstützung möchtest Du auch ran. Klasse.
Dinge, die einem immer wieder umtreiben, kann man, so meine persönliche Überzeugung, angehen. -Auch wenn so manches einfach vorgegeben ist.
Um damit, sage ich mal gesünder/ besser (?) umgehen zu können.

Ich schau immer mal wieder bei Dir/ Euch rein.
LG an Dich & Euch MitleserInnen

Stern 2014

P.S: Du benötigst, falls Du in keinem DMP-Programm oder KK-Spezialprogramm bist, keine Überweisung. Du kannst beim FArzt angeben, dass Du einen Arztbericht für den Allgemeinmediziner möchtest.

Maxi3
16.12.2014, 19:59
Lieber Stern, :)

ich schreibe ja nicht nur, um mich zu erleichtern, nein, es freut mich auch sehr, wenn es so nette Mitleserinnen gibt!

Es stimmt, vieles ist einfach vorgegeben, aber trotzdem fühle ich mich besser, wenn ich jetzt selbst aktiv werde und nicht widerstands- bzw. tatenlos auf mein Ende zusteuere. So lange halt die Kraft noch da ist...

Ich bin in keinem DMP-Programm oder KK-Spezialprogramm. Du meinst wirklich, dass ich zur Magen- bzw. Darmspiegelung keine Überweisung benötige? Einfach nur um einen Arztbericht für den Hausarzt bitten? Das wäre wirklich eine Erleichterung für mich.

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

Stern 2014
17.12.2014, 00:18
Liebe Christine,
Du hast freie Arztwahl und eine Überweisung ist nicht notwendig.
Gruß!

Maxi3
17.12.2014, 23:23
Liebe Stern,:)

herzlichen Dank!!!

Christine :knuddel:

Maxi3
23.12.2014, 18:10
Hallo Ihr Lieben, :1luvu:

ich möchte mich an dieser Stelle bei Euch für die guten Wünsche und die selbstlose Hilfe in all den Jahren bis heute bedanken.
Ohne Euch und dieses Forum stünde ich vollkommen hilflos mit meiner Erkrankung da. Das musste ich einfach mal loswerden!!!

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen ein wunderschönes, besinnliches Weihnachtsfest mit Euren Lieben und alles erdenklich Gute im Neuen Jahr!

Herzliche Grüße :knuddel:
Christine

mucki53
24.12.2014, 02:41
Liebe Christine,
es tut mir so leid, dass es Dir nicht gut geht :o:knuddel:.
Aber Du hast Deinen Kampfgeist nicht verloren, das ist ganz wichtig !
Wenn ich nur wüsste, wie ich Dich ein bissl aufheitern kann...
Ich kann Dich nur ganz doll drücken http://www.wuerziworld.de/Smilies/lv/lv19.gif und Dir trotz allem ein schönes Weihnachtsfest wünschen.
Eine höhere Macht fängt uns immer wieder auf und mutet uns nicht mehr zu, als wir ertragen können.
Auch, wenn das manchmal an unsere Grenzen geht und wir denken, es geht nicht mehr.
:1luvu::1luvu::1luvu:

Maxi3
26.12.2014, 23:19
Hallo meine Lieben,

eigentlich hätte ich Grund zur Freude. Ich habe am 22.12. spontan meinen TM privat messen lassen. Ich wollte noch vor Weihnachten wissen, ob der TM weiter steigt. Er ist jetzt 9.
Ich habe schon einige Male meinen TM im Abstand von ca. 2 Wochen zu meinem Onkologen dort messen lassen. Obwohl das Labor vom Onkodoc mit Roche misst und das privat aufgesuchte Labor mit Abbott, die Werte waren immer gleich. Also kann ich davon ausgehen, dass mein TM vom 3.12. beim Onkodoc von 11 auf 9 gesunken ist.

Ich habe hin und her überlegt, ob ich darüber schreiben soll, was mir zurzeit so zu schaffen macht... Es geht um eine Frau, die zur gleichen Zeit wie ich im gleichen Krankenhaus 2010 operiert und wie ich auch anschließend in ein weiteres Krankenhaus in Oberbayern verlegt wurde. Wir haben uns angefreundet, sie wohnte in der gleichen Stadt wie ich. Sie hatte von Anfang an nur Angst, Angst und wieder Angst. Sie wohnte wie ich alleine.

Nach der Erst-Op ein Stoma, das man aber wieder hätte zurück verlegen können. Sie wollte das nicht, weil sie mit dem Stoma besser zurecht kam als mit ihrem problematischen Darm.
Nach ca. 2 Jahren ein Rezidiv, Milz raus etc. Es wurde ihr gesagt, mit Chemo 3 Monate Lebenszeit mehr. Sie lehnte die Chemo ab. Dann aufgrund der schweren Angstattacken Aufenthalt in der Psychiatrie.

Ich habe alles versucht, sie zu motivieren. Ich habe ihr gesagt, dass diese Prognosen überhaupt nicht bindend sind. Ich habe ihr erzählt, dass ich hier im Forum von so vielen Frauen gelesen habe, die solche Prognosen widerlegt haben. Sie selbst hatte kein Internet und wollte auch keines.
Ich habe sie zu meiner Allgemeinmedizinerin geschickt, die mir die Mistel bis heute verschreibt. Gut, die Mistel wollte sie nicht, aber ich hoffte auf irgendeine Motivation durch die sehr einfühlsame Ärztin. Aber da ging sie auch nur einmal hin. Es ging ihr psychisch sehr, sehr schlecht. Sie sagte immer nur, sie kann nicht mehr, sie kann nicht mehr!

Ich beschwor sie, sich nicht aufzugeben. So verging wertvolle Zeit. Dann kam die Phase, wo ich merkte, dass sie mir quasi übel nimmt, dass ich nicht so krank wie sie bin bzw. noch kein Rezidiv hatte. Das habe ich wegen diverser Bemerkungen spüren können. Ich habe daher zu ihr gesagt, ich bin immer für sie da und wenn sie mich braucht, soll sie sich melden, aber ich ziehe mich zurück. Das war bereits Anfang des Jahres.

Am 22.12. habe ich sie angerufen, um ihr frohe Weihnachten zu wünschen. „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Da habe ich ihren Sohn angerufen und mit der Schwiegertochter gesprochen. Sie sagte mir, die Anna (Name geändert) wollte nicht mehr und sie ist bereits im Juli verstorben. 4 Jahre nach der Diagnose. Dann erzählte sie mir ausführlich, wie es dazu kam.

Sie musste aufgrund einer schweren Angstpsychose in die Psychiatrie eingeliefert werden.
Wieder Zuhause erlitt sie einen Schlaganfall, sie konnte dann aber wieder selbstständig essen, sprechen und gehen. Sie wollte aber sterben und hat die Lippen fest aufeinander gepresst, wenn man sie im Krankenhaus zum Essen ermuntern wollte. Zu einer Chemo kam es auch nicht mehr.

Es tut mir so weh, dass ich ihr nicht helfen konnte. Ich bin sicher, Sie hätte nicht bzw. nicht so früh sterben müssen, wenn nicht diese Riesenangst ihr die Kraft genommen hätte. Ich habe alles versucht mit Beispielen, dass ein Rezidiv nicht das Ende bedeuten muss etc. Ich hätte noch mehr versuchen müssen, um sie zu überzeugen. Aber so ist eine wunderbare Frau viel zu früh quasi ihren Ängsten erlegen. Sie hat ein Baumgrab am Waldfriedhof, so wie sie es sich gewünscht hat. Ich werde sie dort besuchen.

Ich bin nachts aufgewacht und musste sofort wieder weinen. Es tut mir so leid für sie. Ich kann mich überhaupt nicht über mein gutes TM-Ergebnis freuen. Es ist im Moment so unwichtig für mich geworden.

Liebe Grüße an Euch alle! :sad:
Christine

schnecki2014
26.12.2014, 23:41
Liebe Christine!

Lass dich erstmal feste :knuddel:, es tut mir sehr leid, dass du deine Freundin so früh verloren hast. Weine ruhig und lass die Trauer zu,
aber du bist daran nicht Schuld!!!! Du hast dich so gekümmert, Hilfe angeboten und warst für sie da. Bitte, es ist schlimm, aber vergiss dich nicht, du bist auch wichtig und du lebst.
Versteh mich nicht falsch, ich weiß, wie es ist eine Freundin zu verlieren. Meine ist mit 33Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen, einfach so. Wenn ich heute an dieser Stelle vorbei fahre bin ich immernoch tief traurig, das sind nun schon 8 Jahre her.
Das ist nicht vergleichbar, ich weiß. Aber was du machen konntest hast du getan, so lese ich es aus deinen Worten heraus.
Ich drück Dich und hoffe, dass du trotz der verstàndlichen Traurigkeit nach vorn schaust und dich nicht vergisst. Gratulation zum tollen TM:remybussi
schneckili

Geliplie
26.12.2014, 23:49
Liebe Christine
Als "nur" angehörige steht es mir vielleicht nicht zu, hier mal "auf den Tisch zu hauen". Was mit dieser Frau passiert ist, ist schrecklich und furchtbar. aber: denk doch bitte endlich mal an dich. Dein TM ist gesunken, du wolltest es vor Weihnachten wissen. Und jetzt das. Du machst dir mehr Sorgen um deine Vögel als um dich. Du ziehst dich runter am Schicksal anderer. Das geht so nicht. Daran, dass du deine TM unbedingt wissen willst, merkt man ja, dass du leben willst. Also bitte: denk jetzt mal an allererster Stelle an dich! Besuch den Hund, liebe deine Vögel, fahr zum baumgrab, das ist was schönes, meine Eltern haben auch eins. ich verstehe das alles, aber bitte! Sei bitte froh, dass es bei dir gut auszieht und genieße bitte ein bisschen dein Leben. Du hättest bei "Anna" nichts ändern können, sie wollte es nicht, du hast alles getan. Du hättest nicht mehr tun können.

Bitte kümmere dich um dich und das, was dir gut tut.

Wenn ich dir zu nahe getreten bin, dann ist das so und ich hoffe, dass du es mir nicht allzu übel nimmst.

Dein TM Ergebnis IST wichtig.. Für uns hier. Weil wir dich mögen und brauchen. :knuddel:

Deine Geli

berliner-engelchen
26.12.2014, 23:52
Liebe Christine,

noch schnell bevor ich ins Bett verschwinde, ein paar kurze Gedanken meinerseits zu Deiner Geschichte.
Das wichtigste zuerst: damit liegst du nicht richtig "Ich hätte noch mehr versuchen müssen, um sie zu überzeugen."
:boese::boese::boese:
Nein, das ist nicht richtig. Du hast A., nennen wir sie einmal so, wichtige Dinge angeboten: ärztliche Hilfe, deine Freundinnen-Unterstützung, den Ort, wo sie Hilfe zur Selbsthilfe finden kann (nämlich hier bei uns).

Irgendwann ist Schluß. Es ist und bleibt IHR Leben. jeder ist für sein Leben und das, was er daraus macht, selbstverantwortlich. Und wenn jemand beschließt, dass er damit nicht leben kann oder mag, dann finde ich, muss man das respektieren.
Das mag manchmal entsetzlich traurig sein. Aber der eigene freie Wille zählt dabei alles.
Es ist und war Ihre Entscheidung, Hilfe nicht annehmen zu wollen. Sie hat ihr Leben gelebt, und DU kannst das einfach in letzter Konsequenz nicht beeinflussen. Wenn jemand mit einer Diagnose einfach nicht leben kann oder will -- dann ist es DEINE Aufgabe, das zu akzeptieren.
Liebe Christine, es ist nur aus DEINEr Perspektive traurig. Tut mir leid, wenn ich das so deutlich sage. Aber es ist eigentlich KEIN Grund für dich zu weinen - denn A. hat so gehandelt, wie sie es für richtig empfunden hat.
Das müssen wir akzeptieren.

Wichtig und von entscheidender Bedeutung ist, was DU mit DEINER Diagnose machst. Das soll für dich immer im Mittelpunkt stehen!!!

Und DU hast allen Grund zu grosser Freude.
:prost::prost::prost::prost::prost:
Zum einen warst du so mutig und hast kurz vor Weihnachten noch den TM bestimmen lassen. DU hast den zeitpunkt bestimmt, DU bist tätig geworden und DU bist belohnt worden: es ist ein super spitzen wert, der für dich Anlass zu großer Freude sein sollte.

Du kannst und sollst jubeln, Dich freuen für Dich und für die Flatterlinge,
das ist ein WErt in bestem Normalbereich - :prost::prost::prost:
einfach nur wunderbar.
es bestärkt dich darin, dass du alles richtig machst. Weiter genau so!!!

(Menschen wie ich beispielsweise würden ALLES für solch ein ergebnis geben). Mir wäre es wie ein göttinnengeschenk, das ich mir durch keinerlei dunkle Gedanken trüben lassen würde.

Wir lassen Menschen hinter uns, die einen anderen Weg gehen mußten als wir. Dieser ist manchmal traurig und gerade ich, die ich hier schon ganz ganz enge Freundinnen verabschieden musste, weiß, wie wichtig die Trauer um die lieben Menschen ist.
Aber Du hast auch eine Verantwortung Dir und uns gegenüber, DEIN EIGENES Leben gut zu leben !!!!

Von daher kann ich deine Aussage "Ich kann mich überhaupt nicht über mein gutes TM-Ergebnis freuen. Es ist im Moment so unwichtig für mich geworden." nur strikt ablehnen!!! :twak::twak::twak::twak:

Du hast so viel Grund, dich des Lebens zu freuen :):):):)
:augendreh:augendreh:augendreh:augendreh
:grin::grin::grin::grin::grin:
es ist wunderbar, ein geschenk und eine Verpflichtung. und ganz und gar nicht unwichtig.

Sorry, aber als palliativ erkrankter mensch musste ich das mal so deutlich sagen.

Also auf: :prost::prost::prost::prost:
Sekt für Dich und in die Wassernäpfe der Flatterlis. :augendreh:augendreh

Liebe Grüße
:engel:chen

flipaldis
27.12.2014, 01:16
Hi Mucki,
ich weiß nicht, ob außer mir noch jemand hier rumgeistert, aber
D U B I S T N I C H T S C H U L D.
Du hast mehr für eine Fremde getan als du musstest. Auch wenn wir es besser wissen, wir dürfen unsere Mitmenschen nicht missionieren.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie weit er gehen will und kann. Wenn deine Bekannte entschieden hat, dass es für sie das Ende ist, ist es I H R E Entscheidung und die dürfen wir nie in Zweifel ziehen, denn sie wollte es so.
Schlaf gut
flipaldis

mucki53
27.12.2014, 02:23
Du meinst Christine, nicht mich, liebe flipaldis.
Liebe Christine,
meine Vorschreiberinnen haben eigentlich schon alles geschrieben, genauso denke ich auch.
Du bist so eine mitfühlende liebe Frau, aber Du kannst anderen ihre Entscheidungen nicht abnehmen, auch, wenn diese traurig sind :knuddel:.
Du hast alles Menschenmögliche für A. getan, aber sie war halt so in ihren Ängsten und Vorstellungen gefangen, dass niemand sie da rausreissen konnte, nicht mal die Familie oder die Psycho-Docs !!
BITTE denk an Dich und freu Dich wie wir alle über Deine tollen TM-Werte :).
Wir mögen und brauchen Dich doch, Du Liebe :knuddel::1luvu:.

Maxi3
27.12.2014, 04:14
Liebe Schneckili, Geli, Engelchen, flipaldis und Mucki! :1luvu:

Ich konnte nicht schlafen, schaue ins Forum rein und sehe Eure lieben Antworten und bin total gerührt!
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll! Ich wollte nicht, dass Ihr Euch solch große Mühe macht, mich hier aufzurichten. Das schlechte Gewissen nagt schon wieder an mir. Eure Worte haben mich sehr nachdenklich gemacht. Ich sollte wirklich dankbar sein, dass es mir im Verhältnis zu vielen anderen Lieben hier doch vergleichsweise gut geht.

Es hat mir aber sehr gut getan, diese Geschichte hier niederzuschreiben. Ich bin so froh, dass ich Euch hier habe. :kuess:
Fakt ist aber, dass auch ich ungeheuer große Ängste habe, denn sonst hätte mich der TM-Anstieg nicht so verunsichert. Fakt ist aber auch, dass selbst ein kleiner, aber stetiger Anstieg ernst genommen werden muss. Ich habe nämlich mit der Ärztin vom Labor sprechen können und die sagte mir, dass das sehr oft der Beginn eines Rezidives sei.

Jetzt schreibe ich Euch doch noch über das Hundi. Da fehlt mir leider auch die nötige Härte, und ich weiß nicht, wie das jetzt weitergehen soll. :(
Leider liegt bei uns bereits Schnee, der auch liegen bleibt. Schlecht für das Hundi!

Letzten Freitag, 19.12., es war unnatürlich warm hier in der Stadt, habe ich ihn das letzte Mal besucht, da er über die Weihnachtsfeiertage heim fuhr. Da habe ich auf einmal neue Töne vom Herrchen vernommen. „Ich bin korrekte Frau, gute Frau etc“. Er war wie ausgewechselt und ich durfte auf einmal sogar ohne ihn in den nächsten Park mit Hundi gehen. Mit einem kleinen Rassehund gab es bald eine lautstarke Auseinandersetzung! Gut, dass beide an der Leine waren. Auf einmal zog er aber ziemlich in die Richtung aus der wir gekommen waren und wollte wieder schnell zu seinem Herrchen zurück. Also hängt er am Herrchen.

Dann machte das Herrchen mir das Angebot, dass ich den Hund vom 30.12. bis ca. 9.1. bei mir behalten könne. Er fährt in dieser Zeit nach Hause. Ich fiel aus allen Wolken und fragte ihn, was danach käme. Er sagte, dann kommt der Hund natürlich wieder mit ihm zum Betteln auf die Straße, also auch im Winter. Er hätte seine Wohnung verloren und seine Kinder würden bei seinem Bruder in der Slowakei wohnen.

So einfach geht das aber alles nicht, denn wenn der Hund zu mir kommt, muss das vorbereitet sein. Das heißt, ich muss zu Hause bei ihm bleiben bzw. ihn mitnehmen können. Das geht schon deshalb nicht, weil Anfang Januar endlich mein Zahnarzt wieder in seiner Praxis anwesend ist, denn der pendelt zwischen seinen Praxen in Dubai und hier hin und her. Den Termin kann ich auf keinen Fall sausen lassen. Ich kann aber den Hund nicht unbeaufsichtigt in der Wohnung lassen, denn er kann ganz schön laut kläffen. Die Papageien müssten auch ganz langsam an ihn gewöhnt werden.

Meine größte Angst ist aber, dass er dann wüsste, wo ich wohne. Ich kann schlecht den Hund für einige Tage mitnehmen und ihm nicht sagen, wo ich zu finden bin. Wenn ich den Hund für immer bekäme, würde ich einen Vertrag machen, ihm Geld geben und den Hund einfach mitnehmen. Er würde nie erfahren, wo wir dann sind. Im Telefonbuch stehe ich nämlich auch nicht.
Ich habe inzwischen doch Bedenken, dass ich als alleinstehende Frau gewisse Risiken eingehen würde. Mehr brauche ich dazu sicher nicht sagen.

Ich bin schon seit vielen Jahren Mitglied bei der „Gewerkschaft für Tiere“. Heute habe ich mit der mir gut bekannten zuständigen Dame telefoniert. Sie sagte, da könne man nichts machen, denn die dürfen betteln. Wenn man einen Hund rettet, kommt der nächste usw. Also, von dort ist auch keinerlei Hilfe zu erwarten. Sie meinte dann nur, es ist aber gut, wenn ich den Hund mit Essen unterstütze.

Jetzt werde ich mich am Samstag auf die Suche nach ihm begeben. Bei Schnee sitzt er nicht vor dem angestammten Platz vor Tchibo, sondern an einem überdachten anderen Platz. Sagte er jedenfalls. Essen bringe ich hin, aber wie das alles weitergeht, weiß ich jedenfalls nicht. :confused:

Liebe Grüße und nochmals ganz vielen herzlichen Dank!!! :remybussi:knuddel::remybussi:knuddel:

Christine

Edeka
27.12.2014, 17:47
Liebe Christine,

ich habe eine zeitlang immer wieder einen Pflegehund einer Freundin bei mir gehabt. Es hat sich eine enorme Nähe zwischen mir und dem Mausezahn entwickelt. Mittlerweile ist das sieben Jahre her und ich leide immer noch Rotz und Wasser, weil wir nicht miteinander sein dürfen.
Die Freundin ist nicht mehr meine Freundin, sie war eifersüchtig auf die enge Verbindung zwischen ihrem Hund und mir und ... naja.. so war das. (der Hund war aber nicht der Grund für das Ende der Freundschaft)

Christine, kann es sein, dass der Hund bei seinem Herrchen sein möchte? Du hattest auch irgendwann mal geschrieben, dass er den Kopf unter seinen Arm geschben hatte und sich Dir nicht zugewedet hat. Bitte gucke Dir das Dir zuliebe nochmal an. Vielleicht ist es nicht Dein Hund...
Es klingt für mich eher nach Bedarf nach Reduktion, es ist ohnehin alles grad ziemlich viel und passt nicht so richtig..
Vielleicht stehen die Zeichen gerade auf alles in Ruhe überdenken? Nicht nur bei mir, sondern auch bei Dir?

Ich umarme Dich, Christine!
Edeka

berliner-engelchen
27.12.2014, 22:40
Liebe Christine,

bitte sieh dich vor - wie du selbst schon schreibst, solltest Du keinerlei Risiko eingehen. Der Mann hat kein Interesse, Dir etwas Gutes zu tun, es geht ihm ausschließlich um sich selbst. Da ist der Hund immer nur Mittel zum Zweck ....

Wenn Du wirklich einen Hund "retten" möchtest, dann nimm eine rumänischen, russischen etc. Straßenhund bei Dir auf. Dann läuft die Vermittlung korrekt und Du brauchst keine Angst haben.

Leo ist keine ganze und keine halbe Lösung. Er hat einen Besitzer. Wenn der Mann den Hund verkaufen möchte, hätte er das wohl schon getan.
Wenn Du einen Hund möchtest, dann solltest Du Dir das klar machen, und dann realisieren. So verletzt Du dich nur selbst, indem Du eine Situation aufmachst (Beziehung zu so einem Hund aufbaust), die kompliziert ist und nicht bewältigt werden kann. :boese:

Noch einmal zu den Verhältnismäßigkeiten des Tumoranstiegs:
steigt ein TM WErt dreimal in Folge - im Abstand von mehreren Wochen -
um mehr als das doppelte, ohne dass in der Bildgebung etwas zu sehen ist, dann geht man klinisch von einem Rezidiv aus.
Alle Schwankungen innerhalb des Normwertes bis 35 sind normal und deuten nicht auf ein Rezidiv hin!! Würdest Du jeden Tag messen, könntest Du diese Schwankungen gut beobachten. Auch wenn Du 2-3 Gläser Wasser trinkst, kannst Du den TM beeinflussen - er fällt dann aufgrund Blutverdünnuung.

Deine Ängste treiben dich irgendwohin und ich glaube so aus der Ferne und virtuell natürlich nur, dass Du dich ihnen stellen solltest und daran arbeiten solltest, sie in den Griff zu bekommen.

Es gibt eigentlich NICHTS, was dich daran hindert, ein glückliches, schönes Leben zu haben, außer Dingen, die Dein Kopf kreiert und das ist doch traurig!!

Liebe Grüße von
Birgit

Claud
28.12.2014, 00:11
Hallo liebe Christine,

deinen Wunsch diesem Hund zu helfen und ihn zu dir zu nehmen kann ich gut verstehen.
Ich habe zwei Hunde aus dem Tierschutz geholt. Meine ältere Kleine wurde vor 7 Jahren von einem Autobahnparkplatz gerettet, meine neue Schäfermix-Hündin kommt aus Griechenland, also eine Straßenhündin.

Ich wohne neben einer Tierschützerin, die jede Woche Tiere in Not aufnimmt und dann weitervermittelt. Mir fällt es schwer täglich diese Hunde zu sehen, diesen Blicken kann ich kaum widerstehen.
Wenn dein Wunsch nach einem Hund so groß ist könntest du mit verschiedenen Tierschutzorganisationen Kontakt aufnehmen.

Ich glaube, es ist Sehnsucht nach dieser unschuldigen Treue eines Hundes und der Wunsch ein Tier zu retten oder zu beschützen, das berührt dich ganz tief in deinem Herzen.

Aaaber !!der Kontakt mit dem Besitzer ist nicht ungefährlich und er benutzt diesen Hund vielleicht als Köder für Menschen mit Herz. Bei dem Anblick eines Hundeblicks wird man leichtsinnig. Die Spendenbereichtschaft wird dadurch größer.
Ich möchte dich nicht kritisieren, bitte versteh mich nicht falsch. Sei bitte vorsichtig.

lg
Claudia

Maxi3
28.12.2014, 03:14
Liebe Edeka, :)

ich bin nicht der Typ, der unüberlegt handelt. Es geht auch nicht mehr darum, den Hund auf Biegen und Brechen zu mir zu holen. Es geht mir nur um das Wohl des Hundes.

Es tut mir wirklich sehr leid für Dich. Ich kann gut nachvollziehen, wie sehr Du den Hund, Deinen Mausezahn, vermisst. Aber es ist auch für einen Hund nicht leicht, zwischen zwei Plätzen zu wechseln.
Deshalb habe ich auch den Vorschlag meiner Nachbarin abgelehnt, mit ihr zusammen einen Hund zu halten. Sie ist Mitglied eines renommierten Orchesters und daher auch mit Gastspielen weltweit unterwegs. Daher wollte sie sozusagen ein „dogsharing“ machen. Da käme ja der Hund ganz durcheinander !!!



Liebe Birgit, :) liebe Claudia, :)

Leon wäre für mich der einzige Hund, der noch für mich infrage gekommen wäre. Ich will keinen Hund mehr, egal woher. Ich habe mich bei Leon in der Pflicht gefühlt, ihm helfen zu müssen. Ich gebe es zu, es war aber auch Liebe auf den ersten Blick! Er ist nicht der typische Straßenhund, er ist nicht so robust und die Kälte macht ihm zu schaffen. Kein anderer Bettler hatte heute einen Hund dabei. Leon hat heute so jämmerlich trotz Mäntelchen vor Kälte gezittert. Er war ganz apathisch!!!

Die Weihnachtstage waren sie zu Hause in der Slowakei und kamen heute wieder. Er saß ein paar Häuser weiter wie sonst, direkt an der Häuserwand vor einem Schaufenster. Leider in keiner Nische bzw. Hauseingang, wo es weniger gezogen hätte. Es war richtig kalt und feucht, da es leicht schneite. Er sagte, seine Frau wäre auch da; wir gingen zu ihr und anschließend in einen Schnellimbiss.
Es war nicht mehr die Rede davon, dass ich den Hund vom 30.12. bis 09.01. nehmen sollte, wenn sie in dieser Zeit wieder heimfahren. Sie ist eine ganz zerbrechliche, nette und sauber gekleidete Person. Leider spricht sie überhaupt kein deutsch. Mit ihm kann ich mich quasi mit „Händen und Füßen“ verständigen. Ich sagte ihm, dass er im Januar nicht zum Betteln kommen soll, das hält der Hund nicht aus!!! :angry:Er soll ohne Hundi kommen. Nein, es geht nur mit. Er hat kein Geld für Miete, er muss kommen. Hat schon 2 Monate die Miete nicht bezahlt, seine Kinder wären schon beim Bruder untergekommen.(???)

Sie ging anschließend wieder zu ihrem Platz und wir zu dem Platz, wo Jan seine Decke usw. liegen gelassen hatte. Ich bringe ja jedes Mal Wurst für den Hund mit. Zum Abschied sagte er, ich soll schon am Montag wieder kommen und wir gehen zur Post?!? Ich weiß jetzt nicht, habe ich ihn richtig verstanden oder wie er das gemeint hat. :(Das würde mich noch interessieren und so werde ich am Montag hingehen. Er sagte irgendwas von meinem Namen und seinem Namen und Geld überweisen. Soll ich ihm für eine Überweisung beim Ausfüllen des Formulars helfen, soll ich von meinem Konto auf seines in der Slowakei überweisen, soll ich die ausstehenden Mieten zahlen, dass Hundi nicht mehr in die Kälte Januar bis März kommen muss????? Wieso soll ich überweisen, wenn ich damit gemeint wäre und wieso soll ich es ihm nicht an Ort und Stelle persönlich geben?

Jetzt geht die Angelegenheit dem Ende zu. Ich schaue noch Montag hin, um was es geht. Wenn der Hund bei Eis und Schnee im Neuen Jahr dort wieder sitzen muss, lasse ich mir bis dahin was einfallen!!! :angry:Das Motto meiner Tierschutzorganisation „Gewerkschaft für Tiere“, lautet wie folgt: „Nicht nur reden, sondern handeln! Nicht protestieren, sondern verhindern!“

Dass ich es nicht vergesse, liebe Birgit, über den TM mache ich mir im Moment keine Sorgen. Ich gehe erst wieder im März zum Onkodoc, bis dahin ist das Thema auf Eis gelegt. ;)
Mir kommt halt leider immer wieder die Bemerkung von der Chefärztin der Klinik in Oberbayern in den Sinn, „dass ich die Zeit, die mir noch bliebe, genießen sollte. Die Frage, welche Nachsorge für mich in Frage käme, sollte ich mir erst gar nicht stellen“.

Meine Gedanken kreisen jetzt eher um gute Vorsätze für 2015. Fitness wäre z. B. ein Thema. Mein Vertrag vom Fitnessstudio läuft noch bis Sommer und da gilt es immer wieder, den inneren Schweinehund zu besiegen.

Alles Liebe, alles Gute für Euch!!! :knuddel::knuddel:
Christine

Tündel
28.12.2014, 08:37
Hallo Christine!

Welch blöööder Spruch!
Natürlich genießt du die nächsten 50 Jahre!
Auf einen so blöden Spruch wie von dieser Dame kann man ja nur noch blöder antworten!
Das ist ja fast so, wie: "Haben Sie Ihr Testament schon gemacht?" Ich sag dann immer: "Schon vor 30 Jahren, Sie auch? Es könnte doch plötzlich jemand durchdrehen!"
Oft gucken sie dann :eek: :eek: :eek: und entschuldigen sich dann!

Oder du sagst, dass du sie zu deinem 100. einlädst! Falls sie dann noch da ist. Wirkt auch!

Ich kämpfe ja selber mit diesen Ängsten, wie eigentlich alle hier. Ich glaube, dass das daran liegt, dass uns Erkrankten die Endlichkeit und Lebensgefährlichkeit unseres Daseins direkt vor Augen geführt wird. Wer nicht krank ist, der lebt in den Tag, denkt nicht drüber nach, wann, wie und wo es zu Ende geht, hofft nur, dass es so geht wie bei Udo Jürgens - schnell und schmerzlos! Wir wissen, dass es so sein kann, aber oft nicht so sein wird, denn wir haben den Tod gesehen, oft und wie er scheußlicher kaum sein kann!

Aber auch wir wissen nicht, wie, wann und wo! Auch bei uns kann es schnell und schmerzlos gehen, uns kann der Trecker holen....
Und deshalb genießen wir jeden Tag!

:pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest:

Und, liebe Maxi-Christine, bitte sei vorsichtig mit Mann und Hund, das liest sich für mich doch etwas sonderbar!

Maxi3
28.12.2014, 22:14
Hallo Tündel, :)

40 Jahre wären nicht schlecht. Ich denke da an meine Vögel. Mein Weibchen wird heuer 20 Jahre alt und wenn diese Vögel 60 Jahre alt werden können, dann würde es schon passen. Für das Männchen würde es nicht reichen, denn der ist erst 16...

Über den Trecker mache ich mir bei der derzeitigen Witterung weniger Gedanken. Da käme eher der Schneepflug infrage, nicht wahr? ;)

Jetzt habt Ihr sicher genügend Schnee und die Skisaison kann starten. Hoffentlich klappt das mit dem Skifahren. Die Skisaison hat ja erst begonnen.

Wie das morgen wird, weiß ich noch nicht. Ich darf gar nicht daran denken, dass der Hund morgen wieder von früh bis spät bei dieser Wetterlage im Freien sitzen muss. Aber vorsichtig werde ich auf jeden Fall sein...

Servus! :winke:
Christine

Gast1
29.12.2014, 13:02
Liebe Christine,

ich möchte Dich ebenso wie Tündel und Birgit bitten, bezüglich des Umgangs mit dem Bettler sehr vorsichtig zu sein, denn ich kenne durch meinen Beruf viele Menschen, die aufgrund ihrer Gutmütigkeit auf einmal in einer bösen Falle saßen, z.B. wegen Geldwäsche angeklagt wurden, weil sie Fremden ihr Konto für Überweisungen zur Verfügung stellten. Diese Menschen waren danach vorbestraft und hatten hohe Schulden!

Nun ein Themenwechsel zu etwas Erfreulicherem so kurz vor Neujahr:
Deine beiden Papageien sind ja richtig junge Spunte gegenüber meiner Mohrenkopfdame, die sich vielleicht irgendwann doch noch verstehen werden. Lustig finde ich, dass der eine in Deinem Bett schlafen will. Das kenne ich, denn ich hatte vor 40 Jahren in einem tropischen Land einen kleinen Papagei, der das auch wollte. Er flog frei im Haus herum und saß sogar auf meiner Schulter, wenn ich zum Einkaufen unterwegs war. Leider durfte ich ihn aus Artenschutzgünden nicht nach Deutschland mitnehmen.

Hier in Berlin gab es in Charlottenburg am Lietzensee einen Tierarzt, der seinen Kakadu im Sommer frei fliegen ließ, jedoch jede Haftung für den Schaden ablehnte, weil die Menschen den Vogel gefälligst nicht anlocken sollten. Der Kakadu wollte aber spielen, z.B. liebte er Blumenköpfen bei meiner Freundin auf der Terasse, die natürlich keine Schadenersatzansprüche stellte, weil der Kakadu so drollig war - der Vogel dürfte noch leben, aber sein Herrchen ist leider umgezogen.

Ich habe mich das in Deutschland nie getraut, denn bei dem vielen Verkehr und evt. böswilligen Nachbarn war mir die Sache zu gefährlich, Dir sicherlich auch?

Ich wünsche Dir für 2015 weiterhin viel Spaß mit Deinen beiden Fliegern und viel Erfolg beim Bekämpfen des Messidrecks(danke Tündel)

Gisela

Maxi3
29.12.2014, 23:35
Liebe Gisela, :)

vielen Dank für Deine lieben Zeilen.
Auch ich wünsche Dir viel Erfolg beim Bekämpfen des „Messidrecks“!!!!

Ich habe meinen Vögeln zu danken, dass ich durch ihre unerschütterliche Liebe doch noch irgendwie über die Weihnachtsfeiertage gekommen bin.
Der erste Partner für mein Weibchen war auch ein Mohrenkopfpapagei. Hat Deiner auch schon die halbe Wohnung zerschreddert?? Das würden meine Graupis niemals schaffen!
Mein Mohrenkopfmännchen hat sich aber vor meinem Graupapageiweibchen sehr gefürchtet und so kam er an einen anderen guten Platz. Mein Weibchen ist leider flugunfähig, liebt es nicht so sehr, auf der Schulter spazieren getragen zu werden. Mit dem Graupapageimännchen bin ich viele Jahre draußen auf der Schulter in einem weitläufigen Forst am Stadtrand spazieren gegangen. Immer problemlos. Vor ca. 5 Jahren kurz vor Weihnachten ist er versehentlich schwungvoll an meiner Schulter vorbeigeflogen, als ich vor dem offenen Fenster stand. Es war um 20 Uhr und es war schon stockdunkel draußen. Er saß auf dem Hausdach und da ihn ein Feuerwehrmann mit dem Strahler anleuchtete, bekam er Panik und flog davon. Lt. Feuerwehr hatte es ca. 20 Grad Minus in der Nacht, Eis, Sturm und Schnee. 40 Stunden (!) war der Vogel draußen. Er hat es wie durch ein Wunder überlebt. Er fiel von einer Kirchturmmauer am 23. Dezember zwei Männern vor die Füße, die aufgrund meiner Zettel-Plakatiererei und der Belohnung gleich wussten, wer er war. Ich gehe seitdem nicht mehr mit ihm auf der Schulter ins Freie, es ist mir zu riskant. Seine Rettung war wie ein Geschenk Gottes und so bleibt er bei uns, obwohl er nicht der ideale Partner für mein Weibchen ist. Nun genug von meinen beiden kleinen Schmusebären!

Ja, wie war das heute mit dem Hund? Weihnachten kommt ja allerlei in einem hoch, Verlust der Familie, Verlust von Freunden etc. Mein geliebter Leon hat mich jedenfalls auf andere Gedanken gebracht. Das alleine war schon ein Gewinn für mich und die Erfahrung, die ich durch ihn machen durfte, möchte ich auch nicht missen.
Also, ich habe mich heute wie verabredet pünktlich bei ihm eingefunden. Es war noch kälter als gestern, es schneite und es wehte ein eisiger Wind. Der Anblick des vor Kälte zitternden Hundes, ein Jammer. :angry:Ich habe diesmal nicht nur Wurst etc. für den Hund mitgebracht, sondern auch Hundefertiggerichte, damit der Hund das auch wirklich zu fressen bekommt. Wir gingen zu seiner Frau und mit ihr wieder in den Schnellimbiss. Dort versuchte ich ihm zu erklären, dass der Hund von der Straße weg müsste, und zwar sofort. Er sagte, wenn Geld da, dann fährt er noch heute, ansonsten müsse er noch morgen weiter betteln. Dann fährt er nach Hause und ab ca. 11. Januar müsse er dann wieder kommen, weil er Geld für Miete bräuchte. Dass der Hund bis dahin nicht bei mir bleiben könne, habe ich ihm auch gesagt. Er sagte, mit Papagei nix gut.

Dann ging es zur nächsten Postfiliale. Dort holte er ein Formular für eine Überweisung „Geldversand“ „To send Money“. Hat mit Western Union nix zu tun. Da sollte der Betrag, der Empfänger (seine Adresse in der Slowakei) und der Absender (also ich) eingetragen werden. Dann folgte die übliche Jammerei wegen nicht Miete zahlen etc. Ich fragte ihn mehrmals, wie viel soll ich überweisen? Er drehte und wendete sich. Miete kostet im Monat 360 € und er hat schon 2 Monate nicht bezahlen können. Ich sagte ihm, ich trage hier schon mal nicht (!) meine Adresse ein. Mit meinem Konto hätte das nix zu tun gehabt, da ich es bar hätte einzahlen müssen.
Ich stellte mich nochmals am Schalter an und fragte die Postmitarbeiterin nach dem genauen Procedere. Da kam meine Rettung, denn sie sagte, ohne Personalausweis könne ich diese Überweisung nicht tätigen. Meine Daten müssten als Absender erfasst werden.
Ich sagte daher, Jan, sorry, geht nicht ohne meinen Ausweis, da ich ihn nicht dabei habe. Das hat er dann sofort kapiert. Ich verstehe allerdings bis jetzt nicht, warum ich überweisen sollte und nicht gleich bar geben. Scheinbar wollten sie meine Adresse, anders kann ich mir das nicht erklären.

Da ich kein Unmensch bin und obwohl ich ihm schon jedes Mal Geld gegeben habe, sagte ich ihm, dass ich ihm quasi als Weihnachtsgeschenk Geld in bar geben würde, und zwar nicht mehr als 100 €, da ich auch nur wenig Geld habe. Da verschränkte sie die Arme, sah mich streng an und sagte in forderndem Ton: Nein, 200 €. Jan sagte, 100 für Sprit nach Haus und 100 für Essen. Ich sagte ihm, 150 € und Du fährst heute noch mit dem armen Hund nach Hause!! Ich gab ihm 150 € in bar.

Sie ging dann zu ihrem Platz, Jan, der Hund und ich zu seinem Platz, wo sein Rücksack etc. noch lag. Er sagte, er muss unbedingt morgen wieder kommen, er braucht Geld und er kann erst morgen Nachmittag nach Hause fahren. Im Januar muss der Hund leider auch wieder kommen, da er sonst seine Miete nicht zahlen kann. Er ruft aber an wegen Geld. Tja, das wird ihm aber nichts bringen, das könnt Ihr mir glauben!
So traurig es für den Hund ist, es hat nichts genützt, dass ich Jan das Geld gegeben habe. Ich hatte gehofft, dass er dadurch heute schon nach Hause fährt und dem armen Hund diese Kälte morgen, also am Dienstag, erspart bleibt. Kein anderer Bettler hatte heute bei diesem Wetter einen Hund dabei! Morgen soll ja das Wetter nicht besser werden.

Meine Telefonnummer hat er ja schon bekommen, stehe aber nicht im Telefonbuch und meinen Namen hat er auch nicht. Das war nur für den Fall gedacht, dass der Hund einen Tierarzt bräuchte und da wäre ich natürlich sofort gekommen und hätte auch die Kosten übernommen.

Das sind also beide ganz gerissene Kerlchen, der Jan und seine Frau, und bei mir steht scheinbar deutlich lesbar auf meiner Stirn: Ich bin doof!!! So doof bin ich aber nicht. Wenn ich den Hund nächstes Jahr besuche, gibt es kein Geld mehr, sondern nur Hundefutter und warmes Essen für den Hund. Die warmen Gerichte, die ich Jan auch immer geholt habe, kann er sich dann auch abschminken. Das Thema Hund ist für mich noch nicht erledigt, da werde ich bestimmt noch eine Lösung finden. :aerger:

Diese Geschichte sprengt sicher das Krebsforum und ich bitte sehr, mir das nachzusehen bzw. die Geschichte zu überlesen. Für mich und mein Seelenheil ist sie aber enorm wichtig.

Viele liebe Grüße! :knuddel:
Christine

Claud
30.12.2014, 12:26
Liebe Christine,

der Hundebesitzer ist schon sehr dubios, die Miete in der Slowakei kann nie so hoch sein. Das ist immer noch ein sehr armes Land mit niedrigem Prokopf-Einkommen.:huh: Hoffentlich ist er dir nie heimlich bis zu deiner Wohnung gefolgt, das sind doch oft organisierte Banden.

Ist der Hund denn geimpft mit Pass und Chip ausgestattet?
Das ist EU-Norm bei Reisen für alle Hunde, bei meinem Hund aus Griechenland war das auch so. Der musste erst geimpft und gechipt werden, sonst hätte er nicht nach Deutschland kommen können.:boese::boese:
Ich denke natürlich über Lösungsmöglichkeiten für dich nach, weil du den Hund irgendwie vor der Kälte retten willst.
Wenn er das für seinen Hundi nicht geregelt hat müsste der eigentlich in Quarantäne, also an einen für ihn wunderbaren, warmen und trockenen Ort. Würde ich zwar keinem Tier wünschen, aber besser als Straße.

So jetzt hab ich ungefragt meinen Senf dazugegeben

liebe Grüße und einen sorgenfreien Tag für dich
Claudia

Tündel
30.12.2014, 14:13
Liebe Maxi-Christine,

der Gedanke kam mir auch! Dass ich hoffe, dass er deine Adresse nicht schon rausgefunden hat, einfach, indem er oder sie die nachgegangen sind, wenn du heimgegangen bist!

Diese ganze Sache auf dem Postamt hört sich doch arg merkwürdig an, so nach "nutzen wir diese dumme, tierliebe Deutsche mal ein bisschen aus, mal sehen, was sie noch so rausrückt..."
Entschuldige, wenn ich das so hart sage, aber für mich fühlt sich das so an!

Pass bitte auf dich auf, jaaaaa?!!!

Maxi3
30.12.2014, 20:42
Liebe Claudia, liebe Tündel, :)

danke für Eure Tipps. Darüber habe ich mir eigentlich keine Gedanken gemacht, ob mir jemand gefolgt ist. Ich glaube aber nicht. Die zwei wirken auf mich nicht wie bandenmäßige Profis, eher wie unprofessionelle Amateure.
Wenn ich aber rausbekommen sollte, dass sie bandenmäßig organisiert sind, wäre der Spuk schnell vorbei. Denn nach neuestem Gesetz ist in der Stadt, in der ich lebe, bandenmäßiges Betteln verboten!!!!
Jan schildert seine Lage bezüglich Arbeit in der Slowakei aussichtslos, da er ein halber Roma ist (Vater ist Roma und Mutter Slowakin). Dunkelhäutige Menschen würden dort keine Arbeit bekommen!?

Habt Ihr in den Nachrichten gesehen, wie es wettermäßig in Bayern ausschaut? So ein Schneechaos auf den Straßen, und es ist windig und bitterkalt. :eek: Hoffentlich ist das Hundi heil in der Slowakei angekommen.

Den slowakischen Pass des Hundes habe ich gesehen. Da steht alles genau drinnen: Name, Alter, Chipnummer etc. Sämtliche Impfungen inklusive Tollwut. Ohne diesen Pass bekäme er Schwierigkeiten, da die Bettler ja vom Ordnungsamt kontrolliert werden. Diesbezüglich kann ich leider nichts machen.

Apropos Senf, liebe Claudia: Hier kann jeder „ungefragt“ seinen Senf dazu geben. Am schönsten wäre es für mich und das Hundi, wenn es eine gute Lösung in dieser Sache geben würde.

Wünsche Euch einen schönen Abend!

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

mucki53
31.12.2014, 02:18
Ach liebe Christine :knuddel:,
was für eine vertrackte Situation !
Pass gut auf Dich auf, Tündel und Claud haben Recht.
Ich hab auch kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache...
Könntest Du Dich überwinden, nicht gleich am 9.1. hin zu gehen, sondern nur mal heimlich schauen, ob sie wieder da sind ?
Und mal gucken, wie sie reagieren ?
Kann denn der Tierschutz nix machen, wenn Leon da bei dem Wetter sitzen muss ?
Ach wie blöd alles :twak::smiley11:.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du jetzt erstmal ein paar Tage abschalten kannst, mal an Dich denken und DIR was Gutes tun :remybussi.
Komm gut ins neue Jahr, das hoffentlich auf ganzer Linie besser wird :1luvu:.

Maxi3
31.12.2014, 08:18
Liebe Mucki, :)

ich werde sicher am 9.1. hinschauen, ich werde immer wieder hingehen, bis ich sie finde.
Ich hoffe aber, dass er bei dieser Wetterlage nicht kommt.

Der Tierschutzverein, bei dem ich Mitglied bin, sagte mir, dass man da nix machen kann. Mit dem Haupttierschutzverein hier in der Stadt habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
An eine der ansässigen Zeitungen könnte ich mich noch wenden. Was hilft es aber, wenn der Hund beschlagnahmt wird und ich keinen Einfluss darauf habe, wohin er dann kommt? Fragen über Fragen!
Am liebsten würde ich den Hund packen und mit ihm davonlaufen. Aber das wird ein unerfüllter Wunsch bleiben.

Durch dieses arme Hunderl bleibe ich lebendig, denke momentan überhaupt nicht mehr an diesen Krebs und die damit zusammenhängende Bedrohung. Etwas besseres kann ich mir für 2015 gar nicht wünschen, nicht wahr? ;)

Komm gut ins Neue Jahr, meine liebe Mucki! Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für 2015!!!

Herzliche Grüße :remybussi
Christine

Maxi3
31.12.2014, 20:14
Gedicht zum Neuen Jahr

Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit,
Ein bißchen mehr Güte und weniger Neid,
Ein bißchen mehr Liebe und weniger Haß,
Ein bißchen mehr Wahrheit - das wäre doch was!

Statt so viel Unrast ein bißchen mehr Ruh',
Statt immer nur Ich ein bißchen mehr Du,
Statt Angst und Hemmung ein bißchen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut!

Kein Trübsal und Dunkel, ein bißchen mehr Licht,
Kein quälend Verlangen, ein bißchen Verzicht,
Und viel mehr Blumen, solange es geht,
Nicht erst auf Gräbern - da blüh'n sie zu spät!

Peter Rosegger


Alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit!!!
Christine :)

mucki53
01.01.2015, 00:56
http://www.smilies.4-user.de/include/New_Year/smilie_new_039.gif (http://www.smilies.4-user.de) Ich wünsche uns allen ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr. Bin froh, dass es Euch gibt ! http://www.smilies.4-user.de/include/New_Year/smilie_new_039.gif (http://www.smilies.4-user.de)

Conny
01.01.2015, 10:27
Liebe Christine:1luvu:

Ich wünsche Dir ein frohes Neues Gesundes Jahr 2015:remybussi

Lieben Gruß Conny:knuddel:

Maxi3
02.01.2015, 00:04
Liebe Conny, :1luvu:

auch ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für 2015 und noch viele weitere Jahre!!!

Ich hoffe sehr für Dich, dass sich die Beziehung zwischen Dir und Deinem Freund wieder zum Guten wendet.
Andererseits, wenn er nicht der Richtige für Dich war, sei froh, dass Du ihn los bist!

Es geht auch sehr, sehr gut ohne! Ich habe nur die beste Erfahrung diesbezüglich gemacht.

Also meine Liebe, Kopf hoch, es wird alles gut bzw. kann nur noch besser werden! :remybussi


Auch allen anderen hier ein frohes und gutes Neues Jahr, mit viel Gesundheit!!! :winke:


Liebe Grüße :knuddel::knuddel:
Christine

Schnuffie
02.01.2015, 12:42
Liebe Christine,

Deine Hunde-Story verfolge ich mit großer Spannung.

Da ich einige Jahre im Tierschutz aktiv bin teile ich Deine Befürchtung, dass ein Tierschutzverein da nichts machen kann. Zuständig wäre der Amtsveterinär Deines Landkreises aber wenn Hundi gut ernährt und gesund ist und sogar ein Impfausweis da ist, wird er bei seinem Herrchen bleiben können.

Du machst das eigentlich schon richtig indem Du Hundefutter und Hundeklamotten kaufst. Bargeld zu geben - das würde ich nicht nochmal machen. Bei Sachspenden kannst Du Dir schon eher sicher sein, dass sie auch bestimmungsgemäß verbraucht werden.

Hoffentlich ist der Winter bei Euch nicht so hart in diesem Jahr. Wer da auf der Straße sitzen muss, hat es bestimmt nicht gut.

Dir und allen Lesern alles Liebe und Gesundheit.

heidilara
02.01.2015, 15:00
hallo,
als große tierliebhaberin (2 hunde, 2 pferde) verfolge ich auch hier die spannende geschichte um leon u hoffe auf ein happy end :)

hab eine interessante geschichte zur sogenannten "bettelmafia" entdeckt, wer will kann ja mal gucken:
http://fm4.orf.at/stories/1744589/

lg heidilara

Maxi3
02.01.2015, 23:31
Liebe Schnuffie, :)

Dein Interesse an meiner „Story“ freut mich natürlich sehr.

Ja, ich weiß, dass ich sehr wenig machen kann, um dem Hund zu helfen.
Schon seit Wochen lasse ich mir die Besuche dort einiges kosten, Bargeld inbegriffen. Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn sinnvolle Wünsche wie Decke, Flohhalsband, Pullover, Mäntelchen etc. geäußert werden.
ABER: Diese explizite Geldforderung letztes Mal, das geht zu weit. Meine Sympathie haben sich diese Leute für immer verscherzt. :mad:

Daher gibt es nur noch warmes Futter, das ich Leon persönlich dort füttern werde, Wienerle und Dosenfutter. Meine Befürchtung ist aber, dass mein Kontakt zu Leon beeinträchtigt wird bzw. dass ich nicht mehr wenigstens mit ihm im nahen Park spazieren gehen darf. Der Hund braucht das so dringend nach stundenlangem Sitzen.

Ich hoffe sehr, dass der Winter nicht so streng wird. Bei uns regnet es und es hat Plusgrade. Da habe ich direkt aufgeatmet, obwohl es natürlich für die Kinder traurig ist, die sich ja über den vielen Schnee hier sehr gefreut haben.

Liebe Grüße :winke:
Christine

Maxi3
02.01.2015, 23:36
Liebe Heidilara, :)

ich freue mich über den lieben Besuch aus Österreich! :knuddel:

Anmerken möchte ich, dass wir ein Krebsforum sind. Daher kann man hier nicht so ausführlich auf Themen eingehen, die mit dem Thema Krebs nicht direkt zu tun haben. Es ist aber so, dass Tiere unserer Seele gut tun und daher eine große Hilfe sein können.

Vielen Dank auch für den interessanten Link.

Hoffen wir also gemeinsam auf ein Happy End!

Liebe Grüße :winke:
Christine

heidilara
03.01.2015, 00:06
liebe christine,

ich wünsch natürlich auch dir persönlich alles gute, du tapfere liebe frau mit groooßem herz :knuddel:
deine geschichte hat mich schon vor leon sehr berührt u dann gleich noch etwas mehr...

lg heidilara

Maxi3
05.01.2015, 00:50
Hallo meine Lieben,

jetzt hat mich fast der Schlag getroffen. :eek:
Ich habe im Internet gestöbert und bin auf diverse Berichte bezüglich Kampf gegen Bettelbanden in München vom 06.08.2014 gestoßen. Auf einigen ist ein Foto von Leon zu sehen!!
Falls jemanden „mein“ Hundi interessiert, das ist er!!!

Traurige Grüße :weinen:
Christine

Tündel
05.01.2015, 02:07
Och Mensch, mennooooooo!

Das tut mir wirklich sehr Leid für dich! Echt!

Aber weißt du, und ich glaube, dass ich hier mit meinen Gedanken nicht so ganz alleine stehe, wenn ich sage, dass ich sowas befürchtet hab!

Komm, lass dich erstmal umarmen und trösten, obwohl ich weiß, dass ich das kaum können werde! Zu deinem Scherz wegen Leon komt jetzt auch noch das Gefühl, dass deine Tierliebe maßlos ausgenutzt wurde!
Das ist nicht schön und v.a. für dich sicherlich nicht sehr förderlich!

Aaaaaaaber, und das ist jetzt meine ehrliche Meinung!
1. Wenn der Hund alleine da ist, um als "Menschenfänger" zu dienen, dann wird er sicher nicht schlecht behandelt!
2. Es könnte auch sein, dass Leons "Herrchen" wirklich in einer Zwangslage steckt, könnte wie gesagt, wenn auch nicht wahrscheinlich!
3. Die Frau dabei war sicher nicht "seine" Frau, sondern vielleicht sogar ein übergeordnetes Mitglied dieser Bettelgemeinschaft, das dich weichkochen sollte, noch mehr herzugeben!

Und jetzt eine Bitte an dich!
Ich hab Angst um dich!
Geh jetzt bitte nicht aus Wut und Enttäuschung da hin und mache Rabatz! Du weißt nicht, ob und wer dich da schon beobachtet hat!
Ob dir jemand nachgegangen ist, ob...., ob.....

Pass auf dIch auf, halte Abstand, besorge dir vielleicht auch eine neue Telefonnummer, damit man dich von dieser Seite nicht mehr erreichen kann!

Liebe Christine, denk bitte daran, was das für ein Schrecken wäre, wenn das weiter gegangen wäre und die hätten dich um noch viel mehr erleichtert!
Das war jetzt irgendwie ein Ende mit Schrecken und das ist allemal besser als ein Schrecken ohne Ende!

In diesem Sinne, pass auf dich auf und :pftroest: :pftroest: :pftroest:

Maxi3
05.01.2015, 07:54
Liebe Tündel, :)

ganz herzlichen Dank für Deine Nachricht.

Mit dem Ende mit Schrecken kann ich mich noch nicht abfinden. Ich weiß nur eines, erleichtern werden die mich sicherlich nicht mehr!
ABER: Ich kann es nicht zulassen, dass der Hund bei eisiger Kälte auf dem kalten Boden sitzend von morgens bis abends ausharren muss.

Wenn Du das Foto gesehen hast, siehst Du den traurigen Blick dieses Hundes. So als würde er auf etwas warten, still und reglos seinem Schicksal ergeben. Hinlegen tut er sich kaum.
Mich schmerzt das Leid dieses Hundes. Die Hinterläufe sind eingefallen, die Muskeln durch das lange Sitzen verkümmert.
Leider ist gemäß der seit Sommer geltenden Verfügung Betteln mit Tieren erlaubt, wenn die erforderlichen tierseuchenrechtlichen Nachweise vorhanden sind.

Ausgenutzt fühle ich mich nicht. Wenn ich nur dem Hund ein bisschen helfen kann, macht es mich glücklich. Ich darf hoffentlich den Hund weiterhin füttern und ihm geben, was er braucht.

Es rührt mich, dass Du Angst um mich hast. Das brauchst Du aber nicht, es sind ja immer viele Menschen um uns herum. Ich mache keinen Rabatz dort, sonst würde mir evtl. der Kontakt mit dem Hund verwehrt.

Mit meiner Telefonnumer alleine kann er nichts anfangen. Er hat keinen Namen und ich stehe in keinem Verzeichnis. Ich werde allerdings nicht mehr auf direktem Weg nach Hause fahren, falls mir jemand folgen sollte.

Liebe Grüße :winke:
Christine

Claud
05.01.2015, 15:53
Hallo Christine,

das mit dem Hund ist schockierend, unglaublich welche Mitleidstouren sich diese Bettler einfallen lassen.:(:(:aerger:

Hast du schon mal an die Organistion Peta gedacht? Die sind in ihren Handlungen wesentlich entschlossener, vielleicht finden die einen Weg zur Rettung des Hundes.
Leider fällt mir nichts ein..:confused::confused:

liebe Grüßen
Claudia

Maxi3
05.01.2015, 23:10
Hallo Claudia, :)

herzlichen Dank für Deinen Hinweis!
Ich werde mich an PETA Deutschland e.V. wenden. Hoffentlich können die helfen.

Ich wünsche Dir eine gute Reise am 7.1. und viel Erfolg für Deine Therapie und möglichst wenige Nebenwirkungen!

Liebe Grüße :knuddel:
Christine

SunnyCat
06.01.2015, 00:25
Liebe Christine,

ich denke an dich und drücke dir sehr die Daumen, dass du einen guten Weg findest. Es ist immer wieder schrecklich, mit dem Leid einer fühlenden Kreatur konfrontiert zu werden, immer wieder in Ohnmacht der Ohnmacht und dem Leid zu begegnen. Das tut weh und nimmt eine fühlende Seele sehr mit, es ist eine existenzielle und hochschmerzliche Erfahrung, vor allem dies: Scheinbar nichts machen zu können... Obwohl man sucht, sich einsetzt, aktiv wird. Das tut sehr weh.

Ich wünsche dir Kraft und kluge Entscheidungen, pass gut auf dich auf!
Auf Belehrungen, dass das Ganze auch gefährlich für dich werden kann, verzichte ich, denn du bist eine kluge Frau!

Liebe Grüße,
Kathrin

Maxi3
07.01.2015, 01:32
Liebe Kathrin, :)

vielen lieben Dank für Deine freundliche Nachricht und Deine guten Wünsche.

Ich glaube, dass es sehr viele Tierfreunde mit einem fühlenden Herzen gibt, aber in Anbetracht der unendlichen Anzahl leidender Tiere resignieren. :sad:

Ich vermute, dass der Weg zum Erfolg nur über den Gesundheitszustand von Leon gehen wird. Irgendeine Institution/Behörde muss ja zwischenzeitlich, wenn auch letztendlich erfolglos, tätig gewesen sein. Es wäre Jan vermutlich nicht aufgefallen, dass der Hund eine Ohrenentzündung hat, geschweige denn, dass er diesbezüglich zu einem hier ansässigen Tierarzt gegangen wäre. Ich habe nämlich das Medikament und den Stempel dieses Tierarztes gesehen.

Ich habe mein Pulver noch nicht verschossen und gebe nicht auf! :boese:

Liebe Grüße
Christine

Maxi3
08.01.2015, 01:52
Hallo,

wollte nur noch mal etwas zu den Lymphknoten sagen.

Bei mir wurden ja ca. 50 LK, alle nicht befallen, raus operiert. Das gab mehr als ein Jahr Elefantenbeine und ich kam in keinen Schuh mehr rein. Durch intensive und konsequente Lymphdrainage und Wickeln der Beine nach der Behandlung wurde der Schaden fast (!) behoben.

Nun, warum schreibe ich das hier. Ich habe nach 3 Jahren wieder eine Überweisung für Physiotherapie bekommen. Da erwischte ich heute zufällig die nette Frau, die bei mir damals die Lymphdrainage gemacht hatte. Die erzählte mir, heute wäre mir das nicht mehr passiert. Heute entnimmt man nur einige Proben und lässt den Rest der LK drinnen, da der Schaden zu groß wäre.

Ich finde, das ist eine sehr gute Nachricht und ich hoffe, dass neu operierte Betroffene nicht mehr diesen ganzen Ärger durchleben müssen.

Liebe Grüße :winke:
Christine

berliner-engelchen
22.01.2015, 14:53
bzgl. Leo:
darüber bin ich heute gestolpert:
http://www.tierschutzbuero.de/melden/#

aufgrund eigener Aktivität in anderer Tiersache ...

LG
Birgit

Maxi3
13.03.2015, 21:17
Meine Lieben, :)

es fällt mir nicht leicht, in Anbetracht der schweren Schicksale hier im Forum von mir zu berichten.

An dieser Stelle möchte ich allen Usern die allerbesten Therapieerfolge wünschen.
Es tut mir so unendlich leid für jede von Euch, der es im Moment wahrlich nicht gut geht!
Ich lese fast täglich hier im Forum, und es macht mich sehr traurig, wenn ich von schlechten Nachrichten lesen muss.

Ich weiß aber auch, dass man niemals mehr sicher sein kann, denn der Krebs kann ja immer wieder ohne Vorwarnung zuschlagen, wenn er einmal in uns gewütet hat.
Diese Erkenntnis und Eure Schicksale hier machen es mir geradezu unmöglich, mich heute über ein gutes Ergebnis meinerseits zu freuen.

Am Mittwoch durfte ich ja zu meinem internistischen Onkologen wegen der Blutwerte. Im Dezember waren sie bei diesem Doc leicht gestiegen. Daher habe ich ihn gebeten, wenigstens wegen der Blutwerte im März kommen zu dürfen, auch ohne US. Dem hatte er zugestimmt.
Heute habe ich die Sprechstundenhilfe angerufen und sie hat mir die Werte telefonisch mitgeteilt:
CA 125=8
CEA 6,2, dieser Wert also wieder erhöht.
Besprechung ist am Montag beim Doc. Hoffentlich ist er dann etwas besser gelaunt, denn so was belastet mich sehr.

Im Juni 2015 werden es also 5 Jahre ohne Rezidiv. Aber, wie bereits erwähnt, man ist sich niemals mehr sicher. Es kann aber trotzdem gut ausgehen, so schwer der Kampf im Einzelnen auch sein mag, denn diese Krankheit ist einfach unberechenbar. Es ist alles möglich und daher werde ich jetzt den wunderbaren Frühling genießen.
Ich habe mir mein erstes Navi gekauft und muss es noch im Auto anbringen. Dann packe ich meine Vögel in ihre Transportboxen und auf geht’s in Grüne.

Beruhigend ist für mich auch, dass ich für den Fall der Fälle nach langer Suche den besten Platz für meine Vögel gefunden habe. Egal wie lange ich lebe, meine Vögel leben ja sicher länger als ich und als liebende „Mama“ meiner Vögel bin ich ja für sie verantwortlich.
Ich werde berichten, wenn mein „Vermächtnis“ in „trockenen Tüchern“ ist.

In den nächsten Tagen werde ich in die katholische Kirche gehen, die sich in dem Krankenhaus befindet, in dem ich 2010 operiert wurde. Dort gibt es eine sehr schöne Möglichkeit, Bitten und Dank zu hinterlegen. In der Kirche ist eine Mauer mit losen, versetzten Ziegelsteinen aufgebaut und ein Behälter mit Zettelchen davor. Auf diese Zettelchen schreibt man seine Bitten oder Dank und klemmt sie zwischen die Fugen der Ziegelsteine. Einmal in der Woche werden diese Zettel gesammelt und in einer Messe mit Fürbitten in einem Behälter verbrannt. Diese Wünsche bzw. Bitten steigen dann mit dem Rauch empor.

So etwas habe ich noch nie in einer anderen Kirche gesehen. Ich finde es aber sehr schön, und ich habe schon einige Male meine Zettelchen dort hinterlegt. Ich verspreche Euch, ich werde auch für Euch Zettelchen hinterlegen.

Liebe Grüße :winke:
Christine

T'Pau
13.03.2015, 22:09
Christine,
ich kann nur für mich sprechen, aber für mich wäre dieses Forum ein schrecklicher Ort, wenn nur die schreiben würden, denen es gerade nicht gut geht.

Es ist wichtig auch gute Nachrichten zu hören. Gerade wenn es selbst nicht so toll läuft. Wo Schatten ist muss auch Licht sein.

Gute Nachrichten machen Hoffnung und ohne Hoffnung ist das Leben mit und ohne Krebs sch… äh nicht so toll.

Es ist toll, dass du nun bald 5 Jahre rezidiv frei hin bist. Den Tag solltest Du feiern. :rotier2:

Es spricht nichts dagegen, dass du für die Zukunft deiner Tiere planst. Es ist verantwortungsvoll!

Aber Plane auch für deine Zukunft, die kann länger dauern als du vielleicht denkst.
Meine Schwiegermutter ist seit 15 Jahren rezidiv frei. Sowas kommt also auch vor.

Beste Grüße:winke:
Und danke, dass du an alle denkst!
T‘Pau

Jacqueline1964
14.03.2015, 08:53
Liebe Christine,

ich freu mich so von Dir zu hören.

Und P'Tau hat so recht. Es gibt immer 2 Seiten. Und gerade Dein Post tut zur Zeit so gut hier.

Das mir den Zettelchen ist ja eine schöne Idee. Schade, das es das bei uns nicht gibt.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Frühling, denn Du mit Deinen Lieblingen genießen kannst.http://www.smileygarden.de/smilie/Sommer/fruehling6.gif (http://www.smileygarden.de)

Alles Liebe von Jackie

Elfi 63
14.03.2015, 10:59
Liebe Christine,
schön, dass du deine guten Nachrichten hier mitteilst.
Ich finde es sehr wichtig, die schlechten und die guten Nachrichten hier zu teilen.Fast 5 Jahre Redzidiv frei, toll!
Weiter so!
LG
Elfi

Claudia55
14.03.2015, 12:38
Liebe Christine, ich freue mich sehr wieder von dir zu lesen und dann noch mit so guten Nachrichten. Ach ist das schön. Alles erdenklich Gute weiterhin. Ganz liebe Grüße von Claudia

Geliplie
15.03.2015, 01:36
Liebe Christine. Wie schön, dass du dich gemeldet hast. Und noch schöner deine Ergebnisse. :augendreh freu mich sehr. Darf man fragen, wie es leo geht, was da passiert ist? Ich denke, viele userinnen möchten das wissen... Bist du weiter glücklich mit dem Hund? Sei gedrückt. Die Idee mit den Zetteln ist total süß.... S:knuddel: Geli

Stern 2014
15.03.2015, 13:08
Liebe Christine,

schön, dass du dich wieder gemeldet hast. Und natürlich noch schöner, dass du in dieser für Claud, Birgit und Swabs sehr schwierigen Zeit positive Nachrichten zu vermelden hast.
Und vielleicht magst du doch noch ein wenig von Leo & den Tieren berichten.
LG
Stern