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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lymphmetastasen wer kennt sich aus?


13.10.2004, 11:32
Vor 2 Jahren wurde bei meinem Mann ein maligner Tumor aus dem Darm entfernt,
anschließend bekam er Chemo 5FU+Folinsäure, standart halt. Nach jetzt 2 Jahren
ist der Tumor bzw Metastasen in den Lymphen wieder da. Das heißt eine genaue100
prozentige Diagnose können die Ärzte nicht stellen, da das Lymphpaket ziemlich dicht
an de Bauchschlagader liegt eine Biopsie wäre lt. Ärzten zu gefählich.
Die machen uns nicht grad die besten Hoffnungen das es geheilt werden kann, zu einer
Op wird abgeraten, die raten nur zur Lebensverlängenden Chemo, wobei ich anmerken muß
das es vielleicht Lebensverlängend wirkt, wenn aber die Lebensqualität dermaßen sinkt wie
bei der letzten Chemo weiß ich nicht ob das erstrebenswert ist.
Wir sind beide noch recht jung er knapp 31 ich 25 Jahre, da möchte man sich doch nicht
schon so intensiv mit dem Tod beschäftigen, was wir jetzt wohl oder übel müssen.
Hat jemand von euch Erfahrungen insbesondere mit Lymphmetastasen? Vielleicht mit
speziellen Therapien, kann mir jemand sagen wieso gerade Lymphmetatasen derart
gefählich sind, uns wurde nämlich gesagt das Metastasen in Lunge oä weitaus unkomplizierter zu behandeln sind. Aus welchem Grund aber ist zum Beispiel Lyphdrüsen
krebs relativ gut zu behanden? Da sind die Heilungschancen ja doch recht gut, soweit ich informiert bin.
Vielen Dank für Eure Antworten
LG Inga

13.10.2004, 13:19
Waren bei Deinem Mann schon befallene
Lymphknoten vor 2 Jahren da, als der
Tumor entfernt wurde ? Wenn der Primärtumor entfernt wird, werden
ja i.a. Lymphknoten, die in der Nähe
sind und auch befallen sein können, mit
entfernt. In welchem Stadium wurde
denn damals diagnostiziert ?

Krebs im Lymphsystem ist wohl deshalb
recht gut zu behandeln, weil Chemotherapie da ganz gut wirkt; was man
leider von Darmkrebs nicht sagen kann:
da wirkt Chemotherapie zwar adjuvant
und palliativ, aber selten kurativ.

Grüße

14.10.2004, 09:11
Danke erstmal.
Die Diaganose damals lautete pT3N2M0G3 also schon befallene Lymphknoten.
Gruß

14.10.2004, 22:55
Inga, ich komme mal auf den ursprünglichen Beitrag zurück
1. Deiner Beschreibung nach ist die Diagnose nicht gesichert. Das sollte in jedem Fall zuerst erfolgen, bevor über eine Therapie entschieden wird.

2. Wenn die Ärzte den Begriff "lebensverlängernde Chemo" so geäussert haben, dann haben sie anscheinend deinen Mann in Gedanken schon aufgegeben. Es ist Zeit, noch weitere Meinungen einzuholen. Bei einem so jungen Patienten wie deinem Mann sollte man im Zweifelsfall schon ein bisschen mehr riskieren, als wenn er jetzt zum Beispiel schon sehr alt wäre.

3. Ist die Klinik, in der dein Mann behandelt wird, ein Tumorzentrum? Sind das dort Spezialisten für Darmkrebs? Das kann einen sehr grossen Unterschied machen. Die durchschnittliche Kreisklinik ist - mit Verlaub - für solche Erkrankungen keine gute Wahl.

4. Meine Diagnose war T3N1M0G2, also ein bisschen besser als bei deinem Mann aber trotzdem mit Lymphknotenbefall. Ich war 35. Bis jetzt bin ich rückfallfrei. Ich schreibe das natürlich nicht, um anzugeben, sondern als Ermutigung an euch, nicht aufzugeben.

Lymphmetastasen und Lymphdrüsenkrebs, also Lymphome, sind übrigens zwei völlig unterschiedliche Dinge und haben wenig miteinander zu tun. Die Erfolge bei Lymphomen mit Chemotherpie lassen sich daher leider nicht übertragen.

Gebt nicht auf,
Christian

15.10.2004, 11:32
Christian:

Seit wie vielen Jahren bist Du denn
rückfallfrei ? Ich habe genau wie Du
T3 N1 M0 G2, seit anderthalb Jahren
rezidivfrei und würde gerne mal etwas
über eine Prognose über lange Zeiträume
(10 Jahre) erfahren.

15.10.2004, 20:54
Ich bin seit sechseinhalb Jahren "clean" und hoffe natürlich, dass das so bleibt. Jetzt noch ein Rückfall wäre wirklich eine Seltenheit. Ich fühle mich inzwischen ziemlich sicher.
Langfristige Prognosen sind Statistiken über grosse Fallzahlen hinweg und sagen nichts über den individuellen Verlauf. In diesen Statistiken gibt es keinen grossen Unterschied zwischen der Überlebensrate nach fünf und nach zehn Jahren. Siehe zum Beispiel http://www.krebsinfo.de/ki/daten/kolon/kol_tt7.html
Die weitaus grösste Anzahl von Rückfällen kommt in den ersten zwei Jahren. Dein Ziel ist also erst mal die Zweijahresmarke, dann die Fünfjahresmarke. Ich hoffe sehr, dass es klappt.

Christian

16.10.2004, 21:44
Vielen Dank ! Dir auch alles Gute.
Grüße

27.10.2004, 14:28
Hallo!
Eine Frage: weiß jemand genau, was Nx bedeutet?
meine Mutti hatte vor 2 Jahren Darmkrebs pT3 N0 M0, und jetzt nach 2 Jahren pT4 Nx pR0
Im Befund stand, es ist ungenau ob noch irgendwelche Lymphknoten befallen sind? Wie kann man den feststellen, ob im Körper noch mehrere Lymphknoten befallen sind? Welche Untersuchungen ermöglichen das?
Grüße

27.10.2004, 14:37
Hallo Olga,

soweit ich es verstehe, bedeuted Nx genau das, was Du beschreibst: es kann keine genaue Diagnose gestellt werden, ob Lymphknoten befallen sind oder nicht. Lymphknoten-Metastasen lassen sich -ab einer gewissen Größe- mit CT (besser noch glaube ich mit MRT) feststellen. Noch spezifischer ist ein PET-Scan, zahlt die Kasse üblicherweise aber nicht. Würde ich aber persönlich bei evtl. Zweifeln, die zu Verzögerungen in der Therapie führen können, umgehend auf eigene Kosten vorgehen lassen. Dann weiß man mit sehr großer Sicherheit, ob/das etwas vorhanden ist und kann entsprechend reagieren.

Gruß,

Annette

27.10.2004, 15:00
Hallo Annette,
danke für die schnelle Antwort!
Das werde ich beim Doktor genauer nachfragen... Aber vor der OP hat meine Mama mehre Untersuchungen gemacht, ich glaub auch CT und MRT, auf jedem Fall war sie in der Röhre und Röntgen .. Aber die Ärzte haben uns nichts gesagt, so in der Richtung, dass die Lymphknoten befallen wären.
Und was meinst du, was das zu bedeuten hat, wenn es bei der Diagnose kein "M" mehr ist? also
nur pT4 Nx pR0.
Gruß
Olga

27.10.2004, 16:29
Hallo Olga,

warum kein M angegeben ist weiß ich leider nicht, da würde ich noch einmal nachfragen. Selbst wenn ein CT/MRT gemacht wurde, heißt das nicht, dass keine Lymphknoten befallen sind. Es könnte z.B. sein, dass sie noch zu klein sind, um dort sichtbar zu werden. Es könnte auch sein, dass die Lymphknoten nach der OP überhaupt nicht untersucht wurden. Oder das Ergebnis zu dem Zeitpunkt, als der Befund geschrieben wurde, noch nicht feststand. Viele Möglichkeiten also, und im Grunde hilft nur, zu den Ärzten zu gehen und all diese Punkte genau nachzufragen.

Gruß,

Annette

28.10.2004, 09:20
Christian:
zum1. die Ärzte sind immer noch am untersuchen heute steht eine Lungenspiegelung an, weil sie nicht genau wissen was die Atemnot zu bedeuten hat, es
könnte sein das die Lymphknoten auf die Lunge drücken, und wieder heißt es warten.

zum 2. inzwischen hat er mehrere Meinungen eingeholt, die Prognosen sind gleichbleibend schlecht.

zum3.Punkt: vor 2 Jahren fühlten wir uns in unserer Klinik noch gut aufgehoben, denn es sind vor allem Darmspezialisten die hier arbeiten, angeblich kommen Leute aus ganz Deutschland hierher, insbesondere Morbus Chron dh Darm Ops sind hier zu Hauf vertreten.
Aber mit Chemotherapie kennen die sich nicht so recht aus wie mir scheint.
Inzwischen ist er in der Uniklinik und ich denke da ister weitaus besser aufgehoben.

zum 4. :schön das Du bisher Rückfallfrei bist Ich wünsche Dir das es so bleibt.

Wie alt bist Du denn wenn ich fragen darf? Welche Maßnahmen wurden bei Dir ergriffen?
Lieben Gruß Inga

29.10.2004, 21:43
Hallo Inga,
ich bin jetzt 42 und war bei der Diagnosestellung 35. Bei mir handelte es sich genau genommen um ein Rektumkarzinom. Ich wurde operiert und erhielt dann eine "neoadiuvante Therapie", bestehend aus einem Chemo-Block, dann Bestrahlung, dann wieder Chemoblock. Die Chemotherapie war wie bei deinem Mann, 5FU+Folinsäure und hat mir fast nichts ausgemacht. Die Bestrahlung allerdings hatte erhebliche Schwierigkeiten in Form von Dünndarmschädigung zur Folge, so dass mir genau ein Jahr später ein Stück - man kann sagen zerstörtes Stück - Dünndarm operativ entfernt wurde (es gibt hier im Forum noch weitere solche, sogar noch schlimmere Berichte, ich bin nicht der einzige). Seit diesem schlimmen Tiefpunkt gings für mich aufwärts.

Dein Mann war also erst 29 bei Diagnose, was wirklich ungewöhnlich jung ist und an eine genetische Ursache denken lässt (HNPCC). Ich weiss, das bringt jetzt nichts, aber vielleicht habt ihr Kinder, für die wäre das relevant.

Die Entscheidung, an eine Uniklinik mit einer hoffentlich guten Onkologie zu gehen, kann ich nur begrüssen. Die sind sicher viel näher dran an den aktuellen Entwicklungen als Morbus-Crohn-Spezialisten.

Ich will übrigens die "lebensverlängernde Chemo" nicht abqualifizieren, aber in deinem letzten Posting klang das so, als wollten die noch ein paar Monate rausquetschen und das erschien mir sehr unbefriedigend.
Liebe Grüsse, Christian