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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : alternative Therapien bei Dickdarmkrebs


elfriede b
13.10.2004, 09:11
meine Mutter, 56, hat im heuer im Februar erfahren, daß sie Dickdarmkrebs mit Metastasen in der Lunge hat, sie hat 12 (Oxaliplatinum und Irinotecan) Chemos bekommen, bei der letzten Untersuchung ist herausgekommen, daß die Metastasen größer wurden und mehr, der Tumor aber kleiner, gleichezeitig steigen die Tumormarker an, was nun? soll man operieren, oder alternative Therapien ausprobieren, wie Sauerstoff, Hitzebehandlung...?? wer kann mir helfen?

13.10.2004, 18:20
Wieso wurde denn nicht gleich bei
Bekanntwerden des Tumors operiert -
ist der Primärtumor inoperabel ?

elfriede b
14.10.2004, 08:06
Es wurde nicht entschieden den Tumor zu operieren, da die Gefahr für einen Darmverschluß nicht bestand, da der Tumor an der Darmwand sitzt, außerdem wollte man zuerst beginnen die Metastasen in der Lunge in den Griff zu kriegen, was kurzzeitig auch nach den ersten 6 Chemos auch gelang, wahrscheinlich sind die Krebszellen dann resistent gegen das Mittel geworden.
NAch weiteren 6 Chemos sind nun die Metastasen mehr und auch noch größer geworden, hilft Chemo also?

14.10.2004, 21:15
>>wer kann mir helfen?<<

Am besten stellst Du die Fragen einem guten Onkologen.
Grüße.

14.10.2004, 21:56
hallo elfriede, meine geschichte jetzt zu schreiben wäre viel, aber meine vater (55 j.) ist vor fast 3 wochen an darmkrebs gestorben. er hat auch chemo bekommen. es hieß dann, die metas sind kl. geworden. war aber nur ein trugschluß.der pr.tumor wuchs unaufhaltsam schnell. ob chemo hilft? lies doch mal den neuen "Spiegel", da steht ein super artikel über die chemo drinnen.
alles gute wünsche ich dir.
Maja

15.10.2004, 10:40
Hallo Elfriede !

Mein Vater ist mit 74 nach halbjähriger Krankheit, Darmkrebs mit ausgeprägter Peritonealcarcinose und Lebermeta im vergangenen August gestorben.
Es ist alles noch recht frisch im Gedächtnis.

Gute komplentäre Methoden schaden sicher nicht mehr als Chemotherapie.
Denn eines muss man sich schon vor Augen halten, Chemo ist "Gift" und man hofft(!!!) dass es die gesunden Zellen des Körpers besser aushalten als die Krebszellen. Das muss aber nicht immer sein. Das muss man einfach wissen.
Es sagt auch bereits der Name Zytostatikum (Zyto=Zellen und Stase=stehenbleiben) etwas über die Funktion. Durch ein "einbremsen" des Wachstums der Tumorzellen soll das eigene Immunsystem in der Lage sein den Tumor besser zu bekämpfen. Leider beeinflußen die Zytostatika meist auch das immunsystem negativ. Es ist ein verzweifelter Wettlauf mit dem Tumor den man mit der Chemo versucht. Eine Garantie kann es nicht geben. Trotzdem gibt es Fälle wo Chemo geholfen hat. Man kann es nicht verteufeln. Und polemische Zeitungsartikel der Boulevardpresse solte man sehr mit Vorsicht genießen. Wo ist denn die Alternative die der ach so gescheite Herr Journalist anzubieten hat ???

Was deine Mutter betrifft, ich weiß nach den letzten Monaten gar nicht was ich dir sagen soll.

Wichtig wäre dass sie wirklich in den Händen von Darmkrebsspezialisten(Onkologisch und chirurgisch) ist. Wenn der Primärtumor wirklich kleiner geworden ist, dann ist er vielleicht nun von guten Leuten operierbar, was er damals offensichtlich nicht war.

Aber ganz egal was ihr auch therapeutisch machen werdet, nützt die Zeit die ihr habt, schenke ihr deine Liebe. Und räumt alles an Unstimmigkeiten und Zwistigkeiten was in der Vergangenheit gewesen sein könnte aus dem Weg. Das ist sehr wichtig, für deine Mutter und vor allem für dich.

Ciao
Friedl

17.10.2004, 10:38
hallo friedl,
es ist richtig das bei einigen die chemo sehr gut ansclägt, aber bei organkrebsen hat sich kein fortschritt entwickelt.
die boulevardpresse ist auch nur auf sensation aus, also absolut unseriös,aber es gibt auch sehr guten journalismus, und ich denke, der "spiegel" fällt darunter. sicher ist, das man im einzelfall entscheiden und handeln sollte.
viele grüße
Maja

18.10.2004, 07:51
kein Fortschritt stimmt auch nicht ganz.
Wenn die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnose Darmkrebs in den letzten Jahren um einige Monate angestiegen ist, dann bedeutet das ja dass einige Patienten um Jahre länger leben können. Das ist doch was.
Die Mathematik ist natürlich grausam und damit die Durchschnittsrechnung stimmt müssen andere schon bald nach der Diagnose sterben, wie mein Vater und viele andere.

Der Spiegel ist genauso Sensationspresse nur hat sie einen seriösen Deckmantel.

Ciao
Friedl

19.10.2004, 21:38
Mein Vater 73 hat Dickdarmkrebs ohne weiteren Methastasen oder sonst etwas. die Operation ist gut verlaufen und nun folgt eine provilaktische Chemo. Alles sieht gut aus der Arzt nennt ihn sogar gesund.Wir haben trotzdem angst um ihn.Keine panik zu machen sich trotzdem kümmern . Ich finde das schwierig. Wichtig ist wenn ich meinen Vater so she, das diese kranken Menschn wissen was gut für sie ist und das in der Chemzeit auch wirklich tun. Das Leben ist schwergenug für sie.

20.10.2004, 18:08
betr. Spiegel-Artikel -
außerdem wurden bei der dem Spiegel-Artikel zugrunde liegenden Studie noch nicht die neuen Mittel Erbitux und Avastin (werden wohl auch als monoklonale Antikörper bezeichnet) berücksichtigt. Diese Mittel können die Prognose beim fortgeschrittenen Darmkrebs nocheinmal um einige Monate (leider nur Monate aber immerhin) verlängern.

20.10.2004, 22:11
hallo gerald,
schön und gut, einige monate, aber nur wenn auch die lebensqualität stimmt?! und die ist doch meistens nicht gegeben.
gruß Maja