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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wichtig! Nachuntersuchung!


24.08.2004, 12:15
Hallo,
habe eine sehr wichtige Frage. Mein Mann (43) erkrankte an einem malingen MElanom (Clerk III). Nun ist ein Jahr vergangen und der Hausarzt möchte ihn zur Nachuntesuchung schicken. (weil der Hautarzt es nicht macht). Er hat ihm Überweisung für LUngenröntgen und Ultraschall gemacht. Dies soll nun in einem Röntgeninstitut gemacht werden. REicht das oder muss eine Hautklinik aufgescuht werden??? Und kriegt man das ERgebnis sofort oder muss man etwa wieder warten?? Ich habe sooo ANgst. Was ist wenn Metastasen vorhanden sind? Gibt es dann keine Chance mehr? Ich habe so angst und kann an nichts anderers mehr denken. Ich hoffe , dass mir hier viele Betroffene antworten um mir meine ganzen Fragen zu beantworten. Ich bitte euch so sehr darum. Helft mir ein bisschen! ich danke euch sehr dafür! Ich habe so ANgst ihn zu verlieren. !!!!!!!
LIv

24.08.2004, 14:02
Hey Liv also erstmal empfehel ich dir wie jedem hier die Fachklinik Hornheide in Münster. Die ergebnisse kriegst du bei den Untersuchungen sofort mitgeteilt.

24.08.2004, 14:18
Hallo Liv,

normalerweise werden Nachsorge-Untersuchungen wie es der Flori schon sagt - in einer dermatologischen Klinik gemacht.
Wie tief war der MM denn eingedrungen ?
Wurde ein Nachschnitt bei der Diagnose von CL 3 durch den Hautarzt vorgenommen ?
Hatte dein Mann danach Blutuntersuchungen, Lymphknoten-Sonographie, Sono Abdomen und Röntgen vom Thorax ?

Zu den empfohlenen Untersuchungen wohin der Hausarzt deinen Mann überweisen möchte - sollte noch eine komplette Untersuchung der Haut deines Mannes zusätzlich erfolgen beim Hautarzt.
Die Leitlinien kannst Du hier nachlesen:
http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/melanom/124-129.pdf

LG
babs aus Tirol

24.08.2004, 14:45
Hallo Liv,

Babs kommt ja aus Österreich, vielleicht läuft es dort etwas anders als hier in Germanien. Hier kommt die weitere Vorgehensweise auf die Tumordicke an. Ferner hat sie ein Nachsorgeschema aus dem Jahr 2000 angezogen, das so nicht mehr aktuell ist. Seit dem letzten Jahr wurde das Nachsorgeschema unmgekrempelt. Dies dürfte jedoch noch nicht bei jedem Arzt angekommen sein. Hier ein zwei Sätze aus dem Deutschen Ärzteblatt:

Für dünne Melanome mit niedrigem Rezidivrisiko (bis 1 mm Tumordicke, Stadium IA) kann auf bildgebende Diagnostik und Blutdiagnostik verzichtet werden. Hier werden sechsmonatige Untersuchungsintervalle in den ersten fünf Jahren für ausreichend angesehen. Die Nachsorgeuntersuchungen sollten hauptsächlich beim niedergelassenen Hautarzt durchgeführt werden. Da zwei Drittel aller Melanompatienten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose im Stadium IA eingeordnet werden, wird durch die Verschiebung zum niedergelassenen Hautarzt in den Kliniken eine wesentliche Entlastung erreicht. Die Kliniken konzentrieren sich auf die Patienten mit höherem Risiko.
- Der Einsatz von bildgebenden Untersuchungen und Blutuntersuchungen soll risikoadaptiert vorgenommen werden. Röntgen-Thorax-Untersuchungen und Abdomen-Sonographie-Untersuchungen (oder CT) werden in der regulären Nachsorge erst ab dem Stadium der lokoregionären Metastasierung empfohlen. Lymphknotensonographien und Blutuntersuchungen unter Einschluss des Tumormarker-Proteins S-100 werden auch bei Primärtumoren ab 1 mm Tumordicke empfohlen.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=37511

Allerdings zeigen sich viele Hausärzte sehr kooperativ und führen einmal jährlich Blut- und Unltraschalluntersuchungen durch. Bei den Untersuchungen der Lunge solltet Ihr die Strahlenbelastung nicht außer Acht lassen!




Gruß

Alex

24.08.2004, 14:47
Ach so, eins noch:


Die Tübinger Hautklinik führt selbstständig KEINE Nachsorgeuntersuchungen bei TDs unter 1,0mm und ohne Metastasierung mehr durch. Weiß nicht, wie Hornheide das handhabt.

24.08.2004, 14:57
@Alex

ich bin froh in Österreich zu leben und dort die entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen noch zu bekommen.
Da hatte ich anscheinend letztes Jahr wirkliches Glück bei CL 3/ 0,8 mm alle Untersuchungen bekommen zu haben - sonst wären die LK-Mikrometastasen unerkannt geblieben.
Zumindestens in Deutschland, oder ?

LG
babs aus Tirol

24.08.2004, 16:05
Danke für eure Antworten. Das Problem ist, dass ein gravierender Fehler vom Hautarzt gemacht wurde. Zuerst dachte er wohl, es sei kein Melanom, deshalb hat er nur eine kleine Biopsie des Fleckes gemacht. In der Mitte des braunen Fleckes wurde halt ein Ministück entfernt. Und dann war es doch ein maliges Melanom . Und nun las ich hier schon ein paar Mal,(erst vor kurzem berichtete eine BEtroffene hier davon) , dass durch das reinschneiden in einen Tumor die Krebszellen über das Blut verteilt werden können. Da nicht von Anfang an der ganze Fleck entfernt wurde. Und erst 3 Wochen später wurde dann alles entfernt in der Klinik,! Darum habe ich auch so Angst vor den Nachuntersuchungen. Der Tumor selbst war nur 0,8 mm und Clerk III , aber wenn durch das "Reinschneiden" in den Tumor , sich die Krebszellen über das Blut verteilt haben, nützt die geringere Tumordicke meinem Mann ja auch nichts. Wir haben so Angst dass durch das "REinschneiden" der Krebs in Lunge , Leber... angelangt ist.
Bitte schreibt mir nochmal! Danke
Liv!!!!

24.08.2004, 16:46
Hallo Liv,

da gibt es wohl geteilte Meinungen. Manche behaupten, der Krebs könne abstreuen, wenn in ihn hineingeschnitten wird. Andere behaupten das Gegenteil. In neueren Studien soll wohl keine ungünstigere Prognose für knapp excidierte Melanome vorliegen. Vermutlich wird hier aber nie die Wahrheit herauskommen.


Mein Melanom wurde damals auch nicht komplett entfernt, da im Nachschnitt noch Restbestandteile des Tumors gefunden wurden. Dies ist jetzt vier Jahre her und bisher ist nichts aufgetreten.
Selbst wenn das Melanom deines Mannes gestreut hätte, könnte das Immunsystem die Zellen zig Jahrzehnte in Schach halten. Oder es vernichtet diese Zellen einfach. Dieses Gebiet ist einfach viel zu wenig erforscht. Es gibt einige wenige, die an einem in situ Melanom versterben, andere mit großen Tumordicken leben frisch, fromm, fröhlich und frei weiter. Es gibt zahlreiche unerklärte Phänomene wie die komplette oder teilweise Regression (Zurückbildung) usw.

An eurer Stelle würde ich mir keine Gedanken über den Schnitt machen, da der Hauptprognosefaktor immer noch der Breslowwert ist. Und die Prognose für diese Tumordicke ist gut.

Auf die wichtigen Untersuchungen könnt Ihr ja beim Hausarzt bestehen (Blut, Ultraschall usw.).


@Babs!

Wir hier in Deutschland zahlen Renten- und Krankenkassenbeiträge für einen Mercedes und bekommen Leistungen, die allenfalls für einen Golf reichen. So ähnlich stand es mal in einer Zeitung. Da war der Golf allerdings noch wesentlich günstiger :-)


Lieber Gruß

Alex