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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alleinerziehend mit Krebs erkrankten Kind


17.06.2004, 18:21
Hallo zusammen,
vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben.
1999 erkrankte mein Sohn das erste mal an Krebs, jetzt nach so langer Zeit, Rezidiv.
Diese Diagnose hat mich und meinen Sohn ( 15 Jahre ) vollkommen aus der Bahn geworfen.
Um mit ihm gemeinsam die Operation und anschl. Chemotherapie / Blutstammzellentransplantation durch zu stehen, habe ich mich Krankschreiben lassen.
Jetzt nach ca. 2 1/2 Monaten stellt mich mein Arbeitgeber vor die Wahl, entweder ich komme arbeiten oder ich werde gekündigt.
Ich muß dazu sagen, das ich schon seit 11 Jahren in diesem Betrieb ( Soziale Einrichtung ) arbeite.
Man meinte noch, das es mir sicherlich mehr helfen würde, Arbeitslosengeld statt Krankengeld zu bekommen, da das erstere wohl mehr wäre. Natürlich würde man mir den Arbeitsplatz wieder zur Verfügung stellen, sobald mein Sohn gesund sei.
Dazu muss ich noch sagen, daß ich insgesamt ein halbes Jahr Lohnfortzahlung habe.
Aber wie soll ich arbeiten gehen, steht doch der schwere Teil ( Transplantation ) noch vor uns.
Jetzt hat man es schon schwer und es wird einem noch schwerer gemacht.
Liebe Grüße, Eva

17.06.2004, 19:11
Liebe Eva
ich verstehe deine sehr sehr schwere Situation. Aber als krankgeschrieben gilt man nun mal, wenn man selbst erkrankt. (auch wenn deine Seele im Moment sicherlich schwer erkrankt ist)In dem Falle ist dein Sohn körperlich schwer erkrankt und du bist krankgeschrieben. Das ist so leider nicht möglich
Nun ist es so, dass du die Möglichkeit hast, dich von deinem Arbeitgeber beurlauben zu lassen oder deinen Arbeitsplatz zu kündigen. Es ist noch sehr anständig von deinem Arbeitgeber, dass er dir von sich aus anbietet, dir zu kündigen, da du damit die Sperrfristen umgehst.
Nur wirst du dann das Problem haben, wenn du Arbeitslosengeld beziehen möchtest, dass das Arbeitsamt dich auch vermitteln möchte.
Evt steht dir auch der Bezug von Sozialhilfe offen, wenn kein Arbeitslosengeld gewährt werden kann
Verstehe mich nicht falsch, aber oft ist es für einen kleinen oder mittleren Betrieb nicht möglich, auf eine unbestimmte Zeit auf eine Arbeitskraft zu verzichten.
Besteht evt die Möglichkeit dass man dir eine Teilzeitarbeitsstelle anbieten kann?
Dir und deinem Sohn alles erdenklich Gute und viel Kraft in der schweren Zeit
Carla

17.06.2004, 19:45
Hallo Carla,
danke für deine schnelle Antwort.
Stimmt, körperlich ist mein Sohn schwer krank.
Aber wie du ja schon geschrieben hast, auch meine Seele.
Schlaflose Nächte, sorgenvolle Tage ! Es lastet alleine auf meinen Schultern. Desshalb ist meine Krankschreibung nicht unbegründet.
Gerade von einer sozialen Einrichtung hätte ich nach so vielen Arbeitsjahren, mehr Verständnis erwartet.
Nach der Ersterkankung meines Sohnes konnte ich nur halbtags arbeiten. Seine Gesundheitliche Situation ließ es nicht zu.
Unbezahlter Urlaub? Wie sollen wir dann leben, die Kosten laufen weiter.
Auch dir alles Gute, Eva

18.06.2004, 00:49
Hallo Eva,

wenn du 6 Monate LFZ hast, dann besteht überhaupt kein Grund, die nicht auszuschöpfen.
Jeder Nervenarzt wird dich krank schreiben; Schlaflosigkeit, Unruhezustände (bedingt durch die Diagnose) und nervliche Überbelastung führen auf jeden Fall zu einer berechtigten Auszeit; man muss nicht körperlich krank sein!!!

Schwieriger ist da schon der Arbeitgeber.
Trotz AU kann er dir die Kündigung schicken, zum Beispiel wenn dein Fernbleiben für ihn eine unzumutbare Härte darstellt.

Sicherlich bist du enttäuscht über das Verhalten nach 11 Jahren, leider entpuppen sich auch soziale Einrichtungen dann doch als unnachgiebige Arbeitgeber.

Ich würde mich auf jeden Fall weiter krank schreiben und es auf eine Kündigung ankommen lassen. Du hast dann immer noch die Möglichkeit dagegen gerichtlich anzugehen (ob du die Kraft dafür hast, steht auf einem anderen Blatt, leider).

Im Übrigen stimmt die Aussage deines Arbeitgebers nicht!!!
Das Krankengeld ist auf jeden Fall höher als das Arbeitslosengeld!
Diese Lüge irritiert mich enorm!
Was will dein AG damit erreichen???

Bist du in der Gewerkschaft?
Wenn ja, sprich dort mal vor; vielleicht hat man dort noch Tipps für dich auf Lager.

Unbezahlter Urlaub ist natürlich Quatsch. Du musst ja von irgendetwas leben, wenn du alleinstehend bist.

Ich wünsche euch beiden alles nur erdenklich Gute!

18.06.2004, 13:21
Hallo Norma,

ich danke dir für deine Information.
In der Gewerkschaft bin ich nicht, aber wir haben einen guten Betriebsrat.
Falls es drauf ankommt und mir die Kündigung ins Haus flattert, werde ich diesen gleich informieren, bzw. mich vorab auch schon mal schlau machen.
Nochmals herzlichen Dank, Liebe Grüße Eva