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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TESTOSTERON


24.05.2004, 20:56
Ich kann mir nicht helfen, das Ganze passt nicht zusammen, was die offizielle UROLOGENmedizin da verkündet, deshalb stelle hier mal die Facts zusammen.

Junge Männer haben viel Testosteron und eine gesunde Prostata.

Wenn Männer älter werden, sinkt der Testosteronspiegel. Dann fängt bei vielen Männern die Prostata an, aus dem noch verbliebenen Testosteron Dihydrotestosteron (DHT) herzustellen, welches 2,5 mal stärker als Testosteron wirkt und gleicht den Mangel damit aus. Das DHT hat dumme Nebenwirkungen, zum Beispiel Glatzenbildung....

Je weiter der Testosteronspiegel sinkt, desto grösser wird die "Fabrik" ausgebaut, die Prostata wächst (benigne Prostatahyperplasie BPS) . Wenn man Pech hat, kommt es bei den Zellteilungen zu Entartungen, die man als Prostatakrebs PCa bezeichnet.

Patienten mit behandlungsbedürftiger BPS und/oder PCa haben im Durchschnitt einen Testosteronspiegel von rund 3,8 mg/L in einem Normbereich von 2,7 bis 10,7 mg/Liter, also ziemlich weit unten.

Mit Kürbiskernextrakten, Sägepalmextrakten und Finasterid kann man das Enzym, mit dem die Prostata das DHT herstellt, inhibitieren worauf die Prostata nicht mehr wächst oder/und wieder schrumpft. Bei Chance spriessen auch wieder mehr Haare. Viele solche Männer kommen mit dem "Rest" Testosteron nur nicht mehr aus, bei Ihnen versiegt der Geschlechtstrieb.

Noch rabiater ist die Kastration des Mannes, damit wird der Prostata der „Grundstoff“ Testosteron ganz entzogen, was ebenfalls zu einer Schrumpfung der Prostata (auch eines PCa) führt. Die Kastration kann chirurgisch oder medikamentös durchgeführt werden. Das hält im Mittel aber nur 4,5 Jahre vor, dann wächst ein PCa trotz Kastration munter weiter. (Wahrscheinlich haben die Zellen dann gelernt, wie man aus den Andogenen der Nebennieren oder den kastrativ wirkenden Medikamenten DHT herstellen kann. Habe ich noch keine Untersuchung bzw. Messung DHT zu gesehen)

Neueste Therapie : eine nur 13-Monatige medikamentöse Kastration, die DHB (nach Dr. Leibowitz) . Danach, wenn die Prostata geschrumpft ist, wird Testosteron wieder „erlaubt“. Während nach den 13 Monaten Hormonblockade der Testosteronspiegel wieder steigt, steigt auch der PSA-Wert wieder an. Interessant dabei ist, dass sich der Testosteronspiegel bei den meisten Männern höher einstellt, als er zuvor war, zwischen 5 und 7 mg/Liter. Bei diesen hohen Testosteronwerten steigt der PSA-Wert dann nicht mehr weiter (Plateau). Es gibt Patienten, bei denen die natürliche Schwankung des Testosteronspiegels umgekehrt mit dem PSA-Wert korreliert. Wenn der Testowert nahe 7 ist, sinkt der PSA-Wert, wenn der Testowert bei 5 liegt, steigt der PSA-Wert. Es liegt der Verdacht nahe, dass da ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Dr. Leibowitz behandelt inzwischen Patienten, bei denen sich nicht von alleine nach der DHB ein genügend hoher Testowert einstellt, mit Testosteron, offenbar mit gutem Erfolg.

Den Testosteronwert gleich als Initialbehandlung bei Prostataproblemen zu erhöhen (hat man früher mit Erfolg gemacht) gilt inzwischen als grosser ärztlicher Kunstfehler, weil dadurch ein PCa entstehen könnte ! Es ist zwar weltweit kein einziger Fall je bekannt geworden, aber die Gefahr ist natürlich viiiel zu gross, dass das doch einmal vorkommen könnte.

Dann gibt es Männer, die sich wegen diverser Wechseljahresbeschwerden in ärztliche Behandlung begeben. Wenn bei denen ein Testosteronspiegel von weniger als 3,5 mg/Liter festgestellt wird, dem sogenannten PADAM (PartiellesAndrogenDefizitDesAlterndenMannes) wird in solchen Fällen (wenn der Patient darauf besteht) eine Hormonersatztherapie (HET) mit Testosteron nach Ausschluss eines PCa verabfolgt. Dabei wird der Einfachheit halber praktisch nie untersucht, warum der Testosteronspiegel so nieder ist (wird zu wenig von der Hirnanhangdrüse angefordert ? liegt eine Hodeninsuffizienz vor ? Ist zu wenig Substrat da ?)
Das PCa wird heute durch kombinierte PSA-Wertbestimmung, digitale-rektale-Untersuchung und Ultraschalldarstellung der Prostata ausgeschlossen. Eine grosse amerikanische Klinik hat dann mal solche Männer, die alle Prüfungen für eine HET gut bestanden hatten trotzdem zusätzlich noch biopsiert, um ganz sicher zu gehen und siehe da, man konnte noch weitere 11 PCa-Patienten finden, denen man sonst versehentlich eine HET hätte zukommen lassen, nicht auszudenken, was da passiert wäre. Im Rest der Welt bekommen solche Männer mit unentdecktem PCa bei weniger gewissenhaften UROLOGEN eine HET.

Wegen dieser urologisch allseits bestens bekannten, absolut verheerenden, NICHT mit einem einzigen Fall je belegten Folgen einer HET bei PCa muss Testosteron eine absolute Kontraindikation bei PCa bleiben und darf nur bei strengster urologischer Indikationsstellung nach umfangreichen urologischen Untersuchungen verordnet werden !

29.05.2004, 22:26
Hallo Truman!

Sehr schöner Beitrag!!
Wer noch mehr wissen will, siehe auch:
http://www.carookee.com/forum/Prostatakrebs-Selbsthilfe/search?sid=d9bed3d3bcf1883b1483040d1e91cdb2&q=Testosteron

Schöne Pfingsten und alles Gute

Julius F.

19.07.2004, 13:47
Wenn wir schon beim Parallelen ziehen sind:
Junge Frauen haben einen hohen Östrogenspiegel und selben frauenspezifischen Krebs. Nach der Menopause sinkt der Östrogenspiegel drastisch, gleichzeitig steigt auch die Krebsrate.
Nach Deiner Logik könnte man jetzt den älteren Frauen Hormone geben, damit die Krebsraten reduziert werden.
In der Tat hat man den Frauen Hormone gegeben, allerdings um die Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Dummerweise stieg die Krebsrate, was jetzt den Medizinern angelastet wird.

Das heisst nicht, dass Deine Schlussfolgerungen ganz falsch sind, aber gesichert sind sie noch lange nicht, und die Einfachgleichung jung und viel Testosteron = wenig Krebs, alt und wenig Testosteron = viel Krebs ist deswegen nur ein Hypothese, die bewiesen werden muss.

Aufgrund Deiner Ausführungen alleine würde ich deswegen zumindest nicht mit einer Testosteronsubstitution beginnen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Industrie einen solchen Riesenmarkt einfach verschlafen würde, aber meine medizinischen Kenntnisse sind zu beschränkt, als dass ich Medline o.ä. dazu befragen könnte.

19.07.2004, 15:23
Langsam, langsam.

Erstens :

jung = wenig Krebs, alt = viel Krebs

stimmt bestimmt !

Zweitens, die viel zitierte Studie über die schlimmen Nebenwirkungen von Postmenopausepillen ist eine bewusste Irreleitung von interessierten Kreisen. Die typische, Postmenopausepillen schluckende Frau (45 bis 65 Jahre) war vom Alter her schon mal gar nicht dabei, sondern nur ältere ProbandINNEN. Dann wurde festgestellt, dass bei beiden Gruppen die Mortalitätsrate etwa 50 Todesfällen auf 10000 Frauenlebensjahren gleich war. Ausserdem war die absolute Krebsrate bei beiden Gruppen Frauen (mit und ohne Menopausepille) auch gleich. Mit Pille gab es 6 Brustkrebse mehr als in der Vergleichsgruppe, wo es dafür 6 andere Krebse mehr gab.

Das ist auch logisch, OHNE Östrogene bildet sich die weibl. Brust nach der Menopause zurück, bei einer 90-Jährigen hängt da zum Schluss nur noch eine leere Hauttasche (bei den Männern bildet sich der Penis ja auch bei Hormonmangel im Alter zurück). Klar, wenn eine Frau Krebs nekommt, ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass der ausgerechnet in der Brust als erstes zum Ausbruch kommt, wenn da nur eine leere Hauttasche hängt. Ich würde, wenn ich Frau wäre und in der entsprechenden Lebenssituation, solche Pillen nehmen, wenn ich mich damit wohl fühle und es wäre mir Schnurz, wenn das Schicksal mich schon mit Krebs bedenkt, ob das dann ein Brust- oder sonstwas Krebs ist.

Im Unterschied dazu macht die Prostata es genau umgekehrt und fängt unter Hormonmangel im Alter an zu wachsen.

Es gibt praktizierende 2800 Urologen in Deutschland, wenn das mit den Prostatkrebsen auf diese Weise gelöst würde, wäre die Hälfte davon arbeitslos, kein Wunder, dass die solche Ideen im Keim zu ersticken versuchen.......