PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Macht Chemo noch Sinn?


18.09.2004, 13:09
Hallo da draußen!

Mein Vater (54 Jahre) hat vor 2 Jahren die Diagnose Nierenzellkarzinom bekommen. Die befallene Niere wurde operativ entfernt und alles sah soweit ganz gut aus. Bald wurden jedoch sowohl an der Wirbelsäule als auch in beiden Lungenflügeln Metastasen gefunden. Nun läuft schon seit ca 6 Monaten eine Chemotherapie ua. mit Taxotere. Der Zustand meines Vaters hat sich aber seehr verschlechtert und ich frage mich, ob er nicht unnötig gequält wird, da die Aussichten ja ziemlich schlecht sind.
Wer hat Erfahrungen bei diesem STadium und kann mir entweder Mut machen oder erzählen, wie die letzte Zeit so angenehm wie möglich gemacht werden kann?!? Ich wäre sehr dankbar dafür!!!

Gruß,

Jasmin!

18.09.2004, 16:52
Hallo Jasmin,
mein Vater hatte vor 6 Jahren die Diagnose Nierenzellkarzinom, es wurde ihm damals auch die Niere entfernt. Im März diesen Jahres wurde dann eine Metastase in der Lunge gefunden und auch Metastasen an der Wirbelsäule. Die Metastase in der Lunge wurde operativ entfernt, für die Wirbelsäule bekam er eine Strahlentherapie, die er ganz gut vertrug und es geht ihm seitdem auch etwas besser, er hatte vorher ganz starke Schmerzen. Der Arzt meinte, mit den Bestrahlungen würde man das mit der Wirbelsäule wohl in den Griff bekommen. 1 x im Monat bekommt er für die Wirbelsäule noch eine Zometa-Infusion und er macht jetzt seit 3 Monaten eine Immuntherapie, die ihm von seinem Onkologen empfohlen wurde. Ob diese anschlägt, wissen wir noch nicht, es geht ihm aber einigermaßen gut. Ich hoffe, ich konnte dir ein bischen helfen.
Viele Grüße
Anne

Rudolf
18.09.2004, 20:00
Hallo Jasmin,
Taxotere ist nach meinen Informationen nur bei Brustkrebs und beim Bronchialkarzinom unter bestimmten Voraussetzungen indiziert. Bei Nierenzellkarzinom dürfte es unwirksam sein.

Welche anderen Mittel sind denn an der Chemo beteiligt?

Bei Lungenmetastasen, die ich vor 4 Jahren auch hatte, hat mir die Mistel geholfen. Aber eine Garantie bedeutet sie nicht.
Die Immuntherapie, von der Anne schreibt, gilt allgemein als die einzige Therapiemöglichkeit. Auch sie ist keine Garantie.
Bei Knochenmetastasen dürften Bestrahlungen und Zometa (oder ein anderes Bisphosphonat) die besten und vielleicht einzigen Mittel sein.
Euch alles Gute!
Rudolf

19.09.2004, 16:06
Hallo Jasmin,
mein Mann (51) kämpft seit 2001 mit dieser Krnakheit. Ihm wurde eine Niere und eine Nebenniere entfernt, die Metastase im Wirbelkörper im Mai 2003 gegen ein Implatat ausgetauscht. Lt. den Auskünften der Ärzte vom UKM, Münster ist eine Chemo für diese Art von Krebs nicht sehr effektiv. Sie setzen auf eine kombinierte Immuntherapie, die bei meinem Mann auch sehr gut angeschlagen hat. Obwohl noch zwei Metastasen (leider nicht operabel) in den Lymphknoten sitzen, ist er Dank der Verlangsamung des Wachstums der Tumoren, jetzt seit 6 Monaten ohne Therapie im schulmedizinischen Sinn. Wir haben uns mit einer Androposohin in Verbindung gesetzt und er bekommt während dieser Pause eine auf ihn abgestimmte Misteltherapie. Wir konnten in dieser Zeit in Urlaub fahren, wandern, Kraft tanken für die neuen Therapien, die mit Sicherheit kommen. Er kann im Moment sogar Arbeiten machen, die lange liegengeblieben sind, sie Wohnung streichen, leichte Gartenarbeiten etc.. Wichtig ist, dass man sich, angesichts der eigentlich ausweglosen Lage, nicht verrückt macht, sachlich bleibt und sich über jede Verzögerung der Krankheit freut.
Gruss Annettename@domain.dename@domain.de

21.09.2004, 17:13
Hallo!

Noch mal vielen Dank für Eure Informationen!!
Mein Vater hat die Chemotherapie nun abgebrochen, es geht ihm dabei einfach zu schlecht. Wir warten nun die Untersuchungen im Oktober ab und hoffen auf Wirkung der Misteltherapie.
Hoffnung können wir wohl alle gebrauchen!

Gruß,

Jasmin!

04.10.2004, 14:37
Hallo an alle!

Wollte doch mal eine positive meldung verbreiten! Die Szintigraphie-Untersuchung hat ergeben, dass das Wachstum der Knochenmetastase nicht vorangeschritten ist!! Jetzt kann man nur hoffen, dass das gleiche für die Lungenmetastasen gilt!

Tschüß,

Jasmin