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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlichtungsantrag Arzthaftpflichtfragen


28.06.2004, 22:59
Hallo!
Hat evtl. jemand Erfahrung mit dieser Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der Ärztkammer? Ich spiele mit dem Gedanken so einen Schlichtungsantrag zu stellen. Er ist für mich absolut kostenfrei, also hab ich ja nichts zu verlieren.
Hier meine Geschichte:
Ich war im Jan. 2003 das erste Mal bei meiner Gyn weil ich einen Knoten in der Brust getastet habe. Nach Ultraschall war sie sich sicher das es "nichts" ist. Hat mir so eine Creme verschrieben. Das hat natürlich nichts genützt, bin wieder hin. Dann Pillenwechsel. Hat auch nichts genützt. Wieder hin! Dann hat sie in ihrer Praxis Mamographie hat und auch gleich mit mir besprochen. Alles ok, auf keinen Fall was bösartiges!!! Da mich dieser Knoten aber dermaßen verunsichert hat und auch geschmerzt hat bin ich wieder hin (4. Mal!). Mittlerweile hatten wir September!!! Sie war sich ihrer Sache immer noch ganz sicher und meinte nur das sie mich ins Klinikum schicken würde damit die dort ihre Diagnose bestätigen. Sie würde ja merken das ich mich mit diesem Knoten nicht abfinden könnte. Tja, leider haben die das ganz anders gesehen nach Ultraschall und Kernspinthomographie. Sofort raus!! Im Oktober bin ich dann operiert. Tumor bösartig und schnellwachsend, 12 LK entnommen, 6 befallen. In beiden Lungenlappen Metastasen! 1. Chemo 3 Zyclen FAC. Leider sind die Metastasen unter dieser Chema noch gewachsen. Dann 12 Mal Taxotere und Herceptin, sie sind geschrumpft (hurra!). Dann noch mal Taxotere und Herceptin (läuft noch).
Wenn ich daran denke das, wenn ich nicht so darauf gedrängt hätte und ich nach einem Jahr mal wieder zur Kontrolle gegangen wäre, die Dinger wohl meinen ganzen Körper "bevölkert" hätten.... Schnellwachsend! Von Jan. bis Sept. hat sie nur rumgedoktort. Im Nachhinein frage ich mich warum sie nicht gleich eine Biopsie angeordnet hat. Das ist heute echt kein Ding mehr. 8 Monate verschenkt! Hätte man es gleich erkannt dann hätte ich vielleicht noch keinen LK Befall und bestimmt noch keine Metastasen in der Lunge!? Die Chemos wären mir evtl. auch erspart geblieben.
Tja, wenn.....
Na ja, vielleicht hat ja jemand wirklich Erfahrung damit. Auf der Internetseite (www.schlichtungsstelle.de) hört es sich ganz gut an.
Freue mich über Antworten und Kommentare!

Vanessa

29.06.2004, 11:49
Die Schlichtungsstelle in Hannover ist die beste von allen.
Gruss

06.07.2004, 10:39
Hi Vanessa,

vielleicht können wir uns gegenseitig etwas helfen. Meinem Mann ist ähnliches wie Dir widerfahren. Er lag im Januar 04 im Krankenhaus mit Magenschmerzen, Völlegfühl, schlecht bis garkeine Verdauung und ziemlich schnelle Gewichtsabnahme obwohl er damals noch normal gegessen hat. Man spiegelte ihm den Darm und stellte dabei eine leichte Vertrocknung fest also wurde er mit den Worten: Sie müssen mehr trinken! als gesund und schmerzfrei nach Hause entlassen. Wenige Tage nach der Entlassung war er dann wieder bei seinem Hausarzt, dieser verschrieb dann auch noch ein Schmerzmittel ohne weitere Ursachenforschung zu betreiben. Mein Mann war fast alle 14 Tage beim Hausarzt. Ende März bekam er dann eine Überweisung zum Facharzt. Dort wurde erstmal nur ein Gespräch geführt und ein Ultraschall gemacht. Mitte April kam dann erst die Magenspiegelung. Da war der Magenkrebs schon ca. 3-4 cm groß. Ende April wurden der Magen und die Milz entfernt, der Tumor war bereits schon am Bluten und hat auch schon ins Bauchfell gestreut. Prognose der noch verbleibenden Lebenszeit: 1/2 bis 5 Jahre. Jeder Arzt nach diesem ersten Krankenhausaufenthalt konnte nur mit dem Kopfschütteln als sie die ersten Unterlagen von uns erhalten haben. Es gab drei deutliche Anzeichen für einen Magentumor und im Januar war er sicherlich noch nicht am Bluten und hat wahrscheinlich auch noch nicht gestreut. Unser Hausarzt spricht leider auch nicht mit uns. Wir haben uns einen Neuen gesucht. Jetzt ist mein Mann wieder etwas bei Kräften und nun wollen auch wir gegen diese Oberflächlichkeit der Ärzte angehen. Ich habe jetzt erstmal Unterlagen von unserer Krankenkassen angefordert und die die Deutsche Krebshilfe unterstützt einen auch.
Wir hoffen das es Dir soweit gut geht. Es wäre schön wenn man sie zusammen tun kann. Gemeinsam ist man bestimmt stärker.

Liebe Grüße

Sonja und Dirkname@domain.dename@domain.de

Vanessa
20.07.2004, 18:35
Hallo Sonja und Dirk!
Habe versucht euch über den Link zu erreichen, leider kam die Mail zurück! Ich hoffe ihr schaut hier noch mal rein und schreibt mir eure Mailadresse!
Gruß,
Vanessa

20.07.2004, 21:06
Der Gang zur Schlichtungsstelle mag ja noch für Euch gut ausgehen, nur, wenn Ihr denkt den Frosch damit in der Tasche zu haben, so muß ich Euch bitter enttäuschen. Die Ärzte, die Ihr in Regreß nehmen wollt, werden sicherlich den Spruch der Schlichtungsstelle ablehnen so weit dieser für sie negativ ist und so bleibt für Euch nur der Gang vor das Zivilgericht. Hier wird ein Gutachter dies und der Nächste etwas anderes sagen, am Ende seid Ihr die Dummen mit einem dicken Geldklotz am Bein und bekommt kein Recht. Leider Wirklichkeit auf diesem Gebiet. Deshalb mein Rat: Überlegt es Euch gut, was ihr macht und vor allen Dingen wie ihr es macht. Ohne eine ausreichende ärztliche Unterstützung hat das eh keinen Zweck.
Peter

20.07.2004, 22:54
Hallo Peter!
Danke für deinen Rat. Mir ist schon klar das ich mit dem Spruch der Schlichtungsstelle evtl. nicht weiter komme. Und eine Klage werde ich nicht einreichen. Wie du schon sagst, den Geldklotz möchte ich hinterher nicht am Bein haben!!!
Mir geht´s einfach darum das die Sache untersucht wird und meine tolle Ärztin sich dazu äußern muß! Mehr will ich schon gar nicht mehr.
Vanessa