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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anaplastisches Karzinom


24.01.2002, 14:06
Hallo,
meiner Mutter hat man, ohne Krebsvermutung, vor 6 Tagen die Schilddrüse entfernt. Heute kam dann der Befund, dass es sich um ein anaplastisches Karzinom handelt.Die Überlebenschancen sind angeblich gleich 0.
Hat irgendjemand bereits Erfahrungen mit anaplastischen Karzinomen gemacht. Kennt jemand Spezialisten???
Bitte antwortet mir schnell, weil ich denke, daß jeder Tag zählt.
Da sie erst 56 Jahre alt ist, finde ich es zu früh,um mich zu verabschieden.

02.02.2003, 18:31
Hallo,

mein Freund wurde letzten Freitag operiert. Bei ihm wurde auch das anaplastische Schilddrüsenkarzinom festgestellt. Der behandelde Arzt sagte, er hätte ein ganz kleine Chance. Nun hoffen wir mal und beten zu Gott. Lenni ist erst 50 Jahre alt. Wenn die Wunde verheilt ist, wird mit Strahlentherapie begonnen. Die 9-stündige Operation hat er sehr gut überstanden. Nun hoffen wir, dass er das andere auch gut übersteht. Das wünsche ich auch deiner Mutter. Wie geht es ihr? Hat sie Metastasen in den anderen Organen?

Es wäre schön, wenn du mir antworten würdest.

Tschüss
Karin
name@domain.dename@domain.de

01.03.2003, 11:06
Hallo,

ich kann mir vorstellen wie es Euch beiden geht. Meine Mutter hat auch ein anaplastisches Schildrüsenkarzinom. Festgestellt wurde es im Ende November 2002. Eine OP ist nicht möglich. Letzte Woche ist sie 56 geworden. Von Tag zu Tag verschlechtert sich ihr Zustand und für uns ist es schrecklich das mit ansehen zu müßen. 4 Chemo-Einheiten hat sie bereits hinter sich. Ab Dienstag bekommt sie dann Strahlentherapie in kombination mit Chemo.

Wir hoffen jeden Tag aufs neue, obwohl uns die Ärtze schon gesagt haben, daß es wohl nicht mehr lange drauern wird.

Leider gibt es zu wenig Ärzte, die sich mit dem anaplastischen Karzinom auskennen.

Falls einer von Euch doch noch einen Spezialisten empfohlen bekommt, wäre ich für eine Nachricht dankbar.

LG
Claudia

02.03.2003, 21:24
Hallo Claudia,

danke für deine eMail, über die ich mich sehr gefreut habe. Es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter nicht so gut geht. Doch es gibt immer wieder Wunder, und es ist gut, dass ihr die Hoffnung nicht aufgebt.
Bei meinem Freund Lenni wurde Mitte Januar 2003 das anaplastische Schilddrüsenkarzinom festgestellt. Er wurde 9 Stunden operiert. Der Arzt sagte, es grenzt schon fast an ein Wunder, dass er die OP überstanden hat. Der Tumor war 200 Gramm schwer und 5 x 7 cm groß. Lenni´s Allgemeinzustand ist sehr gut. Letzte Woche hat er sich entschlossen, keine Chemo zu machen. Am Montag beginnt die Strahlentherapie.
Zusätzlich zu den Schulmedizinern hat Lenni nun einen Arzt gefunden, der gesagt hat, er mache sich Lenni´s Krankheit zu seiner und werde ihn in 6 Monaten heilen. Nun macht er eine biologische Chemo mit Schellkraut. Außerdem macht dieser Arzt noch einige andere Therapien mit ihm. Ich gebe dir mal die Adresse von diesem Arzt:

Praxisklinik u. Arztpraxis
Arno Thaller
Arzt für Allgemeinmedizin
In der Hölle 4
91801 Markt Berolzheim

Tel.Nr.: 09146 / 311 Fax: 09146 / 224

Ich würde auch gerne mal mit dir telefonieren.

Liebe Claudia, ich wünsche deiner Mutter ganz viel Kraft und Stärke, und auch dir, weil ich weiss, wie schwer es auch für die Angehörigen ist.

Viele liebe Grüße
Karin

11.03.2003, 21:28
Hallo Karin,

wie geht es Dir? Gibt es etwas neues?

Meine Mama liegt seit heute im Hospiz. Ihr geht es sehr schlecht. Irgenwie habe ich das Gefühl, als ob heute Nacht noch das Telefon bei mir klingelt. Innerlich wünsche ich es mir auch, damit sie endlich ihre Erlösung bekommt.

Ich erkenne sie nicht mehr wieder, alles ist total angeschwollen. Sie bekommt immer weniger Luft zum atmen.

Wieviel Leid und Schmerzen muß ein Mensch eigenlich ertragen?

Hoffe bald wieder was von Dir lesen zu können.

Alles Liebe und weiterhin viel Kraft.

Claudia

12.03.2003, 19:22
Hallo Tobias,

ich weiss nicht, ob du meine eMails hier in diesem Forum gelesen hast, die ich an Claudia geschrieben habe.
Wie geht es nun deiner Mutter. Ich hoffe gut.

Es wäre nett, wenn du dich melden würdest, damit wir uns austauschen könnten.

Viele liebe Grüße
Karinname@domain.de

12.03.2003, 21:03
Hallo Karin,

heute geht es meiner Mom wieder etwas besser. Die Schwellung im Gesicht ist zurück gegangen, es lag wohl am Kortison.

Sie kann selber entscheiden, wie hoch das Morphium verabreicht werden soll. So war sie heute ziemlich gut ansprechbar.

Morgen haben wir jetzt einen Termin mit dem Pfarrer um schon einmal über die Beerdigung zu sprechen. Hört sich jetzt zwar hart an, aber es kann jeden Tag so weit sein.

Schreib doch mal was über Lenni, wie geht es ihm denn jetzt?

Liebe Grüße
Claudia

13.03.2003, 18:41
Hallo Claudia,

es tut mir so unendlich leid, was du jetzt durchmachst. Mir fehlen die richtigen Worte, dir zu schreiben, aber ich kann mir vorstellen, wie es dir ungefähr geht.
Lenni bekommt nun schon seit 2 Wochen Strahlentherapie im Klinikum Nürnberg. Außerdem wird er noch von Dr. Thaller alternativ behandelt. Er nimmt sehr viele Medikamente zur Stärkung des Immunsystems. Eine richtige Chemo läßt er sich nicht geben. Dafür bekommt er Schellkraut gespritzt. Das ist eine biologische Chemo. Vor zwei Wochen hatten meine Kinder einen ganz schlimmen Virus mit Brechen, Durchfall, Übelkeit und Fieber über 40 Grad. Lenni bekam diesen Virus nicht. Er fühlt sich überhaupt nicht krank und ist total fit. Nur seine Stimme wird beim langen Reden etwas heiser, und beim Walking geht ihm schneller die Luft aus.
Doch ich bin trotzdem sehr besorgt. Im Internet lese ich immer wieder, dass es bei diesem Krebs so gut wie keine Heilung gibt. Weißt du, ob das wirklich so ist, oder gibt es auch Ausnahmen?

Liebe Claudia, ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und Liebe.

Tschüs Karin

15.03.2003, 22:04
Liebe Karin,

ich weiß jetzt eigentlich nicht was ich Dir auf Deiner Frage antworten soll, außer das ihr die Hoffnung nie aufgeben dürft.

Meine Mama ist am 13.03. (morgens) verstorben. Ihr leiden hat endlich ein Ende.

Zur Zeit fühle ich mich total einsam und leer. Trotz des trostes, das sie keine Schmerzen mehr hat, fehlt sie mir sooooo sehr und es tut sooooo wahnsinnig weh.

Claudia

16.03.2003, 19:34
Liebe Claudia,

es tut mir soooo unendlich leid.
Mein herzlichstes Beileid.
Du brauchst nun Zeit zu trauern, aber es geht auch wieder aufwärts.
Deiner Mama geht es jetzt im Himmel gut. Nun mußt du dich auch um dich kümmern. Deine Mama möchte dich bestimmt nicht so leiden sehen.
Kopf hoch, und blicke positiv in die Zukunft.

Alles Liebe und Gute für Dich!
Karin

21.08.2003, 15:22
Hallo Karin,
ich habe deine Berichte über Lenni mit großem interesse gelesen. Ich selbst bin 45 Jahre alt und habe ein anaplastisches Schiddrüsen-Karzinom. Es konnte am 9.5.2003 komplett operativ entfernt werden. Der Tumor war 190g schwer,10x6x5 cm groß und kapselartig begrenzt. Die umliegenden Lymphknoten waren nicht befallen und ich habe keine Metastasen. Ich wurde nach der Operation noch 7 Wochen bestrahlt. Ich mache jetzt eine Misteltherapie und eine Vitamintherapie. Mir geht es gut und bin nur ein bischen schlapp. Bitte schreibe mir ob die Schellkrauttherapie Lenni gut tut und wie es ihm jetzt geht.
Viele liebe Grüsse
Sabine
eshemokhai@aol.com