PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erbitux - wer hat Infos / Erfahrungen


07.07.2004, 08:42
Hallo zusammen,

mein Vater hat Darmkrebs und Metastasen in der Lunge. Er erhält im Moment eine Chemo.

Ich habe akutell in der Presse gelesen, dass die Firma Merck die Zulassung von "Erbitux" erhalten hat. Erbitux soll sowohl in Kombination mit einer Chemo als auch isoliert einsetzbar sein.

Hat jemand Infos/Erfahrungen zum Einsatz von Erbitux?

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

Michael

Fantine
07.07.2004, 16:01
Hallo Michael,
meine Cousine ist in der Mainz mit einer Kombi aus Chemo und Erbitux behandelt worden. Nebenwirkungen waren der einer normalen Chemo ähnlich.
Bei ihr war der Erfolg allerdings mäßig, aber ich denke das ist von Patient zu Patient verschieden.
Alles Liebe und Gute für Dich und Deine Familie

09.07.2004, 15:03
Hallo Michael,

ich bin im 3. Zyklus einer Behandlung mit Chemo (Campto) und Erbitux, gegen Lebermetastasen.Die Werte haben sich anfangs verbessert und jetzt sind sie stabil. Mal sehen, was die nächste Bilduntersuchung sagt. Hatte auch eine ganz kleine Lungenmetaste und die ist weg.
Nebenwirkungen keine, bis auf Müdigkeit, Hautausschlag im Gesicht und Glatze (fällt mir schwer).
Würdest du mir schreiben, woher du weisst, dass Erbitux auch ohne Chemo einsetzbar sein soll?

Alles Gute für deinen Vater.
Viele Grüsse Marita

09.07.2004, 16:56
Hallo Fantine, hallo Marita,

vielen Dank für eure Infos.

Mein Vater hat nächste Woche seinen CT-Termin und in den folgenden Tagen dann den Termin mit dem behandelnden Arzt.

Wir sind momentan dabei, uns über Alternativen/Ergänzungen zu informieren. Vielleicht ist neben Erbitux auch eine OP (Thoraxklinik in Heidelberg) eine Alternative.

@Marita:
Erbitux ist lt. Pressemeldung von Merck in den USA sowohl als Monotherapie sowie in Kombination mit Irinotecan für die Behandlung EGFR-positiver Darmkrebspatienten zugelassen.
Hier noch ein anderer Link mit der gleichen Aussage.
http://www.campus-med.de/index.php?module=myDPANews&func=PRNcontent&file=2004-06-30/html/1089313&quelle=PRNewswire

Ich wünsche euch auch alles Gute.

Viele Grüße

Michael

P.S. Hat noch jemand Infos zu Erbitux oder Tipps, welche Ärzte/Krankenhäuser Erfahrungen mit Darmkrebs und Lungenmetastasen haben?

24.09.2004, 16:22
Hallo Michael,

meine Mutter nimmt cetuximab in Kombination mit irinotecan, seit dem August. Allerdings in Spanien, sie wohnen dort. Seit März nahm sie nur irinotecan, war nach 7 Monaten kein Erfolg zu sehen. Sie wurde in Februar von einen Tumor am Dickdarm operiert. Sie hatte laut Arzt kein Krebs mehr. Allerdings sagte der Chirug, das Metastasen kommen könnten, da man sie mit blossen Augen nicht erkennen kann, bei der OP. Zur Vorbeuge bekam sie ja deswegen irinotecan. Leider hat sie Metastasen bekommen.
Seit August bekommt sie wie gesagt beides.
Jetzt muss sie laut Studie die erste CT erhalten, nach 6 Wochen, dann alle 3 Monate.
So fühlt sie sich gut, außer die Nebenwirkung der Allergie und rote Pickeln und Ausschlag. Die Ärzte meinen, dass durch diese Reaktion, es zum positiven Wirken kann. Ich hoffe es sehr für sie, da ich sehr drunter leide und nachts öfters weine.
Meine Mutter ist 65 Jahre alt. Jetzt mache ich mir Gedanken wegen mir (40 Jahre alt), müsste mich auch Untersuchen lassen.
Ich freue mich schon auf eure Antworten.

Viele liebe Grüsse
Susana

28.09.2004, 17:43
Hallo Michael,

wie geht es Dir ?
würde mich freuen, wenn Du dich melden könntest,
wie es deinem Vater geht. Wie verträgt er weiterhin cetuximab ?
Meine Mutter hat starke Hautauschläge bis zum Oberarm, überall Pickeln. Selbst kann ich sie nicht sehen, da sie in Spanien wohnen :-(
Deswegen ist es mir wichtig, wenn Du Dich melden könntest, bitte.
Morgen geht meine Mutter die 6. Chemo machen.
Bald muss jetzt die CT gemacht werden, bin sehr nervös und gespannt.
Bitte melde Dich, danke.

Viele liebe Grüsse
Susana

P.S. hier meine Mailadresse
luna1903@gmx.de

30.09.2004, 08:49
Hallo Susana,

vielen Dank für deine Mails.

Mein Vater erhält kein Erbitux. Er wurde 2000 und 2002 am Darm operiert. Anfang 2003 stellte man Metastasen in der Lunge fest. Er hat daraufhin Chemos bekommen, bis keine Metastasen mehr bei der CT festgestellt werden konnten.

Nach einer "Pause" von 6 Monaten sind 2004 wieder Metastasen aufgetreten, die seit dem mit derselben Chemo (ohne Erbitux) behandelt werden. Bei der ersten CT im Juli/August hatten sich die Metastasen verkleinert. Die nächste CT steht Ende Oktober/Anfang November an.

Laut Aussage der Ärzte würden sie erst auf Erbitux bzw. auf eine andere Chemo wechseln, wenn die jetzige Chemo nicht mehr anschlägt.

Mein Vater ist also in einer vergleichen Situation wie deine Mutter und wartet nun auf die Ergebnisse der nächsten CT.

Ich hoffe, dass sich die Metastasen mindestens verkleinert haben und er im Idealfall eine Chemo-Pause einlegen kann. Bin daher ebenfalls nervös und gespannt.

Viele liebe Grüße

Michael

30.09.2004, 10:04
Hallo Ihr Beiden,
es wäre doch sicher nicht von Nachteil, wenn ihr mal eine Darmspiegelung bei euch selbst durchführen lassen würdet, um alle Risiken auszuschließen. Ich habe einige Bekannte, die ebenfalls Darmkrebs haben oder hatten. Ich bin immer sehr traurig darüber, wenn der eine oder andere doch vielleicht eine Chance gehabt hätte, wenn er regelmäßig Vorsorge betrieben hätte. Das Leid nachher ist immer so groß und die Vorsorge so einfach...! Ich bin sehr ängstlich, aber im Nachhinein kann ich sagen, eine Darmspiegelung mit Spritze ist wirklich kein Problem. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass ich nun Gewissheit habe und alles falscher Alarm war.
Liebe Grüße
Uta

10.01.2005, 10:36
Hallo zusammen,

mein Vater wurde zweimal im Jahre 2002 am Dickdarm operiert, allerdings ohne Erfolg. Der Tumor ist leider wieder aufgetreten. Durch einen Bekannten habe ich von Erbitux erfahren und würde mich sehr darüber freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann.

Und zwar suche ich einen Ansprechpartner, der diese Form von Behandlung durchführt.

Danke an alle im Voraus.name@domain.de

Tanja L.
10.01.2005, 14:50
Hallo Erkan

Erbitux(auch Cetuximab genannt) ist ein in Deutschland zugelassenes Chemopräparat.
Du kannst dich bei dem Onkologen deines Vaters darüber informieren!

Ansonsten habe ich dir hier was kopiert:

Cetuximab, ein monoklonaler Antikörper, ist ein Wirkstoff der selektiv den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR) angreift. Cetuximab blockiert den Rezeptor. Dies verhindert die Ausbreitung von Tumorzellen in das gesunde Gewebe und die Bildung von Tochtergeschwülsten in anderen Körperregionen (Metastasierung). In klinischen Studien führte Cetuximab, in Kombination mit Chemo- oder Strahlentherapie, zu einer Hemmung des Tumorwachstums bei akzeptablem Verträglichkeitsprofil.


Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen

Liebe Grüße

Tanja L.

10.01.2005, 16:06
An Alle die nach Erfahrung mit Erbitux fragen !
War bei uns in der Klinik die 1. Pat. die mit Erbitux + Oxaliplatin(Chemo) behandelt wurde.Im Moment nur Erbitux-Mono, da Oxaliplatin heftige
Nebenwirkungen hat (Hand-Fuß-Syndrom).Erbitux hat
bei mir heftige allergische Reaktionen hervorgerufen, obwohl jedesmal mit Fenistil vorbehandelt wurde.Habe nun Kabanimat-Salbe (Kordisonhaltig) verschrieben bekommen,nun läßt sich die Allergie ertragen.Wer noch Fragen hat,ich
beantworte sie gerne.
Liebe Grüße und Allen viel Gesundheit und Gottes
Segen. danny

10.01.2005, 21:35
Hallo,
mein Vater erhält ebenfalls Erbitox. Er hatte vorher diverse andere Chemos (insgesamt 52)mit verschiedenen Nebenwirkungen. Erbitox verursacht bei ihm ebenfalls juckenden Ausschlag und Durchfall. Wie dieses Medikament nun anschlägt, wird die Zukunft zeigen. Er hat erst drei Chemos mit Erbitox gehabt.
Gruß
Nessie

Tanja L.
11.01.2005, 07:49
Hallo Nessie

Ich möchte dir gerne ein bissel Mut machen...
Mein Schwiegervater macht auch die Chemo mit Erbitux, in Kombination mit Irinotecan (Campto).
Offensichtlich hat die Chemo bei ihm angeschlagen, jetzt, nach der Hälfte hat man ein Staging gemacht und festgetellt, daß die Metastasen deutlich kleiner geworden sind! Na, wenn das kein Erfolg ist.

Die Chemo selbst macht ihm schon etwas zu schaffen...bei den letzten Malen war er mit starkem Durchfall geplagt. Die Haut hat sich schon wieder gut gemacht.
Er spielte mit dem Gedanken, die Chemo abzubrechen, weil er keine Lebensqualität mehr sah!
Aber jetzt, nach der Untersuchung sieht das wieder anders aus und es wird weitergemacht!

Bekommt dein Papa nur Erbitux oder auch in Kombination mit etwas anderem?

Liebe Grüße

Tanja L.

11.01.2005, 16:49
Hallo Tanja,
mein Vater bekommt diese Chemo in Kombination. Durch den Durchfall und die damit verbundenen Krämpfe war er ziemlich geschwächt. Er wurde im Krankenhaus dann ambulant aufgepäppelt und nun scheint es etwas besser zu gehen.
Erbitox hat bei meinem Vater hoffentlich die gleiche Wirkung wie bei deinem Schwiegervater.
Bei meinem Vater existiert kaum mehr eine freie Fläche auf der Leber und Erbitox ist unsere bzw. seine letzte Hoffnung. Bis auf Xeloda hat er glaube ich alle Chemos durch. Wir leben jetzt seit Mai 2003 mit dieser Erkrankung und ich habe immer diese sch.... Statistiken im Kopf (Überlebenszeit :1 Jahr wahrscheinlich, 2 Jahre möglich , 3 Jahre eher selten).
Er hat aber zum Glück noch nicht aufgegeben. Ich habe mir geschworen, dass ich immer für ihn da sein werde und auch wenn er irgendwann sagt : S C H L U S S mit Chemo werde ich da sein. Nach dieser Zeit und der damit verbundenen Quelerei (teilweise) kann ich ihn dann auch verstehen und seine Entscheidung mittragen .
Ich wünsche allen hier im Forum, dass ihr oder eure Angehörigen den Kampf gewinnt und eine möglichst große leidensfreie Zeit.
Lieben Gruß
Nessie

Tanja L.
11.01.2005, 19:16
Hallo Nessi

Mein Schwiegervater erhielt seine Diagnose im Januar 2002!
Die Statistik ist natürlich immer allgegenwärtig, auch bei uns.
Aber Statistiken sind da um gebrochen zu werden...und mein Schwiegervater hat vor, der Statistik ein Schnippchen zu schlagen.

Nach der OP im Januar lag er fünf!!! Wochen auf der Intensievstation!
Keiner rechnete mehr damit, daß er wieder nach Hause kommen würde...

Eine "prophylaktische" Chemo wurde durchgeführt 5FU Flourocil (grr...hoffe, hab das richtig geschrieben)
Bei den beiden darauf folgenden Kontrollen war alles ok.
Im November 2002 waren dann drei Metastasen auf der Lunge.
Eine chemo mit Oxaliplatin und Xeloda brachte nicht das gewünschte Ergebnis, im April 2003 waren es leider schon sechs Metastasen!

Im Oktober 2004 zwölf Metastasen...sie hatten sich immer verdoppelt.

Nun sind wir mit dieser Chemo sehr zuversichtlich, er macht sie auf jeden Fall weiter!

Dennoch liegt es immer am Betroffenen...wie du schreibst.."ich werde da sein"...genau das sollte man sich vor Augen halten!
Hier geht es nicht um die eigene Person...

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute

Tanja L.

13.01.2005, 21:25
> Eine "prophylaktische" Chemo wurde durchgeführt 5FU Flourocil (grr...hoffe, hab das richtig geschrieben)

Nö :-)

Alles liebe an dich, Tanja

13.01.2005, 22:30
Liebe Tanja,
ich wünsche deinem Schwiegervater und meinem Vater, dass sie noch lange lange die Kraft zum Kämpfen aufbringen. Dein Schwiegervater mit seiner 'Statistik' macht Hoffnung und hilft mir, nicht so stark über das Unvermeidliche nachzudenken. Könnten wir doch alle als Sieger vom Platz gehen !!!!
Alles liebe und viel viel Kraft

Nessie

Tanja L.
14.01.2005, 08:03
Hallo Nessi

Als Sieger vom Platz gehen...das wünsche ich uns allen!

Auch für euch alles Liebe und Gute.

Liebe Grüße

Tanja L.

guenther34
25.01.2005, 11:35
Hallo Tanja und alle anderen,

ich habe an anderer Stelle schon mal in den Dialog über Erbitux eingegriffen, um einiges richtig zu stellen. In meiner Familie kommt auch Darmkrebs vor. Aber zum Glück habe ich einen guten Freund, der Arzt ist. Das ist ganz praktisch, wenn man bei ihm komplizierte medizinische Sachen nachfragen kann. Was nämlich ganz wichtig ist zu wissen ist, dass Erbitux keine Chemotherapie ist. Erbitux ist ein Antikörper, also ein Medikament, das direkt am Tumor angreift und nicht, wie eine Chemotherapie, den ganzen Körper belastet. Für die, die es interessiert, wie der Antikörper funktioniert: Auf der Tumoroberfläche sind Rezeptoren. Doggen da bestimmte Wachstumsfaktoren an, wächst der Tumor. Erbitux besetzt diese Rezeptoren, die Wachstumsfaktoren finden keinen Platz. Also hört der Tumor auf zu wachsen. Eine der wenigen Nebenwirkungen von Erbitux ist der Hautausschlag. Das ist bestimmt nicht angenehm, aber es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen Pickeln und Wirkung. So von wegen: Je mehr Pickel, desto besser ist die Wirkung am Tumor. Außerdem lässt der Ausschlag nach einigen Wochen nach. Erbitux wird zwar eigentlich mit einer Chemo zusammen gegeben, wirkt aber auch ohne, nur mit Chemo eben noch besser. Die anderen Nebenwirkungen, die hier beschrieben wurden, wie Haarausfall und Übelkeit, kommen von der Chemotherapie.
Wenn Ihr noch mehr Fragen habt, könnt Ihr mich gern fragen. Wenn ich die Antwort selber nicht weiß, frage ich halt meinen Freund.
Ich wünsche Euch alles Gute
Günther

27.02.2005, 15:25
Hallo zusammen,

ich habe mal wieder Fragen bzw. brauche eure Hilfe:

1. Sollte man die Behandlung mit Erbitux/Cetuximab hinauszögern? Einige sprechen beim Einsatz dieser Medikamente von der "letzten" Chance.
2. Kann man nach der Behandlung mit Erbitux wieder zur Standardchemo zurückkehren oder ist sie dann i.d.R. wirkungslos?
3. Wann ist eine Lungen-OP sinnvoll / möglich?

Zum Hintergrund meiner Fragen:
Mein Vater hat - wie o.g. - Metastasen in der Lunge. Bisher bekam er eine Standardchemo, die die Tumorgröße immer deutlich reduziert hat.

Er erhielt bis zum Herbst 2003 eine Standardchemo. Von Herbst 2003 bis Frühjahr 2004 hatte er eine "Pause". In der Zeit wurden zwei Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt. Bei der ersten Untersuchung gab es keine Tumorveränderungen, bei der zweiten waren die Tumore wieder von 1,5 cm auf max. 2,5 cm gewachsen. Daher erhielt er ab Frühjahr 2004 wieder Chemo.

Im November 2004 gab es noch zwei ca. 1,5 cm große Tumore. Zur Erholung wurde eine erneute Pause eingelegt. Letzte Woche hat mein Vater die Ergebnisse von der Nachsorge-CT bekommen: es sind nach wie vor nur 2 Tumore zu sehen. Die Tumore haben sich allerdings wieder auf max. 2,5 cm vergrößert. Aktuell ist er körperlich sehr fit - bin mit ihm kürzlich noch 5h gewandert. :-)
Nun schlägt der behandelnde Arzt die Teilnahme an der Merck-Studie (Cetuximab/Irinotecan) vor.

Für eine Antworten danke ich euch schon jetzt ganz herzlich.

Allen hier im Forum wünsche ich alles Gute

Michael

27.02.2005, 19:59
Hallo Michael,
es gibt ja inzwischen zwei Standardchemos: 5FU+Irinotecan und 5FU+Oxaliplatin. Hört die eine auf zu wirken kann man die andere probieren. Die Studien die zur Zulassung von Erbitux geführt haben erfolgten als Monotherapie oder in Kombination mit Irinotecan bei Patienten deren Tumore gegen 5FU+Irinotecan resistent (geworden) waren. Daher auch das mit der "letzten" Chance. Erbitux ist sauteuer weshalb es wohl erst dann frühzeitiger verschrieben wird wenn in einer Studie ein Vorteil für diese Vorgehensweise bewiesen wird.
Daher werden erstmal die beiden Chemotherapielinien angewendet und erst als "letztes" Erbitux.
Hinzu kommt, dass ein weiterer Antikörper, Avastin, seit ein paar Monaten ebenfalls zugelassen worden ist und sich somit mit einbinden lässt.

Gruß,
Heiko

27.02.2005, 20:08
Hallo Michael,

wo wird diese Merck Studie durchgeführt? Ich frage deshalb, weil ich auch an Erbitux interessiert bin.

Viele Grüße
Imi

28.02.2005, 07:44
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten.
Vorab - ich bin ein Laie.

Laut Aussage des behandelnden Arztes bekommt mein Vater nun so oder so eine andere Chemo. Denke daher auf Grundlage von Heikos Infos, dass er von Oxaliplatin zu Irinotecan wechselt und sich nun die Frage stellt, ob er direkt zu Erbitux/Irinotecan bekommt.

Habe gestern kurz die Patienteninfo zur Studie gelesen. Ein Teil der Patienten erhält Irinotecan und ein Teil Irinotecan & Erbitux. Es wird dem Patienten vorher gesagt, was er bekommt.

Mein Vater wird im Klinikum Dortmund behandelt. Soweit ich weiß, läuft die Studie aber bundesweit. Wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann "jeder" teilnehmen.

Vielleicht kann noch jemand meine Fragen beantworten.

Bin für jede Antwort dankbar.

Vielen Dank im Voraus.

Grüße

Michael

28.02.2005, 13:09
Okay, das macht Sinn: Die Studie soll also der Frage nachgehen, ob ein frühzeitigerer Einsatz von Erbitux Vorteile erbringt. Da es sich nicht um eine blinde Studie handelt (der Patient weiss was er bekommt) würde ich persönlich teilnehmen. Denn im "schlimmsten" Fall erhält dein Vater "nur" die Standardtherapie (Irinotecan) die er ja normalerweise erhalten würde. Er sollte dann aber auf Erbitux+-Irinotecan umsteigen, sobald sich ein Versagen der Therapie abzeichnet. WENN DAS STUDIENPROTOKOLL EINEN DERARTIGEN WECHSEL IN DEN KOMBINATIONSARM NICHT GESTATTET, SOLLTE ER DIE STUDIE ABBRECHEN weil sie ihm ab diesem Zeitpunkt zum Nachteil geriete (Erbitux ist ja bereits zugelassen bei Patienten bei denen Irinotecan versagt hat). ABBRECHEN KANN MAN JEDERZEIT. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein frühzeitigerer Einsatz von Erbitux Nachteile mit sich bringt (ausser Nebenwirkungen) halte ich persönlich für überschaubar gering. Logischer fände ich das Gegenteil (weniger Tumormasse, Beibehaltung der höheren Lebensqualität etc).
Weiterer Vorteil ist die bessere Tumorverlaufskontrolle, da in einer Studie engmaschiger kontrolliert wird, so dass rechtzeitiger gehandelt werden kann.
Gruß,
Heiko

08.03.2005, 12:32
hallo Guenther,

Du hast geschrieben, dass Du einen Freund hast, der Arzt ist. Meine Mutter hat Duenndarmkrebs, mit Metastasen im Bauchraum.
Bei Brust und Dickdarmkres hat sie bereits eine Chemo gemacht,a ber absolut nicht vertragen. Die Aerzte haben ihr quasi gesagt, dass es bald zu Ende geht und mein Stiefvater dreht durch. Er ist auch nicht bereit mit ihr in eine Uni-Klinik zu fahren. Raus kam das ganze endlich durch eine PET CT, da die Turmormarker zu hoch waren, aber nach 6 Monaten diverser Untersuchungen niemand etwas gefunden hat. Die familiaere Situation ist aeusserst heikel , aber ich fahre dieses Wochenende wieder hin. Die Frage waere, ob sie eine Monotherapie mit Erbitux macht und ob es etwas bringt. Momentan sind die Metastasen im Bauchraum noch sehr klein und haben noch nicht in andere Organe gestreut.
Danke fuer die Hilfe

Gruss Karin

08.03.2005, 23:09
Hallo Karin,
mein Vater erhält seit Januar Erbitox. Mal in Kombination und mal Mono. In Kombination ist es für meinen Vater teilweise zu belastent. Letzte Woche erhielt er seine Untersuchungsergebnisse. Zwei große Metastasen waren von ehemals 12 x 6 cm auf 4 x 6 cm geschrumpft. Sein Allgemeinzustand hat sich erheblich verbessert. Im Januar und auch noch über den Februar hinaus hatte er die meiste Zeit im Bett verbracht. Nun ist das Bett wieder gemacht und er denkt sogar ans arbeiten. Wenn dies kein Grund ist Erbitox auch solo zu geben !!!! Ich bin unendlich dankbar über diese neu gewonnene Lebensqualität!!!
Lieben Gruß
Nessie

09.03.2005, 10:51
Hallo Nessie und alle anderen,

weiss jemand wie man Erbitux als Monotherapie bekommen kann? Das wird naemlich nur eingesetzt,
wenn die Chemo versagt. Nur ist die Frage, ob meine Mutter noch eine Chemo durchsteht. Die Leukozyten sind sehr niedrig. Dann habe ich heute morgen mit dem Hersteller Merck gesprochen und es ist tatsaechlich eine Frage der Krankenversicherung. Wenn jemand gesetzlich versichert ist, so wie wir, uebernimmt die Krankenversicherung wahrscheinlich keine Monotherapie. Und die Aerzte meiner Mutter wollen ihr unbedingt diese Folfox verschreiben.
Also, wenn mir jemand etwas sagen kann, bitte antworten.
Vielen Dank
Karin

09.03.2005, 10:58
Erbitux - wer hat Infos / Erfahrungen
Hallo Nessie und alle anderen,

weiss jemand wie man Erbitux als Monotherapie bekommen kann? Das wird naemlich nur eingesetzt,
wenn die Chemo versagt. Nur ist die Frage, ob meine Mutter noch eine Chemo durchsteht. Die Leukozyten sind sehr niedrig. Dann habe ich heute morgen mit dem Hersteller Merck gesprochen und es ist tatsaechlich eine Frage der Krankenversicherung. Wenn jemand gesetzlich versichert ist, so wie wir, uebernimmt die Krankenversicherung wahrscheinlich keine Monotherapie. Und die Aerzte meiner Mutter wollen ihr unbedingt diese Folfox verschreiben.
Also, wenn mir jemand etwas sagen kann, bitte antworten.
Vielen Dank
Karin

Jutta
09.03.2005, 11:14
Hallo karin,

Um das Okay der Krankenkasse zu bekommen, muß der behandelnde Arzt ihr die Dringlichkeit klarlegen. So hart es leider klingt, hat die Kombo-behandlung eine höhere "Erfolgsrate" und wird somit angewandt.

Alles Gute & liebe Grüße
Jutta

09.03.2005, 20:07
Hallo Nessie,

wasfür Nebenwirkungen hat Dein Vater von Erbitux. Bekommt er Erbitux zusammen mit Campto?

Hallo Karin,
bei Erbitux gibt es bestimmte Vorausetzungen, die man erfüllen muß, damit die Kassen die Kosten übernehmen.Eine Vorausetzung ist, daß der Rezeptor positiv ist. Erbitux wird in Kombination mit Campto gegeben. Ich kenne eine Patientin, die in einer Studie ist und zusätzlich noch Xeloda bekommt.
Kann Jutta nur zustimmen, man muß einen Arzt haben, der sich einsetzt bei der Krankenkasse und natürlich eine Krankenkasse,die großzügig ist. Sonst hat man keine Chance, das hat mir mein Onkologe auch gesagt.

Viel Erfolg.

Viele Grüße
Imi

09.03.2005, 20:50
28.02.2005 Journal Onkologie .



Capecitabin in der adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms: Der Patient hat ein Recht auf die beste Behandlung
Die adjuvante Therapie des Kolonkarzinoms konnte in letzter Zeit deutlich verbessert werden. Wesentlich dazu beigetragen hat Capecitabin, ein orales Fluoropyrimidin, das sich in einer auf dem ASCO 2004 vorgestellten Phase-III-Studie als mindestens ebenso effektiv aber besser verträglich erwiesen hat wie die intravenöse Applikation von 5-Fluorouracil/Folinsäure. Die Zulassung in Deutschland ist beantragt, doch auf Grund des ca. einjährigen Zulassungsprocederes noch nicht erfolgt. Will der Arzt seinem Patienten dennoch die momentan besten therapeutischen Möglichkeiten bieten, so steht er oft im Dilemma zwischen ethischer Verantwortung und wirtschaftlicher Existenzgefährdung. Der auf Pharmarecht spezialisierte Hamburger Jurist Wolfgang Kozianka erläuterte auf einer Fortbildungsveranstaltung unter Schirmherrschaft der AIO und im darauf folgenden Gespräch, wie sich die rechtliche Situation bei der Verordnung von Arzneimitteln außerhalb der zugelassenen Indikationen in Deutschland darstellt.

Untersuchungen zeigen, dass bis zu 70 Prozent der onkologischen Patienten in der Regelversorgung mit Arzneimitteln behandelt werden, die im zulassungsüberschreitenden Bereich liegen, weil dies dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens und internationalen Standards entspricht. Wollen Ärzte ihre Patienten nach dem besten Erkenntnisstand therapieren, geraten sie laut Kozianka oft in ein Dilemma: Sie sind einerseits verpflichtet, qualitätsgesichert nach „dem anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse“ zu behandeln und die Qualität der Behandlung „entsprechend dem medizinischen Fortschritt“ weiter zu entwickeln“ (§ 2, SGB V). Andererseits sind sie angehalten, nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 92 SGB V) zu arbeiten.

Zulassung ist nicht das alleinige Entscheidungskriterium

Mit dieser Regelung entsteht eine für Ärzte unzumutbare Situation und „strafrechtliche Konsequenzen drohen gleich von mehreren Seiten“, bemängelte Kozianka. Bei Verordnung der Arzneimittel außerhalb der zugelassenen Indikation riskiert der Arzt Regressanträge der Krankenkassen. Gleichzeitig macht er sich beim Verzicht auf wissenschaftlich anerkannte Therapien nicht nur strafrechtlich wegen unterlassener Hilfeleistung, sondern auch zivilrechtlich auf Grund des Rechts des Patienten auf Schadensersatz haftbar. Um sich in dieser Situation überhaupt rechtskonform verhalten zu können, sollte nach verfassungsrechtlichem Vorrang entschieden werden. Nach juristischer Auffassung, so Kozianka weiter, gilt folgender Grundsatz: „Die Zulassung oder Nichtzulassung eines Arzneimittels ist nicht das alleinige Entscheidungskriterium für die Verordnung bzw. Erstattungsfähigkeit. Das heißt, der Arzt muss das Arzneimittel verordnen, das dem anerkannten wissenschaftlichen Standard entspricht. Das Wirtschaftlichkeitsgebot ist dabei nachrangig.“ Kozianka ergänzt, dass „zu teuer und zu neu“ als Argument der Kassen nicht gelten kann, sondern der „Anspruch des Patienten auf die beste Therapie“ oberste Priorität einnimmt.


Therapiehoheit obliegt dem Arzt

Kozianka erinnert daran, dass letztendlich der Arzt derjenige ist, der unter medizinischen Gesichtspunkten über die geeignete Therapie des Patienten entscheiden muss, nicht die Krankenkasse. Es gibt laut des Hamburger Rechtsanwaltes inzwischen auch Patienten, die sich die innovative Therapieform mit gerichtlichen Eilanträgen erstritten haben. Der Königsweg ist dies jedoch nicht. Kozianka gab zu bedenken: „Welcher Patient, der schwer krank ist, hat die Kraft, seine Kasse zu verklagen? Wer um sein Leben kämpft, sollte nicht auch noch um die angemessene Behandlung kämpfen müssen.“

Ausnahmetatbestände führen zur Erstattungspflicht
Des Weiteren erläuterte der Jurist, dass die Erstattungsfähigkeit für Medikamente außerhalb der zugelassenen Indikation zwar grundsätzlich verneint wird, explizit aber Ausnahmetatbestände durch den Gesetzgeber formuliert wurden, die zu einer Erstattungspflicht führen. Diese sollten eins der folgenden Kriterien erfüllen: „Es muss sich um eine schwerwiegenden Erkrankung handeln, es darf keine zugelassene Alternative vorhanden sein, und es müssen entweder bereits abgeschlossene Zulassungsstudien vorliegen oder es sollte zumindest ein Konses in der medizinischen Wissenschaft hinsichtlich dieser Behandlung bestehen.“ Er ergänzt, dass ganz allgemein für die Erstattungsfähigkeit vor Zulassung die Voraussetzung gilt, dass es kein gleichwertiges zugelassenes Präparat in dieser Indikation gibt.


Capecitabin ist erstattungsfähig

Am Beispiel von Capecitabin (Xeloda®) zeigt sich nach Ansicht von Kozianka gut, welche Kriterien zur Erstattungsfähigkeit führen. Erstens liegt mit der X-ACT-Studie eine Phase-III-Studie vor, die nach Auffassung Koziankas als wissenschaftlicher Nachweis im rechtlichen Sinn gilt. Laut dieser Studie überlebten nach drei Jahren 65,5 Prozent der Patienten in der Capecitabin- und 61,9 Prozent in der Vergleichsgruppe rezidivfrei. Der Unterschied war signifikant. Zudem wurde die Behandlung mit dem oralen Fluoropyrimidin von den Patienten besser vertragen. Es kam signifikant seltener zu Stomatitis, Alopezie, Neutropenie sowie Übelkeit und Erbrechen. Damit ist zweitens der Nachweis erfüllt, dass es keine vergleichbare Therapie gibt. Kozianka kommt zu dem Schluss: „Konnte das neue Präparat in Studien die Überlegenheit gegenüber der herkömmlichen Therapie – sei es in der Häufigkeit oder Schwere von Nebenwirkung oder sogar der Effektivität – belegen, so kann nicht mehr von einer vorhandenen vergleichbaren Therapie gesprochen werden. Die neue Therapie ist dann erstattungsfähig.“ Da zudem bei Capecitabin die Zulassung bereits beantragt worden ist, „steht die Verordnungsfähigkeit und Erstattungsfähigkeit in diesem Fall außer Frage.“


Gut gegen den Regress gewappnet

Trotz des wissenschaftlich bestätigten Nachweises ist es für den Arzt am besten gegen alle Eventualitäten sprich Regress gerüstet zu sein. Dazu gehören die wichtigen Studienergebnisse und die ausführliche Einzelfalldokumentation. Entscheidend ist nach Einschätzung von Kozianka, dass der Arzt dokumentieren kann, warum er dieses Präparat gewählt hat, dass es dem neuesten Erkenntnisstand entspricht und Behandlungsalternativen zum Zeitpunkt der Behandlung nicht vorhanden waren. Abschließend macht der Hamburger Jurist Mut, auch die bürokratischen Hürden zum Wohl des Patienten durchzustehen: „Der Arzt sollte sich in jedem Fall wehren und einen Regress nicht klaglos hinnehmen. Soweit ich weiß, ist beim Vorliegen der entsprechenden Unterlagen in der Onkologie noch kein Regressantrag vor den Sozialgerichten durchgegangen.“

Jutta
10.03.2005, 04:09
Hallo karin,

Könntest Du mich bitte einmal privat anschreiben, es gäbe evtl. eine Möglichkeit.


Liebe Grüße
Jutta

10.03.2005, 15:45
Hallo Imi,
von Erbitox hervorgerufene Nebenwirkung war der juckende Hautausschlag, sowie sehr trockene Haut. Dies hielt ca. 6 Wochen an. Nun sieht die Haut viel besser aus.
Er litt unter starkem Durchfall, der wurde vermutlich von der Chemo ausgelöst.
Er sieht lange nicht mehr so krank aus. Sogar die Haare wachsen wieder. Nur mein Vater traut dem Frieden nicht so recht. Aber wer will ihm das verdenken.
Hallo Karin,
laß doch beides verschreiben und versucht die Kombi. Wenn es zu belastend ist, steigen die Ärzte von alleine um. Vielleicht läuft es dann so ähnlich, wie bei meinem Vater. In welcher Kombination mein Vater die Chemo bekommt, weiß ich leider nicht genau. Ich glaube FU5 mit irenotecan.
Liebe Grüße
Nessie

15.03.2005, 15:29
Hallo,

mein Name ist Anja und ich würde gerne Post von Leuten bekommen, die mir Rat geben können.

Mein Papa hat Enddarmkrebs (lt. Arzt im Endstadium). Er wurde im Juli 2004 operiert, der Tumor konnte aber nicht komplett entfernt werden, da er bereits fast bis zur Blase gewachsen war, außerdem war bereits Lymphgewebe befallen. Bei der OP wurde ein Stoma gelegt. Des weiteren hat er Metastasen in Leber, Lunge sowie ein Lymphknoten. Nach der OP bekam er 3 Monate Chemo mit 5 FU, leider ohne großen Erfolg. Die Metas auf Leber wurden zwar kleiner, dafür sind die Lungen-Metas weiter gewachsen. Die Ärzte haben die Chemo dann umgestellt und Oxaliplatin als Zusatz zu 5 FU gegeben. Diese Kombi hat er dann auch 3 Monate erhalten. Gott sei dank verträgt er die Chemo sehr gut und hat fast gar keine Nebenwirkungen. Bei der letzten CT wurde allerdings festgestellt, daß auch die neue Chemo nicht angeschlagen hat. Alle Metas (Leber, Lunge, Lymphknoten) sind weiter gewachsen. Seit ca. 3 Wochen bekommt er Xeloda (5-0-5). Wir hoffen, daß diese Chemo ihm wenigstens etwas hilft. Ich habe immer das Gefühl, daß die Ärzte uns nicht über seinen "wahren" Krankheitszustand aufklären und uns so richtig die Wahrheit sagen, wie es um ihn steht. Ich mache mir große Sorgen und würde mich freuen, wenn mir jemand antworten könnte, der die gleichen oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat, positiv oder auch negativ. Wir wissen im Moment nicht so richtig weiter und bei meinem Papa versiegt auch langsam der Wille zum Kämpfen. Wie lange kann man mit so einer Diagnose noch leben? Ich wäre sehr froh, über ehrliche Antworten. In der Hoffnung bald etwas zu hören, wünsche ich allen "Leidensgenossen" sehr viel Glück und alles alles Gute. name@domain.dename@domain.deAnjaLeistler@aol.com

15.03.2005, 15:36
Hallo noch mal, habe leider meine E-Mail-Adresse an falscher Stelle angegeben. Hier hoffentlich richtig AnjaLeistler@aol.com

15.03.2005, 20:57
Mich wundert dass er nicht zusätzlich noch Irinotecan bekommt.
Folgende Therapiemöglichkeiten bei Darmkrebs existieren:
5FU
5FU+Oxaliplatin
5FU+Irinotecan
5FU+Oxaliplatin+Avastin
5FU+Irinotecan+Erbitux
Xeloda ist eine etwas effektivere Variante von 5FU.
Gruß,
Heiko

16.03.2005, 15:19
Hallo Heiko,
danke für Deine Info. Warum mein Vater kein Irinotecan bekommt, weiß ich leider auch nicht. Er stellt keine Fragen an seine Ärztin, weil er nichts wissen will, vor allem nichts negatives. Er möchte auch nicht, daß meine Mutter oder ich mit der Ärztin reden.

Wir hoffen nun, daß ihm Xeloda etwas hilft, wobei seine Ärztin nicht so große Hoffnung hat. Er nimmt die Tabletten jetzt 13 Tage und hat seit gestern Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Durchfall ... Ist das ein gutes Zeichen, daß die Chemo wirkt? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Viele liebe Grüße an alle im Forum.

18.03.2005, 08:25
Hallo zusammen,

weiß jemand Näheres zu dem Medikament?

http://finanzen.sueddeutsche.de/nws.php?nws_id=1000385776&cmp_id=&ntp_id=362,383,385

Viele liebe Grüße

Michael

18.03.2005, 09:26
Hallo Michael,
hierbei handelt es sich um folgendes Medikament: "Vatalanib (PTK787/ZK222584) is an oral antiangiogenic tyrosine kinase inhibitor of the VEGF receptor"
Vatalanib dockt also an den selben Rezeptor an wie Avastin, jedoch an einer anderen Stelle. Ob es Avastin in seiner Wirkung überlegen ist wird sich zeigen.
Der Unterschied zwischen Vatalanib und Avastin ist der gleiche wie zwischen Iressa/Tarceva und Erbitux.
Erbitux(Cetuximab) ist wie Avastin(Bevacizumab) auch ein monoklonaler Antikörper, hat aber den EGFR-Rezeptor als Ziel.
Iressa(Geftinib)bzw.Tarceva(Erlotinib) sind wie Vatalinib "Tyrosin-Kinase Inhibitoren-kleine Moleküle", die jedoch ebenfals den EGFR-Rezeptor zum Ziel haben.
An den Endungen der Namen kann man das bereits erkennen:xxxxmab =Monoclonal AntiBody;
xxxxinib = "tyrosine kinase inhibitor-small molecule".
Da es erste Indizien dafür gibt, dass eine Kombination aus Erbitux mit Tarceva bzw. Iressa synergistisch wirken, könnte das gleiche auch mit Avastin und Vatalinib der Fall sein. Allerdings ist das noch weit in die Zukunft geschaut.
Ansonsten: Mehr wird es dann wohl erst im May geben unter www.asco.org.
Gruß,
Heiko

18.03.2005, 11:06
Hallo Heiko,

vielen Dank für die schnelle Info.

Ich werde mir das noch mal genauer anschauen. Für den Laien ist das alles sehr komplex... :-)

Gruß

Michael

21.03.2005, 16:02
zur Info

http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml?type=companiesNews&storyID=693795&section=news

Grüße

Michael

Arno
25.06.2005, 16:46
Hallo zusammen,
bin neu im Forum, aber nicht mehr ganz neu in diesem Thema. Ich nehme seit 4 wochen an der Crystal-Studie teil (= Cetucimab+Irinotecan+Folfiri). Bis jetzt komme ich ganz gut damit zurecht. Schon nach der 1. Gabe Cetux. starke Pickelbildung im Gesicht, aber das soll ja ein postiver Indikator sein. Mittlerweile allerdings auch starke Hautrötung im Gesicht. Lt. Diagnose vermtl. eine Sonnenalergie. wird dereit mit Cortison-Salbe behandelt. mal sehen wie es wirkt.
Ich bin sehr gespannt auf das 1. Staging in 4 Wochen und die Wirkung der Therapie auf die Matsaasen in der Leber und im Bauchfell.
Wer Info´s zur Crystal-Studie hat - ich bin für Kontakte dankbar.
Alles alles Gute an alle Betroffenen und ihre Angehörigen. Denkt daran: Der Kopf steuert viel mehr als wir oft erahnen und wenn die innere Einstellung stimmt, dann sind die Erfolgsaussichten ungleich größer.

16.07.2005, 18:02
Hallo, Michael ! Alle deine Fragen hätte ich gerne auch selbst beantwortet, denn nach vielen Chemotherapien soll ich jetzt auch Erbitux bekommen vermutlich zus. mit Irinotecan. Wer kann uns dazu Asukunft geben ? Standardchemos waren bisher 5 FU-Langzeit, dann 5 FU-LZ mit Oxaliplatin.name@domain.de

16.07.2005, 18:16
Zu Meiner Antwort : Hatte Seite 2 übersehen. Fragen sind somit beantwortet. Sorry ! Peter

marco74
06.09.2005, 19:58
Hallo,

bei meinem Vater wurde vor ca. 4 Wochen Leberkrebs diagnostiziert. Genau heißt es wohl "Hepatzozullares-Ca" bzw. "Leberzirrhose, HCC". Er hat einen 16 cm großen Tumer im rechten Leberlappen.
Nun sagen die Ärzte, dass eine Chemotherapie keinen Sinn machen würde, eine OP nicht mehr möglich ist und eine Transplantation wohl nicht in Frage kommt (anscheinend "zu strenge Vorschriften").

Nun nimmt er wahrscheinlich bald an einer Studie Teil. Dabei wird er mit einer Erbitux Monotherapie behandelt.

Um daran Teil zu nehmen, musste er unterschreiben, alle anderen "Heilmittel" anzugeben.
Bekannte haben uns (teils wegen guter Erfahrungswerte) empfohlen, zusätzlich Flor-Essence (einen Tee) und Vita Brosa (ein anderes alternatives Mittel) zu benutzen.
Mit ist klar, dass diese Mittel keinen erwiesenen Nutzen haben, nur möchten wir natürlich nichts unversucht lassen.
Allerdings haben und sie Ärzte der Studie "untersagt", solche begleitenden Mittel zu benutzen...

Weiß jemand, inwiefern man dies nachweisen kann, bzw. was passieren kann, wenn es nachgewiesen wird oder ob es "Wechselwirkungen" gibt?
Für mich ist das Leben meines Vaters natürlich wichtiger als irgendwelche Statistiken von Studien und ich bin mir nicht sicher, ob das die Ärzte genau so sehen. Deswegen bin ich für jede Information, die ich hier bekommen kann dankbar.

Über Informationen zu Erbitux im Zusammenhanb mit Leberkrebs bzw. allgemein freue ich mich natürlich auch sehr.

Grüße
und vielen Dank im Voraus

Marco

PS
Falls es Sinn macht, diesen Thread in´s Unterforum "Leberkrebs" zu verschieben, habe ich nichts dagegen. Wußte nicht, ob ich einen neues Thema aufmachen durfte....

Christa50
15.09.2005, 09:01
Hallo Michael!
Ich bin vor einem Jahr an Darmkrebs operiert worden. Leider waren auch schon Lebermetastasen da. Nach Chemo mit Campto konnte man die Met einigermaßen im Zaum halten. Jedoch nach einer Pause von nur 2 Monaten waren sie auf das Doppelte angewachsen, die Leberwerte und CEA extrem gestiegen. Zusätzlich bekam ich auch noch Bauchfellmet. Ich erhielt ab Juli zusätzlich Erbitux und der Erfolg war nach einem Monat sensationell. Die Met haben sich um 2 cm verkleinert. Jedoch scheint sich der Krebs wieder an den Antikörper zu gewöhnen und laut US ist wieder eine kleine Vergrößerung erkennbar. Was mir aber jetzt mehr Sorge macht, sind die Bauchfellmet. Ich habe leichte Schmerzen im Taillienbereich. Ich habe von verschiedenartiger Bestrahlungsmöglichkeit gelesen. Wer hat da Erfahrung? Weiß wer, wie stark Avastin wirkt? Gibt es ev schon ein Nachfolgemedikament?

Bin für Infos sehr dankbar.

Christa50

vronisch
11.10.2005, 11:22
Hallo ihr Lieben
bei meinem Vater wurde 2003 Dickdarmkrebs diagnostiziert. Nach einer Operation am Darm folgte eine Chemotherapie mit 5-FU-Leucovorin.Ein Jahr später war auch die Leber befallen und es folgte eine Chemotherapie mit 5-FU/Folinsäure, gefolgt von einer Therapie nach dem Saltz-Schema (keine Ahnung was das bedeutet). Die Chemotherapie hat er sehr gut vertragen und es ging ihm auch körperlich sehr gut. Im August diesen Jahres verschlechterte sich dann sein Zustand. Er kam kaum noch die Treppen hoch und war sehr kurzatmig. Schließlich stellte man fest, daß nun auch die Lunge betroffen ist. Deshalb vereinbarte man eine Therapieumstellung auf Saltz und Erbitux. Seitdem hat er zwei Anwendungen bekommen. Die dritte mußte leider ausfallen. Bei der Punktion der Lunge, wurde die Lunge verletzt und er mußte leider im Krankenhaus bleiben, damit die Lunge wieder "aufgeblasen" wird. Er hatte dann noch eine Lungenembolie und mußte deshalb eine Woche im KH bleiben.
Seine dritte Erbitux Anwendung bekommt er aber hoffentlich am Freitag. Er bekommt immer noch schwer Luft und ich mache mir Sorgen, weil man eigentlich fast noch gar nichts von Hautunreinheiten sieht (nur die Wangen sehen etwas komisch aus, aber kein Pickel weit und breit) . Denn je mehr Hautprobleme, desto besser soll das Erbitux ja anschlagen.
Ich wünsch euch alles Liebe und melde mich wieder
Vroni

mulan
15.10.2005, 23:06
Hallo Vroni,

das sagen viele "je mehr Akne um so besser schlägt Erbitux an"

ich denke es ist genauso unspezifisch wie die Aussage von Tumormarkern.

Ich habe zum Glück auch sehr wenig Akne und trotzdem schlägt die Erbitux an.

Gruß