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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauner Urin u.Blut aus der Nase


20.09.2004, 14:55
Mein Vater(78) hat nach einer Darmkrebs-OP (Stadium 4,kein Stoma , )Lebermetastasen.
Jetzt erhält er die 3. Chemo.
Bis zum Mai ging es ihm gut , wenig Haarausfall,
zwar nach der Chemo immer 3 Tage matt , dann wieder
gut erholt , wurde die Chemo von Mai bis September
unterbrochen,da sich die Metas angeblich verkleinert hatten.
Jetzt beim Ultraschall wurde festgestellt , das sich die Metas vergrößert haben.
Folgende Nebenerscheinungen : brauner Urin,der meiner Meinung nach auf ein nicht richtiges Arbeiten der Leber hinweist , sämtliche Nasenauswürfe sind blutig (kein Nasenbluten) , Schmerzen im Oberbauch , totale Schwäche ,er liegt
den ganzen Tag u. schläft . Nahrungsaufnahme sehr gering , selbst bei seinem sonst Lieblingsessen
schüttelt er sich.
Ich bin der Meinung , er wird mit der Chemo nur
noch gequält. Wäre eine Entgiftung der Leber nicht
sinnvoller ? Wer hat ähnliche Erfahrungen ?

20.09.2004, 17:40
Hallo Sabine,

so wie du das Befinden deines Vaters schilderst erinnert mich das sehr an meinen Vater.
Ich fühle mit dir es ist mir alles noch sehr frisch in Erinnerung.

Mein Vater war 74 und hat am Anfang die Chemos auch sehr gut vertragen. Bei den Chemos muss man sich aber immer eines vor Augen halten, es sind toxische Substanzen die natürlich nicht nur gegen entartete Zellen wirken (sollen) (hoffentlich)sondern immer auch gegen gesunde Zellen wirken. Im Alter von 70-80 hält der Körper ganz einfach nicht mehr soviel Chemo aus und mit jeder Chemo werden auch die Nebenwirkungen schwerer. (Summationseffekt) Die Leber ist natürlich als Entgiftungsorgan von der toxischen Wirkung betroffen. Zusätzlich ist die Funktion der Leber durch die Metastasierung eingeschränkt.

Der braune Urin, vielleicht ist auch die Haut gelb, deutet auf eine reduzierte Leberfunktion hin. Damit geht auch eine Verschlechterung der Blutgerinnung einher.
Das würde auch die blutigen Auswürfe erklären.

Möglich sind bei nachlassender Leberfunktion auch Halluzinationen.

Hast du mit den behandelnden Ärzten Klartext gesprochen, wollen die derzeit wirklich Chemo machen ?

Natürlich ist die Entscheidung, bei immer schlechterem Allgemeinzustand wie es bei meinem Vater war, mit der Chemo aufzuhören eine Entscheidung mit der man sich eingesteht dass nun die rein palliative Phase beginnt.

Wenn sich die Leberfunktion erholt, kann man immer noch über eine Chemo nachdenken, wenn man sich davon noch was verspricht.

Wie auch immer es bei euch weitergeht ich wünsche dir viel Kraft und viel Zeit mit deinem Vater.

Ciao
Friedl

20.09.2004, 17:43
P.S.

Gegen die Schmerzen sollte er aber ausreichend abgeschirmt werden. Da sollen die behandelnden Ärzte in die Kiste greifen und nicht sparen.

Ciao
Friedl

20.09.2004, 19:13
Hallo Sabine,

da die ohnehin schon geschwächte Leber durch die Entgiftung des Chemotherapeutikums noch mehr belastet wird, stimme ich dir zu. Ich würde auch eher etwas unternehmen, was den Körper zunächst entgiftet und dann aufbaut.

Je nach Verfassung deines Vaters kannst du kurzes oder längeres Fasten erwägen. Vielleicht kann man auch über Colonhydrotherapie nachdenken, eine andere Art der Darmreinigung. Ansonsten würde ich dazu raten, sofort zu konsequenter Urkost überzugehen, weil dies den Körper geradezu sauberputzt und ihm neue Lebenskräfte verleiht. Wenn du interessiert bist, erkläre ich dir an dieser Stelle gerne ein paar Dinge dazu.

Viele Grüße. Und alles Gute.

21.09.2004, 13:12
hallo Friedl ,
danke für Deine Antwort .
Ich bin seit gestern auf dieser Internetseite
und bin froh , daß es sowas gibt. Wo sonst kannst Du mit jemanden darüberreden.
Leider wohne ich 100 km weg von meinem Vater , komme
also nur am Wochenende hin.
Meine Mutter ist total hilflos u. versucht ihn mit
allem möglichen Zeug aus der Apotheke und Reformhaus
zu füttern. Ich glaube,das ekelt ihn alles an.
Angefangen bei Stierblut,Spirulina,Schwarzkümmel
u. was gewisse Gurus noch so anbieten.
Vom Arzt kriegt er zusätzlich Mistel-Spritzen.
Ich habe heute morgen mit ihm telefoniert , er kann
kaum richtig sprechen , lallt manchmal richtig.
Mein Vater kommt morgen vor eine Ärztekommission und dann wollen die entscheiden , ob sie nochmal aufmachen , da er beim Aufstehen immer starke Schmerzen hat . Ich versteh nicht , warum die kein CT oder MRT machen. Ist es nicht so , daß bei einer
weiteren Öffnung des Körpers die Metas noch schneller wachsen ?
Hängt Urkost mit Körnern zusammen ? Dann ißt er es
sowieso nicht.
Viele Grüße Sabine

21.09.2004, 15:58
Hallo Sabine!

Bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, weil mich der bisherige Weg von Sunny so sehr bewegt hat und mich einfach interessiert, wie es anderen Leuten bisher ergangen ist. Bin selber nicht direkt betroffen, komme eigentlich aus dem BK-Forum.
War bisher immer eher eine stille Leserin, aber jetzt muß ich doch mal etwas sagen. Ich möchte niemanden "denunzieren" und es soll sich keiner angegriffen fühlen, aber bitte sei vorsichtig bei den Aussagen von "egal". Er oder sie spricht viel von mir (vielleicht auch anderen) merkwürdig erscheinenden Praktiken, den Teufel Krebs in den Griff zu bekommen bzw. das allgemeine Befinden zu verbessern. Jedoch halte ich das wirklich für einen großen Unsinn! Es geistern noch zwei weitere "Gestalten" durch dieses Forum, ob nur beim Darmkrebs oder auch bei anderen Themen, das weiß ich nicht.
Einer ist "Wilhelm", soweit ich mich recht erinnere, und ein anderer ist glaub ich "Rudi" oder so. Auch diese beiden preisen merkwürdige Verfahrensweisen bzw. irgend welche Literatur an.
Dies gehört hier nicht hin. Hier schreiben Leute rein, die wirklich einen Rat und vielleicht auch Beistand suchen.
Bei Sunny hat es schon echt bald Krach gegeben wegen diesen Personen und deren Scharlatanerei, also bitte glaube nicht alles, was hier gequatscht wird, Sabine!
Anscheinend gibt es Menschen, die wirklich jedem zu erzählern versuchen, mit Urkost oder was weiß ich was könne man sich heilen oder den Krebs stoppen oder was weiß ich. ich glaube, es gibt kein Pauschalrezept. Wollt ihr einen älteren Menschen mit Urkost und wohlmöglich Meditation oder was weiß ich was heilen?
Jetzt kommt nicht mit den Argument, wer nicht dran glaubt und bla, bla. Ich selber habe sehr gute Erfahrungen mit autogenem Training, Tai Chi und auch Dingen wie Feng Shui in der Wohnungseinrichtung gemacht. Ebenfalls bin ich alternativen/homöopathischen Verfahren nicht abgeneigt. Sie können definitiv helfen, das Befinden sowohl von Körper als auch Geist zu verbessern/verändern. Ich möchte hier auch keine Diskussion lostreten, in der egal und Wilhelm und wie sie alle heißen sich dann mal wieder via Internet angiften.
Ich möchte Dir, Sabine nur sagen, dass Du bitte wirklich aufmerksam liest, auch mal in andere Bereiche rein schaust, und dann wirst Du schnell sehen, wer einfach nur Blödsinn hier rein schreibt und wer wirklich Tipps gibt, wen man mal erfragen oder was man eventuell probieren könnte. Es ist glaub ich generell so, dass nicht immer enem selbst super hilft, was andere weiter gebracht hat. Was ich in diesen Foren gelernt habe ist, dass man, wenn es machbar ist (ja, denn auch die Zeit spielt eine Rolle, man kann nicht, weil Kassenpatient, Wochen oder Monate auf Termine warten. Wenn man Krebs hat, ist Zeit zu wertvoll, um auf Termine zu warten!) auf jeden Fall mehrere Meinungen einholen sollte.
Ich hoffe, dass es Deinem Vater bald besser geht und wünsche Dir die Kraft, ihm und auch Deiner Mutter Halt zu geben!
Liebe Grüße, Vanessa

21.09.2004, 16:53
Na, Vanessa, besten Dank für die Blumen. Ist ja wirklich erfreulich, hier lesen zu müssen, wie du mich verunglimpfst.

Ich denke, Sabine wird schon wissen, was sie für das Wohl ihres Vaters am ehesten anspricht, da braucht sie sicher nicht deine - sorry - laienhaften Ratschläge. Sie verfügt, im Gegensatz zu sehr vielen hier über ein gesundes Misstrauen. Sabine, du traust der Chemotherapie nicht. Du hast ein ausgesprochen berechtigtes Misstrauen gegen eine weitere OP. Lass dir dieses Misstrauen nicht nehmen, deine Vermutungen gehen genau in die richtige Richtung.

Urkost hat mit Körnern nichts zu tun, im Gegenteil. Aber mit einer der extremsten Ernährungsformen, die du dir wahrscheinlich vorstellen kannst. Wenn du meinst, dein Vater ist dafür nicht zu haben, ist es okay. Ich kann dir allerdings nur empfehlen, das Buch von Franz Konz zu lesen, denn er widmet sehr viele lange Kapitel den Machenschaften der Schulmediziner bei Krebs und sagt auch etliches zu den Gefahren bei OP, Chemo, Betsrahlung uns Co. Lass dir von niemandem einreden, deine Ängste seien unnötig und unberechtigt. Dein inneres Gefühl sagt dir genau das richtige. Mach dich auf die Suche, gehe deinen Fragen nach. Vielleicht kannst du noch etwas für deinen Vater tun. Das muss nicht mein Weg sein.

Ich wünsch dir alles Gute dabei.

21.09.2004, 18:56
Hallo Vanessa , danke für Deine Tipps , ich werde
auf alle Fälle aufmerksamer lesen. Auf die Idee wäre ich nicht gekommen , daß auch solche Praktiken auf so einer Seite üblich sind , falls das wirklich so sein sollte.

21.09.2004, 19:27
Urkost ist gar nicht so schlecht aber ob das für deinen Vater etwas bringt kann ich dir nicht sagen. Ich weiß natürlich nicht genau wie es deinem Vater geht aber man sollte alles tun um es ihm so angenehm wie möglich zu machen.
Wichtig ist auf ausreichenden Flüssigkeitsdurchsatz zu achten, damit wenigstens über die Niere ordentlich ausgeschieden wird. Und wenn er es nicht trinken kann dann mit Infusionen.
Hat er schon Beinödeme und Bauchwasser ?

Meine Situation war auch sehr ähnlich, war auch 250 km weit weg von meinem Vater.

Ich verstehe dich sehr gut. Viel Kraft und nütze die Zeit, man weiß nie wieviel zeit noch bleibt.

Ciao
Friedl

Jutta
22.09.2004, 06:26
Hallo Sabine,

Bekommt Dein Vater eine palliative Chemotherapie um seine Lebensqualität in diesem Stadium zu verbessern?
Eine Entgiftung der Leber finde ich, aus persönlicher Erfahrung, nicht für sinnvoll, denn diese greift nicht die Metastasen an, sondern schwächt den allgemeinen Körperzustand nur noch mehr.

Hast Du Deinen Vater gefragt, was ER noch an Behandlungen möchte? Worin liegen seine Hoffnungen?

In dieser Phase noch mit irgendwelchen Nahrungsexperimenten und dergleichen zu beginnen, wäre zu all den Beschwerden eine zusätzliche Belastung. Sinnvoll wäre, eventuell eine Bluttransfusion, oder eine Infusion mit Nährstoffen,um dem Körper wieder zeitweilige Kraft zu geben.

Was jetzt sehr wichtig ist, für Deinen Vater da zu sein, ihm noch so jeden kleinen Wunsch zu erfüllen und nicht mehr mit irgendwelchen Dingen seine Zeit zur Qual werden zu lassen.


Liebe Grüße
Jutta

22.09.2004, 07:44
Eine Entgiftung schwächt nicht den Körper, sie stärkt ihn. Durch das stärkere Immunsystem kann der Körper dann die Metastasen besser bekämpfen. Die Ernährung umzustellen sehe ich als einzige Chance, dem Krebs noch entgegenzutreten. Alles andere ist, ohne diese Umstellung, höchstens ein Zeitgewinn.

Was sonst ist mit "palliativer Chemotherapie" gemeint?

Infusionen stellen das gleiche Problem dar. Was nützt es, Nährstoffe zu infundieren, die in besserer Zusammensetzung in der Urkost vorkommen? Und was nützt es, sie zu infundieren, wenn durch Schlechtkost der Nutzen gleich wieder aufgehoben wird, da der Körper zusätzlich belastet wird?

Sollte sich dein Vater aber bereits aufgegeben haben, Sabine, stimme ich Juttas letztem Satz durchaus zu.

Viele Grüße.

Jutta
22.09.2004, 08:08
Hallo egal,

Hast Du schon Menschen mit Darmkrebs mit Lebermetastasen im T4 Stadium begleitet?

Bevor Du diese realen Erfahrungen nicht miterlebt hast, ist die Empfehlung zur Urkost für jeden Betroffenen ein Schlag ins Gesicht. Denn die gesamte Nahrungsaufnahme und die Möglichkeit diese überhaupt zu verdauen, ist auf ein absolutes Minimum reduziert. Ich möchte den Lesern hier die graphischen Details ersparen, aber egal, gehe auf eine palliative Station und pflege nur 1 Woche diese Menschen. Dann wirst Du erkennen, inwieweit eine Nahrungsaufnahme in welcher Form auch immer noch möglich ist.

Lieben Gruß
Jutta

22.09.2004, 09:15
Jutta,

die Antwort lautet JA! Deshalb denke ich ja so, wie ich denke. Tu bitte nicht so, als wärst du allwissend und die anderen um dich herum erfahrungs- und wissenslose Spinner. Ich weiß, was ich sage.

Sabine hat auch nicht geschrieben, dass ihr Vater sich im Endstadium befindet bzw. ob er bettlägerig ist und keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist. Es GIBT Patienten, die selbst im Endstadium noch durch die Gegend laufen. Also wirf nicht alles in einen Topf, das ist für mich ein Schlag ins Gesicht!

Ebenfalls lieben Gruß.

Jutta
22.09.2004, 10:15
egal,

ich empfehle Dir meinen Beitrag nochmals zu lesen, denn ICH habe hier niemanden als Spinner bezeichnet. Lediglich eine Empfehlung ausgesprochen, aber im grunde gleichen sich Deine Antworten, egal, wo Du schreibst.

Alle User, die nicht auf Deine Ernährungsvorschläge eingehen, werden mit beleidigenden Worten angegangen.

Lieben Gruß
Jutta

22.09.2004, 13:01
Ich habe dich nicht beleidigt und auch sonst noch niemanden hier im Forum. Du hast mich nicht wortwörtlich als "Spinner" bezeichnet, das ist richtig, aber du unterstellst es mir unterschwellig auch in deinen früheren Antworten.

Meine Antworten gleichen sich? Ja, natürlich tun sie das. Für dich, die ja nun schon sehr lange im Forum weilt und schon in vielen Threads gelesen hat. Aber Sabine ist neu hier und sie hat eine Anfrage gestellt. Soll ich mich zurückhalten und darauf warten, dass sie irgendwann zufällig auf Beiträge von mir stößt? Nee, da gebe ich lieber ein paar allgemeine Hinweise und warte dann erstmal ab, ob Interesse daran besteht, Details zu erfahren. Das war bisher nur bei wenigen der Fall, aber ich bin Optimist.

Dein letzter Satz ist so nicht ganz richtig, weder Sabine noch Vanessa noch sonst irgendjemand wurde von mir kritisiert, geschweige denn beleidigt, weil er nicht auf meine Ernährungsvorschläge eingeht. Da empfehle ich DIR aber auch nochmaliges Lesen...

Lieben Gruß.

22.09.2004, 16:35
Ihr habt euch beide lieb gegrüßt und ich denke damit könnte man es gut sein lassen.
Mir scheint für Sabine bringt eure Diskussion nichts mehr.

Ciao
Friedl

23.09.2004, 14:35
hallo alle miteinander

war ein paar Tage nicht da, weiß jetzt aber woher die starken Schmerzen kommen,die mein Vater hat.
Er hat einen Leistenbruch! Und er hat zu den Ärzten
prompt gesagt , er bricht die Chemo nicht ab ,zieht
diese noch 3 Wochen durch u. läßt sich erst dann am
Bruch operieren.
Ich habe Angst , daß er das nicht übersteht,von
Samstag bis heute hat er 3 Kilo abgenommen , er wird immer schwächer. Warum spielen die Ärzte da bloß mit . Außerdem sehe ich in dem Bruch eine akute
neue Gefahr, wegen Darmverschluss und so.
Man kann die Därme richtig spüren,die stehen manchmal an der Bauchdecke richtig vor, dann drückt er sie wieder rein . Das ist doch nicht normal.
Ich bin total hilflos. Jedes mal wenn das Telefon
klingelt,denke ich , das die schlimme Nachricht kommt...

23.09.2004, 15:34
Hallo Sabine,
ich glaube dir, dass du die Ärzte nicht verstehst, aber den ke mal aus der Sicht deines Vaters. Chemo zu machen bedeutet Leben und Hoffnung. Chemo abbrechen bedeutet Wachstum der Metastasen. Und so wie du schreibst will dein Vater leben. Unterstütz ihn, sei für ihn da ! Die Entscheidung muss dein Vater selbst treffen. Es ist sicherlich mit den Ärzten abgesprochen. Ansonsten würde ich dir raten noch eine weitere Meinung einzuholen.
Gruß
Nessie

23.09.2004, 17:29
Hallo Sabine !

Wenn er die Chemo durchziehen möchte und die Ärzte das auch machen wollen, dann ist das die Entscheidung deines Vaters. Er schöpft dadurch Hoffnung und Lebensmut. Das erinnert mich alles sehr an meinen eigenen Vater, auch für ihn war die Chemo der Strohhalm an dem es sich immer wieder hochgezogen hat. Auch wenn die Chemo retrospektiv eigentlich keinen Effekt auf den Tumor hatte und er ohne Chemo vielleicht sogar etwas länger gelebt hätte, war die Entscheidung für ihn richtig. Ich hatte ihm auch die Tür zu einem guten komplementärmedizinischen Krebsdoktor geöffnet. Aber er hat es nicht angenommen. Auch als er schon von der Krankheit und der Chemo völlig ausgemergelt, vom Leberversagen ganz gelb war hat er immer noch an die Chemo geglaubt und war positiv eingestellt bis zuletzt. Und das war OK für ihn. Für mich war es nicht so OK, wir hatten leider nur 6 Monate von der Diagnose bis zum Ende aber man kann es sich nicht aussuchen.

Das mit dem Telefonklingeln verstehe ich gut ...

Viel Kraft

Ciao
Friedl

18.10.2004, 13:09
Hallo Sabine!

Jetzt hast Du Dich schon fast einen Monat nicht mehr zu Wort gemeldet. Was ist denn jetzt Stand der Dinge?
Wäre schön, noch mal etwas von Dir zu lesen.

Liebe Grüße, Vanessa

22.10.2004, 13:56
hallo Vanessa ,
danke der Nachfrage. Der Stand ist der , das die letzte Chemo abgebrochen werden mußte , da mein Vater keine Kraft mehr hatte. Er hat 1 Woche nicht gegessen u. kaum getrunken.
Dazu kam so ein starker Durchfall,den er nicht mehr kontrollieren konnte , genauso als hätte man die Ruhr !
Erschwerlich war noch,daß er sich weigerte , daß meine Mutter den Notarzt ruft.
Er wollte dann am 04.10 wieder zu seiner Chemo , obwohl er
nicht mal die Kraft hatte aufzustehen.
Daraufhin bin ich morgens mit meiner Mutter mit hin zum
Krankenhaus in die Notstation. Er wurde gleich an den Tropf
gehängt , bis heute.
Richtig essen mag er immer noch nicht , er ekelt sich vor
Fleisch,Wurst u. Gebratenem. Auch scheint im dem
Krankenhaus keinem zu interessieren,ob er genügend Wasser trinkt, denn ich denke das er innerlich verbrennt.
Vielleicht darf er morgen 1 Tag nach Hause er wünscht es sich so sehr.
Am Montag soll die Chemo fortgesetzt werden , aber in schwächerer Form.Dazu soll er dann auch noch im
Krankenhaus bleiben , was vielleicht auch besser ist ,
da er ja immer noch den unoperierten Bruch hat.
Übrigens , jetzt , wo die Chemo unterbrochen wurde , hatte er kein Blut mehr aus der Nase. Das war zum Schluß schon in
1cm Klumpen rausgekommen .
Aber ansonsten sieht er recht mutlos aus , er sieht stundenlang apathisch an die Decke.
Ich wünsche ihm von Herzen , wenn er noch etwas Zeit haben sollte , daß er diese noch menschlich genießen kann.
Nichts ist schlimmer anzusehen , als Sichtum und Du bist
so machtlos.
Ich lese jeden Tag im Forum , nicht nur bei Darmkrebs.
Es ist erstaunlich, was einige Menschen so durchmachen.
Aber es gibt auch viel Kraft,hier zu sein.
Vanessa,was machst Du im Forum,bist Du "nur " Leser
oder auch selbst betroffen ?

Liebe Grüsse Sabine

25.10.2004, 11:13
Hallo Sabine!
Also das hört sich ja nicht sehr angenehm für ihn an, ich hoffe mal, dass er nochmal dazu kommt, sich etwas ab zu lenken und etwas die Zeit genießen zu können.
Es ist eine etwas unangenehme Frage, gerade für Dich als Tochter, aber wagt man, eine Prognose zu stellen, wie viel Zeit bleibt? Ich weiß, dass die Erfahrun lehrt, dass viele, denen man eine Ultimatum genannt hat, bereits lange darüber hinweg leben. Andere aber, denen man Chancen einräumte, haben es leider nicht geschafft..
Also zu Deiner Frage: Ich bin nicht direkt selber betroffen, nur irgendwie indirekt.
Mein Opa starb an Lungenkrebs, eine Oma an Darmkrebs meine andere Oma (Mama´s Seite) hat plötzlich Brustkrebs diagnostiziert bekommen. ich denke, sie hat schon länger Veränderungen bemerkt, uns aber nie was gesagt.
Erst als die Brustwarze bereits nach innen gestülpt und das gewucherte gewebe fast nicht mehr zu verbergen war, hat sie sich meiner Mutter anvertraut.
Leider fast zu spät, sie hat, wie man so sagt, nach OP´s "mit dem leben gerungen" und wir wissen noch nicht wirklich, wie es jetzt weiter geht und das alles, was man dann eben nicht so weiß. Um ehrlich zu sein, wissen wir im Moment überhaupt nichts, weil sie sich weigert, mit uns darüber zu reden, was die Ärzte sagen.
Wir nehmen an, sie hatte und hat Angst und hat aus Angst die Veränderungen ignoriert, was sie fast umgebracht hätte und vielleich umbringen wird.
Aber kann ich jettzt sagen, warum hast Du nicht...?
Was hätt ich in so einer Situation wie ihrer wohl gemacht?!?!?
Naja, jedenfalls gibt es in meiner Familie ein paar Fälle, und durch Weitersagen bin ich auf die geschichte von Sunny gestoßen und hab mich hier im Forum mal etwas umgesehen.
So bin ich hier gelandet, und ich muß sagen, das, was es alles gibt und was man alles kriegen kann, ist wirklich ganz schön sche...
Durch das Lesen hier wurde mir klar, dass man sich viel zu oft über Sachen nervt, die das nerven nicht mal wert sind und dass man viel weniger morge, morgen denken und das heute so nehmen und geniessen sollte, wie es ist!

Liebe Grüße von Vanessa

25.10.2004, 19:56
Ich möchte Jutta hiermit recht geben - mein papa ist vor 3 Wochen an Darmkrebs mit lebermetas eingeschlafen - gottesei dank zu hause - aber mit ESSEN UND TRINKEN etc. -- hat das Endstadium nichts mehr zu tun.
ich glaube - wie jutta berichtet - hat man es nicht miterlebt - kann man es nicht glauben was sich in den letzten Wochen tut.
MEIN PAPA hat bis zum schluss versucht zu essen zu lutschen , etwas im MUnd zu haben .... mit folgen, die ich nicht hier beschreiben möchte ...

ich war vorher still weil ich angst hatte vor dem ende ... ich bin auch jetzt still .. weil ich respekt habe vor dem ende - wie jeder einzelne es bewältigt - aber so " ZEUG " wie EGAL schreibt -- ist -- für menschen - die ganz nah waren in 2 Jahren der Entwicklung wirklich ein schlag ins gesicht ...

schade , dass so was im kk läuft

ps. jutta - hast du meine e- mail bekommen ??

agil