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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Felix - der Glückliche -


21.03.2002, 16:50
Der Horror begann im Mai 1999, Felix hatte Schmerzen im rechten Oberbauch. Es wurde eine Raumforderung in den Lebersegmenten III, IVa, VII sowie VIII festgestellt. Die Größe der Raumforderung war 12 x 8 x 10,6 cm. Bei einer großen Biopsie wurde die Diagnose " Hamertom " ( das ist ein bennigner Tumor ) festgestellt.In dem nächsten halben Jahr ging es Felix immer schlechter, der Tumor wurde immer größer. Im November 1999 wurde Felix in der Uniklinik Essen operiert.Der Tumor war da Kindskopf groß. Da die Ärzte Felix eine zweite Chance einräumen wollten, wurde ich als Leberlebendspender ausgetestet. Die Operation dauerte 10 Std., ich wartete auf der Transplantation Abteilung auf meinen Einsatz. Nach ca. 4 Std. kam die Nachricht, daß die Ärzte versuchen wollten den Tumor ohne Leberlebendspende zu entfernen. Dabei wurde seine Leber soweit wie möglich aus dem Oberbauch luxiert. Aus den verbleibenden Teilen wurde eine neue kleine Leber hergestellt und wieder inplantiert.Am nächsten Tag besuchte ich Felix, der ins künstliche Koma gelegt wurde auf der Intensivstation. Ich arbeite selber in der Pflege und eigendlich dachte ich, mich könne so leicht nicht´s erschüttern. Aber da lag er nun mein kleiner!
Unzählige Infusionen und Perfusorspritze, es waren glaub ich mehr als 50. ( Ein Infusionswechsel dauerte 3 Std.)
Am Abend des zweiten Tages nach der Operation, bekammen wir einen Anruf von der Intensivstation, Felix liegt im sterben.
Er müsse nochmal in den Op um zu schauen, warum sich sein Zustand so verschlechtert hat.Wir hatten 45 Minuten Zeit uns von unserem Sohn zu verabschieden.
Sollte Felix wirklich sterben?
Nein, daß wollte ich nicht glauben.Die Operation dauerte vier Std., aber Felix ging es immer noch sehr schlecht, die Ärzte hatten keine Hoffnung mehr. Felix " Pa " saß die ganze Nacht an seinem Bett, steichelte Ihn, sang Ihm Lieder vor und erzählte Felix, von all dem, was wir noch miteinander machen wollten.
Ich war im Elternhaus,ich konnte einfach nicht zu Ihm. Ich betete und drückte die ganze Nacht die Daumen.Irgendwie wußte ich, er würde es schaffen. Am nächsten Tag gingen die Ärzte mit gesenkten Köpfen an unserem Zimmer vorbei, Felix Zustand war immer noch sehr schlecht. Felix mußte noch einige male in den Op, nach einigen Tagen war er über`n Berg. Nach zwei Wochen wurde seine Bauchdecke verschlossen, die bis dahin immer offen war und einen Tag später wachte er auf. Es war unbeschreiblich, Felix lag da und lächelte!
Kurz vor Weihnachten hatte ich dann ein Gespäch mit dem Oberarzt. Der Histologiesche Befund war gekommen. Felix hatte Krebs - undifferenziertes Sarkom -
Wie sollte ich es Felix sagen, der ja annahm er sei jetzt gesund? Der Termin zur Chemo rückte immer näher, wir hielten uns ganz fest in den Armen und weinten.
Die Chemo hat Felix ohne große Probleme überstanden, sogar seine kleine neue Leber arbeitete gut. Seit der Operation ist kein neuer Tumor aufgetreten, das war vor 2 1/2 Jahren. Felix ist jetzt 13, ein immer gut gelauntes und Lebensfrohes Kind.
Das war die Jahrhundertoperation!
Den Ärzten und Schwestern der Uniklinik sowie der Kinderklinik in Essen ist ein großes Lob auszuspechen. Sie waren alle fantastisch. Auch der Haunerschen Kinderklinik in München unseren besonderen Dank!
Dank auch, allen Freunden und Verwandten die uns in dieser schweren Zeit unterstützten.
Euch, die den Beitrag gelesen haben möchte ich Mut machen.
Alles Gute!

23.03.2002, 12:57
Hallo Eva!
Ich Habe Deinen Text gelesen und finde ihn sehr rührend!
Obwohl ich ja Felix und die Situation kenne, wirft es nochmal ein ganz anderes Licht auf alles!

22.11.2003, 10:36
Ich hab deinen beitrag gelesen und finde ign sehr rührend!
Ich wünsche dir und deinem sohn alles alles gute!