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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist nach einer R0 Resektion?


08.04.2004, 16:15
Hallo @all!

Mein Freund hatte Darmkrebs (T4 N0 M0, 8cm Durchmesser, 1,6 Kg schwer, verkapselt) und ist kürzlich operiert worden.
Der Prof hat ihn als geheilt nach Hause geschickt - !!!! Keine Chemo, keine Reha!

Ich habe so Angst vor einem Rückfall!
Wie kann es sein, dass er nach einem solchen "Monster" als gesund entlassen wird?
Keine Medikamente - kein nichts!

Hat jemand von euch ähnliches erlebt?
Wenn ja, wie ist es euch ergangen in den Folgejahren?
Rückfallgefahr?

Wer kann mir helfen?

Alles Liebe und Gute
und im voraus vielen Dank für eure Antworten!

Eure Chrissi

09.04.2004, 00:52
hallo christiane,

ich glaube das ist bei einer histologie mir N0 und M0 nicht so ungewöhnlich. meine oma wurde letzten oktober operiert mit gleicher histologie. sie bekam auch keine anschlussbehandlung und muss lediglich jetzt in ein paar tagen da das halbe jahr schon rum ist wieder ins KH zur spiegelung und nachuntersuchung.
ihr gehts übrigens soweit prima, und das mit 78 jahren.
gruß
thorsten

Jutta
09.04.2004, 07:10
Hallo Chrissi,

Bei einem verkapselten Tumor, ohne weitere Ausbreitung ist es schon möglich, daß keine weiteren Behandlungen notwendig sind.
Wenn die Ärzte sehen, daß keine Metastasen vorhanden sind, sich der Krebs nirgends ausgebreitet hat, reicht oft eine Operation.

Die Angst vor einem Rückfall (sprich Rezidiv) kann Dir leider niemand nehmen, deshalb ist eine weitere engmaschige Nachsorgeuntersuchung sehr wichtig.
Dein Freund hat bestimmt einen Krebspaß erhalten, in welchen genau aufgeführt wird, was wann untersucht werden sollte.
Daran sollte er sich halten, denn meistens ist der Darmkrebs kein aggressiver Krebs, und die Chancen rechtzeitig zu intervenieren sind sehr hoch.

Ich wünsche Euch alles Gute.
liebe Grüße

09.04.2004, 07:38
""denn meistens ist der Darmkrebs kein aggressiver Krebs, und die Chancen rechtzeitig zu intervenieren sind sehr hoch""

so harmlos ist Darmkrebs dann aber
auch wieder nicht - durchschnittlich
wird Darmkrebs erst im Stadium III
erkannt, und die 5-Jahres-Überlebens-Wahrscheinlichkeit liegt bei um die 50%.
Darmkrebs ist zwar tendenziell ein
eher langsam wachsender Krebs, aber dennoch die zweit- bis dritthäufigste
Krebstodesursache.

Jutta
09.04.2004, 08:24
Hallo bca,

Bei Chrissi ging es um die Frage eines Rezidivs, welches bei einer engmaschigen Nachsorge relativ schnell erkannt werden kann.

Ich bin mir über die Statistiken bei der Ersterkrankung klar bewußt, und stellte den Darmkrebs nicht als harmlos hin. Sondern zeigte nur die Chancen einer Erkennung eines Rezidivs auf.

liebe Grüße

09.04.2004, 11:25
Hallo Jutta

war auch nicht als Kritik
gedacht, eher als Ergänzung.

13.04.2004, 09:40
Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Antworten.
Mein Schatz hat einen Krebspass erhalten und muss alle halbe Jahr zur Nachsorge und 1x im Jahr zur Enddarmspiegelung.
Ihr habt recht, wir sollten uns nicht verrückt machen... die Angst und die Sorge ist jedoch nur schwer zu verbergen, ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass keine weiteren Behandlungsschritte notwendig sind - - -

Liebe Grüße
Chrissi

04.05.2004, 14:35
Hallo ihr Lieben!
Ich hatte den Hinweis bekommen (anderer Tread), dass mein Schatzi zumindest ein PET machen lassen sollte. Das Ganze am besten innerhalb von 6 Wochen nach der OP, damit ggf. eine notwendige Chemo "verabreicht" werden kann.

Nun, mein Herz wollte keine PET machen und nun sind die 6 Wochen um...

Ich dränge ihn zu nichts mehr, aber die Sorge ist nach wie vor vorhanden...

Drückt uns die Daumen, dass die R0 eine R0 bleibt, ja?

Ich denke an euch alle und wünsche euch alles, alles Gute, Zuversicht, Gesundheit und Mut -

Liebe Grüße
Eure Chrissi

04.05.2004, 17:07
Die Diagnose war bei mir ganz gleich. Ich habe allerdings vor der OP eine Chemo und Bestrahlungen machen müssen, da sie sonst nicht hätten operieren können. Aber nachher, nullkommanix. Nach zwei Jahren eine Singulärmetastase in der Leber, das war letztes Jahr zu Weihnachten. Wie es weitergeht, wer weiß das schon. Die Metastase konnte operiert werden und ich mache jetzt zur Prävention eine chemo. Nach Ansicht der Ärzte im Krankenhaus wäre das aber nicht nötig. Meine Onkologin und ich waren da anderer Meinung. Ich denke, wo eine Metastase auftaucht, verstecken sich noch viele. Aber das muss bei Deinem Freund ja nicht so sein. MfG Bea

06.05.2004, 12:34
Liebe Bea,
vielen Dank für deinen Beitrag. Nein, es muss bei meinem Freund nicht ebenso verlaufen, aber allein die Tatsache, dass es DIR nach einer R0 so ergangen ist - mit der Lebermeta, meine ich - das rechtfertigt doch meine Bedenken.
Ich wünsche dir, dass du die Chemo gut verträgst und dass alle ggf vorhandenen Teufelchen getötet werden!
Du schaffst das!
Alles Gute für dich!
Liebe Grüße
Chrissi

28.05.2004, 14:15
liebe chrissi,
bei meinem schatz war es beinahe genauso!
op 4.9.02, zwei wochen nach diagnosestellung.
R0 ... hier einige auszüge aus dem op-bericht -

"nach öffnung der sehr fettreichen bauchdecken bestätigt sich ein umfangreicher, unmittelbar aboral der rechten flexur entwickelter, primär am retroperitoneum auch leicht adhärenter tumor, nach lokalen kriterien einem T4-karzinom entsprechend. möglicherweise besteht hier auch eine gedeckte perforation..."

"da auch die initiale exploration des bauchraumes, insbesondere der leber keinen anhalt auf metastasierung ergeben hatte, klassifiziere ich als T4 NX M0. angesichts der massiven fettdurchsetzung der mesocolonabschnitte ist eine bewertung des lymphknotenstatus nicht möglich!"

UND NUN DER EIGENTLICHE WAHNSINN: K E I N E ADJUVANTE CHEMO!!! KEINE KUR, KEIN NIX!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

die op liegt nun beinahe 2 jahre zurück und bislang TOI, TOI, TOI - sind alle ergebnisse ohne befund!
bei o.g. monster waren allerdings die blutwerte zuvor auch in ordnung - lediglich die schmerzen im oberbauch veranlassten meinen freund, eine darmspiegelung vornehmen zu lassen!

chrissie, überlasse nichts dem zufall!
ich drücke euch die daumen, dass keine rezidive entstehen.
alles gute für dich und deinen schatz!

moni

28.05.2004, 15:13
Pah, Blutwerte! Waren bei mir auch alle ok. Ich hatte einen tumor von 8 cm Grösse, der mir den Darm fast verschlossen hatte und alle meine Krebsmarker waren gleich 0. Nur die erhöhte Blutsenkung deutete auf irgendetwas hin, nur dass ich gleichzeitig eine eitrige Zahnwurzel hatte, die mein Zaharzt monatelang nicht fand. Auf Blutwerte gebe ich nicht viel. Auch bei der Meta Krabsmarker, zwischen 2 und 3....das sagt nicht viel aus. Die Krebsmarker bei Darmkrebs wären auch nicht spezifisch, sagte meir meine Onkologin. Warum die dann trotzdem während der Chemo jede Woche mitgemacht werden, wird mir immer ein Rätsel bleiben. lg Bea