PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitslos, Rente, was ist zu machen?


02.10.2004, 16:55
HAllo,
ich hoffe das mir jemand weiterhelfen kann.
Bei meinem Vater wurde ein inoperabler Lungentumor festgestellt und er hatte Metastasen an der Wirbelsäule die man entfernt hat.
MAn fängt jetzt mit Chemo u. Bestrahlung an und wir hoffen das er es schafft. Nun meine Fragen:Er ist 60 und seit ca. 1 JAhr als Arbeitslos gemeldet. Meine Mutter hat nun dem Arbeitsamt die Krankensbescheinigung zukommen lassen. Was ist der nächste Schritt ? Sollen wir Rente beantragen ? Wie ist es falls er sterben sollte, auf was hat meine Mutter anspruch, bzw. was sollten wir machen damit sie hinterher nicht in finazielle Schwierigkeiten gerät ?
Danke für eure Hilfe
Rosi

05.10.2004, 13:44
Hallo Rosi,
hier einmal ein paar Tipps.

$47b SGB V:
(1) Das Krankengeld für Versicherte nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 wird in Höhe des Betrages des Arbeitslosengeldes, der Arbeitslosenhilfe oder des Unterhaltsgeldes gewährt, den der Versicherte zuletzt bezogen hat. Das Krankengeld wird vom ersten Tage der Arbeitsunfähigkeit an gewährt.

Wichtig, die Krankenkasse muss auch den Krankenschein bekommen, das ging so nicht aus Deinem Post hervor.

Krankengeld kann gezahlt werden bis zu 78 Wochen, wenn Arbeitsunfähigkeit solange besteht.

Meiner Meinung nach wäre es nicht sinnvoll, sofort Rente zu beantragen. Das Krankengeld dürfte höher sein als eine zu erwartende Erwerbsminderungsrente oder vorgezogene Altersrente.
Da hilft aber eine allgemeine Rentenauskunft beim RV-Träger, wie hoch derzeit eine entsprechende Rente sein könnte. Manche RV-Träger senden in Abständen auch von sich aus eine solche Rentenauskunft.

Ja, wann Rente beantragen? Entweder der Medizinische Dienst der Krankenkasse kommt darauf, dass eine Arbeitsfähigkeit nicht mehr eintreten wird oder rechtzeitig vor Ablauf der 78 Wochen beantragen, wenn es dann so gut wie feststeht, dass der Vater nicht mehr arbeitsfähig werden kann.

Im Falle des Toder erhält die Mutter eine Witwenrente, ggf. unter Anrechnung eigenen Einkommens aus der gesetzlichen Rentenversicherung.

05.10.2004, 19:43
Hallo Astrid,
vielen Dank für deine Antwort, aht mir wirklich weitergeholfen.

Meine Eltern wohnen 450 km weiter weg und es macht mich richtig fertig daß ich nicht täglich vorbeischauen und helfen kann.
Morgen fangen die Ärzte mit der Bestrahlung und am Montag mit der Chemo an. Ich hoffe, daß das alles helfen kann.

Ich hoffe das mein Vater seine Rentenzeit selber beantragen und noch genießen kann.

Gruß
Rosi

06.10.2004, 13:17
Hallo Rosi,

Ich würde bei dem Rentenversicherungsträger einen Erwerbsunfähigkeitsrente - antrag anfordern und schon mal alles in die Wege leiten.
einen lieben Gruß
Claudia

07.10.2004, 11:13
Hallo Rosi,

ich bin in der gleichen Situation wie dein Vater. Zunächst mal ist wichtig, dass ein ernstzunehmender Onkologe bescheinigt, dass er nicht mehr als drei Stunden pro Tag belastbar ist, das bedeutet volle Erwerbsminderung. Am besten eignet sich da ein Entlassungsbericht aus der Reha als Gutachten. Wichtig ist, dass ihr das der Krankenkasse mitteilt, deren medizinischer Dienst wiederum automatisch das Arbeitsamt kontaktiert. Das Arbeitsamt wendet sich dann an deinen Vater (weil er ja nicht mehr vermittelbar und somit das Arbeitsamt nicht mehr für ihn zuständig ist) und empfiehlt ihm EU-Rente zu beantragen. Falls ihr ein Gutachten habt, könnt ihr den Antrag auch bei jeder Beratungsstelle der Rentenversicherung einreichen.[Ingo.Silkenath@t-online.de)