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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es ist nicht mehr das selbe Leben!


01.04.2004, 12:49
Hallo an alle!

Vor knapp sechs Wochen ist meine Mama an Leberkrebs gestorben. Das alles ging furchtbar schnell (von der Diagnose bis zum Ende 3 Wochen) und ich vermisse sie so sehr!!! Für mich war sie viel mehr als "nur" eine Mutter, sie war meine Freundin, meine Ratgeberin, mit ihr habe ich so viel gelacht und wir haben eine unglaublich enge Beziehung gehabt. Mein Papa leidet bestimmt auch sehr, lässt es sich aber nicht anmerken und will auch nicht wirklich mit mir darüber reden.

Was mir am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich nicht bewusst von ihr Abschied nehmen konnte. Sie wurde operiert, es musste zuviel von der Leber entfernt werden, künstliches Koma und kein Aufwachen mehr. Klar war ich jeden Tag im Krankenhaus, habe sie auch mehrmals täglich vor der OP angerufen, aber sie ist mit dem Bewusstsein in die OP gegangen, wieder gesund zu werden und den Ausgang haben wir nicht geahnt. Ich hätte so gerne mit ihr nochmals gesprochen.

Wie ist das bei Euch? Bei der Beerdigung wusste ich auf einmal ganz sicher, dass sie nicht in diesem Sarg liegt, dass ihre Seele woanders ist. Auch meine Töchter haben das so empfunden.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem Medium? Kann so etwas wirklich seriös sein oder ist das nur Geldmacherei und den Angehörigen wird nur erzählt, was sie hören möchten???

Liebe Grüße von
Sabine

02.04.2004, 07:44
Hallo Sabine
Ja auch ich hatte das Gefühl das in dem Sarg meines Sohnes nur sein Körper liegt seine Seele war woanders,nur zum jetzigen Zeitpunkt würde ich dir von einem Medium abraten vieleicht wirst du selber spüren das deine Mutter in deiner nähe ist wenn du es zulässt,das hilft dir mit sicherheit mehr weil du dann spürst es ist real was du bei einem Medium nicht mit Sicherheit sagen kannst.

02.04.2004, 09:34
Liebe Roswitha,

vielen Dank für Deine nette Antwort. Du hast bestimmt Recht. Meine ältere Tochter (sie hat eine sehr enge Beziehung zu meiner Mama gehabt)hat dieses Gefühl der Nähe schon mehrmals erlebt und mir auch davon erzählt. Aber so sehr ich mich auch anstrenge (vielleicht ist das der Fehler), ich habe dieses Gefühl noch nicht gehabt. Meine Tochter meinte, dass man als Erwachsener evtl. diese Sensibilität verliert. Mag sein, dass das stimmt.

Ich bin schrecklich verzweifelt, weil meine Mutter nicht mehr da ist, weil sie mir so fehlt und eigentlich niemand da ist, der mich wirklich versteht. Wenn ich mir aber vorstelle, dass eine meiner Mädchen vor mir gehen würde... Das ist doch gar nicht zu ertragen! Wie schaffst Du das?

Liebe Grüße
Sabine

02.04.2004, 10:34
Liebe Sabine,

lies mal weiter unten unter "Sie ist immer noch da" auch von einer Sabine.

Liebe Grüße und alles Liebe
Afra

02.04.2004, 12:07
Liebe Afra,

vielen Dank für Deinen Tipp! Ich habe auch Deine Erzählung über das Gespräch mit Deiner Tochter gelesen. Ihre Offenheit Dir gegenüber zeigt, wie groß ihr Vertrauen ist. Bei meiner Tochter ist es nicht so ausgeprägt. Sie spürt, wenn meine Mama bei ihr ist. In der Minute ihres Todes hat sie eine Hand auf ihrer Schulter gespürt und gewusst, dass es ihre Oma ist. Das hat sie mir erzählt (auch mit Uhrzeit) ohne dass sie wusste, wann meine Mama gestorben ist. Und jetzt merkt sie eben ganz häufig, dass meine Mutter bei ihr ist und meine Tochter sagte, dass sie oft zu ihrer Oma spricht und dann immer genau weiß, was sie antworten würde.

Das ist natürlich ein Trost für mich. Auf der anderen Seite möchte ich so gerne auch so etwas spüren und setze mich damit wahrscheinlich zu sehr unter Druck. Eigentlich bin ich auch ein sehr realistischer Mensch, der immer nur das glaubt, was er auch beweisen kann. Deshalb frage ich mich auch, ob das alles nicht nur Wunschdenken von meiner Tochter oder mir ist. Auf der anderen Seite gibt es so viele Menschen, die Erfahrungen gemacht haben, die rational nicht zu erklären sind.

Hast Du das Buch "Leben nach dem Tod" von Raymond A. Moody gelesen?

Liebe Grüße von
Sabine

02.04.2004, 12:38
Liebe Sabine,

so wie du das von deiner Tochter schilderst, ist das doch sehr ähnlich wie bei uns. Medialität ist ja nicht für jeden gleich -manche fühlen, manche sehen, manche hören...


Als Realist muss man diese Dinge selbst erfahren haben um sie verinnerlichen zu können. Ich habe immer gedacht solche Sachen sind im Grunde nur eine Bewältigungsstrategie von Menschen die mit einem Verlust nicht umgehen können. Ich wurde eines Besseren belehrt.

Und ich denke du hast recht, wenn du meinst du würdest dich selbst unter Druck setzen. Je entspannter man ist umso eher kann ein solcher Kontakt stattfinden - sobald du es dir wünscht und daran denkst bist du angespannt (lenkst deine Gedanken in eine Richtung und bist somit nicht mehr offen).

Auch das mit dem Beweisen ist so eine Sache - das wird nicht gehen mit den derzeit gültigen Gesetzen. Aber denke an die Quantenphysik: ein Teilchen kann gleichzeitig (!!!) Teilchen und Welle sein. Kann auch zugleich an zwei verschiedenen Orten sein. Auch das war vor kurzem in unserem Denken noch unmöglich.
(Quantenphysiker A. Zeilinger: " Das Weltbild steht überhaupt nicht fest. Wir haben gerade erst begonnen, darüber nachzudenken."

Moody habe ich gelesen, ja - war sozusagen mein Einstieg. Sehr empfehlenswert ist von Paul Meek : "der Himmel ist nur einen Schritt entfernt". Unter anderem beschreibt er hier, wie er als Kind seine Medialität erlebt hat.

Liebe Grüße
Afra

Simone Hosner
02.04.2004, 23:44
Liebe Sabine,
Mir geht es wie Dir, meine Mami ist vor 2 1/2 Wochen gestorben und sie fehlt mir so sehr, auch wir waren Freundinen, sie war meine engste Vertraute und ich habe wirklich fast alles mit ihr besprochen. Ich sitze im Moment an meinem PC und habe eine absolute Krise, ich kann nur noch heulen. Ich habe auch keine Antriebskraft mehr, selbst einfache Haushaltarbeiten sind mir schon zuviel. Meine Mami hatte metastierender Brustkrebs und hätte noch gute 2 Jahre damit leben können, doch dann hat sie eine Sepsis (Blutvergiftung) bekommen und ist innerhalb von 16 Stunden gestorben. Ich war bis kurz vor ihrem Tod bei ihr, ich weiss nicht ob sie mich noch wahrgenommen hat, sie war da schon verwirrt (Medikamente, Vergiftung), dann haben uns die Aerzte heim geschickt, weil sie operieren wollten (um ihr Leben zu erhalten), wäre ich doch geblieben, ich war noch nicht zu hause, kam der Anruf, wir sollen sofort wieder kommen, sie sei noch vor der Operation ins Koma gefallen. Wir haben uns so beeilt, aber es hat nicht mehr gereicht, sie ist schon gestorben. Warum, warum, warum, habe ich auf die Aerzte gehört, vielleicht weil ich müde war, weil ich dachte eine Stunde Pause tut mir gut, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall ist sie alleine gestorben, da tröstet es mich auch nicht, dass viele Menschen gerade dann sterben. Ich habe sie im Stich gelassen und das tut so weh. Sorry, klingt alles ein bischen wirr. Bin nur im Moment einfach ziemlich verzweifelt.

Drücke Euch alle in Gedanken
Simone aus der Schweiz

03.04.2004, 00:19
Hallo Simone,
mach Dir bitte keine Vorwürfe, diesbezgl., in diesen Stunden geht es nicht nach Plan. Und meistens kommt es anders als man denkt. Versuche zu entspannen und stell Dir vor wie Deine Mama jetzt evtl. handeln wuerde, sie will/wollte bestimmt, denke ich mir, dass Du immer wieder mehr Antriebskraft hast und wieder bekommst. Und die lieben und schoenen Erinnerungen dabei mehr in den Vordergrund treten,nicht ersetzen, aber Dich begleiten.
Deine Mama ist sehr stolz auf Dich und hilft Dir auch dies zu bewältigen. Liebe Grüsse und alles Gute wuenscht Dir u. Deiner Familie - Ute -c

03.04.2004, 16:49
Hallo Sabine,

nach dem Tod meines Mannes haben mir die Bücher von Moody, Kübler-Ross etc. sehr geholfen. Ich habe dann von einer Internetseite gehört jenseits-de.com, diese hat mir geholfen alles besser zu verarbeiten. Auch bezügl. Deiner Frage nach einem Medium wird dort ausführlich beantwortet.
Liebe Grüße (auch von einer Sabine)

04.04.2004, 09:51
Hallo Sabine
Ja am Anfang haben mich die Menschen oft gefragt wie schaffst du das,mein Sohn ist am 21.11.2004 gestorben er war 21 Jahre alt und ich wäre am liebsten mitgegangen aber das hätte er niemals zugelassen,dann irgendwann stand ich an seinem Grab und er hat mir die Antwort gegeben er gibt mir die Kraft weiter zu leben,wenn du mal darüber nachdenkst das wir es kaum aushalten dieser Schmerz diese Sehnsucht den geliebten Menschen nicht mehr zu sehn.Dann denk mal wie muß es dem jenigen gehn die sich von allem und allen trennen müssen dagegen ist unser Schmerz sehr gering.Am Anfang habe ich auch seine nähe nicht gespürt das hat sich geändert,wenn deine Tochter diese nähe spürt ist es doch schon ein wunderbares Zeichen.

Liebe Grüsse Roswitha

05.04.2004, 18:21
Für Eure lieben Nachrichten möchte ich mich ganz herzlich bedanken, denn ich fühle mich dank Euch hier wirklich verstanden!

Für Afra:

Liebe Afra, vielen Dank für Deinen Buchtipp. Ich werde es mir schnellstmöglichst besorgen!

Für Simone:

Bitte mach Dir keine Vorwürfe wegen dieser einen Stunde. Du warst immer für Deine Mama da und das ist das einzige, was wirklich zählt. Deine Kinder werden Dir die Kraft geben, die Du jetzt brauchst, denn genauso wie Deine Mama wichtig für Dich ist, bist Du wichtig für Deine Kinder!

Für Roswitha: Bitte entschuldige, dass ich so taktlos gefragt habe! Was meinst Du damit, dass Dein Sohn Dir die Antwort gegeben hat?

Für mich ist es schwer zu begreifen, dass das Leben einfach so weiter geht, obwohl für mich der Mittelpunkt der Familie nicht mehr da ist. Der Frühling kommt, die Mitmenschen erwarten, dass ich funktioniere, aber eigentlich möchte ich mich nur verkriechen. Ich hoffe, dass dieser Spruch "Die Zeit heilt alle Wunden" wirklich stimmt. Ich denke aber auch, dass ich schrecklich egoistisch bin. Ich sollte froh sein, dass meine Mama nicht leiden muss, dass sie sich nicht quälen musste in der Gewissheit, dasss sie sterben würde. Stattdessen möchte ich sie einfach nur wieder haben, nicht krank - sondern gesund! Ob das irgendwann besser wird? Warum bin ich so egoistisch?

Ganz liebe Grüße an Euch alle von

Sabine

Trude63
05.04.2004, 18:48
Liebe Simone,
vielleicht hat sich Deine Mutti auch genau den Zeitpunkt zum Sterben ausgesucht, wo Du nicht da bist, wo Du den Abschied nicht ertragen musst, um Dich zu schonen. Verzweifle nicht daran, das hätte sie ganz sicher nicht gewollt.
Mein Vater hat sich viele stunden gequält, er konnte nicht hinüber, erst als der Geburtstag meiner Schwester zu Ende war, hat er es geschafft, er ist um 01.15 Uhr gestorben, an seinem eigenen Tag und meine Schwester hat den ihren behalten können.
Vertraue deiner Mutti über den Tod hinaus, sie wollte vielleicht sich und Dir den Abschied erleichtern.
Viel Kraft Euch allen hier Trude.

05.04.2004, 23:48
Hallo Sabine,
meine Mutter ist vor 6 Jahren tötlich Verunglückt auch hier war keine Zeit zum Abschied. Etwa 1 Jahr hat es gedauert, ehe ich mich besser fühlte.Dieses ganze Jahr war ein ständiges auf und ab der Gefühle(Trauer, Wut, Gespäche mit meiner Mutter, Schuldfrage und so weiter ). ich hatte wenig Kontrolle darüber wie es mir ging ,manchmal dachte ich es wird jetzt besser und dann übermanten diese Gefühle mich wieder. das schlimmste war die Zeit in der Ich glaubte du wirst nie mehr die "Alte" (unbeschwertheit fröhlichkeit das war alles weg) Die Nähe meiner Mütter habe ich manchmal gespürt irgenwie war sie da und wenn Ich Ihre Nähe suchte habe ich mir Teile Ihrer Kleidung genommen.
Später wurde der Abstand zu diesen Gefühlen größer und ich bekam ein schlechtes Gewissen das ich nicht mer so viel an meine Mutter dachte auch die Fröhlichkeit stellte sich wieder ein.

Die Erfahrung mit dem Tot meiner Mutter war schlimm aber es wird besser und es gibt ein Leben Danach habe Geduld mit Dir und lasse irgendwann los.

Ich wÜnsche Dir Kraft und viele gute Freunde
ich umarme Dich

Elli

06.04.2004, 10:56
Liebe Elli,

viele Dank für Deine tröstenden Worte! Durch einen Unfall seine Mutter zu verlieren, ist bestimmt ganz schrecklich. Ich hatte wenigstens 2 Tage um zu wissen, dass es zu Ende gehen wird. Ein Unfall kommt so plötzlich, damit rechnet man ja überhaupt nicht. Wut habe ich überhaupt nicht, nur grenzenlose Trauer. Und Schuld? Wer ist Schuld an so etwas? Ich denke, niemand. Ich bin zwar gläubig, aber nicht übermäßig. Während dieser zwei Tage habe ich immer gebetet, dass Gott ihr bitte helfen soll und ich denke, dass hat er getan, da er sie nicht hat leiden lassen, auch wenn ich das ganz anders gemeint hatte (sie sollte doch gesund werden). Schuld könnte nur meine Blutgruppe sein, weil eine Leberspende meiner Mama hätte helfen können, Eurotransplant aber abgelehnt hatte und ich wg. falscher Blutgruppe nicht in Frage kam. Das war auch so schlimm für mich, weil ich ihr so gerne helfen wollte und es nicht konnte. Sie war immer für mich da und in dem Moment, wo ich mal etwas für sie hätte tun können, ging es nicht. Ich habe mich so hilflos gefühlt.

Ganz liebe Grüße
Sabine

06.04.2004, 15:17
Hallo Sabine,

ich habe meine Mutti am 25.2.2003 verloren. Sie hat 6 Jahre mit Krebs gelebt, sogar sehr gut gelebt. Sie ist in Urlaub gefahren und hat sehr viel unternommen. Letztes Jahr im Januar hat man bei ihr Gehirnmetastasen festgestellt. Man hat bestrahlt und danach ging es nur noch rapide bergab. Ich war fassungslos über die Schnelligkeit bis hin zum Tode.

Danach bin ich in ein sehr tiefes Loch gefallen. Mein Vater verstarb 1997 an Leberkrebs und auf einmal war niemand mehr da. Ich war ein ziemliches Elternkind, habe schon immer viel mit ihnen unternommen und es verging kein Tag an dem wir nicht mindestens 2 x telefoniert haben.

Ich fing nach dem Tod meiner Mutter an Bücher zu lesen (Moody und Kübler-Ross). Mit Hilfe meines Lebensgefährten mit dem ich ziemlich intensive Gespräche über ein Leben nach dem Tod geführt habe (ich bin nicht sehr gläubig!), habe ich dann nicht mehr locker gelassen und mich mit dem Thema Medium beschäftigt. Ich mußte dies für mich tun. Die Frage: Gibt es etwas danach, beschäftigte mich Tag und Nacht.
Ich muß allerdings dazu sagen, ich hatte kurz nach dem Tod meiner Mutter ein Erlebnis, welches mich nicht mehr los ließ.

Ich bin Ende Nov. 2003 bei einem Medium gewesen. Ich habe mir bewußt jemanden gesucht, der weit weg wohnt und mich oder mein Umfeld auf gar keinen Fall kennt. Ich möchte diesen Tag nie mehr missen und seitdem bin ich etwas zur Ruhe gekommen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und kann deine Gedankengänge nur zu gut verstehen.

Liebe Grüße Heike

06.04.2004, 16:41
Liebe Sabine,

Die Schuldfrage ist für mich jetzt nicht mehr wichtig für mich. Ich glaube es ist Schicksal . Kurz nach dem Unfall war das anders .Die Fragen wer hat hier Einfluß genommen, (Mutter Vater der Fahrer des Autos ec.) wer hat "Schuld" waren einfach da .Ich habe eine Erklärung gesucht und nie wirklich gefunden --ist aber nicht mehr schlimm -- .
Auch der Glaube an Gott schwankte ,ich bin nie richtig gläubig gewesen, doch zeitweise habe ich gebetet und tuhe es jetzt noch ab und ohne wirklich überzeugt zu sein.

Ich habe Ihr alles gesagt was mir auf dem Herzen lag auch wenn sie nicht mehr geantwortet hat es ist jetzt OK aber damals hätte ich Schreien können nur das Sie mich hört und ich glaube das hat sie und das tut sie noch (auch mit Zweifel)

Lieben Gruß
Elli

07.04.2004, 07:24
Liebe Sabine
Es war nicht taktlos was du gefragt hast irgendwie ist es doch immer ein Hilfeschrei.Mein Sohn gibt mir oft die Antwort auf Fragen die ich habe selbst wenn ich am P C sitze spüre ich seine Anwesenheit er sagt mir was machst du da beschäftige dich mit schöneren Dingen er hat es auch nie verstanden wenn ich mich mit anderen Patienten über die Krankheit unterhalten habe,heute verstehe ich ihn.Ich denke auch nicht das die Zeit die Wunden heilt wie auch.Er wird mir immer fehlen bis der letzte Vorhang für mich fällt aber auch ich hatte Erlebnisse mit ihm die mir die Angst davor genommen hat im gegenteil manchmal hat man sogar Todessehnsucht nur weiß ich das er das niemals akzeptieren wird,außerdem habe ich noch einen Sohn 7 Jahre älter als Mario er mich ihm geht es nicht gut seit sein Bruder nicht mehr da ist es ist jetzt 5 Monate her und ich habe ihn seitdem nicht mehr lachen gesehn,auch er träumt und spürt die nähe seines Bruders nicht ich denke das belastet ihn sehr.Aber sowas kann man nicht erzwiengen das kommt von ganz alleine.Ich bin 45 Jahre und meine Söhne waren mein ganzer Lebensinhalt und trotzdem versuche ich mein Leben langsam wieder mit etwas Sonne zu füllen so gehe ich seit einer Woche wieder etwas arbeiten so das ich etwas abgelengt bin,denn ich hab manchmal das Gefühl durchzudrehn und keiner hat das Recht mir zu sagen wie lange ich trauern darf alle reden immer von einem Jahr als ob dann alles vorbei wäre solchen Menschen höre ich garnicht zu die übergehe ich.
liebe Grüsse Roswitha

07.04.2004, 08:01
Liebe Roswitha,

Ich habe auch zwei Kinder ich kann trotzdem nicht nachvollziehen wie schlimm es ist eines davon zu verlieren. Es geht über meinen Horizont.
Verstehen kann ich Dich das Du empfindlich auf die Außage ein Jahr reagierst (hätte Ich Damals auch) aber bei mir war es so, es ging mir besser, das heist aber nicht das alle Wunden verheilt sind .
Es kommen immer wieder Situationen wo es weh tut, aber es ist auch gut sich zu Erinnern mit dem Wissen es geht wieder vorbei.

Wer immer auch sagt "Zeit heilt alle Wunden" will dich vieleicht trösten ist selbst gegenüber deiner Situation hilflos oder hat selbst schon jemanden verloren der ihm sehr nahe stand und spricht aus Erfahrung.

Und du hast recht das niemand Dir sagen kann und darf wie lange Du trauerst.

Alles alles liebe
Elli

07.04.2004, 09:50
Liebe Heike,

Du schreibst, dass Du nach dem Besuch bei dem Medium etwas ruhiger geworden bist. Wo hast Du denn die Adresse her gehabt? Mein Problem ist, dass ich eigentlich ein sehr rationaler Mensch bin und nicht weiß, ob der Besuch bei einem Medium wirklich seriös ist oder ob es sich nur um Geldmacherei handelt, dass mir nur das erzählt/vorgegaukelt wird, was ich hören möchte. Wie kann man die Guten von den schwarzen Schafen unterscheiden?

Was ich mich auch frage ist, ob mir dann ein Besuch reicht oder ob mich das dann nicht mehr loslässt und ich immer wieder zu diesem Medium gehen möchte.

Ganz liebe Grüße von
Sabine

07.04.2004, 10:03
Liebe Roswitha,

trauern ist etwas ganz persönliches. Jeder macht es auf seine Weise und da gibt es weder falsch noch richtig. Mein Vater beispielsweise hat in seinem Haus nichts verändert. Der Morgenmantel meiner Mama hängt vor dem Schrank, im Bad sind ihre Sachen und auch sonst erwartet man, dass die Tür aufgeht und meine Mama kommt. Ich besuche ihn fast täglich und für mich war das sehr belastend, aber für ihn ist es genau das richtige. Und wenn ich mir vorstelle, dass er ihre Sachen einfach weggeben würde, würde mir das noch weniger gefallen.
Heute wird für mich ein ganz schwerer Tag. Mein Papa hat sich gewünscht, dass ich das Auto meiner Mutter fahre und das werde ich heute holen. Im Auto - wie auch im Haus - liegen ihre persönlichen Sachen (Sonnenbrille...), die ich dann erst einmal ausräumen muss. Das wird bestimmt genauso schlimm wie der Tag nach ihrem Tod (im Krankenhaus ihre Sachen abholen, zum Bestatter gehen, die Kleidung für die Beerdigung aussuchen...). Ich habe richtig Horror davor, möchte aber auch nicht, dass irgend eine fremde Person mit dem Auto fährt. Ich bin ziemlich widersprüchlich!

Jetzt aber nochmal zu Dir! Dein anderer Sohn braucht Dich dringend und ich denke, wenn er bei Dir sieht, dass Du wieder am Leben teilnimmst, arbeitest etc. wird er es sich auch erlauben, wieder zu leben. Wenn ich mal lache, habe ich direkt ein schlechtes Gewissen nach dem Motto: Wie kann ich lachen, wenn so etwas schreckliches passiert ist. Vielleicht hat Dein Sohn auch dieses schlechte Gewissen und er muss lernen, dass das genau das ist, was Dein verstorbener Sohn auf gar keinen Fall will. Vielleicht hilft ihm auch das Buch von Moody (Leben nach dem Tod).

Ich drücke Dich ganz fest!
Sabine

07.04.2004, 15:19
Hallo Sabine,

ich kann Deine Fragen gut verstehen, weil ich auch sehr rational veranlagt bin.

Ich muß dazu sagen, daß bereits 2 Jahre vor dem Tod meiner Mutter meiner Cousine etwas passiert ist, was mich doch damals schon hat aufhorchen lassen. Ich habe das ganze wieder adakta gelegt und erst nach dem Tod meiner Mutter mit ihr darüber gesprochen. Eine Bekannte von ihr, die bereits die ganze Familie verloren hat, ging eben zu diesem Medium (ein Schotte, der nur sehr selten in Deutschland ist). Ich habe meine Cousine dann gebeten, mir nur den Namen und die Tel.-Nr. des Mediums zu besorgen. Ich hatte sie gebeten, daß sie auch ihrer Bekannten nicht erzählt, wem sie die Tel.-Nr. weitergibt und warum. Ich weiß, daß ich mich auf sie verlassen kann.

Ich habe dann tel. einen Termin bekommen für November als er wieder hier in Deutschland war. Ich habe einen falschen Namen genannt, keine Adresse und auch keine Tel.-Nr. herausgegeben (ich wurde auch nach gar nichts gefragt, was mich wiederum doch irgendwie erstaunte). So kritisch war ich. Ich habe mich Stunden vor meinem Termin auch gefragt, was es mir bringen wird und was ich erwarte. Immerhin bin ich dafür 320 km durch Deutschland gefahren mit falschen Namen.Wollte schon fast umkehren und bin dann doch hingegangen und das war gut so.

Ich habe heute nicht mehr das Bedürfnis nochmals zu dem Medium hinzugehen.Ich weiß, daß sie auf mich aufpassen und immer für mich da sind. Das schlimme ist nur, ich kann sie nicht mehr in den Arm nehmen, kann nicht anrufen und einfach mal nach Rat fragen oder mal nur so kurz was reden. Ich habe die Sitzung auf Kassette aufnehmen lassen und wenn es mir ganz schlecht geht, dann höre ich sie mir an und das hilft mir und ich werde wieder ruhiger.

Liebe Grüße Heike

08.04.2004, 08:30
Liebe Sabine
Das es ein schrecklicher Tag für dich war kann ich mir gut vorstellen, ich wollte das Auto von Mario seiner Freundin schenken sie waren fünf Jahre zusammen und wollten Heiraten aber sie hat es abgelehnt,dann blieb mir nichts anderes übrig als es selbst zu behalten und meinen Wagen wegzugeben,als ich dann auf dem seinen Wagen auf mich angemeldt habe,konnte ich sie verstehn es war schrecklich ich habe geweint weil es mir so vorkam als wenn ich ihm was wegnehmen würde und das war bei vielen anderen Dingen auch so.Aber ich wollte auch alles alleine Regeln nur bei der Auswahl der Grabstätte habe ich meinen Sohn entscheiden lassen er hat auch einen eigenen Grabstein für seinen Bruder am P C erstellt war nicht so einfach jemand zu finden der das umsetzen konnte aber wir haben nach langem suchen jemand gefunden der es genau so gemacht hat auch mit Foto worauf er sein schönstes lächeln zeigt und immer wenn wir am Grab sind lächelt er uns an.Sein Zimmer ist auch noch so als wenn er jeden Moment rein kommt,und jeder fühlt sich darin sehr wohl mein Sohn ist gern alleine dort ich denke er fühlt sich seinem Bruder da besonders nah.Die Bücher von Elisabeth Küppler Ross haben wir beide sehr viel gelesen.Und wenn das mit dem Medium für dich richtig und wichtig ist versuch es doch einmal ich denke jeder sollte für sich herausfinden wie er mit der Situation am besten klar kommt.Ich finde es auch gut das du oft zu deinem Vater gehst denn ich denke das es für Männer sehr schwer ist plötlich alleine zu sein.Ich wünsche dir viel Kraft für den heutigen Tag.

Wahre Liebe endet nie glücklich,wahre Liebe endet nie.....

Bis dann Roswitha

08.04.2004, 17:14
Hallo Roswitha!

Das Auto zu holen, war wirklich schlimm. Ich hatte meine beiden Töchter mitgenommen, damit ich in diesem Moment nicht ganz alleine war und das hat mir geholfen. Meine Töchter gehen damit sehr natürlich um. Sie haben unglaublich an meiner Mama gehangen und sehen in demAuto aber nur ein Auto und meinten, dass es die Oma genauso gewollt hätte. Das hat mir alles etwas leichter gemacht.
Die Beerdigung wollte ich gar nicht alleine organisieren. Mein Vater hat mich nur überall hin geschickt/mitgenommen, wahrscheinlich damit ich , wenn er irgendwann (bitte sehr lange noch nicht!) auch verstirbt, weiß, was gemacht werden muss. Dieser Hintergrund hat es für mich noch schlimmer gemacht.Mein Vater ist elf Jahre älter als meine Mutter und die beiden hatten nie damit gerechnet, dass sie zuerst gehen würde. Ich habe auch noch einen Bruder, der aber körperbehindert ist, also viele Wege einfach nicht erledigen kann.

Dass Dein Sohn den Grabstein für seinen Bruder selbst entworfen hat, finde ich klasse. Mit diesem Thema muss ich mich auch noch auseinandersetzen. Zum Friedhof zu gehen, ist für mich nicht schlimm, weil ich nie das Gefühl dort habe, dass meine Mama da liegt.

Tja, das mit dem Medium muss ich mir noch überlegen. Mein Mann ist strikt dagegen. Er meint, dass es nur unseriös sein kann, dass unsere Verletzbarkeit durch die Trauer ausgenutzt würde und man manipuliert würde. Wenn ich auf der anderen Seite Heikes Zeilen lese, denke ich da wieder ganz anders 'drüber (Vielen Dank, Heike!). Ich habe die Telefonnummer von jemandem bekommen, der sehr gute Erfahrungen mit einem Medium gemacht hat (mein Mann würde jetzt sagen, er wäre nur auf Kundenfang). Ich werde sie (eine Frau) anrufen und einen Termin vereinbaren, weil ich wirklich denke, für mich ist das wichtig.

Ich wünsche Euch allen trotz all der Trauer ein schönes Osterfest (obwohl ich mir im Moment wirklich gar nicht vorstellen kann, wie so etwas ohne meine Mama schön sein kann).

Liebe Grüße

Sabine

11.04.2004, 10:11
Hallo Sabine
Ja im Momemt ist alles sehr schwierig es wird einem vieles abverlangt,und keiner fragt wie man es schaffen soll.Man hat zu funktionieren aber ich habe auch gelernt nein zu sagen wenn ich für mich merke es wird mir zuviel.Heute sind wir bei meinem Sohn Schwiegertochter und Enkelkind 7 Monate zum Essen eingeladen und morgen kommen sie zu uns auch die Freundin von Mario kommt was uns besonders freut das sie weiter in unserer Familie ist und immer bleiben wird solange sie will.So werde ich die Ostertage überstehn,und beim essen wird immer ein Platz für Mario dabeisein.Irgendwie hat dein Mann nicht ganz unrecht aber wenn du es nicht ausprobierst läuft es dir ständig hinterher.wir werden später noch ausführlicher darüber schreiben.Ich mach jetzt schluß bis später.

Gruss Roswitha

13.04.2004, 11:50
Hallo Roswitha!
Hast Du das Osterfest gut überstanden? Ich finde es gut, dass Du da ein wenig Ablenkung gefunden hast! Morgen werden wir für einige Tage (bis Samstag) mit meinem Papa an die Ostsee fahren. Ich muss einfach mal 'raus. Vielleicht komme ich da ja etwas zur Ruhe. Bisher haben wir den Ostersonntag immer bei meinen Eltern verbracht. Dieses Jahr waren mein Vater und mein Bruder bei uns und gerade an solchen Feiertagen ist der Verlust ganz besonders schlimm (und das war erst der erste von vielen...). Durch meine Töchter habe ich aber trotzdem auch Freude an diesem Tag empfunden.

So richtig glauben kann ich es immer noch nicht. Ich weiß, dass sie nicht mehr wiederkommt, aber ich glaube es trotzdem nicht. Ein bisschen irre bin ich ja anscheinend doch!

Liebe Grüße
Sabine

14.04.2004, 07:36
Hallo Sabine ja das Osterfest hab ich einigermassen gut überstanden,es ist gut das ihr ein paar Tage weggefahren seit man sieht mal was anderes,aber ich habe auch festgestellt das man am schönsten Ort der Welt sein kann und es einem im Grunde doch nichts bringt auch wir waren im Februar auf Gran Canaria wir wollten Karneval nicht hier sein und am 27.04 fliegen wir für 10 Tage nach Italien zur Familie mein Mann ist Italiener aber so richtig freuen kann ich mich nicht darauf habe nur manchmal auch das Gefühl ich muß mal hier raus,klar können wir uns nicht vorstellen sie nie mehr wieder zu sehn wie auch wenn man solche Sehnsucht hat man wird ja nicht auf so was vorbereitet und ich kann und will auch garnicht daran denken sonst werde ich verückt aber was ist schon normal,in so einer Situation die wie auch ich glaube nie vorbei geht.
Schöne Grüsse Roswitha

28.04.2004, 20:43
Hallo!
Ich habe nach dem Tod meines Vaters vor 9 Monaten auch viele Bücher über Nachtod Begegnungen und Leben nach dem Tod gelesen.
Das hat mir irgendwie geholfen und mich getröstet.

Ich sitze oft im Dunkeln und warte auf ein Zeichen von meinem Vater. Irgendwas damit ich weiß es geht ihm jetzt gut.

Eine Bekannte hat mir erzählt, daß ihr verstorbener Vater ins Zimmer kam und an das Bett ihres neugeborenen Kindes ging und hineinschaute und lächelte. Sie ist seither nicht mehr traurig über den Tod des Vaters.

Ich würde so etwas oder ähnliches auch gerne erleben.

30.04.2004, 08:20
Liebe Gaby,

mir geht es da sehr ähnlich. Am Morgen, nachdem meine Mama gegangen war, kam meine ältere Tochter zu mir und erzählte, dass sie in der Nacht das Gefühl hatte, ihre Oma wäre da, hätte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. Sie war sich ganz sicher, hat sich umgedreht , aber niemanden gesehen. Weil meine Tochter auf die Uhr gesehen hatte, konnte sie mir die Uhrzeit sagen und es war genau die Todeszeit (die meine Tochter beim Erzählen aber noch gar nicht kannte). Auch in den ersten Wochen danach hatte meine Tochter noch mehrmals so ein Erlebnis, über das sie aber nicht gerne spricht. Das Verrückte ist, das ich auf ihre Erlebnisse neidisch bin, das ich selbst auch so ein Erlebnis haben möchte, damit ich weiß, dass es meiner Mama gut geht, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden. Ich solte doch froh sein, dass meine Tochter das erleben durfte.
Ich glaube, wir alle warten irgendwie auf ein Zeichen und je verzweifelter wir warten, desto weniger wird es eintreten. Bei der Beerdigung hatte ich übrigens auf einmal die Gewissheit, dass meine Mama woanders ist und seitdem ist es für mich auch nicht schwierig auf den Friedhof zu gehen. Aber trotzdem würde ich so gerne mit ihr Kontakt haben. Ich vermisse sie so sehr!!

Liebe Gaby, vielleicht ist es ja auch ein Zeichen, dass Du auf die Idee gekommen bist, die Bücher über das Leben nach dem Tod zu lesen. Vielleicht gab es auch Zeichen, die Du als solche gar nicht erkannt hast (ein Vogel, der besonders schön singt oder einfach nur ein Gefühl des Trostes, wenn Du besonders verzweifelt warst).

Ganz lieben Gruß von
Sabine

30.04.2004, 10:44
Hallo ihr lieben,
ich glaube es ist nur Kindern vergönnt, solche Erfahrungen zu haben. Als mein Bruder starb war ich 10 Jahre alt und ich war die Einzige in der Familie die eine solche "Naherfahrung" haben durfte. Durch diese Erfahrung hat sich für unsere ganze Familie das Leben geändert. Bis dahin waren wir Atheisten und glaubten uns fressen die Würmer im Grab und damit Schluss!!
DOch durch dieses Erlebnis hat sich alles geändert. Es fing an mit dem Buch "Die Möwe Jonathan" (sehr zu empfehlen) und führte weiter über Bücher die sich mit dem Thema befassen. Es hilft ungemein und tröstet sehr. Meine ELtern haben irgendwann später mal ein Seminar mit Elisabeth Kübler-Ross mitgemacht. Die sagte meinem Vater ins Gesicht: Neben Dir steht ein Junge von ca. 14 Jahren mit blonden, halblangen Haaren und der sagt Du sollst nicht traurig sein. Sie wusste nichts von meiner Familie, konnte nichts von meinem Bruder etc. wissen.
Inzwischen bin ich 37 Jahre alt und leider habe ich keine solchen Erlebnisse mehr gehabt. Vielleicht denken und Wissen wir Erwachsenen zu viel. Kinder sind da noch sensibler. Vielleicht meldet sich meine ma ja auch mal bei meiner Tochter. Zu meiner Großen hatte sie ein besonderes Verhältnis...
Ansonsten bleibt mir die Gewissheit, dass ich sie bald wiedersehe. Es ist halt eine lange lange Reise bis dahin..
LG Katharina

30.04.2004, 11:42
Liebe Katharina,

Du hast bestimmt Recht. Meine Tochter (14) hat mir gesagt, dass ich vielleicht nicht genug hinhöre bzw. einfach nicht aufmerksam genug bin. Das kann schon so sein. Die Bücher von Kübler-Ross habe ich noch nicht gelesen, wohl aber das von Moody, was mir persönlich viel gibt, weil er alles hinterfragt und ich vom Wesen her eigentlich auch eher ein skeptischer Mensch bin, der nicht alles sofort glauben kann.

Meine Mama ist vor knapp 10 Wochen gegangen. Nach der OP ist sie gar nicht mehr wach gewesen (nur künstl. Koma und dann Tiefennarkose). Diesen Ausgang konnten wir alle nicht vorhersehen und auch wenn ich sie vorher jeden Tag besucht habe, mindestens 5 x am Tag noch telefoniert habe, habe ich das Gefühl, ich habe mich nicht von ihr verabschieden können, nicht mehr mit ihr reden können. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass sie den ganzen Sch... nicht bewusst erlebt hat, keine Todesangst hatte. Manchmal denke ich, dass ich nicht mehr normal bin, weil ich so unglaublich egoistisch bin, anstatt meiner Mama, die ich wirklich über alles liebe, diesen Tod (wenn es denn überhaupt sein muss) zu gönnen.

Wie ist das bei Dir?

Liebe Grüße
Sabine

04.05.2004, 14:09
Liebe Sabine,
wir wussten es seit 15 Monaten. BSDK-inoperabel. Es ist fast ein WUnder, dass sie 15 Monate hatte. Sie lebte in Griechenland seit 1987, war aber seit der Diagnose oft bei mir. So auch die letzte 4 Wochen ihres Lebens. Die Ärzte hatten ihr noch ein Antibiotikum gegeben, dass hatte sie nicht vertragen. Ihre Kräfte schwanden von Tag zu Tag und sie war sooo traurig. Wollte nicht sterben. Vor Dem Sch.. Antibiotikum sah es nich sooo gut aus., Die Ärtze wollten noch mal Chemo machen und meine Ma hatte sich das Ziel gesetzt bei der Einschulung meiner Tochter im nächten Jahr dabei zu sein. Ostern sagte sie mirl sie wolle in Griechehnland sterben. Sie hat all ihre Kraft zusammen genommen und ist Oster-Mittwoch geflogen. Am Abend habe ich noch mal mit ihr telefoniert. Sie war soo glücklich. Am Donnerstag würgte sie mich ab, weil sie SChmerzen hatte. Am Sonntag um 08:00 Uhr starb sie. An meines Vaters Geburtstag, fast un seinen Armen., Ich habe sie nicht mehr sprechen können und sie hat nichts für mich hinterlassen.
Ich vermisse sie sehr und kann es immer noch nicht glauben. Es gibt keine Stunde in der ich nicht an sie denke, aber ich verzweifel nicht. Ich kann liebevoll und ihne Tränen an sie denken. Wir hatten eine wichtige gemeinsame Zeit.
Ich denke an DIch
Katharina